Defregger 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w2.mordschein.817 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 2 Hotel Mordschein
Defregger Defregger Anspielung auf Franz Defregger (1835–1921), in der Gemeinde Iselsberg-Stronach – wo sich auch der Plattnerhof befindet – geborener Genre- und Historienmaler, Vertreter der Münchner Schule [...] In puncto Zimmer kommen folgende vier in Frage: 1) Das Parterrezimmer mit Veranda (welches Defregger im vorigen Sommer hatten), 2) und 3) Die beiden Balkonzimmer mit Veranda im ersten Stock, und 4) Das Eckzimmer im ersten Stock des alten Hauses, dreifenstrig, mit der vom Gang aus zugänglichen Veranda und Blick auf die Lienzer Dolomiten [...] [...] Die gesichteten Materialien schienen mich durchaus zufriedenzustellen, etwa die Äußerungen – so schwer zu übersetzen sie auch sein mochten – eines vormaligen Feuerwehrhauptmannes, Gemeindevorstehers und gewesenen Zimmermalers Defregger, Jahrgang 1900 [...] [...] – Maler? Welcher Maler? Der Kunstmaler Defregger [...] [...] Dies hingeschrieben, die Einsicht eines anderen – keinem bleibt seine Gestalt – im Kopf, sah ich mich wieder über den Hinterhof gehen, mich am Literaturmagazin vorbei in die Literaturgeschichte begeben, zu den Urnengräbern, Ausgrabungen, in meine Urnenfelder, um passende Inschriften, Grabbeigaben, vielleicht gar eine vergrabene Flaschenpost – was immer der moderne historische Romancier, der Defregger der Literatur, eben benötigt, um später vortragend Säulenhallen oder Stadien zu füllen – zu finden; wie sehr hoffte ich doch, daß mir der große Wurf gelingen möchte! Die Aussicht darauf ließ mich vergnügt, ja laut singend – „Heißer Sand, und ein verlorenes Land [...]
Franz Defregger, 1902 Foto: anonym, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Franz_von_Defregger.jpg