„Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche“ 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w2.mordschein.25 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

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„Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche“ Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche Der Chtonismus stellt die personifiziert gedachte Erde (Erdmutter) in den Mittelpunkt von Glaube und Kult, häufig verbunden mit einem kosmischen Dualismus von weiblicher Erde und männlichem Himmel. Die Wurzeln des Begriffs werden in der romantischen (deutschen) Naturphilosophie verortet. (vgl. Ritter 1971, 1017f.) [...] – In einer KdF-Vorstellung der Zauberflöte in Graz letztlich torkelten, wie geblendet, Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche, hatte es im Einführungsvortrag geheißen, die Königin der Nacht und der Mohr nach rechts, die drei Damen nach links in den Bühnenhintergrund, um, Verwandlung, Platz zu machen dem hohen Paar im strahlenden Glanz des Sonnenheiligtums [...] [...] Als die beiden eines Abends, wie geblendet, Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche, in den Bühnenhintergrund torkelten, taumelten sie, zur Überraschung der Frau, zum Entsetzen des Mannes, geradewegs in die Hände steirischer Staatsund Sittenpolizisten von gewaltigen körperlichen Ausmaßen, die jene für verhaftet erklärten, den Monostatos wegen Rassenschande, die Königin der Nacht wegen möglicher Mitwisserschaft [...] [...] Die Sängerin der Königin der Nacht, die, zusammen mit ihrem Mann, dem Sänger des Monostatos, in der Grazer Kraftdurch-Freude-Zauberflöte, Sieg des Geistig-Männlichen über das Chtonisch-Weibliche [...]
Chthonische Gottheiten auf einer antiken Votivtafel im Nationalmuseum, Athen Foto: Paul Arndt (1902)