Zwangsaufenthaltsort der Roma und Sinti Hopfgarten im Brixental
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Die meisten Roma und Sinti hielten sich als Durchreisende für kurze Zeit in Tiroler Gemeinden auf. Im Oktober 1939 ordnete Reichsführer-SS Heinrich Himmler an, dass sämtliche „Zigeuner“ und „Zigeunermischlinge“ ihren Wohnsitz und Aufenthaltsort nicht mehr verlassen durften. In Tirol waren davon 73 Roma und Sinti in Hopfgarten, Hochfilzen, Kirchberg, Hall und Landeck betroffen. Vier wurden sofort in ein KZ abtransportiert. In Hopfgarten lebten sie zunächst noch in der Gemeinde, dann in einer Baracke weit weg vom Dorfzentrum. Schließlich transportierte die Gendarmerie alle Roma und Sinti von ihren Tiroler Zwangsaufenthaltsorten ins Innsbrucker Polizeigefängnis, auch „Arierinnen“, die mit einem Rom verheiratet waren. Am 3.4.1943 um sechs Uhr in der Früh fuhr ein Zugtransport mit 76 Menschen von Innsbruck ins KZ Auschwitz. Sechs weitere Personen folgen später nach. Über die Hälfte war jünger als 16 Jahre. Mindestens 56 der 82 Deportierten wurden umgebracht.