Titel | Geschichte des Peloponnesischen Krieges |
Autor | Thukydides |
Zeitangabe | 5., 4. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
μόλις τε ἐν πολλῷ χρόνῳ ἡσυχάσασα ἡ Ἑλλὰς βεβαίως καὶ οὐκέτι ἀνισταμένη ἀποικίας ἐξέπεμψε, καὶ Ἴωνας μὲν Ἀθηναῖοι καὶ νησιωτῶν τοὺς πολλοὺς ᾤκισαν, Ἰταλίας δὲ καὶ Σικελίας τὸ πλεῖστον Πελοποννήσιοι τῆς τε ἄλλης Ἑλλάδος ἔστιν ἃ χωρία.
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Quelle |
H. S. Jones, J. E. Powell, Thucydidis historiae, Bd. 1, Buch I-IV.
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Übersetzung |
Ionien wie auch die meisten Inseln wurden von Athen aus, Italien und Sizilien meist vom Peloponnes und der oder jener andern Hellenenstadt besiedelt.
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Quelle der Übersetzung | P. Landmann, Thukydides: Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Bd. 1, Buch I-IV. |
Kommentar |
Nach seiner Beschreibung der Nichtigkeit des Krieges um Troja wendet sich der Historiograph den Ereignissen und Wanderungen der Zeit nach diesem Kriege zu. Hier kommt er auf die Kolonisation des östlich wie westlich von Griechenland gelegenen Raumes zu sprechen, wobei er den Osten vornehmlich von Ioniern, der Westen von Dorern besiedelt findet, was im Großen und Ganzen den Tatsachen entspricht. Eine detailliertere Schilderung der Kolonisation Italiens und Siziliens liefert Thukydides in 6,2-5.
Die Ionier gehen der ursprünglichen, pylischen Sagenversion nach, nach ihrer Vertreibung aus Achaia Richtung Kleinasien, der späteren, unter athenischem Einfluss stehenden nach, finden sie Aufnahme in Athen (so rekonstruiert F. Prinz, Gründungsmythen und Sagenchronologie, 347 den Mythos). Ganz massiv wird der politische Primat Athens über die Ionier bei Eur. Ion 1571-1586 in den Vordergrund gestellt.
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Belegstellen | Eur. Ion 1571-1586 |
Schlagwort | Siedlungsgeschichte |
Geographische Zuordnung | Ionien, Sizilien, Italien, Peloponnes |
Ethnische Gruppen | Ionier |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.280 |