Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Pseudonym: Bernardon
Geburtsjahr: 1715
Sterbejahr: 1784
Kategorie: Autor
Biographie:

In Wien als Sohn eines Wandertheaterprinzipalen geboren, ab 1737 Schauspieler am Kärntnertortheater, berühmt durch die von ihm verkörperte Figur des dümmlich-reflektierten 'Bernardon", dem eigentlichen Auslöser des 'Hanswurststreits'; Kurz' Stegreifgrotesken und Singspiele folgten dem Konzept eines 'totalen Theaters', das auf Kosten von Handlungslogik und -konsistenz alle Formen der theatralen Unterhaltung zu einem Seh- und Hörspektakel bündelte; durch das Norma-Edikt Maria Theresias, das alle Theaterstücke der Zensur unterwarf, war er gezwungen, die bis dahin in Kanevas lediglich skizzierten Handlungsläufe seiner Bernardoniaden auszuformulieren; Kurz wich zunächst nach Prag aus, kehrte 1754 nach Wien zurück und forcierte dort die Maschinenkomödie, die die Entwicklungen der barocken Bühnentechnik ausschöpfte; in den 1760ern finden wir ihn in Prag, Venedig, in Süddeutschland, im Rheinland und in Frankfurt/Main; 1770 versucht er noch einmal, in Wien als Theaterleiter Fuß zu fassen, doch verhindern dies letztendlich die strengen Zensurbestimmungen und die Propaganda Joseph von Sonnenfels'; 1772 geht er nach Warschau, wo er neben dem Theaterbetrieb auch eine Papiermühle leitet; 1784 stirbt er in Wien

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Zur Dialektverwendung:
Sein Bernardon wurde zumindest im Wiener Spielbetrieb wohl leicht dialektal realisiert, unterschied sich allerdings auch sprachlich aufgrund seiner Nähe zu den Typen der Commedia dell'arte von den Hanswurstfiguren des Wiener Volkstheaters;
Rein dialektal sprechen (bzw. singen) die Figuren in Kurz' Stücken nur, wenn sie - als Spiel im Spiel - dezidiert 'bäurische' Genrefiguren verkörpern.

Werke:
Zuletzt geändert: am: 9.5.2013 um: 13:07:20 Uhr