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Diod. 4,37,1-2

TitelBiblioteke
AutorDiodorus Siculus
Zeitangabe1. Jh.v.Chr.
Originaltext Μετὰ δὲ ταῦτα Φύλαντος τοῦ Δρυόπων βασιλέως δόξαντος εἰς τὸ ἐν Δελφοῖς ἱερὸν παρανενομηκέναι, στρατεύσας μετὰ Μηλιέων τόν τε βασιλέα τῶν Δρυόπων ἀνεῖλε καὶ τοὺς ἄλλους ἐκ τῆς χώρας ἐξαναστήσας Μηλιεῦσι παρέδωκε τὴν χώραν· […]τῶν δ’ ἐκπεσόντων Δρυόπων οἱ μὲν εἰς τὴν Εὔβοιαν καταντήσαντες ἔκτισαν πόλιν Κάρυστον, οἱ δ’ εἰς Κύπρον τὴν νῆσον πλεύσαντες καὶ τοῖς ἐγχωρίοις ἀναμιχθέντες ἐνταῦθα κατῴκησαν, οἱ δὲ λοιποὶ τῶν Δρυόπων καταφυγόντες ἐπὶ τὸν Εὐρυσθέα βοηθείας ἔτυχον διὰ τὴν ἔχθραν τὴν πρὸς Ἡρακλέα· τούτου γὰρ αὐτοῖς συνεργοῦντος ρεῖς πόλεις ᾤκισαν ἐν Πελοποννήσῳ, Ἀσίνην καὶ Ἑρμιόνην, ἔτι δ’ Ἠιόνα.
Quelle F. Vogel (nach I. Bekker, L. Dindorf), Diodori bibliotheca historica, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung Da sich Phylas, der König der Dryoper, am Heiligtum in Delphi versündigt zu haben schien, zog Herakles in der Folgezeit zusammen mit den Meliern gegen den König der Dryoper zu Felde und tötete ihn; dann jagte er den Rest von ihnen außer Land und Übergab das Gebiet den Maliern. […] Von den vertriebenen Dryopern aber begab sich der eine Teil nach Euboia und gründete die Stadt Karystos, die anderen fuhren zur Insel Cypern, vermischten sich mit den Einwohnern der Insel und siedelten sich dort an. Die restlichen Dryoper aber suchten Zuflucht bei Eurystheus und fanden bei ihm wegen seiner Feindschaft gegen Herakles Hilfe. Mit seiner Unterstützung gründeten sie in der Peloponnes drei Städte: Asine, Hermione und außerdem Eion.
Quelle der ÜbersetzungG. Wirth, O. Veh, Diodoros: Griechische Weltgeschichte, Bd. 1/II, Buch I-X.
Kommentar Diodor beschreibt im vierten Buch das Wirken des Herakles von seinen zwölf Taten bis zu seiner Vergöttlichung und geht hier näher auf die Siedlunggeschichte der Dryoper ein. Diese vertreibt Herakles aus ihren Stammsitzen aufgrund eines Vergehens am Heiligtum von Delphi. Diese Version der erwzungenen Auswanderung der Dryoper kennt auch Aristoteles (Aristot. frg. 8,482 (Rose) = Strab. 8,6,13), der als Alternative jedoch auch ihre Ansiedlung durch Dryops in Asine angibt. Die Ansiedlung der Dryoper in Hermione ob der Intervention des Herakles kennt auch Herodot (8,43), die Karystier bezeichnet Thukydides im Zuge seiner Beschreibungen der Kontingente der Athener vor der letzten Seeschlacht im Hafen Syrakus 413 v.Chr. als Dryoper (7,57).
BelegstellenAristot. frg. 8,482 (Rose) = Strab. 8,6,13; Hdt. 8,43; Thuk. 7,57,1-58,3; Diod. 4,37,1-2
SchlagwortHerakles, Siedlungsgeschichte
Geographische ZuordnungEuboia, Peloponnes
Ethnische GruppenDryoper
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.129