Titel | Schild des Herakles |
Autor | Hesiod |
Zeitangabe | 7. Jh.v.Chr. |
Originaltext |
τῷ δ’ ἅμα ἱέμενοι πολέμοιό τε φυλόπιδός τε
Βοιωτοὶ πλήξιπποι, ὑπὲρ σακέων πνείοντες,
Λοκροί τ’ ἀγχέμαχοι καὶ Φωκῆες μεγάθυμοι
ἕσποντ’·
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Quelle |
F. Solmsen, Hesiodi opera.
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Übersetzung |
Und ihm [Amphitryon] folgten, begierig nach Kampf und Männergetümmel,
Reisige der Boioten, wutschnaubend über den Schildern,
Hochgemute Phoker und nahekämpfende Lokrer;
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Quelle der Übersetzung | Th. von Scheffer, Hesiod: Sämtliche Werke. |
Kommentar |
Amphytrion kann nicht wieder zu seiner Gattin Alkmene heimkehren, ehe er den Mord an deren Bürdern gerächt. Boioter, Phoker und Lokrer stehen dem Amphytrion bei diesem Unternehmen zur Seite. Die Phoker werden in dieser Stelle μεγάθυμοι genannt, diese Umschreibung erfahren in der Ilias auch die Abanter (2,541; 4,463-464; vgl. Hes. frg. 204,53 (M.-W.)), sie ist in der Ilias ansonsten jedoch für die Epeier am gebräuchlichsten (vgl. 11,732-733; 743-745 sowie 15,518-519), kommt zudem für die Phthier (13,699), die Kephallener (2,631) und die Aitoler (23,633) vor. In der Odyssee werden die Kaukonen (3,366) auf dieselbe Weise umschrieben. Die Lokrer werden hier als ἀγχέμαχοι (nahekämpfend) charakterisiert, diese Hesiod’sche Darstellung der Kampfesweise der Lokerer steht im Widerspruch zu Hom. Il. 13,713-118, wo diese eindeutig als Fernkämpfer gezeigt werden.
Thuk. 1,5,3 stellt die ozolischen Lokrer (wie auch Aitoler und Akarnanen) als Waffentragende und Räuber dar.
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Belegstellen | Hom. Il. 13,713-118 |
Schlagwort | Kampftechnik, Bewaffnung, Mentalität |
Geographische Zuordnung | Lokris, Phokis |
Ethnische Gruppen | Phoker, Lokrer |
BearbeiterIn | Anna Trattner-Handy |
Permalink | https://gams.uni-graz.at/o:ethnos.204 |