Scherzhaftes Dialektlied von Marcellinus Sturm:
Der Text gibt das Gespräch eines Liebespaares wieder, worin der männliche Part sich verabschiedet, um Klausner zu werden. Er weist seine Liebste aber noch vorsorglich an, keinen anderen sich ihr nähern zu lassen, da er dies, wie die letzte Strophe offenbart, offensichtlich wohl für gelegentliche Visiten sich selbst vorbehalten wissen will.
Die Entstehungszeit des Textes ist unklar. Holland gibt allerdings an, dass die Lieder „größtentheils in der Zeit seines fahrenden Studentenlebens zu Ingolstadt entstanden“ (Holland 1894) seien, eine Datierung sollte demnach vor spätestens 1788 anzusetzen sein.
Erstdruck allerdings erst 1819 im Rahmen der Werkausgabe "Lieder zum Theil in baierischer Mundart", S. 17-19 (siehe Quelle bzw. Volltext-Link oben) inkl. Noten in der Musikbeilage, S. 5 (Nr. 3) (siehe etwa hier ).
Insgesamt ist auch dieser Text ein Beispiel für den Stellenwert von Dialektverwendung bei Sturm, bei dem Mundart - stärker als bei Vorgängern wie etwa Kagerer oder Sebastian Sailer - selbständiges Ausdrucksmittel bzw. eigenständige Sprache ist (vgl. dazu Pörnbacher 1990, S. 1263). - Bei diesem Lied ist auch auffällig, dass der männliche Part um einiges stärker dialektal spricht als die Frau.
Vgl. auch Schön (1920, S. 40-41) und v.a. Holland (1894, S. 45-48) mit mehr oder weniger ausführlichen - und nicht immer ganz verlässlichen - Daten zu Sturms Biographie und Werk; zum Liederband vgl. insbesondere Pörnbacher 1966, S. 870.