Gesinnungsgemeinschaft 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.herberge.1344 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 3 Kalte Herberge Personen Politiker Jörg Haider
Gesinnungsgemeinschaft Gesinnungsgemeinschaft „Gesinnungsgemeinschaft“ war ein feststehender Begriff von FPÖ-Funktionären – auch von Jörg Haider (vgl. u.a. Bailer-Galanda 1995, 90) –, um ihre Partei ideologisch zu fassen bzw. abzugrenzen. Zugleich verweist der Begriff auf die Ursprünge der FPÖ (in der deutschnationalen Studentenschaft 1848), die erst in den 1990er Jahren zu einer Massenpartei wurde (vgl. Gerlich/Müller 1980, 69f.). [...] Datum abgelaufen, Ware in Ordnung – Jetzt reisen sie wieder, die anderen, die auch I C H sagen, die Unflatentäußerer, und selbst nichts als Unflat, Unrat, Dreck, Abschaum, Schaumkronen darauf, die anderen Ich-Sager, ich, Hans Achatz, ich, Ernest Windholz, ich, Hilmar Kabas, und aandere Gestalten des Auswurfs, die von der Bewegung, der Gesinnungsgemeinschaft, Ich, Ernest Windholz, Ich, Hans Achatz, klingt das nicht seltsam?; wahrscheinlich reisen sie zu einem SONDERPARTEITAG, zu den SONDERKOMMANDS der Waffen-SS im Osten, zu den SONDERBEHANDLUNGEN können sie ja nicht mehr reisen, bei aller Ehre und Treue, also reisen sie zu einem Sonderparteitag, auf dem sie ihre Meinungen, ihren Unflat absondern werden: ich, Hilmar Kabas, ich, Ernest Windholz, ich, Hans Achatz, wir, sie, deren Existenz vollkommen entbehrlich ist, und nicht nur ihre, denn zum Sonderparteitag reisen ja viele, viele Ich-Sager, denen es bei Androhung des Standrechts, der Sonderbehandlung verboten sein sollte, I C H zu sagen – Wer denn ich? Woher denn ich? Woraufhin denn ich? Wer denn sie, diese bloßen Erscheinungsformen der alltäglichen Niedertracht, der sogenannten freiheitlichen, freiheitlich-nationalsozialistischen Basis, nein? Ja, Kramberg, da ist es wieder, was nach Céline klingt, aber nicht von Céline ist, im Gegenteil, im Gegenteil [...]