Leonhard-Steinwender-Weg
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Im Salzburger Stadtteil Maxglan erinnert der Leonhard-Steinwender-Weg seit 1996 an den Salzburger Priester, der aufgrund seiner Nähe zur austrofaschistischen Vaterländischen Front unmittelbar nach dem “Anschluss” verhaftet und daraufhin ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurde. Steinwender, geboren am 18. September 1889 im Lungauer Lasaberg, besuchte das Erzbischöfliche Borromäum in Salzburg und studierte nach der Matura Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1912 war er als Kooperator im Tiroler Ort Brixlegg tätig. Neben seiner Mitgliedschaft in der Christlichsozialen Partei war er auch als Chefredakteur der Tageszeitung “Salzburger Chronik” tätig, welche einen antinationalsozialistischen Kurs vertrat. Unter austrofaschistischer Herrschaft war Steinwender ab 1934 auch im Schulungs- und Pressereferat der Salzburger Landesleitung der Vaterländischen Front tätig. Leonhard Steinwender wurde bereits in der Nacht des “Anschlusses” in seiner Wohnung festgenommen, kurz darauf aber wieder freigelassen. Eine erneute Verhaftung erfolgte am 19. April 1938; sieben Monate blieb er in Gestapo-Haft, anschließend erfolgte am 10. November 1938 die Überstellung in das KZ Buchenwald, wo er bis 16. November 1940 interniert war. Nach seiner Freilassung aus dem Konzentrationslager wurde er aus dem Gau Salzburg verbannt; zwischen 1940 und 1945 arbeitet er als Vikar im oberbayrischen Petting. Leonhard Steinwender starb am 22. August 1961 in Mattsee.
