Harsche Frauenschelte, die sich gegen die 'Mannsüchtigkeit' richtet: Zumal die Dienstmädchen und Köchinnen würden nicht mehr durch Arbeit, sondern durch einen 'Kunden' zu ihrem Glück kommen wollen und dementsprechend ihren Dienst vernachlässigen.
Sicher vor 1800 entstanden.
Gedruckte Fassung: Flugschrift des DVA, nicht datiert, sicher 18. Jahrhundert.
6 Strophen
1.
WAnn ich dran denck, muß ich lacha,
daß mir zschnöllen möcht der Bauch
wie jetzt zugeht in der Sacha,
ist der Welt gmainer Brauch,
und so gschwind in d'Lieb verschnappen,
renä, lauffä Tag und Nacht
um an Kundten ders außlacht.
2.
Menscha seynd übern Toifel,
keine mehr außgnommen ist,
auf die man jetzt hat gar kein Zweifel,
die nun bald die ärgste ist,
käne will jetzt nimma diena,
keine will kein Arbeit lehrna,
nur allein mit caresirn,
wolln sich d'Menscha all danährn.
[...]
9-strophige Fassung (Strophe 8 nicht im Stubenberger Liederbuch)
1.
Wann i drauf denck, mues i lachä,
Das mä möcht zerschnöln der Bauch,
Wies iezt zuegeht in Thail Sachä
Und der Welt der gmaine Brauch,
Wie dö Menschä sänd so lappen,
Das sie sich in d'Lieb väschnapen.
Renand, Läffänd Tag und Nacht
Um än Kunten, ders außlacht.
[etc.]
8 Strophen
Stubenberger Gesängerbuch (= Bd. I des sogenannten Stubenberger Liederbuchs), Teil 2, S. 104f.
Die Handschrift ist 1796, in Teilen im Zeitraum bis 1815 entstanden.
1.
Wan i drauff denkh müest i Lachä:
das mir Mecht zerschöln der Bauch:
wies jetz zue geht, in thal Sachä:
in der welt der gmaeine Brauch:
das jezt d Menschä seind so Lapen:
sich so gleich in d lieb verschnappen:
rennen lauffen tag und nacht:
um ein kunden ders nur auslacht:
[...]