Gedenktafel in Tschagguns "Flucht und Erinnerung"
Erinnerungsort detailiert betrachten | Forschungsdaten downloaden
| Personen, Metadaten und Bilder ansehen
Während des Nationalsozialismus kam dem Montafon als Fluchtroute eine bedeutende Rolle zu: Zahlreiche Verfolgte versuchten mit Fluchthelfer:innen, alleine oder in Gruppen, in die benachbarte Schweiz zu entkommen. Viele Fluchtversuche scheiterten, nicht nur weil die Schweiz ihre Grenzen immer dichter machte und bereits ins Land Gekommene sogar wieder auswies – wie im Falle des aus einer jüdischen Familie in Wien stammenden Ernst Eisenmayer. Nahe der Sulzfluh gelang er gemeinsam mit seinem Cousin Hans von Tschagguns in den Prättigau, wo sie jedoch von der Schweizer Polizei festgenommen und mit dem Zug zurück nach Österreich gebracht wurden. Nach einem zweiten, abermals gescheiterten Fluchtversuch wurde Eisenmayer ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert, kam später frei und konnte nach England flüchten. An Ernst Eisenmayer und weitere Fluchtgeschichten erinnert seit 2022 in Tschagguns eine Gedenktafel, die im Rahmen des Projekts „15 Orte – 15 Geschichten“ errichtet wurde.
