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Diod. 4,33,5

TitelBiblioteke
AutorDiodorus Siculus
Zeitangabe1. Jh.v.Chr.
Originaltext μετὰ δὲ ταῦτα Ἱπποκόων μὲν ἐφυγάδευσεν ἐκ τῆς Σπάρτης τὸν ἀδελφὸν Τυνδάρεων, Οἰωνὸν δὲ τὸν Λικυμνίου φίλον ὄντα Ἡρακλέους οἱ υἱοὶ τοῦ Ἱπποκόωντος εἴκοσι τὸν ἀριθμὸν ὄντες ἀπέκτειναν· ἐφ’ οἷς ἀγανακτήσας Ἡρακλῆς ἐστράτευσεν ἐπ’ αὐτούς· μεγάλῃ δὲ μάχῃ νικήσας παμπληθεῖς ἀπέκτεινε. τὴν δὲ Σπάρτην ἑλὼν κατὰ κράτος, κατήγαγεν ἐπὶ τὴν βασιλείαν Τυνδάρεων τὸν πατέρα τῶν Διοσκόρων, καὶ τὴν βασιλείαν ὡς δορίκτητον Τυνδάρεῳ παρέθετο, προστάξας τοῖς ἀφ’ ἑαυτοῦ γενομένοις φυλάττειν.
Quelle F. Vogel (nach I. Bekker, L. Dindorf), Diodori bibliotheca historica, Bd. 1, Buch I-IV.
Übersetzung Danach verbannte Hippokoon seinen Bruder Tyndareos aus Sparta, und die Söhne des Hippokoon, zwanzig an der Zahl, töteten den Oinos, den Sohn Likymnios’ und Freund Herakles’. Erbittert darüber zog dieser gegen sie zu Felde, siegte in einer großen Schlacht und tötete sehr viele Gegner. Er nahm hierauf Sparta im Sturm, setzte Tyndareos, den Vater der Dioskuren, wiederum in sein Königtum ein, verlieh es ihm aber nur als eine im Krieg gewonnene Beute und befahl dem König, dasselbe für seine (des Herakles) eigenen Nachkommen zu bewahren.
Quelle der ÜbersetzungG. Wirth, O. Veh, Diodoros: Griechische Weltgeschichte, Bd. 1/II, Buch I-X.
Kommentar Diodor beschreibt im vierten Buch das Wirken des Herakles von seinen zwölf Taten bis zu seiner Vergöttlichung. Das hier Geschilderte geschieht nach dem Feldzug des Herakles gegen Elis, der Tötung des Augeas und der Übertragung der Königswürde von Elis an den Sohn des Augeas, Phyleus, als Herakles in die Verhältnisse Spartas eingreift, da der Köngissohn Hippokoon nach demm Tode seines Vaters seinen Bruder Tyndareos vertreibt, um seine Herrschaft zu etablieren. Durch den Mord der Söhne des Hippokoon an einem Freund des Herakles namens Oinos (so die Begründung in diesem Sagenstrang; vgl. Paus. 3,15,3) wird der Heros dazu bewogen, gegen Hippokoon zu ziehen. In einer einzigen Schlacht besiegt Herakles den Spartanerkönig und sein Heer, erobert Sparta und setzt Tyndareos wieder ein. Die Bewahrung des Landes für seine Nachkommen, die Herakliden, bildet einen Teil der Vorgeschichte ihrer Rückkehr auf die Peloponnes, die nach Thuk. 1,12,3-4 im achtzigsten Jahr nach dem Troianischen Krieg gelingt.
SchlagwortHerakles
Geographische ZuordnungPeloponnes
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.128