Hilfe für jüdische Geflüchtete in der Villa Niedrist Pertisau
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In der Villa Niedrist waren jüdische Flüchtlinge aus Berlin versteckt. Rudolf Ruhmann erreichte im Jänner 1943 mit gefälschtem Ausweis Pertisau. Die mit ihm befreundeten Geschwister Isabella und Hans Niedrist gaben ihm Unterschlupf. Auf seine Bitte hin nahmen sie auch Irene Dann und ihre Töchter Eva und Marion auf, die sich Anfang Februar 1943 nach Tirol durchschlugen. Eine Denunziation zog eine Hausdurchsuchung der Gestapo nach sich. Die Geschwister Niedrist fanden mit Hilfe des Lehrers Heinz Thaler von Niederau in der Wildschönau neue Unterkünfte für die Geflüchteten auf Bergbauernhöfen außerhalb von Niederau („Egghof“) und in der Gemeinde Hopfgarten („Hühnersbichlhof“). Über 100 Einheimische waren informiert, zahllose Leute boten über zwei Jahre lang Zuflucht und Hilfe. Alle vier überlebten. Noch gibt es kein Gedenkzeichen, das an diesen außergewöhnlichen Akt der Zivilcourage erinnert.