Typus: | Handschrift |
Herausgeber: | Sammler (teilweise Schreiber): Leander Kremser |
Entstehungszeitraum: | 1770 - 1825 |
Entstehungsort: | Salzburg, Garsten, Christkindl |
Standort: | OÖLB |
Varianten: | |
Kommentar: | Am 19. Juli 1751 als Sohn des Bauern Augustin Krembser in St. Michael/Lungau geboren, besuchte Jakob Kremser 1764-69 das Salzburger Gymnasium, nach dessen Abschluss er an die Benediktineruniversität wechselte. 1771 promoviert er zum Doktor der Philosophie und widmet sich ab 1772 dem Studium der Theologie. 1775 wird er in das Benediktinerstift Garsten aufgenommen, wo er 1776 seine feierliche Profess ablegt. Nach Beendigung seiner theologischen Studien empfängt er 1778 in Passau die Priesterweihe und primiziert in Garsten. Nach einigen Jahren als Lehrer am Klostergymnasium geht er ab 1782 in die Seelsorge, zunächst als Kooperator nach Losenstein, dann nach Steyr. Nach der Aufhebung seines Heimatklosters 1787 lässt sich Kremser säkularisieren und wird 1793 zum Pfarrer des Wallfahrtsorts Christkindl bei Steyr ernannt, wo er nach 36-jähriger Tätigkeit am 21. März 1829 stirbt. Schon während seiner Salzburger Studienzeit hatte der spätere Garstener Kapitular und Pfarrer von Christkindl Leander Kremser (1751-1829) damit begonnen, Lieder für seinen eigenen Gebrauch zu sammeln, wie ein zwischen 1771 und 1775 zusammengestelltes Heftchen mit deutschen und lateinischen Volks- und Gesellschaftsliedern belegt, das sich unter der Signatur 727 gleichfalls in der Handschriftensammlung der Oberösterreichischen Landesbibliothek erhalten hat. In den folgenden Jahrzehnten sollte Kremser diese Sammlung erheblich erweitern: 136 Liedertitel nennt sein eigenhändiges (undatiertes) Verzeichnis Volks- Fest- Jubel und Freuden Lieder, Arien samt Melodien (Handschriftensammlung der OöLb, Sign. 816; Liederkonvolute werden in der Liste durch Klammern gekennzeichnet). Auch sechs Lieder Maurus Lindemayrs und eines seines Bruders Peter Gottlieb werden angeführt: Maurus Lindemayr: Nr. 38: O du Lieb, du lärö (nicht erhalten), Nr. 47: Der Kai, oder das Nebl Jahr 1783 (hier Rob‹ert› Pl‹ank› zugeordnet), Nr. 52: Sagn allweil von Stadlöbn, Nr. 53: Mein Endl hats langst prophezeyt (nur 1 Strophe erhalten), Nr. 64: I kan mirs unmöglä nit denka, Nr. 88 (= Nr. 133): Wie lusti gez itzt auf d Welt; Lied Peter Gottlieb Lindemayrs: Nr. 102: Es hat mi mein Nachba, dä Kroma.) Von Konrad Schiffmann zu einem Faszikel zusammengefasst, weist dieses Manuskriptbündel weder eine durchgehende Einzelteilnummerierung oder Foliierung noch eine verbindliche Reihung auf. Deshalb werden die Faszikelteile provisorisch in der vorgefundenen Reihe angeführt. Im Bestand enthaltene Lieder Maurus Lindemayrs (allerdings ohne Autornennung) sind: 13. Faszikelteil Papier: 2 Bll., 28,5 x 9,5 cm (gefaltetes Einzelblatt), Wasserzeichen: Postreiter Schreiber und Ausstattung: Text in schmuckloser Alltagskurrente Leander Kremsers; keine Paginierung; Liedzuordnung mit Bleistift von späterer Hand 14. Faszikelteil Papier: 6 Bll., 16,5 x 10,5 cm, (gefaltetes Einzelblatt), Wasserzeichen: männl. Gestalt mit Nimbus und Stock Lagen: IV-I; fadengeheftet; mittleres Doppelblatt ging offensichtlich schon zu Kremsers Zeiten verloren, denn der Textverlust aufgrund der fehlenden Blätter 12 und 13 des Hefts hatte bereits vor der Abfassung des oben erwähnten Inhaltsverzeichnisses vorgelegen; Kremser führt das Lied Mei Endl hats längst prophezeit zwar an, streicht es aber umgehend und fügt unter derselben Nummer 53 das folgende Lied an Schreiber und Ausstattung: zeitgenössische Kurrente eines unbekannten Schreibers; bereits als Liedauswahl konzipiert, verweist mit Nummerierung auf eine größere Sammlung; Foliierung (jeweils auf der rechten Seite oben) 9-16 15. Faszikelteil Papier: 4 Bll., 21,5 x 16,5 cm, Wasserzeichen: Firmensiglen A bzw. P; f. 1v Titel, f. 4v leer Lagen: II; gelöste Fadenbindung Schreiber und Ausstattung: zeitgenössische Kurrente eines unbekannten Schreibers; Haupttitel in schmuckloser lateinischer Schrift; geübte Notenschrift mit Basso continuo; keine Foliierung; Titel von späterer Hand in roter Tinte auf f. 1r wiederholt; die Strophen 3, 6, 9, 12, 14-16 überwiegend in Langzeilenform 16. Faszikelteil = R4 Papier: 2 Bll., 32,5 x 10 cm, charakteristische Längsfaltung eines Einzelblatts; später auch quergefaltet; Wasserzeichen: wie R2 Schreiber und Ausstattung: schmucklose Alltagskurrente Leander Kremsers; keine Paginierung; Faszikelnummerierung mit blauem Bleistift von späterer Hand Inhalt muss ergänzt werden #cn (zitiert nach Neuhuber 2008, S. 382-385) |
Literatur: | |
Zuletzt geändert: | am: 18.6.2015 um: 13:30:20 Uhr |