„Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch „gezwungen werden muß, frei zu sein“. 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w1.wildnis.1190 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

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Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 1 Aus der Wildnis Personen Philosophen Herbert Marcuse Literarische Referenzen
„Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch „gezwungen werden muß, frei zu sein“. Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch ›gezwungen werden muß, frei zu sein‹.“ Wörtliches Zitat aus Herbert Marcuses Aufsatz Ethik und Revolution (1964), in dem er die Frage stellt, ob und wann eine Revolution sowohl im politischen als auch ethischen Sinne als notwendig gerechtfertigt werden kann (Marcuse 1984, 104). [...] Als Stephanie wieder ins Zimmer trat, machte Kirsch sie auf einen Satz aufmerksam, den er gerade entdeckt habe, – ein ungeheurer Satz; Kirsch las vor: „Die Theorie einer erzieherischen, vorübergehenden Diktatur schließt die paradoxe Vorstellung ein, daß der Mensch ›gezwungen werden muß, frei zu sein‹.“ Stephanie aber sagte nur unwillig: ja und? – Ich weiß schon, worauf du hinauswillst! Im Speisesaal, eingerichtet im altmodischen Selbstverständnis einer früheren Kolonialmacht, saßen außer Stephanie und Kirsch nur wenige Gäste beim Abendessen [...]