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Strab. 8,3,11 = 342,6

TitelGeographika
AutorStrabon
Zeitangabe1. Jh.v.Chr.-1. Jh.n.Chr.
Originaltext Λεγομένων δέ τινων ἐν τῇ Τριφυλίᾳ Καυκώνων πρὸς τῇ Μεσσηνίᾳ, λεγομένης δὲ καὶ τῆς Δύμης Καυ- κωνίδος ὑπό τινων, ὄντος δὲ καὶ ποταμοῦ ἐν τῇ Δυ- μαίᾳ μεταξὺ Δύμης καὶ Τριταίας ὃς καλεῖται Καύκων, ζητοῦσι περὶ τῶν Καυκώνων μὴ διττοὶ λέγονται, οἱ μὲν περὶ τὴν Τριφυλίαν οἱ δὲ περὶ Δύμην καὶ Ἦλιν καὶ τὸν Καύκωνα.·[…] δοκεῖ σημαίνεσθαι χώρα τις ἐν τῇ τῶν Ἐπειῶν, ἣν οἱ Καύκωνες εἶχον ἕτεροι ὄντες τῶν ἐν Τριφυλίᾳ, ἐπεκτείνοντες καὶ μέχρι τῆς Δυμαίας τυχόν. οὔτε γὰρ τὴν Δύμην, ὁπόθεν Καυκωνίδα εἰρῆσθαι συμβέβηκε, παραλιπεῖν ἄξιον οὔτε τὸν ποταμόν, ὁπόθεν Καύκων εἴρηται[…]
Quelle S. Radt, Strabons Geographika, Bd. 2, Buch V-VIII.
Übersetzung Da gewisse Bewohner von Triphylien bei Messenien Kaukonen heißen, aber auch Dyme von manchen als kaukonisch bezeichnet wird und es außredem im Dymäischen zwischen Dyme und Tritaia einen Fluß gibt der Kaukon heißt, diskutiert man über die Frage ob mit „Kaukonen“ nicht zwei verschiedene Stämme bezeichnet werden: einmal die in Triphylien, zum anderen die in der Gegend von Dyme, Elis und dem Kaukon. […] ein Land in dem Gebiet der Epeier bezeichnet zu werden scheint, das die Kaukonen innehatten, die von den in Triphylien ansässigen verschieden waren und sich vielleicht gar bis zum Dymäischen erstreckten. Denn weder die Frage wie es dazu gekommen ist dass Dyme kaukonisch genannt wird darf unberücksichtigt bleiben noch die woher der Fluß Kaukon heißt: […]
Quelle der ÜbersetzungS. Radt, Strabons Geographika, Bd. 2, Buch V-VIII.
Kommentar Ausgehend von der Frage was dymäisch und was kaukonisch bedeutet, widmet sich Strabon hier der Frage, ob es vielleicht zwei Stämme gibt, die den Namen Kaukonen tragen. Er unterscheidet dabei jene Gruppe in Triphylien, die bereits Homer in der Odyssee (3, 366) nennt und jene in Elis und West-Achaia. Die Gruppe, welche in der Telemachie vorkommt dürfte ihre Heimat nahe Spartas gehabt haben. Nach Bölte (RE 11, 1, 1921, 64ff., s. v. Kaukones) handelt es sich hierbei um das triphylische Pylos. So nennt es boshaft auch Herodot (1, 147), um sie als Nicht-Griechen darzustellen. Zenodot (bei Athen. 10, 412) lokalisiert die Kaukonen im südlichen Triphylien und sagt, Kaukon war der Vater des Lepreus, also des eponymen Heroen von Lepreon. Die zweite Gruppe der Kaukonen, in Elis, wird auch als Epeier oder Eleier angesprochen. Antimachos (F 27 Matthews) nennt sie sowohl Kaukonen, als auch Epeier. Zur Frage wieso Dyme kaukonisch genannt wird siehe Strab. 8, 7, 5.
BelegstellenStrab. 8,7,5; Strab. 8,3,17; Strab. 8,3,3; Aristot. frg. 8,639(Rose); Hom. Il. 2,615-619
SchlagwortSiedlungsgeschichte, Stammesbezeichnung
Geographische ZuordnungElis
Ethnische GruppenKaukonen, Epeier
BearbeiterInMargit Offenmüller
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.346