Stolperstein für Adele Kurzweil
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Adele Kurzweil wurde am 11. Juni 1926 als Tochter von Bruno und Gisela Kurzweil geboren. Gisela trat mit ihrer Tochter ein Jahr später aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Die Familie wohnte in der Kirchengasse 15, heute Schröttergasse 7. Über Adele Kurweils Kindheit in Graz ist nur wenig bekannt. Sie besuchte die Mädchenvolksschule am Graben und danach bis zum Sommer 1938 das Franz Ferdinand Oberlyzeum in der Sackstraße im heutigen Stadtmuseum. Am 12. Juli 1938 wurde per Verordnung jüdischen Kindern die Teilnahme am öffentlichen Unterricht ab dem Schuljahr 1938/39 untersagt. Adele Kurzweil und ihre Eltern waren zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr in Graz, denn auf Grund der Tatsache, dass sie für die Nationalsozialisten als Juden galten und ihnen die wirtschaftliche Existenzgrundlage mit dem Ausschluss des Vaters aus der Rechtsanwaltskammer am 11. Juni 1938 entzogen worden war, hatten sie sich bereits sehr früh um die Möglichkeit einer Ausreise aus dem Deutschen Reich bemüht. Bruno Kurzweil bemühte sich für die Familie um eine Flucht nach Frankreich, was auch gelang. In Paris war Adeles Vater für die exilierte Sozialdemokratie aktiv und so war auch Adele in einer sozialistischen Jugendgruppe ("Rote-Falken-Gruppe"). Nach der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland, kam Adele als Tochter einer aus Österreich stammenden Familie in ein Heim für jüdische Flüchtlingskinder. Nach dem Deutschen Einmarsch in Frankreich flüchtete die Familie nach Montauban, in den Süden. Die Familie wurde allerdings am 26. August 1942 in Auvillar nahe Montauban verhaftet, und mit 170 weiteren Personen in das Camp de Septfonds gebracht, von wo alle in der Nacht vom 1./2. September nach Drancy und am 9. September mit dem Transport Nr. 30 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.