Salzburg - Alle Erinnerungsorte
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A
Im Stadtteil Salzburg Süd erinnert seit 1967 die Adolf-Schemel-Straße an den ersten Landeshauptmann Salzburgs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Adolf Schemel wurde am 30. Juni 1880 in Salzburg geboren, trat 1903 in den Landesdienst ein und hatte dabei unterschiedliche Funktionen; so war er von 1911 bis 1922 in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg tätig, anschließend bis 1931 im Gewerberat der Landesregierung angestellt und bis 1934 Referatsleiter für Schulangelegenheiten im Amt der Salzburger Landesregierung. Unter austrofaschistischer Herrschaft war er Mitglied des Länderrates, wurde nach dem “Anschluss” am 12. März 1938 jedoch seiner Ämter enthoben und inhaftiert. Sieben Monate verbrachte er in Haft, zu einer Anklage kam es jedoch nicht. Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde er seitens der US-amerikanischen Besatzungsmacht als Landeshauptmann vorgeschlagen und übte dieses Amt bis 12. Dezember 1945 aus. Adolf Schemel starb am 27. April 1961.
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Im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1947 die Aglassingerstraße an den Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Eisenbahner Valentin Aglassinger, der am 14. Februar 1886 im oberösterreichischen St. Pantaleon geboren wurde. Trotz der Tatsache, dass er keiner konkreten Widerstandszelle angehörte, galt er dennoch als “politisch vorbelastet”; zudem unterstützte er erkrankte Kollegen immer wieder finanziell. Am 15. März 1943 wurde Aglassinger wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” verhaftet, am 19. Jänner 1944 aber wieder freigesprochen. Nach dem Freispruch wurde er jedoch nicht aus der Haft entlassen, sondern am 19. April 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er am 7. Februar 1945 ermordet wurde. Neben dem Straßennamen erinnert auch ein Stolperstein in der Stadt Salzburg an Valentin Aglassinger.
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Die rund 50 Meter lange Anna-Bertha-Königsegg-Straße im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1988 an die Visitatorin der Barmherzigen Schwestern in Salzburg, die sich für das Überleben ihrer beeinträchtigten Schützlinge einsetzte. Geboren am 9. Mai 1883, erhielt Königsegg bereits früh eine religiöse Ausbildung. Nach mehreren Aufenthalten in Frankreich und Italien folgte sie am 25. Oktober 1925 dem Ruf, in Salzburg als Visitatorin zu wirken. Bald nach dem “Anschluss” legte sie sich mit dem NS-Regime an, indem sie der Belegschaft der Krankenpflegeschule, die sie aufgebaut hatte, verbot, an den von den Nationalsozialisten geforderten Zwangssterilisationen auszuhelfen. Für ihr Engagement wurde sie 1940 sowie 1941 verhaftet; sie weigerte sich, Weisungen zu befolgen, die den sicheren Tod psychisch und physisch beeinträchtigter Menschen bedeutet hätte. Insgesamt gelang es den Vinzentinerinnen unter der Führung Anna Bertha Königseggs 17 Menschen mit Beeinträchtigungen zu verstecken, welche die NS-Zeit überlebten. 1941 erfolgte schließlich ihre Verbannung aus Salzburg; sie kehrte in ihren Geburtsort zurück und sah Salzburg erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder. Anna Bertha Königsegg verstarb am 12. Dezember 1948.
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Die 1998 nach Anton Graf benannte Straße erinnert an den am 14. Juni 1899 in Braunau am Inn geborenen Eisenbahner und Maschinenschlosser. Bis zum Verbot im Jahr 1934 war der Gewerkschafter Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) sowie bei den Kinder- und Naturfreunden aktiv. Wegen seiner Mitgliedschaft bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) wurde er während des Austrofaschismus verfolgt, konnte jedoch erfolgreich Kontakte zu anderen Sozialisten und Sozialistinnen in- und außerhalb des Österreichs herstellen. Darüber hinaus pflegte Anton Graf auch gute Kontakte zum Widerstandskämpfer Engelbert Weiss. 1942 deckte die Gestapo die Widerstandszellen der RSÖ auf; Graf wurde am 3. April 1942 verhaftet und im darauffolgenden Volksgerichtsprozess zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 21. Juli 1943 im Landesgericht Wien vollstreckt. Auch seine Frau, Maria Graf, die Kurierdienste für die RSÖ erledigte, wurde inhaftiert, überlebte die NS-Zeit aber.
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Der Anton-Neumayr-Platz in der Salzburger Altstadt gedenkt des ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters (1945 bis 1946) und Bürgermeisters der Landeshauptstadt (1946 bis 1951). Anton Neumayr wurde am 1. Juni 1887 in Salzburg geboren. Nach der 1907 abgeschlossenen Matura absolvierte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Neumayr war zwischen 1919 und 1934 neben seiner Tätigkeit als Lehrer auch Bürgermeister der Stadt Hallein sowie Abgeordneter des Salzburger Landtages. Unter austrofaschistischer Herrschaft wurde er aufgrund seiner sozialdemokratischen Gesinnung inhaftiert und erhielt ein Aufenthaltsverbot in Salzburg, weshalb er nach Braunau am Inn zog. In den Jahren 1937 und 1938 noch am Landesjugendamt tätig, wurde er 1938 entlassen. Aufgrund seiner politischen Einstellung und seines zu diesem Zeitpunkt einige Jahre zurückliegenden Engagements in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei wurde er 1944 im Konzentrationslager Dachau interniert. Im Jänner 1945, nur wenige Monate vor dem Kriegsende, wurde er entlassen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er erneut Landtagsmitglied; darüber hinaus wurde er zum zweiten Nachkriegsbürgermeister der Stadt Salzburg. Anton Neumayr starb am 18. Juni 1954.
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Rund zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs benannte man im Salzburger Stadtteil Elisabeth-Vorstadt nach dem Eisenbahner und Gewerkschafter August Gruber. Gruber, geboren am 13. April 1894 im Innviertel, war als Fahrdienstleiter bei der Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft. Bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) im Jahr 1934 war er deren Mitglied. Darüber hinaus war er im Republikanischen Schutzbund aktiv. Aufgrund seiner politischen Agitation wurde er während der austrofaschistischen Herrschaft zwangspensioniert, während der NS-Herrschaft aber aufgrund von Personalmangel erneut eingestellt. August Gruber war auch Mitglied bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und befand sich auch im Aufbau einer eigenen Widerstandszelle mit 17 weiteren Personen. Der Gestapo gelang es jedoch mithilfe eines Spitzels, dieses Netzwerk zu zerschlagen. Am 5. Februar 1942 erfolgte die Verhaftung Grubers, anschließend überstelle man ihn in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee, wo er im Jänner 1943 wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt wurde. August Gruber wurde am 23. März 1943 ermordet.
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Im Salzburger Stadtteil Aigen wurde 1969 die rund 50 Meter lange Straße nach dem Expressionisten Anton Kolig benannt. Kolig, geboren 1886 im damaligen Mähren, studierte an der Kunstgewerbeschule in Wien und an der Akademie der bildenden Künste. Seine ersten Werke präsentierte er 1911 der Öffentlichkeit. Nach dem Ersten Weltkrieg stieg er zu einem bedeutenden Künstler auf; so wurde er 1926 und 1927 herangezogen, um Gobelins und Mosaike für das Salzburger Festspielhaus zu gestalten. Ebenso hingen seine Fresken im Salzburger Landhaus. Nach dem “Anschluss” wurden diese jedoch vernichtet. Viele Galerien nahmen seine Werke aus dem Bestand, auch das Mosaik im Festspielhaus wurde zerstört. Anton Kolig wurde 1943 zwangspensioniert und verbrachte die letzten Kriegsjahre in der Kärntner Gemeinde Nötsch, wo er 1950 starb.
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Im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos erinnert seit 1971 die Andreas-Rohracher-Straße an den 1892 in Lienz geborenen Vikar und Erzbischof Salzburgs, welcher während und nach der NS-Zeit eine überaus ambivalente Rolle gespielt hat. Als Kritiker des NS-Regimes machte Rohracher keinen Hehl aus seiner Einstellung, welche er auch in seinen Predigten durchscheinen ließ. Dies brachte ihm auch bald eine Mahnung seitens der SS ein. Darüber hinaus setzte er sich dafür ein, dass das NS-”Euthanasieprogramm” gestoppt werden sollte, pflegte Kontakte zu Widerstandsgruppen, die er auch finanziell unterstützte. Gleichzeitig lobte er aber den “christlichen Opfergeist” Wehrmachtsangehöriger und bezeichnete das Judentum indirekt als "Todfeind des Christentums". Mittels Kontakten zum internationalen hohen Klerus verhalf er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreichen NSDAP- und SS-Mitgliedern zur Flucht. Der Ehrenbürger der Stadt Salzburg, der auch einen Ehrendoktortitel der Universität Salzburg erhalten hat, starb 1976.
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In Gedenken an die Widerstandskämpferin Agnes Primocic benannte die Stadt Hallein den 2014 neu errichteten gemeinnützigen Wohnbau “Agnes-Primocic-Hof". Bereits 1999 war Primocic zur Halleiner Ehrenbürgerin ernannt worden. Agnes Primocic, geborene Reinthaler, wurde am 30. Jänner 1905 in Hallein geboren und arbeitete ab ihrem 16. Lebensjahr in der Halleiner Zigarren- und Tabakfabrik. Mit 25 Jahren begann sie als Gewerkschafterin und Betriebsrätin für bessere Arbeitsbedingungen in der Fabrik zu kämpfen. Bereits während des Austrofaschismus leistete Primocic aktiven politischen Widerstand und schloss sich der 1933 verbotenen KPÖ an. Nachdem sie versucht hatte, einen Streik in der Fabrik zu organisieren, wurde sie entlassen. Schon vor dem sogenannten Anschluss Österreichs wurde Primocic wiederholt verhaftet und verbrachte insgesamt ein Jahr in Haft. Auch nach 1938 wurde Primocic aufgrund ihres politischen Engagements mehrfach von der Gestapo verhört, misshandelt und bis 1945 weitere drei Mal inhaftiert. Primocic blieb jedoch in den Jahren bis 1945 unbeirrbar weiterhin im politischen Widerstand aktiv. Sie unterstütze andere Widerstandskämpfer, engagierte sich für die Rote Hilfe, die Angehörige politisch Verfolgter unterstütze, und half im Sommer 1943 dem oberösterreichischen Widerstandskämpfer Sepp Plieseis bei seiner Flucht aus dem KZ. Auch 1944 gelang zwei weiteren Gefangenen mit ihrer Hilfe, aus dem Lager in Hallein zu fliehen. In einer selbstlosen und mutigen Aktion rettete sie im April 1945 gemeinsam mit ihrer Freundin Mali Ziegenleder 17 bereits zum Tode verurteilte Menschen aus dem KZ in Hallein das Leben. In einer Rotkreuzuniform suchte sie den Kommandanten des Lagers auf und überzeugte ihn zur Freilassung der Häftlinge. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Agnes Primocic politisch aktiv, unter anderem für die KPÖ Salzburg. Als Stadträtin setzte sie sich für den Ausbau von Kindergärten und die sozialen Rechte der Bevölkerung ein. Ab 1984 berichtete Primocic öffentlich als Zeitzeugin über ihre Widerstandstätigkeit. Sie verstarb am 14. April 2007 in Hallein.
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Der Andreas-Rieser-Platz gedenkt des gebürtigen Dorfgasteiner Pfarrers, der auch in Bramberg wirkte und am 1.7.1908 in Dorfgastein als Sohn von Josef und Theresia, geborene Herzog, zur Welt kam. Andreas Rieser vertrat bereits während der frühen 30er Jahre eine antinationalsozialistische Einstellung. Während Renovierungsarbeiten an der Dorfgasteiner Kirche 1938 wurde Rieser beauftragt, eine Gedenkschrift in dem erneuerten Kirchturm zu hinterlegen; das Dokument wurde jedoch vom zuständigen Spenglermeister geöffnet und aufgrund des regimekritischen Inhalts der NS-Ortsgruppe übergeben. Andreas Rieser wurde daraufhin im Sommer 1938 verhaftet, anschließend ins KZ Dachau deportiert. Rieser blieb die gesamte NS-Zeit über interniert und überlebte. In Erinnerung an den Pfarrer, der auch in Bramberg wirkte, benannte die Gemeinde den Platz vor der Bramberger Kirche am 3. November 2013 in „Andreas-Rieser-Platz" um und brachte zudem eine Gedenktafel an der Kirchenmauer an.
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B
Die Bildhauerin Yrsa von Leistner schenkte der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg 1972 das Bronzerelief “Jüdische Passion”, mit dem sie eine Verbindung zwischen der Kreuzigung Jesu und der Shoah herstellt. So ist auf dem Relief der kreuztragende Jesus von Nazareth zu erkennen. Die dicht aneinandergedrängten Figuren, die ihm folgen, stellen die Juden und Jüdinnen dar, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Das Relief sollte das erste Denkmal für die ermordeten Juden und Jüdinnen in Salzburg sein; demnach war auch geplant, es an einem prominenten Ort im öffentlichen Raum – an der Mauer des Franziskanerkloster – zu montieren, wogegen sich die Stadtregierung jedoch aussprach. Das Kunstwerk wurde daher in der Friedenskirche St. Elisabeth enthüllt. Dort geriet es in Vergessenheit. Heute wird das Relief im Bibelwelt-Museum ausgestellt, allerdings wird der NS-Kontext außer Acht gelassen.
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Der 1995 errichtete Bildstock erinnert an Johann Oblasser, dessen Bauernhof den Goldegger Deserteueren als wichtiges Versteck diente. Der am 26. Dezember 1902 geborene Johann Oblasser geriet im Juli 1944 ins Visier der Gestapo, als bekannt wurde, dass sein Bauernhof den Goldegger Deserteueren rund um Karl Rupitsch als wichtiges Versteck diente. Nach seiner Haft in Salzburg wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Es folgten immer wieder Verlegungen, unter anderem in das KZ Natzweiler-Struthof, das KZ Buchenwald sowie in das KZ Flossenbürg. Bei einer abermaligen Verlegung konnte er flüchten und bei einer Familie im Süden Deutschlands Unterschlupf finden. Nach sechswöchigem Aufenthalt und Kriegsende kehrte er zu Fuß auf seinen Hof zurück. Noch im selben Jahr errichtete er aus Dankbarkeit für sein Überleben eine Kapelle, die am Grund des Bauernhofs stand, mittlerweile jedoch verfallen ist. Anstatt der Kapelle wurde der Bildstock errichtet. Johann Oblasser starb am 5. Dezember 1971.
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Schräg gegenüber dem „Gassnerhaus“ in St. Johann wurde ein neuer Erinnerungsraum geschaffen, der an den Widerstand von Theresia und Alois Buder gegen das NS-Regime erinnert. Die Brücke über die Wagrainer Ache wurde am 11. Mai 2024 offiziell in „Theresia und Alois Buder-Brücke“ umbenannt. Gemeinsam mit den 2015 verlegten Stolpersteinen und einer Erinnerungstafel wurde der mutige Einsatz der Buders gewürdigt, die den Goldegger Deserteur Karl Rupitsch nach dessen Flucht versteckt hatten. Alois Buder wurde 1944 im KZ Mauthausen hingerichtet, Theresia Buder starb 1945 im KZ Ravensbrück. Sie hinterließen einen fünfjährigen Sohn, Walter.
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C
Im Salzburger Stadtteil Schallmoos, nahe der Sterneckstraße, befindet sich die Canavalstraße, die 1971 nach dem Journalisten Gustav Canaval benannt wurde. Sie gedenkt des 1898 in Linz geborenen Sohns eines Bahnbeamten. Canaval began seine journalistische Karriere bereits 1922 bei der “Reichspost”. Zwischen 1934 und 1936 und somit unter austrofaschistischer Herrschaft war er Herausgeber der Heimwehr-Zeitung “Sturm über Österreich”. 1935 wurde er zum Chefredakteur der Wiener Tageszeitung “Telegraf”, die einen streng antinationalsozialistischen Kurs vertrat. Canaval wurde aufgrund seiner politischen Gesinnung unmittelbar am 12. März 1938 verhaftet und im Juni in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Im September 1939 erfolte die Überstellung in das KZ Flossenbürg, anschließend erneut ins KZ Dachau. In Dachau war er bis zur Befreiung durch die US-Army interniert. Canaval erhielt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Zeitungslizenz für die Gründung der Tageszeitung “Salzburger Nachrichten”. Trotz seiner Verfolgung durch die Nationalsozialisten und seine Internierung im Konzentrationslager bemühte er sich, ehemalige Nazis wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Canaval starb am 26. November 1959 in Salzburg.
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Die Carl-Zuckmayr-Straße im Salzburger Stadtteil Kasern wurde 1988 nach dem Autor und ausgesprochenem Gegner des Nationalsozialismus benannt. Der Schrifsteller Carl Zuckmayer wurde am 27. Demzeber 1896 im rheinländischen Nackenheim geboren. Er studierte verschiedene Fächer an den Universitäten Heidelberg sowie Frankfurt am Main und fungierte zwischen 1922 und 1925 als Dramaturg in Kiel, München und Berlin. Gegen den aufkommenden Nationalsozialismus war er öffentlich aufgetreten, weshalb seine Werke in Deutschland 1933 verboten wurden und er in das österreichische Henndorf am Wallersee übersiedelte. Nach dem “Anschluss” im März 1938 sah er sich erneut gezwungen zu flüchten. Die Fluchtroute führte ihn und seine Familie zunächst in die Schweiz, wohin er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder zurückkehren sollte. Den größten Teil des Zweiten Weltkriegs – von 1941 bis 1946 – verbrachte er in den USA. Carl Zuckmayr starb am 18. Jänner 1977 in der südschweizerischen Gemeinde Visp.
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Der Carl-Zuckmayer-Weg in der Flachgauer Gemeinde Henndorf am Wallersee ist dem rheinländischen Schriftsteller gewidmet, der aufgrund seiner antinationalsozialistischen Einstellung zunächst Deutschland, anschließend Österreich verlassen musste. Geboren 1897, veröffentlichte er noch während des Ersten Weltkriegs vereinzelt Werke, studierte danach in Heidelberg und Frankfurt am Main und fungierte zwischen 1922 und 1925 als Dramaturg in Kiel, München und Berlin. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, verboten sie seine Werke. Zuckmayer flüchtete nach Henndorf, wo er bis zum „Anschluss” lebte. Nachdem die Nationalsozialisten in Österreich die Macht übernommen hatten, floh der Dramaturg und Autor in die Schweiz. Von dort aus migrierte er mit seiner Familie in die USA, wo er zwischen 1941 und 1946 in Vermont lebte. Carl Zuckmayer starb am 18.1.1977 in der Schweiz.
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Die Carl-Zuckmayer-Straße in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf erinnert an den rheinländischen Schriftsteller und ausgesprochenen Gegner des Nationalsozialismus. Geboren 1896, sprach sich der Dramaturg und Schriftsteller jüdischer Herkunft schon bald gegen den aufkommenden Nationalsozialismus aus. Nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland im Jahr 1933 sah sich der Autor gezwungen zu emigrieren. Er übersiedelte nach Henndorf am Wallersee im Bundesland Salzburg. Nach dem „Anschluss” 1938 sah sich Zuckmayer erneut gezwungen zu emigrieren. Über die Schweiz flüchtete er mit seiner Familie in die USA, wo er zwischen 1941 und 1946 lebte, ehe er wieder in die Schweiz kehrte, wo er am 18.1.1977 starb.
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D
Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof erinnert heute ein Denkmal an die über 200 Bombenopfer, die bei den Angriffen der Alliierten im Herbst 1944 ums Leben gekommen sind. Ziel der Angriffe waren der Hauptbahnhof und die Gleisanlagen. Insgesamt wurden jedoch auch 7.600 Wohnungen zerstört oder beschädigt. Das Denkmal für diese Bombenopfer geht auf den Herbst 1956 zurück, als das bis dahin bestehende Holzkruzifix, das auch allen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gewidmet war, von einem “Ehrenmal” aus einer Konglomeratmensa samt Eichenkreuz abgelöst wurde. Erst 1966 einigte man sich nach Absprache mit dem Innenministerium, die Gräber der Salzburger Bombenopfer neu zu gestalten. Allerdings sollte es noch über zehn Jahre dauern, bis das Denkmal stand; 1978 wurde es enthüllt. In einem bei diesem Denkmal gelegenen Gemeinschaftsgrab sind heute 197 Menschen bestattet, die restlichen Opfer der Luftangriffe sind in Familiengräbern beigesetzt.
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Im südlichen Teil des Salzburger Kommunalfriedhofs befindet sich seit 2016 ein Erinnerungsort für vertriebene Donauschwaben und -schwäbinnen. Das erzählende Marmor-Ensemble, geschaffen vom 1941 geborenen Banater Bildhauer Walter Andreas Kirchner, veranschaulicht den Leidensweg der deutschsprachigen Minderheit, die zwischen ca. 1700 und 1850 in das Königreich Ungarn auswanderte. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Neuordnung Europas sahen sie sich aufgeteilt auf Ungarn, Rumänien und Jugoslawien. Viele Donauschwaben dienten in der Wehrmacht und in der Waffen-SS. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten zahlreiche donauschwäbische Familien ins “Deutsche Reich” und fanden auch in Salzburg eine neue Heimat. Die auf dem Gebiet osteuropäischer Länder Verbliebenen wurden nach dem Krieg entrechtet, enteignet und teilweise in die Sowjetunion deportiert. Alleine in Jugoslawien internierte man über 100.000 Donauschwaben und -schwäbinnen in Lagern; rund die Hälfte starb. An dieses Schicksal erinnert seit 1. Dezember 2016 die Anlage am Kommunalfriedhof.
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Bereits 1947 wurde im Stölzlpark ein Gedenkstein für die Widerstandskämpferin Rosa Hofmann enthüllt. 2019 erweiterte man diesen Gedenkstein. Heute erinnert eine gewölbte Kunststeinleinwand an 18 Salzburger Frauen, die während der NS-Zeit Widerstand gegen das unmenschliche Regime leisteten. Festgehalten wurden ihre Namen, die Lebensdaten sowie die Tötungsorte. Die Bandbreite ihrer widerständigen Handlungen reichte von innerer Abwehr über symbolische Abgrenzung bis hin zu Engagement in Widerstandsgruppen, dem Verteilen von Propagandamaterial und Sabotage. So unterschiedlich wie die Widerstandshandlungen war auch die Herkunft der Widerstandskämpferinnen: Zwar bildete der kommunistische Widerstand in Salzburg zahlenmäßig die größte Gruppe, allerdings stammen die 18 Frauen, denen gedacht wird, aus unterschiedlichen Milieus.
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Im untergeschoßigen Innenhof der Uniparkbibliothek befindet sich das Mahnmal zur Bücherverbrennung. Ein erstes Gedenken an die Bücherverbrennung vom 30. April 1938, bei der rund 1.200 Bücher jüdischer, klerikaler und christlich-sozialer Autor*innen verbrannt wurden, initiierte die Salzburger Autorengruppe 1987. Dreißig Jahre später fand die zweite große Gedenkveranstaltung statt. Die Forderungen, permanent öffentlich an die Bücherverbrennung zu erinnern, wurden seither erneut lauter. Eine erste Reaktion der Stadtregierung auf diese Forderungen war die 2011 enthüllte Gedenktafel an der St.-Michaels-Kirche. Die Enthüllung des Mahnmals am Unipark war ein weiterer Schritt, welcher am 13. Jänner 2012 gesetzt wurde. Erst am 30. April 2018 sollte schließlich ein Mahnmal am Residenzplatz enthüllt werden. Auch hier steht das Mahnmal allerdings nicht am historischen Ort der Bücherverbrennung.
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Am Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich seit 1949 ein Denkmal für all diejenigen Sowjetbürger und -bürgerinnen, die zwischen 1944 und 1947 an dieser Stelle begraben wurden. Die Errichtung des Obelisken samt rotem Stern mit Hammer und Sichel forderte die sowjetische Besatzungsmacht ein. In Anwesenheit aller Besatzungsmächte enthüllte Landeshauptmann Josef Rehrl das Denkmal am 20. Juni 1949. Gewidmet ist es all jenen Menschen der Sowjetunion, die nach dem Überfall des Deutschen Reichs in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden und unter unmenschlichen Bedingungen vor allem in der Landwirtschaft sowie im Straßen- und Kraftwerksbau eingesetzt waren. Bis heute werden bei der jährlichen Feier für die Opfer des Nationalsozialismus auch vor dem Obelisken Kränze niedergelegt und Reden gehalten. Ähnliche Denkmale findet man darüber hinaus in St. Johann im Pongau und in Kaprun.
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Die am 3. November 1988 nach Dr. Adolf Altmann benannte Straße gedenkt des Rabbiners und Gründers der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Am 8. September 1879 im damals noch ungarischen Hunsdorf geboren, übernahm er 1907 das Rabbinat der Kultusgemeinde Linz. Nur wenige Jahre später, 1911, begründete er die Kultusgemeinde Salzburg mit. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Malyne Weisz hatte er sechs Kinder; die Familie war in Salzburg wohnhaft. Nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” floh er mit seiner Frau nach Den Haag in den Niederlanden, das die Nationalsozialisten 1940 besetzten. 1943 zwang man sie ins Ghetto in Amsterdam, von wo aus das Ehepaar über die Konzentrationslager Westerbork und Theresienstadt am 16. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert wurden. Adolf Altmann und seine Ehefrau Malyine Weisz wurden am 7. Juli 1944 vergast. Auch einer der Söhne, eine Tochter sowie ein Schwiegersohn und die beiden Enkelkinder wurden in den Gaskammern ermordet.
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Im Salzburger Stadtteil Äußerer Stein zwischen Salzach und Kapuzinerberg befindet sich der als Kreisverkehr angelegte Dr.-Franz-Rehrl-Platz, der dem am 4. Dezember 1890 in Salzburg geborenen langjährigen Landeshauptmann Salzburgs gedenkt. Die Umbenennung des ehemaligen Karolinenplatzes erfolgte bereits im Dezember 1946. Dr. Franz Rehrl studierte Rechtswissenschaften in Wien und war bereits während seiner Studienzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” und im österreichischen Cartellverband (CV). Überaus aktiv in der Christlichsozialen Partei, ernannte man den Vater zweier Töchter bereits 1919 zum stellvertretenden Landeshauptmann, im Mai 1922 – nach einem äußerst antisemitischen Wahlkampf – schließlich zum Landeshauptmann; das Amt sollte er bis zu seiner Amtsenthebung und Inhaftierung durch die Nationalsozialisten im März 1938 ununterbrochen ausführen. Auch nachdem die Austrofaschisten die Demokratie in Österreich abgeschafft hatten, blieb Rehrl in seiner Position; viele seiner sozialdemokratischen Kollegen waren Opfer von Verfolgung seitens des austrofaschistischen Regimes. Nach einjähriger NS-Haft wurde er 1941 freigesprochen. Im Juli 1944 erfolgte die erneute Verhaftung in Zell am Ziller; Rehrl wurde nach Salzburg gebracht und von der Gestapo verhört. Es erfolgte eine Überstellung in die Strafanstalt Berlin-Moabit, anschließend die Internierung im Konzentrationslager Ravensbrück, von wo aus er erneut nach Berlin-Moabit überstellt wurde. Nur wenige Zeit später befreite die Rote Armee Berlin. Der ehemalige Landeshauptmann überlebte die NS-Zeit, starb jedoch am 23. Jänner 1947 an den Folgen seiner Haft und Krankheit.
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Am Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich das Denkmal für vertriebene Sudetendeutsche, das seit 1961 an das Schicksal zahlreicher Menschen erinnert, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten. Die Sudetendeutschen lebten in Böhmen, Mähren und Schlesien, also auf Gebieten, die nach der Auflösung der Habsburgermonarchie zur neugegründeten Tschechoslowakei gehörten. Diese deutschsprachigen Gebiete wurden nach dem Münchner Abkommen 1938 in das „Deutsche Reich” eingegliedert, 1939 folgte das gesamte tschechische Gebiet, die Slowakei erklärte ihre Unabhängigkeit. Unter der NS-Herrschaft wurden viele Tschech*innen Opfer der NS-Verfolgung und -Unterdrückung, wobei sich auch Sudetendeutsche an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligten. Tschechien wurde schließlich von den US-Amerikanern und Sowjets 1945 befreit. Diese Befreiung führte zur Flucht und Vertreibung von 800.000 sogenannten „Volksdeutschen”. Ein Jahr später begann eine von den Behörden angeordnete „Aussiedlung”, der über zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die Aufnahme der vertriebenen Sudetendeutschen in die Mehrheitsgesellschaft ging anfangs nur schleppend vonstatten, erst ab den 1970er Jahren nahm man sukzessive Assimilationsprozesse wahr.
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Das Denkmal in der „Stadlerkurve” erinnert an den nationalsozialistischen Umsturzversuch im Juli 1934. Während der 30er Jahre nahm die NS-Agitation in Österreich sukzessive zu. Einen vorläufigen Höhepunkt stellten die Ereignisse des 25. Juli 1934 dar. Österreichische Nationalsozialisten drangen mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen, ins Bundeskanzleramt ein und erschossen Engelbert Dollfuß. Die Behörden schlugen den Putschversuch nach wenigen Tagen nieder, die Putschisten nahmen sie fest. Aber auch in einigen Salzburger Gemeinden wie beispielsweise Lamprechtshausen, Mattsee und Seekirchen kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In Lamprechtshausen begannen diese am Abend des 27. Juli 1934. Vierzig teilweise bewaffnete SA-Männer besetzten den Gendarmerieposten, überfielen das Postamt und nahmen ortsbekannte Austrofaschisten als Geiseln. Nach Bekanntwerden rückten Heimwehrtruppen aus und begannen, die Putschisten zu beschießen, die sich daraufhin ins Gasthaus Stadler zurückzogen. Am nächsten Morgen rückten das Bundesheer, eine Patrouille der Gendarmerie sowie eine weitere Heimwehrabteilung aus; nach erneutem Schusswechsel wurden die Aufständischen festgenommen. Dabei starben zwei Bundesheersoldaten sowie fünf Putschisten.
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Friedrich (Fritz) Rihl wurde am 19. Dezember 1878 in Villach geboren. Nach seinem Medizinstudium in Wien begann er 1909 in St. Gilgen zu praktizieren. Bereits 1934 wurde er Mitglied der Heimwehr, anschließend trat er der Vaterländischen Front sowie der Frontmiliz bei. Seine frühere Haushälterin und vermutlich Geliebte erstattete 1943 Anzeigen; Rihl soll zwischen 1939 und 1943 “Feindsender” gehört haben. Er wurde im August 1943 zu dreijähriger Haft im Zuchthaus Schwäbisch-Hall verurteilt, die er nicht überlebte. Rihl starb am 25. November 1943. Nur vier Tage nach seinem Tod erkannte ihm die Universität Wien seinen akademischen Titel ab, den er erst 1955 wieder zuerkannt bekam.
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Von der Schoarerbergstraße zum Pfarramt und in die Kirchenstraße führt der Dr.-Max-Gmachl-Weg, der an den ehemaligen Pfarrer Henndorfs erinnert. Max Gmachl, Ehrenbürger der Gemeinde Henndorf und promovierter Theologe sowie Jurist, wurde 1885 in der Stadt Salzburg geboren und war während des NS-Regimes Administrator und anschließend Kooperator in der Gemeinde am Wallersee. Da es ihm aufgrund der kirchenfeindlichen NS-Ideologie verboten war, zu unterrichten, er sich diesem Verbot aber widersetzte, war er mehrmals inhaftiert. Erst nach der Befreiung Salzburgs durch die Alliierten wurde er zum Pfarrer von Henndorf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Augustinerinnenkloster Goldenstein. Dr. Max Gmachl starb am 17. September 1971.
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Am 25. April 1945 griff die britische Royal Air Force in einem letzten Kampfeinsatz das sogenannte „Führersperrgebiet” am bayrischen Obersalzberg an. Der Bomber LM756 F-Freddy des Squadron No. 619 mit britischer und kanadischer Besatzung wurde dabei von deutschen Luftabwehrraketen abgeschossen und prallte auf einem Berghang des Schlenkens im Ortsteil Spumberg in Adnet auf. Vier der sieben Crewmitglieder kamen beim Absturz ums Leben. 70 Jahre später wurde auf Initiative des Adneter Bürgermeisters Wolfgang Auer zur Erinnerung an die Verstorbenen an der Absturzstelle ein „Denkmal für den Frieden” errichtet. Aus den Trümmern der Maschine gestalteten Schüler*innen der HTL Hallein gemeinsam mit der Kunstgießerei Schipflinger eine geschweißte Friedenstaube, die bei einer großen Gedenkfeier eingeweiht wurde: Am 24. April 2015 kamen rund 1500 Besucher*innen auf den Spumberg, unter ihnen politische und militärische Abordnungen aus Großbritannien, Kanada und Österreich, Angehörige der Crewmitglieder und lokaler Vereine. Unter dem Motto „Die Feinde von gestern sind die Freunde von heute” wurde ein nationenübergreifender Festakt gestaltet, den eine Staffel des Bundesheeres als Ehrenbezeugung überflog.
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Zwischen 1959 und 1960 wurde die nach den Plänen des deutschen Bildhauers Josef Magnus entworfene Heidnische Kirche am Mooserboden errichtet. Mit einer Höhe von über zehn Metern erinnert das Denkmal an mehr als 6300 Zwangsarbeiter*innen und zivile ausländische Arbeitskräfte sowie an rund 4000 Kriegsgefangene, die verpflichtet wurden, unter unmenschlichen Bedingungen am Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun mitzuwirken. Insgesamt verloren während des Bauprozesses zwischen 1940 und 1945 über 120 Zwangsverpflichtete ihr Leben. Die im September 2003 am Denkmal angebrachte Tafel gedenkt dieser Menschen. Die Tafel ist das Resultat langjähriger Untersuchungen einer Historiker*innenkommission zum Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem „Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustands der Arbeiter*innen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen werden dabei jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.
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Am St. Johanner Ortsfriedhof befindet sich ein Massengrab mit 167 sowjetischen Kriegsgefangenen. Im Jahr 1941 erreichten die ersten sowjetischen Kriegsgefangenen mit Bahntransporten St. Johann im Pongau. Zahlreiche dieser Männer überlebten den Transport nicht oder kamen entkräftet, ausgehungert und krank an. Die ersten verstorbenen Kriegsgefangenen wurden auf Pferdekutschen auf den Ortsfriedhof gebracht und dort in einem Massengrab begraben. Schon bald reichte der Platz jedoch nicht mehr aus, sodass für weitere Tote ein Lagerfriedhof in der Nähe des Nordlagers für Kriegsgefangene errichtet wurde. Heute erinnert ein sowjetisches Denkmal an die 167 begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen am Ortsfriedhof.
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E
Nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” am 12. März 1938 erließ das NS-Regime eine Verordnung, die Juden und Jüdinnen verpflichtete, ihre Besitzverhältnis offen zu legen. Durch diese Offenlegung – im NS-Jargon “Vermögensanmeldung” genannt – bekamen die Nationalsozialisten einen Überblick über sämtlichen Besitz der jüdischen Bevölkerung. Im Rahmen der sogenannten “Arisierungen” wurden Juden und Jüdinnen enteignet; zahlreiche Häuser, Wohnungen, Firmen und Fabriken sowie Bargeld, Schmuck und Lebensversicherungen kamen in die Hände der Nazis. In Stadt und Land Salzburg ging es häufig um Immobilien; so auch beim besonders umkämpften Kaufhaus Schwarz, das von unterschiedlichen Seiten “arisiert” werden sollte. Das Geschäft wurde liquidiert. Der Eigentümer Walter Schwarz wurde bereits im März 1938 verhaftet, anschließend wieder freigelassen, die zweite Verhaftung erfolgte im August 1938. Schwarz wurde in der Gestapohauptstelle München festgehalten und soll dem Totenschein nach in der Haft Selbstmord begangen haben. Ob dies den Tatsachen entspricht oder ob Schwarz in der Haft ermordet wurde, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Häufig war die offizielle Todesursache nicht korrekt. Walter Schwarz wird heute mit einem Stolperstein vor dem ehemaligen Kaufhaus Schwarz gedacht.
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Zu den größten Erinnerungsorten an die Opfer des Nationalsozialismus zählt am Kommunalfriedhof der Stadt Salzburg die Ehrenanlage für niederländische Zwangsarbeiter*innen. Bereits 1957 entstanden, befinden sich auf ihr heute 87 Gräber und zwei Gedenksteine. Im Zentrum der Anlage steht die Plastik “Der fallende Mann”. Initiiert wurde die Anlage von der Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge, die mit der Anlage den niederländischen Zwangsarbeiter*innen, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen, die nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Niederlande im Mai 1940 auf das Gebiet des heutigen Österreich verschleppt und getötet wurden, gedenken möchte.
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich in der Gruppe 59 das Ehrengrab für sechs Widerstandskämpfer, die aufgrund ihrer Aktivitäten gegen den Nationalsozialismus 1943 in München-Stadelheim ermordet wurden. Bereits 1953 bestattet in einem Grab des KZ-Verbandes, erklärte es die Stadt Salzburg 62 Jahre später – zum 70. Jahrestag der Befreiung – zu einem Ehrengrab und übernahm auch die Obhut des Grabes. Insgesamt wurden rund 70 Salzburger und Salzburgerinnen, die sich bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) engagierten, während der NS-Zeit verhaftet, in Konzentrationslager deportiert oder ermordet. Diejenigen, die aus der Haft entlassen wurden oder die Schrecken des Konzentrationslagers überlebten, starben häufig an den Folgen der Haft. Zahlreiche Widerstandskämpfer und -kämpferinnen stammten aus dem Arbeiter- und Arbeiterinnenmilieu. Zu ihren Aktivitäten zählte das Anwerben potenzieller Mitglieder, die Produktion und Verbreitung von Flugblättern, Sammeln von Spenden für die Unterstützung Verfolgter sowie deren Angehöriger, die Übermittlung von Nachrichten sowie das Durchführen antifaschistischer Schulungen.
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Der Salzburger Gemeinderat benannte 1951 eine Straße im Stadtteil Itzling – unweit des Salzburger Hauptbahnhofs – nach dem Eisenbahner und Widerstandskämpfer Engelbert Weiß. Der jahrelange Vertrauensmann der Eisenbahner und Gewerkschafter gründete 1939 die verbotenen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) neu und setzte sich für eine Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe der KPÖ ein. Beide Gruppen wurden 1942 von der Gestapo ausgehoben, die Mitglieder verhaftet. Engelbert Weiß wurde aufgrund seiner Aktivitäten gegen das NS-Regime zum Tode verurteilt und am 7. April 1944 am Wiener Landesgericht ermordet. Neben der Straßenumbenennung erinnern auch eine Gedenktafel an der Fassade seines ehemaligen Wohnhauses in der Stadt Salzburg sowie ein Stolperstein an den Widerstandskämpfer.
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Neben einem Stolperstein in der Stadt Salzburg erinnert auch der Ernst-Stoiber-Weg im Stadtteil Maxglan an den Salzburger Eisenbahner, der aufgrund seines Engagements in der Kommunistischen Jugend von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Geboren am 10. Mai 1922 in Salzburg, war Ernst-Paul Stoiber der Sohn Franziskas und Michaels Stoiber. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei sowie der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes, bis diese im Jahr 1934 vom austrofaschistischen Regime verboten wurden. Der gelernte Tischler war befreundet mit dem Widerstandskämpfer Franz Ofner sowie der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Als 1942 die Salzburger Widerstandszellen und –netzwerke ausgehoben worden waren, verhaftete die Gestapo auch Ofner, Hofmann und Stoiber, welcher im Polizeigefängnis der Stadt Salzburg festgehalten wurde. Stoiber sollte am 24. April 1942 zum Verhör in die Gestapozentrale gebracht werden, stürzte sich jedoch aus dem zweiten Stock, überlebte jedoch schwerverletzt. Im November desselben Jahres verurteilte ihn das “Volksgericht” zum Tode wegen “Vorbereitung zum Hochverrat”. Ernst-Paul Stoiber wurde am 10. Juni 1943 in München-Stadelheim geköpft.
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich in der Gruppe 77 das Ehrengrab für den Widerstandskämpfer Anton Neumayr. Geboren am 28. Juli 1921 in Salzburg war der gelernte Friseur bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) aktiv, nach deren Verbot 1934 wandte er sich den illegalen Kommunisten zu. Gemeinsam mit Ernst-Paul Stoiber und Rosa Hofmann setzte er sich zum Ziel, junge Menschen über Krieg und Faschismus aufzuklären. Neumayr wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen, nur ein Jahr später hob die Gestapo etliche Salzburger Widerstandgruppen aus. Neumayr, zu diesem Zeitpunkt noch bei der Wehrmacht, wurde verhaftet. Durch den “Volksgerichtshof” aufgrund von “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, befand er sich bis zur Vollstreckung des Urteils in Haft. Am 15. Juli 1943, nur wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag, wurde Anton Neumayr in München-Stadelheim ermordet.
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Die rund 270 Meter lange Erich-Fried-Straße im Salzburger Stadtteil Gneis wurde 1989 nach dem 1921 geborenen Schriftsteller benannt. Fried, bis 1938 in Wien aufgewachsen und schon früh interessiert an Literaturproduktion, floh aufgrund seiner jüdischen Abstammung unmittelbar nach der Verhaftung seiner Eltern und der Ermordung des Vaters nach London, wo er mit zahlreichen Exilschriftstellern und –schriftstellerinnen Bekanntschaft machte. Als überzeugter Kommunist engagierte er sich neben seiner Tätigkeit beim BBC auch politisch, was sich auch in seinen Werken widerspiegelte. Erich Fried starb am 22. November 1988.
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Die schwarze Tafel über dem Eingang zum Gebäude am Kajetanerplatz 5 wurde vermutlich 1955 angebracht, nur wenige Wochen nach der Wiederrichtung des Hauses. Lange Zeit glaubte man, die Festspielstadt Salzburg werde kein Ziel alliierter Luftangriffe sein. Und tatsächlich war die Gefahr bis 1943 eher gering, was vorwiegend daran lag, dass die Bomber noch keine so große Reichweite hatten. Dies änderte sich 1944, nachdem die US Air Force süditalienische Gebiete eingenommen hatte und die Flugzeuge nun auch österreichisches Territorium erreichen konnten. Zwischen Oktober 1944 und Mai 1945 fanden 15 Luftangriffe auf Salzburg statt. Dabei wurden rund 7000 Gebäude in der Stadt beschädigt und über 400 vollständig zerstört. Sogenannte „Aufräumtrupps”, bestehend aus Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlingen, wurden dazu verpflichtet, nach jedem Angriff die Trümmer und Schäden zu beseitigen sowie nicht detonierte Bomben zu entschärfen; diese Arbeiten führten noch in den letzten Kriegswochen zu unzähligen Todesopfern. Zwar wurden in den Nachkriegsjahren unzählige Gedenktafeln, die dem Gedenken an die Luftangriffe und dem Wiederaufbau gewidmet sind, an zahlreichen Gebäuden angebracht, sie geraten aber dennoch zusehends in Vergessenheit.
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Der Eleonore-Pfeiffer-Weg in der Flachgauer Gemeinde Bürmoos ist benannt nach der am 24.8.1906 in St. Georgen geborenen Widerständigen, die es sich in den letzten Kriegswochen zur Aufgabe machte, Verstecke und Verpflegung für den Deserteur Rupert Rückl – ihren Schwager – zu organisieren. Eleonore Pfeiffer war bis dato nie politisch aktiv, stand jedoch kommunistischen Idealen nahe und lehnte den Nationalsozialismus und seine Ideologie vehement ab; nicht zuletzt womöglich aufgrund der Tatsache, dass ihre beiden Neffen Karl und Paul 1944 bzw. 1945 im Krieg fielen und ihre Nichte Anneliese noch 1945 Opfer einer Typhusepidemie wurde. Pfeiffer selbst blieb unverheiratet. Bis zu ihrem Tod am 29.10.1999 führte sie ein beschauliches Leben; ihre Kenntnisse in Kultur und Politik eignete sie sich selbstständig an, bewegte sich Zeit ihres Lebens zu Fuß oder mit dem Fahrrad fort und widmete sich der Gärtnerei.
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Edmund Molnar war Gefreiter der Panzerjäger-Ersatzabteilung 48, als er aufgrund von kritischen Äußerungen Hitler gegenüber denunziert, verhaftet und am 26. Mai 1944 in Berlin-Tegel wegen "Wehrkraftzersetzung" hingerichtet wurde. In Gedenken an Edmund Molnar benannte die Stadtgemeinde Hallein nach dem Zweiten Weltkrieg den Kothbachplatz in Edmund-Molnar-Platz um.
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Im Rahmen des Projekts “Loferer Geschichten” ließen die Journalistin Christine Schweinöster sowie der Fotograf Walter Schweinöster rund 60 Tafeln im Loferer Ortszentrum und in der Umgebung anbringen, welche die Geschichte der Gemeinde erzählen. Eine solche Tafel befindet sich heute in der Nähe des sogenannten “Galgenangers”. Die jahrhundertealte Hinrichtungsstätte, von der heute nur noch ein Quaderstein vorhanden ist, nutzten auch die Nationalsozialisten. So wurde im Jahr 1944 eine Südtiroler Postbeamtin, die Postpakete gestohlen haben soll, hingerichtet. Weiters wurde ein Zwangsarbeiter, der des Mordes beschuldigt wurde, ebenso dort gehängt. Bis dato ist über beide von den Nationalsozialisten ermordeten Personen nichts bekannt.
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Die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” (zu Deutsch: Hügel der Arbeit) gedenkt jüdischer Vertriebener und Kriegsflüchtlinge (sogenannter Displaced Persons), die sich zwischen 1946 und 1948 im gleichnamigen Lager aufhielten. Hatte man die Räumlichkeiten der heutigen Anton-Wallner-Kaserne nach dem Kriegsende 1945 zunächst für geflüchtete Volksdeutsche aus Jugoslawien genutzt, bezogen vermutlich zwischen 24. August und 27. September 1946 die ersten jüdischen Displaced Persons das Lager. Dieses stand zwar unter US-amerikanischer Verwaltungen, verfügte aber dennoch über eine eigene Lagerleitung, die sich aus jüdischen Mitgliedern der “Bricha” (Organisation Holocaust-Überlebender, um Juden und Jüdinnen nach Palästina zu bringen) zusammensetzte, sowie einer Lagerpolizei. Insgesamt hielten sich im Lager “Givat Avoda” bis 1948 rund 3.000 Juden und Jüdinnen auf, deren primäres Ziel die Ankunft in Palästina bzw. im 1948 gegründeten Israel war. Die Saalfeldener Bevölkerung vertrat hinsichtlich der jüdischen Flüchtlinge eine skeptische bis feindliche Haltung; immer wieder gab es Beschwerden über angeblichen Diebstahl und vermeintliches Betteln. Darüber hinaus zeigen Aufzeichnungen aus den Gemeindeakten, dass die Lagerinsassen als Nahrungskonkurrenten sowie zynisch als “Erholungssuchende” gesehen wurden. Ab Sommer 1947 nahmen die Beschwerden ab, was womöglich darauf zurückzuführen ist, dass man sich mit der Situation arrangiert hatte und auch darauf, dass die jüdischen Flüchtlinge sukzessive begonnen hatten, Saalfelden und Österreich zu verlassen.
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Im Frühjahr 2022 wurden durch die Initiative der „Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Johann im Pongau zwei Schautafeln entlang des Treppelwegs aufgestellt. Diese Tafeln markieren die Standorte des ehemaligen Süd- und Nordlagers des STALAG XVIIIC „Markt Pongau". Die Tafeln bieten eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Lager sowie der Schicksale der darin inhaftierten Kriegsgefangenen.
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Am 5. Mai 2018 wurden auf Initiative der "Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." drei Informations- und Erinnerungsstelen vom Künstler Karl Hartwig Kaltner außerhalb des "Russenfriedhofes" auf dem Grund des Eigentümers Hannes Schwaiger errichtet. Sie enthalten historische Fotos und Aufschriften in vier Sprachen. Die Kulturabteilung des Landes übernahm knapp ein Drittel der Kosten, während die Gemeinde St. Johann i. Pg. mehr als zwei Drittel beisteuerte.
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Im Frühjahr 2022 wurden durch die Initiative der „Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Johann i/Pg. zwei Schautafeln entlang des Treppelweges aufgestellt. Diese Tafeln markieren die Standorte des ehemaligen Süd- und Nordlagers des STALAG XVIII C „Markt Pongau". Die Tafeln bieten eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Lager sowie der Schicksale der darin inhaftierten Kriegsgefangenen.
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F
Im Salzburger Stadtteil Parsch erinnert seit 1965 die Ferenc-Fricsay-Straße an den ungarischen Dirigenten, der 1947 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab. Fricsay, 1914 in Budapest geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung zwischen 1920 und 1933 an der Budapester Hochschule. Er arbeitete anschließend in Szeged als Militärkapellmeister und als Leiter des Szegediner Philharmonischen Orchesters. Ungarn, seit 1941 Verbündeter NS-Deutschlands, plante 1943 bzw. 1944 eine Hinkehr zu den Alliierten, was die Wehrmacht veranlasste, das Land 1944 zu besetzen. Fricsay konnte zahlreiche Freunde und Bekannte vor der NS-Verfolgung warnen, weshalb er selber ins Visier der Gestapo kam. Er flüchtete von Szeged nach Budapest, wo er die Terrorjahre überlebte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gastierte er auf zahlreichen europäischen Bühnen. Ferenc Fricsay starb am 20. Februar 1963 in Basel und wurde in der der Schweizer Gemeinde Ermatingen begraben.
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Neben einem Stolperstein in der Itzlinger Hauptstraße 22 erinnert seit 1967 auch eine Straße im Salzburger Stadtteil Itzling an den 1943 von den Nationalsozialisten ermordeten Franz Ofner. Ofner, als Sohn von Christine und Wilhelm Ofner am 28. Juli 1921 geboren, machte eine Friseurlehre und engagierte sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Nachdem das austrofaschistische Regime diese 1934 verboten hatte, wurde der erst 14-jährige Ofner in der Kommunistischen Jugend aktiv. Gemeinsam mit Ernst-Paul Stoiber und Rosa Hofmann machte er es sich zur Aufgabe, junge Menschen über Faschismus und Krieg aufzuklären – Gewalt lehnten sie ab. Ofner wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Nur ein Jahr später hat die Gestapo kommunistische Widerstandszellen in der Stadt Salzburg durch das Einschleusen eines Spitzels aufgedeckt. Franz Ofner wurde bereits am 16. Jänner 1942 – noch in der Wehrmacht – verhaftet und ins Wehrmachtsgefängnis überstellt. Wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” verurteilte ihn der “Volksgerichtshof” zum Tode. Nur wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag wurde Franz Ofner in München-Stadelheim ermordet.
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Im Salzburger Stadtteil Salzburg Süd wurde 1968 eine Straße nach dem jüdischen Künstler Felix Harta benannt. Harta, 1884 in eine jüdische Budapester Familie geboren, begeisterte sich schon früh für die Malerei. Nach dem er auf Wunsch des Vaters begonnen hatte, Architektur zu studieren, wechselte er das Studienfach und besuchte eine Kunstschule in Dachau. Während seiner Salzburger Zeit setzte er sich für die Revitalisierung der Salzburger Kunstszene ein. Zwar konvertierte Harta zum Katholizismus, war aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach dem “Anschluss” der NS-Verfolgung ausgesetzt, was ihn 1939 veranlasste, nach England zu migrieren. Er kehrte erst 1950 wieder nach Salzburg zurück, wo er ein bedeutender Name in der Kunstszene war. Felix Albrecht Harta starb am 27. November 1967 in Salzburg.
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Die rund 400 Meter lange Franz-Peyerl-Straße im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos gedenkt seit 1984 des ersten Salzburger SPÖ-Landesparteiobmanns in der Zweiten Republik. Franz Peyerl, geboren 1897 in Linz, engagierte sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), wofür er – neben Karl Emminger, Josef Witternig und Robert Preußler – während des Austrofaschismus auch für drei Monate inhaftiert wurde. Auch nach dem “Anschluss” stand Peyerl aufgrund seiner früheren Tätigkeiten für die SDAP unter Beobachtung und verbrachte auch hier einige Zeit in Haft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ernannte ihn die Stadt Salzburg zum Ehrenbürger. Peyerl war es auch, der in seiner Position als Landeshauptmannstellvertreter 1951 die Gedenktafel für den Widerstandskämpfer und von den Nationalsozialisten hingerichteten Engelbert Weiß enthüllte.
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G
Die in den Boden eingelassene Gedenkplatte in der Schalterhalle des Lokalbahnhofs erinnert an die drei Eisenbahner Alois Auer, August Gruber und Rudolf Hartl, die aufgrund ihres Widerstands gegen das NS-Regime zwischen 1942 und 1943 ermordet wurden. Initiiert wurde die unscheinbare Bodenplatte von der Betriebsleitung der Lokalbahn, als man in den 1990er Jahren begann, den Lokalbahnhof unter den Hauptbahnhof zu verlegen. Der Landesparteivorsitzende der SPÖ enthüllte die Tafel am 13. Oktober 1997. Auf der aktuellen Tafel fehlt bis heute ein vierter Lokalbahner. Alois Hattinger wurde 1944 aufgrund widerständischer Handlungen ermordet. Ein Stolperstein in der Franz-Josef-Straße 4 erinnert an ihn.
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Im Salzburger Stadtteil Itzling wurde das Denkmal für die Bombenopfer am 1. Mai 1985 vom damaligen Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. und Bürgermeister Josef Reschen enthüllt. Es gedenkt der weit über 500 Opfer der Bombenangriffe zwischen Oktober 1944 und Mai 1945. Der Stadtteil Itzling, in dem zahlreiche NS-Widerstandskämpfer lebten, war wegen seiner Nähe zum Salzburger Hauptbahnhof und der Gleisanlagen ein Ziel der Angriffe. Das Denkmal befindet sich zwischen Alois-Weidenhillinger-Weg und der Ischlerbahnstraße und besteht aus einer Skulptur aus Naturstein, aus der eine metallene Blume herausragt. Das Denkmal soll den Wiederaufbau der Stadt Salzburg unter schwierigen Bedingungen symbolisieren.
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Im Rahmen des Salzburger Projekts “Frauenspuren” ließ die Stadt Salzburg im Jahr 1999 insgesamt 17 Bronzetafeln an unterschiedlichen Orten in der Stadt anbringen. 2021 folgte schließlich eine Erweiterung; seither wird an 26 Salzburgerinnen erinnert, die eine bedeutende Rolle in der Stadtgeschichte einnahmen. Eine dieser Gedenktafeln ist Sr. Anna Berta Königsegg gewidmet. Die in Paris zur Krankenschwester ausgebildete Vinzentinerin baute in Salzburg eine Krankenpflegeschule auf. Antinationalsozialistisch eingestellt, widersetzte sie sich den Plänen des NS-Regimes, bei Zwangssterilisationen mitzuwirken und verfasste Protestschreiben an die Gauleitung; es sei bekannt, schrieb sie, dass die aus den Krankenanstalten deportierten getötet werden. Weiters hielt sie fest, dass sich die Schwestern der Mithilfe an den Deportationen verweigern würden. Auch etliche Gefängnisaufenthalte hielten sie nicht davon ab, Widerstand den Machthabern und ihren Plänen gegenüber zu leisten. Dank ihres Einsatzes sicherte sie das Überleben von 17 Menschen. Anna Berta Königsegg starb am 12. Dezember 1948. Zwar erinnern in Salzburg heute neben der Gedenktafel auch ein Stolperstein, eine Schule sowie eine Straße an die Widerstandskämpferin, ihr Wirken geriet aber in der öffentlichen Wahrnehmung zusehends Vergessenheit.
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Im Süden der Stadt Salzburg befindet sich vor einer Scheune in der Nähe des Gasthofes Mostwastl eine hölzerne Gedenktafel, die an die während eines Bombenabwurfs ums Leben gekommene Wirtin der Mostwastl-Schenke Katharina Unterberger und ihre fünfjährige Tochter Anna erinnert. Auch der achtjährige Sohn Rudolf wurde Opfer des Bombenangriffs, überlebte aber, da ihn der jugoslawische Zwangsarbeiter Živadin Stepanović aus den Trümmern retten konnte. Die Gedenktafel wurde im Rahmen der Einweihung des Neubaus der Scheune im Jahr 2006 errichtet. Sie steht an jenem Ort, an dem das vorherige Gebäude 1944 durch den Bombenabwurf zerstört wurde.
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Im hinteren Bereich des Klinikgeländes, an der Hauptfassade der Salvatorkirche, befindet sich die Gedenktafel für die Opfer der NS-”Euthanasie”. Die Marmortafel wurde 1989 angebracht und war der erste Erinnerungsort in Salzburg für die von den Nationalsozialisten systematisch ermordeten Menschen mit Beeinträchtigungen sowie psychischen und physischen Erkrankungen. In dieser Mordmaschinerie spielte insbesondere der Mediziner Gerhart Harrer (1917–2011) eine wesentliche Rolle. Bereits 1932 trat er dem NS-Schülerbund bei, 1936 dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Mitglied der SS wurde er im Februar 1938. Nach 1945 stufte man Harrer als minderbelastet ein, was seiner Karriere im Nachkriegsösterreich überaus dienlich war. Er stieg in der Zweiten Republik zum Primar an der Neurologischen Abteilung an den Landeskrankenanstalten Salzburg auf. Schließlich wurde er 1962 Ärztlicher Direktor der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen, der heutigen Christian-Doppler-Klinik. Mehrere Versuche, Harrer dieser Position zu entheben und seine NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, schlugen fehl. Auch für den Psychiater gab es lange Zeit am Gelände der Christian-Doppler-Klinik eine Tafel, die auf einer Eiche zu Ehren seines 90. Geburtstages angebracht war, die aber später abmontiert wurde.
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Auf der Salzburger Staatsbrücke wird mit einer Gedenktafel und einer Installation den Zwangsarbeitern gedacht, die am Bau der Brücke beteiligt waren. Bei den Menschen, die zum Bau zwangsverpflichtet wurden, handelte es sich um Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Unter unmenschlichen Bedingungen erreichten die Arbeiten im Juni 1944 ihren Höhepunkt; offiziell fertigestellt wurde die Brücke jedoch erst 1949. In den darauffolgenden Jahrzehnten waren die Zwangsarbeiter und –arbeiterinnen aus der kollektiven Erinnerung aber ausgeklammert. Erst nach der Sanierung der Staatsbrücke im Jahr 2007 ließ man eine Gedenktafel anbringen, 2011 erfolgte die Erweiterung durch ein Kunstprojekt der Salzburg Foundation. Jeweils ein Glaskubus wurde den Sockeln der vier Brückenköpfe aufgesetzt. Während ein Kubus eine leicht abgewandelte Version der Inschrift der Gedenktafel enthält, leuchten in den anderen in Neonfarben die Begriffe “beyond recall”, “envision” und “dedicated secret” auf.
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Die Gedenktafel an den Mauern des Salzburger Priesterseminars in der Dreifaltigkeitsgasse erinnert an vier Priester, die aufgrund ihres Widerstandes gegen das NS-Regime ermordet wurden. Zwar konnte sich der Salzburger Klerus recht bald nach dem “Anschluss” mit dem NS-Regime arrangieren, die Besitztümer der Kirche sowie geistliche Immobilien wurden dennoch beschlagnahmt. Insgesamt 85 Kleriker wurden während der NS-Zeit zu Kerkerstrafen verurteilt, 122 Priester temporär inhaftiert und 14 Priester in Konzentrationslager deportiert. Die Marmortafel ist vieren davon gewidmet. Eingeweiht am 25. März 2009, kam sie auf Initiative des Thalgauer Lokalhistorikers Bernhard Iglhauser und des Thalgauer Bürgermeisters Martin Greisberger zustande. Die Wahl fiel deshalb auf das Gebäude des Priesterseminars, da bei der Standortsuche davon ausgegangen wurde, dass das Priesterseminar maßgeblich für die Ausbildung des Charakters der vier von den Nationalsozialisten getöteten beigetragen hatte.
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Unweit des Salzburger Hauptbahnhofs befindet sich eine bronzene Gedenktafel, die an den Eisenbahner und Widerstandskämpfer Engelbert Weiß erinnert. Angebracht ist die Tafel an der Fassade seines ehemaligen Wohnhauses in der Engelbert-Weiß-Straße 20, womit sein Wunsch, den er vor seiner Ermordung in einem Brief an seine Tochter festhielt, erfüllt wurde: „Sorge dafür, dass meine Freunde mich nicht vergessen, und wenn ihr einmal wieder glücklich seid, dann denkt an mich und mein einsames Sterben. Ich sterbe aufrecht.“ Im Sommer 1939 gründete Weiß die Revolutionären Sozialiten Österreichs (RSÖ) neu und war deren Obmann. Er hatte weiters das Bestreben, mit der Widerstandsgruppe der KPÖ enger zusammenzuarbeiten, ein Zusammenschluss beider Gruppen kam jedoch nicht zustande. Beide Gruppen wurden im Februar 1942 ausgehoben, die Mitglieder verhaftet. Weiß wurde aufgrund seiner Aktivitäten zum Tode verurteilt und am 7. April 1944 am Wiener Landesgericht ermordet.
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Im Salzburger Andräviertel befindet sich heute an der Fassade der Campus Mirabell Mittelschule eine marmorne Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Reischenböck. Der am 20. Mai 1999 eingeweihte Erinnerungsort ist dem früheren Lehrer gewidmet, den die KPÖ 1941 anwarb und der er sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus anschloss. Brisant ist dieser Fall von Widerstand insofern, als der gläubige Katholik Reischenböck zwischen 1933 und 1938 Mitglied der Vaterländischen Front war. Aufgrund seiner politischen Einstellung wurde er nach dem “Anschluss” als Direktor abgesetzt, konnte jedoch als Lehrkraft weiterarbeiten. Wegen des Verfassens von Flugschriften und dem Aufruf zum bewaffneten Widerstand gegen das NS-Regime wurde Reischenböck im März 1942 verhaftet und im Oktober zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 7. Mai 1943 statt.
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Möchte man das Salzburger Landesgericht über die Schanzlgasse betreten, so kommt man an der Gedenktafel für die Opfer der NS-Justiz vorbei. Während der NS-Zeit spielte das Justizgebäude eine zentrale Rolle in der Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten. Über hundert Menschen verurteilte die NS-Justiz an diesem Ort zu Todesstrafen; unter den Verurteilten befanden sich zahlreiche kommunistische und sozialistische Widerstandskämpfer*innen, Eisenbahner sowie Kriegsdienstverweigerer. Ein öffentlicher Gedenkort für die zu Tode verurteilten war bereits 1946 seitens der SPÖ-Gemeinderäte geplant; der heutige Rudolfsplatz vor dem Justizgebäude sollte in “Befreiungsplatz” umbenannt werden. Anton Neumayr, SPÖ-Bürgermeister in den ersten Nachkriegsjahren, vertagte die Entscheidung darüber jedoch. Eine Umbenennung fand nie statt. Erst 2017 ergriff der damalige Bundesminister für Justiz, Wolfgang Brandstetter, die Initiative und ließ eine Gedenktafel anbringen.
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Im Foyer der Landespolizeidirektion Salzburg befindet sich die Gedenktafel, welche an sechs Polizeibeamte erinnert, die aufgrund ihrer Verbindungen zum austrofaschistischen Regime von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Die Marmortafel wurde auf Initiative der Salzburger Exekutive am 13. März 1948 im Treppenaufgang der Churfürstenstraße 1, wo sich die damalige Polizeidirektion befand, eingeweiht. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes im Jahr 1985 übersiedelte auch die Tafel in den Eingangsbereich der neuen Polizeidirektion.
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Im Stölzlpark im Salzburger Stadtteil Maxglan befindet sich heute das Denkmal zum Frauenwiderstand, das 18 Salzburgerinnen gedenkt, die ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben bezahlen mussten. Dieses Denkmal ist eine Erweiterung des bereits 1947 enthüllten und nach wie vor erhaltenen Gedenksteins für die Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Die 1919 in der Nähe von Linz geborene Näherin übernahm 1941 die Leitung einer kommunistischen Jugendgruppe. Nur ein Jahr später hob die Gestapo durch den Einsatz eines Spitzels zahlreiche Salzburger Widerstandsgruppen aus, verhaftete deren Mitglieder und verurteilte einen Großteil zum Tode. So auch die engagierte Hofmann, die am 9. März 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde. Neben dem Gedenkstein samt der Erweiterung erinnern heute ein Stolperstein sowie eine Gedenktafel an das Leben und Wirken der nur 23-jährig getöteten Salzburgerin.
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Am 10. September 2002 ließ der damalige Bürgermeister Heinz Schaden nach Abstimmung mit der IKG Salzburg eine Gedenktafel für Theodor Herzl (1860–1904) anbringen. Die Granittafel, die dem Vordenker des politischen Zionismus gedenkt, befindet sich heute zwischen dem Tourismusbüro und diversen Geschäften. Dies war jedoch nur der Höhepunkt einer langen Entstehungsgeschichte. Eine erste Gedenktafel für Theodor Herzl wurde bereits im Juli 2001 an die Fassade von Herzls früherem Arbeitsplatz (Mozartplatz 5) angebracht. Diese enthielt ein unvollständiges Zitat Herzls; die Zeilen, in denen er festhielt, dass er als Jude in Salzburg niemals Richter werden könnte, wurden nicht eingraviert. Nach einer Intervention der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst unter der Leitung von Wolfram P. Kastner und Wolfgang Krenn konnte eine öffentliche Debatte über den Umgang der Stadt Salzburg mit seiner Vergangenheit entfacht werden. Die Anbringung einer neuen Tafel, die das gesamte Zitat Herzls zeigt, wurde veranlasst, nachdem auch der damalige Bundespräsident Thomas Klestil und der frühere Präsident des Bundesverbandes der Israelitische Kultusgemeinden Österreichs Ariel Muzicant interveniert hatten.
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Inmitten der Salzburger Altstadt, unweit vom Domplatz entfernt, befindet sich das Franziskanerkloster, neben dessen Eingangstor 1995 eine Gedenktafel angebracht wurde. Die Marmortafel erinnert an die Zeit zwischen 1938 und 1945, in der das Kloster, beschlagnahmt von den Nationalsozialisten, als Hauptquartier der Gestapo diente. Trotz eines Protestschreibens des damaligen Erzbischofs Sigismund Waitz mussten die Franziskaner am 13. Oktober 1938 damit beginnen, das Kloster zu räumen. Aus den Räumlichkeiten warfen sie Bücher, Zeitschriften und Möbel in den Innenhof. Gegenstände, die nach der Räumung ganz geblieben waren, zerstörten die Mönche anschließend. Diese Aktion interpretierte das Regime als politische Demonstration und ließ 16 Franziskaner verhaften; alle Verhafteten verbüßten eine mehrwöchige Gefängnisstrafe, vorgeworfen wurde ihnen Sachbeschädigung und Störung der öffentlichen Ordnung. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten in Salzburg alleine zwischen März 1938 und März 1940 26 geistliche Immobilien. Insgesamt wurden 116 Priester verhaftet, vier davon im Konzentrationslager getötet.
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In einer überaus stark befahrenen Kurve des Rudolfskais, unmittelbar neben der Garagenausfahrt des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder befindet sich auf einem kleinen Betonblock ein rot-gelb-blauer Regenbogen und eine Tafel. Der aufgemalte Regenbogen, wie auch viele andere solcher Regenbögen in Stadt und Land Salzburg, wurde von der 42. Infanterie-Division der US-Armee – besser bekannt als Rainbow-Division – in der Nachkriegszeit aufgemalt. Am 4. Mai 2005 enthüllte der damalige Bürgermeister Heinz Schaden in Anwesenheit des US-Botschaftsrates William Wallung eine ergänzende Gedenktafel. Die Rainbow-Division war zwischen Juli 1945 und Juli 1946 in Salzburg stationiert und wird heute fälschlicherweise zu den Befreiern der Stadt gezählt. Tatsächlich wurde Salzburg von der 3. Infanterie-Division befreit, diese ist aber im kollektiven Gedächtnis der Stadt bei weitem nicht so präsent wie die Rainbow-Division, was womöglich darauf zurückzuführen ist, dass letztere überaus große Präsenz in der Stadt gezeigt hat und ihr Kommandant, Generalmajor Harry J. Collins, den größten Teil seines Ruhestandes in Salzburg verbracht hat, wo er nach seinem Tod auch begraben wurde. Die zusätzlich zum Regenbogen angebrachte Tafel wurde am 4. Mai 2005 von Bürgermeister Heinz Schaden enthüllt.
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Mit dem Appell “Niemals vergessen!” endet die Gedenktafel am Salzburger Hauptbahnhof und erinnert an 28 sozialistische Eisenbahner, die zwischen 1938 und 1945 Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und dafür vom NS-Regime ermordet wurden. Die Marmortafel wurde bereits 1952 angefertigt, hing allerdings im Betriebs- und Verwaltungsgebäude in der Remise 2 in der Röcklbrunntraße 12 und war somit nicht öffentlich zugänglich. Erst mit der Neugestaltung des Salzburger Hauptbahnhofs wurde sie 2014 beim Abgang zum Lokalbahnhof angebracht, wo sie kaum auffällt und daher weitgehend unbekannt bleibt.
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Im Eingangsbereich des Hotels Sacher im Salzburger Stadtzentrum, rechts von der Rezeption, befindet sich eine goldene Gedenktafel, die an das Kriegsende 1945 und die kampflose Übergabe der Stadt Salzburg an die US-amerikanischen Truppen erinnert. Diese kampflose Übergabe wurde nach dem Kriegsende 1945 in den Räumlichkeiten des Hotels durch den Oberst der Wehrmacht Hans Lepperdinger und US-General Robert Nicholas Young besiegelt. Die US-Amerikaner sollten das Hotel schließlich noch bis 1955 nutzen. Am 4. Mai 2005 enthüllte der damalige Bürgermeister der Stadt Salzburg Heinz Schaden die von der Stadt finanzierte Gedenktafel.
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Rechts neben dem Eingang zur Altstadtgarage befindet sich die mit einer Glasplatte abgedeckte Gedenktafel, die an die Befreiung der Stadt Salzburg durch die 3. Infanteriedivision (Rock of the Marne) am 4. Mai 1945 erinnert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in Salzburg rund 80.000 Menschen und zusätzlich ca. 7.000 Verwundete. Militärische Verbände, welche die Stadt gegen die anrückende US-Armee hätte verteidigen können, gab es de facto nicht, weshalb Wehrmachtsoberst Hans Lepperdinger, der das Kommando über die Stadt hatte, nach Absprache mit seinem Stab beschloss, die Stadt kampflos den Alliierten zu übergeben. Bis heute wird Lepperdinger oft noch als “Retter von Salzburg” bezeichnet; Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass die Voraussetzungen für eine kampflose Übergabe der Stadt bereits durch die Salzburger Partei- und Wehrmachtsführung vorbereitet waren. 65 Jahre nach der Befreiung wurde die Gedenktafel beim Toscaninihof in Anwesenheit vieler Veteranen der 3. Infanteriedivision feierlich enthüllt. Der Standort der Tafel ist der Tatsache geschuldet, da sich in der Nähe zum Toscaninihof Luftschutzräume befanden, in denen die Übergabe der Stadt organisiert wurde.
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An der Fassade der St.-Michaels-Kirche am Residenzplatz wurde 2011 die Gedenktafel für die Bücherverbrennung angebracht. Sie erinnert an die am 30. April 1938 von den Nationalsozialisten am Residenzplatz abgehaltene Verbrennung zahlreicher Bücher jüdischer, klerikaler und christlich-sozialer Autoren und Autorinnen. Der Anbringung dieser Gedenktafel ging eine jahrelange Debatte voraus. Seit 2006 diskutierte die Stadt über die Errichtung eines Mahnmals. Dieses sollte am historischen Ort der Bücherverbrennung errichtet werden. Es wurde jedoch nicht realisiert. Stattdessen enthüllten am 25. November 2011 der damalige Bürgermeister Heinz Schaden sowie der frühere Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Marko Feingold die Gedenktafel an der St.-Michaels-Kirche. Ein Mahnmal für die Bücherverbrennung sollte erst 2018 errichtet werden.
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich seit den frühen 1950er Jahren in der Gruppe 60 ein Sammelgrab für sieben NS-Opfer. Die Identität eines der Beigesetzten konnte lange Zeit nicht festgestellt werden. Untersuchungen des Historikers Gert Kerschbaumer haben mittlerweile ergeben, dass es sich beim Unbekannten um Michael Chartschenko handelte. Der 1914 in der Ukraine geborene Chartschenko war ein Zwangsarbeiter und wurde noch am 4. Mai 1945, nur wenige Stunden vor der Befreiung, von SS-Männern erschossen. Bei den anderen Bestatteten handelte es sich um Josef Bieronski, Lech Manczak, Martin Gay, Katharina Novotny, Leopoldine Brand und Johann Sziesz.
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In der Salzachsee-Siedlung erinnert seit 2004 eine Metalltafel an die vertriebenen Donauschwaben und -schwäbinnen, die in Salzburg eine neue Heimat fanden. Bei den Vertriebenen handelt es sich um Nachfahren deutschsprachiger Auswanderer und Auswanderinnen, die zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert Gebiete des damaligen Königreichs Ungarn besiedelten. Nachdem es im Rahmen des Kriegsendes 1918 zu neuen Grenzziehungen gekommen war, befanden sich die Siedlungsgebiete nun nicht nur auf ungarischem, sondern auch auf rumänischem und jugoslawischem Territorium. Dort mussten die Donauschwaben und -schwäbinnen stets um den Erhalt ihrer Kultur bangen. Diese Tatsache machte sich das “Deutsche Reich” zunutze und verbreitete unter der deutschsprachigen Minderheit ihre Propaganda, die fruchten sollte: Viele Donauschwaben kämpften in der Wehrmacht bzw. in den Armeen osteuropäischer Achsenmächte. Zum Kriegsende hin flüchteten zahlreiche Donauschwaben und -schwäbinnen in NS-Gebiete, die Verbliebenen wurden von den neuen Machthabern entrechtet, oft in Lager interniert oder in die Sowjetunion deportiert. Nach Österreich kamen nach dem Kriegsende im Mai 1945 rund 130.000 Donauschwaben und -schwäbinnen; in der Salzachsee-Siedlung entstanden mehr als 50 Häuser.
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Vor dem Wohnhaus in der General-Keyes-Straße 22 befindet sich eine 2005 montierte und 2023 erneuerte Gedenktafel für die von den US-Behörden errichtete und lange als "Klein-Amerika" bezeichnete Wohnanlage. Grund für den Bau war die nach der Befreiung 1945 vorherrschende Wohnungsnot in der Stadt; Wohngebäude wurden in den letzten Kriegswochen durch Luftangriffe zerstört, zahlreiche Häuser, Wohnungen und Hotels durch das US-Militär beschlagnahmt. Da es diesbezüglich immer wieder zu Spannungen zwischen den Befreiern und der Stadtverwaltung gekommen war, ließ die US-Besatzungsbehörde zwischen 1950 und 1951 die heutige Schwarzenbergkaserne und zwei Wohnanlagen für die Militärs und ihre Angehörigen bauen. Die Lieferinger Wohnanlage wurde nach US-General Geoffrey Keyes benannt, der zwischen 1947 und 1954 Hochkommissar und Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Truppen in der Zweiten Republik war. Seit 2017 stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.
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Das Schloss Kleßheim wurde zwischen 1700 und 1732 errichtet und war zunächst in fürsterzbischöflichem Besitz und ab dem 19. Jahrhundert im Besitz der habsburgerischen Kaiserfamilie. Nach dem “Anschluss” nahmen die Nationalsozialisten das Schloss in Besitz und gestalteten es zum “Gästehaus des Führers”. Für die Umgestaltung wurden einerseits regulär beschäftigte Arbeiter rekrutiert, aber auch ausländiche Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene kamen hier zum Einsatz. Das NS-Regime nutzte das Schloss als repräsentativen Veranstaltungsort; internationale Politiker wie Benito Mussolini oder Ante Pavelić wurden hier empfangen. Die Erinnerung daran sowie an die Tatsache, dass beim Ausbau unter dem NS-Regime Menschen ausgebeutet wurden, ist heute in der kollektiven Erinnerung kaum vorhanden. Auch die Tafel, die 2002 montiert und 2021 erneuert wurde, weist nur unzureichend auf die NS-Zeit – insbesondere auf den Einsatz von Zwangsarbeitern – hin, zumal sie sich außerhalb des Schlossgeländes befindet.
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Rund 200 Meter von der S-Bahn-Station Salzburg Liefering entfernt befindet sich seit 2023 eine im Rahmen des Lieferinger Kulturwanderwegs montierte Gedenktafel für das sogenannte “Lager Grafenberg”, das im April 1938 für Angehörige des “Reichsarbeitsdienstes” (RAD) erbaut wurde. Nur wenige Zeit später funktionierte man es zu einem Durchgangslager für Zwangsarbeiter*innen um; diese untersuchte man medizinisch, erfasste sie polizeilich und verteilte sie in weiterer Folge auf andere Lager. Schließlich wurde es zu einem Gefangenenlager für sowjetische Kriegsgefangene, die beim Eisenbahnbau ausgebeutet wurden. Das Lager wurde Anfang Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Vom Lager sind heute keine baulichen Strukturen mehr erhalten.
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Die 2005 montierte und 2019 erneuerte Gedenktafel beim heutigen Herz-Jesu-Gymnasium erinnert an das sogenannte Lager Lexenfeld, welches sich auf dem Gelände der Herz-Jesu-Missionare befand. Diese leiteten dort seit 1888 eine Schule. Den Betrieb stoppte das NS-Regime 1938 mit der Absicht, die Gebäude als “Nationalsozialistische Erziehungsanstalt” – die künftige NS-Elite sollte hier ausgebildet werden – zu verwenden. Dazu sollte es nicht kommen; der Komplex wurde als Kaserne genutzt, noch 1943 entstanden 17 Baracken. Nach der Befreiung im Mai 1945 nutzte die US-Behörde diese Baracken als Flüchtlingslager. Zahlreiche Displaced Persons (DPs) aus der Ukraine und aus Polen, Donauschwaben und -schwäbinnen sowie “Volksdeutsche" aus Jugoslawien, Ungarn und Rumänien fanden hier provisorische Unterkunft. Ab 1953 verwaltete die Stadt Salzburg das Lager, wo sie für Geflüchtete ein Ambulatorium und einen Kindergarten einrichtete. 1964 ging die Anlage wieder an die Herz-Jesu-Missionare.
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Am Lieferinger Dorfplatz erinnert eine Gedenktafel an den Bau der “Reichsautobahn” und die dadurch vollzogene Teilung der Gemeinde Liefering im Jahr 1938. Der Bau der Autobahn wurde vonseiten der NS-Propaganda als ein “Weltwunder” dargestellt. Nachdem bereits 1937 die Autobahnverbindung zwischen München und der österreichischen Landesgrenze fertiggestellt wurde, erfolgte im April 1938 – nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” – am Walserberg der Spatenstich für den Weiterbau der Straße über Linz bis nach Wien. Um den Bau ordnungsgemäß durchführen zu können, war es nötig, die Gemeinde Liefering zu teilen; zahlreiche Häuser mussten dem Bau weichen. Wurden zunächst rund 600 Arbeiter des “Reichsarbeitsdienstes” für den Bau eingesetzt, begann man ab 1939 bzw. 1940 polnische und französische Kriegsgefangene auszubeuten. Kriegsbedingt kamen die Arbeiten 1942 zu einem Halt und konnten erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beendet werden.
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Eine Station des Lieferinger Kulturwanderswegs führt vorbei an der im Mai 2005 errichteten Tafel, die über die Übergabeverhandlungen zwischen der Salzburger NS-Führung und US-Truppen informiert. Zwar hatte die Wehrmacht den Befehl bekommen, die Stadt Salzburg mit allen Mitteln zu verteidigen, jedoch stieß die US-Armee auf keinen Widerstand mehr. In den frühen Morgenstunden des 4. Mai 1945 trafen sich schließlich beide Parteien auf der Eisenbahnbrücke an der Saalach zu Verhandlungen. Die Übergabe fand schließlich noch am selben Tag statt. Zum 60. Jahrestag wurde die Tafel enthüllt. 2021 finanzierte das Magistrat der Stadt Salzburg eine Erneuerung.
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Eine Station des Lieferinger Kulturwanderwegs stellt die Tafel in Erinnerung an die Errichtung der Südtirolersiedlung dar. Die Siedlung, bestehend aus 220 Wohnungen, errichtete die Wohnbaugesellschaft “Neue Heimat” (heute: GSWB) in den Jahren 1939 und 1940. Der Errichtung ging ein Abkommen zwischen dem NS-Regime und dem faschistischen Italien voraus. Das Abkommen sah vor, dass sich deutschsprachige Südtiroler und Südtirolerinnen für eine Umsiedlung ins Deutsche Reich und den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft entscheiden konnten. Rund 70.000 Menschen verließen im Rahmen des Abkommens ihre Südtiroler Heimat und ließen sich vorwiegend in Tirol, Vorarlberg und in der Steiermark nieder. Aber auch in Salzburg fanden zahlreiche Emigrant*innen ein neues – in vielen Fällen aber nur ein temporäres – Zuhause in den neu errichteten Siedlungen. Nach dem Kriegsende kehrte ein Drittel aller Südtiroler*innen in ihre Heimat zurück. Die Tafel des Lieferinger Kulturwanderwegs wurde 2004 aufgestellt. Heute sind die Straßen rund um diese Siedlung nach den Herkunftsgebieten der sogenannten “Volksdeutschen” benannt, so zum Beispiel die Siebenbürgerstraße, die Banaterstraße, die Bessarabierstraße sowie die Buchenländer- und Gotscheerstraße. Eine Kontextualisierung der in den 1940er Jahre vergebenen Straßennamen gibt es bis dato aber nicht.
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Die Gedenktafel für Robert Jungk befindet sich seit 2015 in der Steingasse inmitten des Salzburger Zentrums. Der Zukunftsforscher, Journalist und Aktivist lebte seit 1970 in Salzburg. 1913 in Berlin geboren, wurde er zu einem überzeugten Pazifisten. Nach dem Reichstagsbrand in Deutschland im Februar 1933 wurde er kurzzeitig verhaftet, bald aber wieder freigelassen. Nach Aufenthalten im Pariser Exil floh Jungk über Prag in die Schweiz, wo er für unterschiedliche Schweizer Zeitungen über Vorgänge im nationalsozialistischen Deutschland schrieb sowie erste Berichte über die Gräuel der Konzentrationslager publizierte; vor allem letzteres wollte ihm noch während der frühen 40er-Jahre niemand glauben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs engagiert sich Jungk gegen die atomare Aufrüstung. Robert Jungk starb am 14. Juli 1994 und wurde in einem Ehrengrab am jüdischen Friedhof in Salzburg begraben.
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Die 1958 angebrachte Gedenktafel, bestehend aus einem Relief und einer Büste, im Salzburger Festspielbezirk am Max-Reinhardt-Platz gedenkt des ehemaligen Salzburger Landeshauptmanns Dr. Franz Rehrl. Franz Rehrl wurde am 4. Dezember 1890 in Salzburg geboren, studierte Rechtswissenschaften in Wien und war bereits während seiner Studienzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” sowie des österreichischen Cartellverbands (CV). Überaus aktiv in der Christlichsozialen Partei, ernannte man den Vater zweier Töchter bereits 1919 zum stellvertretenden Landeshauptmann, im Mai 1922 – nach einem äußerst antisemitischen Wahlkampf – schließlich zum Landeshauptmann; das Amt sollte er bis zu seiner Amtsenthebung und Inhaftierung durch die Nationalsozialisten im März 1938 ununterbrochen ausführen. Auch nachdem die Austrofaschisten die Demokratie in Österreich abgeschafft hatten, blieb Rehrl in seiner Position; viele seiner sozialdemokratischen Kollegen war Opfer von Verfolgung seitens des austrofaschistischen Regimes. Nach einjähriger NS-Haft wurde er 1941 freigesprochen. Im Juli 1944 erfolgte die erneute Verhaftung in Zell am Ziller; Rehrl wurde nach Salzburg gebracht und von der Gestapo verhört. Es erfolgte eine Überstellung in die Strafanstalt Berlin-Moabit, anschließend die Internierung im Konzentrationslager Ravensbrück, von wo aus er erneut nach Berlin-Moabit überstellt wurde. Nur wenige Zeit später wurde Berlin durch die Rote Armee befreit. Der ehemalige Landeshauptmann überlebte die NS-Zeit, starb jedoch am 23. Jänner 1947 an den Folgen seiner Haft und Krankheit.
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Die Gedenktafel in der Krypta des Salzburger Doms ist dem ehemaligen Erzbischof Andreas Rohracher gewidmet. Unmittelbar neben seinem Grab erinnert die Glastafel an den 1892 in Lienz geborenen Kapitalvikar und Bischof. Rohracher nahm jedoch eine ambivalente Rolle während und nach der NS-Zeit ein. So versuchte er 1940 vergeblich mittels Briefen an den Kärntner Regierungspräsidenten das “Euthanasieprogramm” sowie die Umsiedlung der Kärntner Slowen*innen zu verhindern. Rohracher pflegte außerdem Kontakte zum Kreisauer Kreis sowie zur Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) – zwei Widerstandszellen, welche die Gestapo 1942 aushob; sieben Mitglieder wurden getötet. Auch in seinen Predigten übte er immer wieder Kritik am NS-Regime, was ihm eine Ermahnung seitens der SS einbrachte. Gleichzeitig lobte Rohracher aber den “christlichen Opfergeist” katholischer Wehrmachtsangehöriger, insbesondere wenn sich dieser gegen den Kommunismus richtete. Außerdem bezeichnete er das Judentum indirekt als "Todfeind des Christentums". Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verhalf Rohracher durch seine internationalen Kontakte zum hohen Klerus zahlreichen früheren NSDAP- und SS-Mitgliedern zur Flucht, nicht zuletzt mithilfe der Organisation “Intermarium”, die zehntausende SSler und deren Angehörige außer Landes gebracht hat. Andreas Rohracher, seit 1959 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, seit 1962 Ehrendoktor der Universität Salzburg, starb 1976.
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Im Salzburger Stadtteil Liefering erinnert die General-Keyes-Straße an den Hochkommissar und Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Truppen General Geoffrey Keyes und somit an die Befreiung Österreichs und im Besonderen Salzburgs im Mai 1945. Die Straße verläuft entlang des Glanbachs und der ebenso nach dem General benannten Siedlung, deren Wohnhäuser zwischen 1950 und 1951 entstanden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren nämlich zahlreiche Gebäude aufgrund der Luftangriffe der letzten Kriegmonate zerstört, gleichzeitig beschlagnahmte das US-Militär ganze Gebäude, Wohnungen und Hotels. Aufgrund eines diesbezüglichen Disputs zwischen den Befreiern und der Stadtverwaltung entschloss sich die US-Behörde, für die US-Einheiten sowie ihre Angehörigen Wohnanlagen zu errichten. Nach dem Abzug der US-Truppen 1955 wurde die Anlage der Republik Österreich übergeben, die 212 Wohnungen an Salzburger Bürger und Bürgerinnen vergab und 60 Wohneinheiten dem Bundesheer übergab.
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Im Innenhof einer Jugendherberge im Salzburger Andräviertel versteckt, erinnert seit 1950 eine Marmortafel an die über 100 Millionen Toten der beiden Weltkriege. Initiiert wurde dieser Erinnerungsort vom Salzburger Kriegsopferverband, der in den Räumlichkeiten der heutigen Jugendherberge seine Landesleitung hatte, welche am 9. Juni 1950 samt der bunten Marmortafel von Erzbischof Andreas Rohracher eingeweiht wurde. Dieser sprach in seiner Rede davon, dass die Tafel den “Helden” der Weltkriege gewidmet sei, wodurch er Soldaten und auch Kriegsverbrechern huldigte. Die Salzburger Nachrichten stellten schließlich richtig fest, dass es sich bei der Tafel eben nicht um ein Gefallenendenkmal oder eine Heldengedenktafel handle. Bis heute versteht sich die Gedenktafel als Antikriegsmahnmal, das sich von Krieg und Heldenverehrung distanziert und sich so den Narrativen etlicher Kriegerdenkmäler entgegensetzt. Der Salzburger Kriegsopferverband verkaufte um das Jahr 2000 herum die Räumlichkeiten an das heutige Hostel, wodurch auch dieser für das kollektive Gedächtnis so wichtige Erinnerungsort in Vergessenheit geriet.
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Die Gedenktafel in der Pfeifergasse 3 wurde um 1964 an der Fassade des wiedererrichteten Gebäudes angebracht. Zu den Initiatoren zählte unter anderem Walter Mösenbacher, der bereits lange vor 1938 in die NSDAP eingetreten war und während der NS-Zeit Karriere in der Partei machen konnte. Nach dem Ende der NS-Terrorherrschaft wurde er zwei Mal verhaftet; einmal wegen Diebstahls, ein zweites Mal, weil er gegen das Verbotsgesetz verstoßen hatte. Die Gedenktafel, die christliche Bezüge aufweist, schweigt aber bis heute über diese Tatsache. Lange Zeit glaubte man, die Festspielstadt Salzburg werde kein Ziel alliierter Luftangriffe sein. Und tatsächlich war die Gefahr bis 1943 eher gering, was vorwiegend daran lag, dass die Bomber noch keine so große Reichweite hatten. Dies änderte sich 1944, nachdem die US Air Force süditalienische Gebiete eingenommen hatte und die Flugzeuge nun auch österreichisches Territorium erreichen konnten. Zwischen Oktober 1944 und Mai 1945 fanden 15 Luftangriffe auf Salzburg statt. Dabei wurden rund 7000 Gebäude in der Stadt beschädigt und über 400 vollständig zerstört. Sogenannte „Aufräumtrupps”, bestehend aus Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlingen, wurden dazu verpflichtet, nach jedem Angriff die Trümmer und Schäden zu beseitigen sowie nicht detonierte Bomben zu entschärfen; diese Arbeiten führten noch in den letzten Kriegswochen zu unzähligen Todesopfern. Zwar wurden in den Nachkriegsjahren unzählige Gedenktafeln, die dem Gedenken an die Luftangriffe und den Wiederaufbau gewidmet sind, an zahlreichen Gebäuden angebracht, sie geraten aber dennoch zusehends in Vergessenheit.
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Im Rahmen des Salzburger Projekts „Frauenspuren” ließ die Stadt Salzburg im Jahr 1999 insgesamt 17 Bronzetafeln an unterschiedlichen Orten in der Stadt anbringen. 2021 folgte schließlich eine Erweiterung; seither wird an 26 Salzburgerinnen erinnert, die eine bedeutende Rolle in der Stadtgeschichte einnehmen. Eine solche Tafel gedenkt der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Die Näherin, im März 1919 in Wilhering bei Linz geboren, übernahm 1941 die Leitung einer kommunistischen Jugendgruppe und war maßgeblich am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligt. Nur ein Jahr später hat die Gestapo, vermutlich durch den Einsatz eines Spitzels, einen Großteil der Widerstandsgruppen ausgehoben und die Mitglieder verhaftet. Unter diesen befand sich auch Rosa Hofmann, die 1942 aufgrund von „Wehrkraftzersetzung” und „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt und am 9.3.1943 in Berlin Plötzensee hingerichtet wurde. Neben der Tafel am ehemaligen Wohnhaus der Familie erinnert heute auch ein Stolperstein an die engagierte Hofmann. Darüber hinaus befindet sich im Stölzlpark ein 1947 enthüllter Gedenkstein für Rosa Hofmann, der 2019 um ein Denkmal für den Salzburger Frauenwiderstand erweitert wurde.
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Als dauernde oder vorübergehende Unterkunft bietet das Konradinum in Eugendorf bis heute Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen diverse Unterstützungsangebote. Während der NS-Zeit war es ein Schauplatz der unmenschlichen NS-Politik. So planten NS-Behörden, die beeinträchtigten Kinder in unterschiedliche Anstalten verlegen zu lassen. Unter der Leitung von Sr. Gräfin Anna Bertha Königsegg brachten die Schwestern zuvor jedoch bereits 20 Kinder nach Mariathal bei Kramsach in Tirol, weitere 13 Kinder verlegte man in die Pflegeheilanstalt Schernberg bei Schwarzach, die Nationalsozialisten enteigneten daraufhin die leerstehenden Räumlichkeiten. Im Jänner 1941 beschlossen die Behörden, die Kinder zu deportieren, wogegen sich heftiger Widerstand seitens der Schwestern regte. Dieser war jedoch vergebens; ab 16. April 1941 wurde ein großer Teil der Kinder aus dem Konradinum, die in Mariathal und Schernberg Zuflucht gefunden hatten, in Tötungsanstalten deportiert und ermordet. Die Gedenktafel, die sich im Eingangsbereich des neu erbauten Gebäudes befindet, gedenkt der aufgrund psychischer bzw. physischer Beinträchtigung ermordeten Heimbewohner*innen.
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Die Gedenktafel, die sich an der Außenseite der im Jahr 2006 eingeweihten St. Leonhardskapelle in Plainfeld befindet, erinnert an jene Menschen, die am Gut Pabenschwandt Zwangsarbeit leisten mussten. Als Außenkommando des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück im Februar 1942 etabliert, unterstand es bis 1. Dezember 1944 dessen Verwaltung, wurde aber dann der Verwaltung des KZ Dachau übergeben. Kommandoführer war der SS-Stabsarzt Karl Fahrenkamp, der am Gut unterschiedliche Experimente an Tieren und Pflanzen vornahm, wobei ihm die Zwangsarbeiter*innen helfen mussten. Das Gut Pabenschwandt war eines von zahlreichen Außenkommandos, die meist in Haushalten, in der Landwirtschaft oder in Forschungseinrichtungen eingesetzt wurden. Oft bestanden sie aus rund 15 Personen, häufig Zeugen Jehovas, deren Zusammensetzung sich bis Kriegsende nicht änderte. Auch wurden die Häftlinge in den letzten Kriegswochen nicht evakuiert – wie es in Konzentrationslagern geschah –, sondern von den Einheiten am jeweiligen Ort zurückgelassen und dort befreit.
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Die auf dem Zaun des Königreichssaals der Marktgemeinde Straßwalchen montierte Gedenktafel erinnert an Gemeindemitglieder, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas zwischen 1939 und 1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Erste Zusammenkünfte Straßwalchener Zeugen Jehovas – damals noch Bibelforscher genannt – gab es bereits 1931. Zu ersten Verhaftungen und Deportationen in Konzentrationslager kam es 1939, und nur wenige Jahre später, 1943, befanden sich schon 18 Gemeindemitglieder im KZ oder im Gefängnis. Zehn überlebten das nationalsozialistische Regime nicht. Heute befindet sich der Königreichssaal in Straßwalchen im ehemaligen Wohnhaus des 1940 in Berlin-Plötzensee hingerichteten Gottfried Herzog.
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Die aufgrund von Bauarbeiten zeitweise abmontierte Gedenktafel in der Nähe des Bahnhofs Steindorf bei Straßwalchen erinnert an das Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht, in dem 300 bis 400 Soldaten der Roten Armee interniert waren. Die im Laufe des “Russlandfeldzuges” gefangen genommenen Soldaten lebten in diesem sogenannten “Russenlager” unter widrigsten Umständen. Einige wenige Gefangene waren auserwählt worden, den Wachmannschaften bei der Beaufsichtigung des Lagers zu helfen, was zu Spannungen unter den Insassen führte. Nur wenige Tage vor der Befreiung Straßwalchens durch US-Truppen am 4. Mai 1945 flüchteten die Wachmannschaften, woraufhin es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gefangenen und Hilfsaufsehern kam, von denen manche tödlich endeten. Bis dato sind die Entstehung, die Struktur und die Auflösung des Kriegsgefangenenlagers jedoch nicht hundertprozentig aufgearbeitet worden.
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Die 1988 enthüllte Gedenktafel auf dem Friedhof der Gemeinde Strobl gedenkt aller Personen, die zwischen 1938 und 1945 aufgrund ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugungen, ihres Widerstands, ihrer sexuellen Ausrichtung sowie aufgrund psychischer und physischer Beeinträchtigungen dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer fielen. Die Tafel wurde am Kriegerdenkmal montiert, das aus drei bogenförmigen Mauern und einer Totenleuchte besteht. Die Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus ist jedoch an der mittleren Mauer angebracht, wodurch es von der sich im Zentrum des Denkmals befindenden Totenleuchte verdeckt wird.
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Der in den Boden eingelassene Gedenkstein im Garten des ehemaligen Gerichtsbezirks gedenkt des Pfarrers Johann Schroffner, der am 10. Mai 1891 in Thalgau zur Welt kam. Nach der Priesterweihe 1915 war er bis 1931 in unterschiedlichen Salzburger und Tiroler Gemeinden als Kooperator tätig, bis er 1936 mit der Pfarre in Oberndorf im Bezirk Kitzbühel betraut wurde. Neben seiner Tätigkeit in der Pfarre war er auch Mitglieder der Vaterländischen Front. Er wurde aufgrund regimekritischer Aussagen am 2. August 1939 verhaftet und wenige Tage später zunächst in das Konzentrationslager Dachau deportiert, anschließend in das KZ Buchenwald, wo er am 14. April 1940 ermordet wurde.
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Im Garten des ehemaligen Bezirksgerichtes Thalgau befindet sich der am 18. Mai 2008 enthüllte Erinnerungsort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Darunter befindet sich auch der in den Boden eingelassene Gedenkstein für Johann Gschwandtner, der am 24. Oktober 1900 in Thalgau geboren wurde. Nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg wurde er am 17. April 1941 mit 27 anderen Personen nach Hartheim deportiert, wo er vermutlich noch im selben Jahr ermordet wurde.
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Am 18. Mai 2008 enthüllte die Gemeinde Thalgau im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts den Erinnerungsort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier befindet sich auch der in den Boden eingelassene Gedenkstein für Zäzilia Michelitsch, die am 26. Februar 1912 geboren wurde. Am 16. April 1941 deportierte man Zäzialia Michelitsch mit 67 weiteren Personen nach Hartheim und ermordete sie dort noch im selben Jahr.
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Im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts Thalgau befindet sich der Gedenkort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier findet man auch einen Gedenkstein für Maria Lindinger. Als Tochter von Johann und Maria Lindinger kam sie am 29. Februar 1888 in Thalgau zur Welt. Sie hatte einige Zeit in der Landesnervenheilanstalt Salzburg verbracht, bevor sie am 21. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert wurde, wo man sie nur kurze Zeit nach ihrer Ankunft ermordete.
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Die Gemeinde Thalgau enthüllte im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts Thalgau am 21. Mai 2008 die Gedenkstätte für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier befindet sich unter anderem der Gedenkstein für Angela Auguste Neumayer (Neumayr), in Thalgau am 14. September 1913 geboren. Am 21. Mai 1941, nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg, wurde Angela Neumayer in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man sie im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen ermordete.
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Die an der Pfarrkirche der Gemeinde Wals-Siezenheim angebracht Gedenktafel erinnert an Maria Huber. Die am 16. Juli 1904 in Wals-Siezenheim geborene wurde am 21. Mai 1941 aus der Landesnervenheilanstalt Salzburg in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man sie im Rahmen der nationalsozialistischen "Aktion T4" ermordete.
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Die Gedenktafel für Hellmuth und Ili Stieff wurde am 29. Mai 2005 enthüllt. Sie gedenkt des Ehepaars Stieff, das sich dem NS-Regime widersetzte, wofür Hellmuth Stieff, beteiligt am Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, mit dem Leben bezahlte. Stieff begann 1922 seine Offizierslaufbahn und zeigte sich bald begeistert von der NSDAP. Nach den beobachteten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Osteuropa nimmt er Kontakt mit Widerstandskämpfern auf und ist an den Vorbereitungen zum Attentat auf Hitler beteiligt. Seine Gattin Ili Stieff, geborene Gaertner, mit der er seit 1939 in Thalgau lebte, bestärkte ihn in seiner Überzeugung. Nach dem gescheiterten Attentat ließ man Hellmuth Stieff verhaften. Unter Folter wurde er verhört und am 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet. Ili Stieff wurde ebenso verhaftet und blieb bis November 1944 in Breslau inhaftiert. Aufgrund zahlreicher Drohungen gegen ihre Person seitens der NSDAP-Ortsgruppe Thalgau konnte sie aber erst nach der Befreiung des Ortes im Mai 1945 in die Gemeinde zurückkehren, wo sie bis zu ihrem Tod am 19. Juli 1980 wohnhaft war.
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Die Bücherverbrennung am Salzburger Residenzplatz gilt heute gemeinhin als bekannteste Büchervernichtungsaktion nach dem “Anschluss” auf österreichischem Boden. Dabei geht unter, dass auch an anderen Orten Nationalsozialisten bemüht waren, geistiges Gut öffentlich zu zerstören. Zwar in einem kleineren Rahmen, aber nicht weniger präzise organisiert, kam es beispielsweise in Villach, Lofer, Linz, Steyr und Attnang-Puchheim zu ähnlichen öffentlichen Verbrennungen. Auch in der Flachgauer Gemeinde Thalgau organisierten die Nationalsozialisten auf Initiative eines örtlichen Lehrers eine Bücherverbrennung. Am 21. Dezember 1938 versammelten sich im Rahmen der “Wintersonnwendfeier” am zentral gelegenen Schörghubbühel die Thalgauer NSDAP, deren Gliederungen sowie Teile der Thalgauer Bevölkerung. Auf einem zuvor errichteten Scheiterhaufen verbrannte man unterschiedliche Werke, die sich in der Thalgauer Schul- und Gemeindebibliothek befanden und der NS-Gesinnung widersprachen. Laut einem Zeitzeugenbericht soll darüber hinaus eine Kirchenfahne verbrannt worden sein. Seit 2013 erinnern eine Gedenktafel sowie eine Skulptur an die Thalgauer Bücherverbrennung. Aktuell befinden sich diese im Gemeindearchiv, sollen jedoch laut Amtsleitung einen Platz im Ortsmuseum finden und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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Die Skulptur des Künstlers Peter Wiener wurde 2013 in der Thalgauer Gemeinde- und Schulbibliothek enthüllt. Sie erinnert an die Thalgauer Bücherverbrennung, welche im Rahmen der “Wintersonnenwendfeier” am 21. Dezember 1938 von örtlichen Nationalsozialisten organisiert wurde. Neben zahlreichen Büchern aus der Gemeinde- und Schulbibliothek verbrannte man laut Zeitzeugen auch eine Kirchenfahne. Die Thalgauer Bücherverbrennung, initiiert von einem Lehrer des Ortes, war eine von vielen unbekannteren Büchervernichtungsaktionen, die nach dem “Anschluss” auf österreichischem Boden durchgeführt wurden. Solche in kleinerem Rahmen, aber nicht weniger bis ins Detail organisierten Veranstaltungen fanden auch in Linz, Villach, Lofer, Steyr und Attnang-Puchheim statt. Die heute womöglich am stärksten im kollektiven Gedächtnis verankerte Büchervernichtung ist jene am Salzburger Residenzplatz am 30. April 1938. Aktuell befinden sich die Skulptur samt einer Gedenktafel im Gemeindearchiv, sollen jedoch laut Amtsleitung einen Platz im Ortsmuseum finden und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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Seit Mai 2024 befindet sich vor dem Eingang zum Berndorfer Gemeindeamt am neu gestalteten Franz-Xaver-Gruber-Platz über den beiden Stolpersteinen eine zusätzliche Gedenktafel, die an Marie Haslauer und Mathias Wimmer erinnert. Haslauer, geboren 1899, war eine gebürtige Berndorferin, die mit ihrem Ehemann Johann regelmäßige Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas organisierte. Beide wurden 1939 verhaftet, nachdem die Gestapo herausgefunden hatte, dass in der Wohnung des Ehepaares diese Treffen stattfinden. Nach der verbüßten Haft zwang man die Familie, sich vom Glauben loszusagen, dies passierte jedoch nicht. Marie Haslauer und ihre Tochter Antonia wurden daraufhin im Konzentrationslager Ravensbrück interniert, anschließend in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo Marie Haslauer am 27. September 1942 ermordet wurde. Die Tochter überlebte. Über Mathias Wimmer ist bis dato nur wenig bekannt. Der 1900 in Berndorf geborene wurde nur wenige Monate nach dem “Anschluss” in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort war er bis 1. Juli 1938 interniert, anschließend erfolgte die Überstellung in das KZ Flossenbürg, wo er am 17. November 1941 starb. Da er als sogenannter “Vorbeugehäftling” geführt wurde, ist zu vermuten, dass Wimmer bereits vorbestraft war.
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Am oberen Ende des 2023 neu gestalteten Naturfriedhofs in Golling an der Salzach befindet sich das Kriegerdenkmal der Gemeinde. Neben einem überdachten soldatischen Steinfresko sind zwei Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege angebracht. Rechts daneben befindet sich außerdem eine metallene Gedenktafel, die an die verstorbenen Kriegsgefangenen und Fremdarbeiter erinnert. Laut NS-Opferlagerliste des Bundesdenkmalamtes gab es in Golling Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager, deren Insassen als ausländische Arbeitskräfte vor allem für die Bauwirtschaft (u.a. für die “Organisation Speer” und zum Bau des Ofenauertunnels) herangezogen wurden.
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Zwischen 1943 und 1945 befand sich auf dem heutigen Firmengelände von Deisl-Beton in Hallein ein Nebenlager des KZ Dachau, in dem bis zu 90 Häftlinge unter den Schikanen der SS-Wachmannschaften als Zwangsarbeiter ausgebeutet und teilweise ermordet wurden. Aus diesem Lager befreite im April 1945 die Halleinerin Agnes Primocic gemeinsam mit ihrer Freundin Mali Ziegenleder in einer mutigen Aktion siebzehn Gefangene. Im Jahr 1947 pachteten die Eltern des heutigen Firmeneigentümers Manfred Deisl das Areal, wobei die alten Baracken des Lagers bis in die 1960er Jahre auf dem Firmengelände standen. 2001 geriet das ehemalige KZ-Hallein in den politischen Diskurs, als der FPÖ-Stadtrat Gerhard Cilea im Zuge der Ehrung von Agnes Primocic die Existenz des KZs bestritt. Im Juni 2011 lehnte die Halleiner Stadtregierung einen SPÖ-Antrag zur Errichtung eines Mahnmals ab; ÖVP und FPÖ stimmten dagegen, während Grüne und SPÖ dafür waren. Bürgermeister Christian Stöckl (ÖVP) erklärte später, dass man sich nicht auf den Standort und die Form der Gedenktafel einigen konnte. Am 18. Jänner 2012 enthüllte die Firma Deisl-Beton schließlich eine Gedenktafel auf dem ehemaligen Standort des Lagers, etwa drei Kilometer außerhalb von Hallein an einem Steinbruch. Manfred Deisl, der Eigentümer von Deisl-Beton, stellte Grund und Material für die Gedenktafel zur Verfügung und betonte, dass die Tafel auch an die mutige Tat von Agnes Primocic erinnern soll. Bei der Enthüllung war auch Bürgermeister Christian Stöckl (ÖVP) anwesend.
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Mitte des 19. Jahrhunderts kam Familie Krems nach Oberalm, wo ihr das Heimatrecht zugesprochen wurde. Als Angehörige der Volksgruppe der Sinti reisten sie durch ganz Europa, Familienmitglieder mehrerer Generationen fanden jedoch immer wieder den Weg nach Oberalm, weshalb sich auch das Grab von Karl (†1916) und Athanasius (†1934) am Oberalmer Friedhof befindet. Unter dem NS-Regime wurden auch in Salzburg Roma und Sinti systematisch verfolgt und ab 1939 zuerst am Gelände der Trabrennbahn in Parsch und später in Baracken des Zwangslagers Salzburg-Maxglan unter widrigsten Umständen interniert. Die Menschen durften das Lager am Glanbach nur zur Zwangsarbeit verlassen, etwa für die Glanregulierung oder den Autobahnbau, sowie für die Zwangsrekrutierung als Film-Statist*innen für NS-Regisseurin Leni Riefenstahl. 1943 wurde das Lager aufgelöst und die Insassen, darunter auch etliche Kinder, in Konzentrationslager - überwiegend nach Ausschwitz - deportiert und ermordet. Von den 245 namentlich bekannten Opfern überlebte kaum jemand. Darunter befanden sich auch an die 60 Menschen aus der Verwandtschaft der Familie Krems. Die Gemeinde Oberalm entschied sich daher, das Grab von Athanasius und Karl nicht aufzulösen, sondern in Gedenken an die von den Nationalsozialist*innen verfolgten und ermordeten Roma und Sinti zu erhalten.
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Auf dem Gelände des Spielplatzes beim heutigen Seniorenwohnhaus in Puch bei Hallein stand das ab 1943 als Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager verwendete Barackenlager der Eugen-Grill-Werke. In dem NS-Arbeitslager waren an die tausend Insassen auf engstem Raum und unter widrigen Bedingungen untergebracht und mussten vornehmlich für die Rüstungsindustrie der Großbetriebe im nahen Hallein Zwangsarbeit verrichten. 1945 von den Amerikanern befreit, dienten die Baracken bis 1956 noch als Durchgangslager für vorwiegend osteuropäische Flüchtlinge. Eine der Grundmauern ist bis heute erhalten geblieben, rund um welche 1999 eine Gedenkstätte eingerichtet wurde. Der Künstler Günter Stanzer konzipierte und gestaltete das Denkmal als “sperrige Erinnerung” - neben den Gedenksteinen aus den Resten der Mauer im Boden sind auf einem Betonsockel Gedenktafeln mit Informationen montiert, die zum bewussten Stehenbleiben und Lesen aufrufen sollen. 2021 wurde der Erinnerungsort umfassend erneuert.
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Die 2013 an der Kirche angebrachte Gedenktafel erinnert an den Dorfgasteiner Pfarrer Andreas Rieser, der am 1. Juli 1908 in Dorfgastein als Sohn von Josef und Theresia, geborene Herzog, zur Welt kam. Andreas Rieser vertrat bereits während der frühen 30er Jahre eine antinationalsozialistische Einstellung. Während Renovierungsarbeiten an der Dorfgasteiner Kirche 1938 wurde Rieser beauftragt, eine Gedenkschrift in dem erneuerten Kirchturm zu hinterlegen; das Dokument wurde jedoch vom zuständigen Spenglermeister geöffnet und aufgrund des regimekritischen Inhalts der NS-Ortsgruppe übergeben. Andreas Rieser wurde daraufhin im Sommer 1938 verhaftet, anschließend ins KZ Dachau deportiert. Rieser blieb die gesamte NS-Zeit über interniert und überlebte. Deswegen benannte man den ehemaligen Kirchplatz in Andreas-Rieser-Platz um.
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Die Gedenktafel für Peter Ottino und Theresia Bürgler, die im Innenbereich der Pfarrkirche der Gemeinde Dienten angebracht ist, erinnert unter anderem an den Deserteur Peter Ottino, welcher während einer am 2. Juli 1944 von SS und Gestapo durchgeführten Razzia erschossen wurde. Peter Ottino war der Sohn von Theresia Bürgler (gebürtig Ottino), welche am 27. Juli 1944 verhaftet und in das Polizeigefängnis Salzburg gebracht wurde. Vom Polizeigefängnis aus deportierte man sie am 27. August 1944 in das KZ Ravensbrück, wo sie laut Berichten anderer Häftlinge im Februar 1945 ums Leben gekommen ist.
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In der Nähe des Fuscher Gemeindeamtes befindet sich der Isidor-Griessner-Park. Auf dem kleineren der beiden dort platzierten Felsen findet man in einem metallenen Buch, das am Felsen angebracht wurde, die Namen aller Fuscher Bergopfer. Unter ihnen befindet sich auch der Name Giuseppe Groppo. Groppo, geboren am 24.10.1925 in Mason, Italien, wurde nach der Besetzung Norditaliens durch die Wehrmacht 1943 verhaftet und als Zwangsarbeiter beim Kraftwerksbau in Kaprun eingesetzt. Zwischen Juni und Juli 1944 – von der Zwangsarbeit gezeichnet und ohne geeignete Kleidung – versuchte er über die Alpen nach Italien zu flüchten. Den Fluchtversuch überlebte er jedoch nicht. An den Folgen der Witterung und der Strapazen starb Giuseppe Groppo 19-jährig. Auf der Gedenktafel war zum Erstellungszeitpunkt der Fotografie kein Verweis angebracht, dass Giuseppe Groppo Opfer des nationalsozialistischen Regimes war. Allerdings gab es auf Initiative des Historikers Dr. Rudolf Leo im Oktober 2014 eine Gedenkfeier für Groppo, für die noch lebende Familienangehörige aus Italien anreisten.
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Die Gedenkstätte für sowjetische Opfer in der Schloßstraße in Kaprun gedenkt all jenen Kriegsgefangenen sowie Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion, die beim Bau des Kraftwerks im Einsatz waren. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem „Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustands der Arbeiter*innen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen werden dabei häufig jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.
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Die Gedenksäule am Friedhof der Pfarrkirche Kaprun erinnert an jene Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen, die während der NS-Zeit ausgebeutet und ermordet wurden bzw. aufgrund der unmenschlichen Behandlung während des Baus der Kraftwerksgruppe Kaprun tödlich verunglückten. Zwischen 1939 und 1944 begrub man hier 33 Zivilarbeiter und -arbeiterinnen, Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem “Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustandes der Arbeiter und Arbeiterinnen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen wird dabei häufig jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.
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Die im Ortszentrum von Krimml errichtete Gedenkpyramide erinnert an rund 5.000 Juden und Jüdinnen, die 1947 auf der Flucht vor Verfolgung die Alpen überqueren mussten. Über Italien hofften sie, mit dem Schiff nach Palästina zu gelangen. Dabei spielte die Gemeinde Krimml sowie der Krimmler Tauern als Grenzgebiet eine wesentliche Rolle. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenkpyramide am Krimmler Wasserfallweg in 1.000 Meter Höhe gedenkt der 5.000 Männer, Frauen und Kinder, die sich 1947 an diesem Ort versammelten, um gemeinsam den Weg nach Palästina anzutreten. Bei den Flüchtenden handelte es sich hauptsächlich um Juden und Jüdinnen aus Osteuropa, die auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weiterer Verfolgung ausgesetzt waren. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide und einer Skulptur. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenkpyramide beim Krimmler Tauernhaus in 1.631 Meter Höhe gedenkt der rund 5.000 jüdischen Flüchtlinge, die sich im Morgengrauen auf den Weg nach Italien machten, um von dort aus nach Palästina zu gelangen. Beim Tauernhaus machten die Männer, Frauen und Kinder bis 17.00 Uhr Rast; insgesamt galt es noch rund 1.000 Höhenmeter zu überwinden, um bei der Passüberquerung anzukommen. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Auf über 2.000 Metern befindet sich in der Nähe der Plauener Hütte die mit “Sehnsucht” betitelte Gedenkpyramide. Sie erinnert an die jüdischen Flüchtlinge, die den Tauernpass überquerten, um nach Italien zu gelangen. Von dort aus würden sie nach Palästina gebracht werden. Die Abzweigung über die Plauener Hütte wurde deshalb gewählt, weil die italienische Exekutive 1947 jüdische Flüchtlinge zusehends wieder nach Österreich zurückdrängt hatte, weshalb der Weg über das Heiligegeist-Jöchl als Ausweichroute gewählt wurde. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenkpyramide, die bei der Abzweigung zum Windbachtal in 1.666 Metern Seehöhe errichtet wurde, erinnert an die jüdischen Flüchtenden, die in Palästina bzw. im 1948 gegründeten Israel eine neue Heimat suchten. Für viele Flüchtende begann an dieser Stelle der Aufstieg durch das Windbachtal, andere mussten aber den weitaus längeren Weg bis zum Talende gehen, um über die Birnlücke ins Ahrntal zu gelangen. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenkpyramide am Krimmler Tauern auf einer Höhe von 2.634 Metern gedenkt der rund 5.000 jüdischen Flüchtlinge, die sich auf dem Weg nach Palästina befanden und ungefähr gegen Mitternacht an diesem Punkt vor der italienischen Grenze ankamen. Vor ihnen lagen aber zum einen noch der steile Abstieg nach Kasern im Ahrntal, zum anderen aber auch die Ungewissheit, ob die Carabinieri sie über die Grenze lassen würden. Man hoffte darüber hinaus, dass in Italien ein Schiff auf sie warten würde, das sie weiterbefördern sollte. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenktafel in der Pfarrkirche der Gemeinde Lend erinnert an Pfarrer Kaspar Feld, der sich aufgrund seiner Überzeugungen gegen das NS-Regime äußerte und aufgrund dessen zunächst 1943 verhaftet und anschließend in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurde, wo er bis April 1945 interniert war. Der Historiker Rudolf Leo hat sich im Rahmen seiner Recherchen zum Nationalsozialismus im Pinzgau des Schicksals Kaspar Felds angenommen. Die Ergebnisse dieser Forschung galten als wesentlicher Impuls für die Errichtung eines Erinnerungsortes für den gebürtigen Saarländer Pfarrer. Die Tafel wurde im Juli 2018 gemeinsam mit der Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Scherleitner enthüllt.
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Die Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Scherleitner am Friedhof der Pfarrkirche Lend wurde im Juli 2018 enthüllt. Josef Scherleitner, geboren am 22. März 1911 in Saalfelden, war Tischler und trat bereits mit 14 Jahren der SPÖ-Jugendorganisation bei, mit 21 schließlich der SPÖ. Er wurde 1933/1934 Mitglieder der Kommunistischen Partei, für die er sich in weiterer Folge einsetzte. So gründete er 1940 die KPÖ-Ortsgruppen Pongau und Pinzgau. Zu seinen Aktivitäten zählten das Anwerben neuer Mitglieder, Einsammeln von Mitgliedsbeiträgen sowie das Verteilen NS-kritischer Flugblätter. Der Widerstandskämpfer wurde am 13. Februar 1942 verhaftet und zum Tode verurteilt. Ein vorgebrachtes Gnadengesuch wurde abgelehnt; Josef Scherleitner wurde am 30. April 1943 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Die Gedenktafel dient darüber hinaus der Erinnerung an alle Lender Bürger und Bürgerinnen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.
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Die am 19. Oktober 2019 enthüllte, am Gemeindeamt Piesendorf angebrachte Gedenktafel für Theodor Herz erinnert an den Piesendorfer Arzt, der nach dem “Anschluss” gezwungen wurde, die Gemeinde zu verlassen. Theodor Herz wurde am 16. April 1891 in Wien geboren, wo er auch im Juni 1915 sein Medizinstudium abschloss. In der Gemeinde Piesendorf praktizierte er als Kassenarzt zwischen 1919 und 1938; mit dem Ziel, jüdischen Ärzten und Ärztinnen die Berufsausübung zu verbieten und sie so der Existenzgrundlage zu berauben, entzog man ihnen die Approbation – so auch Theodor Herz. Mit seiner Frau Rosa und der gemeinsamen Tochter Martha flüchtete nach Argentinien, wo ihm erst nach der Überwindung behördlicher Hürden erlaubt wurde, als Arzt zu praktizieren. Theodor Herz starb 1973 in der im Nordorsten Argentiniens gelegenen Stadt Posadas.
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Die Gedenktafel für die Zwangsarbeiter des größten Nebenlagers des KZ Dachau in Salzburg erinnert an die zahlreichen Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen am Kraftwerksbau Zwangsarbeit verrichten mussten und dabei umkamen oder ermordet wurden. Die über 400 Personen, die man aus Dachau in die Gemeinde Uttendorf deportierte, bewohnten drei Baracken, die mit Stacheldraht umzäunt waren, sodass jegliche Fluchtversuche schnell unterbunden werden konnten. Die Kriegsgefangenen – meist Personen aus Belgien, Frankreich und Polen – waren für die Verhältnisse im Hochgebirge vollkommen unzureichend gekleidet; auf über 2.000 Meter Höhe mussten sie in ihrer Strafgefangenenkleidung aus Leinen sowie in einfachen Holz- und später Lederschuhen Schwerstarbeit verrichten. Erst später bekamen manche Arbeiter Handschuhe, Pullover und Mäntel zugeteilt; andere hingegen, beispielsweise politische Gefangene aus Österreich, erhielten lediglich eine Zeitung gegen die Kälte. Darüber hinaus waren alle der Willkür der Aufseher ausgesetzt, die die erschöpften Häftlinge zusätzlich malträtierten. Die Gemeinde Uttendorf erreichte die US-Armee am 8. Mai 1945; die Aufseher des Lagers versuchten noch ins Gebirge zu flüchten, die Häftlinge wurden befreit und auf die Repatriierung vorbereitet.
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Die Gedenktafel für die Bramberger Opfer des Nationalsozialismus befindet sich in einer kleinen Kapelle, in welcher auch der Bramberger Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht wird. Die Gemeinde plante die Gedenktafel im Rahmen der Aufarbeitung der Biographie des Pfarrers Andreas Rieser, der zwar gebürtig aus Dorfgastein kam, aber auch in Bramberg wirkte, und die sieben Jahre NS-Herrschaft aufgrund widerständischer Handlungen im Konzentrationslager Dachau interniert war.
Die Gedenkpyramide, die den Titel “Frieden” trägt, ist eine Erweiterung der Erinnerungsstätte des Flüchtlingslagers “Givad Avoda”. Die Erinnerungsstätte vor der heutigen Anton-Wallner-Kaserne gedenkt der jüdischen Vertriebenen und Flüchtlinge, die sich zwischen 1946 und 1948 auf dem Weg nach Palästina bzw. Israel im Lager aufhielten. Die vom Verein Alpine Peace Crossing initiierte Gedenkpyramide wurde am 25. Juni 2021 zusammen mit der Skulptur einer Harfe des israelischen Künstlers Moshe Frumin eingeweiht. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.
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Die Gedenktafel am Krimmler Tauern auf über 2000 Meter Höhe gedenkt der rund 5000 jüdischen Geflüchteten, die sich 1947 auf einen 15-stündigen Fußmarsch begaben, um nach Italien zu gelangen. Dies war jedoch nur eine Zwischenstation; von italienischen Hafenstädten aus, wie beispielsweise Genua, brachen die jüdischen Frauen, Kinder und Männer mit Schiffen zu ihrem primären Ziel Palästina auf.
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Im Rahmen des von Christine und Walter Schweinöster realisierten Projekts „Loferer Geschichten” wurde die Gedenktafel in Erinnerung an den Flugzeugabsturz und den Tod des US-Soldaten Harvey D. Wright errichtet. Am 16. November 1944 begaben sich insgesamt 24 Flugzeuge der 465. Bombergruppe der 15. US-Armee auf den Weg, eine Münchener Munitionsfabrik zu bombardieren. Während dieser Bombardierungen wurde eine Maschine von einer Luftabwehrkanone der Wehrmacht getroffen; ein Motor fiel aus, weshalb der Bomber zusehends an Höhe verlor. Von insgesamt neun Besatzungsmitgliedern konnten sich acht mithilfe ihrer Fallschirme retten. Der Pilot der Maschine, Harvey D. Wright, sprang zwar auch aus der abstürzenden Maschine, sein Fallschirm öffnete sich jedoch nicht. Die restliche Besatzung wurde noch am selben Tag von der Wehrmacht gefangen genommen und in das hessische Durchgangslager Luft (DULAG Luft) überstellt; über ihren weiteren Verbleib konnten bisher keine Aufzeichnungen gefunden werden.
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Zum 65. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wurde die Gedenktafel beim Kniepass enthüllt. Sie erinnert – gemeinsam mit dem dreifarbigen am Felsen aufgemalten Regenbogen – an die Ankunft der 42. Infanteriedivision der US-Armee, der sogenannten Rainbow Division, in Salzburg, die unter dem Kommando von Harry J. Collins stand.
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Die Gedenktafel in der Pfarrkirche in Dorfgastein erinnert an den Pfarrer Andreas Rieser. Dieser wurde am 8.7.1908 in Dorfgastein geboren und 1932 zum Priester geweiht. Im Jahr 1938 wurde er mit der vorübergehenden Provisur der Pfarre Dorfgastein betraut. Am 23. Juni 1938 wurde Rieser wegen zuvor getätigten „Schmähungen der Partei, des Führers und des Staates bzw. Verdacht des Hochverrates” verhaftet und nach einer kurzen Haft im Polizeigefängnis München am 3. August 1938 in das KZ Dachau gebracht. Nach sieben Jahren im KZ Dachau sowie im KZ Buchenwald kehrte Rieser Ende Mai 1945 nach Dorfgastein zurück. Die große Hilfsbereitschaft, die er anderen Häftlingen gegenüber zeigte, brachte ihm den Ehrennamen Engel von Dachau ein. In der Pfarrkirche Dorfgastein erinnert eine Gedenktafel an den Pfarrer Andreas Rieser. Die Pinzgauer Gemeinde Bramberg am Wildkogel – in der Rieser bis zu seinem Tod am 3. März 1966 in Bramberg als Pfarrer tätig war – änderte den Kirchplatz 2013 in Gedenken an Rieser in „Andreas-Rieser-Platz“.
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Bis in das Jahr 2014 existierte kein Erinnerungszeichen an den sogenannten „Sturm” von Goldegg. Ziel dieser Razzia am 2. Juli 1944 war die Ergreifung und Verhaftung einiger Goldegger Wehrmachtsdeserteure, die teils seit dem Vorjahr untergetaucht waren. Die beiden unbeteiligten Hochleitner-Brüder wurden von der Gestapo ermordet, Peter Ottino starb im Schusswechsel mit der SS, Karl Rupitsch, August Egger und Kaspar Wind wurden im Oktober desselben Jahres im KZ Mauthausen erhängt, Georg Kößner im März 1945 in Glanegg erschossen, und Richard Pfeiffenberger starb in einer Strafkompanie. Ebenso wurden zahlreiche Familienangehörige und Nachbarn, die ihre Kinder und Freunde unterstützt hatten, in KZs deportiert. Brigitte Höfert, die Tochter von Karl Rupitsch, erarbeitete auf eigene Initiative mit dem Historiker Michael Mooslechner und dem Bildhauer Anton Thuswaldner aus Kaprun ein passendes Konzept eines Erinnerungszeichens an die Geschehnisse von 1944. Der schlichte Gedenkstein sollte im Hof des Schlosses Goldegg verlegt werden. Die Gemeinde Goldegg entschied sich allerdings gegen die Verlegung. Nach einem halben Jahr öffentlich geführter Auseinandersetzungen bot Andreas Huss, der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, daraufhin das Gelände des Regenerationszentrums als Ort für die Verlegung des Gedenksteines an. Am 8. August 2014 wurde schließlich der Gedenkstein verlegt und erinnert heute an die Opfer des „Sturms”.
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Anna Hochleitner, Mutter der beiden von der Gestapo ermordeten Söhne Simon und Alois Hochleitner, errichtete nach dem Krieg an der Stelle des Mordes ein Holzmarterl. Es trug die Inschrift: „Unvergessen meine Söhne Simon und Alois, die hier meuchlings ermordet wurden". Später musste das Holzmarterl aufgrund einer Wegerneuerung entfernt werden. Ein Steinmonument ersetzte es, jedoch verschleierte die veränderte Inschrift die genaue Todesursache der beiden Söhne. Erst im Jahr 2013 wurde auf Initiative von Peter Hochleitner, dem Bruder der beiden, der Gedenkstein mit dem ursprünglichen Text von Anna Hochleitner erneuert.
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Pfarrer Balthasar Linsinger beherbergte 1944/45 im Pfarrhof von Großarl die jüdische Familie Bäumer aus Salzburg, die als „Ausgebombte“ getarnt wurden. Die Eltern arbeiteten bei Bauern, zwei der drei Kinder besuchten die Schule. So konnte die Familie bis Kriegsende unentdeckt in Großarl leben. Im Herbst 2010 wurde Linsinger auf Ansuchen von Angelica Bäumer posthum von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet. Sein Name wird in der Gedenkstätte in Jerusalem verewigt. Zum Gedenken an seine mutige Tat wurde im Mai 2011 in Großarl ein Lindenbaum gepflanzt.
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Inspiriert durch die Forschungsergebnisse der Historiker Michael Mooslechner und Robert Stadler beantragte in den späten 1980er Jahren die damalige Vizebürgermeisterin Maria Bommer (SPÖ) die Errichtung einer Erinnerungstafel „Zum Gedenken an die Widerstandskämpfer der NS-Zeit". Im Dezember des Gedenkjahres 1988 wurde die Gedenktafel schließlich in der Aufbahrungshalle des Friedhofs enthüllt. Diese soll an Kaspar Wind sowie an das Ehepaar Theresia und Alois Buder erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Tafel wurde 1989 in einer rechten Nische der Vorhalle angebracht, wo sie hinter den geöffneten Gittertoren kaum wahrnehmbar hängt.
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Am sog. „Russenfriedhof” liegen in zwei Massengräbern und fünf Einzelgräbern 3549 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilpersonen begraben. Dieser Friedhof beherbergt heute unterschiedliche Erinnerungszeichen. 51 jugoslawische Kriegsgefangene und Zivilpersonen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ebenfalls hier bestattet. Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der sowjetischen Denkmäler und Grabsteine ist heute nicht mehr bekannt – lässt sich jedoch auf den Zeitraum zwischen 1945 und 1949 eingrenzen. Im Jahr 1969 erfolgte der Verkauf der Liegenschaft des Lagerfriedhofs an das Bundesministerium für Bauten und Technik. Eine Neugestaltung des Friedhofs fand im Jahr 1973 statt. Dabei wurden die noch bestehenden Grabhügel des Sowjetteils eingeebnet und die unterschiedlichen Grabzeichen des jugoslawischen Teils entfernt, um Platz für einen zentralen Gedenkstein zu schaffen. Darauf sind die Namen von 45 Männern notiert. Heute obliegt die Verwaltung dieses Geländes dem Innenministerium und der Bundesimmobiliengesellschaft, während das Schwarze Kreuz für die Pflege der Anlage verantwortlich ist.
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Am 10. Dezember 2013 enthüllte das Österreichische Bundesheer eine Gedenktafel in der Krobatin Kaserne in St. Johann im Pongau. Diese soll an die Opfer der Nationalsozialisten im Kriegsgefangenenlager STALAG XVIIIC (317) „Markt Pongau” erinnern.
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Neben dem Geburtshaus des Pfarrers Balthasar Linsinger in St. Veit im Pongau findet sich heute ein Gedenkort für ihn. Während des Zweiten Weltkrieges half Linsinger – damals Pfarrer von Großarl – der fünfköpfigen jüdischen Familie Bäumer, sich als vor den Bombenangriffen geflüchtete Wiener Familie auszugeben. Obwohl er selbst bereits unter Beobachtung der Gestapo stand, gab er ihnen ab 1943 Unterkunft im Pfarrhof. Dafür wurde Balthasar Linsinger 2010 von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern” geehrt. In einer Feierstunde des österreichischen Parlaments wurde beschlossen, in den Wirk- und Geburtsorten Großarl und St. Veit Erinnerungsorte zu errichten. Bis dahin war das mutige Handeln von Balthasar Linsinger in der eigenen Familie unbekannt gewesen. Erst durch die Initiative von Angelica Bäumer wurde im Mai 2011 beim Lackenbauern, dem Geburtshaus von Pfarrer Linsinger, eine Linde gepflanzt und eine Gedenktafel enthüllt. Die Gemeinde St. Veit ehrte Linsinger mit einem Gedenkwochenende.
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Die Gedenkstätte “Friedensoase” wurde im Jahr 2011 errichtet. Die öffentlich zugängliche Erinnerungs- und Gedenkstätte besteht aus vier Elementen: einer Gedenktafel aus Glas, der Gedächtniskapelle Anna Bertha Königsegg, einem Gedenkstein und einem Gedenkbuch. Sie sollen an die Geschehnisse und die Opfer der sog. “NS-Euthanasie” aus der “Versorgungsanstalt Schernberg” erinnern. Hier wurden, gegen den Willen und trotz Widerstands der pflegenden Ordensschwestern und anderer MitarbeiterInnen, unter der Leitung von Sr. Anna Bertha Königsegg im Jahr 1941 über hundert BewohnerInnen gewaltsam in die Tötungsanstalt Hartheim transportiert. Im Jahr 1993 erfolgte die Umbenennung in St. Vinzenz Heim. Auf Initiative einer leitenden Barmherzigen Schwester des St. Vinzenz-Heims, entstand 1998 der Plan, eine Gedächtniskapelle in Gedenken an Sr. Anna Bertha Königsegg zu errichten. Am 8. September 1999 fand schließlich im Rahmen eines Festes für die BewohnerInnen des St. Vinzenz-Heimes auch die Segnung der Kapelle durch den Provinzdirektor der Barmherzigen Schwestern statt. Die im Jahr 2011 eingeweihte Erinnerungstafel nennt namentlich alle 123 ehemaligen BewohnerInnen aus Schernberg, die 1941 gewaltsam von den Nationalsozialisten nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden. Die Inschrift lautet: “Im Lieben Gedenken an die 123 Opfer des NS-Regimes. Sie wurden am 21.04 bzw. 20.05.1941 gewaltsam in Schernberg abtransportiert und in Hartheim (OÖ) getötet.” Auf dem Gedenkstein, der im Jahr 2011 errichtet wurde, steht die Aufschrift: “vergebung bringt frieden”.
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Die am Eingang des Ortsfriedhofs in St. Johann angebrachte Gedenktafel erinnert an die französischen Kriegsgefangenen des STALAG XVIII C.
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Im Jahr 1988 wurde auf Initiative der ÖVP-Ortsgruppe Schwarzach eine Gedenktafel in Erinnerung an die Bewohner*innen des ehemaligen Schlosses Schernberg, welche im Jahr 1941 der „NS-Euthanasie" zum Opfer fielen, gestiftet. Die Enthüllung der Tafel erfolgte am 21. November desselben Jahres im Schlosshof durch Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Zehn Jahre später, anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zum 50. Todestag von Sr. Anna Bertha Königsegg, bat die Kongregation um eine Renovierung der Tafel. Dabei wurden die Schrift erneuert und eine Umrandung hinzugefügt. Aufgrund der neuen Forschungsergebnisse im Zuge der „Ausstellung NS-Euthanasie im Land Salzburg" und im Zusammenhang von Umbauarbeiten im Schlosshof wurde die Tafel vorübergehend entfernt. Im Jahr 2023 hat schließlich die karitative Einrichtung Provinzenz eine überarbeitete Version der Tafel sowie eine Zusatztafel im Schlosshof anbringen lassen.
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Das verwitterte Holzkreuz mit Militärhelm erinnert an den Absturz eines alliierten Militärflugzeugs und dessen Besatzung während der sogenannten „Big Week” im Februar 1944. Ende Februar 1944 griffen die Alliierten eine Reihe von Zentren der deutschen und österreichischen Rüstungsindustrie aus der Luft an. Am 25. Februar 1944 wurden mehrere alliierte Flugzeuge im Gebirgsgebiet Hochgolling zwischen dem Salzburger Lungau und der Steiermark beschossen und zum Absturz gebracht. Dabei starben Crewmitglieder, einige konnten sich jedoch mit einem Fallschirmabsprung retten. Sie wurden später aufgegriffen und in Kriegsgefangenenlager gebracht. Auf ca. 1900 Meter Höhe nahe eines Steiges bei den Bueggerhütten am Kasereck (Gemeinde Lessach) wird an der Stelle eines der Flugzeugabstürze eines verstorbenen Bomberpiloten gedacht.
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Am Friedhof in Althofen/Mariapfarr befindet sich, versehen mit einem schwarzen Steinkreuz, das Grab von Alfred Schoetz. Überzeugt, von russischen Truppen umzingelt zu sein, desertierte der Obergefreite in den letzten Kriegstagen und flüchtete sich in den britisch besetzten Lungau. In Mariapfarr traf er jedoch erneut auf seine Kompanie und wurde von dieser festgenommen. Ohne Militärgerichtsverfahren wurde der Deserteur ein paar Tage nach Kriegsende auf Initiative des Oberleutnants Hans Müller nach einer Abstimmung seiner ehemaligen Kameraden als „Fahnenflüchtling” exekutiert. Er wurde nachts auf einem Feld erschossen und seine Leiche verscharrt. Erst später fand man den Leichnam und Schoetz wurde am Friedhof bestattet. Auf dem lokalen Kriegerdenkmal ist der Soldat nicht erwähnt. Der Vater Alfred Schoetz sen. kämpfte trotz der Einflussnahme Müllers im Nachkriegsjustizwesen beharrlich für eine Verurteilung der Beteiligten. Erst 1949 und unter stark abgemildertem Tatbestand wurden drei Beteiligte schuldig gesprochen.
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Am Kriegerdenkmal der Gemeinde St. Margarethen im Lungau wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer der „NS-Euthanasie” errichtet. Vier Personen aus der Gemeinde – Fritz Leonhard, Johann Stückler, Albert Löcker und Franziska Sampl – werden darauf namentlich genannt. Die gesamte Gedenkstätte befindet sich unterhalb der Pfarrkirche und ist als Kriegerdenkmal den Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs (seit 1921) und Zweiten Weltkriegs (seit 1954) gewidmet. Sie besteht heute nach wie vor aus einem Pfeiler in der Mitte mit Skulpturen eines flügelschlagenden Adlers und eines sterbenden Soldaten sowie je einer Gedenktafel mit den Namen der in den Kriegen gefallenen Soldaten. Die Gedenktafel für die verfolgten und ermordeten NS-Opfer wurde neben Letzteren ebenfalls auf der umliegenden Steinmauer angebracht.
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An der Südostseite der Pfarrkirche St. Michael im Lungau ist eine Gedenktafel für Balthasar Linsinger angebracht. Er war dort von 1954 bis 1977 Pfarrer und wurde nach seinem Tod am örtlichen Friedhof bestattet, weshalb sich sein Grab in St. Michael befindet. Während des Zweiten Weltkriegs half Linsinger – damals Pfarrer von Großarl – der fünfköpfigen jüdischen Familie Bäumer, sich als vor den Bombenangriffen geflüchtete Wiener Familie auszugeben. Obwohl er selbst bereits unter Beobachtung der Gestapo stand, gab er ihnen ab 1943 Unterkunft im Pfarrhof. Dafür wurde Balthasar Linsinger 2010 von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern” geehrt. In einer Feierstunde des österreichischen Parlaments wurde beschlossen, in den Wirk- und Geburtsorten Großarl und St. Veit Erinnerungsorte zu errichten. In der Lungauer Gemeinde St. Michael tat man es auf Initiative der Pfarre und des Pfarrers Markus Kreuzberger selbigen gleich. Am 25. September 2011 fanden im Zuge der örtlichen Erntedankfeier unter großer Beteiligung von Bevölkerung und Vereinen die Einweihung der Gedenktafel und eine öffentliche Ehrung Linsingers statt.
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2006/07 machte die Ausstellung „lebensunwert” der Laube GmbH zur Erinnerung an die über 400 Opfer der NS-„Euthanasie" im Land Salzburg in allen Bezirken des Bundeslandes Station. Im Lungau wurde das Projekt 2007 mehrere Wochen im Gymnasium Tamsweg gezeigt und im Rahmen der Abschlussfeier ein Gedenkgottesdienst abgehalten und eine szenische Lesung veranstaltet. Außerdem wurde ein dauerhaftes Gedenkkunstwerk enthüllt. An der Außenwand der Kirchenmauer gestalteten der Maler und Special Olympics Sportler Herbert Fritzenwallner (1961–2011) und der Tamsweger Künstler Reinhard Simbürger ein Mahnmal zum Gedenken an die „NS-„Euthanasie"-Opfer des Lungaus. Die Gedenktafel erweitert seither das Kriegerdenkmal des Zweiten Weltkriegs bei der Tamsweger Pfarrkirche St. Jakob um einen Erinnerungsort für die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde im Lungau.
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Bei der Lasshofer Alm in Lessach wird mit einem gerahmten Infoblatt und dem Wrack eines Flugzeugteiles an den Absturz eines alliierten Militärflugzeugs und dessen Besatzung gedacht. Während der sogenannten „Big Week” im Februar 1944 griffen die Alliierten eine Reihe von Zentren der deutschen und österreichischen Rüstungsindustrie aus der Luft an. Am 25. Februar 1944 wurden dabei mehrere alliierte Flugzeuge im Gebirgsgebiet Hochgolling zwischen dem Salzburger Lungau und der Steiermark beschossen und zum Absturz gebracht. Die Tafel weist aus, dass der Bomber mit der Seriennummer 42-30310 aus der Gruppe 301 des Squadron 419 unterhalb des Kaserecks am Grat Schneegrube-Burgerkar durch deutsche Jäger abgeschossen wurde. Angaben dazu, welche Flugzeuge und Crewmitglieder an spezifischen Orten getroffen wurden, variieren aber je nach Quellenlage und können nicht gesichert festgestellt werden. Klar ist, dass mehrere britische, kanadische und amerikanische Besatzungsmitglieder bei den Angriffen ums Leben kamen, einige wenige sich aber auch durch Fallschirmabsprünge retten konnten.
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H
In Aigen erinnert die Hans-Graber-Straße an den am 21. Februar 1918 in Oberösterreich geborenen Hans Graber, der während seiner Zeit in der Wehrmacht NS-kritische Flugblätter anfertigte und dafür ermordet wurde. Johann (Hans) Graber war zunächst in der Landesleitung der austrofaschistischen Jugendorganisation “Jung-Vaterland” als Schreibkraft tätig, übernahm später jedoch das Amt des Bezirkssekretärs des Österreichischen Jungvolks, die zur Vaterländischen Front gehörte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten meldete er sich freiwillig bei der Wehrmacht. Ab 1940 begann er Flugblätter herzustellen, die den Krieg sowie die NS-Herrschaft kritisierten. Darüber hinaus war er Gründer der illegalen “Heimatfront”, einer Bewegung, die sich für die Eigenständigkeit Österreichs einsetzte. Am 27. August 1940 wurde Hans Graber verhaftet. Drei Jahre war er inhaftiert, bevor ihn der Berliner “Volksgerichtshof” am 3. Dezember 1943 zum Tode verurteilte. Johann Graber wurde am 18. Februar 1944 in München-Stadelheim enthauptet.
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Bereits 1960 fiel in der Stadt Salzburg der Entschluss, eine Straße nach Hans Prodinger zu benennen. Der gebürtige Villacher und gelernte Kaufmann wurde 1887 geboren und engagierte sich in den 1920er Jahren in der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP), die, wie die NSDAP ein völkisches, rassistisches und antisemitisches Weltbild vertrat. Nicht zuletzt entwickelte sich aus einer Splittergruppe der DNSAP die österreichische NSDAP, der Prodinger aber nicht mehr angehörte. Gegen Ende der 1920er Jahre wurde er Mitglied der Großdeutschen Volkpartei (GDVP), für die er zwischen 1928 und 1934 im österreichischen Nationalrat saß. Aufgrund seiner politischen Gegnerschaft zur NSDAP wurde er nur wenige Monate nach dem “Anschluss” verhaftet und im Konzentrationslager Dachau interniert. Dort wurde er am 5. September 1938 ermordet.
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Der Helene-Thimig-Weg in der Flachgauer Gemeinde Strobl erinnert an die 1889 geborene Wiener Schauspielerin, die angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Reinhardt in die USA emigrierte. Der im deutschsprachigen Raum überaus bekannten und beliebten Schauspielerin blieb eine Karriere in den USA verwehrt; sie erhielt lediglich kleinere Filmrollen und musste oft deutsche Frauen spielen. Drei Jahre nach dem Tod Max Reinhardts kehrte Thimig im Jahr 1946 nach Österreich zurück, wo sie bis zu ihrem 85. Lebensjahr auf diversen Bühnen wirkte und für ihr Spiel ausgezeichnet wurde. Helene Thimig starb am 7. November 1974 in Wien, wo – wie in Strobl – ein Weg an sie erinnert. Darüber hinaus wurde im Salzburger Festspielbezirk an Stolperstein für sie verlegt.
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Die Hans-Weigel-Straße in Grödig erinnert an den Wiener Schriftsteller und Theaterkritiker, der noch vor dem “Anschluss” im März 1938 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz flüchtete. Im Sommer 1945, nur kurze Zeit nach der Befreiung Österreichs durch die Alliierten, kehrte er nach Österreich zurück, wo er seine Arbeit wieder aufnehmen konnte. Hans Weigel, der für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, starb am 12. August 1991 im niederösterreichischen Maria Enzersdorf.
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Hans Pramer war Eisenbahner, langjähriger SP-Funktionär und Obmann der Eisenbahngewerkschaft im Bezirk Hallein, engagierte sich ab 1934 in der illegalen Gewerkschaftsbewegung und den "Revolutionären Sozialisten", setzte nach dem "Anschluss" Österreichs seine Widerstandstätigkeit fort, wurde am 22. Februar 1942 verhaftet, wegen Hochverrats zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und im Zuchthaus Landsberg am 29. Mai 1943 getötet. In Gedenken an Hans Pramer benannte die Stadtgemeinde Hallein nach dem Zweiten Weltkrieg den Kornsteinplatz in der Altstadt in Hans-Pramer-Platz um. Da der historische Name des Platzes weiterhin von der Bevölkerung genutzt wurde, entschied die Gemeinde 1967, den Kornsteinplatz zurückzubenennen und stattdessen den Bahnhofsvorplatz in Hans-Pramer-Platz umzubenennen.
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J
Im Salzburger Stadtteil Itzling erinnert seit 1987 die Jakob-Haringer-Straße an den deutschen, von den Nationalsozialisten verfolgten Schriftsteller. Jakob Haringer, geboren am 16. März 1898 in Dresden, besuchte die Volksschule in München und Salzburg und begann nach dem Schulbesuch eine Lehre als Kaufmann, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder abgebrochen hat. Als Anhänger der Münchener Räterepublik wurde er vorläufig verhaftet, jedoch kurz danach wieder enthaftet. Auf Spenden angewiesen, um sein Leben zu bestreiten, lebte er unter anderem in Bad Reichenhall, Salzburg und Ebenau. 1936 bürgerte ihn das nationalsozialistische Regime aus NS-Deutschland aus. Nur zwei Jahre später begann seine Verfolgung durch die Gestapo, der er über Prag ins Elsaß und anschließend in die Schweiz, wo er sich illegal aufhielt. Erst 1943, nach Aufenthalten in Schweizer Flüchtlings- und Internierungslagern, ließ er sich in Bern nieder, wo er mithilfe einflussreicher Freunde lebte. Jakob Haringer starb am 3. April 1948 in Zürich.
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Im Salzburger Stadtteil Aigen erinnert seit 1969 die Joseph-August-Lux-Straße an den 1871 in Wien geborenen Schriftsteller, der aufgrund seiner religiösen Überzeugung und bewusst österreichischen Einstellung von den Nationalsozialisten am 2. April 1938 im Konzentrationslager Dachau interniert wurde (Häftlingsnummer 13847). Am 29. Juli 1938 wurde Joseph August Lux freigelassen, seine schriftstellerische Arbeit jedoch durch das Regime stark eingeschränkt. Joseph August Lux starb am 23. März 1947 in Anif bei Salzburg.
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Im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1988 der Josef-Haidinger-Weg an den Widerstandskämpfer, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Neben seiner Mitgliedschaft bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) engagierte sich der Eisenbahner bei der Gewerkschaft, war Mitglied des Republikanischen Schutzbunds sowie Obmann des Arbeiter-Turn- und Sportvereins. Nach dem „Anschluss” schloss sich Haidinger der kommunistischen Widerstandsgruppe an und wurde 1940 zum Leiter der Gruppe „Untergebiet Reichsbahn” sowie der „Gruppe Reichsbahnwerkstätte”. Nachdem die Gestapo das Widerstandsnetzwerk aufgedeckt hatte, wurde Haidinger im Jänner 1942 verhaftet. Das Todesurteil erfolgte Anfang November 1942. Josef Haidinger wurde am 11.5.1943 in München-Stadelheim enthauptet.
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Seit 1989 erinnert der von Liefering nach Maxglan verlaufende Josef-Hofkirchner-Weg an den Schuhmacher, der von den Nazis verhaftet wurde. Josef Hofkirchner wurde vermutlich am 25.4.1942 von der Gestapo verhaftet und am 30. April 1942 im Landgerichtsgefängnis Landshut interniert. Laut einem Eintrag im Gefangenenbuch soll Hofkirchner aufgrund „Hochverrats" bzw. „Vorbereitung zum Hochverrat" in Untersuchungshaft gesessen sein. Er wurde am 9. Oktober 1942 aus der Untersuchungshaft entlassen. Bisher gibt es keine weiteren Hinweise auf Josef Hofkirchners weiteren Verbleib.
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Josefine Lindorfer wurde am 2. Dezember 1899 in Hallein geboren, war seit 1936 mit dem Schlosser Johann Lindorfer verheiratet und arbeitete in der Halleiner Zigarrenfabrik. Im Jahr 1942 wurde sie wegen einer Spende an die Rote Hilfe denunziert und direkt in das KZ Auschwitz deportiert. Dort starb sie am 18. November 1942 an einer Lungenentzündung. In Erinnerung an die Widerstandskämpferin benannte die Stadtgemeinde Hallein einen Platz in Josefine-Lindorfer-Platz um.
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K
Neben einem Stolperstein erinnert auch eine im Jahr 1962 umbenannte Straße im Stadtteil Salzburg Süd an Karl Emminger. Der gebürtige Niederösterreicher wurde am 26. September 1878 geboren und war als Schlosser und Eisenbahner tätig. Später wurde der Sozialdemokrat Präsident der Salzburger Arbeiterkammer sowie Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes. Unter austrofaschistischer Herrschaft verlor Emminger sämtliche öffentlichen Ämter und war aufgrund seiner politischen Agitation drei Monate in Haft. Auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Emminger, der keiner Widerstandsgruppe angehört, observiert. Aus dieser dauernden Bespitzelung resultierte auch die Verhaftung am 18. November 1942. Nur wenige Monate später, am 7. Jänner 1943, wurde Emminger aufgrund von “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt; von der Anklage wurde er aber im Mai 1943 freigesprochen, da belastende Aussagen ihm gegenüber wieder zurückgenommen wurde. Emminger starb nur ein Jahr später, am 7. Mai 1944, an den Haftfolgen.
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Im Salzburger Stadtteil Liefering wurde 1954 die Straße zwischen Münchener Bundesstraße und Schmiedingerstraße nach Karl Böttinger benannt. Der Eisenbahner Karl Böttinger, geboren am 27. Oktober 1891 in Andorf im Innviertel, war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) sowie der Freien Gewerkschaft; beide wurden nach der austrofaschistischen Machtübernahme verboten. Böttinger war während der NS-Zeit Mitglied der Revolutionären Sozialisten (RSÖ). 1942 hat die Gestapo etliche Salzburger Widerstandsgruppen ausgehoben. Im Rahmen dessen wurde auch Karl Böttinger verhaftet und in das Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert. Darüber hinaus war er während der Haft gezwungen, Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen zu leisten. Am 17. November 1944 starb Karl Böttinger beim Versuch, am Max-Ott-Platz eine Zeitzünderbombe zu entschärfen.
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Das Kunstprojekt „Einwurf” des Salzburger Künstlers Bernhard Gwiggner ist der Erinnerung an Georg Rinnerthaler gewidmet, der aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Vaterländischen Front nur wenige Tage nach dem „Anschluss” ins KZ Dachau deportiert und anschließend aus seiner Heimatgemeinde verbannt wurde. Die Intervention Gwiggners diskutiert die Frage von Mitläufertum und Täterschaft und lädt die Öffentlichkeit dazu ein, sich aktionistisch – in Form des Einwerfens von auf dem Werk installierten Glasscheiben – mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Die ersten Resultate, die im Rahmen des Projekts „Orte des Gedenkens" realisiert wurden, wurden in der Rinnerthaler-Passage ausgestellt. Gwiggners Arbeit befand sich nach der Enthüllung noch neben dem Neumarkter Kriegerdenkmal in der Kirchenstraße, wo es heute jedoch nicht mehr steht. Zum Zeitpunkt der Recherchen wurde noch nach einem geeigneten Standort gesucht.
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Das heutige Karl-Reinthaler-Haus ist eng verbunden mit der Saalfeldner Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und dem 1923 gegründeten Verein “Arbeiterheim Saalfelden”. Nach der austrofaschistischen Machterlangung wurde sowohl die Partei als auch der Verein aufgelöst und das als Arbeiter*innenheim genutzte Gebäude regimetreuen Käufern übergeben. Der Verein wurde schließlich erst 1961 wiedergegründet, das Gebäude erneut dem Verein übereignet, der 1972 seine Statuten insofern änderte, als das oberste Ziel nun darin bestand, Bildungsarbeit und Kulturveranstaltungen zu fördern. Erst 2001 erfolgte der Umzug des Vereins in ein 1955 von der Arbeiterkammer erbautes Gebäude. Dieses diente bis 2001 dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, der es als Gewerkschaftshaus nutzte. Seit 2002 trägt es den Namen des von der Republik Österreich ausgezeichneten Widerstandskämpfers Karl Reinthaler.
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Bis in das Jahr 2014 existierte kein Erinnerungszeichen an den sogenannten „Sturm” von Goldegg. Ziel dieser Razzia am 2. Juli 1944 war die Ergreifung und Verhaftung einiger Goldegger Wehrmachtsdeserteure, die teils seit dem Vorjahr untergetaucht waren. Die beiden unbeteiligten Hochleitner-Brüder wurden von der Gestapo ermordet, Peter Ottino starb im Schusswechsel mit der SS, Karl Rupitsch, August Egger und Kaspar Wind wurden im Oktober desselben Jahres im KZ Mauthausen erhängt, Georg Kößner im März 1945 in Glanegg erschossen, und Richard Pfeiffenberger starb in einer Strafkompanie. Ebenso wurden zahlreiche Familienangehörige und Nachbarn, die ihre Kinder und Freunde unterstützt hatten, in Konzentrationslager deportiert. Brigitte Höfert, die Tochter von Karl Rupitsch, erarbeitete auf eigene Initiative mit dem Historiker Michael Mooslechner und dem Bildhauer Anton Thuswaldner aus Kaprun ein passendes Konzept eines Erinnerungszeichens an die Geschehnisse von 1944. Der schlichte Gedenkstein sollte im Hof des Schlosses Goldegg verlegt werden. Die Gemeinde Goldegg entschied sich allerdings gegen die Verlegung. Als alternatives Gedenken wurde auf Bestreben des Pfarrers Alois Dürlinger vom Pfarrgemeinderat sowie dem Gemeinderat ein Text für zwei Kupfergedenktafeln ausgearbeitet. Diese wurden am 3. August 2014 am Friedhof Goldegg eingeweiht. Die Opfer des Sturms werden darauf nicht namentlich genannt.
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Im Jahr 2012 haben die Kinder von Karl Rupitsch, Brigitte Höfert, Engelbert Portenkirchner und seine Enkelin Johanna Doppler-Klausner ein Erinnerungszeichen für ihren Vater und Großvater gesetzt. Das Erinnerungszeichen in Form eines Kirschbaums wurde beim Ausflugsgasthaus „Paussbauer” in Mühlbach am Hochkönig gepflanzt. Karl Rupitsch verweigerte im Jahr 1943 den Kriegsdienst für die Nationalsozialisten und wurde im Juni 1944 im Zuge des „Sturms” auf Goldegg verhaftet. Im Oktober 1944 wurde er im KZ Mauthausen auf direkten Befehl Heinrich Himmlers erhängt.
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L
Im Salzburger Stadtteil Maxglan erinnert der Leonhard-Steinwender-Weg seit 1996 an den Salzburger Priester, der aufgrund seiner Nähe zur austrofaschistischen Vaterländischen Front unmittelbar nach dem “Anschluss” verhaftet und daraufhin ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurde. Steinwender, geboren am 18. September 1889 im Lungauer Lasaberg, besuchte das Erzbischöfliche Borromäum in Salzburg und studierte nach der Matura Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1912 war er als Kooperator im Tiroler Ort Brixlegg tätig. Neben seiner Mitgliedschaft in der Christlichsozialen Partei war er auch als Chefredakteur der Tageszeitung “Salzburger Chronik” tätig, welche einen antinationalsozialistischen Kurs vertrat. Unter austrofaschistischer Herrschaft war Steinwender ab 1934 auch im Schulungs- und Pressereferat der Salzburger Landesleitung der Vaterländischen Front tätig. Leonhard Steinwender wurde bereits in der Nacht des “Anschlusses” in seiner Wohnung festgenommen, kurz darauf aber wieder freigelassen. Eine erneute Verhaftung erfolgte am 19. April 1938; sieben Monate blieb er in Gestapo-Haft, anschließend erfolgte am 10. November 1938 die Überstellung in das KZ Buchenwald, wo er bis 16. November 1940 interniert war. Nach seiner Freilassung aus dem Konzentrationslager wurde er aus dem Gau Salzburg verbannt; zwischen 1940 und 1945 arbeitet er als Vikar im oberbayrischen Petting. Leonhard Steinwender starb am 22. August 1961 in Mattsee.
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Neben einem Stolperstein erinnert in Salzburg seit 1970 auch die Lotte-Lehmann-Promenade an die Berliner Kammersängerin, die es dank Richard Strauss nach Wien verschlug. Neben der Hauptstadt bildete auch die Festspielstadt ein wesentliches Zentrum ihres Wirkens. Lotte Lehmann hatte einen Ruf als Wiener Primadonna. Sie war bis Sommer 1937 fester Bestandteil der Salzburger Festspiele. Wiederholt ging sie auf Konzerttournee in die USA. 1934 versuchte Hermann Göring Lotto Lehmann nach Berlin zu holen, um die international gefeierte Primadonna an Nazi-Deutschland zu binden. Sie galt dort aber als unerwünscht, da sie viel mit Arturo Toscanini zusammenarbeitete, welcher sich stark gegen den italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus aussprach. Für den Salzburger Festspielsommer 1938 wäre ein Engagement Lotte Lehmanns erneut geplant gewesen, jedoch reiste sie bereits im Herbst 1937 in die USA, um dort Konzerte zu geben. Sie kündigte an, im April in Wien zurück zu sein, aber durch den “Anschluss” im März 1938 kehrte sie nicht mehr nach Österreich zurück. Im April 1938 reiste sie nach England sowie nach Den Haag und Paris, wo sie mit drei ihrer Stiefsöhne zusammentraf. Gemeinsam reisten sie am 10. August 1938 endgültig in die USA aus. Ihr Ehemann Otto Krause und das vierte Kind befanden sich bereits in New York, wobei Otto Krause bereits am 22. Januar 1939 starb. Fortan lebte sie mit den vier Kindern in den USA und am 13. Juni 1945 bekam sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Krieg besuchte sie oft Wien und Salzburg. Sie starb am 26. August 1976 in Santa Barbara in den USA. Bis heute ist sich die Forschung uneinig, welche Motivation Lehmann tatsächlich bewegte, sich gegen den Nationalsozialismus zu positionieren.
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M
Aus einer Zusammenarbeit der Radiofabrik Salzburg, dem Christian-Doppler-Gymnasium und dem Personenkomitee Stolpersteine entstand 2008 ein Mahnmal samt Klanginstallation für die während der NS-Zeit im sogenannten “Zigeunerlager” in Leopoldskron internierten Rom*nja und Sinti*zze. Angedacht war, dass die vom Künstler Zoltan Pap gestaltete Skulptur zunächst an unterschiedlichen Orten in Salzburg aufgestellt wird; ein Jahr später wurde sie schließlich auf dem Gelände des ehemaligen Lagers in Leopoldskron installiert, jedoch ohne Klanginstallation. 2012 erfolgte die Anbringung einer Informationstafel. Zudem verlegte man zwischen 2007 und 2014 insgesamt 18 Stolpersteine für die im Lager geborenen Kinder, die später im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden. Insgesamt 90 Prozent der österreichischen Rom*nja und Sinti*zze wurden während der Zeit des Nationalsozialismus getötet. Im Nachkriegsösterreich interessierte sich lange kaum jemand für das Schicksal der Ermordeten und der Überlebenden. Erst in den 1980er Jahren begann man die Verfolgung und Ermordung dieser Volksgruppe – als solche erkannte die Republik Österreich sie erst 1993 an – aufzuarbeiten.
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Zwischen dem Schloss Mirabell und dem Salzburger Kongresshaus befindet sich heute der Kurgarten, in dessen Zentrum sich seit 1991 das “Euthanasie”-Mahnmal befindet. Es gedenkt aller Salzburger und Salzburgerinnen, die aufgrund einer Beeinträchtigung oder Erkrankung von den Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Hartheim verschleppt und dort ermordet wurden. Das von Otto Saxinger entworfene über drei Meter hohe Mahnmal stellt eine Grabstele dar. Sie besteht aus einem Granitsockel, dem ein Glaskörper aufgesetzt wurde; dieser ist wiederum mit zu einem Drittel mit Asche gefüllt. Auf dem Glaskörper erkennt man darüber hinaus die Jahreszahlen 1941, 1991 und 2014, welche auf die Deportation in die Tötungsanstalt Hartheim, die Errichtung des Mahnmals sowie auf dessen Reparatur und Erweiterung um vier Platten, die die Stele umgeben und auf der 325 Namen der bisher bekannten Ermordeten eingraviert wurden, verweisen. Das Mahnmal musste 2014 nach der Zerstörung durch Neonazis erneuert werden.
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Am Maxglaner Friedhof gedenkt ein rund vier Meter hoher und insgesamt 16 Tonnen schwerer Steinblock aller Menschen, die im 20. Jahrhundert verfolgt wurden. Ursprünglich war angedacht, auf Initiative des Pfarrers Franz Lauterbacher ein Denkmal für das sogenannte “Zigeunerlager” Maxglan – das sich allerdings niemals im Maxglan, sondern in Leopoldkron-Moos befand – zu errichten. Ab Herbst 1939 wurden dort 300 bis 400 Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze gefangen gehalten und durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Die meisten der dort Internierten deportierte man ab 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie grausam ermordet wurden. Nach Überlegungen des Künstlers Nikolaus Pfeiffer sollte der Marmorblock schließlich allen Verfolgten im 20. Jahrhundert gewidmet werden, wobei die Gefangenen und Ermordeten des “Zigeunerlagers” nicht unerwähnt bleiben dürfen. Die Gemeinde Maxglan weihte das Mahnmal am 15. Juni 2008 ein.
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Am 14. Dezember 1985 enthüllten der damalige Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. sowie der Bürgermeister Josef Reschen das österreichweit zweite Mahnmal für während der NS-Zeit verfolgte und ermordete Rom*nja und Sinti*zze. Initiiert von der SPÖ-Gemeinderätin Anita Pirker und unterstützt von der Bürgerliste wurde das 1985 vom Künstler Zoltan Pap geschaffene Mahnmal auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn aufgestellt. Die Rennbahn diente den Salzburger Nationalsozialisten ab 1940 kurzzeitig als Internierungslager für Rom*nja und Sinti*zze; Familien aus Schwarzach, Dorfgastein, Eben und Hallein wurden hierher zwangsumgesiedelt, wo sie in Pferdeboxen, bewacht von Wachmannschaften der Polizei, untergebracht waren. Da jedoch die Trabrennsaison bevorstand, verlegte man die Menschen in das Lager Leopoldskron, das zu einem Anhaltelager ausgebaut wurde und von wo aus ein Großteil der Inhaftierten in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet wurde.
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Vor der Salzburger Synagoge erinnert seit 8. November 1985 ein Mahnmal an die Pogromnacht von 8. bzw. 9. November 1938. In dieser Nacht kam es im gesamten “Deutschen Reich” zu geplanten und koordinierten Gewaltaktionen vonseiten zahlreicher SA- und SS-Männer gegen jüdische Bürger und Bürgerinnen, Synagogen und jüdische Geschäfte. Bei dieser propagandistisch eingesetzten Gewalt wurden über 90 Personen ermordet und Hunderte in den Selbstmord getrieben. In Salzburg verhaftete man über 60 jüdische Männer, die zum Teil ins Konzentrationslager Dachau deportiert wurden. Darüber hinaus zwang man die jüdische Bevölkerung Salzburgs das “Deutsche Reich” zu verlassen. Bis heute steht das Mahnmal aber in der Kritik. So wird beispielsweise beanstandet, dass das für die Stadt so wichtige Mahnmal an keinem zentralen Ort stehe, wo es einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne. Tatsächlich seien aber sicherheitstechnische Gründe für den Standort ausschlaggebend gewesen, so der frühere Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Marko Feingold, da die jüdische Gemeinde antisemitische Attacken auf das Mahnmal befürchtete.
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Das Mahnmal zur Bücherverbrennung - betitelt mit “Buchskelett” - befindet sich am Salzburger Residenzplatz, allerdings nicht am historischen Ort der Bücherverbrennung vom 30. April 1938. Nachdem die Stadt 2011 eine Gedenktafel für die Bücherverbrennung an der St.-Michaels-Kirche angebracht hatte, wurden erneut Forderungen nach einem Mahnmal laut. Schließlich beauftragte der Gemeinderat der Stadt Salzburg 2015 die Kulturabteilung mit der Ausschreibung für ein Mahnmal. Aus über hundert nationalen und internationalen Einreichungen wurde das “Buchskelett” gewählt. Die Umsetzung beschloss der Kulturausschuss 2017, die Enthüllung erfolgte am 30. April 2018. Bis heute steht das Mahnmal jedoch in der Kritik: zum einen aufgrund seiner Platzierung abseits des eigentlichen Treibens und weit entfernt vom historischen Ort, zum anderen aufgrund der Tatsache, dass sich Menschen aufgrund der Sitzhöhe dort ausruhen und jausnen und so ein pietätvolles Gedenken in den Hintergrund rückt.
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Im Eingangsbereich des Jüdischen Friedhofs in Salzburg befinden sich seit 1993 drei Denk- bzw. Mahnmäler, die an die jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs erinnern, sowie der Schändung des Friedhofs während der NS-Zeit, den Salzburger Holocaustopfern und den vielen Totgeburten unter den Überlebenden gedenken. Der Jüdische Friedhof in Salzburg entstand 1893, nur knapp 30 Jahre nachdem sich die ersten jüdischen Menschen wieder in Salzburg ansiedeln durften. Nach dem “Anschluss” verkauften die NS-Behörden den Friedhof an die Wärterin, die ihn seit 1922 betreut hatte. Diese nutzte den Friedhof als Weidefläche für ihr Vieh, die Leichenhalle als Kuhstall. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Friedhof der neugegründeten jüdischen Gemeinde zurückgegeben werden. Von insgesamt rund 100 Grabsteinen, die sich vor der NS-Zeit am Friedhof befanden, waren nur 42 erhalten.
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Der Marko-Feingold-Steg verbindet heute den Hanuschplatz und den Makartplatz und hieß auch, bis zu seiner Umbenennung am 27. Mai 2021, noch Makartsteg. Erst nach dem Tod Marko Feingolds im Jahr 2019 beschäftigte sich die Stadtpolitik auf Initiative der Witwe Feingolds und der damaligen Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Hanna Feingold, mit einer möglichen Straßenumbenennung. Allerdings fehlte eine nötige Mehrheit, da sich ÖVP, SPÖ und FPÖ gegen eine solche Änderung aussprachen. Erst dem Vorschlag des ehemaligen Bürgermeisters Harald Preuner, den Makartsteg für eine Umbenennung zu Verfügung zu stellen, stimmten - gegen den Wunsch Hanna Feingolds, die eine Straße, keine Brücke, favorisiert hätte - außer den NEOS und der KPÖ Plus alle Parteien zu. Heute dient der Steg unter anderem als Ausstellungsfläche; Feingolds bewegtes Leben und Wirken wird hier regelmäßig mit unterschiedlichen Installationen sichtbar gemacht. Feingold – ab 1980 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg – wurde 1913 geboren, wuchs in Wien auf und flüchtete vor den Nationalsozialisten nach Prag, wo er 1939 verhaftet wurde. Feingold überlebte die Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme und Buchenwald und engagierte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für das Gedenken an den Holocaust, indem er als Zeitzeuge regelmäßig vor Schülern und Schülerinnen sprach und über seine Erlebnisse während des Holocaust berichtete.
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Bereits 1930 wurde anlässlich des zehnten Gründungsjahres der Salzburger Festspiele der über 3.000 Quadratmeter große Platz zwischen Festspielhaus und Kollegienkirche nach dem Regisseur und Mitbegründer der weltbekannten Veranstaltung benannt. Aufgrund von Reinhardts jüdischer Herkunft erfolgte nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” eine Umbenennung in Hofstallgasse, welcher schließlich 1946 eine Rückumbenennung in Max-Reinhardt-Platz folgte. Max Reinhardt, geboren am 9. September 1873 trat zunächst als Schauspieler in Erscheinung. 1905 übernahm er die Leitung des Deutschen Theaters, gründete eine Schauspielschule und leitete weitere Theater. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte er nach Salzburg zurück, wo er das Schloss Leopoldskron erwarb. In den 1930er Jahren, als regionale Nationalsozialisten begannen, ihre Aktivitäten zu intensivieren und auch einen Böller in der Eingangshalle des Schlosses zündeten, begann Reinhardts Rückzug ins Ausland. 1937 emigrierte er schließlich vollständig in die USA, sein Schloss wurde nach dem “Anschluss” von den Nationalsozialisten zu Repräsentationszwecken genutzt. Reinhardt konnte sich in den USA künstlerisch kaum etablieren. Nachdem er mehrere Schlaganfälle erlitten hatte, starb er am 31. Oktober 1943. Seiner Ehefrau, Schauspielerin Helene Thimig, gelang es erst 1951, eine Restitution des Schlosses zu erreichen. Heute erinnert der Platz inmitten der Salzburger Altstadt an den engagierten Reinhardt.
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Das Mahnmal für die Opfer des Schießplatzes Glanegg wurde im Rahmen der Angelobungsfeier für 150 Rekruten enthüllt. Die erste Tafel, die auf dem Felsblock aus Untersberger Marmor angebracht wurde, gedenkt allen Opfern des nationalsozialistischen Terrors. Die Tafel darunter erinnert an acht Personen, die aufgrund ihrer Überzeugungen den Kriegsdienst verweigerten bzw. desertierten und dafür auf dem Schießplatz ermordet wurden.
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Am Friedhof der Gemeinde Thalgau befindet sich in der Nähe zur Gefallenengedenktafel das Mahnmal für die Thalgauer Opfer der sogenannten “Aktion T4”, bei der Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen in dafür vorgesehenen Tötungsanstalten systematisch ermordet wurden. Initiiert hatte das Mahnmal der frühere Thalgauer Sonderschulpädagoge und Leiter der Allgemeinen Sonderschule Thalgau Othmar Eiterer, geweiht wurde es am 3. November 2001.
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Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen des Historikers Rudolf Leo zum Nationalsozialismus im Pinzgau sowie den Forschungen der Sozialarbeiterin Christina Nöbauer zu den Biografien ehemaliger Bewohner*innen der damaligen Caritas-Anstalt St. Anton errichtete die Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße das Mahnmal für die NS-Opfer der Gemeinde, welches im November 2015 feierlich eingeweiht wurde. Das von Sebastian Gärtner entworfene Mahnmal gedenkt aller während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgten, deportierten und ermordeten Bürger*innen der Gemeinde Bruck sowie der 45 Bewohner*innen der Caritasanstalt St. Anton, die im Rahmen der „Euthanasie”-Aktion getötet wurden. Bereits im Juni 1940 deportierte man sechs Personen in die Landesheilanstalt Niedernhart in Linz, wobei zwei dort getötet wurden und die anderen vier in der Tötungsanstalt Hartheim. Die restlichen Opfer lebten zum Zeitpunkt ihrer Deportation nicht mehr im Caritasdorf, sondern waren entweder in anderen Einrichtungen untergebracht oder bei ihren Familien. Zwei dieser Opfer wurden in der im NS-Jargon sogenannten „Kinderfachabteilung” Am Spiegelgrund ermordet, drei weitere in der Landesheilanstalt Niedernhart; die restlichen Personen wurden in Hartheim ermordet.
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Der Monstranz, angefertigt von ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des STALAG XVIII C, steht heute im Pfarrbüro der Pfarre St. Johann i/Pg. und wurde im Jahr 1961 durch den Dechant Völk um eine erklärende Inschrift erweitert.
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O
Der sowjetische Obelisk wurde am 25. Juni 1949 in Erinnerung an die 3709 in unterschiedlichen Massengräbern begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen errichtet. Diese waren zuvor Inhaftierte des STALAG XVIIIC (317) „Markt Pongau” gewesen.
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P
Der Hain der Flucht befindet sich auf rund 1.750 Meter Seehöhe im Krimmler Achental und ist all jenen Menschen gewidmet, die sich auf der Flucht befinden sowie jenen, die Flüchtende unterstützen und sich für Frieden einsetzen. Die Einweihung des Hains fand am 17. Oktober 2017 statt; für diesen Anlass reisten Vertreter*innen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften, der Landespolitik, des Bundesheeres sowie Schulklassen und Medien an. Im Zentrum des Hains befindet sich ein Prisma, das den Grundgedanken des Hains in drei Sprachen wiedergibt und die symbolische Bedeutung des Hains wiedergeben soll. Darüber hinaus befinden sich im Hain zwei Felsen sowie insgesamt 49 Bäume, die wiederum Personen gewidmet sind, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Flucht von rund 5.000 Juden und Jüdinnen nach Palästina bzw. das 1948 gegründete Israel stehen.
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Am Friedhof in Lessach befindet sich eine Grabstätte für die Priester der dortigen Pfarre. Auf der Gedenktafel des schmiedeeisernen Grabschmuckes sind Vikare und Pfarrer von 1618 bis 1970 namentlich vermerkt. Darunter auch Franz Esthofer, der von 1937 bis 1950 als Pfarrer in Lessach tätig war. Aufgrund seiner Haltung gegen den Nationalsozialismus wurde jener mehrfach bei der Gestapo angezeigt und wegen antinationalsozialistischer Predigtinhalte verfolgt. Auch wehrte er sich stetig gegen das mehrmals gegen ihn verhängte Schul- und Unterrichtsverbot.
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R
Im Salzburger Stadtteil Lehen, zwischen der Struber- und Gaswerkgasse gelegen, befindet sich der Robert-Jungk-Platz seit 2014. Der Beschluss zur Namensgebung fiel bereits 2001; zunächst fand man den Platz noch in der Salzburger Altstadt, 2014 wurde er an seinen heutigen Ort verlegt. Der Platz gedenkt des Berliner Journalisten und Zukunftsforschers Robert Jungk, der am 11. Mai 1913 zur Welt kam. Nach dem Reichstagsbrand in Deutschland im Februar 1933 wurde Jungk – seines Zeichens Pazifist – aufgrund seines Auftretens gegen den Nationalsozialismus verhaftet, kurz danach wieder enthaftet. Er beschloss nach der Haftzeit, ins Exil zu gehen. In Paris studiert er Psychologie und Soziologie, kehrte kurzzeitig nach Berlin zurück, floh anschließend über Prag in die Schweiz, wo er Zuflucht vor dem NS-Terror fand; viele seiner Familienmitglieder überlebten diese Zeit nicht. In der Schweiz schrieb er für unterschiedliche Schweizer Zeitungen; Berichte über Vorgänge in NS-Deutschland sowie erste Berichte über die Gräuel in den Konzentrationslagern glauben ihm zunächst nur wenige. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mit dem Aufkommen des Kalten Krieges widmet er sich vermehrt der Kritik an der atomaren Aufrüstung; das Resultat dieser Engagements ist der 1956 erschienene Klassiker “Heller als tausend Sonnen”. Robert Jungk zog 1970 nach Salzburg, wo er in einer Wohnung in der Steingasse lebte. Der Zukunftsforscher starb am 14. Juli 1994 in Salzburg.
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Im Salzburger Stadtteil Taxham wurde 1965 eine Straße nach der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann benannt. Neben einem Stolperstein, einer Gedenktafel in der Salzburger Innenstadt sowie einem Denkmal im Stölzlpark erinnert die rund 450 Meter lange Straße an die am 27. Mai 1919 in der Nähe von Linz geborene Antifaschistin. In einer sozialdemokratisch gesinnten Familie aufgewachsen, erlernte Hofmann den Beruf der Näherin und engagierte sich in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, die 1934 vom austrofaschistischen Regime verboten wurde. Während der NS-Herrschaft war sie Mitglied einer kommunistischen Widerstandszelle, die die Gestapo jedoch 1942 aushob. Rosa Hofmann wurde am 17. April 1942 verhaftet und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” am 15. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 9. März 1943 vollstreckt. In der Rosa-Hofmann-Straße befindet sich heute das Wohnquartier Rosa Zukunft, ein vom Diakoniewerk initiiertes Projekt, das ein generationsübergreifendes Wohnen und Miteinander ermöglicht.
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Seit 1962 erinnert im Süden Salzburgs die rund 400 Meter lange Robert-Preußler-Straße an den ersten sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten des Bundeslands Salzburg. Schon früh in der Publikation unterschiedlicher Zeitungen und Zeitschriften tätig, baute Preußler gemeinsam mit Josef Witternig die sozialdemokratische Salzburger Wacht zu einer Tageszeitung auf. In der Ersten Republik saß der Sozialdemokrat auch im Nationalrat sowie im Bundesrat und avancierte schließlich zum Landeshauptmannstellvertreter. In dieser Position war er zusammen mit dem Landeshauptmann Josef Rehrl maßgeblich am Bau der Gaisbergstraße sowie am Bau der Großglockner Hochalpenstraße beteiligt. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten war er während der austrofaschistischen Herrschaft kurzzeitig in Haft. Unter dem NS-Regime war er auch politischer Verfolgung ausgesetzt, die ihren Höhepunkt im Entzug seiner Pension fand. Nach langer Krankheit starb Robert Preußler am 16.2.1942 in Salzburg.
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Die Rinnerthaler-Passage und die darin ausgestellten Werke, die aus dem Projekt “Einwurf” des Künstler Bernhard Gwiggner hervorgingen, erinnern an Georg und Johann Rinnerthaler. Georg Rinnerthaler, 1882 geboren, war als Mitglieder der Christlichsozialen Partei und danach als Amtswalter der Vaterländischen Front schon bald das Feindbild der Neumarker Nationalsozialisten. Aufgrund dessen wurde der Gasthausbetreiber und Fleischhauer nur wenige Tage nach dem “Anschluss” verhaftet und mit seinem Sohn Johann Rinnerthaler in das KZ Dachau deportiert. Nach einjähriger Internierung wurde er am 20. März 1939 entlassen, jedoch aus Neumarkt verbannt, weshalb er die restliche NS-Herrschaft in Freilassing verbrachte. Georg Rinnerthaler starb am 3. März 1957. So wie der Vater überlebte auch der Sohn die Zeit des NS-Regimes in der Verbannung; bereits am 13. März 1939 aus dem KZ Dachau entlassen, verbannte die örtliche NSDAP auch ihn aus dem Heimatgemeinde. Johann Rinnerthaler starb am 11. November 1980.
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Im Juli 1982 reiste eine Gruppe gläubiger Bürger und Bürgerinnen aus Maria Alm und Saalfelden in den Schweizer Ort Flüeli, wo der Mystiker und Heilige Bruder Klaus und seine Frau Dorothea wirkten. Während des Ausflugs entstand die Idee, ihnen zu Ehren eine Kapelle zu errichten. Nur wenige Jahre später, am 14. Mai 1988, konnte die Kapelle eingeweiht werden. Ausgehend von intensiven Kontakten zwischen der Initiative Friedenskapelle und den Nachkommen des Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter konnte am 26. September 2020 eine Reliquie von Franz Jägerstätter – ein Knochenstück in einer Schatulle, das sich zuvor im Besitz der Diözese Linz befunden hatte – in der Kapelle beigesetzt werden. Die Reliquie befindet sich gegenwärtig in der Altarmitte unter der Bibel.
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S
Valentin Aglassinger wurde am 14. Februar 1886 in St. Pantaleon im Bezirk Braunau geboren. Er war verheiratet und von Beruf Eisenbahner sowie in der Gewerkschaft tätig und Sozialdemokrat. Darüber hinaus war er bis 1934 als Sozialdemokrat Mitglied des Gemeinderates in Gnigl. Während des Nationalsozialismus galt Valentin Aglasssinger als “politisch vorbelastet”. Da er zudem kranke Kollegen finanziell unterstützte, wurde er am 15. März 1943 verhaftet und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt. Schlussendlich wurde er am 19. Januar 1944 freigesprochen, jedoch nicht aus der Haft entlassen. Am 19. April 1944 wurde er in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort am 7. Februar 1945 ermordet.
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Maria Aigner wurde am 10. März 1915 in Salzburg geboren. Ihre Mutter verstarb bereits früh und ihr Vater, welcher von Beruf Malermeister war, heiratete erneut. Maria Aigner war in der Pflegeanstalt der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul untergebracht. Im November 1938 wurde sie in die Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau verlegt, welche ebenfalls durch den Orden der Barmherzigen Schwestern geführt wurde. Maria Aigner wurde von dort am 21. April 1941 mit einem Transport abgeholt und nach Hartheim gebracht, wo sie im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, welche auch als “NS-Euthanasie” bekannt ist, ermordet wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Adolf (Abraham) Altmann wurde am 8. September 1879 in Hunsdorf (heute Slowakische Republik) geboren. Er war Doktor der Philosophie, Rabbiner, Gründer der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und Verfasser der „Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart“. Mit seiner Ehefrau Malvine Weisz aus Kaschau hatte er sechs Kinder. In Salzburg lebten sie zwischen 1907 und 1915 sowie zwischen 1918 und 1920 in einem großstädtischen „Hellerhaus“ in der Faberstraße 11. Dazwischen war Dr. Altmann Rabbiner der jüdischen Gemeinde Meran und außerdem k. u. k. Feldrabbiner. Ab 1920 war er fast 18 Jahre Oberrabbiner von Trier. Ende März 1938 floh er mit seiner Frau nach Den Haag. Nach der Besetzung Hollands durch die Nationalsozialisten im Jahr 1940 mussten sie nach Groningen ziehen, von wo sie 1943 ins Ghetto in Amsterdam gekommen sind. Der weitere Weg führte das Ehepaar in die Konzentrationslager Westerbork, Theresienstadt und am 16. Mai nach Auschwitz, wo beide am 7. Juli 1944 vergast wurden. Einer ihrer Söhne, eine Tochter, der Schwiegersohn und die beiden Enkelkinder wurden bereits zuvor in Gaskammern ermordet.
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Rosette Anday wurde am 22. Dezember 1899 in Budapest als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach ihrem Debüt als Sängerin im Jahr 1922 trat sie bis 1938 mehrmals bei den Salzburger Festspielen auf. Im Jahr 1938 erhielt die mittlerweile zum Christentum konvertierte Anday aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ein Auftrittsverbot. Die Sängerin war inzwischen mit ihrem zweiten Ehemann, dem Wiener Rechtsanwalt Karl Bündsdorf, verheiratet und konnte nur durch seine Hilfe die folgenden sieben Jahre versteckt in Wien überleben. Nach 1945 trat sie noch zwei Mal bei den Salzburg Festspielen auf, und ihren letzten Auftritt an der Wiener Staatsoper hatte sie im Jahr 1961. Am 18. September 1977 verstarb Rosette Anday im Alter von 77. Jahren und erhielt auf dem Wiener Zentralfriedhof ein Ehrengrab.
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Heinrich Aninger (vormals Abeles), geboren am 15. Juli 1867 in Senomat bei Rakonitz (Böhmen) war Jude, Kaufmann, Vorstandsmitglied der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg und Teilhaber der Bürsten- und Galanteriewarenfirma „Fischer & Aninger“ in Salzburg, Sigmund Haffner-Gasse 7-9. Außerdem war er Mitglied der zionistischen Ortsgruppe und Vorsitzender der Freimaurerloge B’nai B’rith in Salzburg. Verheiratet war er mit Klara, geborene Taussig, der Schwester von Emelie Fischer und Ehefrau seines Mitteilhabers Ludwig Fischer. Sie hatten einen Sohn, der nach einigen Wochen Inhaftierung im KZ Dachau ein Visum für die USA erhielt. Die Familie lebte in einer Wohnung im Andrä-Viertel in einem großstädtischen „Hellerhaus“, welches sie nach den Novemberpogromen vom 9. auf den 10. November 1938 verlassen mussten, weil es von einem nationalsozialistischen Beamten beansprucht wurde. Nach dreieinhalb Jahren in Wien wurden sie am 14. Juli 1942 schließlich nach Theresienstadt deportiert, wo Heinrich am 1. August 1942 und Klara am 4. Oktober 1942 ermordet wurde.
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Klara Aninger, geborene Taussig, wurde am 30. April 1882 in Rakonitz geboren. Sie war Jüdin und mit dem Juden Heinrich Aninger verheiratet. Dieser hatte mit dem Ehemann ihrer Schwester Emilie Fischer eine Bürsten- und Galanteriewarenfirma. Klara und Heinrich hatten gemeinsam einen Sohn, der nach einigen Wochen Inhaftierung im KZ Dachau 1939 ein Visum für die USA erhielt. Das Ehepaar hingegen musste im Rahmen der Novemberpogrome von 9. auf 10. November 1938 ihre Wohnung im Andrä-Viertel verlassen und nach Wien ziehen. Am 14. Juli 1942 wurden sie schließlich nach Theresienstadt deportiert, wo Klara am 4. Oktober 1942 und ihr Ehemann Heinrich am 1. August 1942 ermordet wurde.
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Franz Aschenbrenner wurde am 11. Juli 1898 in Lohnsburg im Bezirk Ried im Innkreis geboren und lebte zusammen mit seiner Ehefrau und Tochter in Itzling. Er war von Beruf Eisenbahner und Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes sowie in der Gewerkschaft aktiv, bis diese im Jahr 1934 unter der austrofaschistischen Diktatur verboten wurden. Im Nationalsozialismus war Franz Aschenberger Teil einer kommunistischen Widerstandsbewegung, welche von der Kommunistischen Partei Österreichs gelenkt wurde. Dort wurde der Zugschaffner Aschenberger zum Kassier des “Untergebietes Reichsbahn” und zum Leiter der “Gruppe Fahrdienst”. Die Gruppe zeichnete insbesondere für eine intensive Mitgliederwerbung und Verteilung von Flugschriften verantwortlich. Das Widerstandsnetzwerk wurde durch einen verdeckten Spitzel der Gestapo, den Münchner Josef Kirschner, infiltriert und 1942 aufgedeckt. Franz Aschenberger wurde am 12. Februar 1942 verhaftet. Es kam zum Prozess gegen ihn und er wurde am 2. November 1942 zum Tode verurteilt. Am 11. Mai 1943 wurde er zusammen mit seinem ebenfalls im Widerstand aktiven Kollegen Josef Haidinger im München-Stadelheim enthauptet.
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Margarethe Aschenbrenner wurde am 1. Oktober 1887 in Salzburg geboren. Sie war das zweite von drei Kindern des Ehepaares Margarethe und Rudolf Aschenbrenner. Die Mutter verstarb bereits 1892 und der Vater heiratete erneut. Die Familie lebte in Salzburg. Aschenbrenner erlernte keinen Beruf und war als Dienstmädchen tätig. Im Februar 1926 wurde sie durch das Bezirksgericht entmündigt und war als Pflegling im Zufluchtshaus St. Josef und danach in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg untergebracht. Ab Juni 1929 war sie Patientin in der Salzburger Landesheilanstalt. Am 21. April 1941 wurde sie im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie” nach Hartheim gebracht und dort ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Heinrich Auer wurde am 21. September 1909 in Salzburg Maxglan geboren. Er war ledig und von Beruf Konditor. Während des Nationalsozialismus war Heinrich Auer Mitglied der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und bei den städtischen Gaswerken als Heizer angestellt. Im Januar 1942 wurde er verhaftet und am 24. August 1942 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Gegen ihn wurde ein Prozess vor einem “Volksgerichtshof” in Salzburg am 6. April 1943 wegen “Zersetzung der deutschen Wehrkraft in Verbindung mit landesverräterischer Begünstigung des Feindes und Vorbereitung zum Hochverrat” geführt, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Sein Todesurteil wurde am 20. Juli 1943 in München-Stadelheim vollstreckt. Sein Leichnam wurde der Anatomie Würzburg zu Studienzwecken übergeben und nicht bestattet.
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Therese Bammer, geborene Rabeder, wurde am 17. August 1869 in Feldkirchen an der Donau in der Nähe von Linz geboren. Sie war die zweite Ehefrau von Franz Bammer, welcher von Beruf Gerichtsdiener war und aus seiner ersten Ehe drei Kinder hatte. Franz Bammer starb 1919 und danach wohnte Therese Bammer bei ihrem Stiefsohn Otto. Ab 1924 war Therese Bammer Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Sie wurde von dort am 16. April 1941 nach Hartheim gebracht und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie” ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Johanna Bauchinger wurde am 16.3.1903 in Maxglan geboren und war das jüngste Kind des Ehepaares Franziska und Franz Bauchinger. Die Mutter Franziska starb bereits 1917 und der Vater, welcher als Taglöhner tätig war, heiratete erneut, starb aber ebenfalls bereits 1920. Johanna Bauchinger konnte keinen Beruf erlernen und war daher als Dienstmädchen tätig. Sie bekam bereits mit 16 Jahren ein Kind, welches aber bei der Geburt starb. Sie lebte eine Zeit lang bei ihrer Stiefmutter und kam dann als Pflegling in ein Heim und anschließend als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg, wo sie stationär untergebracht war. Von dort aus wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie” ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Agathe Baumann wurde am 28.11.1941 im Zwangslager als Tochter der Musikantin Amalie Baumann, geborene Blach, und des Musikanten Mathias Krems, geboren. Das Paar hatte insgesamt vier Kinder namens Ernst, Anna, Frieda und Agathe. Sie wurde in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 12.5.1943 ermordet. Die gesamte Familie fand dort den Tod.
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Frieda Baumann wurde am 17. August 1939 in Salzburg als Tochter der Musikantin Amalie Baumann, geborene Blach, und des Musikanten Mathias Krems geboren. Das Paar hatte insgesamt vier Kinder namens Ernst, Anna, Frieda und Agathe. Frieda wurde in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 31. Oktober 1943 ermordet. Die gesamte Familie fand dort den Tod.
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Franz Baumgartner wurde am 16. September 1917 in der steirischen Gemeinde Birkfeld geboren. Seine Mutter war die ledige Hilfsarbeiterin Juliana Baumgartner. Franz Baumgartner war mit Erika Ratfelder verheiratet und von Beruf Dreher bzw. Fräser. Er war als Soldat Teil der deutschen Wehrmacht. Aufgrund von Ungenauigkeiten in den Quellen kann nicht festgelegt werden, ob Baumgartner Anfang 1944 auf Fronturlaub in Österreich oder als Soldat in Saalfelden stationiert war. Fakt ist, dass er desertierte. Der Kriegsinvalide Matthias Deutlinger aus Saalfelden half Franz Baumgartner bei seiner Flucht, trotzdem wurden beide von der Gestapo verhaftet. Baumgartner wurde von einem Kriegsgericht der Division 418 in Salzburg wegen “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde am 19. Mai 1944 in München-Stadlheim mittels Köpfung vollstreckt.
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Hermine Bechinsky, geborene Stein, wurde am 25. Mai 1861 in Teltsch (Telc),in Mähren geboren. Die Jüdin lebte mit ihrem Mann Josef Bechinsky bis zu dessen Tod am 3. Dezember 1912 in Wien. Danach zog sie zu ihrer 1886 geborenen Tochter Ella und deren Ehemann, Realschulprofessor Dr. Otto Fuchs, nach Salzburg. Hermine flüchtete 1938 in die damals noch freie Tschechoslowakei, die im März 1939 zum „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ unter deutscher Herrschaft erklärt wurde. Hermine Bechinsky wurde am 18. Mai 1942 Trebitsch (Trebic) in Mähren nach Theresienstadt deportiert und dort am 30. April 1943 ermordet.
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Rudolf Beer wurde am 2. Oktober 1901 im Salzburger Stadtteil Itzling in eine Eisenbahnerfamilie geboren. Er war vom Beruf her Schuhmacher und lebte zeit seines Lebens bei seinen Eltern. Rudolf Beer war als Hilfsgendarm im Juli 1934 bei der Verhaftung von nationalsozialistischen Putschisten aus Lamprechtshausen beteiligt. Auf Betreiben des NSDAP-Ortsgruppenleiters von Itzling, Johann Hofer, wurde Rudolf Beer am 26. Juli 1938 von der Gestapo verhaftet und am 31. August 1938 vom Polizeigefängnis Salzburg in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Durch eine Intervention des NSDAP-Ortsgruppenleiters Hofer wurde Rudolf Beer vom KZ Dachau am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen überstellt und dort am 17. April 1940 ermordet. Heute weiß man, dass Rudolf Beer Opfer der politischen Rache war.
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Johann Belousov wurde am 16. Oktober 1938 in Salzburg geboren. Er war das Kind einer Näherin und ihres Partners, welcher als Monteur tätig war. Der zweijährige Johann wurde am 25. Juli 1941 in die Heilanstalt Eglfing-Haar bei München eingewiesen. Dort ist er am 16. August 1941 gestorben. Die offizielle Todesursache lautete “Diphterie”. Mittlerweile konnte erforscht werden, dass fünf beeinträchtigte beziehungsweise kranke Kinder aus Salzburg in Eglfing-Haar umgekommen sind. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Adolf Beranek wurde am 6. Juni 1915 in Salzburg den Eltern Maria und Johann Beranek geboren. Die Familie lebte im Stadtteil Itzling. Adolf Beraneks Vater Johann diente im Ersten Weltkrieg und war als Schwerinvalide arbeitsunfähig. Er starb 1929, als Adolf erst 14 Jahre alt war. Daraufhin geriet der Jugendliche in Konflikt mit dem Gesetz und war eine Zeit lang in einem Erziehungsheim, bevor er wieder bei seiner verwitweten Mutter leben konnte. Adolf Beranek unterhielt eine Beziehung mit seiner Freundin Emma und gemeinsam bekamen sie 1940 einen Sohn namens Helmut. Adolf Beranek wurde 1939 in die Wehrmacht eingezogen. Da er sich seinen Vorgesetzten wiederholt widersetzte geriet er in die Fänge der Wehrmachtsjustiz und wurde in das Wehrmachtsgefängnis Torgau verschleppt. Dort wurde er zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils fand am 30. September 1942 statt.
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Johann Bermoser wurde am 18. August 1903 in Eggelsberg bei Mattighofen geboren. Er heiratete Rosa Schallmoser und gemeinsam bekamen sie 1927 eine Tochter namens Elfriede. Die Familie lebte im Arbeiterheim Itzling und die Eltern waren bis zum Verbot 1934 Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft. Unter dem NS-Regime waren Johann und Rosa Bermoser Mitglieder der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Doch ihr Engagement in der kommunistischen Widerstandszelle wurde aufgedeckt. Im Frühjahr 1942 erfolgte die Verhaftung der beiden. Johann Bermoser wurde wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt, jedoch nie verurteilt. Während seiner Haft wurde er stark misshandelt und schwer krank aus der Haft entlassen. Am 20. November 1944 starb er an den Haftfolgen in Salzburg.
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Rosa Bermoser, geborene Schallmoser, wurde am 17. Januar 1900 in Kirchberg bei Mattighofen geboren. Sie heiratete Johann Bermoser und bekam 1927 Tochter Elfriede. Die Familie lebte zusammen mit der Familie ihres Bruders Karl Schallmoser im Arbeiterheim Itzling. Rosa Bermoser gehörte der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft bis zu deren Verbot 1934 an. Im nationalsozialistischen Österreich war sie Teil einer Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und Mitglied der kommunistischen Frauengruppe. Im Frühjahr 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Johann Bermoser verhaftet. Rosa Bermoser wurde ohne Gerichtsverfahren in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort am 14. Oktober 1942 ermordet.
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Karl Biack wurde am 12. September 1900 in Tulln in Niederösterreich geboren und war katholisch, Mitglied der katholisch-akademischen Studentenverbindung Norica und im Österreichischen Cartellverband (CV). Von Beruf war er Verwaltungsjurist im Staatsdienst und ab 1936 Polizeikommissär der Bundespolizeidirektion Salzburg. Er war mit Edeltraud Biack, geborene Siber, verheiratet und hatte zwei Kinder, Karl-Heinz, der im November 1938, und Eleonore, die im Februar 1942, geboren wurden. Die Familie lebte in Salzburg Parsch. Direkt nach dem “Anschluss” im März 1938 wurden die austrofaschistischen Spitzen der Politik, Verwaltung, Polizei und Justiz verfolgt. Karl Biack wurde aufgrund dieses Vorgehens aus dem Dienst entfernt und fortan durch die neuen Machthaber observiert, da er im Verdacht der politischen Opposition stand. Er begann daraufhin ein Medizinstudium in Innsbruck, wurde aber zu Beginn des Jahres 1943 aus dem “Ruhestand” zurück in den Dienst geholt, da es einen Mangel an qualifiziertem Personal gab. In der Nachbarschaft der Familie Biack lebten die Familien Hanifle, Platter, Schmiedinger, Seywald und Tinzl, die allesamt aus dem katholischen Milieu stammten. 1944 wurden die 29 Mitglieder dieser Familie wegen “Feindfunkhörens” und “zersetzender Reden habsburgisch-separatistischer Prägung” durch die Gestapo verfolgt, zwölf wurden verhaftet. Karl Biack wurde in einem “Volksgerichtshof”-Prozess in Salzburg am 21. und 22. Juli 1944, also kurz nach dem misslungenen Anschlag auf Adolf Hitler, zum Tode verurteilt. Am 11. September 1944 wurde er in das Strafgefängnis München-Stadelheim überstellt und am 7. November 1944 durch das Fallbeil getötet. Seine Frau und Kinder überstanden die Terrorjahre.
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Josef Bieronski wurde am 20. Dezember 1924 in Niwka geboren und arbeitete als Gärtner in Łosino/Lossin. Er wurde dort von den deutschen Besatzern verhaftet, in das Konzentrationslager Groß-Rosen verschleppt und später in das KZ Dachau überstellt, wo er am 9. August 1942 als “Schutzhäftling” registriert wurde und den roten Winkel, welcher für politische Gefangene vorgesehen war, tragen musste. Aus dem KZ Dachau überstellte man ihn in das “Außenlager Salzburg – Polizeidirektion”, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Die Zwangsarbeiter des “Außenlagers Salzburg” waren vermutlich im Polizeigefängnis am Rudolfskai untergebracht. Am 18. November 1944 musste Josef Bieronski zum Entschärfen einer Zeitzünderbombe nahe dem Hotel Münchnerhof ausrücken. Die Bombe explodierte und er starb zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern.
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Eduard Bigler, geboren am 15. März 1868 im oberösterreichischen Wels, war Sohn des jüdischen Ehepaares David und Rosa Bigler und konvertierte 1894 zum evangelischen Glauben. Der Kaufmann und spätere Vizekonsul Argentiniens heiratete seine ebenfalls konvertierte Frau Jolanda Goldberger 1921. Durch den „Anschluss“ musste das Ehepaar am 21. März 1938 ihre Wohnung sowie ihr Büro im Stadtteil Äußerer Stein räumen und in ihre Villa in Aigen ziehen. Der dort eingemietete Dr. Friedrich Hoch denunzierte das Ehepaar bei der Gestapo. Eduard Bigler musste seine Villa verkaufen, behielt aber das Wohnrecht. Eine Restitution wurde später nicht gewährt. Durch die 1939 erlangte argentinische Staatsbürgerschaft glaubte sich das Ehepaar Bigler in Sicherheit. Doch mit Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern wurden sie am 28. Jänner 1944 verhaftet und am Tag darauf ins KZ Bergen-Belsen ins Lager für ausländische Juden deportiert. Eduard Bigler wurde dort am 4. Juni 1944 ermordet. Jolanda Bigler erlebte die Befreiung und kehrte nach Salzburg zurück, wo sie bis zu ihrem Tod am 17. Februar 1964 im Altersheim Hellbrunn um Gerechtigkeit kämpfte.
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Hedwig Bisentz, geborene Fürst, wurde als jüngstes von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Elise (Esther), geborene Dick, und Rudolf Fürst am 11. Juni 1889 in Salzburg geboren. Ihre Eltern betrieben einen Großhandel mit Kurz-, Wirk- und Galanteriewaren im Haus Linzer Gasse 5, wo sie auch wohnten und welches seit März 1892 ihr Eigentum war. Während des Novemberpogroms vom 9. auf den 10. November 1938 wurde ihr Geschäft geplündert, verwüstet und beschossen. Später wurde die Familie enteignet, einem Antrag auf Restitution gingen die Nachkriegsbehörden nie nach. Hedwig hatte mit dem Zahntechniker David Bisentz einen Sohn, Rudolf. Anfang Juli 1941 wurden sie aus ihrer Wohnung vertrieben und in einer „Sammelwohnung“ im 2. Wiener Bezirk gepfercht. Am 20. August 1942 wurden Hedwig und David mit 994 anderen Jüdinnen und Juden in das KZ Theresienstadt gebracht. Hedwig Bisentz wurde am 14. April 1943 dort ermordet. Von ihrem Ehemann sind Ort und Tag des Todes bisher unbekannt.
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Jan Blach wurde am 6. Januar 1875 in Dziesnik in Polen geboren, war verwitwet und Landarbeiter. Er war einer von über 6.000 “Fremdarbeitern”, welche im NS-Regime in der Stadt Salzburg stationiert waren und Zwangsarbeit zu verrichten hatten. Jan Blach war zunächst dem Arbeitslager Plain zugeteilt. Seit dem 4. September 1944 arbeitete er im Betrieb des Pferdehändlers Josef Noisternigg in Maxglan. Am 29. September 1944 starb der 69-jährige an einer schweren Verletzung mit Beckenquetschung und Oberarmfraktur im Landeskrankenhaus Salzburg. Ob die Todesursache ein Unfall oder Verbrechen war, ist bis dato ungeklärt.
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Johann Böckl wurde am 2. April 1921 in St. Gilgen geboren und war das erste von vier Kindern des Ehepaares Franziska und Johann Böckl. Die Familie übersiedelte 1930 nach Salzburg Itzling. Johann Böckl war in den 1930er Jahren kurzzeitig im Heim der Caritas St. Anton in Bruck an der Großglocknerstraße und im Heim des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen bei Linz zur Pflege untergebracht. Zwischendurch befand er sich zuhause, da seine Mutter Franziska Böckl ihn lieber bei sich als in Pflegeheimen wusste. Im Januar 1939 wurde Johann Böckl erneut seiner Familie weggenommen und im Heim in Gallneukirchen untergebracht. Von dort wurde er zusammen mit 63 anderen am 13. Januar 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Margit Bokor wurde am 1. April 1900 in Losoncz, ehemals Ungarn, heute Slowakei, als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach Auftritten an der Dresdner Oper, die sie im Jahr 1933 umgehend verlassen musste, da sie als sogenannte “Volljüdin” galt, und der Wiener Staatsoper debütierte sie im Jahr 1934 als Sängerin bei den Salzburger Festspielen. Bis 1937 wirkte sie in insgesamt acht Produktionen in Salzburg mit. Nachdem sie im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der “Nürnberger Rassengesetze” – aus der Wiener Staatsoper vertrieben wurde, ging ihre Flucht über Amsterdam, Brüssel, Antwerpen und Rio de Janeiro und schließlich nach New York. Margit Bokor starb am 9. November 1949 in New York und ist am Calvary Cemetery, New York, bestattet.
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Goffredo Bonciani wurde am 7. Februar 1922 in Florenz in Italien geboren, war ledig und Student der Rechtswissenschaften. Er leistete Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Wechsel Italiens am 8. September 1943 zu den Alliierten zu Zwangsarbeit bzw. als Kriegsgefangener nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Am 3. Juni 1944 flüchtete Goffredo Bonciani zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen/Zwangsarbeitern. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gelangen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener wollten flüchten und der Gendarm erschoss einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Goffredo Bonciani wurde “in Ermangelung von Beweisen” im Gegensatz zu drei seiner Mitflüchtenden freigesprochen. Tatsächlich wurde er aber der Gestapo übergeben und zunächst im Polizeigefängnis angehalten und dann in das Konzentrationslager Flossenbürg deportiert. Dort starb er am 26. Februar 1945 in Lengenfeld, einem Außenlager des KZ Flossenbürg.
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Arthur Bondy wurde am 16. Februar 1877 in Wien als drittes von sieben Kindern des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Donath, und Josef Bondy geboren. Er war Versicherungsdirektor und heiratete in Brünn die dort am 25. Februar 1887 geborene Jüdin Irma Kessler. Sie hatten eine gemeinsame Tochter, Melitta Gertrude. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn zog die Familie nach Salzburg in den Stadtteil Riedenburg. Dort wohnten sie u.a. mit Arthurs ältestem Bruder Otto in einer Villa, die „arisiert“ und später nicht restituiert wurde. Ab Mai 1939 wohnten Arthur und Irma in Wien, weil sie aus Salzburg vertrieben wurden. Sie wurden am 28. November 1941 von dort mit 997 anderen Opfern in die weißrussische Stadt Minsk deportiert und ermordet. Sein Bruder Otto wurde am 14. Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet.
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Irma Bondy, geborene Irma Kessler, wurde am 25. Februar 1887 in Brünn geboren und heiratete dort den Versicherungsdirektor Arthur Bondy. Gemeinsam hatte das jüdische Ehepaar eine Tochter, Melitta Gertrude. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn übersiedelte die Familie nach Salzburg, wo sie im Stadtteil Riedenburg u.a. mit dem Bruder von Arthur, Otto, in einer Villa lebten. Diese wurde später enteignet und nach dem Krieg nicht restituiert. Im Mai 1939 wurden sie nach Wien vertrieben, von wo aus sie am 28. November 1941 mit 997 anderen Opfern in die weißrussische Hauptstadt Minsk deportiert und ermordet wurden.
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Otto Bondy, geboren am 5. September 1873 in Wien als ältester Sohn der sieben Kinder des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Donath, und Josef Bondy, war Unternehmer in Wien und Salzburg. Er lebte zeitweise in einer Villa in der Neutorstraße 20, u.a. mit seinem Bruder Arthur und dessen Familie. Die Villa wurde im Rahmen der „Arisierung“ 1939 an den Salzburger Rechtsanwalt Dr. Julius Bernhold übergeben und nicht restituiert. Otto Bondy wurde am 14. Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.
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Daniel Bonyhadi wurde am 23. Dezember 1863 in Loipersdorf auf der Schütt, im damaligen Komitat Pressburg des Königreichs Ungarn, als zweiter Sohn des jüdischen Ehepaares Netti Adelheit, geborene Perl, und Moses Moritz Bonyhadi, geboren. Daniel lebte seit den 1880er Jahren in Österreich und heiratete die in St. Pölten geborene Jüdin Klothilde, geborene Kronberger, mit der er fünf Kinder hatte. Klothilde und ihre Tochter starben allerdings bereits 1893. Daraufhin zog Daniel Bonyhadi mit seinen vier Söhnen nach Salzburg und heiratete 1896 die Jüdin Sarah Gross. Sie hatten drei Söhne. Die Familie lebte im „Faberhaus“ im Andrä-Viertel. Daniel Bonyhadi arbeitete als Lederhändler, dann als Versicherungsinspektor und schließlich als Generalagent. Er war Obmann des jüdischen Kranken- und Beerdigungsvereins „Chewra Kadische“ sowie Tempelvorsteher und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Seine Frau Sarah starb am 7. Mai 1931. Daniel Bonyhadi musste nach 42 Jahren Wohnhaft in Salzburg bereits im Juni 1938 sein Haus und Salzburg verlassen und nach Wien ziehen, wo er am 5. November 1939 starb.
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Edgar Bonyhadi, geboren am 23. Mai 1888, war das älteste Kind des jüdischen Ehepaares Klothilde, geborene Kronberger, und Daniel Bonyhadi. Nach dem Tod seiner Mutter übersiedelte er mit seinem Vater und seinen drei Brüdern 1896 nach Salzburg, wo sein Vater ein zweites Mal heiratete und drei weitere Söhne bekam. Edgar blieb ledig und arbeitete in Wien als Bankangestellter, seit 1936 war er allerdings „in Ruhe“ (vermutlich entlassen) und kehrte nach Salzburg zurück. Edgar wurde von Wien, wo er zuletzt wohnte, am 20. Mai 1942 in die besetzte Sowjetunion, nach Maly Trostinec bei Minsk deportiert, wo er am 26. Mai 1942 ermordet wurde.
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Gertrude Bonyhadi, née Löwit, wurde am 26. Jänner 1906 in Wien geboren. Sie war Jüdin, Modistin und mit Ludwig Bonyhadi verheiratet, mit dem sie eine Tochter, Ruth, hatte. Gertrude wurde am 15. Oktober 1941 mit ihrer Tochter nach Lodz und von dort am 23. August 1944 weiter in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Am 15. April 1945 wurde das Konzentrationslager von britischen Truppen befreit. Gertrude Bonyhadi starb allerdings am 1. Mai 1945 an den grassierenden Seuchen, wie ca. 13.000 weitere Häftlinge. Ihre Tochter Ruth überlebte und emigrierte 1946 in die USA.
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Ludwig Bonyhadi, geboren am 30. November 1899 in Salzburg, war Sohn von Daniel Bonyhadi und dessen zweiter Ehefrau Sarah, geborene Gross. Er war verheiratet mit der in Wien geborenen Jüdin Gertrude Löwit, die als Modistin arbeitete. Sie hatten eine Tochter, Ruth. Gemeinsam mit Ludwigs verwitwetem Vater, Schwieger- und Großvater lebten sie seit Oktober 1934 in der Rainerstraße 4. Ludwig arbeitete ursprünglich in Wien als Versicherungsangestellter, dürfte später aber bis 1938 arbeitssuchend gewesen sein. Ludwig, zuletzt in Wien wohnend, wurde am 20. Oktober 1939 im ersten Transport mit 912 Juden nach Nisko im besetzten Polen deportiert und ermordet. Seine Ehefrau Gertrude und ihre gemeinsame Tochter Ruth wurden am 15. Oktober 1941 nach Lodz, am 23. August 1944 nach Bergen-Belsen deportiert und am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit. Während Gertrude am 1. Mai 1945 aufgrund der unter den Häftlingen verbreiteten Seuchen starb, überlebte Ruth und emigrierte im Mai 1946 in die USA.
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Ruth Bonyhadi wurde am 18. Juni 1928 als Tochter des jüdischen Ehepaares Gertrude, geborene Löwit, und Ludwig Bonyhadi in Wien geboren. Die Familie lebte ab 1934 in Salzburg. Am 15. Oktober wurde Ruth mit ihrer Mutter nach Lodz, von dort am 23. August 1944 nach Bergen-Belsen deportiert. Die beiden erlebten die Befreiung am 15. April 1945 durch die britischen Truppen, allerdings starb ihre Mutter Gertrude am 1. Mai 1945 an einer Seuche. Ruth emigrierte im Mai 1946 in die USA, wo sie den 1938 aus Deutschland vertriebenen Herbert J. Rubel heiratete. Gemeinsam bekamen sie drei Töchter. Ruth starb am 11. Oktober 2001 in Richmond, Virginia.
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Karl Böttinger wurde am 27. Oktober 1891 in Andorf im Bezirk Schärding geboren, war gelernter Tischler und seit 1918 Eisenbahner. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft bis zu ihrem Verbot im Februar 1934. Ab 1935 wohnte er mit seiner Ehefrau Rosa in der Stadt Salzburg. Unter dem NS-Regime gehörte Karl Böttinger zur Widerstandsgruppe Revolutionäre Sozialisten (RSÖ) in der Reichsbahnwerkstätte rund um Engelbert Weiss. Die Gruppen des Widerstandes wurden 1942 zerschlagen. Karl Böttinger, Matthias Holzer und Andreas Rehrl waren unter dem NS-Regime im Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert und wurden zu Zwangsarbeit genötigt. Sie mussten unter anderem nach Bombenangriffen den Schutt aufräumen und Bomben bergen. Am 17. November 1944 starben die drei beim Versuch eine Zeitzünderbombe am Max-Ott-Platz zu entschärfen.
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Maria Brandstätter wurde am 18. Juni 1887 in Faistenau bei Salzburg geboren und war die Tochter einer ledigen Dame bäuerlicher Herkunft. Sie wurde von der Salzburger Familie Hinterstoißer adoptiert und wuchs dort auf. Maria Brandstätter absolvierte eine Lehrerinnenausbildung und war Volksschullehrerin in Itzling. Aufgrund des Lehrerinnenzölibats blieb sie ledig. Maria Brandstätter wurde am 10. September 1940 in die Landesheilanstalt Salzburg als Patientin aufgenommen. Sie wurde von dort am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Johann Brandthaler wurde am 4. Juni 1895 im oberösterreichischen Handenberg geboren und arbeitete seit 1927 als Hausbursche und Diener in Salzburg, Gnigl und Maxglan. Er war ein leitender Funktionär in Salzburg in der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und wurde nach dem Verbot der Partei im Jahr 1933 mehrmals wegen illegaler Betätigung verhaftet. So wurde er vom Landesgericht Salzburg wegen “Verbrechen des Hochverrats” verurteilt und erhielt 1937 ein Aufenthaltsverbot für Salzburg. Aufgrund der Verfolgungserfahrung wegen seiner politischen Ansichten reiste Brandthaler 1937 nach Spanien, um dort aufseiten der Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Nachdem das Franco-Regime siegte, kehrte er nach Österreich zurück und wurde unter dem NS-Regime als Kommunist und “Rotspanier” verhaftet und am 9. Dezember 1940 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Er wurde in das KZ Neuengamme überstellt und starb dort am 2. November 1942 offiziell wegen “Versagen von Herz und Kreislauf bei Magen- und Darmkatarrh”. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.
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Walter Braunwieser wurde am 12.6.1922 in Hallwang bei Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiter. Er lebte in der Stadt Salzburg bei seinem verwitweten Vater. Bekannt ist, dass Walter Braunwieser aufgrund seiner sexuellen Orientierung im Nationalsozialismus zunächst strafrechtlich verfolgt, aber später zur Wehrmacht eingezogen wurde. Er war Teil des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments der Division 188. Er wurde von dem Kriegsericht der Division 188 wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe bzw. „Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Am 30.6.1942 wurde das Todesurteil auf dem Militärschießplatz Glanegg bei Salzburg vollstreckt.
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Franz Brož wurde am 13. Juli 1889 in der Gemeinde Liefering bei Salzburg geboren und war von Beruf her Schlosser und Oberwerkmann der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). 1919 heiratete er seine Frau Maria und zog in den Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Während des NS-Regimes war Franz Brož Mitglied der Widerstandsbewegung der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), wo er im Frühjahr 1941 durch Josef Haidinger für die Gruppe “Reichsbahnwerkstätte” angeworben wurde. 1942 deckte die Gestapo jedoch das Widerstandsnetzwerk auf. Franz Brož wurde am 4. März 1942 verhaftet und im August 1942 in das Zuchthaus Landsberg am Lech und im November 1942 wieder nach Salzburg transferiert und vor Gericht gestellt. Dort wurde er wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und im Januar 1943 in das Zuchthaus Straubing transferiert. Am 25. April 1945 wurde er auf dem Marsch in das Konzentrationslager Mauthausen von US-Truppen befreit, starb aber bereits am 12. August 1946 an den Haftfolgen.
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Johann Bruckmoser wurde am 17. Juni 1906 in St. Georgen bei Salzburg geboren. Er arbeitete in der Landwirtschaft seiner Eltern, war danach sechs Jahre Zeitsoldat im österreichischen Bundesheer und anschließend als Wachorgan tätig. Johann Bruckmoser war Mitglied in der austrofaschistischen Organisation “Vaterländische Front”. Ab Juli 1938 war er bei der Deustchen Reichsbahn als Zugschaffner beschäftigt. Er heiratete 1940 seine Frau Therese und lebte im Stadtteil Maxglan. 1940 stand er im Verdacht, regimekritische Aussagen getätigt zu haben, das Verfahren wurde jedoch eingestellt. 1941 schloss sich Bruckmoser der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an und betätigte sich im Widerstand gegen das NS-Regime. 1942 wurde die Widerstandszelle durch die Gestapo und dem Spitzel Josef Kirschner jedoch aufgedeckt und Johann Bruckmoser wurde am 25. Februar 1942 verhaftet. Später wurde er in das Zuchthaus Landeberg am Lech überstellt und danach erneut nach Salzburg, wo ihm und seinen Kollegen Ende November 1942 der Prozess gemacht wurde. Er wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt und in das Zuchthaus Straubing überstellt. Im Juli 1943 wurde von der deutschen Wehrmacht für das Strafbataillon 999 zwangsrekrutiert. Seine Einheit wurde am 25. November 1943 an die “Südfront” nach Griechenland verlegt und Johann Bruckmoser desertierte am 24. September 1944, um sich den griechischen Partisanen anzuschließen. Dort wurde er von britischen Truppen gefangen genommen und als “prisoner of war” am Suezkanal inhaftiert. Im Dezember 1946 wurde er zurück nach Salzburg gebracht, starb aber bereits am 15. Juni 1948 an Tuberkolose.
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Anton Brugger wurde am 9. April 1911 in Kaprun geboren. Ab den 1930er Jahren war er Mitglied der Reform-Adventisten, einer Bewegung der Siebenten-Tags-Adventisten, welche während des Austrofaschismus nicht verboten, aber streng beobachtet wurden. Anton Brugger war eine Zeit lang als Missionär auf den Straßen tätig und wurde deswegen am 10. August 1934 zu einer dreiwöchigen Arreststrafe verurteilt. Im NS-Regime versuchte er mit seiner Geliebten Ester über Italien nach Brasilien auszuwandern, aber der Versuch scheiterte und er kehrte allein nach Salzburg zurück. Brugger war gelernter Zuckerbäcker und in der Konditorei Fürst tätig. Da er sich weiterhin zu den Reform-Adventisten bekannte, wurde er am 14. März 1941 vom Sondergericht des Landesgerichtes Salzburg zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Strafe verbüßte er in einem Strafgefangenenlager in Dieburg bei Darmstadt. Im November 1942 wurde er zur Wehrmacht einberufen und widersetzte sich diesem Befehl. Deswegen wurde er am 5. Januar 1943 wegen “Wehrkraftzersetzung” zum Tode verurteilt und am 3. Februar 1943 in Brandenburg-Görden enthauptet.
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Elsbeth (Elsa) Bulla, geborene Krämer, wurde am 20. November 1877 als Tochter des jüdischen Ehepaares Franziska (Fanny), geborene Mendl, und Gustav Gabriel Krämer, Kaufmann in Berlin Wilmersdorf, in Berlin geboren, konvertierte zum evangelischen Glauben und heiratete 1911 den Offizier Maximilian Bulla, der im Ersten Weltkrieg starb. Ihr gemeinsamer Sohn konnte im Frühling 1939 über die Schweiz in die USA flüchten. Elsbeth Bulla hingegen wurde, nachdem sie 28 Jahre in Salzburg gewohnt hatte, im Februar 1940 nach Wien abgeschoben, am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 5. November 1944 ermordet.
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Maria Bumberger, geborene Ebner, wurde am 21. Dezember 1901 in Elsbethen in Salzburg geboren. Sie und ihr Ehemann Franz Bumberger waren keiner Widerstandszelle aktiv, wurden aber wiederholt von Anton Schubert, einem Widerstandskämpfer der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben und haben dies nicht an die Behörden gemeldet. Am 11. Juni 1942 wurde das Ehepaar verhaftet. Ohne gerichtliches Verfahren wurde Maria Bumberger am 21. Juli 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 17. November 1942 ermordet. Ihr Ehemann Franz Bumberger wurde in das KZ Dachau deportiert und überlebte die Haftzeit. Die Tochter von Maria und Franz Bumberger, Maria Golser, und Marias Schwester Anna Rinnerberger versuchten vergeblich Kontakt mit der im KZ Auschwitz fesgehaltenen Maria Bumberger aufzunehmen, sodass sie selbst beide vorübergehend inhaftiert wurden.
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Friedrich Buxbaum wurde am 23. September 1869 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. Er heiratete im Jahr 1901 die Jüdin Katharina Schostal. Im darauffolgenden Jahr bekam das Paar ihren Sohn Erich, der in der Israelitischen Kultusgemeinde registriert wurde. 1903 konvertierte die Familie zum katholischen Glauben. Buxbaum hatte mit dem Rosé-Quartett zwei Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der „Nürnberger Rassengesetze” – wurde Friedrich Buxbaum aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und Philharmoniker vertrieben. Der Familie gelang im Herbst 1938 die Flucht nach London, wo Friedrich Buxbaum am 2. Oktober 1948 verstarb.
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Franziska Casagranda, geborene Schlager, wurde am 28. Juli 1894 in Salzburg geboren und war die Tochter des Ehepaares Franziska und Karl Schlager. Sie heiratete Johann Casagranda, welcher Angestellter bei der Salzburger Sparkasse war, und gemeinsam bekamen sie 1929 eine Tochter. Am 3. September 1939 wurde Franziska Casagranda als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und von dort am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Latif Čeliković wurde am 12. November 1902 in Ripač in Bosnien-Herzigowina geboren. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder und war Hilfsarbeiter. Zusammen mit seiner Familie lebte er in Belgrad, als dieses durch die deutsche Wehrmacht 1941 schwer zerstört und besetzt wurde. Er wurde als “serbischer Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter, nach Salzburg in das Reichsbahnlager gebracht und am Salzburger Hauptbahnhof in der Nacht zum 3. März 1944 von einem Zug überrollt.
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Jean Baptiste Chadebaud wurde am 8. November 1905 in Ivry-sur-Seine in der Nähe von Paris geboren. Er wurde als Zwangsarbeiter nach Salzburg verschleppt und musste im Reichsbahnlager arbeiten. Beim ersten Bombenangriff auf die Stadt Salzburg durch US-amerikanische Einheiten wurde unter anderem primär der Hauptbahnhof als militärisch wichtiger Knotenpunkt anvisiert. Die dortigen Zwangsarbeiter*innen durften nicht in die sicheren Luftschutzstollen der Stadt, obwohl diese von ihnen selbst errichtet wurden. So starb Jean Baptiste Chadebaud am 16. Oktober 1944 durch einen Bombentreffer.
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Michael Chartschenko wurde am 20. Februar 1914 in Rubanowka in der Ukraine geboren. Über sein weiteres Leben ist fast nichts bekannt. Michael Chartschenko war Häftling in Konzentrationslager Dachau und wurde nach Salzburg überstellt, um dem “Himmelfahrtskommando” der Stadt zu dienen. Dabei handelte es sich um ein Zwangsarbeitskommando, das dem Schuttaufräumen, dem Suchen von Bomben und Entschärfen von Zeitzündern diente. Tatsächlich überlebte Chartschenko überdurchschnittlich lange die gefährliche Tätigkeit. Als das KZ Dachau am 29. April 1945 durch Alliierte Truppen befreit wurde, befand sich Chartschenko in der Stadt Salzburg und bekam von seiner offiziellen Befreiung, da er ja einer Außenstelle des KZ Dachaus unterstand, nichts mit. Am 4. Mai 1945 wurde die Stadt Salzburg ohne Gegenwehr den US-Amerikanischen Streitkräften ohne Gegenwehr übergeben. Am selben Tag wurde Mcihael Chartschenko im Volksgarten von SS-Männern rücksichtslos erschossen: Mit Einschüssen am Rücken, im Kopf und im Herz. Die Täter flüchteten. Der Stolperstein für Michael Chartschenko war der erste, der in der Stadt Salzburg am 22. August 2007 verlegt wurde.
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Luigi Cobai wurde am 26. September 1898 in Tarcento in der italienischen Provinz Udine geboren. Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder. Von Beruf war er Maurer. Er kam als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter, in das Reichsbahnlager in Salzburg. Am 16. Juli 1942 starb Luigi Cobai. Die offizielle Todesursache lautete “Freitod durch Durchschneiden des Halses”.
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René Lucien Coilliaux wurde am 12. September 1913 in Vimy in Frankreich geboren. Er war ein französischer Kriegsgefangener, der nach Salzburg verschleppt und zu Zwangsarbeit angehalten wurde. Er war am Bau der neuen Staatsbrücke, damals “Dr.-Todt-Brücke” genannt, beteiligt. Als Zwangsarbeiter waren die Arbeitsbedingungen äußerst gefährlich und notdürftig. Er verunglückte am 2. Dezember 1942 beim Bau und ertrank in der Salzach. Seine Hinterbliebenen hatten keinen Anspruch auf Opferfürsorge im befreiten Österreich.
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Rosemarie Daxer wurde am 1. Februar 1942 in Salzburg geboren. Sie war die Tochter einer ledigen Hausgehilfin, welche das Kind nicht behalten konnte oder wollte. Deshalb wurde Rosemarie Daxer im “Dienstmädchenheim” in der Griesgasse 8 untergebracht und auf Antrag des zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Reichsstatthalters des Reichsgaues Salzburg, Gustav Adolf Scheel, in die “Wiener städtische Nervenklinik für Kinder” (Am Spiegelgrund) eingewiesen. Dort wurde sie am 12. Juli 1943 im Pavillon 15/I (Todespavillon) aufgenommen. Die untersuchende Ärztin des Kindes, Marianne Türk, erstellte am 21. August 1943 Meldung an den “Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden” über Rosemarie Daxer. Am selben Tag, den 21. August 1943, starb das Kind. Die offizielle Todesursache lautete “Lungenentzündung”. Mittlerweile haben Recherchen gezeigt, dass der unterernährten Rosemaria Daxer Veronal oder Luminal verabreicht wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Grete de Francesco wurde am 5. November 1893 als Margarethe Weissenstein in Wien geboren. Ihre jüdischen Eltern Else, geborene Kuffler, und Emanuel Weissenstein ließen sie und ihre beiden Schwestern 1899 in der Wiener Lutherischen Stadtkirche taufen. 1928 erwarb Margarethe mit ihren Schwestern und ihrer Mutter eine Villa in Salzburg, in der sich ein Sanatorium befand. Das Gebäude wurde vom NS-Regime zwar nicht enteignet, aber unter Zwangsverwaltung gestellt. Margarethe Weissenstein heiratete Julius De Francesco. Sie bekamen einen Sohn, Peter, der allerdings bereits 1923 im fünften Lebensjahr starb. 1919/1920 erhielt Grete die italienische Staatsbürgerschaft. Sie war eine namhafte Forscherin, Journalistin und Antifaschistin. Sie lebte unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Paris, Basel und Mailand. Im Oktober 1944 wurde Margarethe de Francesco als Jüdin und Antifaschistin denunziert und verhaftet. Sie war in Gries bei Bozen interniert und wurde am 14. Dezember 1944 mit 68 Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert. Vermutlich wurde sie dort in der Gaskammer ermordet. Ihr Mann und ihre Schwestern überlebten.
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Norbert Deininger wurde am 7.8.1923 in Baden bei Wien geboren. Seine Eltern hießen Margarete und Wunibald Deininger. Wunibald Deininger war von Beruf Architekt und Lehrer an der Staatsgewerbeschule (heute HTL) in Salzburg und von 1931 bis 1946 Professor an der Technischen Hochschule Graz. Die Familie wohnte in Salzburg. Norbert Deininger war als Pflegling im Konradinum Eugendorf, einem Heim des Landes Salzburg, untergebracht und wurde dort betreut. Im November 1938 wurde er in die Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau verlegt, welche von dem Orden der Barmherzigen Schwestern betreut wurde. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, die sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Norbert Deininger wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Alexander Dubina war einer der vier Zwangsarbeiter des Rüstungsbetriebs, welche versucht hatten zu fliehen. Sie wurden im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert. Am 20. August 1943 entschloss man sich dazu, sie im Hof der Rüstungsfabrik zwecks der Abschreckung vor der gesamten Belegschaft am Galgen zu erhängen. So starb auch der am 24. Oktober 1926 in Rowinki in der Ukraine geborene Alexander Dubina durch die Gestapo, welche die Hinrichtungen durchführte.
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Ignaz Duda wurde am 6. Februar 1899 in Maxglan geboren. Er war das einzige Kind des Ehepaares Elise und Alois Duda. Ignaz Duda erlernte den gleichen Beruf wie sein Vater und wurde Tischler. Der Vater Alois Duda verstarb 1928 und Ignaz Duda lebte bei seiner Mutter, welche auch seine Sachwalterin war und somit die Vorsorgevollmacht besaß. Ein Jahr nach dem sogenannten “Anschluss” wurde Ignaz Duda am 25. April 1939 in die Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Rudolf Dullinger wurde am 14. Mai 1884 in Salzburg geboren und war von Beruf Friseur. Er war verheiratet und hatte vier Kinder. Gemeinsam lebte die Familie in der Stadt Salzburg. Rudolf Dullinger war seit 1922 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Seine Frau ließ sich 1929 von ihm scheiden und zog mit den vier Kindern weg. Rudolf Dullinger wurde am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Ludwig Dunhofer wurde am 29. September 1900 in Altheim bei Braunau geboren und war das älteste von fünf Kindern des Ehepaares Amalia und Johann Dunhofer. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Ludwig Dunhofer, als Hilfsarbeiter tätig, war ab März 1927 Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Er wurde am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Irene Dziub wurde am 18. Januar 1918 in Wędrogów bei Kowiesy in Polen geboren. Sie war verheiratet und lebte mit ihrer Familie in Warschau. Unter der deutschen Besatzung Polens wurde sie nach Salzburg verschleppt und war ab 21. Februar 1944 Küchenhilfe bei der Familie Wintersteiger. Am 5. Oktober 1944 starb die als Zwangsarbeiterin eingesetzte Irene Dziub laut der Kriminalpolizei durch “Vergiftung mit Salzsäure”. Sie hinterließ ein Kind in Warschau.
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Oswald Eberhardt wurde am 7. Mai 1918 in Bremen in Norddeutschland geboren. Er war von Beruf Autoschlosser und seit 20. Juli 1938 mit Maria Hiemer aus Innsbruck verheiratet. Das Paar hatte ein gemeinsames Kind und lebte ab September 1939 in Innsbruck. Im Kriegsjahr 1941 wurde Oswald Eberhardt in die Wehrmacht eingezogen und war als Soldat Teil des Gebirgsjäger-Ersatzregiments 137, welches sich in der Kaserne Glasenbach bei Salzburg aufhielt. Dort verweigerte er aus heute unbekannten Gründen den Kriegsdienst. Deswegen wurde er vor ein Kriegsgericht der Division 1988 gestellt und aufgrund von “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 7. Juli 1941 auf dem Militärschießstand in Glanegg bei Salzburg vollzogen. Seine Witwe und der gemeinsame Sohn hatten aufgrund der Wehrmachtsdesertion Eberhardts nach dem Ende des NS-Regimes keinen Anspruch auf Opferfürsorge.
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager kamen 18 Kinder zur Welt, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Anton Eberle wurde am 16. Juli 1940 in Salzburg geboren. Seine Eltern waren Berta Eberle, eine Schirmmacherin, und Josef Schöpf, welcher Schleifer vom Beruf war. Das Paar hatte fünf Kinder namens Ludwig, Franziska, Wilhelmine, Anton und Gustav. Im Zwangslager wurden auch Anton Eberles Großeltern Benedikt und Gertraud Eberle festgehalten. Anton Eberle wurde am 23. Mai 1943 im KZ Auschwitz ermordet; insgesamt drei Generationen der Familie Eberle wurden dort getötet.
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Gustav Eberle wurde am 16. Dezember 1941 im Zwangslager geboren. Seine Eltern waren Berta Eberle, eine Schirmmacherin, und Josef Schöpf, welcher Schleifer vom Beruf war. Das Paar hatte fünf Kinder namens Ludwig, Franziska, Wilhelmine, Anton und Gustav. Im Zwangslager wurden auch Gustav Eberles Großeltern Benedikt und Gertraud Eberle festgehalten. Gustav Eberle wurde am 23. April 1943 im KZ Auschwitz ermordet; insgesamt drei Generationen der Familie Eberle wurden dort getötet.
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Josef Egger wurde am 8. März 1891 in Radstadt geboren. Er war ledig und vom Beruf her Kaufmann. Josef Egger, homosexuell, lebte in der Stadt Salzburg und war nach dem österreichischen Strafgesetz unter §129 I b vorbestraft, da Homosexualität verboten war. 1939 wurden in der Stadt Salzburg sechs Männer aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verhaftet und strafrechtlich verfolgt, darunter auch Josef Egger. Er wurde am 5. Oktober 1940 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort mit der Nummer 20149 registriert. Egger wurde im KZ Dachau gezwungen, einen grünen Winkel zu tragen. Dies war eine Zwangskennzeichnung im Nationalsozialismus für sogenannte “Berufsverbrecher”. Am 5. April 1941 wurde Josef Egger im KZ Dachau ermordet.
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Berta Eisenberg, geborene Nussenblatt, wurde am 5. Dezember 1884 in Stryj (damaliges österreichisches Kronland Galizien) geboren. Ihre Eltern waren das jüdische Ehepaar Scheindel, geborene Jäger, und Feiwel Nussenblatt. Die Familie zog mit ihren fünf Kindern zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Wien. 1907 heiratete Berta den Kaufmann Siegfried (Salomon) Eisenberg. Dieser lebte seit 1902 in Salzburg und betrieb das Kaufhaus S. Eisenberg. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder. Siegfried starb 1924, Berta führte das Kaufhaus weiter. Mitte der 1930er Jahre musste das Geschäft verkauft werden und Berta mit ihren Kindern Paula und Robert Salzburg verlassen. Am 18. Oktober 1940 bekam Paula ein Kind namens Leah. Die drei Generationen von Frauen der Familie Eisenberg – Berta, Paula und Leah – wurden am 3. Dezember 1941 im ersten von insgesamt vier Transporten aus Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im Wald von Bikernieki bei Riga im März 1942 ermordet.
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Leah Eisenberg, geboren am 18. Oktober 1940, war nur etwas über ein Jahr alt, bevor sie gemeinsam mit ihrer Mutter Paula und ihrer Großmutter Berta Eisenberg am 3. Dezember 1941 mit dem ersten von insgesamt vier Transporten aus dem nationalsozialistischen Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im März 1942 im Wald von Bikernieki bei Riga bei der sogenannten „Aktion Dünamünde“ ermordet wurde.
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Paula Eisenberg, geboren am 6. März 1907 in Salzburg, ist die Tochter des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Nussennblatt und Siegfried Eisenberg. Ihre Eltern führten das Kaufhaus S. Eisenberg. Mitte der 1930er Jahre musste das Geschäft verkauft werden und Paula zog mit ihrer verwitweten Mutter Berta und ihrem Bruder Robert aus Salzburg weg. Paula gebar am 18. Oktober 1940 ihre Tochter Leah. Gemeinsam mit dieser und ihrer Mutter wurde sie am 3. Dezember 1941 mit dem ersten von insgesamt vier Transporten aus dem nationalsozialistischen Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im Wald von Bikernieki bei Riga im Rahmen der sogenannten „Aktion Dünamünde“ im März 1942 ermordet.
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Karl Emminger wurde am 26. September 1878 in Deutsch-Altenburg in Niederösterreich geboren. Er war von Beruf Schlosser, Werkmeister und Eisenbahner. Zusätzlich engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und vereinte mehrere Ämter auf sich: Gewerkschafter, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer, Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes, sozialdemokratischer Politiker, Mitglied des Gemeinderats von Gnigl, Landtagsabgeordneter, Mitglied der Salzburger Landesregierung und Landesrat bis zum Verbot der Partei 1934. Während des Austrofaschismus wurde Karl Emminger, dem keine widerständigen Tätigkeiten nachgewiesen werden konnten, pro forma für drei Monate verhaftet. Unter dem NS-Regime wurde er erneut wegen Verdachts der politischen Organisation und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” im November 1942 festgenommen. Er wurde am 7. Mai 1943 von der Anklage freigesprochen, starb aber am 3. Mai 1944 an den Folgen der Haft.
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Rosa Engländer, geboren am 6. März 1896 in Salzburg, war das dritte Kind des seit 1891 in Salzburg lebenden jüdischen Ehepaares Gisela und Theodor Engländer. Rosa arbeitete als Modistin. Sie konvertierte vor 1938 zum evangelischen Glauben, flüchtete nach Prag, vermutlich zu ihrem von ihrer Mutter geschiedenen Vater Theodor Engländer. Am 3. November 1941 wurde sie von Prag nach Lodz deportiert und entweder im Ghetto Lodz oder einem Vernichtungslager ermordet.
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Günther Erlbeck wurde am 25.7.1895 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Er war geschieden und als kaufmännischer Angestellter in der Stadt Salzburg tätig. Aufgrund einer Denunziation wurde Günther Erlbeck am 13. Dezember 1941 in Salzburg verhaftet und am 23. Jänner 1942 wegen Homosexualität zu sechs Monaten schweren Kerkers verurteilt. Nach Verbüßung der auferlegten Strafe wurde er aber nicht freigelassen, sondern in das KZ Flossenbürg deportiert und dort am 20. Juli 1942 als Homosexueller registriert. Am 28.7.1942 wurde er im KZ Flossenbürg ermordet.
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Margarethe „Gretl“ Etlinger, geborene Horn, wurde am 9.3.1888 in Budapest geboren. Sie war wie ihr Vater Karl Gustav Horn eine zum evangelischen Glauben konvertierte Jüdin. Ihre Mutter Maria Horn war keine Jüdin. Margarethe war Schauspielerin und mit dem bekannten österreichischen Schauspieler Karl Etlinger verheiratet. Gemeinsam lebten sie in Berlin-Wilmersdorf, bevor sie nach ihrer Scheidung im Jänner 1933 nach Salzburg zog. Schon vor März 1938 engagierte sie sich als österreichische Patriotin, 1939/40 wurde sie schließlich wegen antinazistischen Äußerungen inhaftiert. Nach einer Denunziation wurde sie im August 1941 erneut von der Gestapo verhaftet, im November desselben Jahres vom Polizeigefängnis in Salzburg ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert und dort am 14.3.1942 ermordet.
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Johann Facinelli wurde am 27.10.1887 in Bischofshofen geboren, war verheiratet und Gastwirt in Bischofshofen. Als Angehöriger der österreichischen Heimwehr und als Hilfspolizist war er am 26. Juli 1934 bei der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putsches am Mandlingpass bei Radstadt beteiligt. Nach den Ereignissen des Juli 1934 übersiedelte Johann Facinelli mit seiner Familie in die Stadt Salzburg. Trotz Wechsels des Wohnorts wurde Facinelli Opfer des „illegalen” nationalsozialistischen Terrors, da im September 1935 eine Briefbombe an ihn andressiert war. Die Briefbombe konnte jedoch vor der Postzustellung abgefangen werden. Die von der Polizei ermittelten Täter flüchteten über die Grenze in das nationalsozialistische Deutschland. Johann Facinelli war in der Stadt als Krankenkassakontrolleur tätig. Am 13. März 1938 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putsches von 1934 verhaftet und am 11. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Dort wurde er am 4.6.1938 ermordet.
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Julius Faist wurde am 19.8.1889 in Wien geboren. Er lebte in der Stadt Salzburg und war als Homosexueller im Strafregister des Landesgerichts Salzburg vermerkt. Er wurde am 19. Mai 1943 aufgrund seiner sexuellen Orientierung zu 18 Monaten schweren Kerker verurteilt und nach der Verbüßung seiner Haftstrafe vom Polizeigefängnis Salzburg in das KZ Mauthausen deportiert, wo er am 22. September 1944 als Häftling registriert und gezwungen wurde, den rosa Winkel zu tragen. Vom Stammlager Mauthausen wurde er nach Gusen verlegt und dort am 30.11.1944 ermordet.
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Anna Fassa, geborene Krejci, wurde am 15.1.1878 in Liefering bei Salzburg geboren. Sie war verheiratet mit Anton Fassa, welcher von Beruf Malermeister war. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter namens Antonia und Anna. Anton Fassa starb im Februar 1919 und die jüngere Tochter Antonia starb im November 1919 kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes. Auch die ältere Tochter Anna starb bereits im Juli 1921 im Alter von 26 Jahren. Anna Fassa wurde 1936 entmündigt und 1937 in die „Landesheilanstalt" Salzburg-Lehen eingewiesen. Am 16.4.1941 wurde sie von dort nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Berta Feitzinger wurde am 24.6.1910 in Wien geboren. Ihre Mutter war eine ledige Dienstmagd, die nach Wien gezogen war. Berta Feitzinger war pflegebedürftig und wurde im Juli 1923 in das Gemeindespital St. Anna bei Gnigl in Salzburg eingewiesen. Noch 1923 kam sie in das Erziehungsheim St. Josef, welches von den „Schwestern vom Guten Hirten” geleitet wurde. Von 1929 bis 1934 arbeitete Berta Feitzinger in privaten Haushalten und kam 1934 wieder in das Erziehungsheim St. Josef. Im März 1934 wurde sie in die „Landesheilanstalt" Salzburg stationär eingewiesen. Im Jänner 1939 wurde sie in die Pflegeanstalt Schernberg bei Schwarzach im Pongau verlegt und anschließend wieder zurück in die „Landesheilanstalt". Von dort wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Anna Ferfolja wurde am 6.6.1925 in Gorica in Slowenien geboren und war italienische Staatsangehörige. Sie schloss sich vermutlich einer Partisan*innengruppe an und wurde durch die SS aufgegriffen. Sie wurde am 30. Jänner 1944 von Triest in das KZ Ravensbrück überstellt. Tatsächlich verlief ihre Deportation über mehrere Stationen: Zunächst kam sie in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde am 4. Februar 1944 mit einem Sammeltransport in das KZ Mauthausen gebracht und von dort weiter in das KZ Ravensbrück, wo man sie am 15. Februar 1944 registrierte. Sie starb im KZ Ravensbrück.
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Friedrich Fimberger wurde am 28.2.1901 in Haigermoos im Bezirk Braunau am Inn geboren und war von Beruf Fleischhauer. Unter dem NS-Regime lebte er in der Stadt Salzburg und war ab Dezember 1943 als Wachmann in der „Glockengießerei Oberascher”, welche im Nationalsozialismus zu einem Rüstungsbetrieb wurde, tätig. Am 3. Dezember 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und als „Schutzhäftling” in das KZ Dachau deportiert. Dort wurde er am 25.2.1945 ermordet. Die Verfolgungsgründe lassen sich nicht rekonstruieren.
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Emilie Fischer, geborene Taussig, wurde am 27.8.1885 in Rakonitz (Böhmen) geboren. Sie war verheiratet mit dem jüdischen Kaufmann und Teilhaber sowie Geschäftsleiter der Firma „Fischer & Aninger“ in Salzburg. Sie hatten einen Sohn, Walter, geboren am 12.7.1908 in Salzburg. Ihre Wohnung im Andrä-Viertel mussten sie bereits im Juni 1938 räumen, flüchteten nach Wien und wurden schließlich am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Emilie wurde am 26.12.1943 ermordet, ihr Ehemann Ludwig am 26.4.1944.
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Ludwig Fischer, geboren am 31.12.1868 in Jungbunzlau (Böhmen), war Kaufmann, Teilhaber und Geschäftsleiter der Bürsten und Galanteriewaren Firma „Fischer & Aninger" in Salzburg und jüdischen Glaubens. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie, geborene Taussig, und seinem Sohn (gestorben 1930) lebte er in einer Wohnung im Andrä-Viertel, die bereits 1938 enteignet wurde. Sie flüchteten nach Wien, von wo aus sie am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Ludwig wurde am 26.4.1944 ermordet, seine Frau bereits am 26.12.1943.
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Maria Fischer wurde am 22. Januar 1885 in Salzburg als zweites von sechs Kindern geboren. Ihre Eltern hießen Maria und Peter Fischer. Die Familie führte ein kleines Lebensmittelgeschäft und lebte in der Stadt Salzburg. Maria Fischer war wiederholt in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg, kam aber immer wieder nach Hause. Sie wurde am 21. Mai 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Paul (Salo) Fischer wurde am 31. August 1876 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. 1913 konvertierte er zum katholischen Glauben und heiratete die Katholikin Leopoldine Pohl. Das Paar bekam gemeinsam zwei Söhne. Anfang der 1930er Jahre erwarb die Familie ein Haus in Morzg, Salzburg, welches unter dem NS-Regime nicht enteignet wurde, da nur die Ehefrau im Grundbuch stand. Paul Fischer hatte mit dem Rosé-Quartett zwei Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der “Nürnberger Rassengesetze” – wurde er aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und Philharmoniker vertrieben und im Anschluss zwangspensioniert. Das Ehepaar verlor im Februar 1941 ihren ältesten Sohn – vermutlich durch Suizid. Im Frühjahr 1942 wurde die Familie aus ihrer Wohnung in eine “Sammelwohnung” im 2. Bezirk vertrieben. Paul Fischer, der an Neuritis litt, verstarb am 4. November 1942 im jüdischen Krankenhaus in Wien. Seine Ehefrau, die sich nicht von ihrem Mann scheiden ließ, um ihn vor der Deportation zu bewahren, und der gemeinsame Sohn überlebten die Terrorjahre in Wien.
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Therese Flachberger wurde am 15. November 1911 in Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiterin. Sie war verheiratet mit Franz Flachberger, der wie sie dem Arbeitermilieu entstammt. Zu Weihnachten 1943 hatten sie die Familie eingeladen, so auch die Schwester von Franz Flachbergers Schwägerin, Anna Winkler. Beim Familientreffen wurde laut der Zeuginnenaussage Anna Winklers auch über politische Themen gesprochen und so verurteilten Therese und Franz Flachberger den Krieg gegen die Sowjetunion. Daraufhin denunzierte Anna Winkler ihre Verwandten, da sie deren Aussagen als persönlichen Angriff wahrgenommen hatte, da ihr Sohn an der Front im Osten stationiert war. Das Ehepaar Flachberger wurde durch die Gestapo verhaftet und am 29. August 1944 durch das Oberlandesgericht Wien wegen “Zersetzung der Wehrkraft” zu zwei bzw. drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Therese Flachberger wurde in das bairische Zuchthaus Aichach gebracht und starb dort am 24. Januar 1945. Die offizielle Todesursache lautet “Herzschlag”. Tatsächlich wurde aber der Todesmeldung eine handschriftliche Notiz hinzugefügt: “Die Todesursache ‚Herzschlag’ stimmt nicht. Stattdessen ‚Verblutung’ 26. 1. 45”. Franz Flachberger überlebte die Terrorjahre.
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Katharina Fleischer, geboren am 13. Dezember 1878 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Henriette, geborene Kohn, und Alexander Lederer. 1910 heiratete sie den ungarischen Juden Gustav Rakos, mit dem sie 1912 ihren Sohn Alexander bekam. Nach dem Tod ihres Ehemannes heiratete sie Isidor Fleischer. Katharina lebte zuletzt mit ihrem Sohn in einer „Sammelwohnung“ in Wien und wurde von dort am 9. Juni 1942 nach Weißrussland deportiert und am 15. Juni 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.
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Henriette Fleischmann, geborenen am 4. Februar 1875 in Wien, war Tochter des jüdischen Ehepaares Mathilde, geborene Bassel, und Moritz Fleischmann. Henriette heiratete 1898 den Ministerialbeamten Julius Fleischmann. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter. Die Familie konvertierte zum katholischen Glauben. Henriette lebte offiziell bis zum 29. Dezember 1942 in Wien, tatsächlich lebte sie aber bei ihrer Tochter und deren nicht-jüdischem Ehemann versteckt in Salzburg. Henriette Fleischmann beging schließlich Suizid. Amtlich registriert wurde, dass sie am 31. März 19423 im LKH Salzburg starb.
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Jakob Förtsch wurde am 8. Juli 1896 in Neuensee in Oberfranken geboren und war Konventdiener im Kloster St. Peter sowie Refektoriar im Kolleg St. Benedikt in der Stadt Salzburg. Er war demnach Mitglied des Ordens der Benediktiner und nahm den Ordensnamen Coelestin an. Nach der Vertreibung der Mönche durch das NS-Regime aus der Stadt Salzburg lebte Jakob Förtsch erneut in seinem Heimatort Neuensee. Dort fiel er durch seine regimekritische Haltung auf und wurde am 8. Oktober 1943 verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Am 22. November 1943 wurde er in das KZ Ravensbrück deportiert. Jakob Förtsch wurde am 10. Februar 1944 im zum KZ Ravensbrück gehörenden Außenlager Barth ermordet.
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Anna Frauneder, geborene Köhler, wurde am 18. Februar 1908 in Salzburg geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sie war mit Franz Frauneder verheiratet, welcher von Beruf Sattlermeister und Zellenleiter der KPÖ Gnigl war. Anna Fraunender wurde am 22. Juli 1942 wegen ihres Engagements in der illegalen KPÖ Frauengruppe verhaftet und am 31. Juli 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 20. November 1942 ermordet. Ihr Ehemann Franz wurde am 6. Juli 1943 wegen “Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Er überlebte die Terrorjahre des NS-Regimes.
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Nikolaus Fraunhofer wurde am 29. November 1914 in Graz geboren und war vom Beruf her Schmiedegeselle. Er zog 1929 zusammen mit seiner Mutter nach Salzburg Itzling. Nikolaus Fraunhofer gehörte der christlichen Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas an und wurde deswegen bereits im Austrofaschismus verfolgt und im Juni 1936 zu zwölf Stunden Arrest wegen der Verbreitung von verbotenen Druckschriften gezwungen. Während des Nationalsozialismus wurden die Zeugen Jehovas verfolgt, da sie den Hitler-Gruß, den Wehr- und Kriegsdienst und jegliche Form von Rüstungsarbeit verweigerten. Nikolaus Fraunhofer galt als “amtsbekannt” wegen seiner Religion und wurde am 5. Dezember 1938 von der Gestapo verhaftet und nach München überstellt. Er wurde anschließend wieder zurück nach Salzburg gebracht und am 19. Februar 1940 in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er im Alter von 25 Jahren am 20. Juni 1940 ermordet wurde.
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Rudolf Friedländer, geboren am 26. Februar 1896 in Wien, war das achte von neun Kindern des Ehepaares Charlotte und Eduard Friedländer. Er konvertierte vom jüdischen zum evangelischen Glauben und war mit einer nicht-jüdischen Wienerin verheiratet, mit der er einen Sohn hatte und abwechselnd in Wien, Wels und Salzburg lebte. Nach 1938 lebte Rudolf bei seinem Bruder Karl. Die beiden wurden am 9. April 1942 von Wien ins Ghetto Izbica in Polen deportiert und dort oder in einem Vernichtungslager ermordet.
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Hilde Friedmann, geboren am 21. August 1899 in Wien, war das einzige Kind des jüdischen Ehepaares Anna, geborene Weinberger, und Josef Rideg (vormals Reitzer). Sie war mit Otto Friedmann, geboren am 23. Dezember 1896 in Wien, verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Familie lebte ab 1926 in einer Wohnung im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Sie flohen über Frankreich in die USA, wo Hilde und ihre Tochter Grete am 28. Juli 1941 ankamen – ihr Ehemann Otto und ihr Sohn Fred hatten eine Woche zuvor ihr Ziel erreicht. Hilde Friedmann starb im Dezember 2002 in Flushing, New York.
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Otto Friedmann, geboren am 23. Dezember 1896 in Wien, war Sohn des jüdischen Ehepaares Ernestine, geborene Stransky, und Moritz Friedmann. Er arbeitete im Holzexport und heiratete Hilde Friedmann, mit der er zwei Kinder hatte. Die Familie wohnte ab 1926 in Salzburg, ihr Haus mussten sie 1938 deutlich unter dem Wert verkaufen und flüchteten schließlich über Frankreich in die USA, wo Otto und sein Sohn Fred am 21. Juli 1941 in New York ankamen und seine Ehefrau Hilde und seine Tochter Grete eine Woche später folgten. Otto Friedmann starb im Dezember 1986 in Flushing, New York.
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Johann Friembichler wurde am 23. Juni 1916 in Henndorf am Wallersee geboren und war das einzige Kind des Ehepaares Anna und Andreas Friembichler. Johann Friembichler war als Wehrmachtssoldat einer Panzerjäger-Einheit im besetzten Slowenien im Kriegsjahr 1942. Seine Einheit war dem Wehrkreis XVIII unterstellt, welcher das Hauptquartier in der Stadt Salzburg hatte. Johann Friembichler wurde vom Kriegsgericht Salzburg wegen „Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde am 10. Dezember 1942 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg vollzogen.
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Helene „Hella“ Fröhlich, née Monderer, geboren am 1. Mai 1871 in Tonie bei Krakau, war mit dem Berufsoffizier Leo Fröhlich verheiratet, der im Ersten Weltkrieg starb. Ein Jahr vor seinem Tod zogen sie nach Salzburg, dabei gaben sie kein religiöses Bekenntnis an, dennoch wurde Helene im NS-Regime als „Volljüdin“ kategorisiert und am 20. Februar 1940 aus Salzburg vertrieben. Ihre Wohnung wurde enteignet und Helene wurde am 20. August 1942 aus einer Wiener „Sammelwohnung“ zuerst nach Theresienstadt und am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
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Angela Fumeo wurde am 30. April 1900 in Idrija in Istrien geboren und war italienische Staatsangehörige. Sie schloss sich vermutlich einer Partisanengruppe an und wurde durch die SS aufgegriffen und am 30. Januar 1944 von Triest in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Tatsächlich verlief ihre Deportation über mehrere Stationen: Zunächst kam sie in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde am 4. Februar 1944 mit einem Sammeltransport in das KZ Mauthaussen gebracht und von dort weiter in das KZ Ravensbrück, wo man sie am 15. Februar 1944 registrierte. Angela Fumeo starb im KZ Ravensbrück.
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Arthur Fürst, geboren am 25. Dezember 1883 in Salzburg, war Sohn des jüdischen Ehepaares Elise (Esther), geborene Dick, und Rudolf Fürst. Nach dem Tod des Vaters mussten die vier Kinder der Mutter helfen, den Großhandel mit Kurz-, Wirk- und Galanteriewaren weiterzuführen. Arthur Fürst heiratete im Oktober 1923 die Jüdin Irene, geborene Grün. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter. Arthur war in seiner jüdischen Gemeinde recht aktiv. In der Pogromnacht von 9. auf 10. November 1938 wurde das Schaufenster des Geschäftes durchschossen sowie die Auslage geplündert. Arthur Fürst zählte zu den am 10. November 1938 verhafteten Juden, er wurde in das KZ Dachau deportiert. Um freigelassen zu werden, musste er der „Arisierung“ des Besitzes und der sofortigen „Auswanderung“ zustimmen. Die Familie flüchtete über Wien in die USA, wo sie am 4. März 1939 in New York ankamen. Arthur Fürst starb am 27. Juli 1947 in Charleston.
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Pauline Gassner wurde am 3. Juli 1916 in Salzburg als erstes von drei Kindern geboren. Ihre Eltern hießen Marie und Andre Gassner. Das Ehepaar trennte sich und Pauline Gassner lebte fortan bei ihrer Mutter in der Stadt Salzburg. Pauline Gassner war pflegebedürftig und wurde im Oktober 1936 in die Landesheilanstalt Salzburg stationär eingewiesen. Am 18. April 1941 wurde sie von dort nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Martin Gay wurde am 1. August 1912 in Böhlitz-Ehrenberg in der Nähe von Leipzig geboren. Er war verheiratet, hatte drei Kinder und arbeitete in einer Druckerei. Er wurde in das KZ Sachsenhausen verschleppt und anschließend in das KZ Dachau überstellt, wo er den roten Winkel, welcher für politisch Gefangene vorgesehen war, tragen musste. Aus dem KZ Dachau wurde er in das “Außenlager Salzburg – Polizeidirektion” deportiert, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Die Zwangsarbeiter des “Außenlagers Salzburg” waren vermutlich im Polizeigefängnis am Rudolfskai untergebracht. Am 18. November 1944 musste Martin Gay zum Entschärfen einer Zeitzünderbombe nahe dem Hotel Münchnerhof ausrücken. Die Bombe explodierte und er starb zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern.
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Josef Geer wurde am 12. März 1887 in Maxglan bei Salzburg geboren und war der Sohn des Ehepaares Maria und Peter Geer. Seine Eltern waren beide von Beruf Dienstboten und sind früh verstorben. Josef Geer war vom Beruf Hilfsarbeiter und wechselte oft den Arbeitsplatz. Er wurde im Juni 1928 in die Landesheilanstalt Salzburg als Patient aufgenommen und war ab April 1934 Pflegling in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Josef Geer wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Rudolf Gehringer wurde am 14. November 1908 in Linz geboren und war als kaufmännischer Angestellter in Wiener Neustadt tätig. Dort heiratete er im Mai 1938 Hilde Schauer. Im Jahr 1942 geriet das Ehepaar in die Fänge der Gestapo. Am 11. November 1942 wurden die beiden in Graz verhaftet. Aus dem Verhaftungsprotokoll geht hervor, dass Gehringer sein dem 2. August 1942 “fahnenflüchtig” war und sich mit gefälschten Papieren zusammen mit seiner Ehefrau in verschiedenen Städten aufhielt. Da Gehringers Einheit dem Wehrkreis XVIII unterstand, welcher seinen Hauptsitz in der Stadt Salzburg hatte, wurde er vom Kriegsgericht der Division 188 wegen “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Er wurde am 31. März 1943 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg exekutiert.
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Josef Girzinger wurde am 14. Juni 1897 in Geinberg in Oberösterreich geboren. Er war von Beruf Viehhändler, Fuhrwerker und Kutscher. Er war verheiratet mit Gertrud, welche zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe hatte. Die Familie lebte seit 1930 in Parsch, Salzburg. Da Josef Girzinger in den stagnierenden Wirtschaftsjahren Ende der 1930er als Kleinunternehmer seine Familie nicht mehr erhalten konnte, meldete er sich freiwillig als Kraftfahrer bei der deutschen Wehrmacht. Er wurde in einem Ersatzbataillon in seinem Heimatort stationiert. Sein Militärdienst war aber sehr kurz, da er bereits am 19. September 1942 wegen Disziplinlosigkeit und Respektlosigkeit gegenüber seinem Vorgesetzten als „wehruntüchtig” erachtet und aus der Wehrmacht entlassen wurde. Seine antimilitärische Haltung wurde ihm zum Verhängnis, da er am 23. September 1942 durch die Gestapo verhaftet und am 17. Oktober 1942 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert wurde, wo er als „AZR”-Häftling („Arbeitszwang Reich”) registriert wurde. Am 21. Dezember 1942 erfolgte seine Überstellung in das Außenlager Gusen, wo er am 14. April 1943 wegen „allgemeinem Körperverfall” zu Tode kam.
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Heinrich Gittler wurde am 23. Mai 1915 in Salzburg geboren und war das erste von sechs Kindern des Ehepaares Marie und Heinrich Gittler. Der Vater verstarb früh und die Mutter heiratete wieder. Heinrich Gittler erlernte den Beruf des Bäckers und wohnte seit den 1930er Jahren in der Gemeinde Gnigl bei Salzburg, wo er vermutlich in Kontakt mit Sozialisten und Kommunisten kam. Heinrich Gittler wurde für die kommunistische Widerstandsbewegung durch Franz Ofner angeworben und war ab 1940 Aktivist der Ortsgruppe Gnigl und ab Anfang 1941 deren Leiter. Im Jahr 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels das kommunistische und sozialistische Widerstandsnetzwerk in Salzburg aufzudecken; Heinrich Gittler wurde im Rahmen dieser Aktion am 18. Januar 1942 verhaftet. Er kam in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde im April 1942 in das bayrische Zuchthaus Landshut überstellt und anschließend erneut in das Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg. Im Frühling 1943 wurde ihm im Landesgericht Salzburg ein Strafprozess des Berliner “Volksgerichtshofes” gemacht, bei welchem insgesamt 17 Widerständige verurteilt wurden. Am 9. April 1943 wurde Heinrich Gittler zum Tode verurteilt, am 15. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet.
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Siegfried Glasel, geboren am 28. Mai 1890 in Wien, Kind des jüdischen Ehepaares Auguste, geborene Kürschner, und Josef Glasel, war Schauspieler in Brüx und Salzburg und nannte sich Fritz. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn lebte er hauptsächlich bei seiner Partnerin – einer geschiedenenen Frau mit fünf Kindern – in Salzburg. Zwischen August 1938 und Oktober 1939 war er in Wien gemeldet. Am 27. Oktober 1939 befand er sich im zweiten Wiener Transport, der nach Nisko in das besetze Polen ging.
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Bernhard Gold, geboren am 20. Juni 1897 in Budapest, war Jude, ledig und arbeitete seit 1921 mit Unterbrechungen als Buchbinder, Maler und Anstreicher in Salzburg. Dort wurde er Anfang Oktober 1942 verhaftet, nach Wien gebracht und in einem Transport mit ca. 1000 Menschen am 5. Oktober 1942 nach Maly Trostinec bei Minsk deportiert. Dort wurde er am 9. Oktober 1942 entweder erschossen oder in einem getarnten LKW-Anhänger vergast.
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Oskar Goldfuss wurde am 25. März 1899 in Salzburg geboren und war das jüngere von zwei Kindern des Ehepaares Maria und Albert Goldfuss. Albert Goldfuss war von Beruf Hausmeister und starb 1922. Maria Goldfuss starb bereits ein Jahr drauf. Oskar Goldfuss konnte aufgrund einer Krankheit keinen Beruf erlernen und war zweitweise Pflegling in der "Landessiechenanstalt" (Leprosenhaus) und anschließend Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Victor Mordechai Goldschmidt, geboren am 10. Februar 1853 in Mainz als Kind des jüdischen Ehepaares Josephine Edle von Portheim und Salomon Benedikt Goldschmidt, heiratete seine am 17. Februar 1863 in Prag geborene Cousine Leontine (Lola). Victor Goldschmidt, der Hütteningenieurswesen studierte, war Mineraloge, Kristallograph, Sammler und Mäzen, Honorarprofessor in Heidelberg, international renommierter Wissenschaftler und Freimaurer. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er die Portheim-Stiftung und besaß ein Museum für Völkerkunde. Durch den Machtantritt Adolf Hitlers am 30. Jänner 1933 sah sich das Ehepaar gezwungen, aus Deutschland auszureisen und fand in Salzburg Zuflucht. Victor starb am 8. Mai 1933 an einem Magendurchbruch, seine Ehefrau nahm sich das Leben, bevor sie am 25. August 1942 deportiert worden wäre.
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Egon Gollner wurde am 3. April 1918 in Salzburg geboren und erlernte den Beruf des Schlossers. Im August 1938 wurde er zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in die Wehrmacht eingezogen. Als Soldat des Gebirgs-Pionier-Bataillons, welches dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand, war er im Mai 1940 an der Front in Frankreich und im November 1941 an der Front in Russland stationiert. Dort hatte er den Rang eines Obergefreiten und wurde im Januar 1944 schwer verwundet und auf Genesungsurlaub zurück nach Salzburg geschickt. Während seiner Zeit bei der Wehrmacht wurde Egon Gollner aktenkundig neunmal bestraft, mitunter wegen Befehlswidersetzung. Im Juli 1944 hätte Gollner erneut zu seiner Truppe im Osten zurückkehren müssen, widersetzte sich aber, da er seiner Mutter bei der Pflege des schwerkranken Vaters helfen wollte. Der Vater starb am 24. August 1944. Aus Angst vor Verfolgung tauchte Gollner bei seiner Freundin in Neumarkt bei Salzburg unter, wo er am 18. August 1944 festgenommen wurde. Vom Kriegsgericht in Salzburg wurde er am 24. September 1944 zu 15 Monaten Gefängnis und Verlust des Dienstranges verurteilt. Jedoch musste Gollner nur drei Wochen Arreststrafe antreten und wurde dann gezwungen, sich „vor dem Feinde zur Bewährung” zu stellen. Eine eigens von der Wehrmacht aufgestellte Straf- und Bewährungseinheit wurde an der Ostfront eingesetzt. Dort starb Egon Gollner am 9. März 1945 in Polen.
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Josef Göls wurde am 1. Januar 1894 in Weiten bei Pöggstall im Bezirk Melk in Niederösterreich geboren und war vom Beruf Maler. Er war Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas. Josef Göls war verheiratet mit Maria, geborene Rafetseder, deren Bruder Anton Rafetseder und seine Frau sich eine Wohnung in Salzburg mit dem Ehepaar Göls teilten. Im nationalsozialistischen Regime verweigerte Josef Göls aus Glaubensgründen den Kriegsdienst und wurde am 10. Januar 1940 verhaftet. Am 9. Februar 1940 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, danach in das KZ Neuengamme und anschließend am 1. August 1942 in das KZ Dachau. Dort wurde er am 19. Februar 1945 ermordet.
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Rafael Gomez-Rodriguez wurde am 24. September 1918 in Guadix, Provinz Granada, in Spanien geboren und war einer von rund 7.000 republikanischen Spaniern, die gegen das faschistische Franco-Regime im spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 kämpften. Nach dem Sieg des Franco-Regimes flüchtete er nach Frankreich, wo er interniert und unter dem NS-Regime in Frankreich verschleppt wurde. 40 republikanische Spanier, die gegen das Franco-Regime kämpften, wurden nach Salzburg in das Polizeigefängnis deportiert und anschließend in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Rafael Gomez-Rodriguez wurde am 11. September 1941 im KZ Mauthausen als “Rotspanier” registriert und dort im Alter von 23 Jahren am 1. Februar 1942 im Nebenlager Gusen ermordet. Durch Recherchen konnte festgestellt werden, dass mindestens 22 der 40 in Salzburg inhaftierten Spanier in das KZ Mauthausen deportiert und dort ermordet wurden. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.
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Johann Gorup wurde am 19. Juni 1896 in Pernau bei Wels geboren. Er war als kaufmännischer Angestellter in Salzburg tätig und lebte ab 1936 zusammen mit seinem Partner Anton Vitek in der Brodgasse 3. Unter dem NS-Regime wurden beide vermutlich denunziert und dadurch am 15. Mai 1941 verhaftet und zu jeweils zwei Jahren Haftstrafe verurteilt. Da beide aufgrund des Paragrafen 129 I b, welcher Homosexualität ahndete, verurteilt wurden, publizierte das Salzburger Volksblatt am 20. Mai 1941 ihre vollen Namen. Johann Gorup hatte seine Haftstrafe im bayrischen Zuchthaus Amberg zu verbüßen und starb dort am 8. März 1943. Sein Partner Anton Vitek wurde während seiner zweijährigen Haftstrafe am 4. Juli 1942 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er die Zwangskennzeichnung des grünen Winkels zu tragen hatte. Am 15. Februar 1945 wurde er im KZ Dachau nach dem deutschen Strafgesetz als Häftling unter § 175, also als Homosexueller, stigmatisiert und musste den rosa Winkel tragen. Der Stolperstein für Johann Gorup, welcher am 22. März 2012 in Salzburg verlegt wurde, war der erste Stolperstein für ein homosexuelles Opfer des Nationalsozialismus in ganz Österreich.
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Josef Götzenberger wurde am 27. März 1896 in Salzburg geboren. Seine Eltern waren Karoline und Josef Götzenberger. Sein Vater war von Beruf Inhaber einer Handelsagentur und Josef Götzenberger wurde ebenfalls Kaufmann. Er war verheiratet mir Margarethe Götzenberger und gemeinsam hatten sie einen Sohn, welcher 1922 zur Welt kam. Josef Götzenberger gehörte vor dem “Anschluss” der Christlich-Sozialen Partei Österreichs an. Sein Sohn Herbert wurde 1942 in die deutsche Wehrmacht eingezogen und starb am 1. August 1942 an der Ostfront. Im darauffolgenden Jahr musste Josef Götzenberger seinen Betrieb, einen Buch- und Zeitschriftenhandel, stilllegen. Daraufhin war Josef Götzenberger kurz in stationärer Behandlung. Nach seiner Entlassung geriet er wegen regimekritischen Äußerungen in die Fänge der Gestapo. So wurde er am 16. Februar 1945 wegen “Zersetzung der Wehrkraft” verhaftet und schwer misshandelt. Er wurde vom Polizeigefängnis in das Inquisitenspital eingeliefert, starb aber am 9. Oktober 1945 an den Folgen der Misshandlungen.
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Johann Graber wurde am 21. Februar 1918 in Oberösterreich geboren und war das einzige Kind des 1935 geschiedenen Ehepaares Therese und Johann Graber. Johann Graber wohnte bei seiner Mutter, welche als Wäscherin tätig war, in der Stadt Salzburg. Johann Graber war Schreibkraft in der Landesleitung der austrofaschistischen Jugendorganisationen “Jung-Vaterland” und später Bezirkssekretär des Österreichischen Jungvolks, welche zu Vaterländischen Front (VF) gehörte. Nach dem “Anschluss” 1938 meldete er sich freiwillig für die Wehrmacht. Er kam als Schreibkraft in die Gebirgsnachrichten-Ersatzabteilung Nr. 18. Dort fertigte er ab 1940 Flugblätter an, welche den Krieg und die nationalsozialistische Herrschaft anprangerten. Johann Graber gründete auch die illegale Organisation “Heimatfront”, welche das Ziel verfolgte, die Eigenständigkeit Österreichs wiederherzustellen. Graber wurde am 27. August 1940 verhaftet und drei Jahre lang in verschiedenen Gefängnissen in Salzburg und Bayern festgehalten. Am 2. und 3. Dezember 1943 wurde ihm im Landesgericht Salzburg der Prozess des Berliner “Volksgerichtshof” gemacht, bei welchem er zu Tode verurteilt wurde. Er wurde am 18. Februar 1944 in München-Stadelheim enthauptet.
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Ignaz Grabler wurde am 24. März 1884 in Oberösterreich geboren und war Eisenbahner und Lokheizer bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Er war verheiratet, hatte einen Sohn und lebte mit seiner Familie in Gnigl bei Salzburg. Während des NS-Regimes wurde er von Franz Ofner für die illegale kommunistische Widerstandsbewegung gewonnen und war ab 1941 Teil der Gruppe “Untergebiet Reichsbahn”. Das Widerstandsnetzwerk wurde Anfang 1942 durch die Gestapo mithilfe eines Spitzels aufgedeckt. Die Gestapo verhaftete Ignaz Grabler am 6. März 1942 und inhaftierte ihn in verschiedenen Gefängnissen in Salzburg und Bayern. Im November 1942 wurde ihm und 30 anderen Aktivisten der illegalen KPÖ in Salzburg der Prozess gemacht. Ignaz Grabler wurde am 25. November 1942 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wurde im Januar 1943 vom Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg in das Zuchthaus Straubing transferiert und am 25. April 1945 auf dem Marsch in das KZ Dachau von den Alliierten befreit. Er starb aber bereits am 27. August 1949 an den Folgen seiner Haft.
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Anton Graf wurde am 14. Juni 1899 in Braunau am Inn geboren und war verheiratet mit Maria Graf. Gemeinsam hatten sie einen Sohn und lebten in der Stadt Salzburg. Anton Graf war von Beruf Maschinenschlosser und Eisenbahner. Bis zum Parteiverbot 1934 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), der Kinder- und Naturfreunde sowie der Freien Gewerkschaft. Während des Austrofaschismus gehörte er zu den verfolgten Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und konnte Kontakte zu anderen Sozialist*innen in- und außerhalb von Österreich knüpfen. Im Nationalsozialismus gelang es Anton Graf, Engelbert Weiss und anderen die RSÖ wiederaufzubauen und Widerstand zu leisten. Graf fungierte seit 1939 als Verbindungsmann zwischen den einzelnen Kontaktpersonen. Nachdem die Gestapo im Jahr 1942 die Widerstandszellen der RSÖ und der KPÖ aufgedeckt hatte, wurde auch Anton Graf am 3. April 1942 verhaftet. Vom 6. bis zum 9. April 1943 fand in Salzburg ein Volksgerichtsprozess statt, bei welchem Graf zum Tode verurteilt wurde. Am 21. Juli 1943 wurde er im Landesgericht Wien enthauptet. Seine Ehefrau Maria, die ebenfalls für die RSÖ gefährliche Kurierdienste erledigte, wurde ebenfalls inhaftiert, überlebte aber die NS-Terrorjahre.
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Herbert Graf wurde am 10.4.1903 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. Er studierte Gesang, Klavier, Bühnenausstattung und Musikwissenschaft. Im Jahr 1927 heiratete er die Jüdin Lieselotte Austerlitz und das Paar bekam im Mai 1933 ihren Sohn Werner Lothar. Zwischen 1925 und 1933 arbeitete er in den Städten Münster, Breslau und Frankfurt am Main als Opernregisseur. In den Jahren 1935, 1936 und 1937 inszenierte er Stücke bei den Salzburger Festspielen. Bereits im Jahr 1936 startete er seine Karriere an der New Yorker Metropolitan Opera. Ab 1943 war er US-amerikanischer Staatsbürger. Nach 1945 kehrte Herbert Graf nach Europa zurück und wirkte wieder bei den Salzburger Festspielen sowie als Direktor des Stadttheaters in Zürich und als Intendant des Grand Théatre in Genf. Herbert Graf starb am 5.4.1973 in Genf.
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Hermine Graupner wurde am 9. November 1908 in Graz als Tochter des Ehepaares Anna und Moritz Graupner geboren. Sie war ledig und arbeitete als Schneiderin. Am 11. Juli 1934 war sie in der Stadt Salzburg, als sie Opfer eines politischen Terroraktes wurde. Vor dem Gasthaus “Bärenwirt” an der Müllner Hauptstraße parkte das Auto des Elektrounternehmers Josef Ausweger, welcher auch Bezirksführer der “Vaterländischen Front” während des Austrofaschismus war und dadurch von der “illegalen” nationalsozialistischen Seite stark angefeindet wurde. “Illegale” Nationalsozialist*innen verübten, nachdem die NSDAP in Österreich verboten wurde, zahlreiche Sprengstoff – und Bombenattentate. Gegen 21:15 Uhr am 11. Juli 1934 explodierte eine Bombe, welche unter dem Auto lag und verletzte sechs unbeteiligte Passant*innen. Hermine Graupner war eine davon. Sie starb an ihren schweren Verbrennungen.
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Dorothea Grindlinger, geboren am 7. Jänner 1915 in Horodenka, lebte mit ihrer aus Galizien stammenden jüdischen Familie seit 1918 in Salzburg. Nach dem Tod ihres Vaters Josef Grindlinger 1923 musste ihre Mutter Regina als Handelsfrau allein für ihre vier Kinder, die alle eine Handels- oder Handwerkslehre machten, sorgen. Dorothea war Schneiderin, verlor aber wie ihre restliche Familie unter dem NS-Regime den Arbeitsplatz. Kurz nach dem Novemberpogrom 1938 wurden sie aus Salzburg vertrieben. In Wien versuchte die als „staatenlos“ geltende Familie ein Visum für Großbritannien und die USA zu erhalten. Ihre Geschwister konnten im April 1939 nach England flüchten. Dorothea und ihre Mutter Regina hingegen wurden am 14. September 1942 in die besetzte Sowjetunion deportiert und am 18. September 1942 bei Maly Trostinec bei Minsk ermordet.
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Regina (Rifka) Grindlinger, née Bonus, geboren am 1. Oktober 1884 in Horodenka (Galizien), war mit dem bereits 1923 verstorbenen Josef Grindlinger verheiratet. Sie zogen 1918 nach Salzburg und hatten vier Kinder. Sie arbeitete nach dem Tod ihres Mannes als Handelsfrau, verlor aber während des NS-Regimes, wie alle ihre Kinder, ihre Arbeit. Nach dem Novemberpogrom 1938 musste die Familie Salzburg verlassen und versuchen ein Visum für England und die USA zu erhalten. Dies gelang allerdings nur ihren Kindern. Ihre Tochter Dorothea blieb bei ihr, gemeinsam wurden sie am 14. September 1942 in NS-besetztes Gebiet in der Sowjetunion deportiert und am 18. September 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.
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Katharina Gröbner wurde am 23. April 1892 in Hallwang bei Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiterin. Sie war ledig und hatte drei Kinder namens Kathi, Leopold und Marianne. Gemeinsam lebten sie in Gnigl bei Salzburg. Seit 1937 war sie Pflegling im Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau, 1945 noch Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Die Pflegeanstalt Schernberg leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als Königsegg am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Katharina Gröbner wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Katharina Gröbners Bruder Simon Gröbner war von 1933 bis 1945 im kommunistischen Widerstand und während des Nationalsozialismus im jugoslawischen Partisanenkampf aktiv. Er starb 1946 in Salzburg.
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Wilhelm Grioss wurde laut Aufzeichnung der Friedhofsverwaltung in Salzburg am 15. Juni 1918 in Linz geboren. Er wurde wegen “Fahnenflucht”, also Wehrmachtsdesertion, am 8. März 1945 in Glanegg bei Salzburg erschossen. Demnach musste Wilhelm Groiss dem Wehrkreiskommando XVIII, mit dem Sitz in Salzburg, unterstanden haben. Er wurde zusammen mit den Deserteuren Georg Kössner und Ernst Pickl auf dem Militärschießplatz hingerichtet.
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Josef Gron wurde am 6. August 1899 in Ried im Innkreis geboren. Er war das einzige Kind des Ehepaares Theresia und Johann Gron. Das Ehepaar ließ sich später scheiden und Josef Gron zog zusammen mit seiner Mutter nach Salzburg. Dort arbeitete er als Kellner und ging Anfang der 1920er Jahre nach Italien. In Italien heiratete er Christina Mussinatto in Turin und die beiden bekamen zwei Kinder, namens Walter und Margherita. Im Juli 1936 kehrte Josef Gron ohne seine Familie nach Salzburg zurück, wo er erneut als Kellner arbeite. Nach dem “Anschluss” im März 1938 wurde Josef Gron bereits am 20. Mai 1938 durch die Gestapo verhaftet. Am 17. Juni 1938 wurde er mit einem Sammeltransport in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort als “Schutzhäftling”, somit als politischer Häftling, registriert. Am 27. September 1939 wurde er in das KZ Flossenbürg transferiert und dann erneut am 2. März 1940 in das KZ Dachau “rückgeführt”. Er zählte zu den 100 Häftlingen, welche am 22. Januar 1942 unter der Tarnbezeichnung “Invalidentransport” nach Schloss Hartheim gebracht und dort sofort vergast wurden. Laut den offiziellen Angaben des KZ Dachau war der 17. März 1942 sein Todesdatum.
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August Gruber wurde am 13. April 1894 im Innviertel geboren und war Fahrdienstleiter der Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft. Er lebte seit 1917 zusammen mit seiner Ehefrau Maria, geborene Neuhauser, in Salzburg und die beiden bekamen 1922 eine Tochter namens Margarethe. Bis zum Verbot 1934 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), des Republikanischen Schutzbundes und der Freien Gewerkschaft. Aus politischen Gründen wurde er im Austrofaschismus zwangspensioniert und unter dem NS-Regime aufgrund von Personalmangel wiedereingestellt. Dort war er Teil der widerständischen Gruppe der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und zog eine eigene Gruppe mit 17 Mitgliedern auf. Nachdem ein Spitzel der Gestapo namens Josef Kirschner das Widerstandsnetz Anfang 1942 infiltrierte, konnte die Gestapo das Netzwerk zerschlagen. August Gruber wurde am 5. Februar 1942 verhaftet und am 26. Dezember 1942 in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee überstellt. Dort wurde ihm am 8. Januar 1943 in der Berliner Zentrale des “Volksgerichtshofes” der Prozess gemacht und er wurde wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. August Gruber wurde am 23. März 1943 hingerichtet.
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Johann Gruber wurde am 18. Juni 1904 in Attnang in Oberösterreich geboren und war von Beruf Spengler. Er war verheiratet und Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Seit 1935 wohnte das Ehepaar Gruber in der Stadt Salzburg. Johann Gruber verweigerte aus Glaubensgründen den Wehrdienst und wurde daraufhin von der Gestapo verhaftet. Am 13. Mai 1939 wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert und am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen überstellt. Dort wurde er am 19. Januar 1940 ermordet.
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Rudolf Gruber wurde am 9. April 1913 in Salzburg geboren. Er war gehörlos und deshalb zeitweise in der Taubstummenanstalt in Salzburg (heute: Landeszentrum für Hör- und Sehbehinderung) untergebracht. Rudolf Gruber lebte bei seiner Mutter Franziska Gruber und war als Gehilfe in einer Spenglerei tätig. Während des NS-Regimes wurde er laut Gerichtsbeschluss “voll entmündigt” und seine Mutter als Sachwalterin eingesetzt. Am 16. Januar 1940 wurde er in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und von dort am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert, wo man ihn im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordete. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Maria Gstöttner wurde am 26. November 1896 in Gnigl bei Salzburg geboren und war das älteste von vier Kindern. Die Familie lebte in Salzburg Itzling und ihr Vater Martin Gstöttner war pensionierter Eisenbahner. Er starb im Februar 1938. Maria Gstöttner konnte keinen Beruf erlernen und war als Hausmädchen tätig. Ab August 1932 war sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Franz Hager wurde am 7. Januar 1907 in Zürich geboren und lebte zusammen mit seiner Mutter ab 1909 in der Stadt Salzburg. Er erlernte den Beruf des Schneiders, heiratete und bekam mit seiner Ehefrau 1931 einen Sohn. Die Familie lebte in der Gemeinde Maxglan. Franz Hager dürfte von Josef Hofkirchner, welcher mit ihm zusammen als Schuhmacher und Schneider im Heeresbekleidungsamt Maxglan arbeitete, 1940 für die illegale Widerstandsbewegung der kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben worden sein. Nachdem Gestapobeamte die Widerstandszellen in Salzburg Anfang 1942 durch die Gestapo aufgedeckt hatte, wurde Franz Hager von der Wehrmacht eingezogen und als Angehöriger der “Organisation Todt” auf der Halbinsel Krim stationiert. Dort erfolgte am 14. Mai 1942 seine Verhaftung, anschließend die Überstellung zurück nach Salzburg. Im November 1942 wurde Franz Hager ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht, bei welchem er zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Am 12. Januar 1943 wurde er in das bayrische Zuchthaus Kaisheim überstellt und von dort am 4. April 1944 in das Wehrmachtsgefängnis Torgau. In Torgau wurde er für die Wehrmacht zwangsrekrutiert und der Strafdivision 500 unterstellt, welche in den Osten abkommandiert wurde. Franz Hager starb in den letzten Kriegsmonaten. Sein Todesdatum wurde durch das Landesgericht Salzburg auf den 15. Jänner 1945 festgelegt.
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Hermann Hager wurde am 31. März 1910 in Salzburg geboren. Sein Vater, ein Schneidermeister, war seit dem Ersten Weltkrieg vermisst. Hermann Hager lebte bei seiner Mutter Klara Hager. Er war von Beruf Kellner. Im November 1933 wurde er in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert. Dort wurde er im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Therese Hahn wurde am 19. November 1878 in Salzburg geboren. Sie war das dritte von vier Kindern des Ehepaares Therese und Simon Hahn. Ihr Vater war von Beruf Hopfenhändler und starb bereits 1891. Thereses Mutter starb 1922. Daraufhin wurde die kranke Therese Hahn im Erziehungsheim St. Josef aufgenommen und betreut. Anschließend wurde sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Im Januar 1938 kam sie nach Schwarzach im Pongau, wo sie in der Pflegeanstalt Schoss Schernberg aufgenommen wurde. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Therese Hahn wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Josef Haidinger wurde am 15. Februar 1898 in Pöndorf am Hausruck in Oberösterreich geboren. Er war mit Maria Haidinger verheiratet und gemeinsam hatten sie eine Tochter namens Rosa. Josef Haidinger arbeitete als Oberwerkmann der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Die Familie wohnte in Gnigl bei Salzburg. Haidinger war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes, aktiver Gewerkschafter und Obmann des Arbeiter-Turn- und Sportvereins bis zum Verbot der genannten Organisationen im Jahr 1934. Sein Name ist auch auf dem sogenannten “Alarmplan” des Republikanischen Schutzbundes zu finden, jedoch war er während es Austrofaschismus kein Teil der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Unter dem NS-Regime wechselte Haidinger zur illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). 1940 wurde er zum Leiter des “Untergebietes Reichsbahn” und der “Gruppe Reichsbahnwerkstätte”. Anfang 1942 wurde das Netzwerk durch einen Gestapo-Spitzel infiltriert und aufgedeckt. Josef Haidinger wurde am 17. Januar 1942 inhaftiert und Anfang November wurde der Prozess gegen ihn geführt. Am 3. November 1942 erfolgte die Verurteilung zum Tode. Er wurde am 11. Mai 1943 in München-Stadlheim enthauptet.
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Franziska Hammer, geborene Gerstlohner, wurde am 20. Januar 1888 in Eggelsberg bei Braunau am Inn geboren und war mit dem Tapeziermeister Rupert Hammer verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder, nämlich Leopoldine, Margaretha, Mathilde und Rupert, und lebte in der Stadt Salzburg. 1942 starb Franziskas Ehemann. Franziska Hammer war katholisch und Zeit ihres Lebens eng mit der Salzburger Kirche St. Andrä, in welcher sie auch geheiratete hatte, verbunden. So pflegte sie auch während der NS-Zeit gute Verbindungen zum Pfarrer der Kirche Franz Zeiss sowie zum Kooperator und Jugendseelsorger Franz Wesenauer. Franz Wesenauer trat eines Tages mit der Bitte an Franziska Hammer, gefährdete Menschen bei sich aufzunehmen, um sie vor der Verfolgung durch das NS-Regime zu schützen. So kam ein Junge, der “Jussi” genannt wurde, zu Franziska Hammer, welche ihn versteckte. Bald darauf musste der 13-jährige aber aus Angst, entdeckt zu werden, an einem anderen Ort untergebracht werden. Der Junge, welcher katholisch getauft war, aber laut den “Nürnberger Rassegesetzen” als Jude kategorisiert wurde, überlebte den Nationalsozialismus und besuchte Franziska Hammer nach 1945, um sich zu bedanken. Franziska Hammer starb im Jahr 1974 in Salzburg.
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Maria Hannes, geborene Schwarzböck, wurde am 13.3.1878 in Retzbach bei Oberhollabrunn geboren. Ihre Eltern hießen Anna und Johann Schwarzböck und arbeiteten als Bauern. Maria Hannes heiratete am 24. April 1906 in Salzburg Vinzenz Hannes und am 27. April 1906 erwarben sie eine Liegenschaft in Aigen, wo sie gemeinsam einen Bauernhof führten. Die Ehe blieb kinderlos. Im Jahr 1932 wurde Maria Hannes durch einen Gerichtsbeschluss entmündigt und in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau als Patientin untergebracht. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Maria Hannes wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Rudolf Hartl wurde am 4.9.1909 in Salzburg geboren, war mit Karoline Hartl verheiratet und gemeinsam bekamen sie am 12.3.1939 eine Tochter. Rudolf Hartl war von Beruf Eisenbahner und die Familie wohnte in einem Personalhaus der Salzburger Eisenbahn- und-Tramway-Gesellschaft. Unter dem NS-Regime war er Teil der illegalen kommunistischen Widerstandsbewegung, welche Anfang 1942 durch einen Spitzel der Gestapo aufgedeckt wurde. Rudolf Hartl wurde am 2. April 1942 verhaftet und am 3. März 1943 vom sogenannten „Volksgerichtshof” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” und „Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Er wurde am 30.7.1943 in München-Stadelheim enthauptet.
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Der Stolperstein in der Getreidegasse 33, mitten in der Salzburger Altstadt, erinnert an den am 5.1.1890 geborenen Johann Haslauer, der in Riedenburg als Bierbrauer arbeitete. Johann Haslauer war Zeuge Jehovas und veranstaltete mit seiner Frau geheime Zusammenkünfte der Glaubensgemeinschaft, die im April 1939 von einem Gestapo-Beamten entdeckt wurden. Nach knapp zweimonatiger Haft folgte zwar die Entlassung, im November 1939 aufgrund von Kriegsdienstverweigerung jedoch die erneute Verhaftung und anschließende Deportation in das KZ Sachsenhausen. Johann Haslauer wurde am 12.8.1940 im Außenlager Wewelsburg ermordet.
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Der Stolperstein in der Salzburger Altstadt gedenkt der am 27.12.1899 in Berndorf geborenen Marie Haslauer. Mit ihrem Mann Johann organisierte sie in der gemeinsamen Wohnung Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. Am 4. April 1939 entdeckte ein Gestapo-Beamter eines der Treffen. Insgesamt sechs Personen wurden angezeigt und inhaftiert. Marie und ihr Gatte wurden am 31. Mai 1939 zwar wieder enthaftet, da sie aber von ihrem Glauben und ihren Einstellungen nicht abgeschworen hatten, erfolgten erneute Verhaftungen. Marie Haslauer wurde in weiterer Folge gemeinsam mit ihrer 1922 geborenen Tochter Antonia ins KZ Ravensbrück deportiert. Da sie dort jedoch jegliche Kriegsarbeit verweigerte, verlegte man sie im August 1942 mit 100 anderen Zeuginnen Jehovas in das KZ Auschwitz, wo sie am 27.9.1942 ermordet wurde. Antonia Haslauer, die Tochter Maries und Johanns, kehrte nach der Befreiung nach Salzburg zurück.
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Alois Hattinger wurde am 27.6.1890 in Straßwalchen geboren und war von Beruf Eisenbahner, Schaffner und später Triebwagenführer. Er war mit Karoline Pohn verheiratet und gemeinsam bekamen sie 1924 eine Tochter namens Gertraud. Während des NS-Regimes wurde Alois Hattinger für die illegale widerständige Gruppe rund um die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) angeworben und zahlte bis Ende 1941 monatliche Mitgliedsbeiträge, wofür er kommunistische Schriften zum Lesen und Weitergeben bekam. Anfang 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels das Widerstandsnetzwerk aufzudecken. Alois Hattinger wurde am 3. April 1942 von der Gestapo verhaftet und am 25. April in das Zuchthaus Landshut überstellt. Anfang Oktober 1942 wurde er zurück nach Salzburg überstellt, da im Oktober 1942 der Prozess gegen ihn geführt wurde. Am 16. Oktober 1942 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zu sieben Jahre Zuchthaus verurteilt. Er wurde daraufhin vom Gefangenenhaus Salzburg in das Zuchthaus Straubing gebracht, wo er am 14.8.1944 zu Tode kam.
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Berta Heger wurde am 20.7.1897 in St. Johann im Pongau geboren und war das zweite von vier Kindern des Ehepaars Rosa und Johann Heger. Johann Heger war von Beruf Forstverwalter. Die Familie lebte ab 1903 in der Stadt Salzburg. Berta Heger blieb ledig und arbeitete in verschiedenen Ämtern, jedoch erkrankte sie Anfang der 1930er Jahre und wurde im März 1939 in die „Landesheilanstalt" Salzburg stationär aufgenommen. Sie wurde von dort am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ihre jüngere Schwester Hilde Heger, welche 1899 geboren wurde und 1998 gestorben ist, war eine berühmte Salzburger Bildhauerin und Künstlerin, deren Werke heute im öffentlichen Raum in der Form von Brunnen und Skulpturen ausgestellt sind.
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Leopold Heindl wurde am 29.8.1909 in Zürich geboren. Seine Eltern Margarethe und Leopold Heindl lebten dort gemeinsam und bekamen noch zwei weitere Kinder, wobei eines bereits früh verstarb. Die Familie zog 1915 nach Salzburg. Dort starb die Mutter Margarethe 1922. Daraufhin verließ der Vater seine beiden Kinder, welche in Kinderheimen untergebracht wurden. Leopold Heindl machte eine Schlosserlehre, welche er abbrach. Er war in den 1930er Jahren als Hilfsarbeiter tätig. Ein mehrmaliger Ortswechsel lässt auf zeitweilige Arbeitslosigkeit schließen. 1939 wurde er in die Wehrmacht eingezogen. Bemerkenswert ist, dass er bis zu seinem gewaltsamen Tod dieselbe Funktion und denselben Rang besaß. Mit seinem Pionier-Bataillon war er an der Blockade von Leningrad beteiligt, eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der Wehrmacht. Dort kam es dazu, dass Heindl am 17.2.1943 wegen „tätlicher Widersetzung” von einem Vorgesetzten erschossen wurde. Unter „tätliche Widersetzung” fallen zum Beispiel Desertion oder Aufwiegelei.
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Maria Anna Heiny wurde am 30.10.1895 in Salzburg als viertes von fünf Kindern des Ehepaars Ottilie, geborene Antretter, und Anton Heiny geboren. Anton Heiny war von Beruf Maschinenschlosser und Werkmeister der österreichischen Staatsbahnen (heute: ÖBB). Maria Anna Heiny studierte Gesang und war als Lehrerin tätig. Ab 1932 war sie Patientin in der „Landesheilanstalt" Salzburg. Von dort wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Rosalie Heinz, geborene Varga, wurde am 18.4.1881 im ungarischen Szolnok geboren. Sie war mit einem Kunstmaler verheiratet und gemeinsam lebten sie in der Stadt Salzburg. 1932 wurde die Ehe für ungültig erklärt und Rosalie Heinz lebte folgend allein. Sie befand sich mehrmals in stationärer Behandlung und im April 1934 wurde sie in die Pflegeanstalt Schernberg in Schwarzach im Pongau als Patientin aufgenommen. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Rosalie Heinz wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Franz Heitzer wurde am 2. April 1906 in Salzburg geboren und war das erste von drei Kindern des Ehepaares Katharina und Kaspar Heitzer, welche als Bauern tätig waren. Franz Heitzers Eltern betreuten ihren Sohn, aber beide starben in den 1930er Jahren und somit wurde er 1932 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.
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Olga Hekajllo wurde am 20. Januar 1892 in Lwiw, welches zu Österreich-Ungarn gehörte, geboren. Ihre Eltern waren Sigmund und Bertha Hekajllo und sie hatte einen Bruder namens Wladimir-Felician. Olga und ihr Bruder lebten ab Mai 1903 bei der getrennt lebenden Mutter in der Stadt Salzburg. Olga Hekajlllo war die Cousine des austrofaschistischen Diktators Kurt von Schuschnigg. Sie wurde Lehrerin und blieb Zeit ihres Lebens ledig. Während des NS-Regimes geriet sie in die Fänge der Gestapo. Einer ihrer Nachbarn war der Gestapo-Beamte Alois Würzl, welcher nicht nur Olga Hekajllo, sondern auch andere Nachbarn wie das Ehepaar Lamminger wegen “Feindsender”-Hörens anzeigte, verhaftete und folterte. Weiters wurde Olga Hekajllo nachgesagt, dass sie mit Personen verkehrte, welche dem Nationalsozialismus gegnerisch gegenüberstanden. Nach dieser Denunziation wurde Olga Hekajllo am 4. November 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und dort am 17. November 1944 registriert. Sie starb im Konzentrationslager
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Maximilian Hermann, geboren am 3. Jänner 1888 in Skala, Galizien, war Spediteur und Buchhalter. 1912 siedelte er von Wien nach Salzburg, konvertierte vom jüdischen zum katholischen Glauben und heiratete 1913 Paula Witzlsteiner, mit der er zwei Kinder hatte. Ungefähr vier Jahre konnte er ohne rassistische Verfolgungen durch das NS-Regime leben, am 26. Februar 1942 wurde er aber in seiner Wohnung in Schallmoos von der Gestapo verhaftet und am 16. Mai 1942 vom Polizeigefängnis ins KZ Flossenbürg deportiert. Er wurde als „Jude“ und „politischer Schutzhäftling“ registriert und sein gewaltsamer Tod am 29. Mai 1942 wird durch den Vermerk „Lungenschuss – innere Verblutung bei Fluchtversuch aus Lager“ dokumentiert.
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Konrad Hertzka, geboren am 8. Oktober 1911 in Bad Gastein, war Sohn eines praktischen Arztes, der bereits 1906 vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertierte, und dessen katholischer Ehefrau Marie. Konrad studierte technische Physik an der Technischen Hochschule und legte im Mai 1936 seine zweite Staatsprüfung mit sehr gutem Erfolg ab. Da er unter schweren Depressionen litt, war er seit 28. Oktober 1938 Patient in der Landesheilanstalt in Salzburg (heute Christian-Doppler-Klinik). Am 10. November 1938 stellte ein Psychiater die Diagnose, wodurch er in der geschlossenen Anstalt bleiben musste und „voll entmündigt“ wurde. Im September 1940 konnte er, vermutlich durch seine Mutter, aus der Heilanstalt fliehen, wurde allerdings auf dem Gut Erzberger in Szillen, Ostpreußen, von der Polizei gefunden. Im November 1940 wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt Tapiau in Ostpreußen gebracht, bevor er am 5. Februar 1942 nach Uchtspringe in die Landesheilanstalt von Sachsen-Anhalt verlegt wurde und dort am 7. März 1942 zu Tode kam. Dort gab eine signifikante Häufung von Todesfällen unter dem NS-Regime.
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Irma Herz, geboren am 11. Mai 1870 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Karoline, geborene Breuer, und Albert Pollak sowie die Schwester von Anna Stuchly. Ihr Vater Albert Pollak gilt als Begründer der jüdischen Gemeinde in Salzburg. Irma war mit dem Regimentsarzt Dr. Leopold Herz verheiratet und hatte zwei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1929 übersiedelte Irma mit ihrer Tochter Therese nach Salzburg und im September 1938 in die noch nicht besetzte Tschechoslowakei. Von Prag aus wurden sie am 30. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Irma Maria Herz am 18. November 1942 starb. Ihre Tochter wurde am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert, später zur Zwangsarbeit in das durch Bomben zerstörte Hamburg gebracht. Im März 1945 deportierte man sie in das KZ Bergen-Belsen, nach der Befreiung gelangte sie am 24. Juli 1945 in ein schwedisches Lager für „displaced persons“. Ihr weiterer Weg ist unbekannt.
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Agathe Herzenberger, am 2. Oktober 1941 im Lager zur Welt gekommen, war das fünfte Kind der Sängerin Therese Herzenberger und ihres Partners Lambert Blach, welcher Schirmmacher war. Die gesamte Familie wurde in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und Agathe Herzenberger wurde dort am 21. Juli 1943 ermordet.
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