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Thuk. 1,95,1-2

TitelGeschichte des Peloponnesischen Krieges
AutorThukydides
Zeitangabe5., 4. Jh.v.Chr.
Originaltext φοιτῶντές τε πρὸς τοὺς Ἀθηναίους ἠξίουν αὐτοὺς ἡγεμόνας σφῶν γίγνεσθαι κατὰ τὸ ξυγγενὲς καὶ Παυσανίᾳ μὴ ἐπιτρέπειν, ἤν που βιάζηται.
Quelle H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung Sie [die Ionier] gingen zu den Athenern und baten sie, ihre Führer zu werden, wegen ihrer gleichen Abstammung, und die Eigenmächtigkeit des Pausanias nicht mehr zu dulden.
Quelle der ÜbersetzungP. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 1, Buch I-IV.
Kommentar Nach den Schilderungen der Eroberung großer Teile Zyperns und Byzanz’ durch die Griechen wendet sich der Historiograph den Vorwürfen zu, mit welchen Pausanias, der im Osten das Kommando über die Griechen hatte, konfrontiert wird. Aufgrund der Unzufriedenheit vor allem der Ionier mit der Führung des Spartaners wenden sie sich an Athen. Bei dieser Anfrage spielt die gemeinsame ethnische Zugehörigkeit eine bedeutende Rolle. Athener und kleinasiatische Ionier werden in der Überlieferung immer wieder als blutsverwandt bezeichnet, so auch in Diod. 11,41,4, wo dies in den Überlegungen des Themistokles 477 v.Chr. eine Rolle spielt. Herodot (8,22,1-3) bezeichnet die Ionier Kleinasiens als Nachkommen der Athener und auch Thukydides (1,95,1-2) meint, dass Athener und Ionier verwandt sind. Die Ionier gehen laut den ursprünglichen Sagenversionen nach ihrer Vertreibung aus Pylos bzw. Achaia Richtung Kleinasien, der späteren, unter athenischem Einfluss stehenden nach finden sie zuerst Aufnahme in Athen (so rekonstruiert F. Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie, 347 den Mythos).
BelegstellenHdt. 8,22,1-3; Diod. 11,37,3; Diod. 11,41,4; Eur. Ion 1571-1586
SchlagwortKriegsbündnis
Geographische ZuordnungKleinasien, Athen
Ethnische GruppenIonier
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.287