„der Horcher im Taubenschlag“ 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w2.mordschein.157 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

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Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

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„der Horcher im Taubenschlag“ der Horcher im Taubenschlag „Im Taubenschlag“ lautet ein Kapitel in Karl Mays In den Schluchten des Balkan (1913); in der titelgebenden Szene versteckt sich der Ich-Erzähler und Hauptprotagonist des so genannten Orientzyklus , Kara Ben Nemsi, in einem Taubenschlag, um die Pläne der Feinde zu belauschen. (May 1949, 297–330) Das der Szene entsprechendeKarl-May-Sammelbild im Kofler-Nachlass der „Kiddy“-Kaugummipackungen trägt den Titel „Der Horcher im Taubenschlag“. (Serie 8, Bild 6) (11/W8/1) [...] Das muß der andere sein, nicht ich, der andere, der sich in meinem Kopf versteckt hält, der Horcher im Taubenschlag, der mich entwerfen und dadurch vernichten will, das Kunstwerk ist die Totenmaske des Deliktes, habe ich ihn murmeln und auflachen gehört, er ist von der Idee besessen, daß durch den zweiten Satz des Schubert-Quartetts einer geht, der Tod möglicherweise, im Andante herumgeht, und pfeift, und – da, wieder eine Stimme, ist er das, fragt sie, und auf der Straße sind Schritte zu hören, nicht hier auf der Straße, im Kopf auf der Straße, einer pfeift eine Melodie aus dem Andante, und eine Stimme fragt fortwährend: Ist er das? (Ist er das, ist er das! Nein, das ist er nicht! Oder mag er es sein, er sei, wer er sei, der Langerwartete, meinetwegen; wie der andere solche Übergänge, Durchbrüche, Zusammenhänge herstellt, ist mir unverständlich) [...]
„Die Horcher im Taubenschlag“, Karl-May-Sammelbild der „Kiddy“-Kaugummipackungen (Serie 8, Bild 6, Kofler-Nachlass), Vorder- und Rückseite Foto: Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/ Kärntner Literaturarchiv
„Die Horcher im Taubenschlag“, Karl-May-Sammelbild der „Kiddy“-Kaugummipackungen (Serie 8, Bild 6, Kofler-Nachlass), Vorder- und Rückseite Foto: Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/ Kärntner Literaturarchiv