DERLA |

VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
IM NATIONALSOZIALISMUS
DOKUMENTIEREN UND VERMITTELN

Digitale Erinnerungslandschaft



Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier" - Alfred-Wunsch-Hof

Erinnerungsort detailiert betrachten | Forschungsdaten downloaden

| Personen, Metadaten und Bilder ansehen

Wien - Lorystraße 38, 1110 Wien
Wien / GedenktafelJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeFrauen explizit erwähntÖffentlich zugänglich


An der städtischen Wohnhausanlage Lorystraße 36-38 im Bezirk Simmering wurde am 22. September 1999 im Rahmen des Projektes "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" eine Gedenktafel für jüdische Mieterinnen und Mieter enthüllt, die 1938 von den Nationalsozialisten aus dem Gemeindebau vertrieben worden waren. Stifter der Tafel waren die Volkshochschule Simmering und der Kulturverein Simmering.Das Projekt "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" wurde von der Volkshochschule Simmering unter der Leitung von Walter Schuster durchgeführt. Angestoßen hat die Erforschung der Vertreibung jüdischer Mieterinnen und Mieter aus den Wiener Gemeindebauten unter dem Nationalsozialismus in den Jahren 1938 und 1939 der Archivar, Bibliothekar und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Herbert Exenberger, der gemeinsam mit Johann Koß und Brigitte Ungar-Klein 1996 die Studie "Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938 und 1939" publiziert hat. Im Jahr 1999 wurde in der Bücherei Wien 11 die Ausstellung "Kündigungsgrund Nichtarier" gezeigt. Das Projekt wurde mit einer "historischen Wanderung" durch Simmering abgeschlossen, bei der fünf Gedenktafeln an Gemeindebauten enthüllt wurden. Fritz Duschner (geb. 26. Juni 1897) war in den Jahren 1938 und 1939 Häftling in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald. Am 20. Oktober 1939 wurde er nach Nisko deportiert. Von dort gelang ihm die Flucht in die Sowjetunion. Seine Spuren verlieren sich im Durchgangslager Suchobeywodnaja Gorkowskaja oblast (Gebiet Gorki, heute Nischnij Nowhorod). Susanne Duschner (geb. 27. Juni 1900) wurde am 5. Oktober 1942 mit ihrem Sohn Josef Duschner (geb. 16. Jänner 1927) nach Minsk deportiert. Beide wurden ermordet. Fritz und Susanne Duschner hatten im Alfons-Petzold-Hof auf Stiege 2, Tür 8 gewohnt.





  • Hauptbild des Ortes
  • Sekundäres Bild des Ortes
Foto: porem




Transkription

Kündigungsgrund: 'Nichtarier' Aus diesem Haus wurden 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben: Fritz Duschner Josef Duschner Susanne Duschner Opfer des Holocaust Niemals vergessen!



Weiteres