Der dramatisierte Schundroman Werner Kofler Antonio Fian XML encoding Elisabeth Raunig Austrian Science Fund (FWF) P 31557 P 31557 Einzelprojekte Digitale Hörspieledition von Werner Koflers Der dramatisierte Schundroman Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC-SA 4.0 2022 Graz o:kofler.hs.sr Kofler Intermedial Projektleitung Wolfgang Straub ZIM Projektleitung Helmut Klug ZIM Mitarbeiterin Elisabeth Raunig ZIM Mitarbeiterin Astrid Böhm ÖAW Mitarbeiterin Claudia Dürr 1985 Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 1 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 2 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 3 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 4 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 5 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 6 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 7 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 8 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 9 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 10 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 11 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 12 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 13 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 14 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 15 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 16 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 17 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 18 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 19 of Schundroman Recorded by ORF Burgenland for Österreich 1 Der dramatisierte Schundroman ein Hörspiel ORF Burgenland Regie Hans Rochelt? Hans Krogmann Regie Assistenz Reinhard Handl Tontechnik Andreas Bablicki Welt der Literatur in Programm Österreich eins 5.2.1985 Part 20 of Schundroman Kofler Kofler Hörspieledition

Diese Hörspieledition entstand im Projekt Kofler Intermedial. Das Projekt behandelt haupsächlich den Werkkommentar zu den Hörspielen von Werner Kofler. Die exemplarische Hörspieledition ist ein Zusatz zum Projekt und entstand aus der Zusammenarbeit zwischen der TU Graz dem Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation, deren Ziel es ist einen Korpus für automatische Spracherkennung von österreichischem Deutsch zu erstellen. Dafür dienen die Hörspiele von Werner Kofler als Grundlage um den Korpus aufzubauen. Das Zentrum für Informationsmodellierung ist für die Digitalen Methoden wie Webpräsentation der Daten und Datenmodellierung zuständig. Das Ziel dieser Hörspieledition ist es Lesetext Skript und Transkript mit den Zeitmarken der Audiodatei zu verknüpfen.

Institutionelle und Personale Rollen taxonomie

Datums Taxonomie

Die Transkription wurde mit praat erstellt und von TU Graz Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation zur Verfügung gestellt. und wurde von Elisabeth Raunig in TEI umgesetzt.

Hörspieledition

Die exemplarischen Hörspieleditionen zu Werner Koflers »Der dramtisierte Schundroman« und »Unruhe« entstanden aus der Zusammenarbeit mit dem Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation der TU Graz (Barbara Schuppler, Martin Hagmüller, Lucija Krusic, Vlad-Andrei Dumitru), wo mit diesem Projekt das Ziel verfolgt wurde, ein Korpus für die automatische Spracherkennung österreichischen Deutschs zu erweitern. Am Zentrum für Informationsmodellierung wurde an der digitalen Edition gearbeitet (u.a. Datenmodellierung, Webpräsentation, Archivierung). Das Ziel der Hörspieledition ist es, Lesetext, Typoskript und Renotat mit der Audioaufzeichnung zu verknüpfen und das Hörspiel über unterschiedliche Interfaces zugänglich zu machen.

Makrostruktur

Für die Makrostruktur wurden neben den default TEI Strukturelementen die Module 7 (Performance Text) und 8 (Transcription of Speech) verwendet. Für die Grundstruktur der Edition wurde das Modul 7 herangezogen mit den Elementen: front und body.

Im front-Element befinden sich alle Vorbemerkungen:

Titel, Untertitel und Beschreibung im head-Element mit Element title und den unterschiedlichen type-Attribut-Werten: full, main, sub, desc.

Im Element performance sind die Stimmen zusammengefasst, diese werden mit dem Element castList und den Kindelementen head und castItem dargestellt. Das castItem-Element wird noch untergliedert in role und roleDesc. Die castList ist unterteilt in 'typoscript_weiblich', 'typoscript_zusatz_editor', 'typoscript_maennlich' und 'transcript_stimmen' als Werte des xml:id-Attributs. Da sich die 'transcript_stimmen' von jenen des Lesetexts unterscheiden, wurden diese über corresp mit dem xml:id-Wert des jeweiligen castItem verknüpft. Die 'typoscript_zusatz_editor'-Liste entspricht allen Zusatzstimmen, die im Lesetext verwendet werden, aber nicht in der Liste der Stimmen aufscheinen.

Das Element prologue mit den Kindelementen head und p ist für etwaige Zusatzinformationen wie Prologtexte oder den Einsatz von Musik gedacht.

Im body-Element sind die drei Textfassungen des Hörspiels zusammengefasst. Dafür wurde das Textabschnittselement div verwendet. Mit dem type-Attribut wird ausgedrückt, um welche Textfassung es sich handelt.

Segmentierung

Die Audiodatei des Hörspiels »Der dramtisierte Schundroman« wurde aus technischen Gründen für die automatische Transkription in 20 bis zu fünf Minuten lange Teile unterteilt. Diese 20 Teile des Renotats der Audiodatei spiegeln sich auch als Einheiten im Lesetext wieder, im Typoskript jedoch nicht.

Die Audiodatei des Hörspiels »Unruhe« wurde nicht unterteilt, sondern wird als ein Teil weiterverarbeitet.

Die Sprechsegmente im Renotat der Audiodatei wurden in Utterances mit Start- und End-Tag unterteilt. Die Utterances wurden im Lesetext mithilfe von Segmenten annotiert. Diese Segmente sind die Kindelemente der Sprecheinheiten einzelner Sprecher.

Die Unterteilung der unterschiedlichen Textfassungen wurde ebenfalls mit dem div-Element vorgenommen. Dieses bekommt im Renotat das Attribut xml:id mit der ID des jeweiligen Audio-Teils als Wert. Diese ID korreliert in der Lesefassung mit den div-Elementen, wofür das Attribut corresp verwendet wird. Entgegen dem TEI-Leitsatz, dass eine Dissemination nicht in die Annotation hineingedacht werden sollte, wird im Lesetext zusätzlich zu jedem div das Element anchor als Kindelement mit Attr. corresp hinzugefügt, um in der Dissemination an gewünschter Stelle ein Audioplayerelement zu können.

Die Typoskript Struktur (Seiten, gekennzeichnet mit Page beginning pb) ist im Lesetext und im Renotat in Form von Milestones milestone abgebildet. Diese werden mit den Attributen unit mit dem Wert 'page', n mit der Seitenzahl als Wert und corresp mit der ID des Facsimile erweitert.

Typoskript

Seitenumbrüche werden mit dem Element pb und den Attributen xml:id, n (Seitenzahl) modelliert. Für Zeilenumbrüche wird das Element lb mit dem Attribut n (Zeilennummer) verwendet.

Um Revisionen zu modellieren werden die Elemente add, note und del verwendet.

Um eine Texthervorhebung abzubilden wird das Elemente hi mit dem Attribut rend und dem Wert 'underlined;' verwendet.

Lesetext

Der Lesetext wird mit Hilfe folgender Elemente modelliert:

anchor: Verwendung siehe oben.

stage: Regieanweisugen

sp: einzelne Sprechakte

Kindelemente von sp: speaker: Sprecher, Sprecherin stage: Regieanweisung p, in Segmente seg unterteilt. Diese Segmente werden verwendet, um mit corresp Verknüpfungen zu den mit IDs versehenen incident (Geräsche, Musik) und u (Sprechakt) Elementen aus dem Renotat zu ermöglichen. Das seg-Element mit dem Attribut type mit dem Wert 'commentary' wird auch für die Modellierung von Phrasen, die einen Kommentareintrag haben, verwendet. Die Verknüpfung mit dem Kommentareintrag erfolgt über das Attribut n, der Wert ist die ID des Kommentars.

Zusätzlich wird wie oben beschrieben milestone zur Verknüpfung mit dem Seitenumbruch des Typoskripts an unterschiedlichen Stellen verwendet.

Renotat

Das Renotat wurde von der TU Graz Institut für Signalverarbeitung mit Hilfe der Software Praat erstellt am Zentrum für Informationsmodellierung wurden die Praat-Daten in TEI transformiert.

Utterances u werden verwendet, um Geräusche und Sprechsequenzen zu modellieren.

Mögliche Attribute: start: Startzeitpunkt der Sequenz in Sekunden end: Endzeitpunkt in Sekunden trans: steht für transition und wird für alle u verwendet, die einen time overlap (= Attributwert mit einem anderen) haben who: um Sprecherin/Sprecher zu modellieren xml:id: zufällige ID zur Verknüpfung mit sp im Lesetext

u kann folgende Kindelemente enthalten: pause: wenn ein Sprecher oder ein Geräusch unterbrochen ist anchor: wenn es parallel mit einem anderen u-Element stattfindet span: für Wörter in anderen Sprachen mit dem Attr. xml:lang vocal: mit dem Kindelement desc als Beschreibung für nicht-lexikale Sequenzen eines Sprechers writing: wenn etwas Geschriebenes vorgelesen wird

Neben u wird das Element incident für lange Pausen oder Musikstücke verwendet, diese werden im Kindelement desc näher beschrieben.

Mögliche Attribute: start: Startzeitpunkt der Sequenz in Sekunden end: Endzeitpunkt in Sekunden type: um auszudrücken, welche Art von 'incident' (Pause, Musik, radioanstellung, radiogeräusche, radioabdrehen, umblaettern, türgeräusch, arbeitslärm etc.) es sich handelt. xml:id: zufällige ID zur Verknüpfung mit sp im Lesetext

Zusätzlich wird, wie oben beschrieben, das milestone-Element zur Verknüpfung mit dem Seitenumbruch des Typoskripts verwendet.

Zitiervorschlag:

Raunig, Elisabeth; Klug Helmut W.: Editionsrichtinien - Hörspieledition. In: Werner Kofler: Forschungsplattform. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10 , 2022-09.

Wien Deutsch Digital Humanities Literature Audio Edition
<title type="main">Der dramatisierte Schundroman Letzte Folge Ein Hörspiel von Werner Kofler und Antonio Fian Stimmen: weiblich: F 1 F 1 F 2 F 2 F 3 F 3 F 4 F 4 Sprecherinnen Sprecherin , Erzählstimmen etc. Weibliche Erzählstimme Zusatz: diverse Zusatzstimmen diverse Zusatzstimmen weiblich und männlich männlich: M 1 M 1 M 2 M 2 M 3 M 3 M 4 M 4 Journalstimme Journalstimme Schmidt Schmidt, Gemeindesekretär Sprecher Sprecher , Erzählstimmen etc. Erzählstimme sowie, als special guest, Katz & Klump Katz Katz, Der schizophrene Detektiv Katz & Klump: Die beiden Persönlichkeitshälften ›Katz‹ und ›Klump‹ führen miteinander Gespräche, wie sie von deutschen Kriminalistendarstellern im Fernsehen gerne geführt werden. Katz & Klump ist eine Person mit zwei Stimmen bzw. eine Stimme mit zwei Personen – ein und derselbe Sprecher, getrennte Aufnahme. Klump Klump, Der schizophrene Detektiv Katz & Klump: Die beiden Persönlichkeitshälften ›Katz‹ und ›Klump‹ führen miteinander Gespräche, wie sie von deutschen Kriminalistendarstellern im Fernsehen gerne geführt werden. Katz & Klump ist eine Person mit zwei Stimmen bzw. eine Stimme mit zwei Personen – ein und derselbe Sprecher, getrennte Aufnahme. sprecher1 Radio Programm Sprecher unabhängig von Hörspiel sprecher2 Radio Programm Sprecher unabhängig von Hörspiel sprecherin stimmeM1 stimmeM2 stimmeM3 stimmeM4 sprecher stimmeF1 stimmeF2 stimmeF3 stimmeF4 katz klump stimmeradio schmidt frauenstimme männerstimme telefonstimme radiostimme stimmegast1 stimmegast2 stimmegast3 stimmegast4 gaststimmen marktstimme1 marktstimme2 journalstimme werbungstimmeF werbungstimmeM Klaviermusik:

Wo nicht anders angegeben, empfehlen sich Klavierwerke von Erik Satie.

Werner Kofler Hetzgasse 8/24 A-030 Wien 3 Tel. 75 57 76 Antonio Fian Kalvarienberggasse 35/19 A-170 Wien Tel. 42 86 124 DER DRAMATISIERTE SCHUNDROMAN LETZTE FOLGE Ein Hörspiel von Werner Kofler und Antonio Fian 1984 Stimmen: weiblich: F 1 F 2 F 3 F 4 Sprecherinnen, Erzähl- stimmen etc. männlich: M 1 M 2 M 3 M 4 Journalstimme Schmidt, Gemeindesekretär Sprecher, Erzählstimmen etc. sowie, als special guest Katz & Klump (Der SCHIZOPHRENE DEDEKTIV Katz & Klump: Die beiden Persönlichkeits- hälften 'Katz' und 'Klump' führen miteinander Gespräche, wie sie von deutschen Kriminalistendarstellern im Fernsehen gerne geführt werden. Katz & Klump ist eine Person mit zwei Stimmen bzw. eine Stimme mit zwei Personen – ein und derselbe Sprecher , getrennte Aufnahme.) Klaviermusik: Wo nicht anders angegeben, empfehlen sich Klavierwerke von Erik Satie. Sprecherin: DER DRAMATISIERTE SCHUNDROMAN. (Die folgenden Revision: 'e' über 'w'. Titel zunächst wie kurze 'reale' Ansagen (Klavier, Cello, Geräusche), die in Vorschläge (ohne Signation) übergehen. – M 2 im leeren Raum. M 1: Angst. ((Irres Laufen)) M 2: Nein. M 1: Atemnot. M 2: Nein. M 1: Tödlicher Husten. M 2: Nein. M 1: Sturm über Kreta. M 2: Auch nicht. M 1: Blut. M 2: Nein. M 1: Der stille Ozean. Revision: 'e' aus 'w'. M 2: Nicht gut. M 1: Schreie aus der Hölle. M 2: Nein. M 1: Die Zukunft der Sinne. M 2: Auf keinen Fall. M 1: Finsternis. M 2: Unter Umständen. M 1: Die Erfindung der Wirklichkeit. M 2: Eventuell. M 1: Bild und Welt. M 2: Auch. M 1: Letzte Folge. M 2: Ja. M 1: Was bisher geschah. M 2: Was bisher geschah. Evtl. Klaviermusik Sprecherin 1: Was bisher geschah. F 1 (›tonlos, zügig‹): – Begonnen hatte es auf dieser Reise, Europa, Nahost, angefangen hatte alles mit diesem Auftrag.. Nach Gesprächen in Oslo, Verhandlungen in Genf, neuerlichen Zerwürfnissen in Brüssel verlobten wir uns in Zürich. Aber in Krefeld schon wieder Szenen, Krawalle.. Und Berlin! Ich hatte das Gefühl, gegen eine Mauer zu reden, so behandelte er mich. In Helsinki trafen wir ein Abkommen, an das er sich in Madrid schon nicht mehr hielt. Unterwegs nach Warmbad Villach beschloß ich, meine Forderungen deutlich zu machen, in Mürzzuschlag, in einem Gasthof der elendsten Sorte, führte ich dieses Vorhaben auch aus, aber er lachte bloß. Dann Linz! Ich Revision: 'c' über 'v'. ap- pellierte an sein Gewissen, an was weiß ich, endlich Schluß zu ma- chen damit – nichts... Zugegeben, wir hatten eine wunderbare Zeit in Klagenfurt, während der Holzmesse, bei den Eichendorfer Dichter- tagen, die gerade dort abgehalten wurden... Aber dann ging es Schlag auf Schlag: Sein Terror in Italien, seine Schönfärberei in Lissabon, die Auseinandersetzungen am Persischen Golf; schließlich, in einem Hotelzimmer in Beirut, brach der Konflikt offen aus.. – Himmel und Hölle so nah beisammen, und immer die Spuren verwischen – Sprecher: Was bisher geschah. M 3: – Verdammter Auftrag, mit dem alles anfing, der uns zusammenführte, kreuz und quer durch Europa und wohin noch.. Mutlangen, Esslingen, Rottweil, überall gewesen, Metz, Idolsberg, Gars am Kamp, nichts, das uns fremd blieb. Nie vergesse ich Zürich, mein Waterloo, wie sich leider erst in Berlin herausstellte. Oslo, Genf, Brüssel, Gespräche, Programmentwürfe, Friedenssicherung... In Krefeld aber schon Krawalle, daß das Hotelpersonal zusammenlief, ähnlich in Helsinki, wo sie ein Abkommen vorschlug, dann Warmbad Villach, Heulszenen in Linz, (NACHÄFFEND) sie appelliere an mich – Ein Zwischenfall nach dem anderen, diese Reise schien nur aus Zwischenfällen zu bestehen. Und immer wieder: Du bist ja betrunken, du hast getrunken, unausgesetzt.… Jawohl, gab ich zurück, seit jener Szene in Berlin trinke ich, und ich gedenke nicht, damit aufzuhören... Ihr Mürzzuschlager Manifest, ihre Salzburger Huma- nismusgespräche! Wie es ihr begreiflich machen? In Italien griff ich hart durch, in Lissabon brannte ich ein Feuerwerk an Galante- rien ab, alles umsonst; Zürich war ein tragischer Irrtum gewesen. – Dann die Libanon-Krise, diese schreckliche Nacht, eingesperrt in einem Hotelzimmer…. Ein Funke hatte genügt, um den Konflikt neu Revision: vertikaler Strich zur Kennzeichnung des Wortabstandes. anzufachen. – Aber was bisher geschah, sollte nichts sein gegen das Kommende.. ((Klaviermusik)) Sprecher und Sprecherin: Was bisher geschah. Sprecher (konventionelle Erzählstimme): Ein Gespenst geht um in Europa und hinterläßt seine Spuren: die Schober-Gruppe. Alle Versuche dieses Gespenstes habhaft zu werden, sind bislang gescheitert – zu international agiert die Gruppe, zu raffiniert arbeitet sie mit anderen Gruppen zusammen. Sprecherin: Auf Revision: 'u' über 'f' und 'f' über 'u'. einen blutigen Sommer folgt der steirische Herbst. In Geheimkonferenzen, den später so genannten Schloßberg-Gesprächen, wird die "Grazer Dramaturgie" beschlossen, nämlich den schizo- phrenenDetektiv Wortabstand fehlt. Katz & Klump auf das Phantom anzusetzen. Da Katz & Klump auf Grund seiner vielfältig gespaltenen Persönlichkeit ein ganzes Team von Kriminalisten ersetzen kann, erscheint diese Vorgangsweise ebenso kostensparend wie vielversprechend. Sprecher: In Warmbad Villach verliert sich die Spur. Katz & Klump nimmt die Ermittlungen auf... ((Innenraum. Aus einem Radio ist gerade Revision: 'r' über nicht entzifferbarem Buchstaben. eine Verkehrsmeldung zu hören: " – ich wiederhole: Alle Verbindungsstraßen nach Untermarkersdorf Leibnitz sind gesperrt, den Kraftfahrern wird dringend empfohlen großräumig auszu- weichen.")) Katz: Stell das ab. ((Das Radio wird noch vor Ende der Meldung abgeschaltet.)) Katz: – Und was sagst du dazu: Am 4. 5. übernachtet Frau Klein in Warmbad Villach, unter falschem Namen, sie nennt sich dort Bier- bichler. Verläßt am nächsten Morgen überstürzt das Hotel, niemand weiß wohin.. Klump: Gefällt mir nicht... Die Grenzen so nahe, Italien, Jugoslawien, Ri j ejka, Triest, Camporosso – Katz: Camporosso, natürlich! Die Schießerei, die Nacht von Camporosso! Klump: Barbara Klein war damals nachweislich in London. Katz: Bist du sicher? Klump: Ganz sicher. Sie wurde in London mit einem Ramiro Villanueva, Soldat der Luftwaffe in Bogota, Kolumbien, beobachtet. Katz: Und Groß? Klump: Ebenfalls. – In Warmbad Villach wurde Johannes Groß zuletzt ge- sehen,, als der Parlamentsklub seine Tagung abhielt, Warmbader Be- schlüsse, diese Geschichte... Deckname Baumgartner. Fällt dir was auf? Der Parlamentsclub tagt, und rein zufällig ist auch Herr Groß zur selben Zeit in Warmbad... Katz: Ja, verdammt, du hast recht, wirklich merkwürdig... (Pause) Und jetzt? Klump: Wir warten Katz: Wir warten? Klump: Wir warten auf eine bestimmte Maschine aus Zürich... (Ausblenden) Sprecher: Der dramatisierte Schundroman. ((Landendes Flugzeug. Anschließend Halle, gedämpft, Durchsagen etc. Nach dem Titel Hintergrund ausblenden.)) Sprecher (knallig): Schnee. Sprecherin: Letzte Rewision: 'e' über 'w'. Folge. F 2 (halblaut, leicht beschwörend): Hätte dir, Ramiro Villanueva, hätte dir nicht bei der Paßkontrolle schon zu denken geben sollen, wie rasch und selbstverständlich du abgefertigt wurdest? Gut, du warst selbst damit beschäftigt, als harmloser Tourist zu erscheinen, aber hätte dir nicht auffallen müssen, wie bevorzugt und scheinbar desinteressiert dein Gepäck kontrolliert wurde? Hättest du nicht, in die Ankunftshalle tretend, zumindest den Herrn mit dem Schlapp- hut bemerken müssen, der angestrengt die Tafel mit den Arrivals studierte, oder den anderen, der sich gerade eine Zeitung kaufte und dann einem dritten wie einem plötzlich entdeckten Bekannten zuwinkte? Als du erleichtert insein Wortabstand fehlt. Taxi stiegst, Ramiro Villa- nueva, und in die Stadt fuhrst, hättest du nicht prüfen sollen, ob dir auch niemand folgt? Und schließlich die Männer, die kurz nach dir die Hotelhalle betraten und sich, eben wurde dir der Zimmer- schlüssel ausgefolgt, wieder entfernten, wie konnten sie dir ent- gehen? Gewiß, du konntest nicht ahnen, daß du nicht nur von deinen Geschäftsfreunden erwartet wurdest, sondern auch von Revision oder Tintenfleck. ganz anderen.. Sogar die Presse war längst eingeschaltet, eine große Tageszeitung hatte sich exklusiv den Bericht gesichert! Der Aufenthalt in dieser Stadt, Ramiro Villanueva, wird lange dauern... ((Rotationsgeräusch)) M 1: (Sensationsprotokoll): 19 Uhr 20. Der Drogenkurier trifft im Hotel ein. Er nimmt ein Zimmer im dritten Stock. Über ein Funksignal erhalten wir das vereinbarte Zeichen. ((Rotationsgeräusch)) Revision: 't' über nicht entzifferbarem Buchstaben. M 1: 19 Uhr 23. Der Kolumbier meldet ein Telefongespräch Revision: 'e' über 'w'. an. Wie er- wartet, will er sich mit seinem Kontaktmann in Verbindung setzen Revision: 'e' über 't'. : Mit "Lichtorgler"Rapp Wortabstand fehlt. , in der Unterwelt auch als Tätowierer be- kannt. 19 Uhr 25. Die Spannung nimmt zu. In der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon.. ((Einige Sekunden nichts, allenfalls ein Rauschen Revision: 'e' über 'w'. )) M 1: (etwas akzentuierter, wie nach einer Panne, Spur von unterdrücktem Ärger, als könne er durch die deutlichere Wiederholung das Geräusch herbeirufen): In der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon. ((Einige Sekunden nichts, dann zweimal Tuten eines Nebelhorns)) M 1: Die Spannung steigt weiter. ((Lange anhaltendes Telefonklingeln. Dann Telefonklingeln im Hintergrund, im Vordergrund junge Frauenstimme, kichernd. "Stellt euch vor, das Telefon klingelt, und keiner geht hin." Telefon wieder im Vordergrund, Männerstimme, wütend: "Pronto?!" Hörbare Stille, eventuell Knacken in der Leitung. Wieder die Frauen- stimme. "Stell dir vor, du gehst hin, und keiner ist dran." – Noch etwas abwarten, dann auflegen. Sofort klingelt das Telefon wieder. Abheben, Männerstimme: "Pronto?!" Am Telefon eine 'Journalstimme': "Hallo, Untermarkersdorf Leibnitz ? Ich rufe Untermarkersdorf Leibnitz , Und Leib– ". Hörer wird auf Revision: 'f' über 'g'. die Gabel geknallt. Rotationsgeräusch.)) M 1: 19 Uhr 30. Auf dem Höhepunkt der Spannung kommt es zu Fehlschal- tungen und Mißverständnissen. – Da aber summt in Villanuevas Hotelzimmer das Telefon. Villanueva hebt ab.. Männerstimme: Villanueva – Kältetechnik, Grüß Gott? 'Unheimliche# Telefonstimme (nach einer Pause): Die Wahrheit ist weiß wie Schnee. In zehn Minuten. Basta! ((Besetztzeichen. Auflegen. Rotationsgeräusch.)) M 1: Nun kommt Bewegung in die Geschichte. Zehn Minuten nach diesem mysteriösen Anruf – wahrscheinlich der vereinbarte Code – betritt Lichtorgler Rapp hastig Revision: 's' über 'w' und 't' über 's'. das Hotel und erklärt, Senor Villanueva erwarte ihn in seinem Zimmer. Vor dem Hotel lagern zerlumpte Ge- stalten – als Bettler und Aussätzige getarnte Undercover-Agenten und Journalisten. Gleich wird der große Schlag geführt werden. ((Drei mächtige Paukentöne)) Frauenstimme (konventionelle Erzählhaltung): Auf das vereinbarte Klopf- zeichen öffnete Villanueva die Tür seines Zimmers. Heroinspaziert, heroinspaziert, begrüßte er aufgeräumt seinen sauberen Freund. Dann verschloß er hinter dem Besucher die Türe. ((Gefängnistüre fällt ins Schloß)) M 1: 19 Uhr 46. Die Ereignisse überstürzen sich. Mit Panzerfäusten dringen die Detektive ins Zimmer und halten Revision: Wortabstand fehlt; 'd' und 'h' über nichtlesbarem Buchstaben, dazwischen 'e'. den verblüfften Männern, ihre Dienstmarken unter die Nase. Aus dem Gesicht des Kolumbiers entweicht jede Farbe. ((Geräusch entweichender Luft, etwa aus einem Reifen)) M 1: Die Revision: 'e'e aus 'w'. Beamten ziehen rasch eine Probe des Giftes, um sich von Echtheit und Güte zu überzeugen; dann werden der Drogenkurier und sein Kontaktmann abgeführt. Beim Tätowierer wird außerdem ein brisantes Notizbuch mit bekannten Namen der Halbwelt sicherge- stellt.. ((Kurz anspielen: Georg Danzer, "Mondprinzessin" – "sei kein Tätowierer...")) Frauenstimme: Bei den Detektiven herrschte eine Stimmung, wie man sie vom Schmaus nach großen Jagden kennt, eine Feststimmung, die noch tagelang anhielt. – Nur einer mochte sich der geglückten Aktion nicht so recht freuen: der Detektiv Katz und Klump. Bis spät in die Nacht saß er über Aussagen und Protokollen und überlegte, ob dieser Erfolg nicht eine Ablenkung vom eigentlichen großen Coup gewesen sein könnte... Klump (verärgert) Erklär mir bitte mal, warum Groß nicht an Bord des Flugzeugs war? Katz: Is’ doch gleichgültig, Hauptsache, wir haben den Stoff. Klump: Gleichgültig, so. – Und wer garantiert, daß nicht die tausend- fache Menge auf der Straße ins Land gebracht wurde? Daß nicht Villa- nueva geopfert wurde, damit Groß unbehelligt agieren kann? Katz: Ziemlich ausgeschlossen, wenn du mich fragst. Klump: Du kennst die Methoden der Schober-Gruppe, die machen sich förm- lich unsichtbar. - Wo ist beispielsweise Frau Klein? Katz: Hm..… – Warmbad Villach? Klump: Ach, Harry.… Warmbad Villach... Ja, Warmbad Villach, Beirut, Stockholm, Attersee, wer weiß? Such mal eine Träne in Ozean... Frauenstimme: Aber auch, daß den Kleinverteilern und Endverbrauchern nicht beizukommen war, bereitete dem Detektiv Kopfzerbrechen. Klump: – Unerhört, wie die uns auf der Nase rumtanzen... Da, hör dir das an: Falco, Ambros, behaupten, den Tätowierer persönlich gar nicht zu kennen, hätten rein beruflich mit seiner Firma zu tun... Katz: Freche Hunde. Klump: Oder ((blättert)) hier, Herr Fendrich, droht gleich mit Anwalt!.. Sein Lieblingssport wäre Schwimmen, nicht Schifahren... Erklärt, daß er Platinplatten nur an der Wand mag, nicht in der Nase... Katz: Arschloch. – Mir reicht’s für heute. Dreh mal das Radio an. ((Radio ? wird angeschaltet. Ende einer Journalsendung, Journalstimme:)) : – die Verbindung nach Untermarkersdorf Leibnitz ist leider nicht mehr zustande- gekommen, wir werden es in unserer nächsten Sendung wieder versuchen, bis dahin guten Abend. ((Journal Ende. Kurze Pause. Dann Klaviermusik, bis zum Ende Revision: 'e' über 'r'. der folgenden Ansage.)) Sprecherin: Der dramatisierte Schundroman. GARS AM KAMP, MEIN LIEBER! – Letzte Folge. Sprecher: Es war ein warmer Herbsttag. Pulvergeruch hing noch schwer in der Luft. Äpfel fielen raschelnd durch das Gezweig. Ernst und ohne einander anzublicken gingen sie den Schotterweg von der LKirche hinunter zum Wirtshaus.. ((Während der ganzen Szene im Hintergrund Schritte, langsames, gleich- mäßiges Gehen)) (Die Sprecher UNTERHALTEN sich nicht, sondern sprechen vor sich hin.)= M 2: Ich habe alles gesehen, alles gesehen in Gars am Kamp. F 3: Alles? M 2: Ich bin mit dem Postautobus gefahren, vier Stunden.. F 3: Vier Stunden? M 2: Vier Stunden, ja. Gleich, als ich ankam, sah ich ein frisch abge- erntetes Feld mit großen Flecken bleicher Maisfedern, Revision: 'n' über Komma oder Komma über 'n'. dann umge- pflügte Äcker, ockerfarbene Felder, schließlich – F 3: Du hast nichts gesehen in Gars am Kamp. M 2: – schließlich lang gedehnte Stoppeläcker. Das Maisfeld, aus dem der Hahn aufgeflogen war, lag übrigens an einem kleinen Bach. Plötzlich fielen Schüsse. F 3: Schüsse? M 2: Jawohl, Schüsse. Ich sah, wie der Nußhäher mitten im Flug ins Trudeln geriet und abstürzte. Er kam direkt Tor meinen Füßen zu liegen, und ich bemerkte genau sein schön gezeichnetes FGefieder. F 3: Das hast du gesehen? M 2: Nie konnte mir ein Tier entgehen. Du erinnerst dich, damals, als wir die Steiermark bereisten, du erinnerst dich an den Hirsch von Hartberg.. F 3 (spöttisch): Wie könnte ich ihn vergessen. Er stand reglos da, nur wenige Meter von uns entfernt, es sah aus, als wolle er gleich zu röhren beginnen. Aber dann:,nichts.. M 2: Gars am Kamp ist nicht Hartberg. Hier ist es anders, schlimmer. Vor der Tür beispielsweise lag ein toter Maulwurf mit rosa Pfoten. F 3: Rosa Pfoten? M 2: Rosa, ja. Die Frau hob ihn mit einem Blatt auf und warf ihn auf den Misthaufen. Dann – F 3: Dann? M 2: Aus dem Nebel hörte ich ein einzelnes Horn, ohne aber den dazu- gehörigen Jäger wahrnehmen zu können. F 3: Du siehst, du hast nichts gesehen in Gars am Kamp. M 2: Ich will dich schonen, nur deshalb erzähle ich dir nicht alles. F 3: Mich schonen? Die ich Monate in Lend im Pongau zubrachte und in Knittelfeld praktizierte, du mich schonen? Du hast nichts gesehen in Gars am Kamp Revision: 'a' über 'm' und 'm' über 'a'. nichts! M 2: Gut. Versprich mir, dich nicht aufzuregen. Es war so: nachdem die Frau den Maulwurf – du erinnerst dich? F 3: Den Maulwurf mit den rosa Pfote.. M 2: – Eben den, nachdem sie ihn endlich auf den Misthaufen befördert hatte, sah ich, wie sie mit einem Hackmesser einen Kürbis zwischen ihren nackten Füßen – F 3: Das willst du gesehen haben? Nichts hast du gesehen... M 2: Ich Revision: 'c' über 'h'. habe Revision: 'e' über 'r'. es gesehen, hier, in Gars am Kamp, mit meinen eigenen Augen. Wie sie, auf einem Faß sitzend, den Kürbis zwischen ihre nackten Füße klemmte, mit dem Hackmesser aufschlug, die Kerne herausgriff und in einen grünen Metalltopf warf! F 3: Du hast dich getäuscht, du hast nichts gesehen! M 2: Es sollte noch schlimmer kommen. Ich sah, wie die Knechte die Maispflanzen knapp über dem Boden abhieben, sodaß gelbe Stümpfe stehenblieben, Revision: 'e' über 'd'. dann nahmen sie die Bündel in den Arm und streuten sie in die Ackerzelle. Einmal – F 3: Nein! M 2: – Einmal hob der Bauer seine HJacke am Feldrand auf und trank einen Schluck aus dem Mostkrug. Der Sohn des Bauern trug trotz der Hitze eine rot-weiße Wollmütze auf dem Kopf, eine Schisportler- mütze, eine Riesentorlaufspezialistenmütze. Auf der anderen Seite, neben einem Holzschuppen, neben zwei leeren Fässern, gackerten auf- geregt die Hühner.. F 3: Es kann nicht sein, du hast nichts gesehen. M 2: – alles gesehen in Gars am Kampf – Ehe der Hahn ein drittes Mal krähte, hatte ich schon die Kirschbäume hinter dem Haus erblickt, die mit einem Schleier absterbender Blätter bedeckt Revision: 'e' über 'w'. waren; in ihrer Buntheit sahen sie aus wie mit gelben und roten Federn eines Paradiesvogels Revision: 'r' über 'p'. geschmückt, hörst du mich? F 3: Du hast es nicht ertragen. Du hast den Blick gesenkt und minuten- lang den aufgegangenen Schnürsenkel an deinem linken Schuh be- trachtet, gib es zu. – Niemand hätte es ertragen können. M 2: Nichts dergleichen. Ich habe es gesehen. Ich habe alles gesehen in Gars am Kamp. lch habe die Spuren von Traktorreifen gesehen an einem Abend im Herbst, die sich tief ins feuchte Erdreich gruben. Und noch etwas habe ich gesehen: Eines anderen Tages, tiefer Frieden überall, kam ein lilafarbener Volkswagen nach Gars am Kamp und hielt unten an der Brücke. Einer Ohnmacht nahe, zwang ich mich hinzusehen: Aus dem Kraftfahrzeug stieg Revision: 'i' über 't'. ein vielleicht vierzigjähriger Mann mit dunklen Haaren und einem Vollbart und kam die Straße herauf.. ((Sie sind stehengeblieben)) F 3 (außer sich): Du lügst! Du hast nichts gesehen in Gars Revision: 'r' über 's'. am Kamp, nichts hast du – – Sprecher: Mit einem erstickten Schrei stürzte sie zu seinen Füßen. Er sah sich um. Nur noch wenige Schritte waren sie vom Wirtshaus entfernt, und doch wußte er plötzlich, daß er niemals mehr seinen Fuß in die düstere Wirtsstube setzen würde, in der sie kurze Zeit so glücklich miteinander gewesen waren. Sprecherin (gibt Uhrzeit bekannt, dann): Eine Verkehrsmeldung. Achtung, Autofahrer, im Großraum Revision: 'r' über 'R'. Untermarkersdorf Leibnitz , alle Verbindungsstraßen nach Untermarkersdorf Leibnitz sind gesperrt, es wird dringend empfohlen, großräumig auszuweichen. ((Signation à la 'Stahlnetz')) Sprecher: Spur nach Bremerhaven. Klump: (aufgebracht) – Was bisher geschah? Nichts, überhaupt nichts! Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren. Katz: Ich will nocheeinen Wortabstand fehlt und zusätzliches 'e#. ganzen Haufen leben. Klump (verständnislos): Meinst du, ich nicht? Was soll denn der Quatsch? Katz: Nichts, nur so, fiel mir grade ein. Klump: Du kannst einem vielleicht auf den Wecker fallen, aber ganz gehörig! Laß jetzt den Blödsinn. – Noch mal von vorn, wir – Katz: Ich höre. Klump: – Wir müssen System reinbringen. (Kurze Pause, dann referierend:) Unser einziger Anhaltspunkt ist, daß Groß, nachdem er aus Wien verschwunden Revision: 'u' über 'i'. ist, im April in Bremerhaven auftaucht, und zwar schleicht er sich dort in einen Arbeitskreis Rüstungswirtschaft ein, der von Müll geleitet wird. Katz: Müll. – Der Müll, bei dem mal die Klein – ? Unser Müll? Klump: Genau der, der Industrie-Müll. Erst Krupp, dann Thyssen, später zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Heer und Industrie ins Ministerium berufen. Klump: Verstehe. Klump: Das Problem ist, daß in unserem Dossier der Name Groß nicht aufscheint. Unsere Spur beruht einzig auf einer mündlichen Information eines Kontaktmannes, Bundeswehroffizier, nicht eben zuverlässig. Trotzd Katz: Trotzdem, weiter. Klump: Im Rahmen des Intensivierungsprogramms werden auch kurzfristige Wehrübungen für Industriemang a er abgehalten, Führungskräfte werden an MP und MG ausgebildet. (Kurze Pause) In Bremerhaven nahm auch ein gewisser Hans Magnus Enzengruber an einer solchen Übung teil. Katz: Enzengruber? Enzensberger! Klump: Enzengruber. Der Nachname tut übrigens nichts zur Sache. Katz: Und? Klump: Du kennst ihn, wir beide kennen ihn. Katz: ? Klump: HANS MAGNUS Enzengruber, überleg doch mal. Fällt dir nichts auf? Katz: Ich werd verrückt. Johannes Groß! Klump: Das hat aber gedauert. Groß, natürlich, von sich selbst besessen bis in die Decknamen hinein.. Katz: Wollen uns wohl vorführen, was ‘ne Harke ist, aber vorher zeigen wir Ihnen, wo der Bartel den Most holt – in der Steiermark nämlich. Hab ich recht, Stephan? Klump: Haarscharf getroffen. – Die Klein sollte bald darauf in der Steiermark aktiv werden, Knittelfeld, Revision: 'e' über 'w'. Judenburg.… Aber das nehmen wir uns später vor. Erst die Tagebücher Revision: 'e' über 'w', handschriftlich? , die sind wicht- iger , und dann diesen Pichler ((Klaviermusik)) Sprecherin: Der dramatisierte Schundroman. "Tagebuch". – Letzte Folge. ((Zwischen den 'Eintragungen' ganz kurz angespielte Passagen aus Klavierstücken von Schönberg)) Revision: 'n' über 'b'. F 1: 8. 3., Aschaffenburg. – Müde. Verbraucht. Leblos. 10. 3., Aschaffenburg. – Ausgebrannt, wie gelähmt, am Abgrund. – Banal geträumt. Später Pichler. 11. 3., Nürnberg. – Ein ausgeleerter Kübel, ein Nichts. Draußen Föhn. Finsternis. Kurzer, unruhiger Schlaf. Dann Pichler. ((Rotationsgeräusch)) 16. 3., Erlangen. – Nichts. Pichler. 20. 3., Ingolstadt. – Wie gerädert von der Last meines Körpers. Zwischenfälle, Verluste. Abendessen mit Rod. Michel mit seiner behaarten Seemannsbrust. Pichler? 22. 3., Minden. – Offene Verandafenster. Klaviermusik. Dann Pichler ((Rotationsgeräusch)) Im Hunsrück. – Schüttelfrost. Hundegekläff. Alles vergessen, was sein wird, Pichler vergessen. 26. 3., Amras. – Verstörung. Vorbei am Kalkwerk. 30. 3., Madonna di Campiglio. – Sehnsucht, Revision: 'u' über 'i'. fortschreitende Ver- wirrung. Gewühl im Sonnengeflecht. Der Schoß in voller Bereit- schaft, schmerzhaft die Schenkel durchströmendes Einverständnis. Dann Attersee. 2. 4., Ravenna. – Attersee. 3. 4., – Die Hitze vor den zugezogenen Fensterläden. Rotwein aus dem Zahnputzbecher. Nachmittägliches Entsetzen. 7. 4. – Triest. – Husten, Erschöpfung. Alle Schrecknisse der Nacht durchmessen, wie damals, in Bad Gastein. Niemand darf von dieser Niederlage erfahren. ((Rotationsgeräusch)) 10. 4., Warmbad Villach. – Traumrudimente: P.s Gesicht, von Salz- säure verunstaltet. – Am Morgen im Foyer Mattschacker. Mögliche Revision? Lesart unsicher: 'Mattschaeker. Höflich grüßend an ihm vorbei. Drecksack. 12. 4., Baden Baden. – Wie ein erloschener Revision: 'l' über 's'. Vulkan; ja, ein genaues Bild. – Nachts die Todesschreie eines Vogels. 20. 4. – Verfinsterung. Und Rüsselsheim, was habe ich hier verloren – Ein letztes Mal Attersee. 22. 4., Fulda. – Schmutziggrauer Vormittag, Frühstück. – Tod, überall Tod. Plötzliches Bild: P.s feuchte Augen mit den langanhaltenden Blicken. 2. 5., Bebra. – Zwiebelgeruch. Erstickungsanfälle. Tremor. ((Rotationsgeräusch)) Komplette Zeile maschinell eingefügt. 10. 5., Attersee. – Nichts. Nachts Pichler. 11. 5. L Leere. Abgestorben. Dann Pichler. 12. 5. – Pichler, schweigsam, von hinten. In der ländlichen Stille wie begraben. 14. 5. – Aufruhr. Der schöne Brief von H. aus Gars am Kamp – die Kunst eine Sackgasse, welch ein Vergleich! 16. 5. – Pichler, wie ein heißer gelber Sturm. 11 Uhr nachts. – Wer ist Pichler wirklich? 4. 6., Reicheneibach. – Der letzte Tag in Reicheneibach. Revision: 'c' über unlerserlichem Buchstaben. Auf dem Weg zurück in die Dorfwirtschaft plötzlich ein Gedanke, der Ent- setzen auslöste: Pichler – kann er mir gefährlich werden? 7./8. 6., im Flugzeug irgendwo über dem Mittelmeer. – Hier soll es damals passiert sein. ((Rotationsgeräusch)) ((Kennung einer Journalsendung, dann Moderator:)) "Guten Abend, meine Damen und Herren. – Stichwort, Tagesthema: Leibnitz, die Geschehnisse in und um Leibnitz. Wir hoffen, daß die Verbindung nach Leibnitz inzwischen zustande gekommen ist – Augenblick ((Telefon summt,)) Revision: erste Klammer über Komma. abheben)) – ja, hallo? – Leibnitz? – Mathias Walden, können Sie mich hören? ((Aus dem Telefon nichts oder eine völlig unverständliche, verzerrte Reportage)) – – Hallo? ((legt auf)) Tja, es hat leider Revision: 'l' über 's'. noch immer Revision: 'i' über unleserlichem Buchstaben. nicht geklappt, aber wir versuchen natürlich weiterhin, die Ver- bindung mit Leibnitz herzustellen" (abblenden)." ((Aufblenden: Leere abendliche Straße, im Hintergrund aus offenen Fenstern evtl. Fernsehgeräusche – Dallas, Dynasty oder Formel-- Reportagen. – Katz unterhält sich gehend mit Klump – entweder die Schritte zweier Fußgeher, oder, besser noch, wenn im linken Kanal Katz spricht, Schritte im rechten Kanal, wenn Klump im rechten Kanal antwortet, Schritte im linken Kanal usf.)) Klump: Hast du bemerkt, wie vorsichtig dieser Pichler war? Weiß sicher mehr, als er zugibt. Ein Sympathisant, wie er im Buch steht. Katz: Ach komm, du siehst Gespenster… Nur weil er’s vor Jahren mit der Klein getrieben hat? Klump: Er war auch mit Groß zusammen. Katz: Bisexuell? Klump: Nein doch! Beruflich, wenn man's so nennen will. – Kurier der Goldberg-Gruppe, was ihm aber nie nachzuweisen war, Trainings- manager der Schober-Gruppe, internationale Einsätze, aber immer ganz legal. Und und und…! (Kurze Pause) – Hätte gute Lust, diesen Fall überhaupt hinzuschmeißen. Katz: Kopf hoch, Stephan, man muß den Flüssen trauen! Warum versuchen wir's nicht einfach am Markt, wir haben doch genügend alte Kunden dort..? Klump (skeptisch): Das wird doch wieder ein Schlag ins Wasser… Aber gut, wenn du meinst… Wir treffen uns also vor der Marktwirt- schaft, wie früher.… ((Ausblenden. Aufblenden: Akustische Kulisse etwa eines Obst- und Gemüsemarktes. Im Vordergrund zwei Ausrufer, einer links, einer rechts, marktschrei- erisch anpreisend:)) Links: Betriebsmittelfinanzierungen, Investitionsfinanzierungen! Rechts Schnürsenkel, Putzlappen, Schwedenhölzer…! Links: Liquiditätssteuerung, Kreditgeb??ung! Revision: zwei Buchstaben unleserlich, möglicherweise Tilgung. ((Evtl. wiederholen, mehr und mehr im Hintergrund; gleichzeitig Katz & Klump, der zwischen den Ausrufern hindurchgeht, halblaut:)) Katz: – Sieh mal an, der Blinde mit der Beinprothese.... Klump: Wo? Katz: Da vorne, beim Revision: 'e' über 'w'. Lottostand Klump: Tatsächlich. Wenn der blind ist, freß ich seine Prothese. Katz: Jetzt geht er in die Wirtschaft! Los, hinterher.. Klump: Aber getrennt! Erst du, dann ich.... ((Ausblenden)) Weibliche Erzählstimme: Revision: 's' über 'i'. In der Marktwirtschaft ging es hoch her. Der Detektiv tat, als suche er einen Bekannten, und ging langsam von Tisch zu Tisch... ((Aufblenden: Gasthauskulisse, Kneipenlärm; Gesprächsfetzen, von Tisch zu Tisch:)) – : Prostata, lieber Amerongen, Prösterchen! – : Hoch die Tassen! – : Er gab sich Revision: ursprünglich: S?hgabSich. nämlich als Verkaufsrepräsentant für Desinfektions- mittel aus Revision: 'u' über 'i'. ... – (bewundernd): – und wie, eine unternehmerisch denkende Persönlich- keit von absoluter Integrität! Ein Mann der alten Schule.... ((Im Hintergrund aufkommender Tumult. Betrunkenes, verächtliches Grölen: "Arbeitsplätzchen, Arbeitsplätzchen" – evtl. von Händeklatschen unterstützt – und "Arbeitsblödsinn, Arbeitsblödsinn".)) Vordergrund: – (wie unter verfeindeten Nutten): Na, du Wirtschaftsförderungsinstitut du kesses Stück Dreck.. – : – im Sinne von Arbeitsplatzsicherung völlig verfehlte Strategie... – : Aber eines sage ich Ihnen, meiner Revision: 'n' über 'i'. Tochterfirma Revision: 't' über 'e'. tritt niemand mehr zu nahe! – : Nun produzier dich nicht so..! – : Wer? Ich? – Nimm das zurück! – : Ich denk nicht dran, du Kryptokommunist, du rote Sau du! ((Der Tumult hat sich zur Schlägerei entwickelt, Stühle fallen um, Gläser bersten, Geschrei etc. Dann ausblenden.)) Weibliche Erzählstimme: Das zunehmende Chaos in der Marktwirtschaft nutzte der Blinde, um unauffällig zu entkommen. Auch Katz & Klump zogen sich eilig aus der Wirtschaft zurück, aber es war bereits zu spät.. (ganz kurze Pause) Sprecherin: Sie hörten den dramatisierten Schundroman. – Da uns bis zur nächsten Sendung noch etwas Zeit bleibt, einige Takte Musik und Werbung. (Werbestimmen: zwischendurch Musik) – : Hausfriedensbruch? Besitzstörung? Ärger mit den Nachbarn Revision: 'a' über 'q'. ? – Ein Granatwerfer von Junghans schafft Abhilfe. Granatwerfer von Junghans – dem bißchen Frieden zuliebe.. – : Die beliebten Mehrzweckfregatten "Meko 360" – nur von Blohm und Voss, Hamburg. – Blohm und Voss: Die Guten unter den Bösen! – : Ihr Rüstungsberater – DIEHL, Nürnberg. Handgranaten, Panzerfäuste, Panzerzugmaschinen und was sonst Revision: 'o' über 'i'. noch für den Frieden vonnöten ist: bei Diehl, Nürnberg. Bei Diehl gibt’s viel! ((Musik wird von einem Verkehrsmeldungssignal unterbrochen.)) Sprecherin: Eine Verkehrsmeldung. Die Verbindungsstraßen nach Leib- nitz sind immer noch unterbrochen, da sich schon etliche Zwi- schenfäller ereignet haben, ersuchen wir die Autofahrer, von Fahrten nach Leibnitz Abstand zu nehmen. (Kurze Pause) Sprecher: Unser Radiolehrgang. ((Arbeitslärm – Kakophonie, Preßluftbohrer, Fabrikhalle, Hämmern, Sägen usf. Während des Titels Geräusche im Hintergrund.)) Sprecher (knallig, evtl. mit Hall): ARBEITSWELT. Sprecherin: Der Schundroman zum Selbermachen. Letzte Folge "Nacht- arbeit" M 1 (eine Art Workshopleiter Revision: 'o' über 'p'. , 'Lehrstimme'): Problemstellung und Ausgangssituation: Die Hauptperson macht sich auf den Weg zur Schichtarbeit, seine Freundin geht ins Kino. Beginnen Sie. M 4 (als lernender Autor): Johann Tobel fühlte sich elend. Seit er vor einigen Tagen sein Auto zertrümmert hatte, war er nur noch ein halber Mensch. Er mußte nun täglich mit Bus und Bahn in den Betrieb fahren. Widerwillig packte er die Jausenbrote ein, die Gerda ihm gestrichen hatte. Seine Verlobte wollte ins Kino gehen: sie begleitete ihn bis zur Bushaltestelle. M 1: Akzeptiert, das Adverb "widerwillig" sogar sehr gut. Auch die Geschichte mit dem kaputten Auto ist einfallsreich. Nun Abschied und Beschreibung des Weges zum Arbeitsplatz, Tristesse! M 4: Tobel küßte Gerda zum Abschied flüchtig auf die Wange und stiegf Revision: 'i' über 'e' und 'e' über 'i'. in den Bus. – Der Bus war nicht geheizt. Auch die Schnellbahn, in die er später umstieg, war kalt und fast leer. In den Wirts- stuben schäumte das Bier aus den Zapfhähnen. Von den Dächern der Häuser blinkten Leuchtreklame, im Nebel nur als verschwommene Konturen wahrnehmbar. Die Bahn fuhr an einem Autofriedhof vor- über. Tobel fröstelte. M 1: Gut gemacht. Folgt nun Einsetzen der Handlung. M 4: Als er die Halle betrat Revision: 'a' über unleserlichem Buchstaben. , wunderte er sich und wußte dennoch sofort Bescheid. Die Kollegen standen in kleinen Gruppen herum und debattierten erregt, es herrschte dicke Luft. Pazifisten und Naturschützer hatten also die Oberhand behalten Revision: 'e' über 'd'. , dachte Tobel bitter. Kurzarbeit, fuhr es ihm durch den Kopf, oder überhaupt Arbeitslosigkeit, Elend, die noch nicht abgezahlte Wohnung, die Raten für den neuen Audi Quatro – M 1 (unterbricht): Keine Namen. Der Name des Produkts ist bedeutungs- los. – Jetzt Nebenfiguren, Kampfstimmung. M 4: Johann Tobel gesellte sich zu den Kollegen. Das können‘s mit uns nicht machen, schrie der Birgel gerade, mit uns nicht! Eine Sauerei ist das, sagte Rußwurm. – Grad jetzt, wo die Benzinpreise steigen und steigen, ergänzte Maurer. – Umwelt hin oder her, hier geht’s um Arbeitsplätze, schrie Kumpf dazwischen, erst kommt der Mensch, dann der Wald, ver d ammt noch mal! Sein sonst so ruhiges Gesicht war rot vor Zorn. Auch Tobel spürte Wut in sich aufsteigen, und die Wut tat ihm gut, wirkte befreiend. Wir müssen was unter- nehmen, schaltete er sich ins Gespräch ein, denn es ist doch so: Ohne Arbeitsplatz kein Auto, und ohne Autos, wie kommen wir dann an unsere Arbeitsplätze? – Genau, ganz richtig, so ist es, tönte es von allen Seiten. Kein Zweifel, die Kollegen waren kampfbereit bis zum äußersten. M 1: Ausgezeichnet. Jetzt überraschende Wendung. M 4: Plötzlich erschien der Meister in der Halle. Das Arschloch, konnte Birgel noch knurren Revision: 'r' über 's'. , bevor sie in alle Himmelsrichtungen auseinanderstoben, um die Plätze an ihren Maschinen einzunehmen. – Mechanisch vollführte Tobel die gewohnten Handgriffe. Er fühlte sich ausgebrannt, doch tief in ihm schwelte Revision: 'w' über 's'. ein Feuer.. M 1: In Ordnung. Der Held kehrt nach Hause zurück. – Bitte. M 4: Tobel knallte die Wohnun g stür hinter sich zu und drehte das TRadio an. Gerda sprang nackt aus dem Bett und schaltete es wieder aus. Endlich bist du da, sagte sie, komm, schnell, ich bin so scharf.. Damit legte sie sich verführerisch aufs Bett. Nun wurde es Tobel zuviel. Verdammte Scheiße, brüllte er, wir kämpfen um unsere Arbeitsplätze, und du hast nichts im Kopf als deine Votze! Leck mich doch am Arsch!! Er schlug sich mehrmals mit der flachen Hand gegen die Stirn. Die Digitaluhr auf dem Nachtkästchen zeigte 5 Uhr 55. ((Klaviermusik)) ((Aufblenden. Innenraum. Katz und Klump über eine Landkarte gebeugt.)) Klump: ... also, die Steiermark.... Die letzten Stationen der Klein waren... – gib mir mal 'ne Stecknadel rüber – waren Knittel- feld, hier... und Judenburg... da, Judenburg. Dann allerdings reißt der Film. – Aber jetzt paß auf (nimmt ein Schriftstück zur Hand), Auszug Dossier: (liest vor)) Revision: schließende Klammer über Doppelpunkt. Die nächste Zusammen- kunft – Strategie, Logistik – fand in einem Revision: 'i' über 'a'; 'f' nicht getilgt; bei 'einem' zweiter Buchstabe getilgt, dann 'i' über 'n'. Schloß in der Nähe von Leibnitz statt. Diese Schloß gehört übrigens einem bedeuten- den Hygiene-Artikel-Hersteller. Beobachtet wurden hauptsächlich Top-Leute: Neben Aschenbrenner, dem nur wenig später ermordeten Führer der Venediger-Gruppe, Rieche und Rubbers von der Handels- bank, Zunz und von Hurwitz von der Goldberg-Gruppe Revision: 'r' über unlesbaren Buchstaben. sowie Revision: 'w' über 'i', 'i' über 'e'. "Old Schwurhand". Die Adamello-Gruppe war durch Negrelli vertreten, die Silvretta-Gruppe durch O'Loughlin. Außerdem gesichtet: der südafrikanische Botschafter usw. usf. (legt das Papier beiseite) Hochkarätige Versammlung, erlesenes Buffet. Bedienung und Garde- robenmädchen über eine Hostessen-Agentur engagiert. Hübsche Mädchen, die sich ein Taschengeld verdienen. – Weißt du, worauf ich hinauswill? Katz: Längst schon, aber man soll ja den Erzählfluß nicht bremsen... Klump: Du mit deinen verdammten Weisheiten! Weißt du's nun oder weißt du's nicht? Katz: Ja doch, die Klein war im Schloß, hat dort serviert. Na und?, hilft uns das weiter? Ist Revision oder nur halb gedruckter Buchstabe. sie vielleicht noch dort? Klump: Natürlich nicht. Worum es geht, ist: Was wollte sie dort? Was weiß sie? Was hat sie vor? Hat sie am Ende einen dieser Leute in ihr Bett gelockt? Immer neue Fragen, und dabei läuft uns die Zeit davon... ((Klaviermusik)) Sprecherin: Der moderne Beziehungsroman. – WALDHOF-VARIATIONEN – Letzte Folge. ((Zwischen den einzelnen Blöcken Klaviermusik)) F 4: – Die Stellenanzeige war auffällig plaziert Revision: 'l' über 'a'. – Import-Export, internationale Gruppe. Ich war mir sicher – M 3: – Aus der Art, wie sie mich ansah, wurde mir klar – F 2: (Telefon): – Nein, bedaure, Frau Prokurist Waldhof ist im Augen- blick besetzt. M 2: (wie einen unterbrochen en Satz wieder aufnehmend): – oder um es mit einem Ausdruck aus dem Eishockey zu benennen: konsequentes Fore- checking der Konkurrenz gegenüber. F 4: – bietet sich nicht alle Tage, die Möglichkeit, einem Spitzenmann zu Diensten zu sein.. M 3: – außergewöhnlich, keineswegs alltäglich, ganz und gar außerge- wöhnlich F 4: – Er nahm mich mit zum Derby. Der Geruch der weiten Rasenflächen, ein leichter Wind, schweißnasse Pferde – M 3: – später Abendessen mit ihr. Sie trug pfingstrosenfarbene Strümpfe und kurze Hosen. Und ihr perfektes Französisch, erstaun- lich. M 2: Morgen abend, M 3: sagte ich, M 2: Tel Aviv? F 2: Tel Aviv, F 4: gab ich zurück, F 2: morgen abend! M 3: – Es hat ja was auf sich, sagte sie, es hat was auf sich, wenn gesagt wird, der Faschismus spielt sich im Bett ab, aber ich persönlich hab's gern, wenn – F 4: – Auf einer Messe wie der kommenden, sagte er, werden Sie es nur mit potenten Käufern zu tun haben – F 2: Also Tel Aviv, F 4: sagte ich, F 2: morgen abend! M 2: Morgen abend, M 3: antwortete ich, M 2: Tel Aviv, ja. F 2: Mit einem Loser ins Bett? M 3: Mit einem Loser ins Bett, niemals, sagte sie. Wie ich die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsleben ziehe, wollte sie wissen. Und ich: – F 4: Bin absoluter Winner, und so geistreich! Hemmungslos ungenau ziehe er die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsleben. Wovon ich mich nachhaltig überzeugen konnten M 2: – Hemmungslos ungenau. Zu guter letzt (Eine Spur leiser, mühsam ein Lachen unterdrückend) pinkelte ich ihr in die Votze.. M 2: Wir haben, M 3: sagte ich, wieder im Hotel, M 2: nämlich einen großen Anwendungsstau in der Büroelektronik M 3: und sah sie bedeutungsvoll an.. F 2: Oh, F 4: gab ich zurück, F 2: oho, ließe sich dem nicht abhelfen..? F 4: Er holte seinen Klepper aus dem Latz und sprach: – M 3: Bevor es abermals soweit war, sagte oich: M 2: Möge sich diese wunderbare Revision: 'a' über 'y'. Technologie Revision: 'o' über 'i'. flächendeckend über den gesam- Revision: 'e' über 'r'. ten Verwaltungsbereich ergießen.. M 3: Dann kam ich über sie wie Honeywell Revision: 'y' über 'x'. Bull. ((Klaviermusik, ausblenden)) ((Innenraum. Beide fassungslos.)) Klump: Also, was sagt man dazu!? Katz: Ich werd' nicht mehr... Nicht zu fassen, und doch – Klump: Das Radio, schnell.. ((Radio wird angestellt, Vordergrund::)) Journalstimme: – immer noch versucht wird, die Verbindung nach Leib- nitz herzustellen, ist es uns gelungen, den Ersten Gemeindesekre- tär von Leibnitz, Herrn Revision: 'n' über 'i'. Schmidt, ins Studio zu bekommen, – Schmidt: Guten abend Revision: 'a' über 'i'. . Journalstimme: Herr Schmidt, Sie waren indirekt ja auch Betroffener Schmidt: Betroffener, ja. Journalstimme: Herr Schmidt, kurz zur Täterpersönlichkeit; wer war eigentlich dieser Dietrich Wegener, der in der spektakulären Kommandoaktion vom Sparverein Revision: 'p' über 'a'. Grün-Schwarz-Grün unschädlich ge- macht wurde? Sie haben mir vorhin gesagt, ganz Leibnitz hat sich vor ihm gefürchtet – Schmidt: Gefürchtet ist das richtige Wort, ja. Journalstimme: Wenn ich recht verstanden habe, waren die Straßen, wenn Wegener auftauchte, wie leergefegt, niemand hat sich aus dem Haus getraut –? Schmidt: Jawohl, leergefegt. Journalstimme: Revsion: Doppelpunkt aus 'ß'. Nachforschungen haben ergeben, daß der Name Wegener auf Wegelagerer zurückgeht, also auch die Vorfahren schon – Schmidt: Damit hat es ja nun ein Ende. Journalstimme: – auch die Vorfahren bereits Wegeners, Wegelagerer waren. Schmidt: Wegelagerer, Revision: 'e' über 'w'. ganz richtig. Journalstimme: Und es ist immer wieder zu Zusammenstößen und Zwischen- fällen gekommen in Leibnitz? Schmidt: Das ist richtig, ja. Journalstimme: Man kann also sagen, dieser Wegener war jener dTypus des Kriminellen, der mit der Feigheit seiner Mitmenschen rech- net?, ein Außenseiter, für den das Wort Freundschaft ein Fremd- wort war und der sich völlig in seine Wahnideen verrannt hat? Schmidt: Die Rechnung wurde ihm präsentiert. Journalstimme: Herr Schmidt, Wegener hat von der Gemeinde Revision: 'n' über 'd'. freien Abzug gefordert, und zwar in einem Auto, das von Ihrer Tochter gelenkt wird. Ihre Tochter ist jetzt wie alt? Schmidt: 23. Journalstimme: Es sind inzwischen Stimmen laut geworden, die das harte Vorgehen der Gemeinde, insbesondere das Einbeziehen des Spar- vereins, die Absperrungsmaßnahmen und schließlich die Liquidation verurteilt haben. Stimmen Revision: 't' über 'g'. , die meinen, man hätte Wegener das Auto zur Verfügung stellen sollen, er hätte zweifellos Ihre Tochter unversehrt freigelassen. Schmidt: Absurd. Journalstimme: Sie stehen also zur Vorgangsweise der Gemeinde. Schmidt: Voll und ganz. Journalstimme: Auf der anderen Seite sind aber auch Telegramme einge- gangen, die die Aktion befürworten –? Schmidt: Breiteste Zustimmung, ja. Journalstimme: Herr Schmidt, könnten Sie uns eines dieser Telegramme vielleicht Revision: 'i' über 'c'; 'c' über 'i'. kurz vorlesen? Schmidt: Gern. (liest vor) "Dank an unsere Helden vom Sparverein Grün-Schwarz-Grün. – Wir sind stolz auf sie: Sie haben eine schwere Arbeit gut gemacht. – Sie sind keine Abenteurer, sondern ernste Männer, die sich um unser Leibnitz verdient gemacht haben. – Nochmals danke!" Ich denke, ein Kommentar erübrigt sich. Journalstimme: Eine letzte Frage, Herr Schmidt: XXX Revision: Text getilgt. Besteht die Möglichkeit, daß Wegener Kontakte zur Schobergruppe Revision: Überschreibung nicht mehr lesbarer Buchstaben. unterhielt? Schmidt: Nach bisherigen Erkenntnissen ist eine solche Verbindung so gut wie auszuschließen. ((Radio wird abgedreht.)) Klump (düster, rätselhaft): Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. Groß ist nicht Groß, und Klein nicht die Kleine.. Sprecher: (aus 'Was bisher geschah', dritte Variante): Katz und Klump verwickelte sich plötzlich in eine heftige Revision: 'h' über 'f'. Auseinandersetzung. Während Klump glaubte, in der Stimme des Gemeindesekretärs jene von Johannes Groß erkannt zu haben, und Schmidts angebliche Tochter folglich Revision: 'fol' über 'als'. nur Barbara Revision: 'r' über 't'. Klein sein konnte, versteifte sich Katz auf das Telex des Informa n ten Fiebelkorn, wonach Groß und Klein sich längst nach Bogota Kolumbien abgesetzt hätten und in Bogota eine Kneipe betrieben.. Klump: – und ich sage dir, er ist es, es war seine Stimme, wir müssen vor Tagesanbruch zugreifen – Katz: – Völlig irrsinnige Vermutung, im Rundfunk ist eine Täuschung nie auszuschließen. Die Schobergruppe ist in den Anden! Fiebel- korn weiß, was er sagt – ein Mann, der sich nicht ins Bier spuk- ken läßt! ((Beide Stimmen nun gleichseitig, erregt aufeinander einredend:)) Klump: Fiebelkorn! Kneipe in Bogota! Blödsinn. Ein übles Schwein ist dieser Fiebelkorn, der weiß doch nicht mehr, für wen er arbeitet Revision: 'i' über 't'. , wenn er nur arbeiten kann. – Fiebelkorn, Zwiebel- korn! Ich sage dir, wir müssen hier zugreifen, im Scheißgau, in Leibnitz, bevor der Tag an- bricht, müssen wir zugreifen. Katz: Groß und Klein sind in Bogota, das liegt klar auf der Hand. Bis hin zum Kneipennamen, wie heißt denn die Kneipe? "Zum Hochschober" heißt sie, oder heißt sie vielleicht nicht "Zum Hochschober" – Schmidt ist nicht Groß, und Klein nicht die Kleine..! Alle Spuren waren falsch, wir müssen nach Südamerika.. Südamerika! ((Klaviermusik)) Sprecherin: Sie hörten den dramatisierten Schundroman – M 1: Letzte Folge. F 3: Nein. M 1: Groß und Klein. F 3: Nichts. M 1: Waldhof-Variationen. F 3: Nichts gehört. M 1: Arbeitswelt. F 3: Du hast nichts gehört. M 1: Ich habe alles gehört. – Marktwirtschaft. F 3: Nein. M 1: Tagebuch. F 3: Auch nicht. M 1: Spur nach Bremerhaven. F 3: Kein Wort. M 1: Gars am Kamp. F 3: Keinen Laut. M 1: Schnee. F 3: Da hast nichts gehört. M 1: Ich habe alles gehört. Was bisher geschah. F 3: Niemand hat etwas gehört. M 1: Alle haben es gehört. F 3: Nein. Ende
Sprecherin

Der dramatisierte Schundroman.

Die folgernden Titel zunächst wie kurze ›reale‹ Ansagen (Klavier, Cello, Geräusche), die in Vorschläge (ohne Signation) übergehen. – M 2 im leeren Raum. M 1

Angst.

Irres Laufen M 2

Nein.

M 1

Atemnot.

M 2

Nein.

M 1

Tödlicher Husten.

M 2

Nein.

M 1

Sturm über Kreta.

M 2

Auch nicht.

M 1

Blut.

M 2

Nein.

M 1

Der stille Ozean.

M 2

Nicht gut.

M 1

Schreie aus der Hölle.

M 2

Nein.

M 1

Die Zukunft der Sinne.

M 2

Auf keinen Fall.

M 1

Finsternis.

M 2

Unter Umständen.

M 1

Die Erfindung der Wirklichkeit.

M 2

Eventuell.

M 1

Bild und Welt.

M 2

Auch.

M 1

Letzte Folge.

M 2

Ja.

M 1

Was bisher geschah.

M 2

Was bisher geschah.

Evtl. Klaviermusik Sprecherin 1

Was bisher geschah.

F 1 (›tonlos, zügig‹)

Begonnen hatte es auf dieser Reise, Europa, Nahost, angefangen hatte alles mit diesem Auftrag ... Nach Gesprächen in Oslo; Verhandlungen in Genf, neuerlichen Zerwürfnissen in Brüssel verlobten wir uns in Zürich. Aber in Krefeld schon wieder Szenen, Krawalle... Und Berlin! Ich hatte das Gefühl, gegen eine Mauer zu reden, so behandelte er mich. In Helsinki trafen wir ein Abkommen, an das er sich in Madrid schon nicht mehr hielt. Unterwegs nach Warmbad Villach beschloß ich, meine Forderungen deutlich zu machen, in Mürzzuschlag, in einem Gasthof der elendsten Sorte, führte ich dieses Vorhaben auch aus, aber er lachte bloß. Dann Linz! Ich appellierte an sein Gewissen, an was weiß ich, endlich Schluß zu machen damit – nichts ... Zugegeben, wir hatten eine wunderbare Zeit in Klagenfurt, während der Holzmesse, bei den Eichendorfer Dichtertagen, die gerade dort abgehalten wurden... Aber dann ging es Schlag auf Schlag: Sein Terror in Italien, seine Schönfärberei in Lissabon, die Auseinandersetzungen am Persischen Golf; schließlich, in einem Hotelzimmer in Beirut, brach der Konflikt offen aus ... – Himmel und Hölle so nah beisammen, und immer die Spuren verwischen –

Sprecher

Was bisher geschah.

M 3

– Verdammter Auftrag, mit dem alles anfing, der uns zusammenführte, kreuz und quer durch Europa und wohin noch … Mutlangen, Esslingen, Rottweil, überall gewesen, Metz, Idolsberg, Gars am Kamp, nichts, das uns fremd blieb. Nie vergesse ich Zürich, mein Waterloo, wie sich leider erst in Berlin herausstellte. Oslo, Genf, Brüssel, Gespräche, Programmentwürfe, Friedenssicherung ... In Krefeld aber schon Krawalle, daß das Hotelpersonal zusammenlief, ähnlich in Helsinki, wo sie ein Abkommen vorschlug, dann Warmbad Villach, Heulszenen in Linz,

(nachäffend) M 3

sie appelliere an mich – Ein Zwischenfall nach dem anderen, diese Reise schien nur aus Zwischenfällen zu bestehen. Und immer wieder: Du bist ja betrunken, du hast getrunken, unausgesetzt. ... Jawohl, gab ich zurück, seit jener Szene in Berlin trinke ich, und ich gedenke nicht, damit aufzuhören ... Ihr Mürzzuschlager Manifest, ihre Salzburger Humanismusgespräche! Wie es ihr begreiflich machen? In Italien griff ich hart durch, in Lissabon brannte ich ein Feuerwerk an Galanterien ab, alles umsonst; Zürich war ein tragischer Irrtum gewesen. – Dann die Libanon-Krise, diese schreckliche Nacht, eingesperrt in einem Hotelzimmer .... Ein Funke hatte genügt, um den Konflikt neu anzufachen.

M 3

– Aber was bisher geschah, sollte nichts sein gegen das Kommende ...

Klaviermusik Sprecher und Sprecherin

Was bisher geschah.

Sprecher konventionelle Erzählstimme

Ein Gespenst geht um in Europa und hinterläßt seine Spuren: die Schober-Gruppe. Alle Versuche dieses Gespenstes habhaft zu werden, sind bislang gescheitert – zu international agiert die Gruppe, zu raffiniert arbeitet sie mit anderen Grippen zusammen.

Sprecherin

Auf einen blutigen Sommer folgt der steirische Herbst. In Geheimkonferenzen, den später so genannten Schloßberg-Gesprächen, wird die »Grazer Dramaturgie« beschlossen, nämlich den schizophrenen Detektiv Katz & Klump auf das Phantom anzusetzen. Da Katz & Klump auf Grund seiner vielfältig gespaltenen Persönlichkeit ein ganzes Team von Kriminalisten ersetzen kann, erscheint diese Vorgangsweise ebenso kostensparend wie vielversprechend.

Sprecher

In Warmbad Villach verliert sich die Spur. Katz & Klump nimmt die Ermittlungen auf ...

Innenraum. Aus einem Radio ist gerade eine Verkehrsmeldung zu hören Verkehrsmeldung

ich wiederhole: Alle Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind gesperrt, den Kraftfahrern wird dringend empfohlen großräumig auszuweichen.

Katz

Stell das ab.

Das Radio wird noch vor Ende der Meldung abgeschaltet. Katz

– Und was sagst du dazu: Am 4. 5. übernachtet Frau Klein in Warmbad Villach, unter falschem Namen, sie nennt sich dort Bierbichler. Verläßt am nächsten Morgen überstürzt das Hotel, niemand weiß wohin ...

Klump

Gefällt mir nicht ... Die Grenzen so nahe, Italien, Jugoslawien, Rijeka, Triest, Camporosso –

Katz

Camporosso, natürlich! Die Schießerei, die Nacht von Camporosso!

Klump

Barbara Klein war damals nachweislich in London.

Katz

Bist du sicher?

Klump

Ganz sicher. Sie wurde in London mit einem Ramiro Villanueva, Soldat der Luftwaffe in Bogota, Kolumbien, beobachtet

Katz

Und Groß?

Klump

Ebenfalls. – In Warmbad Villach wurde Johannes Groß zuletzt gesehen, als der Parlamentsklub seine Tagung abhielt, Warmbader Beschlüsse , diese Geschichte ... Deckname Baumgartner. Fällt dir was auf? Der Parlamentsclub tagt, und rein zufällig ist auch Herr Groß zur selben Zeit in Warmbad ...

Katz

Ja, verdammt, du hast recht, wirklich merkwürdig ...

Pause Katz

Und jetzt?

Klump

Wir warten

Katz

Wir warten?

Klump

Wir warten auf eine bestimmte Maschine aus Zürich ...

Ausblenden
Sprecher

Der dramatisierte Schundroman.

Landendes Flugzeug. Anschließend Halle, gedämpft, Durchsagen etc.Nach dem Titel Hintergrund ausblenden. Sprecher knallig

Schnee.

Sprecherin

Letzte Folge.

F 2 halblaut, leicht beschwörend

Hätte dir, Ramiro Villanueva, hätte dir nicht bei der Paßkontrolle schon zu denken geben sollen, wie rasch und selbstverständlich du abgefertigt wurdest? Gut, du warst selbst damit beschäftigt, als harmloser Tourist zu erscheinen, aber hätte dir nicht auffallen müssen, wie bevorzugt und scheinbar desinteressiert dein Gepäck kontrolliert wurde? Hättest du nicht, in die Ankunftshalle tretend, zumindest den Herrn mit dem Schlapphut bemerken müssen, der angestrengt die Tafel mit den Arrivals studierte, oder den anderen, der sich gerade eine Zeitung kaufte und dann einem dritten wie einem plötzlich entdeckten Bekannten zuwinkte? Als du erleichtert in sein Taxi stiegst, Ramiro Villanueva, und in die Stadt fuhrst, hättest du nicht prüfen sollen, ob dir auch niemand folgt? Und schließlich die Männer, die kurz nach dir die Hotelhalle betraten und sich, eben wurde dir der Zimmer schlüssel ausgefolgt, wieder entfernten, wie konnten sie dir entgehen? Gewiß, du konntest nicht ahnen, daß du nicht nur von deinen Geschäftsfreunden erwartet wurdest, sondern auch von ganz anderen ... Sogar die Presse war längst eingeschaltet, eine große Tageszeitung hatte sich exklusiv den Bericht gesichert! Der Aufenthalt in dieser Stadt, Ramiro Villanueva, wird lange dauern ...

Rotationsgeräusch M 1 Sensationsprotokoll

19 Uhr 20. Der Drogenkurier trifft im Hotel ein. Er nimmt ein Zimmer im dritten Stock. Über ein Funksignal erhalten wir das vereinbarte Zeichen.

Rotationsgeräusch M 1

19 Uhr 23. Der Kolumbier meldet ein Telefongespräch an. Wie erwartet, will er sich mit seinem Kontaktmann in Verbindung setzen. Mit »Lichtorgler« Rapp, in der Unterwelt auch als Tätowierer bekannt. 19 Uhr 25. Die Spannung nimmt zu. In der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon …

Einige Sekunden nichts, allenfalls ein Rauschen M 1 etwas akzentuierter, wie nach einer Panne, Spur von unterdrücktem Ärger, als könne er durch die deutlichere Wiederholung das Geräusch herbeirufen

In der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon.

Einige Sekunden nichts, dann zweimal Tuten eines Nebelhorns M 1

Die Spannung steigt weiter.

Lange anhaltendes Telefonklingeln. Dann Telefonklingeln im Hintergrund, im Vordergrund junge Frauenstimme, kichernd. junge Frauenstimme kichernd

Stellt euch vor, das Telefon klingelt, und keiner geht hin.

Telefon wieder im Vordergrund, Männerstimme wütend

Pronto?!

Hörbare Stille, eventuell Knacken in der Leitung. Wieder die Frauenstimme. junge Frauenstimme

Stell dir vor, du gehst hin, und keiner ist dran.

Noch etwas abwarten, dann auflegen. Sofort klingelt das Telefon wieder. Abheben Männerstimme

Pronto?!

Am Telefon eine Journalstimme Journalstimme

Hallo, Leibnitz? Ich rufe Leibnitz, Leib –

Hörer wird auf die Gabel geknallt. Rotationsgeräusch. M 1

19 Uhr 30. Auf dem Höhepunkt der Spannung kommt es zu Fehlschaltungen und Mißverständnissen. – Da aber summt in Villanuevas Hotelzimmer das Telefon. Villanueva hebt ab …

Männerstimme

Villanueva – Kältetechnik, Grüß Gott?

›Unheimliche‹ Telefonstimme nach einer Pause

Die Wahrheit ist weiß wie Schnee. In zehn Minuten. Basta!

Besetztzeichen. Auflegen. Rotationsgeräusch. M 1

Nun kommt Bewegung in die Geschichte. Zehn Minuten nach diesem mysteriösen Anruf - wahrscheinlich der vereinbarte Code – betritt Lichtorgler Rapp hastig das Hotel und erklärt, Senor Villanueva erwarte ihn in seinem Zimmer. Vor dem Hotel lagern zerlumpte Gestalten – als Bettler und Aussätzige getarnte Undercover-Agenten und Journalisten. Gleich wird der große Schlag geführt werden.

Drei mächtige Paukentöne Frauenstimme konventionelle Erzählhaltung

Auf das vereinbarte Klopfzeichen öffnete Villanueva die Tür seines Zimmers. Heroinspaziert, heroinspaziert (sic! CD), begrüßte er aufgeräumt seinen sauberen Freund. Dann verschloß er hinter dem Besucher die Türe.

Gefängnistüre fällt ins Schloß M 1

19 Uhr 46. Die Ereignisse überstürzen sich. Mit Panzerfäusten dringen die Detektive ins Zimmer und halten den verblüfften Männern, ihre Dienstmarken unter die Nase. Aus dem Gesicht des Kolumbiers entweicht jede Farbe.

Geräusch entweichender Luft, etwa aus einem Reifen M 1

Die Beamten ziehen rasch eine Probe des Giftes, um sich von Echtheit und Güte zu überzeugen; dann werden der Drogenkurier und sein Kontaktmann abgeführt. Beim Tätowierer wird außerdem ein brisantes Notizbuch mit bekannten Namen der Halbwelt sichergestellt …

Kurz anspielen: Georg Danzer, »Mondprinzessin« – »sei kein Tätowierer …« Frauenstimme

Bei den Detektiven herrschte eine Stimmung, wie man sie vom Schmaus nach großen Jagden kennt, eine Feststimmung, die noch tagelang anhielt. – Nur einer mochte sich der geglückten Aktion nicht so recht freuen: der Detektiv Katz und Klump. Bis spät in die Nacht saß er über Aussagen und Protokollen und überlegte, ob dieser Erfolg nicht eine Ablenkung vom eigentlichen großen Coup gewesen sein könnte …

Klump verärgert

Erklär mir bitte mal, warum Groß nicht an Bord des Flugzeugs war?

Katz

Is’ doch gleichgültig, Hauptsache, wir haben den Stoff.

Klump

Gleichgültig, so. – Und wer garantiert, daß nicht die tausendfache Menge auf der Straße ins Land gebracht wurde? Daß nicht Villanueva geopfert wurde, damit Groß unbehelligt agieren kann?

Katz

Ziemlich ausgeschlossen, wenn du mich fragst.

Klump

Du kennst die Methoden der Schober-Gruppe, die machen sich förmlich unsichtbar. – Wo ist beispielsweise Frau Klein?

Katz

Hm … – Warmbad Villach?

Klump

Ach, Harry ... Warmbad Villach ... Ja, Warmbad Villach, Beirut, Stockholm, Attersee, wer weiß? Such mal eine Träne in Ozean ...

Frauenstimme

Aber auch, daß den Kleinverteilern und Endverbrauchern nicht beizukommen war, bereitete dem Detektiv Kopfzerbrechen.

Klump

– Unerhört, wie die uns auf der Nase rumtanzen ... Da, hör dir das an: Falco, Ambros, behaupten, den Tätowierer persönlich gar nicht zu kennen, hätten rein beruflich mit seiner Firma zu tun ...

Katz

Freche Hunde.

Klump

Oder

blättert Klump

hier, Herr Fendrich, droht gleich mit Anwalt! … Sein Lieblingssport wäre Schwimmen, nicht Schi fahren ... Erklärt, daß er Platinplatten nur an der Wand mag, nicht in der Nase ...

Katz

Arschloch. – Mir reicht‘s für heute. Dreh mal das Radio an.

Radio wird angeschaltet. Ende einer Journalsendung, Journalstimme

die Verbindung nach Leibnitz ist leider nicht mehr zustandegekommen, wir werden es in unserer nächsten Sendung wieder versuchen, bis dahin guten Abend.

Journal Ende. Kurze Pause.
Dann Klaviermusik, bis zum Ende der folgenden Ansage. Sprecherin

Der dramatisierte Schundroman. Gars am Kamp, mein Lieber! Letzte Folge.

Sprecher

Es war ein warmer Herbsttag. Pulvergeruch hing noch schwer in der Luft. Äpfel fielen raschelnd durch das Gezweig. Ernst und ohne einander anzublicken gingen sie den Schotterweg von der Kirche hinunter zum Wirtshaus.

Während der ganzen Szene im Hintergrund Schritte, langsames, gleichmäßiges Gehen. Die Sprecher unterhalten sich nicht, sondern sprechen vor sich hin. M 2

Ich habe alles gesehen, alles gesehen in Gars am Kamp.

F 3

Alles?

M 2

Ich bin mit dem Postautobus gefahren, vier Stunden ...

F 3

Vier Stunden?

M 2

Vier Stunden, ja. Gleich, als ich ankam, sah ich ein frisch abgeerntetes Feld mit großen Flecken bleicher Maisfelder, dann umgepflügte Äcker, ockerfarbene Felder, schließlich –

F 3

Du hast nichts gesehen in Gars am Kamp.

M 2

– schließlich lang gedehnte Stoppeläcker. Das Maisfeld, aus dem der Hahn aufgeflogen war, lag übrigens an einem kleinen Bach. Plötzlich fielen Schüsse.

F 3

Schüsse?

M 2

Jawohl, Schüsse. Ich sah, wie der Nußhäher mitten im Flug ins Trudeln geriet und abstürzte. Er kam direkt Tor meinen Füßen zu liegen, und ich bemerkte genau sein schön gezeichnetes Gefieder.

F 3

Das hast du gesehen?

M 2

Nie konnte mir ein Tier entgehen. Du erinnerst dich, damals, als wir die Steiermark bereisten, du erinnerst dich an den Hirsch von Hartberg ...

F 3 spöttisch

Wie könnte ich ihn vergessen. Er stand reglos da, nur wenige Meter von uns entfernt, es sah aus, als wolle er gleich zu röhren beginnen. Aber dann: nichts ...

M 2

Gars am Kamp ist nicht Hartberg. Hier ist es anders, schlimmer. Vor der Tür beispielsweise lag ein toter Maulwurf mit rosa Pfoten.

F 3

Rosa Pfoten?

M 2

Rosa, ja. Die Frau hob ihn mit einem Blatt auf und warf ihn auf den Misthaufen. Dann –

F 3

Dann?

M 2

Aus dem Nebel hörte ich ein einzelnes Horn, ohne aber den dazugehörigen Jäger wahrnehmen zu können.

F 3

Du siehst, du hast nichts gesehen in Gars am Kamp.

M 2

Ich will dich schonen, nur deshalb erzähle ich dir nicht alles.

F 3

Mich schonen? Die ich Monate in Lend im Pongau zubrachte und in Knittelfeld praktizierte, du mich, schonen? Du hast nichts gesehen in Gars am Knap, nichts!

M 2

Gut. Versprich mir, dich nicht aufzuregen. Es war so: nachdem die Frau den Maulwurf – du erinnerst dich?

F 3

Den Maulwurf alt den rosa Pfoten ...

M 2

– Eben den, nachdem sie ihn endlich auf den Misthaufen befördert hatte, sah ich, wie sie mit einem Hackmesser einen Kürbis zwischen ihren nackten Füßen –

F 3

Das willst du gesehen haben? Nichts hast du gesehen …

M 2

Ich habe es gesehen, hier, in Gars am Kamp, mit meinen eigenen Augen. Wie sie, auf einem Faß sitzend, den Kürbis zwischen ihre nackten Füße klemmte, mit dem Hackmesser auf schlug, die Kerne herausgriff und in einen grünen Metalltopf warf!

F 3

Du hast dich getäuscht, du hast nichts gesehen!

M 2

Es sollte noch schlimmer kommen. Ich sah, wie die Knechte die Maispflanzen knapp über dem Boden abhieben, sodaß gelbe Stümpfe stehenblieben, dann nahmen sie die Bündel in den Arm und streuten sie in die Ackerzelle. Einmal –

F 3

Nein!

M 2

– Einmal hob der Bauer seine HJacke am Feldrand auf und trank einen Schluck aus dem Mostkrug. Der Sohn des Bauern trug trotz der Hitze eine rot-weiße Wollmütze auf dem Kopf, eine Schisportlermütze, eine Riesentorlauf Spezialistenmütze. Auf der anderen Seite, neben einem Holzschuppen, neben zwei leeren Fässern, gackerten aufgeregt die Hühner ...

F 3

Es kann nicht sein, du hast nichts gesehen.

M 2

– alles gesehen in Gars am Kamp – ehe der Hahn ein drittes Mal krähte, hatte ich schon die Kirschbäume hinter dem Haus erblickt, die mit einem Schleier absterbender Blätter bedeckt waren; in ihrer Buntheit sahen sie aus wie mit gelben und roten Federn eines Paradiesvogels geschmückt, hörst du mich?

F 3

Du hast es nicht ertragen. Du hast den Blick gesenkt und minutenlang den auf gegangenen Schnürsenkel an deinem linken Schuh betrachtet, gib es zu. – Niemand hätte es ertragen können.

M 2

Nichts dergleichen. Ich habe es gesehen. Ich habe alles gesehen in Gars am Kamp. ich habe die Spuren von Traktorreifen gesehen an einem Abend im Herbst, die sich tief ins feuchte Erdreich gruben. Und noch etwas habe ich gesehen: Eines anderen Tages, tiefer Frieden überall, kam ein lilafarbener Volkswagen nach Gars am Kamp und hielt unten an der Brücke. Einer Ohnmacht nahe, zwang ich mich hinzusehen. Aus dem Kraftfahrzeug stieg ein vielleicht vierzigjähriger Mann mit dunklen Haaren und einem Vollbart und kam die Straße herauf ...

Sie sind stehengeblieben F 3 außer sich

Du lügst! Du hast nichts gesehen in Gars am Kamp, nichts hast du – –

Sprecher

Mit einem erstickten Schrei stürzte sie zu seinen Füßen. Er sah sich um. Nur noch wenige Schritte waren sie vom Wirtshaus entfernt, und doch wußte er plötzlich, daß er niemals mehr seinen Fuß in die düstere Wirtsstube setzen würde, in der sie kurze Zeit so glücklich miteinander gewesen waren.

Sprecherin gibt Uhrzeit bekannt, dann

Eine Verkehrsmeldung. Achtung, Autofahrer, im Großraum Leibnitz, alle Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind gesperrt, es wird dringend empfohlen, großräumig auszuweichen.

Signation à la ›Stahlnetz‹ Sprecher

Spur nach Bremerhaven.

Klump aufgebracht

Was bisher geschah? Nichts, überhaupt nichts! Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren.

Katz

Ich will noch einen ganzen Haufen leben.

Klump verständnislos

Meinst du, ich nicht? Was soll denn der Quatsch?

Katz

Nichts, nur so, fiel mir grade ein.

Klump

Du kannst einem vielleicht auf den Wecker fallen, aber ganz gehörig! Laß jetzt den Blödsinn. – Noch mal von vorn, wir –

Katz

Ich höre.

Klump

– Wir müssen System reinbringen.

Kurze Pause, dann referierend: Klump

Unser einziger Anhaltspunkt ist, daß Groß, nachdem er aus Wien verschwinden ist, im April in Bremerhaven auftaucht, und zwar schleicht er sich dort in einen Arbeitskreis Rüstungswirtschaft ein, der von Müll geleitet wird.

Katz

Müll. – Der Müll, bei dem mal die Klein – ? Unser Müll?

Klump

Genau der, der Industrie-Müll. Erst Krupp, dann Thyssen, später zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Heer und Industrie ins Ministerium berufen.

Klump

Verstehe.

Klump

Das Problem ist, daß in unserem Dossier der Name Groß nicht aufscheint. Unsere Spur beruht einzig auf einer mündlichen Information eines Kontaktmannes, Bundeswehroffizier, nicht eben zuverlässig.

Katz

Trotzdem, weiter.

Klump

Im Rahmen des Intensivierungsprogramms werden auch kurzfristige Wehrübungen für Industriemanager abgehalten, Führungskräfte werden an MP und MG ausgebildet.

Kurze Pause Klump

In Bremerhaven nahm auch ein gewisser Hans Magnus Enzengruber an einer solchen Übung teil.

Katz

Enzengruber? Enzensberger!

Klump

Enzengruber. Der Nachname tut übrigens nichts zur Sache.

Katz

Und?

Klump

Du kennst ihn, wir beide kennen ihn.

Katz

?

Klump

Hans Magnus Enzengruber, überleg doch mal. Fällt dir nichts auf?

Katz

Ich werd verrückt. Johannes Groß!

Klump

Das hat aber gedauert. Groß, natürlich, von sich selbst besessen bis in die Decknamen hinein ...

Katz

Wollen uns wohl vorführen, was ‘ne Harke ist, aber vorher zeigen wir Ihnen, wo der Bartel den Most holt – in der Steiermark nämlich. Hab ich recht, Stephan?

Klump

Haarscharf getroffen. – Die Klein sollte bald darauf in der Steiermark aktiv werden, Knittelfeld, Judenburg ... Aber das nehmen wir uns später vor. Erst die Tagebücher, die sind wichtiger, und dann diesen Pichler.

Klaviermusik Sprecherin

Der dramatisierte Schundroman. »Tagebuch.« – Letzte Folge.

Zwischen den ›Eintragungen‹ ganz kurz angespielte Passagen aus Klavierstücken von Schönberg F 1

8. 3., Aschaffenburg. – Müde. Verbraucht. Leblos. 10. 3., Aschaffenburg. – Ausgebrannt, wie gelähmt, am Abgrund. – Banal geträumt. Später Pichler. 11. 3., Nürnberg. – Ein ausgeleerter Kübel, ein Nichts. Draußen Föhn. Finsternis. Kurzer, unruhiger Schlaf. Dann Pichler.

Rotationsgeräusch F 1

16. 3., Erlangen. – Nichts. Pichler. 20. 3., Ingolstadt. – Wie gerädert von der Last meines Körpers. Zwischenfälle, Verluste. Abendessen mit Rod. Michel mit seiner behaarten Seemannsbrust. Pichler? 22. 3., Minden. – Offene Verandafenster. Klaviermusik. Dann Pichler

Rotationsgeräusch F 1

Im Hunsrück. – Schüttelfrost. Hundegekläff. Alles vergessen, was sein wird, Pichler vergessen. 26. 3., Amras. – Verstörung. Vorbei am Kalkwerk. 30. 3., Madonna di Campiglio. – Sehnsucht, fortschreitende Verwirrung, Gewühl im Sonnengeflecht. Der Schoß in voller Bereitschaft, schmerzhaft die Schenkel durchströmendes Einverständnis. Dann Attersee. 2. 4., Ravenna. – Attersee. 3. 4., – Die Hitze vor den zugezogenen Fensterläden. Rotwein aus dem Zahnputzbecher. Nachmittägliches Entsetzen. 7. 4. – Triest. – Husten, Erschöpfung. Alle Schrecknisse der Nacht durohmessen, wie damals, in Bad Gastein. Niemand darf von dieser Niederlage erfahren.

Rotationsgeräusch F 1

10. 4., Warmbad Villach. – Traumrudimente: P.s Gesicht, von Salzsäure verunstaltet. – Am Morgen im Foyer Mattschacker. Höflich grüßend an ihm vorbei. Drecksack. 12. 4., Baden Baden. – Wie ein erloschener Vulkan; ja, ein genaues Bild. – Nachts die Todesschreie eines Vogels. 20. 4. – Verfinsterung. Und Rüsselsheim, was habe ich hier verloren – Ein letztes Mal Attersee. 22. 4., Fulda. – Schmutziggrauer Vormittag, Frühstück. – Tod, überall Tod. Plötzliches Bild: P.s feuchte Augen mit den lang anhaltenden Blicken. 2. 5., Bebra. – Zwiebelgeruch. Erstickungsanfälle. Tremor.

Rotationsgeräusch F 1

10. 5., Attersee. – Nichts. Nachts Pichler. 11. 5., – Leere. Abgestorben. Dann Pichler. 12. 5. – Pichler, schweigsam, von hinten. In der ländlichen Stille wie begraben. 14. 5. – Aufruhr. Der schöne Brief von H. aus Gars am Kamp – die Kunst eine Sackgasse, welch ein Vergleich! 16. 5. – Pichler, wie ein heißer gelber Sturm. 11 Uhr nachts. – Wer ist Pichler wirklich? 4. 6., Reicheneibach. – Der letzte Tag in Reicheneibach. Auf dem Weg zurück in die Dorfwirtschaft plötzlich ein Gedanke, der Entsetzen auslöste: Pichler – kann er mir gefährlich werden? 7./8. 6., im Flugzeug irgendwo über dem Mittelmeer. – Hier soll es damals passiert sein.

Rotationsgeräusch
Kennung einer Journalsendung, dann Moderator Moderator

»Guten Abend, meine Damen und Herren. – Stichwort, Tagesthema Leibnitz, die Geschehnisse in und um Leibnitz. Wir hoffen, daß die Verbindung nach Leibnitz inzwischen zustande gekommen ist – Augenblick

Telefon summt, abheben Moderator

– ja, hallo? – Leibnitz? – Mathias Waiden, können Sie mich hören?

Aus dem Telefon nichts oder eine völlig unverständliche, verzerrte Reportage Moderator

– – Hallo?

legt auf Moderator

Tja, es hat leider noch immer nicht geklappt, aber wir versuchen natürlich weiterhin, die Verbindung mit Leibnitz herzustellen.«

abblenden Aufblenden: Leere abendliche Straße, im Hintergrund aus offenen Fenstern evtl. Fernsehgeräusche – Dallas, Dynasty oder Formel 1-Reportagen. – Katz unterhält sich gehend mit Klump – entweder die Schritte zweier Fußgeher, oder, besser noch, wenn im linken Kanal Katz spricht, Schritte im rechten Kanal, wenn Klump im rechten Kanal antwortet, Schritte im linken Kanal usf. Klump

Hast du bemerkt, wie vorsichtig dieser Pichler war? Weiß sicher mehr, als er zugibt. Ein Sympathisant, wie er im Buch steht.

Katz

Ach komm, du siehst Gespenster … Nur weil er’s vor Jahren mit der Klein getrieben hat?

Klump

Er war auch mit Groß zusammen.

Katz

Bisexuell?

Klump

Nein doch! Beruflich, wenn man’s so nennen will. – Kurier der Goldberg-Gruppe, was ihm aber nie nachzuweisen war, Trainingsmanager der Schober-Gruppe, internationale Einsätze, aber immer ganz legal. Und und und ...!

Kurze Pause Klump

– Hätte gute Lust, diesen Fall überhaupt hinzuschmeißen.

Katz

Kopf hoch, Stephan, man muß den Flüssen trauen! Warum versuchen wir's nicht einfach am Markt, wir haben doch genügend alte Kunden dort.. ?

Klump skeptisch

Das wird doch wieder ein Schlag ins Wasser... Aber gut, wenn du meinst... Wir treffen uns also vor der Marktwirtschaft, wie früher ...

Ausblenden. Aufblenden: Akustische Kulisse etwa eines Obst- und Gemüsemarktes. Im Vordergrund zwei Ausrufer, einer links, einer rechts, marktschreierisch anpreisend Links:

Betriebsmittelfinanzierungen, Investitionsfinanzierungen!

Rechts

Schnürsenkel, Putzlappen, Schwedenhölzer...!

Links:

Liquiditätssteuerung, Kreditgebahrung!

Evtl. wiederholen, mehr und mehr im Hintergrund; gleichzeitig Katz & Klump, der zwischen den Ausrufern hindurchgeht, halblaut: Katz

– Sieh mal an, der Blinde mit der Beinprothese…

Klump

Wo?

Katz

Da vorne, beim Lottostand

Klump

Tatsächlich. Wenn der blind ist, freß ich seine Prothese.

Katz

Jetzt geht er in die Wirtschaft! Los, hinterher ...

Klump

Aber getrennt! Erst du, dann ich ...

Ausblenden Weibliche Erzählstimme

In der Marktwirtschaft ging es hoch her. Der Detektiv tat, als suche er einen Bekannten, und ging langsam von Tisch zu Tisch ...

Aufblenden: Gasthauskulisse, Kneipenlärm; Gesprächsfetzen, von Tisch zu Tisch:

Prostata, lieber Amerongen, Prösterchen!

Hoch die Tassen!

Er gab sich nämlich als Verkaufsrepräsentant für Desinfektionsmittel aus ...

bewundernd

– und wie, eine unternehmerisch denkende Persönlichkeit von absoluter Integrität! Ein Mann der alten Schule ...

Im Hintergrund aufkommender Tumult. Betrunkenes, verächtliches Grölen:

»Arbeitsplätzchen, Arbeitsplätzchen!« –

evtl. von Händeklatschen unterstützt – und Betrunkenes, verächtliches Grölen:

»Arbeitsblödsinn, Arbeitsblödsinn«.

Vordergrund: wie unter verfeindeten Nutten

Na, du Wirtschaftsförderungsinstitut, du kesses Stück Dreck …

im Sinne von Arbeitsplatzsicherung völlig verfehlte Strategie …

Aber eines sage ich Ihnen, meiner Tochterfirma tritt niemand mehr zu nahe!

Nun produzier dich nicht so …

Wer? Ich? – Nimm das zurück!

Ich denk nicht dran, du Kryptokommunist, du rote Sau du!

Der Tumult hat sich zur Schlägerei entwickelt, Stühle fallen um, Gläser bersten, Geschrei etc. Dann ausblenden. Weibliche Erzählstimme

Das zunehmende Chaos in der Marktwirtschaft nutzte der Blinde, um unauffällig zu entkommen. Auch Katz und Klump zogen sich eilig aus der Wirtschaft zurück, aber es war bereits zu spät …

ganz kurze Pause
Sprecherin

Sie hörten den dramatisierten Schundroman. – Da uns bis zur nächsten Sendung noch etwas Zeit bleibt, einige Takte Musik und Werbung.

Werbestimmen; zwischendurch Musik

Hausfriedensbruch? Besitzstörung? Ärger mit den Nachbarn? – Ein Granatwerfer von Junghans schafft Abhilfe. Granatwerfer von Junghans – dem bißchen Frieden zuliebe …

Die beliebten Mehrzweckfregatten »Meko 360« – nur von Blohm und Voss, Hamburg. – Blohm und Voss: Die Guten unter den Bösen!

Ihr Rüstungsberater m – Diehl, Nürnberg. Handgranaten, Panzerfäuste, Panzerzugmaschinen und was sonst noch für den Frieden vonnöten ist: bei Diehl, Nürnberg. Bei Diehl gibt’s viel!

Musik wird von einem Verkehrsmeldungssignal unterbrochen. Sprecherin

Eine Verkehrsmeldung. Die Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind immer noch unterbrochen, da sich schon etliche Zwischenfälle ereignet haben, ersuchen wir die Autofahrer, von Fahrten nach Leibnitz Abstand zu nehmen.

Kurze Pause Sprecher

Unser Radiolehrgang.

Arbeitslärm – Kakophonie, Preßluftbohrer, Fabrikhalle, Hämmern, Sägen usf. Während des Titels Geräusche im Hintergrund. Sprecher knallig, evtl. mit Hall

Arbeitswelt.

Sprecherin

Der Schundroman zum Selbermachen. Letzte Folge »Nachtarbeit«

M 1 (eine Art Workshopleiter, ›Lehrstimme‹)

Problemstellung und Ausgangssituation: Die Hauptperson macht sich auf den Weg zur Schichtarbeit, seine Freundin geht ins Kino. Beginnen Sie.

M 4 als lernender Autor

Johann Tobel fühlte sich elend. Seit er vor einigen Tagen sein Auto zertrümmert hatte, war er nur noch ein halber Mensch. Er mußte nun täglich mit Bus und Bahn in den Betrieb fahren. Widerwillig packte er die Jausenbrote ein, die Gerda ihm gestrichen hatte. Seine Verlobte wollte ins Kino gehen, sie begleitete ihn bis zur Bushaltestelle.

M 1

Akzeptiert, das Adverb »widerwillig« sogar sehr gut. Auch die Geschichte mit dem kaputten Auto ist einfallsreich. Nun Abschied und Beschreibung des Weges zum Arbeitsplatz, Tristesse!

M 4

Tobel küßte Gerda zum Abschied flüchtig auf die Wange und stieg in den Bus. – Der Bus war nicht geheizt. Auch die Schnellbahn, in die er später umstieg, war kalt und fast leer. In den Wirtsstuben schäumte das Bier aus den Zapfhähnen. Von den Dächern der Häuser blinkten Leuchtreklame, im Nebel nur als verschwommene Konturen wahrnehmbar. Die Bahn fuhr an einem Autofriedhof vorüber. Tobel fröstelte.

M 1

Gut gemacht. Folgt nun Einsetzen der Handlung.

M 4

Als er die Halle betrat, wunderte er sich und wußte dennoch sofort Bescheid. Die Kollegen standen in kleinen Gruppen herum und debattierten erregt, es herrschte dicke Luft. Pazifisten und Naturschützer hatten also die Oberhand behalten, dachte Tobel bitter. Kurzarbeit, fuhr es ihm durch den Kopf, oder überhaupt Arbeitslosigkeit, Elend, die noch nicht abgezahlte Wohnung, die Raten für den neuen Audi Quatro –

M 1 unterbricht

Keine Namen. Der Name des Produkts ist bedeutungslos. – Jetzt Nebenfiguren, Kampfstimmung.

M 4

Johann Tobel gesellte sich zu den Kollegen. Das können‘s mit uns nicht machen, schrie der Birgel gerade, mit uns nicht! Eine Sauerei ist das, sagte Rußwurm. – Grad jetzt, wo die Benzinpreise steigen und steigen, ergänzte Maurer. – Umwelt hin oder her, hier geht’s um Arbeitsplätze, schrie Kumpf dazwischen, erst kommt der Mensch, dann der Wald, verdammt noch mal! Sein sonst so ruhiges Gesicht war rot vor Zorn. Auch Tobel spürte Wut in sich auf steigen, und die Wut tat ihm gut, wirkte befreiend. Wir müssen was unternehmen, schaltete er sich ins Gespräch ein, denn es ist doch so: Ohne Arbeitsplatz kein Auto, und ohne Autos, wie kommen wir dann an unsere Arbeitsplätze? – Genau, ganz richtig, so ist es, tönte es von allen Seiten. Kein Zweifel, die Kollegen waren kampfbereit bis zum äußersten.

M 1

Ausgezeichnet. Jetzt überraschende Wendung.

M 4

Plötzlich erschien der Meister in der Halle. Das Arschloch, konnte Birgel noch knurren, bevor sie in alle Himmelsrichtungen auseinanderstoben, um die Plätze an ihren Maschinen einzunehmen. – Mechanisch vollführte Tobel die gewohnten Handgriffe. Er fühlte sich ausgebrannt, doch tief in ihm schwelte ein Feuer ...

M 1

In Ordnung. Der Hold kehrt nach Hause zurück. – Bitte.

M 4

Tobel knallte die Wohnungstür hinter sich zu und drehte das Radio an. Gerda sprang nackt aus dem Bett und schaltete es wieder aus. Endlich bist du da, sagte sie, komm, schnell, ich bin so scharf … Damit legte sie sich verführerisch aufs Bett. Nun wurde es Tobel zuviel. Verdammte Scheiße, brüllte er, wir kämpfen am unsere Arbeitsplätze, und du hast nichts im Kopf als deine Votze! Leck mich doch am Arsch!! Er schlug sich mehrmals mit der flachen Hand gegen die Stirn. Die Digitaluhr auf dem Nachtkästchen zeigte 5 Uhr 55.

Klaviermusik Aufblenden. Innenraum. Katz und Klump über eine Landkarte gebeugt. Klump

... also, die Steiermark.... Die letzten Stationen der Klein waren... – gib mir mal ‘ne Stecknadel rüber – waren Knittelfeld, hier ... und Judenburg ... da, Judenburg. Dann allerdings reißt der Film. – Aber jetzt paß auf,

nimmt ein Schriftstück zur Hand Klump

Auszug Dossier:

liest vor Klump

Die nächste Zusammenkunft – Strategie, Logistik – fand in einem Schloß in der Nähe von Leibnitz statt. Dieses Schloß gehört übrigens einem bedeutenden Hygieneartikel-Hersteller. Beobachtet wurden hauptsächlich Top-Leute: Neben Aschenbrenner, dem nur wenig später ermordeten Führer der Venediger-Gruppe, Rieche und Rubbers von der Handelsbank, Zunz und von Hurwitz von der Goldberg-Gruppe sowie »Old Schwurhand«. Die Adamello-Gruppe war durch Negrelli vertreten, die Silvretta-Gruppe durch O’Loughlin. Außerdem gesichtet: der südafrikanische Botschafter usw. usf.

legt das Papier beiseite Klump

Hochkarätige Versammlung, erlesenes Buffet. Bedienung und Garderobenmädchen über eine Hostessen-Agentur engagiert. Hübsche Mädchen, die sich ein Taschengeld verdienen. – Weißt du, worauf ich hinauswill?

Katz

Längst schon, aber man soll ja den Erzählfluß nicht bremsen ...

Klump

Du mit deinen verdammten Weisheiten! Weißt du’s nun oder weißt du’s nicht?

Katz

Ja doch, die Klein war im Schloß, hat dort serviert. Na und?, hilft uns das weiter? Ist sie vielleicht noch dort?

Klump

Natürlich nicht. Worum es geht, ist: Was wollte sie dort? Was weiß sie? Was hat sie vor? Hat sie am Ende einen dieser Leute in ihr Bett gelockt? Immer neue Fragen, und dabei läuft uns die Zeit davon ...

Klaviermusik Sprecherin

Der moderne Beziehungsroman. – Waldhof-Variationen – Letzte Folge.

Zwischen den einzelnen Blöcken Klaviermusik F 4

– Die Stellenanzeige war auffällig plaziert – Import-Export, internationale Gruppe. Ich war mir sicher –

M 3

– Aus der Art, wie sie mich ansah, wurde mir klar –

F 2 Telefon

– Nein, bedaure, Frau Prokurist Waldhof ist im Augenblick besetzt.

M 2 wie einen unterbrochen Satz wieder aufnehmend

– oder um es mit einem Ausdruck aus dem Eishockey zu benennen: konsequentes Forechecking der Konkurrenz gegenüber.

F 4

– bietet sich nicht alle Tage, die Möglichkeit, einem Spitzenmann zu Diensten zu sein ...

M 3

– außergewöhnlich, keineswegs alltäglich, ganz und gar außergewöhnlich

F 4

– Er nahm mich mit zum Derby. Der Geruch 4er weiten Rasenflächen, ein leichter Wind, schweißnasse Pferde –

M 3

– später Abendessen mit ihr. Sie trug pfingstrosenfarbene Strümpfe und kurze Hosen. Und ihr perfektes Französisch, erstaunlich.

M 2

Morgen abend,

M 3

sagte ich,

M 2

Tel Aviv?

F 2

Tel Aviv,

F 4

gab ich zurück,

F 2

morgen abend!

M 3

– Es hat ja was auf sieh, sagte sie, es hat was auf sich, wenn gesagt wird, der Faschismus spielt sich im Bett ab, aber ich persönlich hab‘s gern, wenn –

F 4

– Auf einer Messe wie der kommenden, sagte er, werden Sie es nur mit potenten Käufern zu tun haben –

F 2

Also Tel Aviv,

F 4

sagte ich,

F 2

morgen abend!

M 2

Morgen abend,

M 3

antwortete ich,

M 2

Tel Aviv, ja.

F 2

Mit einem Loser ins Bett?

M 3

Mit einem Loser ins Bett, niemals, sagte sie. Wie ich die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsleben ziehe, wollte sie wissen. Und ich: –

F 4

Bin absoluter Winner, und so geistreich! Hemmungslos ungenau ziehe er die Grenze zwischen Privat- und Geschäftsleben. Wovon ich mich nachhaltig überzeugen konnte.

M 2

– Hemmungslos ungenau. Zu guter letzt

Eine Spur leiser, mühsam ein Lachen unterdrückend M 2

pinkelte ich ihr in die Votze ...

M 2

Wir haben,

M 3

sagte ich, wieder im Hotel,

M 2

nämlich einen großen Anwendungsstau in der Büroelektronik

M 3

und sah sie bedeutungsvoll an ...

F 2

Oh,

F 4

gab ich zurück,

F 2

oho, ließe sich dem nicht abhelfen …?

F 4

Er holte seinen Klepper aus dem Latz und sprach: –

M 3

Bevor es abermals soweit war, sagte ich:

M 2

Möge sich diese wunderbare Technologie flächendeckend über den gesamten Verwaltungsbereich ergießen ...

M 3

Dann kam ich über sie wie Honeywell Bull.

Klaviermusik, ausblenden Innenraum. Beide fassungslos. Klump

Also, was sagt man dazu!?

Katz

Ich wird’ nicht mehr ... Nicht zu fassen, und doch –

Klump

Das Radio, schnell …

Radio wird angestellt, Vordergrund: Journalstimme

– immer noch versucht wird, die Verbindung nach Leibnitz herzustellen, ist es uns gelungen, den Ersten Gemeinde Sekretär von Leibnitz, Herrn Schmidt, ins Studio zu bekommen, –

Schmidt

Guten Abend.

Journalstimme

Herr Schmidt, Sie waren indirekt ja auch Betroffener

Schmidt

Betroffener, ja.

Journalstimme

Herr Schmidt, kurz zur Täterpersönlichkeit| wer war eigentlich dieser Dietrich Wegener, der in der spektakulären Kommandoaktion vom Sparverein Grün-Schwarz-Grün unschädlich gemacht wurde? Sie haben mir vorhin gesagt, ganz Leibnitz hat sich vor ihm gefürchtet m –

Schmidt

Gefürchtet ist das richtige Wort, ja.

Journalstimme

Wenn ich recht verstanden habe, waren die Straßen, wenn Wegener auftauchte, wie leergefegt, niemand hat sich aus dem Haus getraut?

Schmidt

Jawohl, leergefegt.

Journalstimme

Nachforschungen haben ergeben, daß der Name Wegener auf Wegelagerer zurückgeht, also auch die Vorfahren schon –

Schmidt

Damit hat es ja nun ein Ende.

Journalstimme

– auch die Vorfahren bereits Wegeners, Wegelagerer waren.

Schmidt

Wegelagerer, ganz richtig.

Journalstimme

Und es ist immer wieder zu Zusammenstoßen und Zwischenfällen gekommen in Leibnitz?

Schmidt

Das ist richtig, ja.

Journal stimme:

Man kann also sagen, dieser Wegener war jener Typus des Kriminellen, der mit der Feigheit seiner Mitmenschen rechnet?, ein Außenseiter, für den das Wort Freundschaft ein Fremdwort war und der sich völlig in seine Wahnideen verrannt hat?

Schmidt

Die Rechnung wurde ihm präsentiert.

Journalstimme

Herr Schmidt, Wegener hat von der Gemeinde freien Abzug gefordert, und zwar in einem Auto, das von Ihrer Tochter gelenkt wird. Ihre Tochter ist jetzt wie alt?

Schmidt

23

Journalstimme

So sind inzwischen Stimmen laut geworden, die das harte Vorgehen der Gemeinde, insbesondere das Einbeziehen des Sparvereins, die Absperrungsmaßnahmen und schließlich die Liquidation verurteilt haben. Stimmen, die meinen, man hätte Wegener das Auto zur Verfügung stellen sollen, er hätte zweifellos Ihre Tochter unversehrt freigelassen.

Schmidt

Absurd.

Journalstimme

Sie stehen also zur Vorgangsweise der Gemeinde.

Schmidt

Voll und ganz.

Journalstimme

Auf der anderen Seite sind aber auch Telegramme eingegangen, die die Aktion befürworten?

Schmidt

Breiteste Zustimmung, ja.

Journalstimme

Herr Schmidt, könnten Sie uns eines dieser Telegramme vielleicht kurz vorlesen?

Schmidt

Gern.

Schmidt Liest vor:

»Dank an unsere Helden vom Sparverein Grün-Schwarz-Grün. – Wir sind stolz auf sie: Sie haben eine schwere Arbeit gut gemacht. – Sie sind keine Abenteurer, sondern ernste Männer, die sich um unser Leibnitz verdient gemacht haben. – Nochmals danke!«Ich denke, ein Kommentar erübrigt sich.

Journalstimme

Eine letzte Frage, Herr Schmidt: Besteht die Möglichkeit, daß Wegener Kontakte zur Schobergruppe unterhielt?

Schmidt

Nach bisherigen Erkenntnissen ist eine solche Verbindung so gut wie auszuschließen.

Radio wird abgedreht. Klump düster, rätselhaft

Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. Groß ist nicht Groß, und Klein nicht die Kleine …

Sprecher aus ›Was bisher geschah‹, dritte Variante

Katz und Klump verwickelte sich plötzlich in eine heftige Auseinandersetzung. Während Klump glaubte, in der Stimme des Gemeindesekretärs jene von Johannes Groß erkannt zu haben, und Schmidts angebliche Tochter folglich nur Barbara Klein sein konnte, versteifte sich Katz auf das Telex des Informanten Fiebelkorn, wonach Groß und Klein sich längst nach Kolumbien abgesetzt hätten und in Bogota eine Kneipe betrieben …

Klump

– und ich sage dir, er ist es, es war seine Stimme, wir müssen vor Tagesanbruch zugreifen –

Katz

– Völlig irrsinnige Vermutung, im Rundfunk ist eine Täuschung nie auszuschließen. Die Schobergruppe ist in den Anden! Fiebelkorn weiß, was er sagt – ein Mann, der sich nicht ins Bier spucken läßt!

Beide Stimmen nun gleichseitig, erregt aufeinander einredend: Klump

Fiebelkorn! Kneipe in Bogota! Blödsinn. Ein übles Schwein ist dieser Fiebelkorn, der weiß doch nicht mehr, für wen er arbeitet, wenn er nur arbeiten kann. – Fiebelkorn, Zwiebelkorn! Ich sage dir, wir müssen hier zugreifen, im Scheißgau, in Leibnitz, bevor der Tag anbricht, müssen wir zugreifen.

Katz

Groß und Klein sind in Bogota, das liegt klar auf der Hand. Bis hin zum Kneipennamen, wie heißt denn die Kneipe? »Zum Hochschober« heißt sie, oder heißt sie vielleicht nicht »Zum Hochschober« – Schmidt ist nicht Groß, und Klein nicht die Kleine ...! Alle Spuren waren falsch, wir müssen nach Südamerika …

Klaviermusik Sprecherin

Sie hörten den dramatisierten Schundroman –

M 1

Letzte Folge.

F 3

Nein.

M 1

Groß und Klein.

F 3

Nichts.

M 1

Waldhof-Variationen.

F 3

Nichts gehört.

M 1

Arbeitswelt.

F 3

Du hast nichts gehört.

M 1

Ich habe alles gehört. – Marktwirtschaft.

F 3

Nein.

M 1

Tagebuch.

F 3

Auch nicht.

M 1

Spur nach Bremerhaven.

F 3

Kein Wort.

M 1

Gars am Kamp.

F 3

Keinen Laut.

M 1

Schnee.

F 3

Da hast nichts gehört.

M 1

Ich habe alles gehört. Was bisher geschah.

F 3

Niemand hat etwas gehört.

M 1

Alle haben es gehört.

F 3

Nein.

Ende
Pause Österrerich eins musik Welt der Literatur Pause der dramatisierte Schundroman letzte Folge. Hörspiel von Werner Kofler und Antonio Fian, mit Irene Budischowsky, Cecile Cordon, Barbara Lehner, Ella Peneder, Karl Dobrawsky, Georg Mittendrein, Hermut Müller, Klaus Uhlich und Fritz Wickenhauser. sowie Martha Wedral, Rudolph Jenakowitsch, Ortwin Reinisch und Franz Tschank.
Pause der dramatisierte Schundroman musik angst . Pause musik nein Pause musik Atemnot. Pause nein. musik tödlicher Husten. Pause nein. musik Sturm über Kreta. Pause auch nicht. Blut? nein. der stille Ozean? nicht gut. Schreie aus der Hölle. nein. die Zukunft der Sinne. auf keinen Fall. Finsternis? unter Umständen. die Erfindung der Wirklichkeit? eventuell. Bild und Welt? auch. letzte Folge. ja! was bisher geschah. was bisher geschah.
Pause musik was bisher geschah. begonnen hatte es auf dieser Reise Europa Nahost Pause angefangen hatte alles mit diesem Auftrag nach Gesprächen in Oslo, Verhandlungen in Genf, neurlichen Zerwürfnissen in Brüssel verlobten wir uns in Zürich aber in Krefeld schon wieder Szenen Krawalle und Berlin ich hatte das Gefühl, gegen eine Mauer zu reden, so behandelte er mich. in Helsinki trafen wir ein Abkommen an das er sich in Madrid schoön nicht mehr hielt . unterwegs nach Warmbad Villach beschloss ich meine Forderungen deutlich zu machen in Mürzzuschlag in einem Gasthof der elendsten Sorte führte ich dieses Vorhaben auch aus aber er lachte bloß. dann Linz! ich appellierte an sein Gewissen an was weiß ich, endlich Schluss zu machen damit! nichts. zugegeben, wir hatten wunderbare Zeit in Klagenfurt während der Holzmesse bei den Eichendorfer Dichtertagen, die gerade dort abgehalten wurden. aber dann ging es Schlag auf Schlag. sein Terror in Italien. seine Schönfärberei in Lissabon. die Auseinandersetzungen am Persischen Golf. schließlich in einem Hotelzimmer in Beirut brach der Konflikt offen aus. Himmel und Hölle so nah beisammen und immer die Spuren verwischen. was bisher geschah. verdammter Auftrag, mit dem alles anfing. der uns zusammenführte kreuz und quer durch Europa und wohin noch? Mutlangen Esslingen Rottweil überall gewesen Metz, Idolsberg, Gars am Kamp nichts, das uns fremd blieb. nie vergesse ich Zürich mein Waterloo wie sich leider erst in Berlin herausstellte. Oslo, Genf, Brüssel Gespräche, Programmentwürfe, Friedenssicherung. in Krefeld aber schon Krawalle dass das Hotelpersonal zusammenlief ähnlich in Helsinki wo sie ein Abkommen vorschlug dann Warmbad Villach. Heulszenen in Linz. sie appelliere an mich ein Zwischenfall nach dem anderen diese Reise schien nur aus Zwischenfällen zu bestehen. und immer wieder du bist ja betrunken du hast getrunken unausgesetzt. jawohl, gab ich zurück. seit jener Szene in Berlin trinke ich und ich gedenke nicht damit aufzuhören. ihr Mürzzuschlager Manifest, ihre Salzburger Humanismusgespräche. wie es ihr begreiflich machen? in Italien griff ich hart durch Lissabon brannte ich ein Feuerwerk an Galanterien ab. alles umsonst. Zürich war ein tragischer Irrtum gewesen. Dann die Libanon-Krise. diese schreckliche Nacht, eingesperrt in einem Hotelzimmer. ein Funke hatte genügt, um den Konflikt neu anzufachen.
Pause musik aber was bisher geschah, sollte nichts sein gegen das Kommende. was bisher geschah! was bisher geschah Pause
ein Gespenst geht um in Europa und hinterlässt seine Spuren, die Schober-Gruppe. alle Versuche, dieses Gespenstes habhaft zu werden, sind bislang gescheitert zu international agiert die Gruppe, zu raffiniert arbeitet sie mit anderen Gruppen zusammen auf einen blutigen Sommer folgt der steirische Herbst in Geheimkonferenzen, den später so genannten Schlossberg-Gesprächen, wird die Grazer Dramaturgie beschlossenl nämlich den schizophrenen Detektiv Katz und Klump auf das Phantom anzusetzen. da Katz und Klump auf Grund seiner vielfältig gespaltenen Persönlichkeit ein ganzes Team von Kriminalisten ersetzen kann erscheint diese Vorgangsweise ebenso kostensparend wie vielversprechend. in Warmbad Villach verliert sich die Spur. Katz und Klump nimmt die Ermittlungen auf. ich wiederhole, alle Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind gesperrt, den Kraftfahrern wird dringend empfohlen, großräumig auszuweichen. stell das ab und was sagst du dazu am vierten fünften übernachtet Frau Klein in Warmbad Villach unter falschem Namen sie nennt sich dort Bierbichler. verlässt am nächsten Morgen überstürzt das Hotel, niemand weiß wohin. gefällt mir nicht. die Grenzen so nahe, Italien, Jugoslawien, Rijeka, Triest, Camporosso. Camporosso, natürlich. die Schießerei, die Nacht von Camporosso. Barbara Klein war damals nachweislich in London, bist du sicher? ganz sicher. sie wurde in London mit einem Ramiro Villanueva, Soldat der Luftwaffe in Bogota, Kolumbien, beobachtet. und Groß? ebenfalls. in Warmbad Villach wurde Johannes Groß zuletzt gesehen, als der Parlamentsklub seine Tagung abhielt. Warmbader Beschlüsse, diese Geschichte Deckname Baumgartner. fällt dir was auf? Der Parlamentsklub tagt und rein zufällig ist auch Herr Groß zur selben Zeit in Warmbad Ja, verdammt! Du hast recht. Wirklich merkwürdig. und jetzt? wir warten. wir warten? wir warten auf eine bestimmte Maschine aus Zürich.
Pause flughafeneinstellung der dramatisierte Schundroman Schnee letzte Folge hätte dir Ramiro Villanueva hätte dir nicht bei der Passkontrolle schon zu denken geben sollen wie rasch und selbstverständlich du abgefertigt wurdest? gut, du warst selbst damit beschäftigt, als harmloser Tourist zu erscheinen aber hätte dir nicht auffallen müssen wie bevorzugt und scheinbar desinteressiert dein Gepäck kontrolliert wurde? hättest du nicht in die Ankunftshalle tretend zumindest den Herrn mit dem Schlapphut bemerken müssen der angestrengt die Tafel mit den Arrivals studierte oder den anderen der sich gerade eine Zeitung kaufte und dann einem Dritten wie einem plötzlich entdeckten Bekannten zuwinkte? als du erleichtert in sein Taxi stiegst. Ramiro Villanueva, und in die Stadt fuhrst hättest du nicht prüfen sollen, ob dir auch niemand folgt? und schließlich die Männer, die kurz nach dir die Hotelhalle betraten und sich eben wurde dir der Zimmerschlüssel ausgefolgt, wieder entfernten, wie konnten sie dir entgehen? gewiss, du konntest nicht ahnen, dass du nicht nur von deinen Geschäftsfreunden erwartet wurdest, sondern auch von ganz anderen sogar die Presse war längst eingeschaltet, eine große Tageszeitung hatte sich exklusiv den Bericht gesichert! der Aufenthalt in dieser Stadt, Ramiro Villanueva wird lange dauern.
Pause rotationsgeräusch neunzehn Uhr zwanzig Pause der Drogenkurier trifft im Hotel ein. er nimmt ein Zimmer im dritten Stock. über ein Funksignal erhalten wir das vereinbarte Zeichen. Rotationsgeräusch neunzehn Uhr dreiundzwanzig Pause der Kolumbier meldet ein Telefongespräch an. wie erwartet, will er sich mit seinem Kontaktmann in Verbindung setzen. mit Lichtorgler Rapp, in der Unterwelt auch als Tätowierer bekannt. neunzehn Uhr fünfundzwanzig die Spannung nimmt zu. in der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon. in der Wohnung des Tätowierers klingelt das Telefon! Nebelhorn die Spannung steigt weiter. Pause Telefonklingeln Pause Telefonklingeln Pause Telefonklingeln lachen stellt euch vor lachen das Telefon klingelt lachen und keiner geht hin Telefonklingeln Telefonklingeln Telefonabheben Pause pronto lachen stell dir vor du gehst hin lachen und keiner ist dran. lachen lachen Telefonaufgelegen Telefonklingeln Telefonabheben Pause pronto hallo, Leibnitz? ich rufe Leibnitz, Leib Telefonaufgelegen Pause
Pause Rotationsgeräusch neunzehn Uhr dreizig Pause auf dem Höhepunkt der Spannung kommt es zu Fehlschaltungen und Missverständnissen da aber summt in Villanuevas Hotelzimmer das Telefon. Villanueva hebt ab. Telefonabheben Villanueva Kältetechnik, Grüß Gott? Die Wahrheit ist weiß wie Schnee in zehn Minuten basta Besetztzeichen Telefonauflegen Rotationsgeräusch nun kommt Bewegung in die Geschichte Pause zehn Minuten nach diesem mysteriösen Anruf wahrscheinlich der vereinbarte Code betritt Lichtorgler Rapp hastig das Hotel und erklärt, Senor Villanueva erwarte ihn in seinem Zimmer. vor dem Hotel lagern zerlumpte Gestalten als Bettler und Aussätzige getarnte Undercover-Agenten und Journalisten. Gleich wird der große Schlag geführt werden. Musik auf das vereinbarte Klopfzeichen öffnete Villanueva die Tür seines Zimmers. »heroinspaziert, heroinspaziert,« begrüßte er aufgeräumt seinen sauberen Freund. Pause dann verschloss er hinter dem Besucher die Türe Türschliessen neunzehn Uhr sechsundvierzig, die Ereignisse überstürzen sich. Mit Panzerfäusten dringen die Detektive ins Zimmer und halten den verblüfften Männern ihre Dienstmarken unter die Nase. Pause aus dem Gesicht des Kolumbiers entweicht jede Farbe . entweichende Luft die Beamten ziehen rasch eine Probe des Giftes, um sich von Echtheit und Güte zu überzeugen, dann werden der Drogenkurier und sein Kontaktmann abgeführt. Pause beim Tätowierer wird außerdem ein brisantes Notizbuch mit bekannten Namen der Halbwelt sichergestellt . Musik mit Gesang: »sei kein Tätowierer, sondern suche nach der Mondprinzessin« bei den Detektiven herrschte eine Stimmung wie man sie vom Schmaus nach großen Jagden kennt. Eine Feststimmung, die noch tagelang anhielt. Pause nur einer mochte sich der geglückten Aktion nicht so recht freuen, der Detektiv Katz und Klump. bis spät in die Nacht saß er über Aussagen und Protokollen und überlegte, ob dieser Erfolg nicht eine Ablenkung vom eigentlichen großen Coup gewesen sein könnte. erklär mir bitte mal, warum Groß nicht an Bord des Flugzeugs war? Ist doch gleichgültig, Hauptsache, wir haben den Stoff. gleichgültig so. und wer garantiert, dass nicht die tausendfache Menge auf der Straße ins Land gebracht wurde? dass nicht Villanueva geopfert wurde, damit Groß unbehelligt agieren kann? hm ziemlich ausgeschlossen, wenn du mich fragst. du kennst die Methoden der Schober-Gruppe die machen sich förmlich unsichtbar. Wo ist beispielsweise Frau Klein? mhm Warmbad Villach? ach Harry, Warmbad Villach ja, Warmbad Villach, Beirut, Stockholm, Attersee, wer weiß? Such mal eine Träne in Ozean. Aber auch, dass den Kleinverteilern und Endverbrauchern nicht beizukommen war, bereitete dem Detektiv Kopfzerbrechen . unerhört, wie die uns auf der Nase rumtanzen. Da, hör dir das an. Falco, Ambros behaupten den Tätowierer persönlich gar nicht zu kennen, hätten rein beruflich mit seiner Firma zu tun. freche Hunde. oder, hier, Herr Fendrich, droht gleich mit Anwalt. sein Lieblingssport wäre Schwimmen, nicht Ski fahren. Erklärt, dass er Platinplatten nur an der Wand mag, nicht in der Nase . Arschloch. mir reichts für heute. einatmen dreh mal das Radio an. die Verbindung nach Leibnitz ist leider nicht mehr zustandegekommen, wir werden es in unserer nächsten Sendung wieder versuchen, bis dahin guten Abend.
Pause musik der dramatisierte Schundroman. Gars am Kamp mein Lieber! Letzte Folge. es war ein warmer Herbsttag. Pulvergeruch hing noch schwer in der Luft. Äpfel fielen raschelnd durch das Gezweig. Pause ernst und ohne einander anzublicken gingen sie den Schotterweg von der Kirche hinunter zum Wirtshaus. Spaziergangeinstellung ich habe alles gesehen, alles gesehen in Gars am Kamp. alles? ich bin mit dem Postautobus gefahren, vier Stunden. vier Stunden? vier Stunden, ja. gleich als ich ankam, sah ich ein frisch abgeerntetes Feld mit großen Flecken bleicher Maisfelder dann umgepflügte Äcker, ockerfarbene Felder, schließlich du hast nichts gesehen in Gars am Kamp. schließlich lang gedehnte Stoppeläcker. das Maisfeld aus dem der Hahn aufgeflogen war, lag übrigens an einem kleinen Bach. plötzlich fielen Schüsse. Schüsse? jawohl, Schüsse ich sah, wie der Nusshäher mitten im Flug ins Trudeln geriet und abstürzte. er kam direkt vor meinen Füßen zu liegen und ich bemerkte genau sein schön gezeichnetes Gefieder. das hast du gesehen? nie konnte mir ein Tier entgehen. du erinnerst dich, damals, als wir die Steiermark bereisten, du erinnerst dich an den Hirsch von Hartberg? wie könnte ich ihn vergessen. Er stand reglos da, nur wenige Meter von uns entfernt es sah aus, als wolle er gleich zu röhren beginnen. Aber dann, nichts Gars am Kamp ist nicht Hartberg. hier ist es anders, schlimmer. vor der Tür beispielsweise lag ein toter Maulwurf mit rosa Pfoten. rosa Pfoten? \ m\ rosa, ja. die Frau hob ihn mit einem Blatt auf und warf ihn auf den Misthaufen. dann dann?
Spaziergangeinstellung aus dem Nebel hörte ich ein einzelnes Horn, ohne aber den dazugehörigen Jäger wahrnehmen zu können. du siehst, du hast nichts gesehen in Gars am Kamp. ich will dich schonen, nur deshalb erzähle ich dir nicht alles. mich schonen? die ich Monate in Lend im Pongau zubrachte und in Knittelfeld praktizierte du mich schonen? du hast nichts gesehen in Gars am Kamp, nichts! gut. Versprich mir, dich nicht aufzuregen. es war so nachdem die Frau den Maulwurf, du erinnerst dich? den Maulwurf mit den rosa Pfoten eben den, nachdem sie ihn endlich auf den Misthaufen befördert hatte sah ich, wie sie mit einem Hackmesser einen Kürbis zwischen ihren nackten Füßen das willst du gesehen haben? Nichts hast du gesehen. ich habe ich habe es gesehen. hier, in Gars am Kamp, mit meinen eigenen Augen. wie sie, auf einem Fass sitzend, den Kürbis zwischen ihre nackten Füße klemmte mit dem Hackmesser aufschlug, die Kerne herausgriff und in einen grünen Metalltopf warf. du hast dich getäuscht, du hast nichts gesehen! es sollte noch schlimmer kommen. Ich sah, wie die Knechte die Maispflanzen knapp über dem Boden abhieben sodass gelbe Stümpfe stehenblieben, dann nahmen sie die Bündel in den Arm und streuten sie in die Ackerzelle einmal nein! einmal hob der Bauer seine Jacke am Feldrand auf und trank einen Schluck aus dem Mostkrug der Sohn des Bauern trug trotz der Hitze eine rot-weiße Wollmütze auf dem Kopf, eine Schisportlermütze eine Riesentorlauf-Spezialistenmütze. Auf der anderen Seite neben einem Holzschuppen, neben zwei leeren Fässern, gackerten aufgeregt die Hühner es kann nicht sein, du hast nichts gesehen. alles gesehen in Gars am Kamp. Ehe der Hahn ein drittes Mal krähte \ m\ hatte ich schon die Kirschbäume hinter dem Haus erblickt, die mit einem Schleier absterbender Blätter bedeckt waren in ihrer Buntheit sahen sie aus wie mit gelben und roten Federn eines Paradiesvogels geschmückt hörst du mich? du hast es nicht ertragen du hast den Blick gesenkt und minutenlang den aufgegangenen Schnürsenkel an deinem linken Schuh betrachtet gib es zu. niemand hätte es ertragen können. nichts dergleichen. ich habe es gesehen. ich habe alles gesehen in Gars am Kamp. ich habe die Spuren von Traktorreifen gesehen an einem Abend im Herbst die sich tief ins feuchte Erdreich gruben. und noch etwas habe ich gesehen eines anderen Tages, tiefer Frieden überall, kam ein lilafarbener Volkswagen nach Gars am Kamp und hielt unten an der Brücke einer Ohnmacht nahe, zwang ich mich hinzusehen aus dem Kraftfahrzeug stieg ein vielleicht vierzigjähriger Mann mit dunklen Haaren und einem Vollbart und kam die Straße herauf du lügst! du hast nichts gesehen in Gars am Kamp, nichts hast du mit einem erstickten Schrei stürzte sie zu seinen Füßen. er sah sich um. Pause nur noch wenige Schritte waren sie vom Wirtshaus entfernt und doch wusste er plötzlich, dass er niemals mehr seinen Fuß in die düstere Wirtsstube setzen würde in der sie kurze Zeit so glücklich miteinander gewesen waren.
Pause es ist fünfzehn Uhr zehn. Eine Vekehrsmeldung. Achtung, Autofahrer, im Großraum Leibnitz, alle Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind gesperrt es wird dringend empfohlen, großräumig auszuweichen. Musik Spur nach Bremerhaven was bisher geschah? Pause nichts, überhaupt nichts! es ist zum Aus-der-Haut-Fahren. ich will noch einen ganzen Haufen leben. meinst du, ich nicht? Was soll denn der Quatsch ? nichts, nur so, fiel mir grade ein. du kannst einem vielleicht auf den Wecker fallen, aber ganz gehörig! Lass jetzt den Blödsinn! noch mal von vorn, wir ich höre. wir müssen System reinbringen. unser einziger Anhaltspunkt ist, dass Groß, nachdem aus Wien verschwunden ist, im April in Bremerhaven auftaucht. und zwar schleicht er sich dort in einen Arbeitskreis Rüstungswirtschaft ein, der von Müll geleitet wird. Müll? der Müll, bei dem mal die Klein? Unser Müll? genau der, der Industrie-Müll erst Krupp, dann Thyssen, später zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Heer und Industrie ins Ministerium berufen. verstehe. das Problem ist, dass in unserem Dossier der Name Groß nicht aufscheint. unsere Spur beruht einzig auf einer mündlichen Information eines Kontaktmannes, Bundeswehroffizier, nicht eben zuverlässig. trotzdem, weiter. im Rahmen des Intensivierungsprogramms werden auch kurzfristige Wehrübungen für Industriemanager abgehalten. Führungskräfte werden an MP und MG ausgebildet . in Bremerhaven nahm auch ein gewisser Hans Magnus Enzengruber an einer solchen Übung teil. Enzengruber? hm Enzensberger! Enzengruber. Der Nachname tut übrigens nichts zur Sache. und? du kennst ihn, wir beide kennen ihn. hm Hans Magnus Enzengruber, überleg doch mal. Fällt dir nichts auf? ich werd verrückt. Johannes Groß! das hat aber lange gedauert. Groß, natürlich, von sich selbst besessen bis in die Decknamen hinein. wollen uns wohl vorführen, was ne Harke ist, aber vorher zeigen wir ihnen, wo der Bartel den Most holt, in der Steiermark nämlich. Hab ich recht, Stephan? Haarscharf getroffen. die Klein sollte bald darauf in der Steiermark aktiv werden, Knittelfeld, Judenburg. aber das nehmen wir uns später vor. Erst die Tagebücher, die sind wichtiger, und dann diesen Pichler.
Pause Musik der dramatisierte Schundroman. Tagebuch. letzte Folge. Pause achter dritter, Aschaffenburg, müde. verbraucht. leblos. Musik zehnter dritter, Aschaffenburg, ausgebrannt, wie gelähmt, am Abgrund. Pause banal geträumt. Später Pichler. Musik Pause elfter dritter, Nürnberg, ein ausgeleerter Kübel, ein Nichts. draußen Föhn. Finsternis. kurzer, unruhiger Schlaf, dann Pichler. Rotationsgeräusch sechszehnter dritter, Erlangen. Nichts. Pichler. Musik Pause zwanzigster dritter, Ingolstadt, wie gerädert von der Last meines Körpers. Zwischenfälle, Verluste. Abendessen mit Rod. Michel mit seiner behaarten Seemannsbrust. Pichler? Musik zweiundzwanzigster dritter, Minden, offene Verandafenster. Klaviermusik, dann Pichler. Pause Rotationsgeräusch im Hunsrück. Schüttelfrost. Hundegekläff. Pause alles vergessen, was sein wird. Pichler vergessen. Musik sechsundzwanzigster dritter, Amras. Verstörung. Pause vorbei am Kalkwerk. Musik Pause dreißigster dritter, Madonna di Campiglio Sehnsucht. fortschreitende Verwirrung. Gewühl im Sonnengeflecht. der Schoß in voller Bereitschaft. Schmerzhaft die Schenkel durchströmendes Einverständnis. Dann Attersee. Musik zweiter vierter, Ravenna. Attersee. Pause Musik dritter vierter, die Hitze vor den zugezogenen Fensterläden. Rotwein aus dem Zahnputzbecher. Nachmittägliches Entsetzen. Pause Rotwein aus dem Zahnputzbecher. Nachmittägliches Entsetzen. Musik siebenter vierter, Triest. Husten, Erschöpfung . Pause alle Schrecknisse der Nacht durchmessen wie damals, in Bad Gastein. Niemand darf von dieser Niederlage erfahren. Rotationsgeräusch Pause zehnter vierter, Warmbad Villach. Traumrudimente P.s Gesicht von Salzsäure verunstaltet. Am Morgen im Foyer Mattschacker. Höflich grüßend an ihm vorbei. Drecksack. Musik zwölfter vierter, Baden Baden Pause wie ein erloschener Vulkan. ja, ein genaues Bild . Nachts die Todesschreie eines Vogels. Musik Pause zwanzigster vierter, Verfinsterung. Und Rüsselsheim, was habe ich hier verloren. ein letztes Mal Attersee. Musik dreiundzwanzigster vierter, Fulda Pause schmutziggrauer Vormittag. Frühstück. Tod, überall Tod. plötzliches Bild. P.s feuchte Augen mit den lang anhaltenden Blicken. Musik zweiter fünfter, Bebra. Zwiebelgeruch. Erstickungsanfälle. Tremor. Pause Rotationsgeräusch zehnter fünfter, Attersee. Nichts. Nachts Pichler. Pause Musik Pause elfter fünfter, Leere. Abgestorben. Dann Pichler . Musik zwölfter fünfter, Pichler, schweigsam, von hinten. In der ländlichen Stille wie begraben. Pause Musik vierzehnter fünfter, Aufruhr. Der schöne Brief von H. aus Gars am Kamp. Pause die Kunst eine Sackgasse, welch ein Vergleich! Musik Pause sechszehnter fünfter, Pichler, wie ein heißer gelber Sturm. Elf Uhr nachts. Wer ist Pichler wirklich? Musik vierter sechster, Reicheneibach. Der letzte Tag in Reicheneibach. Pause auf dem Weg zurück in die Dorfwirtschaft plötzlich ein Gedanke, der Entsetzen auslöste. Pichler, kann er mir gefährlich werden? Musik siebenter achter sechster, im Flugzeug irgendwo über dem Mittelmeer. Hier soll es damals passiert sein. Pause Rotationsgeräusch Pause
Guten Abend, meine Damen und Herren. Stichwort Tagesthema Leibnitz die Geschehnisse in und um Leibnitz. Pause Wir hoffen, dass die Verbindung nach Leibnitz inzwischen zustande gekommen ist. Augenblick. werden wir einmal schauen. a ja Telefongeräusche hallo, ja? hallo, Leibnitz? kaum zu verstehen. hallo, Mathias Walden, können Sie mich hören? hallo? ja, es hat leider noch immer nicht geklappt, aber wir versuchen natürlich weiterhin die Verbindung mit Leibnitz herzustellen. Pause Spaziergangeinstellung, Fernsehgeräusche hast du bemerkt, wie vorsichtig dieser Pichler war? Weiß sicher mehr, als er zugibt. Ein Sympathisant, wie er im Buch steht. Spaziergangeinstellung ach komm, du siehst Gespenster. Nur weil er's vor Jahren mit der Klein getrieben hat? er war auch mit Groß zusammen. bisexuell? nein doch! Beruflich wenn man’s so nennen will. Kurier der Goldberg-Gruppe, was ihm aber nie nachzuweisen war. Trainingsmanager der Schober-Gruppe, internationale Einsätze, aber immer ganz legal. Und und und und und ach. Ich hätte gute Lust, diesen Fall überhaupt hinzuschmeißen. Kopf hoch, Stephan. Man muss den Flüssen trauen. Warum versuchen wir es nicht einfach am Markt, wir haben doch genügend alte Kunden dort? ach! Das wird doch wieder ein Schlag ins Wasser. Aber gut, wenn du meinst. Wir treffen uns also vor der Marktwirtschaft wie früher. Pause Obst- und Gemüsemarkteinstellung Betriebsmittelfinanzierungen Investitionsfinanzierungen Liquiditätssteuerung Kreditgebahrung Schnürsenkel Putzlappen Schwedenhölzer sieh mal an der Blinde mit der Beinprothese wo? da vorne, beim Lottostand. tatsächlich. Wenn der blind ist, fress ich seine Prothese. jetzt geht er in die Wirtschaft. Los, hinterher. ja. Aber getrennt. Erst du, dann ich. Pause in der Marktwirtschaft ging es hoch her. Der Detektiv tat, als suche er einen Bekannten. und ging langsam von Tisch zu Tisch. Prostata, lieber Amerongen, Prösterchen! Gasthauseinstellung hoch die Tassen! er gab sich nämlich als Verkaufsrepräsentant für Desinfektionsmittel aus! und wie eine unternehmerisch denkende Persönlichkeit von absoluter Integrität, ein Mann der alten Schule! Arbeitsplätzchen Arbeitsblödsinn na du Wirtschaftsförderungsinstitut, du kesses Stück Dreck! im Sinne von Arbeitsplatzsicherung völlig verfehlte Strategie aber eines sage ich ihnen, meiner Tochterfirma tritt niemand mehr zu nahe! produzier dich nicht so! wer, ich? Nimm das zurück! ich denk nicht dran du, Kryptokommunist, du rote Sau du! das zunehmende Chaos in der Marktwirtschaft nutzte der Blinde, um unauffällig zu entkommen. Pause auch Katz und Klump zogen sich eilig aus der Wirtschaft zurück, aber es war bereits zu spät.
Pause sie hörten den dramatisierten Schundroman. Da uns bis zur nächsten Sendung noch etwas Zeit bleibt, einige Takte Musik und Werbung. musik Hausfriedensbruch? Besitzstörung? Ärger mit den Nachbarn? Pause ein Granatwerfer von Junghans schafft Abhilfe. Granatwerfer von Junghans, dem bisschen Frieden zuliebe. musik die beliebten Mehrzweckfregatten Meko dreihundertsechzig Pause nur von Blohm und Voss Hamburg. Blohm und Voss, die Guten unter den Bösen. musik ihr Rüstungsberater. Diehl, Nürnberg. Pause Handgranaten, Panzerfäuste, Panzerzugmaschinen und was sonst noch für den Frieden vonnöten ist bei Diehl Nürnberg. Bei Diehl gibt es viel. Musik Verkehrsmeldungsignal Pause eine Verkehrsmeldung. die Verbindungsstraßen nach Leibnitz sind immer noch unterbrochen, da sich schon etliche Zwischenfälle ereignet haben. wir ersuchen die Autofahrer, von Fahrten nach Leibnitz Abstand zu nehmen. Verkehrsmeldungsignal Pause
Pause unser Radiolehrgang. Arbeitslärm Arbeitswelt der Schundroman zum Selbermachen. Letzte Folge, Nachtarbeit. Pause Problemstellung und Ausgangssituation. Die Hauptperson macht sich auf den Weg zur Schichtarbeit, seine Freundin geht ins Kino. Beginnen Sie. Papier wird umgeblättert Johann Tobel fühlte sich elend.Seit er vor einigen Tagen sein Auto zertrümmert hatte, war er nur noch ein halber Mensch. Pause er musste nun täglich mit Bus und Bahn in den Betrieb fahren. Widerwillig packte er die Jausenbrote ein die ihm Gerda gestrichen hatte. Seine Verlobte wollte ins Kino gehen, sie begleitete ihn bis zur Bushaltestelle. Akzeptiert. Das Adverb widerwillig sogar sehr gut. auch die Geschichte mit dem kaputten Auto ist einfallsreich. nun Abschied und Beschreibung des Weges zum Arbeitsplatz, Tristesse . Tobel küsste Gerda zum Abschied flüchtig auf die Wange und stieg in den Bus. Papier wird umgeblättert der Bus war nicht geheizt. Pause auch die Schnellbahn, in die er später umstieg, war kalt und fast leer. in den Wirtsstuben schäumte das Bier aus den Zapfhähnen. von den Dächern der Häuser blinkten Leuchtreklame im Nebel nur als verschwommene Konturen wahrnehmbar. Die Bahn fuhr an einem Autofriedhof vorüber. Tobel fröstelte. gut gemacht. Folgt nun Einsetzen der Handlung . als er die Halle betrat, wunderte er sich und wusste dennoch sofort Bescheid. Türgerausch Pause die Kollegen standen in kleinen Gruppen herum und debattierten erregt, es herrschte dicke Luft. Pazifisten und Naturschützer hatten also die Oberhand behalten, dachte Tobel bitter. Papier wird umgeblättert Pause Kurzarbeit, fuhr es ihm durch den Kopf oder überhaupt Arbeitslosigkeit, elend die noch nicht abgezahlte Wohnung, die Raten für den neuen Audi Quatro keine Namen bitte. Der Name des Produkts ist bedeutungslos. Jetzt Nebenfiguren, Kampfstimmung. Johann Tobel gesellte sich zu den Kollegen. »Das können es mit uns nicht machen«, schrie der Birgel, »gerade mit uns nicht! Eine Sauerei ist das«, sagte Rußwurm »Grad jetzt, wo die Benzinpreise steigen und steigen«, ergänzte Maurer. »Umwelt hin oder her, hier geht es um Arbeitsplätze«, schrie Kumpf dazwischen. »Erst kommt der Mensch, dann der Wald, verdammt noch mal!« Papier wird umgeblättert sein sonst so ruhiges Gesicht war rot vor Zorn. Pause auch Tobel spürte Wut in sich aufsteigen und die Wut tat ihm gut, wirkte befreiend. »Wir müssen was unternehmen«, schaltete er sich ins Gespräch ein, »denn es ist doch so« »ohne Arbeitsplatz kein Auto und ohne Autos, wie kommen wir dann an unsere Arbeitsplätze?« »Genau, ganz richtig, so ist es«, tönte es von allen Seiten. Kein Zweifel, die Kollegen waren kampfbereit bis zum Äußersten. ausgezeichnet. jetzt überraschende Wendung. Papier wird umgeblättert Pause plötzlich erschien der Meister in der Halle. »Das Arschloch«, konnte Birgel noch knurren bevor sie in alle Himmelsrichtungen auseinanderstoben, um die Plätze an ihren Maschinen einzunehmen. mechanisch vollführte Tobel die gewohnten Handgriffe. Er fühlte sich ausgebrannt, doch tief in ihm schwelte ein Feuer! in Ordnung. Der Held kehrt nach Hause zurück. Bitte. Tobel knallte die Wohnungstür hinter sich zu und drehte das Radio an. Gerda sprang nackt aus dem Bett und schaltete es wieder aus. »Endlich bist du da«, sagte sie, »komm schnell, ich bin so scharf.« damit legte sie sich verführerisch aufs Bett. Nun wurde es Tobel Papierumdrehen zuviel. Pause »Verdammte Scheiße«, brüllte er. »Wir kämpfen um unsere Arbeitsplätze und« »und du hast nichts im Kopf als deine Fotze! Leck mich doch am Arsch!« er schlug sich mehrmals mit der flachen Hand gegen die Stirn. die Digitaluhr auf dem Nachtkästchen zeigte fünf Uhr fünfundfünfzig.
Pause Musik Pause Musik also die Steiermark. Die letzten Stationen der Klein, Warren, gib mir mal ne Stecknadel rüber waren Knittelfeld hier und Judenburg. Da Judenburg. Dann allerdings reißt der Film. Pause aber jetzt pass auf. Auszug Dossier. Papier wird umgeblättert die nächste Zusammenkunft Strategie-Logistik fand in einem Schloss in der Nähe von Leibnitz statt, Pause dieses Schloss gehört übrigens einem bedeutenden Hygieneartikel-Hersteller. beobachtet wurden hauptsächlich Top-Leute neben Aschenbrenner, dem nur wenig später ermordeten Führer der Venediger-Gruppe Rieche und Rubbers von der Handelsbank, Zunz und von Hurwitz von der Goldberg-Gruppe sowie Old Schwurhand. die Adamello-Gruppe war durch Negrelli vertreten, die Silvretta-Gruppe durch O’Loughlin außerdem gesichtet der südafrikanische Botschafter und so weiter und so weiter und so fort. Papier wird umgeblättert hochkarätige Versammlung, erlesenes Buffet, Bedienung und Garderobenmädchen über eine Hostessenagentur engagiert. Pause huh, hübsche Mädchen, die sich ein Taschengeld verdienen. Weißt du, worauf ich hinauswill? längst schon. Aber man soll ja den Erzählfluss nicht bremsen. du mit deinen verdammten Weisheiten! Weißt du es nun oder weißt du es nicht? ja doch, die Klein war im Schloss, hat dort serviert. Na und? hilft uns das weiter? Ist sie vielleicht noch dort? natürlich nicht. Worum es geht ist, was wollte sie dort, was weiß sie, was hat sie vor? hat sie am Ende einen dieser Leute in ihr Bett gelockt? Immer neue Fragen und dabei läuft uns die Zeit davon.
Pause Musik der moderne Beziehungsroman, Waldhof Variationen. Letzte Folge. die Stellenanzeige war auffällig platziert. Import Export, internationale Gruppe. Ich war mir sicher aus der Art, wie sie mich ansah, wurde mir klar Musik Telefonklingeln Musik nein bedaure, Frau Prokurist Waldhof ist im Augenblick besetzt. oder, um es mit einem Ausdruck aus dem Eishockey zu benennen, konsequentes Forechecking der Konkurrenz gegenüber. bietet sich nicht alle Tage die Möglichkeit, einem Spitzenmann zu Diensten zu sein. außergewöhnlich, keineswegs alltäglich, ganz und gar außergewöhnlich. er nahm mich mit zum Derby. Der Geruch der weiten Rasenflächen, ein leichter Wind einatmen schweißnasse Pferde. später Abendessen mit ihr, sie trug pfingstrosenfarbene Strümpfe und kurze Hosen, und ihr perfektes Französisch erstaunlich. Morgen abend sagte ich Tel Aviv? Tel Aviv. gab ich zurück Morgen Abend Pause Musik es hat ja was auf sich, sagte sie, es hat was auf sich, wenn gesagt wird, der Faschismus spielt sich im Bett ab aber ich persönlich habe es gern, wenn »Auf einer Messe wie der kommenden«, sagte er, »werden sie es nur mit, potenten Käufern zu tun haben.« also Tel Aviv. sagte ich Morgen Abend. Morgen Abend antwortete ich. Tel Aviv, ja. mit einem Loser ins Bett? »Mit einem Loser ins Bett, niemals«, sagte sie. Wie ich die Grenze zwischen privat und Geschäftsleben ziehe, wollte sie wissen, und ich ein absoluter Winner und so geistreich! hemmungslos ungenau ziehe er die Grenze zwischen privat und Geschäftsleben. Wovon ich mich nachhaltig überzeugen konnte. hemmungslos ungenau. zu guter Letzt pinkelte ich ihr in die Fotze Pause Musik wir haben sagte ich, wieder im Hotel nämlich einen großen Anwendungsstau in der Büroelektronik. und sah sie bedeutungsvoll an gab ich zurück oh oho, ließe sich dem nicht abhelfen? er holte seinen Klepper aus dem Latz und sprach bevor es abermals soweit war, sagte ich möge sich diese wunderbare Technologie flächendeckend über den gesamten Verwaltungsbereich ergießen dann kam ich über sie wie Honeywell Bull also was sagt man dazu? Pause
Pause ich werd nicht mehr ausatmen nicht zu fassen und doch das Radio, schnell! Radioanstellung immer noch versucht wird die Verbindung nach Leibnitz herzustellen, ist es uns gelungen Radiogeräusche den ersten Gemeindesekretär von Leibnitz, Herrn Schmidt, an das Telefon für diese Sendung zu bekommen, guten Abend Herr Schmidt. guten Abend. Herr Schmidt, Sie waren indirekt ja auch Betroffener. Betroffener, ja. Herr Schmidt, kurz zur Täterpersönlichkeit. Wer war eigentlich dieser Dietrich Wegener der in der spektakulären Kommandoaktion vom Sparverein Grün-Schwarz-Grün unschädlich gemacht wurde? Sie haben mir vorhin gesagt, ganz Leibnitz hat sich vor ihm gefürchtet. gefürchtet ist das richtige Wort ja. wenn ich recht verstanden habe, waren die Straßen, wenn Wegener auftauchte, wie leergefegt, niemand hat sich aus dem Haus getraut? jawohl, leergefegt. Nachforschungen haben ergeben, dass der Name Wegener auf Wegelagerer zurückgeht, also auch die Vorfahren schon damit hat es ja nun ein Ende. auch die Vorfahren bereits Wegeners also Wegelagerer waren. Wegelagerer, ganz recht. und es ist immer wieder zu Zusammenstößen und Zwischenfällen gekommen in Leibnitz? das ist richtig ja. man kann also sagen dieser Wegener war jener Typus des Kriminellen der mit der Feigheit seiner Mitmenschen rechnet? ein Außenseiter für den das Wort Freundschaft ein Fremdwort war und der sich völlig in seine Wahnideen verrannt? die Rechnung wurde mir präsentiert. Herr Schmidt, Wegener hat von der Gemeinde freien Abzug gefordert und zwar in einem Auto, das von Ihrer Tochter gelenkt wird. Ihre Tochter ist jetzt wie alt? dreiundzwanzig es sind inzwischen Stimmen laut geworden, die das harte Vorgehen der Gemeinde insbesondere das Einbeziehen des Sparvereins die Absperrungsmaßnahmen und schließlich die Liquidation verurteilt haben Stimmen, die meinen, man hätte Wegener das Auto zur Verfügung stellen sollen, er hätte zweifellos Ihre Tochter unversehrt freigelassen. absurd Sie stehen also zur Vorgangsweise der Gemeinde? voll und ganz. auf der anderen Seite sind aber auch Telegramme eingegangen, die die Aktion befürworten? breiteste Zustimmung, ja. Herr Schmidt, könnten Sie uns eines dieser Telegramme vielleicht kurz vorlesen? gern. dank an unsere Helden vom Sparverein Grün-Schwarz-Grün. Wir sind stolz auf Sie. Sie haben eine schwere Arbeit gut gemacht. Sie sind keine Abenteurer, sondern ernste Männer, die sich um unser Leibnitz verdient gemacht haben. Nochmals danke. ich denke, ein Kommentar erübrigt sich. eine letzte Frage, Herr Schmidt. bBesteht die Möglichkeit, dass Wegener Kontakte zur Schober-Gruppe unterhielt? nach bisherigen Erkenntnissen ist eine solche Verbindung so gut wie auszuschließen. radioabdrehen die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. Groß ist nicht groß und Klein nicht die Kleine. Pause Katz und Klump verwickelte sich plötzlich in eine heftige Auseinandersetzung. während Klump glaubte in der Stimme des Gemeindesekretärs jene von Johannes Groß erkannt zu haben und Schmidts angebliche Tochter folglich nur Barbara Klein sein konnte, versteifte sich Katz auf das Telex des Informanten Fiebelkorn, wonach Groß und Klein sich längst nach Kolumbien abgesetzt hätten und in Bogota eine Kneipe betrieben. ich sage dir, der ist es, es war seine Stimme, wir müssen vor Tagesanbruch zugreifen. völlig irrsinnige Vermutung, im Rundfunk ist eine Täuschung nie auszuschließen. die Schober-Gruppe ist in den Anden. Fiebelkorn weiß, was er sagt. ein Mann, der sich nicht ins Bier spucken läßt. Fiebelkorn! Kneipe in Bogota! Blödsinn. Ein übles Schwein ist dieser Fiebelkorn Groß und Klein sind in Bogota, das liegt klar auf der Hand. Bis hin zum Kneipennamen, wie heißt denn die Kneipe? Zum Hochschober, heißt sie oder heißt sie vielleicht nicht zum Hochschober! der weiß doch nicht mehr, für wen er arbeitet, wenn er nur arbeiten kann. Fiebelkorn Zwiebelkorn Schmidt ist nicht Groß und Klein nicht die Kleine ich sag dir ,wir müssen hier zugreifen im Scheißgau. alle Spuren waren falsch, wir müssen nach Südamerika! Südamerika! in Leibnitz, bevor der Tag anbricht, müssen wir zugreifen!
Pause Musik Sie hörten den dramatisierten Schundroman. letzte Folge. Pause nein. Groß und Klein. nichts. Waldhof Variationen. nichts gehört. Arbeitswelt. du hast nichts gehört. ich habe alles gehört. Marktwirtschaft. nein. Tagebuch. auch nicht. Spur nach Bremerhaven. kein Wort. Gars am Kamp. keinen Laut. Schnee. du hast nichts gehört. ich habe alles gehört. was bisher geschah. niemand hat etwas gehört. alle haben es gehört. nein. in der Reihe »Welt der Literatur« in Programm Österreich eins brachte das Landesstudio Burgenland ein Hörspiel von Werner Kofler und Antonio Fian. der dramatisierte Schundroman, letzte Folge mit Irene Budischowsky, Cecile Cordon, Barbara Lehner, Ella Peneder, Karl Dobrawsky, Georg Mittendrein, Hermut Müller, Klaus Uhlich und Fritz Wickenhauser. sowie Martha Wedral, Rudolph Jenakowitsch, Ortwin Reinisch und Franz Tschank. Tontechnik Andreas Bablicki, Regieassistenz Reinhard Handl, Regie Hans Krogmann.
Pause musik Pause in der Reihe »Welt der Literatur« im Programm Österreich eins hören sie morgen um zwanzig Uhr die Sendung oben zu bleiben ist Pflicht Heiteres und Satirisches von Fritz Mauthner, Anton Kuh, Helmut Qualtinger, Manfred Chobot und anderen.