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Aristot. pol. 1297b

TitelPolitica
AutorAristoteles
Zeitangabe4. Jh.v.Chr.
Originaltext ἐν Μαλιεῦσι δὲ ἡ μὲν πολιτεία ἦν ἐκ τούτων, τὰς δὲ ἀρχὰς ᾑροῦντο ἐκ τῶν στρατευομένων.
Quelle W. D. Ross, Aristotelis politica.
Übersetzung In Malis bestand die Bürgerschaft aus dem gerade beschriebenen Personenkreis [die einst gedient haben], während man die Ämter nur aus denen besetzte, die aktiv im Heer dienten.
Quelle der ÜbersetzungM. Chambers, Aristoteles: Politik, Bd. 9/III, Buch IV-V.
Kommentar Aristoteles beschäftigt sich hier mit dem Begriff der Bürgerschaft und wer in den verschiedenen Gemeinschaften dazugerechnet wird. Bei den Maliern zählen seiner Rede nach nur jene zur Bürgerschaft, die ihren Dienst an der Waffe bereits abgeleistet haben. Die Malier sind eines der ursprünglichen Mitglieder der pylaiisch-delphischen Amphiktyonie, beheimaten sogar deren erstes Zentrum (vgl. u. a. Aischin. or. 2,116; Paus. 10,8,2). Die hier beschriebene Zusammensetzung der Bürgerschaft dient wohl zur Charakterisierung ihre archaischen Sitten. Die Darstellung der Malier als archaische Gesellschaft korrespondiert mit Aristot. frg.8,553 (Rose), wo beschrieben wird, dass es bei diesem Volk üblich ist, die Kinder bis sechzehn Jahren nackt in die Öffentlichkeit treten lassen und sie bei Symposien zu küssen.
Geographische ZuordnungMalis
Ethnische GruppenMalier
BearbeiterInAnna Trattner-Handy
Permalinkhttps://gams.uni-graz.at/o:ethnos.106