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Thuk. 6,6,2

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext Τοσαῦτα ἔθνη Ἑλλήνων καὶ βαρβάρων Σικελίαν ᾤκει, καὶ ἐπὶ τοσήνδε οὖσαν αὐτὴν οἱ Ἀθηναῖοι στρατεύειν ὥρμηντο, ἐφιέμενοι μὲν τῇ ἀληθεστάτῃ προφάσει τῆς πάσης ἄρξαι, βοηθεῖν δὲ ἅμα εὐπρεπῶς βουλόμενοι τοῖς ἑαυτῶν ξυγγενέσι καὶ τοῖς προσγεγενημένοις ξυμμάχοις.
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 2, Buch V-VIII.
Übersetzung wenn Syrakus ungestraft Leontinoi austilgen und ihre noch übrigen Verbündeten verderben könne und so selbst die ganze Macht über Sizilien gewönne, so stünde zu fürchten, daß es einmal mit starkem Aufgebot, eine dorische Stadt, den stammverwandten Doriern und als Tochterstadt der alten peloponnesischen Heimat zu Hilfe eile, um Athens Macht stürzen zu helfen.
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 2, Buch V-VIII.
Kommentar Im Zuge der Beschreibungen der Ereignisse des sechszehnten Kriegsjahres auf Sizilien erwähnt Thukydides eine Gesandtschaft der Segester nach Athen. Segesta war im Kriegszustand mit dem benachbarten Selinus, welches ein Bündnis mit Syrakus geschlossen hatte. Segesta bat daraufhin Athen, das im Bund mit Leontinoi stand, um Unterstützung gegen Syrakus. Bei diesen Auseinandersetzungen betont der Historiograph immer wieder die Bedeutung der ethnischen Zugehörigkeit der einzelnen Städte für die Beteiligten (vgl. u. a. Rede des Hermokrates Thuk. 4,64,3-4). Eine gemeinsame ethnische Zugehörigkeit zählt auch bei Anaximen. 2,26 = Aristot. rhet. Alex. 1425a als eine legitimierende Maßnahme für militärische Auseinandersetzungen im Allgemeinen.
BelegstellenThuk. 4,61,2-4; Thuk. 4,64,3-4
SchlagwortSiedlungsgeschichte, Kriegsbündnis, Siedlungsgeschichte
Geographische ZuordnungSizilien
Ethnische GruppenDorer
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.306