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Digitale Erinnerungslandschaft



Künstlerische Intervention „Tor der Erinnerung“ im Parteihaus der SPÖ Innsbruck

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Tirol - Salurner Straße 2, 6020 Innsbruck
Tirol / Künstlerische InterventionPolitischer WiderstandOrte des Terrors - GefängnisÖffentlich zugänglich


Helmut Muigg, „Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen“ Tirol beauftragte die Lehrerinnen Martina Messner und Kathrin Jäger der Klasse 5b Grafik der HTL Bau und Design, Innsbruck, Trenkwalderstraße mit der Neugestaltung des Eingangsbereichs des Parteihauses. Die Installation von Lillian Bendiksen, Janik Döttlinger und Jasmin Stolz gewann, der Werbedesigner Christoph Sereinig setzte es um. Am 10.12.2018 eröffneten die Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl (SPÖ) und der Vorsitzende der SPÖ Tirol Georg Dornauer die Gedenkstätte. Die Augen auf der linken Wand symbolisieren die Passivität der Mehrheitsgesellschaft. Über einen Touchscreen können die Biografien der ermordeten linken WiderständlerInnen aufgerufen werden, zur Verfügung gestellt von Horst Schreiber, _erinnern.at_. Auf der rechten Wand zeichnen sich menschliche Silhouetten ab. Sie stehen als namenlose Gestalten für die Opfer des Nationalsozialismus, aber auch für die Mitläuferinnen.

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  • Hauptbild des Ortes
  • Sekundäres Bild des Ortes
„Tor der Erinnerung“ im Parteihaus der SPÖ Innsbruck, 2021 (© Natascha Osler)




Transkription

Informationstafel Legende: Die Gestaltung des „Tors der Erinnerung“ ist das Ergebnis eines Wettbewerbes, durchgeführt 2018 an der HTL Bau und Design, Innsbruck, Trenkwalderstraße, Klasse 5b Grafik. Die Professorinnen Kathrin Jäger und Martina Messner betreuten den Wettbewerb. Lillian Bendiksen, Thaur, Janik Döttlinger, Ellmau, und Jasmin Stolz, Innsbruck, gestalteten das Siegerprojekt. Das Projekt: Nur wenige mutige Menschen lehnten den Nationalsozialismus ab. An diese Personen gedenkt das „Tor der Erinnerung“. Die Augen symbolisieren die Mehrheit der Gesellschaft, die der verbrecherischen Politik des Nationalsozialismus tatenlos zusah. Eine Sprechblase versinnbildlicht, dass es dennoch Menschen gab, die sich den Mund nicht verbieten ließen. In ihr sind die Namen aller derzeit bekannten linken WiderstandskämpferInnen aus Tirol enthalten, die das NS-Regime ermordete. Auf der rechten Wand zeichnen sich menschliche Silhouetten ab, die auf zweifache Weise interpretiert werden können. Zum einen stehen sie als namenlose Gestalten für die Opfer des Nationalsozialismus. Zum anderen können die Silhouetten auch als Mitläuferinnen und Zuschauer aufgefasst werden, die Verantwortung tragen, weil sie durch ihren Beitrag oder ihre Inaktivität die NS-Verbrechen ermöglicht haben. Die Gedenkstätte thematisiert den linken Widerstand von TirolerInnen, gleichzeitig übt sie Kritik am Verhalten der Mehrheitsgesellschaft in Österreich.



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