Gedenktafel für die Opfer der "Euthanasie" an der Salvatorkirche der Christian-Doppler-Klinik
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Im hinteren Bereich des Klinikgeländes, an der Hauptfassade der Salvatorkirche, befindet sich die Gedenktafel für die Opfer der NS-”Euthanasie”. Die Marmortafel wurde 1989 angebracht und war der erste Erinnerungsort in Salzburg für die von den Nationalsozialisten systematisch ermordeten Menschen mit Beeinträchtigungen sowie psychischen und physischen Erkrankungen. In dieser Mordmaschinerie spielte insbesondere der Mediziner Gerhart Harrer (1917–2011) eine wesentliche Rolle. Bereits 1932 trat er dem NS-Schülerbund bei, 1936 dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Mitglied der SS wurde er im Februar 1938. Nach 1945 stufte man Harrer als minderbelastet ein, was seiner Karriere im Nachkriegsösterreich überaus dienlich war. Er stieg in der Zweiten Republik zum Primar an der Neurologischen Abteilung an den Landeskrankenanstalten Salzburg auf. Schließlich wurde er 1962 Ärztlicher Direktor der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen, der heutigen Christian-Doppler-Klinik. Mehrere Versuche, Harrer dieser Position zu entheben und seine NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, schlugen fehl. Auch für den Psychiater gab es lange Zeit am Gelände der Christian-Doppler-Klinik eine Tafel, die auf einer Eiche zu Ehren seines 90. Geburtstages angebracht war, die aber später abmontiert wurde.
