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VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
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Digitale Erinnerungslandschaft



Salzburg - Alle Erinnerungsorte

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A

Im Stadtteil Salzburg Süd erinnert seit 1967 die Adolf-Schemel-Straße an den ersten Landeshauptmann Salzburgs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Adolf Schemel wurde am 30. Juni 1880 in Salzburg geboren, trat 1903 in den Landesdienst ein und hatte dabei unterschiedliche Funktionen; so war er von 1911 bis 1922 in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg tätig, anschließend bis 1931 im Gewerberat der Landesregierung angestellt und bis 1934 Referatsleiter für Schulangelegenheiten im Amt der Salzburger Landesregierung. Unter austrofaschistischer Herrschaft war er Mitglied des Länderrates, wurde nach dem “Anschluss” am 12. März 1938 jedoch seiner Ämter enthoben und inhaftiert. Sieben Monate verbrachte er in Haft, zu einer Anklage kam es jedoch nicht. Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde er seitens der US-amerikanischen Besatzungsmacht als Landeshauptmann vorgeschlagen und übte dieses Amt bis 12. Dezember 1945 aus. Adolf Schemel starb am 27. April 1961.

Adresse: Adolf-Schemel-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1947 die Aglassingerstraße an den Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Eisenbahner Valentin Aglassinger, der am 14. Februar 1886 im oberösterreichischen St. Pantaleon geboren wurde. Trotz der Tatsache, dass er keiner konkreten Widerstandszelle angehörte, galt er dennoch als “politisch vorbelastet”; zudem unterstützte er erkrankte Kollegen immer wieder finanziell. Am 15. März 1943 wurde Aglassinger wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” verhaftet, am 19. Jänner 1944 aber wieder freigesprochen. Nach dem Freispruch wurde er jedoch nicht aus der Haft entlassen, sondern am 19. April 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er am 7. Februar 1945 ermordet wurde. Neben dem Straßennamen erinnert auch ein Stolperstein in der Stadt Salzburg an Valentin Aglassinger.

Adresse: Aglassingerstraße, 5020 Salzburg
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Die rund 50 Meter lange Anna-Bertha-Königsegg-Straße im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1988 an die Visitatorin der Barmherzigen Schwestern in Salzburg, die sich für das Überleben ihrer beeinträchtigten Schützlinge einsetzte. Geboren am 9. Mai 1883, erhielt Königsegg bereits früh eine religiöse Ausbildung. Nach mehreren Aufenthalten in Frankreich und Italien folgte sie am 25. Oktober 1925 dem Ruf, in Salzburg als Visitatorin zu wirken. Bald nach dem “Anschluss” legte sie sich mit dem NS-Regime an, indem sie der Belegschaft der Krankenpflegeschule, die sie aufgebaut hatte, verbot, an den von den Nationalsozialisten geforderten Zwangssterilisationen auszuhelfen. Für ihr Engagement wurde sie 1940 sowie 1941 verhaftet; sie weigerte sich, Weisungen zu befolgen, die den sicheren Tod psychisch und physisch beeinträchtigter Menschen bedeutet hätte. Insgesamt gelang es den Vinzentinerinnen unter der Führung Anna Bertha Königseggs 17 Menschen mit Beeinträchtigungen zu verstecken, welche die NS-Zeit überlebten. 1941 erfolgte schließlich ihre Verbannung aus Salzburg; sie kehrte in ihren Geburtsort zurück und sah Salzburg erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder. Anna Bertha Königsegg verstarb am 12. Dezember 1948.

Adresse: Anna-Berta-Königsegg-Straße, 5020 Salzburg
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Die 1998 nach Anton Graf benannte Straße erinnert an den am 14. Juni 1899 in Braunau am Inn geborenen Eisenbahner und Maschinenschlosser. Bis zum Verbot im Jahr 1934 war der Gewerkschafter Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) sowie bei den Kinder- und Naturfreunden aktiv. Wegen seiner Mitgliedschaft bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) wurde er während des Austrofaschismus verfolgt, konnte jedoch erfolgreich Kontakte zu anderen Sozialisten und Sozialistinnen in- und außerhalb des Österreichs herstellen. Darüber hinaus pflegte Anton Graf auch gute Kontakte zum Widerstandskämpfer Engelbert Weiss. 1942 deckte die Gestapo die Widerstandszellen der RSÖ auf; Graf wurde am 3. April 1942 verhaftet und im darauffolgenden Volksgerichtsprozess zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 21. Juli 1943 im Landesgericht Wien vollstreckt. Auch seine Frau, Maria Graf, die Kurierdienste für die RSÖ erledigte, wurde inhaftiert, überlebte die NS-Zeit aber.

Adresse: Anton-Graf-Straße, 5020 Salzburg
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Der Anton-Neumayr-Platz in der Salzburger Altstadt gedenkt des ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters (1945 bis 1946) und Bürgermeisters der Landeshauptstadt (1946 bis 1951). Anton Neumayr wurde am 1. Juni 1887 in Salzburg geboren. Nach der 1907 abgeschlossenen Matura absolvierte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Neumayr war zwischen 1919 und 1934 neben seiner Tätigkeit als Lehrer auch Bürgermeister der Stadt Hallein sowie Abgeordneter des Salzburger Landtages. Unter austrofaschistischer Herrschaft wurde er aufgrund seiner sozialdemokratischen Gesinnung inhaftiert und erhielt ein Aufenthaltsverbot in Salzburg, weshalb er nach Braunau am Inn zog. In den Jahren 1937 und 1938 noch am Landesjugendamt tätig, wurde er 1938 entlassen. Aufgrund seiner politischen Einstellung und seines zu diesem Zeitpunkt einige Jahre zurückliegenden Engagements in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei wurde er 1944 im Konzentrationslager Dachau interniert. Im Jänner 1945, nur wenige Monate vor dem Kriegsende, wurde er entlassen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er erneut Landtagsmitglied; darüber hinaus wurde er zum zweiten Nachkriegsbürgermeister der Stadt Salzburg. Anton Neumayr starb am 18. Juni 1954.

Adresse: Anton-Neumayr-Platz, 5020 Salzburg
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Rund zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs benannte man im Salzburger Stadtteil Elisabeth-Vorstadt nach dem Eisenbahner und Gewerkschafter August Gruber. Gruber, geboren am 13. April 1894 im Innviertel, war als Fahrdienstleiter bei der Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft. Bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) im Jahr 1934 war er deren Mitglied. Darüber hinaus war er im Republikanischen Schutzbund aktiv. Aufgrund seiner politischen Agitation wurde er während der austrofaschistischen Herrschaft zwangspensioniert, während der NS-Herrschaft aber aufgrund von Personalmangel erneut eingestellt. August Gruber war auch Mitglied bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und befand sich auch im Aufbau einer eigenen Widerstandszelle mit 17 weiteren Personen. Der Gestapo gelang es jedoch mithilfe eines Spitzels, dieses Netzwerk zu zerschlagen. Am 5. Februar 1942 erfolgte die Verhaftung Grubers, anschließend überstelle man ihn in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee, wo er im Jänner 1943 wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt wurde. August Gruber wurde am 23. März 1943 ermordet.

Adresse: August-Gruber-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Aigen wurde 1969 die rund 50 Meter lange Straße nach dem Expressionisten Anton Kolig benannt. Kolig, geboren 1886 im damaligen Mähren, studierte an der Kunstgewerbeschule in Wien und an der Akademie der bildenden Künste. Seine ersten Werke präsentierte er 1911 der Öffentlichkeit. Nach dem Ersten Weltkrieg stieg er zu einem bedeutenden Künstler auf; so wurde er 1926 und 1927 herangezogen, um Gobelins und Mosaike für das Salzburger Festspielhaus zu gestalten. Ebenso hingen seine Fresken im Salzburger Landhaus. Nach dem “Anschluss” wurden diese jedoch vernichtet. Viele Galerien nahmen seine Werke aus dem Bestand, auch das Mosaik im Festspielhaus wurde zerstört. Anton Kolig wurde 1943 zwangspensioniert und verbrachte die letzten Kriegsjahre in der Kärntner Gemeinde Nötsch, wo er 1950 starb.

Adresse: Anton-Kolig-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos erinnert seit 1971 die Andreas-Rohracher-Straße an den 1892 in Lienz geborenen Vikar und Erzbischof Salzburgs, welcher während und nach der NS-Zeit eine überaus ambivalente Rolle gespielt hat. Als Kritiker des NS-Regimes machte Rohracher keinen Hehl aus seiner Einstellung, welche er auch in seinen Predigten durchscheinen ließ. Dies brachte ihm auch bald eine Mahnung seitens der SS ein. Darüber hinaus setzte er sich dafür ein, dass das NS-”Euthanasieprogramm” gestoppt werden sollte, pflegte Kontakte zu Widerstandsgruppen, die er auch finanziell unterstützte. Gleichzeitig lobte er aber den “christlichen Opfergeist” Wehrmachtsangehöriger und bezeichnete das Judentum indirekt als "Todfeind des Christentums". Mittels Kontakten zum internationalen hohen Klerus verhalf er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreichen NSDAP- und SS-Mitgliedern zur Flucht. Der Ehrenbürger der Stadt Salzburg, der auch einen Ehrendoktortitel der Universität Salzburg erhalten hat, starb 1976.

Adresse: Andreas-Rohracher-Straße, 5020 Salzburg
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In Gedenken an die Widerstandskämpferin Agnes Primocic benannte die Stadt Hallein den 2014 neu errichteten gemeinnützigen Wohnbau “Agnes-Primocic-Hof". Bereits 1999 war Primocic zur Halleiner Ehrenbürgerin ernannt worden. Agnes Primocic, geborene Reinthaler, wurde am 30. Jänner 1905 in Hallein geboren und arbeitete ab ihrem 16. Lebensjahr in der Halleiner Zigarren- und Tabakfabrik. Mit 25 Jahren begann sie als Gewerkschafterin und Betriebsrätin für bessere Arbeitsbedingungen in der Fabrik zu kämpfen. Bereits während des Austrofaschismus leistete Primocic aktiven politischen Widerstand und schloss sich der 1933 verbotenen KPÖ an. Nachdem sie versucht hatte, einen Streik in der Fabrik zu organisieren, wurde sie entlassen. Schon vor dem sogenannten Anschluss Österreichs wurde Primocic wiederholt verhaftet und verbrachte insgesamt ein Jahr in Haft. Auch nach 1938 wurde Primocic aufgrund ihres politischen Engagements mehrfach von der Gestapo verhört, misshandelt und bis 1945 weitere drei Mal inhaftiert. Primocic blieb jedoch in den Jahren bis 1945 unbeirrbar weiterhin im politischen Widerstand aktiv. Sie unterstütze andere Widerstandskämpfer, engagierte sich für die Rote Hilfe, die Angehörige politisch Verfolgter unterstütze, und half im Sommer 1943 dem oberösterreichischen Widerstandskämpfer Sepp Plieseis bei seiner Flucht aus dem KZ. Auch 1944 gelang zwei weiteren Gefangenen mit ihrer Hilfe, aus dem Lager in Hallein zu fliehen. In einer selbstlosen und mutigen Aktion rettete sie im April 1945 gemeinsam mit ihrer Freundin Mali Ziegenleder 17 bereits zum Tode verurteilte Menschen aus dem KZ in Hallein das Leben. In einer Rotkreuzuniform suchte sie den Kommandanten des Lagers auf und überzeugte ihn zur Freilassung der Häftlinge. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Agnes Primocic politisch aktiv, unter anderem für die KPÖ Salzburg. Als Stadträtin setzte sie sich für den Ausbau von Kindergärten und die sozialen Rechte der Bevölkerung ein. Ab 1984 berichtete Primocic öffentlich als Zeitzeugin über ihre Widerstandstätigkeit. Sie verstarb am 14. April 2007 in Hallein.

Adresse: Zatloukalstraße 25, 5400 Hallein
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Der Andreas-Rieser-Platz gedenkt des gebürtigen Dorfgasteiner Pfarrers, der auch in Bramberg wirkte und am 1.7.1908 in Dorfgastein als Sohn von Josef und Theresia, geborene Herzog, zur Welt kam. Andreas Rieser vertrat bereits während der frühen 30er Jahre eine antinationalsozialistische Einstellung. Während Renovierungsarbeiten an der Dorfgasteiner Kirche 1938 wurde Rieser beauftragt, eine Gedenkschrift in dem erneuerten Kirchturm zu hinterlegen; das Dokument wurde jedoch vom zuständigen Spenglermeister geöffnet und aufgrund des regimekritischen Inhalts der NS-Ortsgruppe übergeben. Andreas Rieser wurde daraufhin im Sommer 1938 verhaftet, anschließend ins KZ Dachau deportiert. Rieser blieb die gesamte NS-Zeit über interniert und überlebte. In Erinnerung an den Pfarrer, der auch in Bramberg wirkte, benannte die Gemeinde den Platz vor der Bramberger Kirche am 3. November 2013 in „Andreas-Rieser-Platz" um und brachte zudem eine Gedenktafel an der Kirchenmauer an.

Adresse: Kirchenstraße 1, 5733 Bramberg am Wildkogel
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B

Die Bildhauerin Yrsa von Leistner schenkte der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg 1972 das Bronzerelief “Jüdische Passion”, mit dem sie eine Verbindung zwischen der Kreuzigung Jesu und der Shoah herstellt. So ist auf dem Relief der kreuztragende Jesus von Nazareth zu erkennen. Die dicht aneinandergedrängten Figuren, die ihm folgen, stellen die Juden und Jüdinnen dar, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Das Relief sollte das erste Denkmal für die ermordeten Juden und Jüdinnen in Salzburg sein; demnach war auch geplant, es an einem prominenten Ort im öffentlichen Raum – an der Mauer des Franziskanerkloster – zu montieren, wogegen sich die Stadtregierung jedoch aussprach. Das Kunstwerk wurde daher in der Friedenskirche St. Elisabeth enthüllt. Dort geriet es in Vergessenheit. Heute wird das Relief im Bibelwelt-Museum ausgestellt, allerdings wird der NS-Kontext außer Acht gelassen.

Adresse: Plainstraße 42b, 5020 Salzburg
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Der 1995 errichtete Bildstock erinnert an Johann Oblasser, dessen Bauernhof den Goldegger Deserteueren als wichtiges Versteck diente. Der am 26. Dezember 1902 geborene Johann Oblasser geriet im Juli 1944 ins Visier der Gestapo, als bekannt wurde, dass sein Bauernhof den Goldegger Deserteueren rund um Karl Rupitsch als wichtiges Versteck diente. Nach seiner Haft in Salzburg wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Es folgten immer wieder Verlegungen, unter anderem in das KZ Natzweiler-Struthof, das KZ Buchenwald sowie in das KZ Flossenbürg. Bei einer abermaligen Verlegung konnte er flüchten und bei einer Familie im Süden Deutschlands Unterschlupf finden. Nach sechswöchigem Aufenthalt und Kriegsende kehrte er zu Fuß auf seinen Hof zurück. Noch im selben Jahr errichtete er aus Dankbarkeit für sein Überleben eine Kapelle, die am Grund des Bauernhofs stand, mittlerweile jedoch verfallen ist. Anstatt der Kapelle wurde der Bildstock errichtet. Johann Oblasser starb am 5. Dezember 1971.

Adresse: Kleinsonnberg 24, 5660 Taxenbach
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Schräg gegenüber dem „Gassnerhaus“ in St. Johann wurde ein neuer Erinnerungsraum geschaffen, der an den Widerstand von Theresia und Alois Buder gegen das NS-Regime erinnert. Die Brücke über die Wagrainer Ache wurde am 11. Mai 2024 offiziell in „Theresia und Alois Buder-Brücke“ umbenannt. Gemeinsam mit den 2015 verlegten Stolpersteinen und einer Erinnerungstafel wurde der mutige Einsatz der Buders gewürdigt, die den Goldegger Deserteur Karl Rupitsch nach dessen Flucht versteckt hatten. Alois Buder wurde 1944 im KZ Mauthausen hingerichtet, Theresia Buder starb 1945 im KZ Ravensbrück. Sie hinterließen einen fünfjährigen Sohn, Walter.

Adresse: Liechtensteinstraße 4, 5600 Sankt Johann im Pongau
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C

Im Salzburger Stadtteil Schallmoos, nahe der Sterneckstraße, befindet sich die Canavalstraße, die 1971 nach dem Journalisten Gustav Canaval benannt wurde. Sie gedenkt des 1898 in Linz geborenen Sohns eines Bahnbeamten. Canaval began seine journalistische Karriere bereits 1922 bei der “Reichspost”. Zwischen 1934 und 1936 und somit unter austrofaschistischer Herrschaft war er Herausgeber der Heimwehr-Zeitung “Sturm über Österreich”. 1935 wurde er zum Chefredakteur der Wiener Tageszeitung “Telegraf”, die einen streng antinationalsozialistischen Kurs vertrat. Canaval wurde aufgrund seiner politischen Gesinnung unmittelbar am 12. März 1938 verhaftet und im Juni in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Im September 1939 erfolte die Überstellung in das KZ Flossenbürg, anschließend erneut ins KZ Dachau. In Dachau war er bis zur Befreiung durch die US-Army interniert. Canaval erhielt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Zeitungslizenz für die Gründung der Tageszeitung “Salzburger Nachrichten”. Trotz seiner Verfolgung durch die Nationalsozialisten und seine Internierung im Konzentrationslager bemühte er sich, ehemalige Nazis wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Canaval starb am 26. November 1959 in Salzburg.

Adresse: Canavalstraße, 5020 Salzburg
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Die Carl-Zuckmayr-Straße im Salzburger Stadtteil Kasern wurde 1988 nach dem Autor und ausgesprochenem Gegner des Nationalsozialismus benannt. Der Schrifsteller Carl Zuckmayer wurde am 27. Demzeber 1896 im rheinländischen Nackenheim geboren. Er studierte verschiedene Fächer an den Universitäten Heidelberg sowie Frankfurt am Main und fungierte zwischen 1922 und 1925 als Dramaturg in Kiel, München und Berlin. Gegen den aufkommenden Nationalsozialismus war er öffentlich aufgetreten, weshalb seine Werke in Deutschland 1933 verboten wurden und er in das österreichische Henndorf am Wallersee übersiedelte. Nach dem “Anschluss” im März 1938 sah er sich erneut gezwungen zu flüchten. Die Fluchtroute führte ihn und seine Familie zunächst in die Schweiz, wohin er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder zurückkehren sollte. Den größten Teil des Zweiten Weltkriegs – von 1941 bis 1946 – verbrachte er in den USA. Carl Zuckmayr starb am 18. Jänner 1977 in der südschweizerischen Gemeinde Visp.

Adresse: Carl-Zuckmayer-Straße, 5020 Salzburg
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Der Carl-Zuckmayer-Weg in der Flachgauer Gemeinde Henndorf am Wallersee ist dem rheinländischen Schriftsteller gewidmet, der aufgrund seiner antinationalsozialistischen Einstellung zunächst Deutschland, anschließend Österreich verlassen musste. Geboren 1897, veröffentlichte er noch während des Ersten Weltkriegs vereinzelt Werke, studierte danach in Heidelberg und Frankfurt am Main und fungierte zwischen 1922 und 1925 als Dramaturg in Kiel, München und Berlin. Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, verboten sie seine Werke. Zuckmayer flüchtete nach Henndorf, wo er bis zum „Anschluss” lebte. Nachdem die Nationalsozialisten in Österreich die Macht übernommen hatten, floh der Dramaturg und Autor in die Schweiz. Von dort aus migrierte er mit seiner Familie in die USA, wo er zwischen 1941 und 1946 in Vermont lebte. Carl Zuckmayer starb am 18.1.1977 in der Schweiz.

Adresse: Carl-Zuckmayer-Weg, 5302 Henndorf am Wallersee
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Die Carl-Zuckmayer-Straße in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf erinnert an den rheinländischen Schriftsteller und ausgesprochenen Gegner des Nationalsozialismus. Geboren 1896, sprach sich der Dramaturg und Schriftsteller jüdischer Herkunft schon bald gegen den aufkommenden Nationalsozialismus aus. Nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland im Jahr 1933 sah sich der Autor gezwungen zu emigrieren. Er übersiedelte nach Henndorf am Wallersee im Bundesland Salzburg. Nach dem „Anschluss” 1938 sah sich Zuckmayer erneut gezwungen zu emigrieren. Über die Schweiz flüchtete er mit seiner Familie in die USA, wo er zwischen 1941 und 1946 lebte, ehe er wieder in die Schweiz kehrte, wo er am 18.1.1977 starb.

Adresse: Carl-Zuckmayer-Straße, 5203 Köstendorf
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D

Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof erinnert heute ein Denkmal an die über 200 Bombenopfer, die bei den Angriffen der Alliierten im Herbst 1944 ums Leben gekommen sind. Ziel der Angriffe waren der Hauptbahnhof und die Gleisanlagen. Insgesamt wurden jedoch auch 7.600 Wohnungen zerstört oder beschädigt. Das Denkmal für diese Bombenopfer geht auf den Herbst 1956 zurück, als das bis dahin bestehende Holzkruzifix, das auch allen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gewidmet war, von einem “Ehrenmal” aus einer Konglomeratmensa samt Eichenkreuz abgelöst wurde. Erst 1966 einigte man sich nach Absprache mit dem Innenministerium, die Gräber der Salzburger Bombenopfer neu zu gestalten. Allerdings sollte es noch über zehn Jahre dauern, bis das Denkmal stand; 1978 wurde es enthüllt. In einem bei diesem Denkmal gelegenen Gemeinschaftsgrab sind heute 197 Menschen bestattet, die restlichen Opfer der Luftangriffe sind in Familiengräbern beigesetzt.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Im südlichen Teil des Salzburger Kommunalfriedhofs befindet sich seit 2016 ein Erinnerungsort für vertriebene Donauschwaben und -schwäbinnen. Das erzählende Marmor-Ensemble, geschaffen vom 1941 geborenen Banater Bildhauer Walter Andreas Kirchner, veranschaulicht den Leidensweg der deutschsprachigen Minderheit, die zwischen ca. 1700 und 1850 in das Königreich Ungarn auswanderte. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Neuordnung Europas sahen sie sich aufgeteilt auf Ungarn, Rumänien und Jugoslawien. Viele Donauschwaben dienten in der Wehrmacht und in der Waffen-SS. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten zahlreiche donauschwäbische Familien ins “Deutsche Reich” und fanden auch in Salzburg eine neue Heimat. Die auf dem Gebiet osteuropäischer Länder Verbliebenen wurden nach dem Krieg entrechtet, enteignet und teilweise in die Sowjetunion deportiert. Alleine in Jugoslawien internierte man über 100.000 Donauschwaben und -schwäbinnen in Lagern; rund die Hälfte starb. An dieses Schicksal erinnert seit 1. Dezember 2016 die Anlage am Kommunalfriedhof.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Bereits 1947 wurde im Stölzlpark ein Gedenkstein für die Widerstandskämpferin Rosa Hofmann enthüllt. 2019 erweiterte man diesen Gedenkstein. Heute erinnert eine gewölbte Kunststeinleinwand an 18 Salzburger Frauen, die während der NS-Zeit Widerstand gegen das unmenschliche Regime leisteten. Festgehalten wurden ihre Namen, die Lebensdaten sowie die Tötungsorte. Die Bandbreite ihrer widerständigen Handlungen reichte von innerer Abwehr über symbolische Abgrenzung bis hin zu Engagement in Widerstandsgruppen, dem Verteilen von Propagandamaterial und Sabotage. So unterschiedlich wie die Widerstandshandlungen war auch die Herkunft der Widerstandskämpferinnen: Zwar bildete der kommunistische Widerstand in Salzburg zahlenmäßig die größte Gruppe, allerdings stammen die 18 Frauen, denen gedacht wird, aus unterschiedlichen Milieus.

Adresse: Bindergasse 5, 5020 Salzburg
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Im untergeschoßigen Innenhof der Uniparkbibliothek befindet sich das Mahnmal zur Bücherverbrennung. Ein erstes Gedenken an die Bücherverbrennung vom 30. April 1938, bei der rund 1.200 Bücher jüdischer, klerikaler und christlich-sozialer Autor*innen verbrannt wurden, initiierte die Salzburger Autorengruppe 1987. Dreißig Jahre später fand die zweite große Gedenkveranstaltung statt. Die Forderungen, permanent öffentlich an die Bücherverbrennung zu erinnern, wurden seither erneut lauter. Eine erste Reaktion der Stadtregierung auf diese Forderungen war die 2011 enthüllte Gedenktafel an der St.-Michaels-Kirche. Die Enthüllung des Mahnmals am Unipark war ein weiterer Schritt, welcher am 13. Jänner 2012 gesetzt wurde. Erst am 30. April 2018 sollte schließlich ein Mahnmal am Residenzplatz enthüllt werden. Auch hier steht das Mahnmal allerdings nicht am historischen Ort der Bücherverbrennung.

Adresse: Erzabt-Klotz-Straße 1, 5020 Salzburg
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Am Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich seit 1949 ein Denkmal für all diejenigen Sowjetbürger und -bürgerinnen, die zwischen 1944 und 1947 an dieser Stelle begraben wurden. Die Errichtung des Obelisken samt rotem Stern mit Hammer und Sichel forderte die sowjetische Besatzungsmacht ein. In Anwesenheit aller Besatzungsmächte enthüllte Landeshauptmann Josef Rehrl das Denkmal am 20. Juni 1949. Gewidmet ist es all jenen Menschen der Sowjetunion, die nach dem Überfall des Deutschen Reichs in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten oder zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden und unter unmenschlichen Bedingungen vor allem in der Landwirtschaft sowie im Straßen- und Kraftwerksbau eingesetzt waren. Bis heute werden bei der jährlichen Feier für die Opfer des Nationalsozialismus auch vor dem Obelisken Kränze niedergelegt und Reden gehalten. Ähnliche Denkmale findet man darüber hinaus in St. Johann im Pongau und in Kaprun.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Die am 3. November 1988 nach Dr. Adolf Altmann benannte Straße gedenkt des Rabbiners und Gründers der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Am 8. September 1879 im damals noch ungarischen Hunsdorf geboren, übernahm er 1907 das Rabbinat der Kultusgemeinde Linz. Nur wenige Jahre später, 1911, begründete er die Kultusgemeinde Salzburg mit. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Malyne Weisz hatte er sechs Kinder; die Familie war in Salzburg wohnhaft. Nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” floh er mit seiner Frau nach Den Haag in den Niederlanden, das die Nationalsozialisten 1940 besetzten. 1943 zwang man sie ins Ghetto in Amsterdam, von wo aus das Ehepaar über die Konzentrationslager Westerbork und Theresienstadt am 16. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert wurden. Adolf Altmann und seine Ehefrau Malyine Weisz wurden am 7. Juli 1944 vergast. Auch einer der Söhne, eine Tochter sowie ein Schwiegersohn und die beiden Enkelkinder wurden in den Gaskammern ermordet.

Adresse: Dr.-Adolf-Altmann-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Äußerer Stein zwischen Salzach und Kapuzinerberg befindet sich der als Kreisverkehr angelegte Dr.-Franz-Rehrl-Platz, der dem am 4. Dezember 1890 in Salzburg geborenen langjährigen Landeshauptmann Salzburgs gedenkt. Die Umbenennung des ehemaligen Karolinenplatzes erfolgte bereits im Dezember 1946. Dr. Franz Rehrl studierte Rechtswissenschaften in Wien und war bereits während seiner Studienzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” und im österreichischen Cartellverband (CV). Überaus aktiv in der Christlichsozialen Partei, ernannte man den Vater zweier Töchter bereits 1919 zum stellvertretenden Landeshauptmann, im Mai 1922 – nach einem äußerst antisemitischen Wahlkampf – schließlich zum Landeshauptmann; das Amt sollte er bis zu seiner Amtsenthebung und Inhaftierung durch die Nationalsozialisten im März 1938 ununterbrochen ausführen. Auch nachdem die Austrofaschisten die Demokratie in Österreich abgeschafft hatten, blieb Rehrl in seiner Position; viele seiner sozialdemokratischen Kollegen waren Opfer von Verfolgung seitens des austrofaschistischen Regimes. Nach einjähriger NS-Haft wurde er 1941 freigesprochen. Im Juli 1944 erfolgte die erneute Verhaftung in Zell am Ziller; Rehrl wurde nach Salzburg gebracht und von der Gestapo verhört. Es erfolgte eine Überstellung in die Strafanstalt Berlin-Moabit, anschließend die Internierung im Konzentrationslager Ravensbrück, von wo aus er erneut nach Berlin-Moabit überstellt wurde. Nur wenige Zeit später befreite die Rote Armee Berlin. Der ehemalige Landeshauptmann überlebte die NS-Zeit, starb jedoch am 23. Jänner 1947 an den Folgen seiner Haft und Krankheit.

Adresse: Dr.-Franz-Rehrl-Platz, 5020 Salzburg
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Am Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich das Denkmal für vertriebene Sudetendeutsche, das seit 1961 an das Schicksal zahlreicher Menschen erinnert, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten. Die Sudetendeutschen lebten in Böhmen, Mähren und Schlesien, also auf Gebieten, die nach der Auflösung der Habsburgermonarchie zur neugegründeten Tschechoslowakei gehörten. Diese deutschsprachigen Gebiete wurden nach dem Münchner Abkommen 1938 in das „Deutsche Reich” eingegliedert, 1939 folgte das gesamte tschechische Gebiet, die Slowakei erklärte ihre Unabhängigkeit. Unter der NS-Herrschaft wurden viele Tschech*innen Opfer der NS-Verfolgung und -Unterdrückung, wobei sich auch Sudetendeutsche an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligten. Tschechien wurde schließlich von den US-Amerikanern und Sowjets 1945 befreit. Diese Befreiung führte zur Flucht und Vertreibung von 800.000 sogenannten „Volksdeutschen”. Ein Jahr später begann eine von den Behörden angeordnete „Aussiedlung”, der über zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die Aufnahme der vertriebenen Sudetendeutschen in die Mehrheitsgesellschaft ging anfangs nur schleppend vonstatten, erst ab den 1970er Jahren nahm man sukzessive Assimilationsprozesse wahr.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Das Denkmal in der „Stadlerkurve” erinnert an den nationalsozialistischen Umsturzversuch im Juli 1934. Während der 30er Jahre nahm die NS-Agitation in Österreich sukzessive zu. Einen vorläufigen Höhepunkt stellten die Ereignisse des 25. Juli 1934 dar. Österreichische Nationalsozialisten drangen mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen, ins Bundeskanzleramt ein und erschossen Engelbert Dollfuß. Die Behörden schlugen den Putschversuch nach wenigen Tagen nieder, die Putschisten nahmen sie fest. Aber auch in einigen Salzburger Gemeinden wie beispielsweise Lamprechtshausen, Mattsee und Seekirchen kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In Lamprechtshausen begannen diese am Abend des 27. Juli 1934. Vierzig teilweise bewaffnete SA-Männer besetzten den Gendarmerieposten, überfielen das Postamt und nahmen ortsbekannte Austrofaschisten als Geiseln. Nach Bekanntwerden rückten Heimwehrtruppen aus und begannen, die Putschisten zu beschießen, die sich daraufhin ins Gasthaus Stadler zurückzogen. Am nächsten Morgen rückten das Bundesheer, eine Patrouille der Gendarmerie sowie eine weitere Heimwehrabteilung aus; nach erneutem Schusswechsel wurden die Aufständischen festgenommen. Dabei starben zwei Bundesheersoldaten sowie fünf Putschisten.

Adresse: Lamprechtshausener Straße, 5112 Lamprechtshausen
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Friedrich (Fritz) Rihl wurde am 19. Dezember 1878 in Villach geboren. Nach seinem Medizinstudium in Wien begann er 1909 in St. Gilgen zu praktizieren. Bereits 1934 wurde er Mitglied der Heimwehr, anschließend trat er der Vaterländischen Front sowie der Frontmiliz bei. Seine frühere Haushälterin und vermutlich Geliebte erstattete 1943 Anzeigen; Rihl soll zwischen 1939 und 1943 “Feindsender” gehört haben. Er wurde im August 1943 zu dreijähriger Haft im Zuchthaus Schwäbisch-Hall verurteilt, die er nicht überlebte. Rihl starb am 25. November 1943. Nur vier Tage nach seinem Tod erkannte ihm die Universität Wien seinen akademischen Titel ab, den er erst 1955 wieder zuerkannt bekam.

Adresse: Dr.-Fritz-Rihl-Weg, 5340 St. Gilgen
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Von der Schoarerbergstraße zum Pfarramt und in die Kirchenstraße führt der Dr.-Max-Gmachl-Weg, der an den ehemaligen Pfarrer Henndorfs erinnert. Max Gmachl, Ehrenbürger der Gemeinde Henndorf und promovierter Theologe sowie Jurist, wurde 1885 in der Stadt Salzburg geboren und war während des NS-Regimes Administrator und anschließend Kooperator in der Gemeinde am Wallersee. Da es ihm aufgrund der kirchenfeindlichen NS-Ideologie verboten war, zu unterrichten, er sich diesem Verbot aber widersetzte, war er mehrmals inhaftiert. Erst nach der Befreiung Salzburgs durch die Alliierten wurde er zum Pfarrer von Henndorf. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Augustinerinnenkloster Goldenstein. Dr. Max Gmachl starb am 17. September 1971.

Adresse: Dr-Max-Gmachl-Weg, 5302 Henndorf am Wallersee
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Am 25. April 1945 griff die britische Royal Air Force in einem letzten Kampfeinsatz das sogenannte „Führersperrgebiet” am bayrischen Obersalzberg an. Der Bomber LM756 F-Freddy des Squadron No. 619 mit britischer und kanadischer Besatzung wurde dabei von deutschen Luftabwehrraketen abgeschossen und prallte auf einem Berghang des Schlenkens im Ortsteil Spumberg in Adnet auf. Vier der sieben Crewmitglieder kamen beim Absturz ums Leben. 70 Jahre später wurde auf Initiative des Adneter Bürgermeisters Wolfgang Auer zur Erinnerung an die Verstorbenen an der Absturzstelle ein „Denkmal für den Frieden” errichtet. Aus den Trümmern der Maschine gestalteten Schüler*innen der HTL Hallein gemeinsam mit der Kunstgießerei Schipflinger eine geschweißte Friedenstaube, die bei einer großen Gedenkfeier eingeweiht wurde: Am 24. April 2015 kamen rund 1500 Besucher*innen auf den Spumberg, unter ihnen politische und militärische Abordnungen aus Großbritannien, Kanada und Österreich, Angehörige der Crewmitglieder und lokaler Vereine. Unter dem Motto „Die Feinde von gestern sind die Freunde von heute” wurde ein nationenübergreifender Festakt gestaltet, den eine Staffel des Bundesheeres als Ehrenbezeugung überflog.

Adresse: Trautenstatt, Spumberg, 5421 Adnet
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Zwischen 1959 und 1960 wurde die nach den Plänen des deutschen Bildhauers Josef Magnus entworfene Heidnische Kirche am Mooserboden errichtet. Mit einer Höhe von über zehn Metern erinnert das Denkmal an mehr als 6300 Zwangsarbeiter*innen und zivile ausländische Arbeitskräfte sowie an rund 4000 Kriegsgefangene, die verpflichtet wurden, unter unmenschlichen Bedingungen am Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun mitzuwirken. Insgesamt verloren während des Bauprozesses zwischen 1940 und 1945 über 120 Zwangsverpflichtete ihr Leben. Die im September 2003 am Denkmal angebrachte Tafel gedenkt dieser Menschen. Die Tafel ist das Resultat langjähriger Untersuchungen einer Historiker*innenkommission zum Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem „Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustands der Arbeiter*innen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen werden dabei jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.

Adresse: Mooserbodenstraße 20, 5710 Kaprun
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Am St. Johanner Ortsfriedhof befindet sich ein Massengrab mit 167 sowjetischen Kriegsgefangenen. Im Jahr 1941 erreichten die ersten sowjetischen Kriegsgefangenen mit Bahntransporten St. Johann im Pongau. Zahlreiche dieser Männer überlebten den Transport nicht oder kamen entkräftet, ausgehungert und krank an. Die ersten verstorbenen Kriegsgefangenen wurden auf Pferdekutschen auf den Ortsfriedhof gebracht und dort in einem Massengrab begraben. Schon bald reichte der Platz jedoch nicht mehr aus, sodass für weitere Tote ein Lagerfriedhof in der Nähe des Nordlagers für Kriegsgefangene errichtet wurde. Heute erinnert ein sowjetisches Denkmal an die 167 begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen am Ortsfriedhof.

Adresse: Wagrainerstrasse 11, 5600 Sankt Johann im Pongau
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E

Nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” am 12. März 1938 erließ das NS-Regime eine Verordnung, die Juden und Jüdinnen verpflichtete, ihre Besitzverhältnis offen zu legen. Durch diese Offenlegung – im NS-Jargon “Vermögensanmeldung” genannt – bekamen die Nationalsozialisten einen Überblick über sämtlichen Besitz der jüdischen Bevölkerung. Im Rahmen der sogenannten “Arisierungen” wurden Juden und Jüdinnen enteignet; zahlreiche Häuser, Wohnungen, Firmen und Fabriken sowie Bargeld, Schmuck und Lebensversicherungen kamen in die Hände der Nazis. In Stadt und Land Salzburg ging es häufig um Immobilien; so auch beim besonders umkämpften Kaufhaus Schwarz, das von unterschiedlichen Seiten “arisiert” werden sollte. Das Geschäft wurde liquidiert. Der Eigentümer Walter Schwarz wurde bereits im März 1938 verhaftet, anschließend wieder freigelassen, die zweite Verhaftung erfolgte im August 1938. Schwarz wurde in der Gestapohauptstelle München festgehalten und soll dem Totenschein nach in der Haft Selbstmord begangen haben. Ob dies den Tatsachen entspricht oder ob Schwarz in der Haft ermordet wurde, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Häufig war die offizielle Todesursache nicht korrekt. Walter Schwarz wird heute mit einem Stolperstein vor dem ehemaligen Kaufhaus Schwarz gedacht.

Adresse: Alter Markt 12, 5020 Salzburg
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Zu den größten Erinnerungsorten an die Opfer des Nationalsozialismus zählt am Kommunalfriedhof der Stadt Salzburg die Ehrenanlage für niederländische Zwangsarbeiter*innen. Bereits 1957 entstanden, befinden sich auf ihr heute 87 Gräber und zwei Gedenksteine. Im Zentrum der Anlage steht die Plastik “Der fallende Mann”. Initiiert wurde die Anlage von der Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge, die mit der Anlage den niederländischen Zwangsarbeiter*innen, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen, die nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Niederlande im Mai 1940 auf das Gebiet des heutigen Österreich verschleppt und getötet wurden, gedenken möchte.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich in der Gruppe 59 das Ehrengrab für sechs Widerstandskämpfer, die aufgrund ihrer Aktivitäten gegen den Nationalsozialismus 1943 in München-Stadelheim ermordet wurden. Bereits 1953 bestattet in einem Grab des KZ-Verbandes, erklärte es die Stadt Salzburg 62 Jahre später – zum 70. Jahrestag der Befreiung – zu einem Ehrengrab und übernahm auch die Obhut des Grabes. Insgesamt wurden rund 70 Salzburger und Salzburgerinnen, die sich bei den Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) engagierten, während der NS-Zeit verhaftet, in Konzentrationslager deportiert oder ermordet. Diejenigen, die aus der Haft entlassen wurden oder die Schrecken des Konzentrationslagers überlebten, starben häufig an den Folgen der Haft. Zahlreiche Widerstandskämpfer und -kämpferinnen stammten aus dem Arbeiter- und Arbeiterinnenmilieu. Zu ihren Aktivitäten zählte das Anwerben potenzieller Mitglieder, die Produktion und Verbreitung von Flugblättern, Sammeln von Spenden für die Unterstützung Verfolgter sowie deren Angehöriger, die Übermittlung von Nachrichten sowie das Durchführen antifaschistischer Schulungen.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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Der Salzburger Gemeinderat benannte 1951 eine Straße im Stadtteil Itzling – unweit des Salzburger Hauptbahnhofs – nach dem Eisenbahner und Widerstandskämpfer Engelbert Weiß. Der jahrelange Vertrauensmann der Eisenbahner und Gewerkschafter gründete 1939 die verbotenen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) neu und setzte sich für eine Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe der KPÖ ein. Beide Gruppen wurden 1942 von der Gestapo ausgehoben, die Mitglieder verhaftet. Engelbert Weiß wurde aufgrund seiner Aktivitäten gegen das NS-Regime zum Tode verurteilt und am 7. April 1944 am Wiener Landesgericht ermordet. Neben der Straßenumbenennung erinnern auch eine Gedenktafel an der Fassade seines ehemaligen Wohnhauses in der Stadt Salzburg sowie ein Stolperstein an den Widerstandskämpfer.

Adresse: Engelbert-Weiß-Weg, 5020 Salzburg
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Neben einem Stolperstein in der Stadt Salzburg erinnert auch der Ernst-Stoiber-Weg im Stadtteil Maxglan an den Salzburger Eisenbahner, der aufgrund seines Engagements in der Kommunistischen Jugend von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Geboren am 10. Mai 1922 in Salzburg, war Ernst-Paul Stoiber der Sohn Franziskas und Michaels Stoiber. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei sowie der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes, bis diese im Jahr 1934 vom austrofaschistischen Regime verboten wurden. Der gelernte Tischler war befreundet mit dem Widerstandskämpfer Franz Ofner sowie der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Als 1942 die Salzburger Widerstandszellen und –netzwerke ausgehoben worden waren, verhaftete die Gestapo auch Ofner, Hofmann und Stoiber, welcher im Polizeigefängnis der Stadt Salzburg festgehalten wurde. Stoiber sollte am 24. April 1942 zum Verhör in die Gestapozentrale gebracht werden, stürzte sich jedoch aus dem zweiten Stock, überlebte jedoch schwerverletzt. Im November desselben Jahres verurteilte ihn das “Volksgericht” zum Tode wegen “Vorbereitung zum Hochverrat”. Ernst-Paul Stoiber wurde am 10. Juni 1943 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Ernst-Stoiber-Weg, 5020 Salzburg
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich in der Gruppe 77 das Ehrengrab für den Widerstandskämpfer Anton Neumayr. Geboren am 28. Juli 1921 in Salzburg war der gelernte Friseur bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) aktiv, nach deren Verbot 1934 wandte er sich den illegalen Kommunisten zu. Gemeinsam mit Ernst-Paul Stoiber und Rosa Hofmann setzte er sich zum Ziel, junge Menschen über Krieg und Faschismus aufzuklären. Neumayr wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen, nur ein Jahr später hob die Gestapo etliche Salzburger Widerstandgruppen aus. Neumayr, zu diesem Zeitpunkt noch bei der Wehrmacht, wurde verhaftet. Durch den “Volksgerichtshof” aufgrund von “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, befand er sich bis zur Vollstreckung des Urteils in Haft. Am 15. Juli 1943, nur wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag, wurde Anton Neumayr in München-Stadelheim ermordet.

Adresse: Gneiser Str. 8, 5020 Salzburg
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Die rund 270 Meter lange Erich-Fried-Straße im Salzburger Stadtteil Gneis wurde 1989 nach dem 1921 geborenen Schriftsteller benannt. Fried, bis 1938 in Wien aufgewachsen und schon früh interessiert an Literaturproduktion, floh aufgrund seiner jüdischen Abstammung unmittelbar nach der Verhaftung seiner Eltern und der Ermordung des Vaters nach London, wo er mit zahlreichen Exilschriftstellern und –schriftstellerinnen Bekanntschaft machte. Als überzeugter Kommunist engagierte er sich neben seiner Tätigkeit beim BBC auch politisch, was sich auch in seinen Werken widerspiegelte. Erich Fried starb am 22. November 1988.

Adresse: Erich-Fried-Straße, 5020 Salzburg
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Die schwarze Tafel über dem Eingang zum Gebäude am Kajetanerplatz 5 wurde vermutlich 1955 angebracht, nur wenige Wochen nach der Wiederrichtung des Hauses. Lange Zeit glaubte man, die Festspielstadt Salzburg werde kein Ziel alliierter Luftangriffe sein. Und tatsächlich war die Gefahr bis 1943 eher gering, was vorwiegend daran lag, dass die Bomber noch keine so große Reichweite hatten. Dies änderte sich 1944, nachdem die US Air Force süditalienische Gebiete eingenommen hatte und die Flugzeuge nun auch österreichisches Territorium erreichen konnten. Zwischen Oktober 1944 und Mai 1945 fanden 15 Luftangriffe auf Salzburg statt. Dabei wurden rund 7000 Gebäude in der Stadt beschädigt und über 400 vollständig zerstört. Sogenannte „Aufräumtrupps”, bestehend aus Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlingen, wurden dazu verpflichtet, nach jedem Angriff die Trümmer und Schäden zu beseitigen sowie nicht detonierte Bomben zu entschärfen; diese Arbeiten führten noch in den letzten Kriegswochen zu unzähligen Todesopfern. Zwar wurden in den Nachkriegsjahren unzählige Gedenktafeln, die dem Gedenken an die Luftangriffe und dem Wiederaufbau gewidmet sind, an zahlreichen Gebäuden angebracht, sie geraten aber dennoch zusehends in Vergessenheit.

Adresse: Kajetanerplatz 5, 5020 Salzburg
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Der Eleonore-Pfeiffer-Weg in der Flachgauer Gemeinde Bürmoos ist benannt nach der am 24.8.1906 in St. Georgen geborenen Widerständigen, die es sich in den letzten Kriegswochen zur Aufgabe machte, Verstecke und Verpflegung für den Deserteur Rupert Rückl – ihren Schwager – zu organisieren. Eleonore Pfeiffer war bis dato nie politisch aktiv, stand jedoch kommunistischen Idealen nahe und lehnte den Nationalsozialismus und seine Ideologie vehement ab; nicht zuletzt womöglich aufgrund der Tatsache, dass ihre beiden Neffen Karl und Paul 1944 bzw. 1945 im Krieg fielen und ihre Nichte Anneliese noch 1945 Opfer einer Typhusepidemie wurde. Pfeiffer selbst blieb unverheiratet. Bis zu ihrem Tod am 29.10.1999 führte sie ein beschauliches Leben; ihre Kenntnisse in Kultur und Politik eignete sie sich selbstständig an, bewegte sich Zeit ihres Lebens zu Fuß oder mit dem Fahrrad fort und widmete sich der Gärtnerei.

Adresse: Eleonore-Pfeiffer-Weg
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Edmund Molnar war Gefreiter der Panzerjäger-Ersatzabteilung 48, als er aufgrund von kritischen Äußerungen Hitler gegenüber denunziert, verhaftet und am 26. Mai 1944 in Berlin-Tegel wegen "Wehrkraftzersetzung" hingerichtet wurde. In Gedenken an Edmund Molnar benannte die Stadtgemeinde Hallein nach dem Zweiten Weltkrieg den Kothbachplatz in Edmund-Molnar-Platz um.

Adresse: Molnarplatz,5400 Hallein
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Im Rahmen des Projekts “Loferer Geschichten” ließen die Journalistin Christine Schweinöster sowie der Fotograf Walter Schweinöster rund 60 Tafeln im Loferer Ortszentrum und in der Umgebung anbringen, welche die Geschichte der Gemeinde erzählen. Eine solche Tafel befindet sich heute in der Nähe des sogenannten “Galgenangers”. Die jahrhundertealte Hinrichtungsstätte, von der heute nur noch ein Quaderstein vorhanden ist, nutzten auch die Nationalsozialisten. So wurde im Jahr 1944 eine Südtiroler Postbeamtin, die Postpakete gestohlen haben soll, hingerichtet. Weiters wurde ein Zwangsarbeiter, der des Mordes beschuldigt wurde, ebenso dort gehängt. Bis dato ist über beide von den Nationalsozialisten ermordeten Personen nichts bekannt.

Adresse: Tauernradweg, 5090 Lofer
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Die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” (zu Deutsch: Hügel der Arbeit) gedenkt jüdischer Vertriebener und Kriegsflüchtlinge (sogenannter Displaced Persons), die sich zwischen 1946 und 1948 im gleichnamigen Lager aufhielten. Hatte man die Räumlichkeiten der heutigen Anton-Wallner-Kaserne nach dem Kriegsende 1945 zunächst für geflüchtete Volksdeutsche aus Jugoslawien genutzt, bezogen vermutlich zwischen 24. August und 27. September 1946 die ersten jüdischen Displaced Persons das Lager. Dieses stand zwar unter US-amerikanischer Verwaltungen, verfügte aber dennoch über eine eigene Lagerleitung, die sich aus jüdischen Mitgliedern der “Bricha” (Organisation Holocaust-Überlebender, um Juden und Jüdinnen nach Palästina zu bringen) zusammensetzte, sowie einer Lagerpolizei. Insgesamt hielten sich im Lager “Givat Avoda” bis 1948 rund 3.000 Juden und Jüdinnen auf, deren primäres Ziel die Ankunft in Palästina bzw. im 1948 gegründeten Israel war. Die Saalfeldener Bevölkerung vertrat hinsichtlich der jüdischen Flüchtlinge eine skeptische bis feindliche Haltung; immer wieder gab es Beschwerden über angeblichen Diebstahl und vermeintliches Betteln. Darüber hinaus zeigen Aufzeichnungen aus den Gemeindeakten, dass die Lagerinsassen als Nahrungskonkurrenten sowie zynisch als “Erholungssuchende” gesehen wurden. Ab Sommer 1947 nahmen die Beschwerden ab, was womöglich darauf zurückzuführen ist, dass man sich mit der Situation arrangiert hatte und auch darauf, dass die jüdischen Flüchtlinge sukzessive begonnen hatten, Saalfelden und Österreich zu verlassen.

Adresse: Ramseiderstraße, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer
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Im Frühjahr 2022 wurden durch die Initiative der „Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Johann im Pongau zwei Schautafeln entlang des Treppelwegs aufgestellt. Diese Tafeln markieren die Standorte des ehemaligen Süd- und Nordlagers des STALAG XVIIIC „Markt Pongau". Die Tafeln bieten eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Lager sowie der Schicksale der darin inhaftierten Kriegsgefangenen.

Adresse: Industriestraße 1-2, 5600 Sankt Johann im Pongau
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Am 5. Mai 2018 wurden auf Initiative der "Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." drei Informations- und Erinnerungsstelen vom Künstler Karl Hartwig Kaltner außerhalb des "Russenfriedhofes" auf dem Grund des Eigentümers Hannes Schwaiger errichtet. Sie enthalten historische Fotos und Aufschriften in vier Sprachen. Die Kulturabteilung des Landes übernahm knapp ein Drittel der Kosten, während die Gemeinde St. Johann i. Pg. mehr als zwei Drittel beisteuerte.

Adresse:
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Im Frühjahr 2022 wurden durch die Initiative der „Geschichtswerkstatt St. Johann/Pg." in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Johann i/Pg. zwei Schautafeln entlang des Treppelweges aufgestellt. Diese Tafeln markieren die Standorte des ehemaligen Süd- und Nordlagers des STALAG XVIII C „Markt Pongau". Die Tafeln bieten eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Lager sowie der Schicksale der darin inhaftierten Kriegsgefangenen.

Adresse: Salzachpromenade, 5600 Sankt Johann im Pongau
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F

Im Salzburger Stadtteil Parsch erinnert seit 1965 die Ferenc-Fricsay-Straße an den ungarischen Dirigenten, der 1947 sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab. Fricsay, 1914 in Budapest geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung zwischen 1920 und 1933 an der Budapester Hochschule. Er arbeitete anschließend in Szeged als Militärkapellmeister und als Leiter des Szegediner Philharmonischen Orchesters. Ungarn, seit 1941 Verbündeter NS-Deutschlands, plante 1943 bzw. 1944 eine Hinkehr zu den Alliierten, was die Wehrmacht veranlasste, das Land 1944 zu besetzen. Fricsay konnte zahlreiche Freunde und Bekannte vor der NS-Verfolgung warnen, weshalb er selber ins Visier der Gestapo kam. Er flüchtete von Szeged nach Budapest, wo er die Terrorjahre überlebte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gastierte er auf zahlreichen europäischen Bühnen. Ferenc Fricsay starb am 20. Februar 1963 in Basel und wurde in der der Schweizer Gemeinde Ermatingen begraben.

Adresse: Ferenc-Fricsay-Straße, 5020 Salzburg
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Neben einem Stolperstein in der Itzlinger Hauptstraße 22 erinnert seit 1967 auch eine Straße im Salzburger Stadtteil Itzling an den 1943 von den Nationalsozialisten ermordeten Franz Ofner. Ofner, als Sohn von Christine und Wilhelm Ofner am 28. Juli 1921 geboren, machte eine Friseurlehre und engagierte sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Nachdem das austrofaschistische Regime diese 1934 verboten hatte, wurde der erst 14-jährige Ofner in der Kommunistischen Jugend aktiv. Gemeinsam mit Ernst-Paul Stoiber und Rosa Hofmann machte er es sich zur Aufgabe, junge Menschen über Faschismus und Krieg aufzuklären – Gewalt lehnten sie ab. Ofner wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Nur ein Jahr später hat die Gestapo kommunistische Widerstandszellen in der Stadt Salzburg durch das Einschleusen eines Spitzels aufgedeckt. Franz Ofner wurde bereits am 16. Jänner 1942 – noch in der Wehrmacht – verhaftet und ins Wehrmachtsgefängnis überstellt. Wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” verurteilte ihn der “Volksgerichtshof” zum Tode. Nur wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag wurde Franz Ofner in München-Stadelheim ermordet.

Adresse: Franz-Ofner-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Salzburg Süd wurde 1968 eine Straße nach dem jüdischen Künstler Felix Harta benannt. Harta, 1884 in eine jüdische Budapester Familie geboren, begeisterte sich schon früh für die Malerei. Nach dem er auf Wunsch des Vaters begonnen hatte, Architektur zu studieren, wechselte er das Studienfach und besuchte eine Kunstschule in Dachau. Während seiner Salzburger Zeit setzte er sich für die Revitalisierung der Salzburger Kunstszene ein. Zwar konvertierte Harta zum Katholizismus, war aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach dem “Anschluss” der NS-Verfolgung ausgesetzt, was ihn 1939 veranlasste, nach England zu migrieren. Er kehrte erst 1950 wieder nach Salzburg zurück, wo er ein bedeutender Name in der Kunstszene war. Felix Albrecht Harta starb am 27. November 1967 in Salzburg.

Adresse: Felix-Harta-Straße, 5020 Salzburg
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Die rund 400 Meter lange Franz-Peyerl-Straße im Salzburger Stadtteil Leopoldskroner Moos gedenkt seit 1984 des ersten Salzburger SPÖ-Landesparteiobmanns in der Zweiten Republik. Franz Peyerl, geboren 1897 in Linz, engagierte sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), wofür er – neben Karl Emminger, Josef Witternig und Robert Preußler – während des Austrofaschismus auch für drei Monate inhaftiert wurde. Auch nach dem “Anschluss” stand Peyerl aufgrund seiner früheren Tätigkeiten für die SDAP unter Beobachtung und verbrachte auch hier einige Zeit in Haft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ernannte ihn die Stadt Salzburg zum Ehrenbürger. Peyerl war es auch, der in seiner Position als Landeshauptmannstellvertreter 1951 die Gedenktafel für den Widerstandskämpfer und von den Nationalsozialisten hingerichteten Engelbert Weiß enthüllte.

Adresse: Franz-Peyerl-Straße, 5020 Salzburg
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G

Die in den Boden eingelassene Gedenkplatte in der Schalterhalle des Lokalbahnhofs erinnert an die drei Eisenbahner Alois Auer, August Gruber und Rudolf Hartl, die aufgrund ihres Widerstands gegen das NS-Regime zwischen 1942 und 1943 ermordet wurden. Initiiert wurde die unscheinbare Bodenplatte von der Betriebsleitung der Lokalbahn, als man in den 1990er Jahren begann, den Lokalbahnhof unter den Hauptbahnhof zu verlegen. Der Landesparteivorsitzende der SPÖ enthüllte die Tafel am 13. Oktober 1997. Auf der aktuellen Tafel fehlt bis heute ein vierter Lokalbahner. Alois Hattinger wurde 1944 aufgrund widerständischer Handlungen ermordet. Ein Stolperstein in der Franz-Josef-Straße 4 erinnert an ihn.

Adresse: Südtirolerplatz 1, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Itzling wurde das Denkmal für die Bombenopfer am 1. Mai 1985 vom damaligen Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. und Bürgermeister Josef Reschen enthüllt. Es gedenkt der weit über 500 Opfer der Bombenangriffe zwischen Oktober 1944 und Mai 1945. Der Stadtteil Itzling, in dem zahlreiche NS-Widerstandskämpfer lebten, war wegen seiner Nähe zum Salzburger Hauptbahnhof und der Gleisanlagen ein Ziel der Angriffe. Das Denkmal befindet sich zwischen Alois-Weidenhillinger-Weg und der Ischlerbahnstraße und besteht aus einer Skulptur aus Naturstein, aus der eine metallene Blume herausragt. Das Denkmal soll den Wiederaufbau der Stadt Salzburg unter schwierigen Bedingungen symbolisieren.

Adresse: Alois-Weidenhillinger-Weg, 5020 Salzburg
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Im Rahmen des Salzburger Projekts “Frauenspuren” ließ die Stadt Salzburg im Jahr 1999 insgesamt 17 Bronzetafeln an unterschiedlichen Orten in der Stadt anbringen. 2021 folgte schließlich eine Erweiterung; seither wird an 26 Salzburgerinnen erinnert, die eine bedeutende Rolle in der Stadtgeschichte einnahmen. Eine dieser Gedenktafeln ist Sr. Anna Berta Königsegg gewidmet. Die in Paris zur Krankenschwester ausgebildete Vinzentinerin baute in Salzburg eine Krankenpflegeschule auf. Antinationalsozialistisch eingestellt, widersetzte sie sich den Plänen des NS-Regimes, bei Zwangssterilisationen mitzuwirken und verfasste Protestschreiben an die Gauleitung; es sei bekannt, schrieb sie, dass die aus den Krankenanstalten deportierten getötet werden. Weiters hielt sie fest, dass sich die Schwestern der Mithilfe an den Deportationen verweigern würden. Auch etliche Gefängnisaufenthalte hielten sie nicht davon ab, Widerstand den Machthabern und ihren Plänen gegenüber zu leisten. Dank ihres Einsatzes sicherte sie das Überleben von 17 Menschen. Anna Berta Königsegg starb am 12. Dezember 1948. Zwar erinnern in Salzburg heute neben der Gedenktafel auch ein Stolperstein, eine Schule sowie eine Straße an die Widerstandskämpferin, ihr Wirken geriet aber in der öffentlichen Wahrnehmung zusehends Vergessenheit.

Adresse: Salzachgässchen 3, 5020 Salzburg
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Im Süden der Stadt Salzburg befindet sich vor einer Scheune in der Nähe des Gasthofes Mostwastl eine hölzerne Gedenktafel, die an die während eines Bombenabwurfs ums Leben gekommene Wirtin der Mostwastl-Schenke Katharina Unterberger und ihre fünfjährige Tochter Anna erinnert. Auch der achtjährige Sohn Rudolf wurde Opfer des Bombenangriffs, überlebte aber, da ihn der jugoslawische Zwangsarbeiter Živadin Stepanović aus den Trümmern retten konnte. Die Gedenktafel wurde im Rahmen der Einweihung des Neubaus der Scheune im Jahr 2006 errichtet. Sie steht an jenem Ort, an dem das vorherige Gebäude 1944 durch den Bombenabwurf zerstört wurde.

Adresse: Mostwastlweg, 5020 Salzburg
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Im hinteren Bereich des Klinikgeländes, an der Hauptfassade der Salvatorkirche, befindet sich die Gedenktafel für die Opfer der NS-”Euthanasie”. Die Marmortafel wurde 1989 angebracht und war der erste Erinnerungsort in Salzburg für die von den Nationalsozialisten systematisch ermordeten Menschen mit Beeinträchtigungen sowie psychischen und physischen Erkrankungen. In dieser Mordmaschinerie spielte insbesondere der Mediziner Gerhart Harrer (1917–2011) eine wesentliche Rolle. Bereits 1932 trat er dem NS-Schülerbund bei, 1936 dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Mitglied der SS wurde er im Februar 1938. Nach 1945 stufte man Harrer als minderbelastet ein, was seiner Karriere im Nachkriegsösterreich überaus dienlich war. Er stieg in der Zweiten Republik zum Primar an der Neurologischen Abteilung an den Landeskrankenanstalten Salzburg auf. Schließlich wurde er 1962 Ärztlicher Direktor der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen, der heutigen Christian-Doppler-Klinik. Mehrere Versuche, Harrer dieser Position zu entheben und seine NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, schlugen fehl. Auch für den Psychiater gab es lange Zeit am Gelände der Christian-Doppler-Klinik eine Tafel, die auf einer Eiche zu Ehren seines 90. Geburtstages angebracht war, die aber später abmontiert wurde.

Adresse: Ignaz-Harrer-Straße 79, 5020 Salzburg
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Auf der Salzburger Staatsbrücke wird mit einer Gedenktafel und einer Installation den Zwangsarbeitern gedacht, die am Bau der Brücke beteiligt waren. Bei den Menschen, die zum Bau zwangsverpflichtet wurden, handelte es sich um Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Unter unmenschlichen Bedingungen erreichten die Arbeiten im Juni 1944 ihren Höhepunkt; offiziell fertigestellt wurde die Brücke jedoch erst 1949. In den darauffolgenden Jahrzehnten waren die Zwangsarbeiter und –arbeiterinnen aus der kollektiven Erinnerung aber ausgeklammert. Erst nach der Sanierung der Staatsbrücke im Jahr 2007 ließ man eine Gedenktafel anbringen, 2011 erfolgte die Erweiterung durch ein Kunstprojekt der Salzburg Foundation. Jeweils ein Glaskubus wurde den Sockeln der vier Brückenköpfe aufgesetzt. Während ein Kubus eine leicht abgewandelte Version der Inschrift der Gedenktafel enthält, leuchten in den anderen in Neonfarben die Begriffe “beyond recall”, “envision” und “dedicated secret” auf.

Adresse: Staatsbrücke, 5020 Salzburg
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Die Gedenktafel an den Mauern des Salzburger Priesterseminars in der Dreifaltigkeitsgasse erinnert an vier Priester, die aufgrund ihres Widerstandes gegen das NS-Regime ermordet wurden. Zwar konnte sich der Salzburger Klerus recht bald nach dem “Anschluss” mit dem NS-Regime arrangieren, die Besitztümer der Kirche sowie geistliche Immobilien wurden dennoch beschlagnahmt. Insgesamt 85 Kleriker wurden während der NS-Zeit zu Kerkerstrafen verurteilt, 122 Priester temporär inhaftiert und 14 Priester in Konzentrationslager deportiert. Die Marmortafel ist vieren davon gewidmet. Eingeweiht am 25. März 2009, kam sie auf Initiative des Thalgauer Lokalhistorikers Bernhard Iglhauser und des Thalgauer Bürgermeisters Martin Greisberger zustande. Die Wahl fiel deshalb auf das Gebäude des Priesterseminars, da bei der Standortsuche davon ausgegangen wurde, dass das Priesterseminar maßgeblich für die Ausbildung des Charakters der vier von den Nationalsozialisten getöteten beigetragen hatte.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 14, 5020 Salzburg
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Unweit des Salzburger Hauptbahnhofs befindet sich eine bronzene Gedenktafel, die an den Eisenbahner und Widerstandskämpfer Engelbert Weiß erinnert. Angebracht ist die Tafel an der Fassade seines ehemaligen Wohnhauses in der Engelbert-Weiß-Straße 20, womit sein Wunsch, den er vor seiner Ermordung in einem Brief an seine Tochter festhielt, erfüllt wurde: „Sorge dafür, dass meine Freunde mich nicht vergessen, und wenn ihr einmal wieder glücklich seid, dann denkt an mich und mein einsames Sterben. Ich sterbe aufrecht.“ Im Sommer 1939 gründete Weiß die Revolutionären Sozialiten Österreichs (RSÖ) neu und war deren Obmann. Er hatte weiters das Bestreben, mit der Widerstandsgruppe der KPÖ enger zusammenzuarbeiten, ein Zusammenschluss beider Gruppen kam jedoch nicht zustande. Beide Gruppen wurden im Februar 1942 ausgehoben, die Mitglieder verhaftet. Weiß wurde aufgrund seiner Aktivitäten zum Tode verurteilt und am 7. April 1944 am Wiener Landesgericht ermordet.

Adresse: Engelbert-Weiß-Weg 20, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Andräviertel befindet sich heute an der Fassade der Campus Mirabell Mittelschule eine marmorne Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Reischenböck. Der am 20. Mai 1999 eingeweihte Erinnerungsort ist dem früheren Lehrer gewidmet, den die KPÖ 1941 anwarb und der er sich im Kampf gegen den Nationalsozialismus anschloss. Brisant ist dieser Fall von Widerstand insofern, als der gläubige Katholik Reischenböck zwischen 1933 und 1938 Mitglied der Vaterländischen Front war. Aufgrund seiner politischen Einstellung wurde er nach dem “Anschluss” als Direktor abgesetzt, konnte jedoch als Lehrkraft weiterarbeiten. Wegen des Verfassens von Flugschriften und dem Aufruf zum bewaffneten Widerstand gegen das NS-Regime wurde Reischenböck im März 1942 verhaftet und im Oktober zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 7. Mai 1943 statt.

Adresse: Faberstraße 3, 5020 Salzburg
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Möchte man das Salzburger Landesgericht über die Schanzlgasse betreten, so kommt man an der Gedenktafel für die Opfer der NS-Justiz vorbei. Während der NS-Zeit spielte das Justizgebäude eine zentrale Rolle in der Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten. Über hundert Menschen verurteilte die NS-Justiz an diesem Ort zu Todesstrafen; unter den Verurteilten befanden sich zahlreiche kommunistische und sozialistische Widerstandskämpfer*innen, Eisenbahner sowie Kriegsdienstverweigerer. Ein öffentlicher Gedenkort für die zu Tode verurteilten war bereits 1946 seitens der SPÖ-Gemeinderäte geplant; der heutige Rudolfsplatz vor dem Justizgebäude sollte in “Befreiungsplatz” umbenannt werden. Anton Neumayr, SPÖ-Bürgermeister in den ersten Nachkriegsjahren, vertagte die Entscheidung darüber jedoch. Eine Umbenennung fand nie statt. Erst 2017 ergriff der damalige Bundesminister für Justiz, Wolfgang Brandstetter, die Initiative und ließ eine Gedenktafel anbringen.

Adresse: Schanzlgasse, 5020 Salzburg
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Im Foyer der Landespolizeidirektion Salzburg befindet sich die Gedenktafel, welche an sechs Polizeibeamte erinnert, die aufgrund ihrer Verbindungen zum austrofaschistischen Regime von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Die Marmortafel wurde auf Initiative der Salzburger Exekutive am 13. März 1948 im Treppenaufgang der Churfürstenstraße 1, wo sich die damalige Polizeidirektion befand, eingeweiht. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes im Jahr 1985 übersiedelte auch die Tafel in den Eingangsbereich der neuen Polizeidirektion.

Adresse: Alpenstraße 90, 5020 Salzburg
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Im Stölzlpark im Salzburger Stadtteil Maxglan befindet sich heute das Denkmal zum Frauenwiderstand, das 18 Salzburgerinnen gedenkt, die ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben bezahlen mussten. Dieses Denkmal ist eine Erweiterung des bereits 1947 enthüllten und nach wie vor erhaltenen Gedenksteins für die Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Die 1919 in der Nähe von Linz geborene Näherin übernahm 1941 die Leitung einer kommunistischen Jugendgruppe. Nur ein Jahr später hob die Gestapo durch den Einsatz eines Spitzels zahlreiche Salzburger Widerstandsgruppen aus, verhaftete deren Mitglieder und verurteilte einen Großteil zum Tode. So auch die engagierte Hofmann, die am 9. März 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet wurde. Neben dem Gedenkstein samt der Erweiterung erinnern heute ein Stolperstein sowie eine Gedenktafel an das Leben und Wirken der nur 23-jährig getöteten Salzburgerin.

Adresse: Bindergasse 5, 5020 Salzburg
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Am 10. September 2002 ließ der damalige Bürgermeister Heinz Schaden nach Abstimmung mit der IKG Salzburg eine Gedenktafel für Theodor Herzl (1860–1904) anbringen. Die Granittafel, die dem Vordenker des politischen Zionismus gedenkt, befindet sich heute zwischen dem Tourismusbüro und diversen Geschäften. Dies war jedoch nur der Höhepunkt einer langen Entstehungsgeschichte. Eine erste Gedenktafel für Theodor Herzl wurde bereits im Juli 2001 an die Fassade von Herzls früherem Arbeitsplatz (Mozartplatz 5) angebracht. Diese enthielt ein unvollständiges Zitat Herzls; die Zeilen, in denen er festhielt, dass er als Jude in Salzburg niemals Richter werden könnte, wurden nicht eingraviert. Nach einer Intervention der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst unter der Leitung von Wolfram P. Kastner und Wolfgang Krenn konnte eine öffentliche Debatte über den Umgang der Stadt Salzburg mit seiner Vergangenheit entfacht werden. Die Anbringung einer neuen Tafel, die das gesamte Zitat Herzls zeigt, wurde veranlasst, nachdem auch der damalige Bundespräsident Thomas Klestil und der frühere Präsident des Bundesverbandes der Israelitische Kultusgemeinden Österreichs Ariel Muzicant interveniert hatten.

Adresse: Mozartplatz, 5020 Salzburg
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Inmitten der Salzburger Altstadt, unweit vom Domplatz entfernt, befindet sich das Franziskanerkloster, neben dessen Eingangstor 1995 eine Gedenktafel angebracht wurde. Die Marmortafel erinnert an die Zeit zwischen 1938 und 1945, in der das Kloster, beschlagnahmt von den Nationalsozialisten, als Hauptquartier der Gestapo diente. Trotz eines Protestschreibens des damaligen Erzbischofs Sigismund Waitz mussten die Franziskaner am 13. Oktober 1938 damit beginnen, das Kloster zu räumen. Aus den Räumlichkeiten warfen sie Bücher, Zeitschriften und Möbel in den Innenhof. Gegenstände, die nach der Räumung ganz geblieben waren, zerstörten die Mönche anschließend. Diese Aktion interpretierte das Regime als politische Demonstration und ließ 16 Franziskaner verhaften; alle Verhafteten verbüßten eine mehrwöchige Gefängnisstrafe, vorgeworfen wurde ihnen Sachbeschädigung und Störung der öffentlichen Ordnung. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten in Salzburg alleine zwischen März 1938 und März 1940 26 geistliche Immobilien. Insgesamt wurden 116 Priester verhaftet, vier davon im Konzentrationslager getötet.

Adresse: Franziskanergasse 5, 5020 Salzburg
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In einer überaus stark befahrenen Kurve des Rudolfskais, unmittelbar neben der Garagenausfahrt des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder befindet sich auf einem kleinen Betonblock ein rot-gelb-blauer Regenbogen und eine Tafel. Der aufgemalte Regenbogen, wie auch viele andere solcher Regenbögen in Stadt und Land Salzburg, wurde von der 42. Infanterie-Division der US-Armee – besser bekannt als Rainbow-Division – in der Nachkriegszeit aufgemalt. Am 4. Mai 2005 enthüllte der damalige Bürgermeister Heinz Schaden in Anwesenheit des US-Botschaftsrates William Wallung eine ergänzende Gedenktafel. Die Rainbow-Division war zwischen Juli 1945 und Juli 1946 in Salzburg stationiert und wird heute fälschlicherweise zu den Befreiern der Stadt gezählt. Tatsächlich wurde Salzburg von der 3. Infanterie-Division befreit, diese ist aber im kollektiven Gedächtnis der Stadt bei weitem nicht so präsent wie die Rainbow-Division, was womöglich darauf zurückzuführen ist, dass letztere überaus große Präsenz in der Stadt gezeigt hat und ihr Kommandant, Generalmajor Harry J. Collins, den größten Teil seines Ruhestandes in Salzburg verbracht hat, wo er nach seinem Tod auch begraben wurde. Die zusätzlich zum Regenbogen angebrachte Tafel wurde am 4. Mai 2005 von Bürgermeister Heinz Schaden enthüllt.

Adresse: Kajetanerplatz 1, 5010 Salzburg
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Mit dem Appell “Niemals vergessen!” endet die Gedenktafel am Salzburger Hauptbahnhof und erinnert an 28 sozialistische Eisenbahner, die zwischen 1938 und 1945 Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und dafür vom NS-Regime ermordet wurden. Die Marmortafel wurde bereits 1952 angefertigt, hing allerdings im Betriebs- und Verwaltungsgebäude in der Remise 2 in der Röcklbrunntraße 12 und war somit nicht öffentlich zugänglich. Erst mit der Neugestaltung des Salzburger Hauptbahnhofs wurde sie 2014 beim Abgang zum Lokalbahnhof angebracht, wo sie kaum auffällt und daher weitgehend unbekannt bleibt.

Adresse: Südtirolerplatz 1, 5020 Salzburg
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Im Eingangsbereich des Hotels Sacher im Salzburger Stadtzentrum, rechts von der Rezeption, befindet sich eine goldene Gedenktafel, die an das Kriegsende 1945 und die kampflose Übergabe der Stadt Salzburg an die US-amerikanischen Truppen erinnert. Diese kampflose Übergabe wurde nach dem Kriegsende 1945 in den Räumlichkeiten des Hotels durch den Oberst der Wehrmacht Hans Lepperdinger und US-General Robert Nicholas Young besiegelt. Die US-Amerikaner sollten das Hotel schließlich noch bis 1955 nutzen. Am 4. Mai 2005 enthüllte der damalige Bürgermeister der Stadt Salzburg Heinz Schaden die von der Stadt finanzierte Gedenktafel.

Adresse: Schwarzstraße 5/7, 5020 Salzburg
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Rechts neben dem Eingang zur Altstadtgarage befindet sich die mit einer Glasplatte abgedeckte Gedenktafel, die an die Befreiung der Stadt Salzburg durch die 3. Infanteriedivision (Rock of the Marne) am 4. Mai 1945 erinnert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in Salzburg rund 80.000 Menschen und zusätzlich ca. 7.000 Verwundete. Militärische Verbände, welche die Stadt gegen die anrückende US-Armee hätte verteidigen können, gab es de facto nicht, weshalb Wehrmachtsoberst Hans Lepperdinger, der das Kommando über die Stadt hatte, nach Absprache mit seinem Stab beschloss, die Stadt kampflos den Alliierten zu übergeben. Bis heute wird Lepperdinger oft noch als “Retter von Salzburg” bezeichnet; Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass die Voraussetzungen für eine kampflose Übergabe der Stadt bereits durch die Salzburger Partei- und Wehrmachtsführung vorbereitet waren. 65 Jahre nach der Befreiung wurde die Gedenktafel beim Toscaninihof in Anwesenheit vieler Veteranen der 3. Infanteriedivision feierlich enthüllt. Der Standort der Tafel ist der Tatsache geschuldet, da sich in der Nähe zum Toscaninihof Luftschutzräume befanden, in denen die Übergabe der Stadt organisiert wurde.

Adresse: Toscaninihof, Altstadt, 5020 Salzburg
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An der Fassade der St.-Michaels-Kirche am Residenzplatz wurde 2011 die Gedenktafel für die Bücherverbrennung angebracht. Sie erinnert an die am 30. April 1938 von den Nationalsozialisten am Residenzplatz abgehaltene Verbrennung zahlreicher Bücher jüdischer, klerikaler und christlich-sozialer Autoren und Autorinnen. Der Anbringung dieser Gedenktafel ging eine jahrelange Debatte voraus. Seit 2006 diskutierte die Stadt über die Errichtung eines Mahnmals. Dieses sollte am historischen Ort der Bücherverbrennung errichtet werden. Es wurde jedoch nicht realisiert. Stattdessen enthüllten am 25. November 2011 der damalige Bürgermeister Heinz Schaden sowie der frühere Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Marko Feingold die Gedenktafel an der St.-Michaels-Kirche. Ein Mahnmal für die Bücherverbrennung sollte erst 2018 errichtet werden.

Adresse: Residenzplatz, 5020 Salzburg
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Auf dem Salzburger Kommunalfriedhof befindet sich seit den frühen 1950er Jahren in der Gruppe 60 ein Sammelgrab für sieben NS-Opfer. Die Identität eines der Beigesetzten konnte lange Zeit nicht festgestellt werden. Untersuchungen des Historikers Gert Kerschbaumer haben mittlerweile ergeben, dass es sich beim Unbekannten um Michael Chartschenko handelte. Der 1914 in der Ukraine geborene Chartschenko war ein Zwangsarbeiter und wurde noch am 4. Mai 1945, nur wenige Stunden vor der Befreiung, von SS-Männern erschossen. Bei den anderen Bestatteten handelte es sich um Josef Bieronski, Lech Manczak, Martin Gay, Katharina Novotny, Leopoldine Brand und Johann Sziesz.

Adresse: Gneiser Straße 8, 5020 Salzburg
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In der Salzachsee-Siedlung erinnert seit 2004 eine Metalltafel an die vertriebenen Donauschwaben und -schwäbinnen, die in Salzburg eine neue Heimat fanden. Bei den Vertriebenen handelt es sich um Nachfahren deutschsprachiger Auswanderer und Auswanderinnen, die zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert Gebiete des damaligen Königreichs Ungarn besiedelten. Nachdem es im Rahmen des Kriegsendes 1918 zu neuen Grenzziehungen gekommen war, befanden sich die Siedlungsgebiete nun nicht nur auf ungarischem, sondern auch auf rumänischem und jugoslawischem Territorium. Dort mussten die Donauschwaben und -schwäbinnen stets um den Erhalt ihrer Kultur bangen. Diese Tatsache machte sich das “Deutsche Reich” zunutze und verbreitete unter der deutschsprachigen Minderheit ihre Propaganda, die fruchten sollte: Viele Donauschwaben kämpften in der Wehrmacht bzw. in den Armeen osteuropäischer Achsenmächte. Zum Kriegsende hin flüchteten zahlreiche Donauschwaben und -schwäbinnen in NS-Gebiete, die Verbliebenen wurden von den neuen Machthabern entrechtet, oft in Lager interniert oder in die Sowjetunion deportiert. Nach Österreich kamen nach dem Kriegsende im Mai 1945 rund 130.000 Donauschwaben und -schwäbinnen; in der Salzachsee-Siedlung entstanden mehr als 50 Häuser.

Adresse: Theodorstraße, 5020 Salzburg
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Vor dem Wohnhaus in der General-Keyes-Straße 22 befindet sich eine 2005 montierte und 2023 erneuerte Gedenktafel für die von den US-Behörden errichtete und lange als "Klein-Amerika" bezeichnete Wohnanlage. Grund für den Bau war die nach der Befreiung 1945 vorherrschende Wohnungsnot in der Stadt; Wohngebäude wurden in den letzten Kriegswochen durch Luftangriffe zerstört, zahlreiche Häuser, Wohnungen und Hotels durch das US-Militär beschlagnahmt. Da es diesbezüglich immer wieder zu Spannungen zwischen den Befreiern und der Stadtverwaltung gekommen war, ließ die US-Besatzungsbehörde zwischen 1950 und 1951 die heutige Schwarzenbergkaserne und zwei Wohnanlagen für die Militärs und ihre Angehörigen bauen. Die Lieferinger Wohnanlage wurde nach US-General Geoffrey Keyes benannt, der zwischen 1947 und 1954 Hochkommissar und Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Truppen in der Zweiten Republik war. Seit 2017 stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.

Adresse: General-Keyes-Straße, 5020 Salzburg
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Das Schloss Kleßheim wurde zwischen 1700 und 1732 errichtet und war zunächst in fürsterzbischöflichem Besitz und ab dem 19. Jahrhundert im Besitz der habsburgerischen Kaiserfamilie. Nach dem “Anschluss” nahmen die Nationalsozialisten das Schloss in Besitz und gestalteten es zum “Gästehaus des Führers”. Für die Umgestaltung wurden einerseits regulär beschäftigte Arbeiter rekrutiert, aber auch ausländiche Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene kamen hier zum Einsatz. Das NS-Regime nutzte das Schloss als repräsentativen Veranstaltungsort; internationale Politiker wie Benito Mussolini oder Ante Pavelić wurden hier empfangen. Die Erinnerung daran sowie an die Tatsache, dass beim Ausbau unter dem NS-Regime Menschen ausgebeutet wurden, ist heute in der kollektiven Erinnerung kaum vorhanden. Auch die Tafel, die 2002 montiert und 2021 erneuert wurde, weist nur unzureichend auf die NS-Zeit – insbesondere auf den Einsatz von Zwangsarbeitern – hin, zumal sie sich außerhalb des Schlossgeländes befindet.

Adresse: Kleßheim 18, 5071 Kleßheim
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Rund 200 Meter von der S-Bahn-Station Salzburg Liefering entfernt befindet sich seit 2023 eine im Rahmen des Lieferinger Kulturwanderwegs montierte Gedenktafel für das sogenannte “Lager Grafenberg”, das im April 1938 für Angehörige des “Reichsarbeitsdienstes” (RAD) erbaut wurde. Nur wenige Zeit später funktionierte man es zu einem Durchgangslager für Zwangsarbeiter*innen um; diese untersuchte man medizinisch, erfasste sie polizeilich und verteilte sie in weiterer Folge auf andere Lager. Schließlich wurde es zu einem Gefangenenlager für sowjetische Kriegsgefangene, die beim Eisenbahnbau ausgebeutet wurden. Das Lager wurde Anfang Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Vom Lager sind heute keine baulichen Strukturen mehr erhalten.

Adresse: Törringstraße 23, 5020 Salzburg
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Die 2005 montierte und 2019 erneuerte Gedenktafel beim heutigen Herz-Jesu-Gymnasium erinnert an das sogenannte Lager Lexenfeld, welches sich auf dem Gelände der Herz-Jesu-Missionare befand. Diese leiteten dort seit 1888 eine Schule. Den Betrieb stoppte das NS-Regime 1938 mit der Absicht, die Gebäude als “Nationalsozialistische Erziehungsanstalt” – die künftige NS-Elite sollte hier ausgebildet werden – zu verwenden. Dazu sollte es nicht kommen; der Komplex wurde als Kaserne genutzt, noch 1943 entstanden 17 Baracken. Nach der Befreiung im Mai 1945 nutzte die US-Behörde diese Baracken als Flüchtlingslager. Zahlreiche Displaced Persons (DPs) aus der Ukraine und aus Polen, Donauschwaben und -schwäbinnen sowie “Volksdeutsche" aus Jugoslawien, Ungarn und Rumänien fanden hier provisorische Unterkunft. Ab 1953 verwaltete die Stadt Salzburg das Lager, wo sie für Geflüchtete ein Ambulatorium und einen Kindergarten einrichtete. 1964 ging die Anlage wieder an die Herz-Jesu-Missionare.

Adresse: Peter-Pfenninger-Straße, 5020 Salzburg
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Am Lieferinger Dorfplatz erinnert eine Gedenktafel an den Bau der “Reichsautobahn” und die dadurch vollzogene Teilung der Gemeinde Liefering im Jahr 1938. Der Bau der Autobahn wurde vonseiten der NS-Propaganda als ein “Weltwunder” dargestellt. Nachdem bereits 1937 die Autobahnverbindung zwischen München und der österreichischen Landesgrenze fertiggestellt wurde, erfolgte im April 1938 – nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” – am Walserberg der Spatenstich für den Weiterbau der Straße über Linz bis nach Wien. Um den Bau ordnungsgemäß durchführen zu können, war es nötig, die Gemeinde Liefering zu teilen; zahlreiche Häuser mussten dem Bau weichen. Wurden zunächst rund 600 Arbeiter des “Reichsarbeitsdienstes” für den Bau eingesetzt, begann man ab 1939 bzw. 1940 polnische und französische Kriegsgefangene auszubeuten. Kriegsbedingt kamen die Arbeiten 1942 zu einem Halt und konnten erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beendet werden.

Adresse: Kirchengasse 31, 5020 Salzburg
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Eine Station des Lieferinger Kulturwanderswegs führt vorbei an der im Mai 2005 errichteten Tafel, die über die Übergabeverhandlungen zwischen der Salzburger NS-Führung und US-Truppen informiert. Zwar hatte die Wehrmacht den Befehl bekommen, die Stadt Salzburg mit allen Mitteln zu verteidigen, jedoch stieß die US-Armee auf keinen Widerstand mehr. In den frühen Morgenstunden des 4. Mai 1945 trafen sich schließlich beide Parteien auf der Eisenbahnbrücke an der Saalach zu Verhandlungen. Die Übergabe fand schließlich noch am selben Tag statt. Zum 60. Jahrestag wurde die Tafel enthüllt. 2021 finanzierte das Magistrat der Stadt Salzburg eine Erneuerung.

Adresse: Saalachstraße 63, 5020 Salzburg
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Eine Station des Lieferinger Kulturwanderwegs stellt die Tafel in Erinnerung an die Errichtung der Südtirolersiedlung dar. Die Siedlung, bestehend aus 220 Wohnungen, errichtete die Wohnbaugesellschaft “Neue Heimat” (heute: GSWB) in den Jahren 1939 und 1940. Der Errichtung ging ein Abkommen zwischen dem NS-Regime und dem faschistischen Italien voraus. Das Abkommen sah vor, dass sich deutschsprachige Südtiroler und Südtirolerinnen für eine Umsiedlung ins Deutsche Reich und den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft entscheiden konnten. Rund 70.000 Menschen verließen im Rahmen des Abkommens ihre Südtiroler Heimat und ließen sich vorwiegend in Tirol, Vorarlberg und in der Steiermark nieder. Aber auch in Salzburg fanden zahlreiche Emigrant*innen ein neues – in vielen Fällen aber nur ein temporäres – Zuhause in den neu errichteten Siedlungen. Nach dem Kriegsende kehrte ein Drittel aller Südtiroler*innen in ihre Heimat zurück. Die Tafel des Lieferinger Kulturwanderwegs wurde 2004 aufgestellt. Heute sind die Straßen rund um diese Siedlung nach den Herkunftsgebieten der sogenannten “Volksdeutschen” benannt, so zum Beispiel die Siebenbürgerstraße, die Banaterstraße, die Bessarabierstraße sowie die Buchenländer- und Gotscheerstraße. Eine Kontextualisierung der in den 1940er Jahre vergebenen Straßennamen gibt es bis dato aber nicht.

Adresse: Gottscheerstraße, 5020 Salzburg
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Die Gedenktafel für Robert Jungk befindet sich seit 2015 in der Steingasse inmitten des Salzburger Zentrums. Der Zukunftsforscher, Journalist und Aktivist lebte seit 1970 in Salzburg. 1913 in Berlin geboren, wurde er zu einem überzeugten Pazifisten. Nach dem Reichstagsbrand in Deutschland im Februar 1933 wurde er kurzzeitig verhaftet, bald aber wieder freigelassen. Nach Aufenthalten im Pariser Exil floh Jungk über Prag in die Schweiz, wo er für unterschiedliche Schweizer Zeitungen über Vorgänge im nationalsozialistischen Deutschland schrieb sowie erste Berichte über die Gräuel der Konzentrationslager publizierte; vor allem letzteres wollte ihm noch während der frühen 40er-Jahre niemand glauben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs engagiert sich Jungk gegen die atomare Aufrüstung. Robert Jungk starb am 14. Juli 1994 und wurde in einem Ehrengrab am jüdischen Friedhof in Salzburg begraben.

Adresse: Steingasse 31, 5020 Salzburg
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Die 1958 angebrachte Gedenktafel, bestehend aus einem Relief und einer Büste, im Salzburger Festspielbezirk am Max-Reinhardt-Platz gedenkt des ehemaligen Salzburger Landeshauptmanns Dr. Franz Rehrl. Franz Rehrl wurde am 4. Dezember 1890 in Salzburg geboren, studierte Rechtswissenschaften in Wien und war bereits während seiner Studienzeit Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” sowie des österreichischen Cartellverbands (CV). Überaus aktiv in der Christlichsozialen Partei, ernannte man den Vater zweier Töchter bereits 1919 zum stellvertretenden Landeshauptmann, im Mai 1922 – nach einem äußerst antisemitischen Wahlkampf – schließlich zum Landeshauptmann; das Amt sollte er bis zu seiner Amtsenthebung und Inhaftierung durch die Nationalsozialisten im März 1938 ununterbrochen ausführen. Auch nachdem die Austrofaschisten die Demokratie in Österreich abgeschafft hatten, blieb Rehrl in seiner Position; viele seiner sozialdemokratischen Kollegen war Opfer von Verfolgung seitens des austrofaschistischen Regimes. Nach einjähriger NS-Haft wurde er 1941 freigesprochen. Im Juli 1944 erfolgte die erneute Verhaftung in Zell am Ziller; Rehrl wurde nach Salzburg gebracht und von der Gestapo verhört. Es erfolgte eine Überstellung in die Strafanstalt Berlin-Moabit, anschließend die Internierung im Konzentrationslager Ravensbrück, von wo aus er erneut nach Berlin-Moabit überstellt wurde. Nur wenige Zeit später wurde Berlin durch die Rote Armee befreit. Der ehemalige Landeshauptmann überlebte die NS-Zeit, starb jedoch am 23. Jänner 1947 an den Folgen seiner Haft und Krankheit.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Die Gedenktafel in der Krypta des Salzburger Doms ist dem ehemaligen Erzbischof Andreas Rohracher gewidmet. Unmittelbar neben seinem Grab erinnert die Glastafel an den 1892 in Lienz geborenen Kapitalvikar und Bischof. Rohracher nahm jedoch eine ambivalente Rolle während und nach der NS-Zeit ein. So versuchte er 1940 vergeblich mittels Briefen an den Kärntner Regierungspräsidenten das “Euthanasieprogramm” sowie die Umsiedlung der Kärntner Slowen*innen zu verhindern. Rohracher pflegte außerdem Kontakte zum Kreisauer Kreis sowie zur Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) – zwei Widerstandszellen, welche die Gestapo 1942 aushob; sieben Mitglieder wurden getötet. Auch in seinen Predigten übte er immer wieder Kritik am NS-Regime, was ihm eine Ermahnung seitens der SS einbrachte. Gleichzeitig lobte Rohracher aber den “christlichen Opfergeist” katholischer Wehrmachtsangehöriger, insbesondere wenn sich dieser gegen den Kommunismus richtete. Außerdem bezeichnete er das Judentum indirekt als "Todfeind des Christentums". Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verhalf Rohracher durch seine internationalen Kontakte zum hohen Klerus zahlreichen früheren NSDAP- und SS-Mitgliedern zur Flucht, nicht zuletzt mithilfe der Organisation “Intermarium”, die zehntausende SSler und deren Angehörige außer Landes gebracht hat. Andreas Rohracher, seit 1959 Ehrenbürger der Stadt Salzburg, seit 1962 Ehrendoktor der Universität Salzburg, starb 1976.

Adresse: Domplatz 1a, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Liefering erinnert die General-Keyes-Straße an den Hochkommissar und Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Truppen General Geoffrey Keyes und somit an die Befreiung Österreichs und im Besonderen Salzburgs im Mai 1945. Die Straße verläuft entlang des Glanbachs und der ebenso nach dem General benannten Siedlung, deren Wohnhäuser zwischen 1950 und 1951 entstanden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren nämlich zahlreiche Gebäude aufgrund der Luftangriffe der letzten Kriegmonate zerstört, gleichzeitig beschlagnahmte das US-Militär ganze Gebäude, Wohnungen und Hotels. Aufgrund eines diesbezüglichen Disputs zwischen den Befreiern und der Stadtverwaltung entschloss sich die US-Behörde, für die US-Einheiten sowie ihre Angehörigen Wohnanlagen zu errichten. Nach dem Abzug der US-Truppen 1955 wurde die Anlage der Republik Österreich übergeben, die 212 Wohnungen an Salzburger Bürger und Bürgerinnen vergab und 60 Wohneinheiten dem Bundesheer übergab.

Adresse: General-Keyes-Straße, 5020 Salzburg
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Im Innenhof einer Jugendherberge im Salzburger Andräviertel versteckt, erinnert seit 1950 eine Marmortafel an die über 100 Millionen Toten der beiden Weltkriege. Initiiert wurde dieser Erinnerungsort vom Salzburger Kriegsopferverband, der in den Räumlichkeiten der heutigen Jugendherberge seine Landesleitung hatte, welche am 9. Juni 1950 samt der bunten Marmortafel von Erzbischof Andreas Rohracher eingeweiht wurde. Dieser sprach in seiner Rede davon, dass die Tafel den “Helden” der Weltkriege gewidmet sei, wodurch er Soldaten und auch Kriegsverbrechern huldigte. Die Salzburger Nachrichten stellten schließlich richtig fest, dass es sich bei der Tafel eben nicht um ein Gefallenendenkmal oder eine Heldengedenktafel handle. Bis heute versteht sich die Gedenktafel als Antikriegsmahnmal, das sich von Krieg und Heldenverehrung distanziert und sich so den Narrativen etlicher Kriegerdenkmäler entgegensetzt. Der Salzburger Kriegsopferverband verkaufte um das Jahr 2000 herum die Räumlichkeiten an das heutige Hostel, wodurch auch dieser für das kollektive Gedächtnis so wichtige Erinnerungsort in Vergessenheit geriet.

Adresse: Paracelsusstraße 9, 5020 Salzburg
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Die Gedenktafel in der Pfeifergasse 3 wurde um 1964 an der Fassade des wiedererrichteten Gebäudes angebracht. Zu den Initiatoren zählte unter anderem Walter Mösenbacher, der bereits lange vor 1938 in die NSDAP eingetreten war und während der NS-Zeit Karriere in der Partei machen konnte. Nach dem Ende der NS-Terrorherrschaft wurde er zwei Mal verhaftet; einmal wegen Diebstahls, ein zweites Mal, weil er gegen das Verbotsgesetz verstoßen hatte. Die Gedenktafel, die christliche Bezüge aufweist, schweigt aber bis heute über diese Tatsache. Lange Zeit glaubte man, die Festspielstadt Salzburg werde kein Ziel alliierter Luftangriffe sein. Und tatsächlich war die Gefahr bis 1943 eher gering, was vorwiegend daran lag, dass die Bomber noch keine so große Reichweite hatten. Dies änderte sich 1944, nachdem die US Air Force süditalienische Gebiete eingenommen hatte und die Flugzeuge nun auch österreichisches Territorium erreichen konnten. Zwischen Oktober 1944 und Mai 1945 fanden 15 Luftangriffe auf Salzburg statt. Dabei wurden rund 7000 Gebäude in der Stadt beschädigt und über 400 vollständig zerstört. Sogenannte „Aufräumtrupps”, bestehend aus Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlingen, wurden dazu verpflichtet, nach jedem Angriff die Trümmer und Schäden zu beseitigen sowie nicht detonierte Bomben zu entschärfen; diese Arbeiten führten noch in den letzten Kriegswochen zu unzähligen Todesopfern. Zwar wurden in den Nachkriegsjahren unzählige Gedenktafeln, die dem Gedenken an die Luftangriffe und den Wiederaufbau gewidmet sind, an zahlreichen Gebäuden angebracht, sie geraten aber dennoch zusehends in Vergessenheit.

Adresse: Pfeifergasse 3, 5020 Salzburg
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Im Rahmen des Salzburger Projekts „Frauenspuren” ließ die Stadt Salzburg im Jahr 1999 insgesamt 17 Bronzetafeln an unterschiedlichen Orten in der Stadt anbringen. 2021 folgte schließlich eine Erweiterung; seither wird an 26 Salzburgerinnen erinnert, die eine bedeutende Rolle in der Stadtgeschichte einnehmen. Eine solche Tafel gedenkt der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann. Die Näherin, im März 1919 in Wilhering bei Linz geboren, übernahm 1941 die Leitung einer kommunistischen Jugendgruppe und war maßgeblich am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligt. Nur ein Jahr später hat die Gestapo, vermutlich durch den Einsatz eines Spitzels, einen Großteil der Widerstandsgruppen ausgehoben und die Mitglieder verhaftet. Unter diesen befand sich auch Rosa Hofmann, die 1942 aufgrund von „Wehrkraftzersetzung” und „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt und am 9.3.1943 in Berlin Plötzensee hingerichtet wurde. Neben der Tafel am ehemaligen Wohnhaus der Familie erinnert heute auch ein Stolperstein an die engagierte Hofmann. Darüber hinaus befindet sich im Stölzlpark ein 1947 enthüllter Gedenkstein für Rosa Hofmann, der 2019 um ein Denkmal für den Salzburger Frauenwiderstand erweitert wurde.

Adresse: Moserstraße 10, 5020 Salzburg
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Als dauernde oder vorübergehende Unterkunft bietet das Konradinum in Eugendorf bis heute Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen diverse Unterstützungsangebote. Während der NS-Zeit war es ein Schauplatz der unmenschlichen NS-Politik. So planten NS-Behörden, die beeinträchtigten Kinder in unterschiedliche Anstalten verlegen zu lassen. Unter der Leitung von Sr. Gräfin Anna Bertha Königsegg brachten die Schwestern zuvor jedoch bereits 20 Kinder nach Mariathal bei Kramsach in Tirol, weitere 13 Kinder verlegte man in die Pflegeheilanstalt Schernberg bei Schwarzach, die Nationalsozialisten enteigneten daraufhin die leerstehenden Räumlichkeiten. Im Jänner 1941 beschlossen die Behörden, die Kinder zu deportieren, wogegen sich heftiger Widerstand seitens der Schwestern regte. Dieser war jedoch vergebens; ab 16. April 1941 wurde ein großer Teil der Kinder aus dem Konradinum, die in Mariathal und Schernberg Zuflucht gefunden hatten, in Tötungsanstalten deportiert und ermordet. Die Gedenktafel, die sich im Eingangsbereich des neu erbauten Gebäudes befindet, gedenkt der aufgrund psychischer bzw. physischer Beinträchtigung ermordeten Heimbewohner*innen.

Adresse: Konrad-Seyde-Straße 20, 5301 Eugendorf
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Die Gedenktafel, die sich an der Außenseite der im Jahr 2006 eingeweihten St. Leonhardskapelle in Plainfeld befindet, erinnert an jene Menschen, die am Gut Pabenschwandt Zwangsarbeit leisten mussten. Als Außenkommando des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück im Februar 1942 etabliert, unterstand es bis 1. Dezember 1944 dessen Verwaltung, wurde aber dann der Verwaltung des KZ Dachau übergeben. Kommandoführer war der SS-Stabsarzt Karl Fahrenkamp, der am Gut unterschiedliche Experimente an Tieren und Pflanzen vornahm, wobei ihm die Zwangsarbeiter*innen helfen mussten. Das Gut Pabenschwandt war eines von zahlreichen Außenkommandos, die meist in Haushalten, in der Landwirtschaft oder in Forschungseinrichtungen eingesetzt wurden. Oft bestanden sie aus rund 15 Personen, häufig Zeugen Jehovas, deren Zusammensetzung sich bis Kriegsende nicht änderte. Auch wurden die Häftlinge in den letzten Kriegswochen nicht evakuiert – wie es in Konzentrationslagern geschah –, sondern von den Einheiten am jeweiligen Ort zurückgelassen und dort befreit.

Adresse: Dorfstraße, 5325 Plainfeld
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Die auf dem Zaun des Königreichssaals der Marktgemeinde Straßwalchen montierte Gedenktafel erinnert an Gemeindemitglieder, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas zwischen 1939 und 1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Erste Zusammenkünfte Straßwalchener Zeugen Jehovas – damals noch Bibelforscher genannt – gab es bereits 1931. Zu ersten Verhaftungen und Deportationen in Konzentrationslager kam es 1939, und nur wenige Jahre später, 1943, befanden sich schon 18 Gemeindemitglieder im KZ oder im Gefängnis. Zehn überlebten das nationalsozialistische Regime nicht. Heute befindet sich der Königreichssaal in Straßwalchen im ehemaligen Wohnhaus des 1940 in Berlin-Plötzensee hingerichteten Gottfried Herzog.

Adresse: Mondseerstraße 65, 5204 Straßwalchen
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Die aufgrund von Bauarbeiten zeitweise abmontierte Gedenktafel in der Nähe des Bahnhofs Steindorf bei Straßwalchen erinnert an das Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht, in dem 300 bis 400 Soldaten der Roten Armee interniert waren. Die im Laufe des “Russlandfeldzuges” gefangen genommenen Soldaten lebten in diesem sogenannten “Russenlager” unter widrigsten Umständen. Einige wenige Gefangene waren auserwählt worden, den Wachmannschaften bei der Beaufsichtigung des Lagers zu helfen, was zu Spannungen unter den Insassen führte. Nur wenige Tage vor der Befreiung Straßwalchens durch US-Truppen am 4. Mai 1945 flüchteten die Wachmannschaften, woraufhin es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gefangenen und Hilfsaufsehern kam, von denen manche tödlich endeten. Bis dato sind die Entstehung, die Struktur und die Auflösung des Kriegsgefangenenlagers jedoch nicht hundertprozentig aufgearbeitet worden.

Adresse: Bahnhofstraße, 5204 Straßwalchen
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Die 1988 enthüllte Gedenktafel auf dem Friedhof der Gemeinde Strobl gedenkt aller Personen, die zwischen 1938 und 1945 aufgrund ihrer Religion, ihrer politischen Überzeugungen, ihres Widerstands, ihrer sexuellen Ausrichtung sowie aufgrund psychischer und physischer Beeinträchtigungen dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer fielen. Die Tafel wurde am Kriegerdenkmal montiert, das aus drei bogenförmigen Mauern und einer Totenleuchte besteht. Die Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus ist jedoch an der mittleren Mauer angebracht, wodurch es von der sich im Zentrum des Denkmals befindenden Totenleuchte verdeckt wird.

Adresse: Bürglstraße 4, 5350 Strobl
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Der in den Boden eingelassene Gedenkstein im Garten des ehemaligen Gerichtsbezirks gedenkt des Pfarrers Johann Schroffner, der am 10. Mai 1891 in Thalgau zur Welt kam. Nach der Priesterweihe 1915 war er bis 1931 in unterschiedlichen Salzburger und Tiroler Gemeinden als Kooperator tätig, bis er 1936 mit der Pfarre in Oberndorf im Bezirk Kitzbühel betraut wurde. Neben seiner Tätigkeit in der Pfarre war er auch Mitglieder der Vaterländischen Front. Er wurde aufgrund regimekritischer Aussagen am 2. August 1939 verhaftet und wenige Tage später zunächst in das Konzentrationslager Dachau deportiert, anschließend in das KZ Buchenwald, wo er am 14. April 1940 ermordet wurde.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Im Garten des ehemaligen Bezirksgerichtes Thalgau befindet sich der am 18. Mai 2008 enthüllte Erinnerungsort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Darunter befindet sich auch der in den Boden eingelassene Gedenkstein für Johann Gschwandtner, der am 24. Oktober 1900 in Thalgau geboren wurde. Nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg wurde er am 17. April 1941 mit 27 anderen Personen nach Hartheim deportiert, wo er vermutlich noch im selben Jahr ermordet wurde.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Am 18. Mai 2008 enthüllte die Gemeinde Thalgau im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts den Erinnerungsort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier befindet sich auch der in den Boden eingelassene Gedenkstein für Zäzilia Michelitsch, die am 26. Februar 1912 geboren wurde. Am 16. April 1941 deportierte man Zäzialia Michelitsch mit 67 weiteren Personen nach Hartheim und ermordete sie dort noch im selben Jahr.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts Thalgau befindet sich der Gedenkort für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier findet man auch einen Gedenkstein für Maria Lindinger. Als Tochter von Johann und Maria Lindinger kam sie am 29. Februar 1888 in Thalgau zur Welt. Sie hatte einige Zeit in der Landesnervenheilanstalt Salzburg verbracht, bevor sie am 21. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert wurde, wo man sie nur kurze Zeit nach ihrer Ankunft ermordete.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Die Gemeinde Thalgau enthüllte im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts Thalgau am 21. Mai 2008 die Gedenkstätte für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus. Hier befindet sich unter anderem der Gedenkstein für Angela Auguste Neumayer (Neumayr), in Thalgau am 14. September 1913 geboren. Am 21. Mai 1941, nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg, wurde Angela Neumayer in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man sie im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen ermordete.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Die an der Pfarrkirche der Gemeinde Wals-Siezenheim angebracht Gedenktafel erinnert an Maria Huber. Die am 16. Juli 1904 in Wals-Siezenheim geborene wurde am 21. Mai 1941 aus der Landesnervenheilanstalt Salzburg in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man sie im Rahmen der nationalsozialistischen "Aktion T4" ermordete.

Adresse: Hauptstraße 1, 5071 Wals
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Die Gedenktafel für Hellmuth und Ili Stieff wurde am 29. Mai 2005 enthüllt. Sie gedenkt des Ehepaars Stieff, das sich dem NS-Regime widersetzte, wofür Hellmuth Stieff, beteiligt am Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, mit dem Leben bezahlte. Stieff begann 1922 seine Offizierslaufbahn und zeigte sich bald begeistert von der NSDAP. Nach den beobachteten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Osteuropa nimmt er Kontakt mit Widerstandskämpfern auf und ist an den Vorbereitungen zum Attentat auf Hitler beteiligt. Seine Gattin Ili Stieff, geborene Gaertner, mit der er seit 1939 in Thalgau lebte, bestärkte ihn in seiner Überzeugung. Nach dem gescheiterten Attentat ließ man Hellmuth Stieff verhaften. Unter Folter wurde er verhört und am 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet. Ili Stieff wurde ebenso verhaftet und blieb bis November 1944 in Breslau inhaftiert. Aufgrund zahlreicher Drohungen gegen ihre Person seitens der NSDAP-Ortsgruppe Thalgau konnte sie aber erst nach der Befreiung des Ortes im Mai 1945 in die Gemeinde zurückkehren, wo sie bis zu ihrem Tod am 19. Juli 1980 wohnhaft war.

Adresse: Ischlerbahnstraße 5, 5303 Thalgau
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Die Bücherverbrennung am Salzburger Residenzplatz gilt heute gemeinhin als bekannteste Büchervernichtungsaktion nach dem “Anschluss” auf österreichischem Boden. Dabei geht unter, dass auch an anderen Orten Nationalsozialisten bemüht waren, geistiges Gut öffentlich zu zerstören. Zwar in einem kleineren Rahmen, aber nicht weniger präzise organisiert, kam es beispielsweise in Villach, Lofer, Linz, Steyr und Attnang-Puchheim zu ähnlichen öffentlichen Verbrennungen. Auch in der Flachgauer Gemeinde Thalgau organisierten die Nationalsozialisten auf Initiative eines örtlichen Lehrers eine Bücherverbrennung. Am 21. Dezember 1938 versammelten sich im Rahmen der “Wintersonnwendfeier” am zentral gelegenen Schörghubbühel die Thalgauer NSDAP, deren Gliederungen sowie Teile der Thalgauer Bevölkerung. Auf einem zuvor errichteten Scheiterhaufen verbrannte man unterschiedliche Werke, die sich in der Thalgauer Schul- und Gemeindebibliothek befanden und der NS-Gesinnung widersprachen. Laut einem Zeitzeugenbericht soll darüber hinaus eine Kirchenfahne verbrannt worden sein. Seit 2013 erinnern eine Gedenktafel sowie eine Skulptur an die Thalgauer Bücherverbrennung. Aktuell befinden sich diese im Gemeindearchiv, sollen jedoch laut Amtsleitung einen Platz im Ortsmuseum finden und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Adresse: Ferdinand-Zuckerstätter-Straße 20, 5303 Thalgau
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Die Skulptur des Künstlers Peter Wiener wurde 2013 in der Thalgauer Gemeinde- und Schulbibliothek enthüllt. Sie erinnert an die Thalgauer Bücherverbrennung, welche im Rahmen der “Wintersonnenwendfeier” am 21. Dezember 1938 von örtlichen Nationalsozialisten organisiert wurde. Neben zahlreichen Büchern aus der Gemeinde- und Schulbibliothek verbrannte man laut Zeitzeugen auch eine Kirchenfahne. Die Thalgauer Bücherverbrennung, initiiert von einem Lehrer des Ortes, war eine von vielen unbekannteren Büchervernichtungsaktionen, die nach dem “Anschluss” auf österreichischem Boden durchgeführt wurden. Solche in kleinerem Rahmen, aber nicht weniger bis ins Detail organisierten Veranstaltungen fanden auch in Linz, Villach, Lofer, Steyr und Attnang-Puchheim statt. Die heute womöglich am stärksten im kollektiven Gedächtnis verankerte Büchervernichtung ist jene am Salzburger Residenzplatz am 30. April 1938. Aktuell befinden sich die Skulptur samt einer Gedenktafel im Gemeindearchiv, sollen jedoch laut Amtsleitung einen Platz im Ortsmuseum finden und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Adresse: Ferdinand-Zuckerstätter-Straße 20, 5303 Thalgau
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Seit Mai 2024 befindet sich vor dem Eingang zum Berndorfer Gemeindeamt am neu gestalteten Franz-Xaver-Gruber-Platz über den beiden Stolpersteinen eine zusätzliche Gedenktafel, die an Marie Haslauer und Mathias Wimmer erinnert. Haslauer, geboren 1899, war eine gebürtige Berndorferin, die mit ihrem Ehemann Johann regelmäßige Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas organisierte. Beide wurden 1939 verhaftet, nachdem die Gestapo herausgefunden hatte, dass in der Wohnung des Ehepaares diese Treffen stattfinden. Nach der verbüßten Haft zwang man die Familie, sich vom Glauben loszusagen, dies passierte jedoch nicht. Marie Haslauer und ihre Tochter Antonia wurden daraufhin im Konzentrationslager Ravensbrück interniert, anschließend in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo Marie Haslauer am 27. September 1942 ermordet wurde. Die Tochter überlebte. Über Mathias Wimmer ist bis dato nur wenig bekannt. Der 1900 in Berndorf geborene wurde nur wenige Monate nach dem “Anschluss” in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort war er bis 1. Juli 1938 interniert, anschließend erfolgte die Überstellung in das KZ Flossenbürg, wo er am 17. November 1941 starb. Da er als sogenannter “Vorbeugehäftling” geführt wurde, ist zu vermuten, dass Wimmer bereits vorbestraft war.

Adresse: Franz-Xaver-Gruber-Platz 1, 5165 Berndorf bei Salzburg
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Am oberen Ende des 2023 neu gestalteten Naturfriedhofs in Golling an der Salzach befindet sich das Kriegerdenkmal der Gemeinde. Neben einem überdachten soldatischen Steinfresko sind zwei Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege angebracht. Rechts daneben befindet sich außerdem eine metallene Gedenktafel, die an die verstorbenen Kriegsgefangenen und Fremdarbeiter erinnert. Laut NS-Opferlagerliste des Bundesdenkmalamtes gab es in Golling Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager, deren Insassen als ausländische Arbeitskräfte vor allem für die Bauwirtschaft (u.a. für die “Organisation Speer” und zum Bau des Ofenauertunnels) herangezogen wurden.

Adresse: Markt 65, 5440 Golling an der Salzach
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Zwischen 1943 und 1945 befand sich auf dem heutigen Firmengelände von Deisl-Beton in Hallein ein Nebenlager des KZ Dachau, in dem bis zu 90 Häftlinge unter den Schikanen der SS-Wachmannschaften als Zwangsarbeiter ausgebeutet und teilweise ermordet wurden. Aus diesem Lager befreite im April 1945 die Halleinerin Agnes Primocic gemeinsam mit ihrer Freundin Mali Ziegenleder in einer mutigen Aktion siebzehn Gefangene. Im Jahr 1947 pachteten die Eltern des heutigen Firmeneigentümers Manfred Deisl das Areal, wobei die alten Baracken des Lagers bis in die 1960er Jahre auf dem Firmengelände standen. 2001 geriet das ehemalige KZ-Hallein in den politischen Diskurs, als der FPÖ-Stadtrat Gerhard Cilea im Zuge der Ehrung von Agnes Primocic die Existenz des KZs bestritt. Im Juni 2011 lehnte die Halleiner Stadtregierung einen SPÖ-Antrag zur Errichtung eines Mahnmals ab; ÖVP und FPÖ stimmten dagegen, während Grüne und SPÖ dafür waren. Bürgermeister Christian Stöckl (ÖVP) erklärte später, dass man sich nicht auf den Standort und die Form der Gedenktafel einigen konnte. Am 18. Jänner 2012 enthüllte die Firma Deisl-Beton schließlich eine Gedenktafel auf dem ehemaligen Standort des Lagers, etwa drei Kilometer außerhalb von Hallein an einem Steinbruch. Manfred Deisl, der Eigentümer von Deisl-Beton, stellte Grund und Material für die Gedenktafel zur Verfügung und betonte, dass die Tafel auch an die mutige Tat von Agnes Primocic erinnern soll. Bei der Enthüllung war auch Bürgermeister Christian Stöckl (ÖVP) anwesend.

Adresse: Wiestal Landesstraße 34, 5400 Hallein
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Mitte des 19. Jahrhunderts kam Familie Krems nach Oberalm, wo ihr das Heimatrecht zugesprochen wurde. Als Angehörige der Volksgruppe der Sinti reisten sie durch ganz Europa, Familienmitglieder mehrerer Generationen fanden jedoch immer wieder den Weg nach Oberalm, weshalb sich auch das Grab von Karl (†1916) und Athanasius (†1934) am Oberalmer Friedhof befindet. Unter dem NS-Regime wurden auch in Salzburg Roma und Sinti systematisch verfolgt und ab 1939 zuerst am Gelände der Trabrennbahn in Parsch und später in Baracken des Zwangslagers Salzburg-Maxglan unter widrigsten Umständen interniert. Die Menschen durften das Lager am Glanbach nur zur Zwangsarbeit verlassen, etwa für die Glanregulierung oder den Autobahnbau, sowie für die Zwangsrekrutierung als Film-Statist*innen für NS-Regisseurin Leni Riefenstahl. 1943 wurde das Lager aufgelöst und die Insassen, darunter auch etliche Kinder, in Konzentrationslager - überwiegend nach Ausschwitz - deportiert und ermordet. Von den 245 namentlich bekannten Opfern überlebte kaum jemand. Darunter befanden sich auch an die 60 Menschen aus der Verwandtschaft der Familie Krems. Die Gemeinde Oberalm entschied sich daher, das Grab von Athanasius und Karl nicht aufzulösen, sondern in Gedenken an die von den Nationalsozialist*innen verfolgten und ermordeten Roma und Sinti zu erhalten.

Adresse: Kirchenstraße 1, 5411 Oberalm
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Auf dem Gelände des Spielplatzes beim heutigen Seniorenwohnhaus in Puch bei Hallein stand das ab 1943 als Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager verwendete Barackenlager der Eugen-Grill-Werke. In dem NS-Arbeitslager waren an die tausend Insassen auf engstem Raum und unter widrigen Bedingungen untergebracht und mussten vornehmlich für die Rüstungsindustrie der Großbetriebe im nahen Hallein Zwangsarbeit verrichten. 1945 von den Amerikanern befreit, dienten die Baracken bis 1956 noch als Durchgangslager für vorwiegend osteuropäische Flüchtlinge. Eine der Grundmauern ist bis heute erhalten geblieben, rund um welche 1999 eine Gedenkstätte eingerichtet wurde. Der Künstler Günter Stanzer konzipierte und gestaltete das Denkmal als “sperrige Erinnerung” - neben den Gedenksteinen aus den Resten der Mauer im Boden sind auf einem Betonsockel Gedenktafeln mit Informationen montiert, die zum bewussten Stehenbleiben und Lesen aufrufen sollen. 2021 wurde der Erinnerungsort umfassend erneuert.

Adresse: Schulstraße, 5412 Puch bei Hallein
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Die 2013 an der Kirche angebrachte Gedenktafel erinnert an den Dorfgasteiner Pfarrer Andreas Rieser, der am 1. Juli 1908 in Dorfgastein als Sohn von Josef und Theresia, geborene Herzog, zur Welt kam. Andreas Rieser vertrat bereits während der frühen 30er Jahre eine antinationalsozialistische Einstellung. Während Renovierungsarbeiten an der Dorfgasteiner Kirche 1938 wurde Rieser beauftragt, eine Gedenkschrift in dem erneuerten Kirchturm zu hinterlegen; das Dokument wurde jedoch vom zuständigen Spenglermeister geöffnet und aufgrund des regimekritischen Inhalts der NS-Ortsgruppe übergeben. Andreas Rieser wurde daraufhin im Sommer 1938 verhaftet, anschließend ins KZ Dachau deportiert. Rieser blieb die gesamte NS-Zeit über interniert und überlebte. Deswegen benannte man den ehemaligen Kirchplatz in Andreas-Rieser-Platz um.

Adresse: Kirchenstraße 1, 5733 Bramberg am Wildkogel
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Die Gedenktafel für Peter Ottino und Theresia Bürgler, die im Innenbereich der Pfarrkirche der Gemeinde Dienten angebracht ist, erinnert unter anderem an den Deserteur Peter Ottino, welcher während einer am 2. Juli 1944 von SS und Gestapo durchgeführten Razzia erschossen wurde. Peter Ottino war der Sohn von Theresia Bürgler (gebürtig Ottino), welche am 27. Juli 1944 verhaftet und in das Polizeigefängnis Salzburg gebracht wurde. Vom Polizeigefängnis aus deportierte man sie am 27. August 1944 in das KZ Ravensbrück, wo sie laut Berichten anderer Häftlinge im Februar 1945 ums Leben gekommen ist.

Adresse: Dorf 122, 5652 Dorf
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In der Nähe des Fuscher Gemeindeamtes befindet sich der Isidor-Griessner-Park. Auf dem kleineren der beiden dort platzierten Felsen findet man in einem metallenen Buch, das am Felsen angebracht wurde, die Namen aller Fuscher Bergopfer. Unter ihnen befindet sich auch der Name Giuseppe Groppo. Groppo, geboren am 24.10.1925 in Mason, Italien, wurde nach der Besetzung Norditaliens durch die Wehrmacht 1943 verhaftet und als Zwangsarbeiter beim Kraftwerksbau in Kaprun eingesetzt. Zwischen Juni und Juli 1944 – von der Zwangsarbeit gezeichnet und ohne geeignete Kleidung – versuchte er über die Alpen nach Italien zu flüchten. Den Fluchtversuch überlebte er jedoch nicht. An den Folgen der Witterung und der Strapazen starb Giuseppe Groppo 19-jährig. Auf der Gedenktafel war zum Erstellungszeitpunkt der Fotografie kein Verweis angebracht, dass Giuseppe Groppo Opfer des nationalsozialistischen Regimes war. Allerdings gab es auf Initiative des Historikers Dr. Rudolf Leo im Oktober 2014 eine Gedenkfeier für Groppo, für die noch lebende Familienangehörige aus Italien anreisten.

Adresse: Zeller Fusch 23, 5672 Zeller-Fusch
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Die Gedenkstätte für sowjetische Opfer in der Schloßstraße in Kaprun gedenkt all jenen Kriegsgefangenen sowie Zwangsarbeiter*innen aus der Sowjetunion, die beim Bau des Kraftwerks im Einsatz waren. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem „Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustands der Arbeiter*innen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen werden dabei häufig jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.

Adresse: Schloßstraße 46, 5710 Kaprun
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Die Gedenksäule am Friedhof der Pfarrkirche Kaprun erinnert an jene Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen, die während der NS-Zeit ausgebeutet und ermordet wurden bzw. aufgrund der unmenschlichen Behandlung während des Baus der Kraftwerksgruppe Kaprun tödlich verunglückten. Zwischen 1939 und 1944 begrub man hier 33 Zivilarbeiter und -arbeiterinnen, Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem “Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustandes der Arbeiter und Arbeiterinnen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen wird dabei häufig jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.

Adresse: Kirchplatz 7, 5710 Kaprun
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Die im Ortszentrum von Krimml errichtete Gedenkpyramide erinnert an rund 5.000 Juden und Jüdinnen, die 1947 auf der Flucht vor Verfolgung die Alpen überqueren mussten. Über Italien hofften sie, mit dem Schiff nach Palästina zu gelangen. Dabei spielte die Gemeinde Krimml sowie der Krimmler Tauern als Grenzgebiet eine wesentliche Rolle. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

Adresse: Oberkrimml 45, 5743 Krimml
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Die Gedenkpyramide am Krimmler Wasserfallweg in 1.000 Meter Höhe gedenkt der 5.000 Männer, Frauen und Kinder, die sich 1947 an diesem Ort versammelten, um gemeinsam den Weg nach Palästina anzutreten. Bei den Flüchtenden handelte es sich hauptsächlich um Juden und Jüdinnen aus Osteuropa, die auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weiterer Verfolgung ausgesetzt waren. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide und einer Skulptur. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

Adresse: Oberkrimml 121, 5743 Krimml
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Die Gedenkpyramide beim Krimmler Tauernhaus in 1.631 Meter Höhe gedenkt der rund 5.000 jüdischen Flüchtlinge, die sich im Morgengrauen auf den Weg nach Italien machten, um von dort aus nach Palästina zu gelangen. Beim Tauernhaus machten die Männer, Frauen und Kinder bis 17.00 Uhr Rast; insgesamt galt es noch rund 1.000 Höhenmeter zu überwinden, um bei der Passüberquerung anzukommen. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

Adresse: Krimmler Achental, 5743 Krimml
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Auf über 2.000 Metern befindet sich in der Nähe der Plauener Hütte die mit “Sehnsucht” betitelte Gedenkpyramide. Sie erinnert an die jüdischen Flüchtlinge, die den Tauernpass überquerten, um nach Italien zu gelangen. Von dort aus würden sie nach Palästina gebracht werden. Die Abzweigung über die Plauener Hütte wurde deshalb gewählt, weil die italienische Exekutive 1947 jüdische Flüchtlinge zusehends wieder nach Österreich zurückdrängt hatte, weshalb der Weg über das Heiligegeist-Jöchl als Ausweichroute gewählt wurde. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

Adresse: Zillergrund 86, 6290 Brandberg
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Die Gedenkpyramide, die bei der Abzweigung zum Windbachtal in 1.666 Metern Seehöhe errichtet wurde, erinnert an die jüdischen Flüchtenden, die in Palästina bzw. im 1948 gegründeten Israel eine neue Heimat suchten. Für viele Flüchtende begann an dieser Stelle der Aufstieg durch das Windbachtal, andere mussten aber den weitaus längeren Weg bis zum Talende gehen, um über die Birnlücke ins Ahrntal zu gelangen. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

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Die Gedenkpyramide am Krimmler Tauern auf einer Höhe von 2.634 Metern gedenkt der rund 5.000 jüdischen Flüchtlinge, die sich auf dem Weg nach Palästina befanden und ungefähr gegen Mitternacht an diesem Punkt vor der italienischen Grenze ankamen. Vor ihnen lagen aber zum einen noch der steile Abstieg nach Kasern im Ahrntal, zum anderen aber auch die Ungewissheit, ob die Carabinieri sie über die Grenze lassen würden. Man hoffte darüber hinaus, dass in Italien ein Schiff auf sie warten würde, das sie weiterbefördern sollte. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

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Die Gedenktafel in der Pfarrkirche der Gemeinde Lend erinnert an Pfarrer Kaspar Feld, der sich aufgrund seiner Überzeugungen gegen das NS-Regime äußerte und aufgrund dessen zunächst 1943 verhaftet und anschließend in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurde, wo er bis April 1945 interniert war. Der Historiker Rudolf Leo hat sich im Rahmen seiner Recherchen zum Nationalsozialismus im Pinzgau des Schicksals Kaspar Felds angenommen. Die Ergebnisse dieser Forschung galten als wesentlicher Impuls für die Errichtung eines Erinnerungsortes für den gebürtigen Saarländer Pfarrer. Die Tafel wurde im Juli 2018 gemeinsam mit der Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Scherleitner enthüllt.

Adresse: Lend 47a, 5651 Lend
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Die Gedenktafel für den Widerstandskämpfer Josef Scherleitner am Friedhof der Pfarrkirche Lend wurde im Juli 2018 enthüllt. Josef Scherleitner, geboren am 22. März 1911 in Saalfelden, war Tischler und trat bereits mit 14 Jahren der SPÖ-Jugendorganisation bei, mit 21 schließlich der SPÖ. Er wurde 1933/1934 Mitglieder der Kommunistischen Partei, für die er sich in weiterer Folge einsetzte. So gründete er 1940 die KPÖ-Ortsgruppen Pongau und Pinzgau. Zu seinen Aktivitäten zählten das Anwerben neuer Mitglieder, Einsammeln von Mitgliedsbeiträgen sowie das Verteilen NS-kritischer Flugblätter. Der Widerstandskämpfer wurde am 13. Februar 1942 verhaftet und zum Tode verurteilt. Ein vorgebrachtes Gnadengesuch wurde abgelehnt; Josef Scherleitner wurde am 30. April 1943 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Die Gedenktafel dient darüber hinaus der Erinnerung an alle Lender Bürger und Bürgerinnen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Adresse: Lend 47a, 5651 Lend
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Die am 19. Oktober 2019 enthüllte, am Gemeindeamt Piesendorf angebrachte Gedenktafel für Theodor Herz erinnert an den Piesendorfer Arzt, der nach dem “Anschluss” gezwungen wurde, die Gemeinde zu verlassen. Theodor Herz wurde am 16. April 1891 in Wien geboren, wo er auch im Juni 1915 sein Medizinstudium abschloss. In der Gemeinde Piesendorf praktizierte er als Kassenarzt zwischen 1919 und 1938; mit dem Ziel, jüdischen Ärzten und Ärztinnen die Berufsausübung zu verbieten und sie so der Existenzgrundlage zu berauben, entzog man ihnen die Approbation – so auch Theodor Herz. Mit seiner Frau Rosa und der gemeinsamen Tochter Martha flüchtete nach Argentinien, wo ihm erst nach der Überwindung behördlicher Hürden erlaubt wurde, als Arzt zu praktizieren. Theodor Herz starb 1973 in der im Nordorsten Argentiniens gelegenen Stadt Posadas.

Adresse: Dorfstraße 15, 5721 Piesendorf
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Die Gedenktafel für die Zwangsarbeiter des größten Nebenlagers des KZ Dachau in Salzburg erinnert an die zahlreichen Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen am Kraftwerksbau Zwangsarbeit verrichten mussten und dabei umkamen oder ermordet wurden. Die über 400 Personen, die man aus Dachau in die Gemeinde Uttendorf deportierte, bewohnten drei Baracken, die mit Stacheldraht umzäunt waren, sodass jegliche Fluchtversuche schnell unterbunden werden konnten. Die Kriegsgefangenen – meist Personen aus Belgien, Frankreich und Polen – waren für die Verhältnisse im Hochgebirge vollkommen unzureichend gekleidet; auf über 2.000 Meter Höhe mussten sie in ihrer Strafgefangenenkleidung aus Leinen sowie in einfachen Holz- und später Lederschuhen Schwerstarbeit verrichten. Erst später bekamen manche Arbeiter Handschuhe, Pullover und Mäntel zugeteilt; andere hingegen, beispielsweise politische Gefangene aus Österreich, erhielten lediglich eine Zeitung gegen die Kälte. Darüber hinaus waren alle der Willkür der Aufseher ausgesetzt, die die erschöpften Häftlinge zusätzlich malträtierten. Die Gemeinde Uttendorf erreichte die US-Armee am 8. Mai 1945; die Aufseher des Lagers versuchten noch ins Gebirge zu flüchten, die Häftlinge wurden befreit und auf die Repatriierung vorbereitet.

Adresse: Stubach 82, 5723 Stubach
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Die Gedenktafel für die Bramberger Opfer des Nationalsozialismus befindet sich in einer kleinen Kapelle, in welcher auch der Bramberger Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht wird. Die Gemeinde plante die Gedenktafel im Rahmen der Aufarbeitung der Biographie des Pfarrers Andreas Rieser, der zwar gebürtig aus Dorfgastein kam, aber auch in Bramberg wirkte, und die sieben Jahre NS-Herrschaft aufgrund widerständischer Handlungen im Konzentrationslager Dachau interniert war.

Adresse: Kirchenstraße 1, 5733 Bramberg am Wildkogel
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Die Gedenkpyramide, die den Titel “Frieden” trägt, ist eine Erweiterung der Erinnerungsstätte des Flüchtlingslagers “Givad Avoda”. Die Erinnerungsstätte vor der heutigen Anton-Wallner-Kaserne gedenkt der jüdischen Vertriebenen und Flüchtlinge, die sich zwischen 1946 und 1948 auf dem Weg nach Palästina bzw. Israel im Lager aufhielten. Die vom Verein Alpine Peace Crossing initiierte Gedenkpyramide wurde am 25. Juni 2021 zusammen mit der Skulptur einer Harfe des israelischen Künstlers Moshe Frumin eingeweiht. Insgesamt wurden 2013 sieben Gedenkpyramiden errichtet, die auf Deutsch, Englisch sowie auf Italienisch die Situation der damaligen jüdischen Displaced Persons während der Flucht über die Alpen beschreiben. Darüber hinaus erweiterte man die Erinnerungsstätte “Givat Avoda” 2021 mit einer Gedenkpyramide. Um die vermutlichen Gefühle der Flüchtenden während der Alpenüberquerung zu zeigen, versah man jede Gedenkpyramide mit einem zentralen Schlüsselwort.

Adresse: Ramseiderstraße, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer
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Die Gedenktafel am Krimmler Tauern auf über 2000 Meter Höhe gedenkt der rund 5000 jüdischen Geflüchteten, die sich 1947 auf einen 15-stündigen Fußmarsch begaben, um nach Italien zu gelangen. Dies war jedoch nur eine Zwischenstation; von italienischen Hafenstädten aus, wie beispielsweise Genua, brachen die jüdischen Frauen, Kinder und Männer mit Schiffen zu ihrem primären Ziel Palästina auf.

Adresse:
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Im Rahmen des von Christine und Walter Schweinöster realisierten Projekts „Loferer Geschichten” wurde die Gedenktafel in Erinnerung an den Flugzeugabsturz und den Tod des US-Soldaten Harvey D. Wright errichtet. Am 16. November 1944 begaben sich insgesamt 24 Flugzeuge der 465. Bombergruppe der 15. US-Armee auf den Weg, eine Münchener Munitionsfabrik zu bombardieren. Während dieser Bombardierungen wurde eine Maschine von einer Luftabwehrkanone der Wehrmacht getroffen; ein Motor fiel aus, weshalb der Bomber zusehends an Höhe verlor. Von insgesamt neun Besatzungsmitgliedern konnten sich acht mithilfe ihrer Fallschirme retten. Der Pilot der Maschine, Harvey D. Wright, sprang zwar auch aus der abstürzenden Maschine, sein Fallschirm öffnete sich jedoch nicht. Die restliche Besatzung wurde noch am selben Tag von der Wehrmacht gefangen genommen und in das hessische Durchgangslager Luft (DULAG Luft) überstellt; über ihren weiteren Verbleib konnten bisher keine Aufzeichnungen gefunden werden.

Adresse: Lofer 40, 5090 Lofer
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Zum 65. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wurde die Gedenktafel beim Kniepass enthüllt. Sie erinnert – gemeinsam mit dem dreifarbigen am Felsen aufgemalten Regenbogen – an die Ankunft der 42. Infanteriedivision der US-Armee, der sogenannten Rainbow Division, in Salzburg, die unter dem Kommando von Harry J. Collins stand.

Adresse: Obsthurn 28, 5092 St. Martin bei Lofer
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Die Gedenktafel in der Pfarrkirche in Dorfgastein erinnert an den Pfarrer Andreas Rieser. Dieser wurde am 8.7.1908 in Dorfgastein geboren und 1932 zum Priester geweiht. Im Jahr 1938 wurde er mit der vorübergehenden Provisur der Pfarre Dorfgastein betraut. Am 23. Juni 1938 wurde Rieser wegen zuvor getätigten „Schmähungen der Partei, des Führers und des Staates bzw. Verdacht des Hochverrates” verhaftet und nach einer kurzen Haft im Polizeigefängnis München am 3. August 1938 in das KZ Dachau gebracht. Nach sieben Jahren im KZ Dachau sowie im KZ Buchenwald kehrte Rieser Ende Mai 1945 nach Dorfgastein zurück. Die große Hilfsbereitschaft, die er anderen Häftlingen gegenüber zeigte, brachte ihm den Ehrennamen Engel von Dachau ein. In der Pfarrkirche Dorfgastein erinnert eine Gedenktafel an den Pfarrer Andreas Rieser. Die Pinzgauer Gemeinde Bramberg am Wildkogel – in der Rieser bis zu seinem Tod am 3. März 1966 in Bramberg als Pfarrer tätig war – änderte den Kirchplatz 2013 in Gedenken an Rieser in „Andreas-Rieser-Platz“.

Adresse: Kirchplatz,1,5632,Dorfgastein
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Bis in das Jahr 2014 existierte kein Erinnerungszeichen an den sogenannten „Sturm” von Goldegg. Ziel dieser Razzia am 2. Juli 1944 war die Ergreifung und Verhaftung einiger Goldegger Wehrmachtsdeserteure, die teils seit dem Vorjahr untergetaucht waren. Die beiden unbeteiligten Hochleitner-Brüder wurden von der Gestapo ermordet, Peter Ottino starb im Schusswechsel mit der SS, Karl Rupitsch, August Egger und Kaspar Wind wurden im Oktober desselben Jahres im KZ Mauthausen erhängt, Georg Kößner im März 1945 in Glanegg erschossen, und Richard Pfeiffenberger starb in einer Strafkompanie. Ebenso wurden zahlreiche Familienangehörige und Nachbarn, die ihre Kinder und Freunde unterstützt hatten, in KZs deportiert. Brigitte Höfert, die Tochter von Karl Rupitsch, erarbeitete auf eigene Initiative mit dem Historiker Michael Mooslechner und dem Bildhauer Anton Thuswaldner aus Kaprun ein passendes Konzept eines Erinnerungszeichens an die Geschehnisse von 1944. Der schlichte Gedenkstein sollte im Hof des Schlosses Goldegg verlegt werden. Die Gemeinde Goldegg entschied sich allerdings gegen die Verlegung. Nach einem halben Jahr öffentlich geführter Auseinandersetzungen bot Andreas Huss, der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, daraufhin das Gelände des Regenerationszentrums als Ort für die Verlegung des Gedenksteines an. Am 8. August 2014 wurde schließlich der Gedenkstein verlegt und erinnert heute an die Opfer des „Sturms”.

Adresse: Hofmark 51a, 5622, Goldegg
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Anna Hochleitner, Mutter der beiden von der Gestapo ermordeten Söhne Simon und Alois Hochleitner, errichtete nach dem Krieg an der Stelle des Mordes ein Holzmarterl. Es trug die Inschrift: „Unvergessen meine Söhne Simon und Alois, die hier meuchlings ermordet wurden". Später musste das Holzmarterl aufgrund einer Wegerneuerung entfernt werden. Ein Steinmonument ersetzte es, jedoch verschleierte die veränderte Inschrift die genaue Todesursache der beiden Söhne. Erst im Jahr 2013 wurde auf Initiative von Peter Hochleitner, dem Bruder der beiden, der Gedenkstein mit dem ursprünglichen Text von Anna Hochleitner erneuert.

Adresse:
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Pfarrer Balthasar Linsinger beherbergte 1944/45 im Pfarrhof von Großarl die jüdische Familie Bäumer aus Salzburg, die als „Ausgebombte“ getarnt wurden. Die Eltern arbeiteten bei Bauern, zwei der drei Kinder besuchten die Schule. So konnte die Familie bis Kriegsende unentdeckt in Großarl leben. Im Herbst 2010 wurde Linsinger auf Ansuchen von Angelica Bäumer posthum von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet. Sein Name wird in der Gedenkstätte in Jerusalem verewigt. Zum Gedenken an seine mutige Tat wurde im Mai 2011 in Großarl ein Lindenbaum gepflanzt.

Adresse: Kirchgasse 7, 5611 Großarl
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Inspiriert durch die Forschungsergebnisse der Historiker Michael Mooslechner und Robert Stadler beantragte in den späten 1980er Jahren die damalige Vizebürgermeisterin Maria Bommer (SPÖ) die Errichtung einer Erinnerungstafel „Zum Gedenken an die Widerstandskämpfer der NS-Zeit". Im Dezember des Gedenkjahres 1988 wurde die Gedenktafel schließlich in der Aufbahrungshalle des Friedhofs enthüllt. Diese soll an Kaspar Wind sowie an das Ehepaar Theresia und Alois Buder erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Tafel wurde 1989 in einer rechten Nische der Vorhalle angebracht, wo sie hinter den geöffneten Gittertoren kaum wahrnehmbar hängt.

Adresse: Wagrainerstrasse 10 , 5600 Sankt Johann im Pongau
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Am sog. „Russenfriedhof” liegen in zwei Massengräbern und fünf Einzelgräbern 3549 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilpersonen begraben. Dieser Friedhof beherbergt heute unterschiedliche Erinnerungszeichen. 51 jugoslawische Kriegsgefangene und Zivilpersonen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ebenfalls hier bestattet. Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der sowjetischen Denkmäler und Grabsteine ist heute nicht mehr bekannt – lässt sich jedoch auf den Zeitraum zwischen 1945 und 1949 eingrenzen. Im Jahr 1969 erfolgte der Verkauf der Liegenschaft des Lagerfriedhofs an das Bundesministerium für Bauten und Technik. Eine Neugestaltung des Friedhofs fand im Jahr 1973 statt. Dabei wurden die noch bestehenden Grabhügel des Sowjetteils eingeebnet und die unterschiedlichen Grabzeichen des jugoslawischen Teils entfernt, um Platz für einen zentralen Gedenkstein zu schaffen. Darauf sind die Namen von 45 Männern notiert. Heute obliegt die Verwaltung dieses Geländes dem Innenministerium und der Bundesimmobiliengesellschaft, während das Schwarze Kreuz für die Pflege der Anlage verantwortlich ist.

Adresse: Pinzgauer Straße, 6500 St. Johann im Pongau
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Am 10. Dezember 2013 enthüllte das Österreichische Bundesheer eine Gedenktafel in der Krobatin Kaserne in St. Johann im Pongau. Diese soll an die Opfer der Nationalsozialisten im Kriegsgefangenenlager STALAG XVIIIC (317) „Markt Pongau” erinnern.

Adresse: Salzburgerstraße 3, 5600 Sankt Johann im Pongau
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Neben dem Geburtshaus des Pfarrers Balthasar Linsinger in St. Veit im Pongau findet sich heute ein Gedenkort für ihn. Während des Zweiten Weltkrieges half Linsinger – damals Pfarrer von Großarl – der fünfköpfigen jüdischen Familie Bäumer, sich als vor den Bombenangriffen geflüchtete Wiener Familie auszugeben. Obwohl er selbst bereits unter Beobachtung der Gestapo stand, gab er ihnen ab 1943 Unterkunft im Pfarrhof. Dafür wurde Balthasar Linsinger 2010 von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern” geehrt. In einer Feierstunde des österreichischen Parlaments wurde beschlossen, in den Wirk- und Geburtsorten Großarl und St. Veit Erinnerungsorte zu errichten. Bis dahin war das mutige Handeln von Balthasar Linsinger in der eigenen Familie unbekannt gewesen. Erst durch die Initiative von Angelica Bäumer wurde im Mai 2011 beim Lackenbauern, dem Geburtshaus von Pfarrer Linsinger, eine Linde gepflanzt und eine Gedenktafel enthüllt. Die Gemeinde St. Veit ehrte Linsinger mit einem Gedenkwochenende.

Adresse: St. Veiterstraße 13, 5621 St. Veit im Pongau
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Die Gedenkstätte “Friedensoase” wurde im Jahr 2011 errichtet. Die öffentlich zugängliche Erinnerungs- und Gedenkstätte besteht aus vier Elementen: einer Gedenktafel aus Glas, der Gedächtniskapelle Anna Bertha Königsegg, einem Gedenkstein und einem Gedenkbuch. Sie sollen an die Geschehnisse und die Opfer der sog. “NS-Euthanasie” aus der “Versorgungsanstalt Schernberg” erinnern. Hier wurden, gegen den Willen und trotz Widerstands der pflegenden Ordensschwestern und anderer MitarbeiterInnen, unter der Leitung von Sr. Anna Bertha Königsegg im Jahr 1941 über hundert BewohnerInnen gewaltsam in die Tötungsanstalt Hartheim transportiert. Im Jahr 1993 erfolgte die Umbenennung in St. Vinzenz Heim. Auf Initiative einer leitenden Barmherzigen Schwester des St. Vinzenz-Heims, entstand 1998 der Plan, eine Gedächtniskapelle in Gedenken an Sr. Anna Bertha Königsegg zu errichten. Am 8. September 1999 fand schließlich im Rahmen eines Festes für die BewohnerInnen des St. Vinzenz-Heimes auch die Segnung der Kapelle durch den Provinzdirektor der Barmherzigen Schwestern statt. Die im Jahr 2011 eingeweihte Erinnerungstafel nennt namentlich alle 123 ehemaligen BewohnerInnen aus Schernberg, die 1941 gewaltsam von den Nationalsozialisten nach Hartheim deportiert und dort ermordet wurden. Die Inschrift lautet: “Im Lieben Gedenken an die 123 Opfer des NS-Regimes. Sie wurden am 21.04 bzw. 20.05.1941 gewaltsam in Schernberg abtransportiert und in Hartheim (OÖ) getötet.” Auf dem Gedenkstein, der im Jahr 2011 errichtet wurde, steht die Aufschrift: “vergebung bringt frieden”.

Adresse: Putzengrabenstraße 3, 5621 Schwarzach im Pongau
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Die am Eingang des Ortsfriedhofs in St. Johann angebrachte Gedenktafel erinnert an die französischen Kriegsgefangenen des STALAG XVIII C.

Adresse: Wagrainerstrasse 11, 5600 Sankt Johann im Pongau
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Im Jahr 1988 wurde auf Initiative der ÖVP-Ortsgruppe Schwarzach eine Gedenktafel in Erinnerung an die Bewohner*innen des ehemaligen Schlosses Schernberg, welche im Jahr 1941 der „NS-Euthanasie" zum Opfer fielen, gestiftet. Die Enthüllung der Tafel erfolgte am 21. November desselben Jahres im Schlosshof durch Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Zehn Jahre später, anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten zum 50. Todestag von Sr. Anna Bertha Königsegg, bat die Kongregation um eine Renovierung der Tafel. Dabei wurden die Schrift erneuert und eine Umrandung hinzugefügt. Aufgrund der neuen Forschungsergebnisse im Zuge der „Ausstellung NS-Euthanasie im Land Salzburg" und im Zusammenhang von Umbauarbeiten im Schlosshof wurde die Tafel vorübergehend entfernt. Im Jahr 2023 hat schließlich die karitative Einrichtung Provinzenz eine überarbeitete Version der Tafel sowie eine Zusatztafel im Schlosshof anbringen lassen.

Adresse: Schernberg 1, 5620 Schwarzach im Pongau
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Das verwitterte Holzkreuz mit Militärhelm erinnert an den Absturz eines alliierten Militärflugzeugs und dessen Besatzung während der sogenannten „Big Week” im Februar 1944. Ende Februar 1944 griffen die Alliierten eine Reihe von Zentren der deutschen und österreichischen Rüstungsindustrie aus der Luft an. Am 25. Februar 1944 wurden mehrere alliierte Flugzeuge im Gebirgsgebiet Hochgolling zwischen dem Salzburger Lungau und der Steiermark beschossen und zum Absturz gebracht. Dabei starben Crewmitglieder, einige konnten sich jedoch mit einem Fallschirmabsprung retten. Sie wurden später aufgegriffen und in Kriegsgefangenenlager gebracht. Auf ca. 1900 Meter Höhe nahe eines Steiges bei den Bueggerhütten am Kasereck (Gemeinde Lessach) wird an der Stelle eines der Flugzeugabstürze eines verstorbenen Bomberpiloten gedacht.

Adresse: 5575 Lessach
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Am Friedhof in Althofen/Mariapfarr befindet sich, versehen mit einem schwarzen Steinkreuz, das Grab von Alfred Schoetz. Überzeugt, von russischen Truppen umzingelt zu sein, desertierte der Obergefreite in den letzten Kriegstagen und flüchtete sich in den britisch besetzten Lungau. In Mariapfarr traf er jedoch erneut auf seine Kompanie und wurde von dieser festgenommen. Ohne Militärgerichtsverfahren wurde der Deserteur ein paar Tage nach Kriegsende auf Initiative des Oberleutnants Hans Müller nach einer Abstimmung seiner ehemaligen Kameraden als „Fahnenflüchtling” exekutiert. Er wurde nachts auf einem Feld erschossen und seine Leiche verscharrt. Erst später fand man den Leichnam und Schoetz wurde am Friedhof bestattet. Auf dem lokalen Kriegerdenkmal ist der Soldat nicht erwähnt. Der Vater Alfred Schoetz sen. kämpfte trotz der Einflussnahme Müllers im Nachkriegsjustizwesen beharrlich für eine Verurteilung der Beteiligten. Erst 1949 und unter stark abgemildertem Tatbestand wurden drei Beteiligte schuldig gesprochen.

Adresse: Althofen, 5571 Mariapfarr
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Am Kriegerdenkmal der Gemeinde St. Margarethen im Lungau wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer der „NS-Euthanasie” errichtet. Vier Personen aus der Gemeinde – Fritz Leonhard, Johann Stückler, Albert Löcker und Franziska Sampl – werden darauf namentlich genannt. Die gesamte Gedenkstätte befindet sich unterhalb der Pfarrkirche und ist als Kriegerdenkmal den Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs (seit 1921) und Zweiten Weltkriegs (seit 1954) gewidmet. Sie besteht heute nach wie vor aus einem Pfeiler in der Mitte mit Skulpturen eines flügelschlagenden Adlers und eines sterbenden Soldaten sowie je einer Gedenktafel mit den Namen der in den Kriegen gefallenen Soldaten. Die Gedenktafel für die verfolgten und ermordeten NS-Opfer wurde neben Letzteren ebenfalls auf der umliegenden Steinmauer angebracht.

Adresse: Kirchgasse 1, 5581 St. Margarethen im Lungau
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An der Südostseite der Pfarrkirche St. Michael im Lungau ist eine Gedenktafel für Balthasar Linsinger angebracht. Er war dort von 1954 bis 1977 Pfarrer und wurde nach seinem Tod am örtlichen Friedhof bestattet, weshalb sich sein Grab in St. Michael befindet. Während des Zweiten Weltkriegs half Linsinger – damals Pfarrer von Großarl – der fünfköpfigen jüdischen Familie Bäumer, sich als vor den Bombenangriffen geflüchtete Wiener Familie auszugeben. Obwohl er selbst bereits unter Beobachtung der Gestapo stand, gab er ihnen ab 1943 Unterkunft im Pfarrhof. Dafür wurde Balthasar Linsinger 2010 von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern” geehrt. In einer Feierstunde des österreichischen Parlaments wurde beschlossen, in den Wirk- und Geburtsorten Großarl und St. Veit Erinnerungsorte zu errichten. In der Lungauer Gemeinde St. Michael tat man es auf Initiative der Pfarre und des Pfarrers Markus Kreuzberger selbigen gleich. Am 25. September 2011 fanden im Zuge der örtlichen Erntedankfeier unter großer Beteiligung von Bevölkerung und Vereinen die Einweihung der Gedenktafel und eine öffentliche Ehrung Linsingers statt.

Adresse: Marktstraße 23, 5582 St. Michael im Lungau
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2006/07 machte die Ausstellung „lebensunwert” der Laube GmbH zur Erinnerung an die über 400 Opfer der NS-„Euthanasie" im Land Salzburg in allen Bezirken des Bundeslandes Station. Im Lungau wurde das Projekt 2007 mehrere Wochen im Gymnasium Tamsweg gezeigt und im Rahmen der Abschlussfeier ein Gedenkgottesdienst abgehalten und eine szenische Lesung veranstaltet. Außerdem wurde ein dauerhaftes Gedenkkunstwerk enthüllt. An der Außenwand der Kirchenmauer gestalteten der Maler und Special Olympics Sportler Herbert Fritzenwallner (1961–2011) und der Tamsweger Künstler Reinhard Simbürger ein Mahnmal zum Gedenken an die „NS-„Euthanasie"-Opfer des Lungaus. Die Gedenktafel erweitert seither das Kriegerdenkmal des Zweiten Weltkriegs bei der Tamsweger Pfarrkirche St. Jakob um einen Erinnerungsort für die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde im Lungau.

Adresse: Dechantsbühel 4, 5580 Tamsweg
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Bei der Lasshofer Alm in Lessach wird mit einem gerahmten Infoblatt und dem Wrack eines Flugzeugteiles an den Absturz eines alliierten Militärflugzeugs und dessen Besatzung gedacht. Während der sogenannten „Big Week” im Februar 1944 griffen die Alliierten eine Reihe von Zentren der deutschen und österreichischen Rüstungsindustrie aus der Luft an. Am 25. Februar 1944 wurden dabei mehrere alliierte Flugzeuge im Gebirgsgebiet Hochgolling zwischen dem Salzburger Lungau und der Steiermark beschossen und zum Absturz gebracht. Die Tafel weist aus, dass der Bomber mit der Seriennummer 42-30310 aus der Gruppe 301 des Squadron 419 unterhalb des Kaserecks am Grat Schneegrube-Burgerkar durch deutsche Jäger abgeschossen wurde. Angaben dazu, welche Flugzeuge und Crewmitglieder an spezifischen Orten getroffen wurden, variieren aber je nach Quellenlage und können nicht gesichert festgestellt werden. Klar ist, dass mehrere britische, kanadische und amerikanische Besatzungsmitglieder bei den Angriffen ums Leben kamen, einige wenige sich aber auch durch Fallschirmabsprünge retten konnten.

Adresse: Lasshofer Alm, 5575 Lessach
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H

In Aigen erinnert die Hans-Graber-Straße an den am 21. Februar 1918 in Oberösterreich geborenen Hans Graber, der während seiner Zeit in der Wehrmacht NS-kritische Flugblätter anfertigte und dafür ermordet wurde. Johann (Hans) Graber war zunächst in der Landesleitung der austrofaschistischen Jugendorganisation “Jung-Vaterland” als Schreibkraft tätig, übernahm später jedoch das Amt des Bezirkssekretärs des Österreichischen Jungvolks, die zur Vaterländischen Front gehörte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten meldete er sich freiwillig bei der Wehrmacht. Ab 1940 begann er Flugblätter herzustellen, die den Krieg sowie die NS-Herrschaft kritisierten. Darüber hinaus war er Gründer der illegalen “Heimatfront”, einer Bewegung, die sich für die Eigenständigkeit Österreichs einsetzte. Am 27. August 1940 wurde Hans Graber verhaftet. Drei Jahre war er inhaftiert, bevor ihn der Berliner “Volksgerichtshof” am 3. Dezember 1943 zum Tode verurteilte. Johann Graber wurde am 18. Februar 1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Hans-Graber-Straße, 5020 Salzburg
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Bereits 1960 fiel in der Stadt Salzburg der Entschluss, eine Straße nach Hans Prodinger zu benennen. Der gebürtige Villacher und gelernte Kaufmann wurde 1887 geboren und engagierte sich in den 1920er Jahren in der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP), die, wie die NSDAP ein völkisches, rassistisches und antisemitisches Weltbild vertrat. Nicht zuletzt entwickelte sich aus einer Splittergruppe der DNSAP die österreichische NSDAP, der Prodinger aber nicht mehr angehörte. Gegen Ende der 1920er Jahre wurde er Mitglied der Großdeutschen Volkpartei (GDVP), für die er zwischen 1928 und 1934 im österreichischen Nationalrat saß. Aufgrund seiner politischen Gegnerschaft zur NSDAP wurde er nur wenige Monate nach dem “Anschluss” verhaftet und im Konzentrationslager Dachau interniert. Dort wurde er am 5. September 1938 ermordet.

Adresse: Hans-Prodinger-Straße, 5020 Salzburg
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Der Helene-Thimig-Weg in der Flachgauer Gemeinde Strobl erinnert an die 1889 geborene Wiener Schauspielerin, die angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Reinhardt in die USA emigrierte. Der im deutschsprachigen Raum überaus bekannten und beliebten Schauspielerin blieb eine Karriere in den USA verwehrt; sie erhielt lediglich kleinere Filmrollen und musste oft deutsche Frauen spielen. Drei Jahre nach dem Tod Max Reinhardts kehrte Thimig im Jahr 1946 nach Österreich zurück, wo sie bis zu ihrem 85. Lebensjahr auf diversen Bühnen wirkte und für ihr Spiel ausgezeichnet wurde. Helene Thimig starb am 7. November 1974 in Wien, wo – wie in Strobl – ein Weg an sie erinnert. Darüber hinaus wurde im Salzburger Festspielbezirk an Stolperstein für sie verlegt.

Adresse: Helene-Thimig-Weg, 5350 Strobl
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Die Hans-Weigel-Straße in Grödig erinnert an den Wiener Schriftsteller und Theaterkritiker, der noch vor dem “Anschluss” im März 1938 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz flüchtete. Im Sommer 1945, nur kurze Zeit nach der Befreiung Österreichs durch die Alliierten, kehrte er nach Österreich zurück, wo er seine Arbeit wieder aufnehmen konnte. Hans Weigel, der für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, starb am 12. August 1991 im niederösterreichischen Maria Enzersdorf.

Adresse: Hans-Weigel-Straße, 5082 Grödig
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Hans Pramer war Eisenbahner, langjähriger SP-Funktionär und Obmann der Eisenbahngewerkschaft im Bezirk Hallein, engagierte sich ab 1934 in der illegalen Gewerkschaftsbewegung und den "Revolutionären Sozialisten", setzte nach dem "Anschluss" Österreichs seine Widerstandstätigkeit fort, wurde am 22. Februar 1942 verhaftet, wegen Hochverrats zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und im Zuchthaus Landsberg am 29. Mai 1943 getötet. In Gedenken an Hans Pramer benannte die Stadtgemeinde Hallein nach dem Zweiten Weltkrieg den Kornsteinplatz in der Altstadt in Hans-Pramer-Platz um. Da der historische Name des Platzes weiterhin von der Bevölkerung genutzt wurde, entschied die Gemeinde 1967, den Kornsteinplatz zurückzubenennen und stattdessen den Bahnhofsvorplatz in Hans-Pramer-Platz umzubenennen.

Adresse: Pramerplatz, 5400 Hallein
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J

Im Salzburger Stadtteil Itzling erinnert seit 1987 die Jakob-Haringer-Straße an den deutschen, von den Nationalsozialisten verfolgten Schriftsteller. Jakob Haringer, geboren am 16. März 1898 in Dresden, besuchte die Volksschule in München und Salzburg und begann nach dem Schulbesuch eine Lehre als Kaufmann, die er jedoch nach kurzer Zeit wieder abgebrochen hat. Als Anhänger der Münchener Räterepublik wurde er vorläufig verhaftet, jedoch kurz danach wieder enthaftet. Auf Spenden angewiesen, um sein Leben zu bestreiten, lebte er unter anderem in Bad Reichenhall, Salzburg und Ebenau. 1936 bürgerte ihn das nationalsozialistische Regime aus NS-Deutschland aus. Nur zwei Jahre später begann seine Verfolgung durch die Gestapo, der er über Prag ins Elsaß und anschließend in die Schweiz, wo er sich illegal aufhielt. Erst 1943, nach Aufenthalten in Schweizer Flüchtlings- und Internierungslagern, ließ er sich in Bern nieder, wo er mithilfe einflussreicher Freunde lebte. Jakob Haringer starb am 3. April 1948 in Zürich.

Adresse: Jakob-Haringer-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Aigen erinnert seit 1969 die Joseph-August-Lux-Straße an den 1871 in Wien geborenen Schriftsteller, der aufgrund seiner religiösen Überzeugung und bewusst österreichischen Einstellung von den Nationalsozialisten am 2. April 1938 im Konzentrationslager Dachau interniert wurde (Häftlingsnummer 13847). Am 29. Juli 1938 wurde Joseph August Lux freigelassen, seine schriftstellerische Arbeit jedoch durch das Regime stark eingeschränkt. Joseph August Lux starb am 23. März 1947 in Anif bei Salzburg.

Adresse: Josef-August-Lux-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Gnigl erinnert seit 1988 der Josef-Haidinger-Weg an den Widerstandskämpfer, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Neben seiner Mitgliedschaft bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) engagierte sich der Eisenbahner bei der Gewerkschaft, war Mitglied des Republikanischen Schutzbunds sowie Obmann des Arbeiter-Turn- und Sportvereins. Nach dem „Anschluss” schloss sich Haidinger der kommunistischen Widerstandsgruppe an und wurde 1940 zum Leiter der Gruppe „Untergebiet Reichsbahn” sowie der „Gruppe Reichsbahnwerkstätte”. Nachdem die Gestapo das Widerstandsnetzwerk aufgedeckt hatte, wurde Haidinger im Jänner 1942 verhaftet. Das Todesurteil erfolgte Anfang November 1942. Josef Haidinger wurde am 11.5.1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Josef-Haidinger-Weg, 5020 Salzburg
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Seit 1989 erinnert der von Liefering nach Maxglan verlaufende Josef-Hofkirchner-Weg an den Schuhmacher, der von den Nazis verhaftet wurde. Josef Hofkirchner wurde vermutlich am 25.4.1942 von der Gestapo verhaftet und am 30. April 1942 im Landgerichtsgefängnis Landshut interniert. Laut einem Eintrag im Gefangenenbuch soll Hofkirchner aufgrund „Hochverrats" bzw. „Vorbereitung zum Hochverrat" in Untersuchungshaft gesessen sein. Er wurde am 9. Oktober 1942 aus der Untersuchungshaft entlassen. Bisher gibt es keine weiteren Hinweise auf Josef Hofkirchners weiteren Verbleib.

Adresse: Josef-Hofkirchner-Weg, 5020 Salzburg
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Josefine Lindorfer wurde am 2. Dezember 1899 in Hallein geboren, war seit 1936 mit dem Schlosser Johann Lindorfer verheiratet und arbeitete in der Halleiner Zigarrenfabrik. Im Jahr 1942 wurde sie wegen einer Spende an die Rote Hilfe denunziert und direkt in das KZ Auschwitz deportiert. Dort starb sie am 18. November 1942 an einer Lungenentzündung. In Erinnerung an die Widerstandskämpferin benannte die Stadtgemeinde Hallein einen Platz in Josefine-Lindorfer-Platz um.

Adresse: Lindorferplatz, 5400 Hallein
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K

Neben einem Stolperstein erinnert auch eine im Jahr 1962 umbenannte Straße im Stadtteil Salzburg Süd an Karl Emminger. Der gebürtige Niederösterreicher wurde am 26. September 1878 geboren und war als Schlosser und Eisenbahner tätig. Später wurde der Sozialdemokrat Präsident der Salzburger Arbeiterkammer sowie Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes. Unter austrofaschistischer Herrschaft verlor Emminger sämtliche öffentlichen Ämter und war aufgrund seiner politischen Agitation drei Monate in Haft. Auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Emminger, der keiner Widerstandsgruppe angehört, observiert. Aus dieser dauernden Bespitzelung resultierte auch die Verhaftung am 18. November 1942. Nur wenige Monate später, am 7. Jänner 1943, wurde Emminger aufgrund von “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt; von der Anklage wurde er aber im Mai 1943 freigesprochen, da belastende Aussagen ihm gegenüber wieder zurückgenommen wurde. Emminger starb nur ein Jahr später, am 7. Mai 1944, an den Haftfolgen.

Adresse: Karl-Emminger-Straße, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Liefering wurde 1954 die Straße zwischen Münchener Bundesstraße und Schmiedingerstraße nach Karl Böttinger benannt. Der Eisenbahner Karl Böttinger, geboren am 27. Oktober 1891 in Andorf im Innviertel, war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) sowie der Freien Gewerkschaft; beide wurden nach der austrofaschistischen Machtübernahme verboten. Böttinger war während der NS-Zeit Mitglied der Revolutionären Sozialisten (RSÖ). 1942 hat die Gestapo etliche Salzburger Widerstandsgruppen ausgehoben. Im Rahmen dessen wurde auch Karl Böttinger verhaftet und in das Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert. Darüber hinaus war er während der Haft gezwungen, Aufräumarbeiten nach Bombenangriffen zu leisten. Am 17. November 1944 starb Karl Böttinger beim Versuch, am Max-Ott-Platz eine Zeitzünderbombe zu entschärfen.

Adresse: Karl-Böttinger-Straße, 5020 Salzburg
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Das Kunstprojekt „Einwurf” des Salzburger Künstlers Bernhard Gwiggner ist der Erinnerung an Georg Rinnerthaler gewidmet, der aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Vaterländischen Front nur wenige Tage nach dem „Anschluss” ins KZ Dachau deportiert und anschließend aus seiner Heimatgemeinde verbannt wurde. Die Intervention Gwiggners diskutiert die Frage von Mitläufertum und Täterschaft und lädt die Öffentlichkeit dazu ein, sich aktionistisch – in Form des Einwerfens von auf dem Werk installierten Glasscheiben – mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Die ersten Resultate, die im Rahmen des Projekts „Orte des Gedenkens" realisiert wurden, wurden in der Rinnerthaler-Passage ausgestellt. Gwiggners Arbeit befand sich nach der Enthüllung noch neben dem Neumarkter Kriegerdenkmal in der Kirchenstraße, wo es heute jedoch nicht mehr steht. Zum Zeitpunkt der Recherchen wurde noch nach einem geeigneten Standort gesucht.

Adresse: Kirchenstraße 3, 5202 Neumarkt am Wallersee
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Das heutige Karl-Reinthaler-Haus ist eng verbunden mit der Saalfeldner Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und dem 1923 gegründeten Verein “Arbeiterheim Saalfelden”. Nach der austrofaschistischen Machterlangung wurde sowohl die Partei als auch der Verein aufgelöst und das als Arbeiter*innenheim genutzte Gebäude regimetreuen Käufern übergeben. Der Verein wurde schließlich erst 1961 wiedergegründet, das Gebäude erneut dem Verein übereignet, der 1972 seine Statuten insofern änderte, als das oberste Ziel nun darin bestand, Bildungsarbeit und Kulturveranstaltungen zu fördern. Erst 2001 erfolgte der Umzug des Vereins in ein 1955 von der Arbeiterkammer erbautes Gebäude. Dieses diente bis 2001 dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, der es als Gewerkschaftshaus nutzte. Seit 2002 trägt es den Namen des von der Republik Österreich ausgezeichneten Widerstandskämpfers Karl Reinthaler.

Adresse: Bahnhofstraße 22, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer
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Bis in das Jahr 2014 existierte kein Erinnerungszeichen an den sogenannten „Sturm” von Goldegg. Ziel dieser Razzia am 2. Juli 1944 war die Ergreifung und Verhaftung einiger Goldegger Wehrmachtsdeserteure, die teils seit dem Vorjahr untergetaucht waren. Die beiden unbeteiligten Hochleitner-Brüder wurden von der Gestapo ermordet, Peter Ottino starb im Schusswechsel mit der SS, Karl Rupitsch, August Egger und Kaspar Wind wurden im Oktober desselben Jahres im KZ Mauthausen erhängt, Georg Kößner im März 1945 in Glanegg erschossen, und Richard Pfeiffenberger starb in einer Strafkompanie. Ebenso wurden zahlreiche Familienangehörige und Nachbarn, die ihre Kinder und Freunde unterstützt hatten, in Konzentrationslager deportiert. Brigitte Höfert, die Tochter von Karl Rupitsch, erarbeitete auf eigene Initiative mit dem Historiker Michael Mooslechner und dem Bildhauer Anton Thuswaldner aus Kaprun ein passendes Konzept eines Erinnerungszeichens an die Geschehnisse von 1944. Der schlichte Gedenkstein sollte im Hof des Schlosses Goldegg verlegt werden. Die Gemeinde Goldegg entschied sich allerdings gegen die Verlegung. Als alternatives Gedenken wurde auf Bestreben des Pfarrers Alois Dürlinger vom Pfarrgemeinderat sowie dem Gemeinderat ein Text für zwei Kupfergedenktafeln ausgearbeitet. Diese wurden am 3. August 2014 am Friedhof Goldegg eingeweiht. Die Opfer des Sturms werden darauf nicht namentlich genannt.

Adresse: Hofmark 2, 5622, Goldegg
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Im Jahr 2012 haben die Kinder von Karl Rupitsch, Brigitte Höfert, Engelbert Portenkirchner und seine Enkelin Johanna Doppler-Klausner ein Erinnerungszeichen für ihren Vater und Großvater gesetzt. Das Erinnerungszeichen in Form eines Kirschbaums wurde beim Ausflugsgasthaus „Paussbauer” in Mühlbach am Hochkönig gepflanzt. Karl Rupitsch verweigerte im Jahr 1943 den Kriegsdienst für die Nationalsozialisten und wurde im Juni 1944 im Zuge des „Sturms” auf Goldegg verhaftet. Im Oktober 1944 wurde er im KZ Mauthausen auf direkten Befehl Heinrich Himmlers erhängt.

Adresse: Mühlbach am Hochkönig 30, 5505 Mühlbach am Hochkönig
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L

Im Salzburger Stadtteil Maxglan erinnert der Leonhard-Steinwender-Weg seit 1996 an den Salzburger Priester, der aufgrund seiner Nähe zur austrofaschistischen Vaterländischen Front unmittelbar nach dem “Anschluss” verhaftet und daraufhin ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert wurde. Steinwender, geboren am 18. September 1889 im Lungauer Lasaberg, besuchte das Erzbischöfliche Borromäum in Salzburg und studierte nach der Matura Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1912 war er als Kooperator im Tiroler Ort Brixlegg tätig. Neben seiner Mitgliedschaft in der Christlichsozialen Partei war er auch als Chefredakteur der Tageszeitung “Salzburger Chronik” tätig, welche einen antinationalsozialistischen Kurs vertrat. Unter austrofaschistischer Herrschaft war Steinwender ab 1934 auch im Schulungs- und Pressereferat der Salzburger Landesleitung der Vaterländischen Front tätig. Leonhard Steinwender wurde bereits in der Nacht des “Anschlusses” in seiner Wohnung festgenommen, kurz darauf aber wieder freigelassen. Eine erneute Verhaftung erfolgte am 19. April 1938; sieben Monate blieb er in Gestapo-Haft, anschließend erfolgte am 10. November 1938 die Überstellung in das KZ Buchenwald, wo er bis 16. November 1940 interniert war. Nach seiner Freilassung aus dem Konzentrationslager wurde er aus dem Gau Salzburg verbannt; zwischen 1940 und 1945 arbeitet er als Vikar im oberbayrischen Petting. Leonhard Steinwender starb am 22. August 1961 in Mattsee.

Adresse: Leonhard-Steinwender-Weg, 5020 Salzburg
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Neben einem Stolperstein erinnert in Salzburg seit 1970 auch die Lotte-Lehmann-Promenade an die Berliner Kammersängerin, die es dank Richard Strauss nach Wien verschlug. Neben der Hauptstadt bildete auch die Festspielstadt ein wesentliches Zentrum ihres Wirkens. Lotte Lehmann hatte einen Ruf als Wiener Primadonna. Sie war bis Sommer 1937 fester Bestandteil der Salzburger Festspiele. Wiederholt ging sie auf Konzerttournee in die USA. 1934 versuchte Hermann Göring Lotto Lehmann nach Berlin zu holen, um die international gefeierte Primadonna an Nazi-Deutschland zu binden. Sie galt dort aber als unerwünscht, da sie viel mit Arturo Toscanini zusammenarbeitete, welcher sich stark gegen den italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus aussprach. Für den Salzburger Festspielsommer 1938 wäre ein Engagement Lotte Lehmanns erneut geplant gewesen, jedoch reiste sie bereits im Herbst 1937 in die USA, um dort Konzerte zu geben. Sie kündigte an, im April in Wien zurück zu sein, aber durch den “Anschluss” im März 1938 kehrte sie nicht mehr nach Österreich zurück. Im April 1938 reiste sie nach England sowie nach Den Haag und Paris, wo sie mit drei ihrer Stiefsöhne zusammentraf. Gemeinsam reisten sie am 10. August 1938 endgültig in die USA aus. Ihr Ehemann Otto Krause und das vierte Kind befanden sich bereits in New York, wobei Otto Krause bereits am 22. Januar 1939 starb. Fortan lebte sie mit den vier Kindern in den USA und am 13. Juni 1945 bekam sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Krieg besuchte sie oft Wien und Salzburg. Sie starb am 26. August 1976 in Santa Barbara in den USA. Bis heute ist sich die Forschung uneinig, welche Motivation Lehmann tatsächlich bewegte, sich gegen den Nationalsozialismus zu positionieren.

Adresse: Lotte-Lehmann-Promenade, 5020 Salzburg
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M

Aus einer Zusammenarbeit der Radiofabrik Salzburg, dem Christian-Doppler-Gymnasium und dem Personenkomitee Stolpersteine entstand 2008 ein Mahnmal samt Klanginstallation für die während der NS-Zeit im sogenannten “Zigeunerlager” in Leopoldskron internierten Rom*nja und Sinti*zze. Angedacht war, dass die vom Künstler Zoltan Pap gestaltete Skulptur zunächst an unterschiedlichen Orten in Salzburg aufgestellt wird; ein Jahr später wurde sie schließlich auf dem Gelände des ehemaligen Lagers in Leopoldskron installiert, jedoch ohne Klanginstallation. 2012 erfolgte die Anbringung einer Informationstafel. Zudem verlegte man zwischen 2007 und 2014 insgesamt 18 Stolpersteine für die im Lager geborenen Kinder, die später im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden. Insgesamt 90 Prozent der österreichischen Rom*nja und Sinti*zze wurden während der Zeit des Nationalsozialismus getötet. Im Nachkriegsösterreich interessierte sich lange kaum jemand für das Schicksal der Ermordeten und der Überlebenden. Erst in den 1980er Jahren begann man die Verfolgung und Ermordung dieser Volksgruppe – als solche erkannte die Republik Österreich sie erst 1993 an – aufzuarbeiten.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Zwischen dem Schloss Mirabell und dem Salzburger Kongresshaus befindet sich heute der Kurgarten, in dessen Zentrum sich seit 1991 das “Euthanasie”-Mahnmal befindet. Es gedenkt aller Salzburger und Salzburgerinnen, die aufgrund einer Beeinträchtigung oder Erkrankung von den Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Hartheim verschleppt und dort ermordet wurden. Das von Otto Saxinger entworfene über drei Meter hohe Mahnmal stellt eine Grabstele dar. Sie besteht aus einem Granitsockel, dem ein Glaskörper aufgesetzt wurde; dieser ist wiederum mit zu einem Drittel mit Asche gefüllt. Auf dem Glaskörper erkennt man darüber hinaus die Jahreszahlen 1941, 1991 und 2014, welche auf die Deportation in die Tötungsanstalt Hartheim, die Errichtung des Mahnmals sowie auf dessen Reparatur und Erweiterung um vier Platten, die die Stele umgeben und auf der 325 Namen der bisher bekannten Ermordeten eingraviert wurden, verweisen. Das Mahnmal musste 2014 nach der Zerstörung durch Neonazis erneuert werden.

Adresse: Kurgarten, 5020 Salzburg
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Am Maxglaner Friedhof gedenkt ein rund vier Meter hoher und insgesamt 16 Tonnen schwerer Steinblock aller Menschen, die im 20. Jahrhundert verfolgt wurden. Ursprünglich war angedacht, auf Initiative des Pfarrers Franz Lauterbacher ein Denkmal für das sogenannte “Zigeunerlager” Maxglan – das sich allerdings niemals im Maxglan, sondern in Leopoldkron-Moos befand – zu errichten. Ab Herbst 1939 wurden dort 300 bis 400 Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze gefangen gehalten und durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Die meisten der dort Internierten deportierte man ab 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie grausam ermordet wurden. Nach Überlegungen des Künstlers Nikolaus Pfeiffer sollte der Marmorblock schließlich allen Verfolgten im 20. Jahrhundert gewidmet werden, wobei die Gefangenen und Ermordeten des “Zigeunerlagers” nicht unerwähnt bleiben dürfen. Die Gemeinde Maxglan weihte das Mahnmal am 15. Juni 2008 ein.

Adresse: Siezenheimer Straße 9, 5020 Salzburg
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Am 14. Dezember 1985 enthüllten der damalige Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. sowie der Bürgermeister Josef Reschen das österreichweit zweite Mahnmal für während der NS-Zeit verfolgte und ermordete Rom*nja und Sinti*zze. Initiiert von der SPÖ-Gemeinderätin Anita Pirker und unterstützt von der Bürgerliste wurde das 1985 vom Künstler Zoltan Pap geschaffene Mahnmal auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn aufgestellt. Die Rennbahn diente den Salzburger Nationalsozialisten ab 1940 kurzzeitig als Internierungslager für Rom*nja und Sinti*zze; Familien aus Schwarzach, Dorfgastein, Eben und Hallein wurden hierher zwangsumgesiedelt, wo sie in Pferdeboxen, bewacht von Wachmannschaften der Polizei, untergebracht waren. Da jedoch die Trabrennsaison bevorstand, verlegte man die Menschen in das Lager Leopoldskron, das zu einem Anhaltelager ausgebaut wurde und von wo aus ein Großteil der Inhaftierten in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und ermordet wurde.

Adresse: Ignaz-Rieder-Kai 21, 5026 Salzburg
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Vor der Salzburger Synagoge erinnert seit 8. November 1985 ein Mahnmal an die Pogromnacht von 8. bzw. 9. November 1938. In dieser Nacht kam es im gesamten “Deutschen Reich” zu geplanten und koordinierten Gewaltaktionen vonseiten zahlreicher SA- und SS-Männer gegen jüdische Bürger und Bürgerinnen, Synagogen und jüdische Geschäfte. Bei dieser propagandistisch eingesetzten Gewalt wurden über 90 Personen ermordet und Hunderte in den Selbstmord getrieben. In Salzburg verhaftete man über 60 jüdische Männer, die zum Teil ins Konzentrationslager Dachau deportiert wurden. Darüber hinaus zwang man die jüdische Bevölkerung Salzburgs das “Deutsche Reich” zu verlassen. Bis heute steht das Mahnmal aber in der Kritik. So wird beispielsweise beanstandet, dass das für die Stadt so wichtige Mahnmal an keinem zentralen Ort stehe, wo es einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne. Tatsächlich seien aber sicherheitstechnische Gründe für den Standort ausschlaggebend gewesen, so der frühere Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Marko Feingold, da die jüdische Gemeinde antisemitische Attacken auf das Mahnmal befürchtete.

Adresse: Lasserstraße 8, 5020 Salzburg
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Das Mahnmal zur Bücherverbrennung - betitelt mit “Buchskelett” - befindet sich am Salzburger Residenzplatz, allerdings nicht am historischen Ort der Bücherverbrennung vom 30. April 1938. Nachdem die Stadt 2011 eine Gedenktafel für die Bücherverbrennung an der St.-Michaels-Kirche angebracht hatte, wurden erneut Forderungen nach einem Mahnmal laut. Schließlich beauftragte der Gemeinderat der Stadt Salzburg 2015 die Kulturabteilung mit der Ausschreibung für ein Mahnmal. Aus über hundert nationalen und internationalen Einreichungen wurde das “Buchskelett” gewählt. Die Umsetzung beschloss der Kulturausschuss 2017, die Enthüllung erfolgte am 30. April 2018. Bis heute steht das Mahnmal jedoch in der Kritik: zum einen aufgrund seiner Platzierung abseits des eigentlichen Treibens und weit entfernt vom historischen Ort, zum anderen aufgrund der Tatsache, dass sich Menschen aufgrund der Sitzhöhe dort ausruhen und jausnen und so ein pietätvolles Gedenken in den Hintergrund rückt.

Adresse: Residenzplatz, 5020 Salzburg
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Im Eingangsbereich des Jüdischen Friedhofs in Salzburg befinden sich seit 1993 drei Denk- bzw. Mahnmäler, die an die jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs erinnern, sowie der Schändung des Friedhofs während der NS-Zeit, den Salzburger Holocaustopfern und den vielen Totgeburten unter den Überlebenden gedenken. Der Jüdische Friedhof in Salzburg entstand 1893, nur knapp 30 Jahre nachdem sich die ersten jüdischen Menschen wieder in Salzburg ansiedeln durften. Nach dem “Anschluss” verkauften die NS-Behörden den Friedhof an die Wärterin, die ihn seit 1922 betreut hatte. Diese nutzte den Friedhof als Weidefläche für ihr Vieh, die Leichenhalle als Kuhstall. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Friedhof der neugegründeten jüdischen Gemeinde zurückgegeben werden. Von insgesamt rund 100 Grabsteinen, die sich vor der NS-Zeit am Friedhof befanden, waren nur 42 erhalten.

Adresse: Uferstraße 47, 5020 Salzburg
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Der Marko-Feingold-Steg verbindet heute den Hanuschplatz und den Makartplatz und hieß auch, bis zu seiner Umbenennung am 27. Mai 2021, noch Makartsteg. Erst nach dem Tod Marko Feingolds im Jahr 2019 beschäftigte sich die Stadtpolitik auf Initiative der Witwe Feingolds und der damaligen Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Hanna Feingold, mit einer möglichen Straßenumbenennung. Allerdings fehlte eine nötige Mehrheit, da sich ÖVP, SPÖ und FPÖ gegen eine solche Änderung aussprachen. Erst dem Vorschlag des ehemaligen Bürgermeisters Harald Preuner, den Makartsteg für eine Umbenennung zu Verfügung zu stellen, stimmten - gegen den Wunsch Hanna Feingolds, die eine Straße, keine Brücke, favorisiert hätte - außer den NEOS und der KPÖ Plus alle Parteien zu. Heute dient der Steg unter anderem als Ausstellungsfläche; Feingolds bewegtes Leben und Wirken wird hier regelmäßig mit unterschiedlichen Installationen sichtbar gemacht. Feingold – ab 1980 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg – wurde 1913 geboren, wuchs in Wien auf und flüchtete vor den Nationalsozialisten nach Prag, wo er 1939 verhaftet wurde. Feingold überlebte die Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme und Buchenwald und engagierte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für das Gedenken an den Holocaust, indem er als Zeitzeuge regelmäßig vor Schülern und Schülerinnen sprach und über seine Erlebnisse während des Holocaust berichtete.

Adresse: Marko-Feingold-Steg, 5020 Salzburg
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Bereits 1930 wurde anlässlich des zehnten Gründungsjahres der Salzburger Festspiele der über 3.000 Quadratmeter große Platz zwischen Festspielhaus und Kollegienkirche nach dem Regisseur und Mitbegründer der weltbekannten Veranstaltung benannt. Aufgrund von Reinhardts jüdischer Herkunft erfolgte nur wenige Wochen nach dem “Anschluss” eine Umbenennung in Hofstallgasse, welcher schließlich 1946 eine Rückumbenennung in Max-Reinhardt-Platz folgte. Max Reinhardt, geboren am 9. September 1873 trat zunächst als Schauspieler in Erscheinung. 1905 übernahm er die Leitung des Deutschen Theaters, gründete eine Schauspielschule und leitete weitere Theater. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte er nach Salzburg zurück, wo er das Schloss Leopoldskron erwarb. In den 1930er Jahren, als regionale Nationalsozialisten begannen, ihre Aktivitäten zu intensivieren und auch einen Böller in der Eingangshalle des Schlosses zündeten, begann Reinhardts Rückzug ins Ausland. 1937 emigrierte er schließlich vollständig in die USA, sein Schloss wurde nach dem “Anschluss” von den Nationalsozialisten zu Repräsentationszwecken genutzt. Reinhardt konnte sich in den USA künstlerisch kaum etablieren. Nachdem er mehrere Schlaganfälle erlitten hatte, starb er am 31. Oktober 1943. Seiner Ehefrau, Schauspielerin Helene Thimig, gelang es erst 1951, eine Restitution des Schlosses zu erreichen. Heute erinnert der Platz inmitten der Salzburger Altstadt an den engagierten Reinhardt.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Das Mahnmal für die Opfer des Schießplatzes Glanegg wurde im Rahmen der Angelobungsfeier für 150 Rekruten enthüllt. Die erste Tafel, die auf dem Felsblock aus Untersberger Marmor angebracht wurde, gedenkt allen Opfern des nationalsozialistischen Terrors. Die Tafel darunter erinnert an acht Personen, die aufgrund ihrer Überzeugungen den Kriegsdienst verweigerten bzw. desertierten und dafür auf dem Schießplatz ermordet wurden.

Adresse: Glaneggerstraße 25, 5082
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Am Friedhof der Gemeinde Thalgau befindet sich in der Nähe zur Gefallenengedenktafel das Mahnmal für die Thalgauer Opfer der sogenannten “Aktion T4”, bei der Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen in dafür vorgesehenen Tötungsanstalten systematisch ermordet wurden. Initiiert hatte das Mahnmal der frühere Thalgauer Sonderschulpädagoge und Leiter der Allgemeinen Sonderschule Thalgau Othmar Eiterer, geweiht wurde es am 3. November 2001.

Adresse: Marktplatz 1, 5303 Thalgau
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Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen des Historikers Rudolf Leo zum Nationalsozialismus im Pinzgau sowie den Forschungen der Sozialarbeiterin Christina Nöbauer zu den Biografien ehemaliger Bewohner*innen der damaligen Caritas-Anstalt St. Anton errichtete die Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße das Mahnmal für die NS-Opfer der Gemeinde, welches im November 2015 feierlich eingeweiht wurde. Das von Sebastian Gärtner entworfene Mahnmal gedenkt aller während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgten, deportierten und ermordeten Bürger*innen der Gemeinde Bruck sowie der 45 Bewohner*innen der Caritasanstalt St. Anton, die im Rahmen der „Euthanasie”-Aktion getötet wurden. Bereits im Juni 1940 deportierte man sechs Personen in die Landesheilanstalt Niedernhart in Linz, wobei zwei dort getötet wurden und die anderen vier in der Tötungsanstalt Hartheim. Die restlichen Opfer lebten zum Zeitpunkt ihrer Deportation nicht mehr im Caritasdorf, sondern waren entweder in anderen Einrichtungen untergebracht oder bei ihren Familien. Zwei dieser Opfer wurden in der im NS-Jargon sogenannten „Kinderfachabteilung” Am Spiegelgrund ermordet, drei weitere in der Landesheilanstalt Niedernhart; die restlichen Personen wurden in Hartheim ermordet.

Adresse: Kinderdorfstraße 17, 5671 Bruck an der Großglocknerstraße
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Der Monstranz, angefertigt von ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des STALAG XVIII C, steht heute im Pfarrbüro der Pfarre St. Johann i/Pg. und wurde im Jahr 1961 durch den Dechant Völk um eine erklärende Inschrift erweitert.

Adresse: Wagrainerstrasse 10 , 5600 Sankt Johann im Pongau
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O

Der sowjetische Obelisk wurde am 25. Juni 1949 in Erinnerung an die 3709 in unterschiedlichen Massengräbern begrabenen sowjetischen Kriegsgefangenen errichtet. Diese waren zuvor Inhaftierte des STALAG XVIIIC (317) „Markt Pongau” gewesen.

Adresse: Badweg 1, 5600 Sankt Johann im Pongau
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P

Der Hain der Flucht befindet sich auf rund 1.750 Meter Seehöhe im Krimmler Achental und ist all jenen Menschen gewidmet, die sich auf der Flucht befinden sowie jenen, die Flüchtende unterstützen und sich für Frieden einsetzen. Die Einweihung des Hains fand am 17. Oktober 2017 statt; für diesen Anlass reisten Vertreter*innen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften, der Landespolitik, des Bundesheeres sowie Schulklassen und Medien an. Im Zentrum des Hains befindet sich ein Prisma, das den Grundgedanken des Hains in drei Sprachen wiedergibt und die symbolische Bedeutung des Hains wiedergeben soll. Darüber hinaus befinden sich im Hain zwei Felsen sowie insgesamt 49 Bäume, die wiederum Personen gewidmet sind, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Flucht von rund 5.000 Juden und Jüdinnen nach Palästina bzw. das 1948 gegründete Israel stehen.

Adresse:
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Am Friedhof in Lessach befindet sich eine Grabstätte für die Priester der dortigen Pfarre. Auf der Gedenktafel des schmiedeeisernen Grabschmuckes sind Vikare und Pfarrer von 1618 bis 1970 namentlich vermerkt. Darunter auch Franz Esthofer, der von 1937 bis 1950 als Pfarrer in Lessach tätig war. Aufgrund seiner Haltung gegen den Nationalsozialismus wurde jener mehrfach bei der Gestapo angezeigt und wegen antinationalsozialistischer Predigtinhalte verfolgt. Auch wehrte er sich stetig gegen das mehrmals gegen ihn verhängte Schul- und Unterrichtsverbot.

Adresse: Lessach 82, 5575 Lessach
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R

Im Salzburger Stadtteil Lehen, zwischen der Struber- und Gaswerkgasse gelegen, befindet sich der Robert-Jungk-Platz seit 2014. Der Beschluss zur Namensgebung fiel bereits 2001; zunächst fand man den Platz noch in der Salzburger Altstadt, 2014 wurde er an seinen heutigen Ort verlegt. Der Platz gedenkt des Berliner Journalisten und Zukunftsforschers Robert Jungk, der am 11. Mai 1913 zur Welt kam. Nach dem Reichstagsbrand in Deutschland im Februar 1933 wurde Jungk – seines Zeichens Pazifist – aufgrund seines Auftretens gegen den Nationalsozialismus verhaftet, kurz danach wieder enthaftet. Er beschloss nach der Haftzeit, ins Exil zu gehen. In Paris studiert er Psychologie und Soziologie, kehrte kurzzeitig nach Berlin zurück, floh anschließend über Prag in die Schweiz, wo er Zuflucht vor dem NS-Terror fand; viele seiner Familienmitglieder überlebten diese Zeit nicht. In der Schweiz schrieb er für unterschiedliche Schweizer Zeitungen; Berichte über Vorgänge in NS-Deutschland sowie erste Berichte über die Gräuel in den Konzentrationslagern glauben ihm zunächst nur wenige. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mit dem Aufkommen des Kalten Krieges widmet er sich vermehrt der Kritik an der atomaren Aufrüstung; das Resultat dieser Engagements ist der 1956 erschienene Klassiker “Heller als tausend Sonnen”. Robert Jungk zog 1970 nach Salzburg, wo er in einer Wohnung in der Steingasse lebte. Der Zukunftsforscher starb am 14. Juli 1994 in Salzburg.

Adresse: Robert-Jungk-Platz, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Stadtteil Taxham wurde 1965 eine Straße nach der Widerstandskämpferin Rosa Hofmann benannt. Neben einem Stolperstein, einer Gedenktafel in der Salzburger Innenstadt sowie einem Denkmal im Stölzlpark erinnert die rund 450 Meter lange Straße an die am 27. Mai 1919 in der Nähe von Linz geborene Antifaschistin. In einer sozialdemokratisch gesinnten Familie aufgewachsen, erlernte Hofmann den Beruf der Näherin und engagierte sich in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, die 1934 vom austrofaschistischen Regime verboten wurde. Während der NS-Herrschaft war sie Mitglied einer kommunistischen Widerstandszelle, die die Gestapo jedoch 1942 aushob. Rosa Hofmann wurde am 17. April 1942 verhaftet und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” am 15. Dezember 1942 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 9. März 1943 vollstreckt. In der Rosa-Hofmann-Straße befindet sich heute das Wohnquartier Rosa Zukunft, ein vom Diakoniewerk initiiertes Projekt, das ein generationsübergreifendes Wohnen und Miteinander ermöglicht.

Adresse: Rosa-Hofmann-Straße, 5020 Salzburg
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Seit 1962 erinnert im Süden Salzburgs die rund 400 Meter lange Robert-Preußler-Straße an den ersten sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten des Bundeslands Salzburg. Schon früh in der Publikation unterschiedlicher Zeitungen und Zeitschriften tätig, baute Preußler gemeinsam mit Josef Witternig die sozialdemokratische Salzburger Wacht zu einer Tageszeitung auf. In der Ersten Republik saß der Sozialdemokrat auch im Nationalrat sowie im Bundesrat und avancierte schließlich zum Landeshauptmannstellvertreter. In dieser Position war er zusammen mit dem Landeshauptmann Josef Rehrl maßgeblich am Bau der Gaisbergstraße sowie am Bau der Großglockner Hochalpenstraße beteiligt. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten war er während der austrofaschistischen Herrschaft kurzzeitig in Haft. Unter dem NS-Regime war er auch politischer Verfolgung ausgesetzt, die ihren Höhepunkt im Entzug seiner Pension fand. Nach langer Krankheit starb Robert Preußler am 16.2.1942 in Salzburg.

Adresse: Robert-Preußler-Straße, 5020 Salzburg
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Die Rinnerthaler-Passage und die darin ausgestellten Werke, die aus dem Projekt “Einwurf” des Künstler Bernhard Gwiggner hervorgingen, erinnern an Georg und Johann Rinnerthaler. Georg Rinnerthaler, 1882 geboren, war als Mitglieder der Christlichsozialen Partei und danach als Amtswalter der Vaterländischen Front schon bald das Feindbild der Neumarker Nationalsozialisten. Aufgrund dessen wurde der Gasthausbetreiber und Fleischhauer nur wenige Tage nach dem “Anschluss” verhaftet und mit seinem Sohn Johann Rinnerthaler in das KZ Dachau deportiert. Nach einjähriger Internierung wurde er am 20. März 1939 entlassen, jedoch aus Neumarkt verbannt, weshalb er die restliche NS-Herrschaft in Freilassing verbrachte. Georg Rinnerthaler starb am 3. März 1957. So wie der Vater überlebte auch der Sohn die Zeit des NS-Regimes in der Verbannung; bereits am 13. März 1939 aus dem KZ Dachau entlassen, verbannte die örtliche NSDAP auch ihn aus dem Heimatgemeinde. Johann Rinnerthaler starb am 11. November 1980.

Adresse: Hauptstraße 22, 5202 Neumarkt am Wallersee
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Im Juli 1982 reiste eine Gruppe gläubiger Bürger und Bürgerinnen aus Maria Alm und Saalfelden in den Schweizer Ort Flüeli, wo der Mystiker und Heilige Bruder Klaus und seine Frau Dorothea wirkten. Während des Ausflugs entstand die Idee, ihnen zu Ehren eine Kapelle zu errichten. Nur wenige Jahre später, am 14. Mai 1988, konnte die Kapelle eingeweiht werden. Ausgehend von intensiven Kontakten zwischen der Initiative Friedenskapelle und den Nachkommen des Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter konnte am 26. September 2020 eine Reliquie von Franz Jägerstätter – ein Knochenstück in einer Schatulle, das sich zuvor im Besitz der Diözese Linz befunden hatte – in der Kapelle beigesetzt werden. Die Reliquie befindet sich gegenwärtig in der Altarmitte unter der Bibel.

Adresse: Hochkönigstraße 16, 5761 Schattberg
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S

Valentin Aglassinger wurde am 14. Februar 1886 in St. Pantaleon im Bezirk Braunau geboren. Er war verheiratet und von Beruf Eisenbahner sowie in der Gewerkschaft tätig und Sozialdemokrat. Darüber hinaus war er bis 1934 als Sozialdemokrat Mitglied des Gemeinderates in Gnigl. Während des Nationalsozialismus galt Valentin Aglasssinger als “politisch vorbelastet”. Da er zudem kranke Kollegen finanziell unterstützte, wurde er am 15. März 1943 verhaftet und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt. Schlussendlich wurde er am 19. Januar 1944 freigesprochen, jedoch nicht aus der Haft entlassen. Am 19. April 1944 wurde er in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort am 7. Februar 1945 ermordet.

Adresse: Turnerstraße 10, 5020 Salzburg
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Maria Aigner wurde am 10. März 1915 in Salzburg geboren. Ihre Mutter verstarb bereits früh und ihr Vater, welcher von Beruf Malermeister war, heiratete erneut. Maria Aigner war in der Pflegeanstalt der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul untergebracht. Im November 1938 wurde sie in die Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau verlegt, welche ebenfalls durch den Orden der Barmherzigen Schwestern geführt wurde. Maria Aigner wurde von dort am 21. April 1941 mit einem Transport abgeholt und nach Hartheim gebracht, wo sie im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, welche auch als “NS-Euthanasie” bekannt ist, ermordet wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 17, 5020 Salzburg
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Adolf (Abraham) Altmann wurde am 8. September 1879 in Hunsdorf (heute Slowakische Republik) geboren. Er war Doktor der Philosophie, Rabbiner, Gründer der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und Verfasser der „Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart“. Mit seiner Ehefrau Malvine Weisz aus Kaschau hatte er sechs Kinder. In Salzburg lebten sie zwischen 1907 und 1915 sowie zwischen 1918 und 1920 in einem großstädtischen „Hellerhaus“ in der Faberstraße 11. Dazwischen war Dr. Altmann Rabbiner der jüdischen Gemeinde Meran und außerdem k. u. k. Feldrabbiner. Ab 1920 war er fast 18 Jahre Oberrabbiner von Trier. Ende März 1938 floh er mit seiner Frau nach Den Haag. Nach der Besetzung Hollands durch die Nationalsozialisten im Jahr 1940 mussten sie nach Groningen ziehen, von wo sie 1943 ins Ghetto in Amsterdam gekommen sind. Der weitere Weg führte das Ehepaar in die Konzentrationslager Westerbork, Theresienstadt und am 16. Mai nach Auschwitz, wo beide am 7. Juli 1944 vergast wurden. Einer ihrer Söhne, eine Tochter, der Schwiegersohn und die beiden Enkelkinder wurden bereits zuvor in Gaskammern ermordet.

Adresse: Lasserstraße 8, 5020 Salzburg
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Rosette Anday wurde am 22. Dezember 1899 in Budapest als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach ihrem Debüt als Sängerin im Jahr 1922 trat sie bis 1938 mehrmals bei den Salzburger Festspielen auf. Im Jahr 1938 erhielt die mittlerweile zum Christentum konvertierte Anday aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ein Auftrittsverbot. Die Sängerin war inzwischen mit ihrem zweiten Ehemann, dem Wiener Rechtsanwalt Karl Bündsdorf, verheiratet und konnte nur durch seine Hilfe die folgenden sieben Jahre versteckt in Wien überleben. Nach 1945 trat sie noch zwei Mal bei den Salzburg Festspielen auf, und ihren letzten Auftritt an der Wiener Staatsoper hatte sie im Jahr 1961. Am 18. September 1977 verstarb Rosette Anday im Alter von 77. Jahren und erhielt auf dem Wiener Zentralfriedhof ein Ehrengrab.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Heinrich Aninger (vormals Abeles), geboren am 15. Juli 1867 in Senomat bei Rakonitz (Böhmen) war Jude, Kaufmann, Vorstandsmitglied der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg und Teilhaber der Bürsten- und Galanteriewarenfirma „Fischer & Aninger“ in Salzburg, Sigmund Haffner-Gasse 7-9. Außerdem war er Mitglied der zionistischen Ortsgruppe und Vorsitzender der Freimaurerloge B’nai B’rith in Salzburg. Verheiratet war er mit Klara, geborene Taussig, der Schwester von Emelie Fischer und Ehefrau seines Mitteilhabers Ludwig Fischer. Sie hatten einen Sohn, der nach einigen Wochen Inhaftierung im KZ Dachau ein Visum für die USA erhielt. Die Familie lebte in einer Wohnung im Andrä-Viertel in einem großstädtischen „Hellerhaus“, welches sie nach den Novemberpogromen vom 9. auf den 10. November 1938 verlassen mussten, weil es von einem nationalsozialistischen Beamten beansprucht wurde. Nach dreieinhalb Jahren in Wien wurden sie am 14. Juli 1942 schließlich nach Theresienstadt deportiert, wo Heinrich am 1. August 1942 und Klara am 4. Oktober 1942 ermordet wurde.

Adresse: Franz-Josef-Straße 6, 5020 Salzburg
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Klara Aninger, geborene Taussig, wurde am 30. April 1882 in Rakonitz geboren. Sie war Jüdin und mit dem Juden Heinrich Aninger verheiratet. Dieser hatte mit dem Ehemann ihrer Schwester Emilie Fischer eine Bürsten- und Galanteriewarenfirma. Klara und Heinrich hatten gemeinsam einen Sohn, der nach einigen Wochen Inhaftierung im KZ Dachau 1939 ein Visum für die USA erhielt. Das Ehepaar hingegen musste im Rahmen der Novemberpogrome von 9. auf 10. November 1938 ihre Wohnung im Andrä-Viertel verlassen und nach Wien ziehen. Am 14. Juli 1942 wurden sie schließlich nach Theresienstadt deportiert, wo Klara am 4. Oktober 1942 und ihr Ehemann Heinrich am 1. August 1942 ermordet wurde.

Adresse: Franz-Josef-Straße 6, 5020 Salzburg
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Franz Aschenbrenner wurde am 11. Juli 1898 in Lohnsburg im Bezirk Ried im Innkreis geboren und lebte zusammen mit seiner Ehefrau und Tochter in Itzling. Er war von Beruf Eisenbahner und Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes sowie in der Gewerkschaft aktiv, bis diese im Jahr 1934 unter der austrofaschistischen Diktatur verboten wurden. Im Nationalsozialismus war Franz Aschenberger Teil einer kommunistischen Widerstandsbewegung, welche von der Kommunistischen Partei Österreichs gelenkt wurde. Dort wurde der Zugschaffner Aschenberger zum Kassier des “Untergebietes Reichsbahn” und zum Leiter der “Gruppe Fahrdienst”. Die Gruppe zeichnete insbesondere für eine intensive Mitgliederwerbung und Verteilung von Flugschriften verantwortlich. Das Widerstandsnetzwerk wurde durch einen verdeckten Spitzel der Gestapo, den Münchner Josef Kirschner, infiltriert und 1942 aufgedeckt. Franz Aschenberger wurde am 12. Februar 1942 verhaftet. Es kam zum Prozess gegen ihn und er wurde am 2. November 1942 zum Tode verurteilt. Am 11. Mai 1943 wurde er zusammen mit seinem ebenfalls im Widerstand aktiven Kollegen Josef Haidinger im München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Itzlinger Hauptstraße 67, 5020 Salzburg
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Margarethe Aschenbrenner wurde am 1. Oktober 1887 in Salzburg geboren. Sie war das zweite von drei Kindern des Ehepaares Margarethe und Rudolf Aschenbrenner. Die Mutter verstarb bereits 1892 und der Vater heiratete erneut. Die Familie lebte in Salzburg. Aschenbrenner erlernte keinen Beruf und war als Dienstmädchen tätig. Im Februar 1926 wurde sie durch das Bezirksgericht entmündigt und war als Pflegling im Zufluchtshaus St. Josef und danach in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg untergebracht. Ab Juni 1929 war sie Patientin in der Salzburger Landesheilanstalt. Am 21. April 1941 wurde sie im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie” nach Hartheim gebracht und dort ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Rupertgasse 4, 5020 Salzburg
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Heinrich Auer wurde am 21. September 1909 in Salzburg Maxglan geboren. Er war ledig und von Beruf Konditor. Während des Nationalsozialismus war Heinrich Auer Mitglied der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und bei den städtischen Gaswerken als Heizer angestellt. Im Januar 1942 wurde er verhaftet und am 24. August 1942 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Gegen ihn wurde ein Prozess vor einem “Volksgerichtshof” in Salzburg am 6. April 1943 wegen “Zersetzung der deutschen Wehrkraft in Verbindung mit landesverräterischer Begünstigung des Feindes und Vorbereitung zum Hochverrat” geführt, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Sein Todesurteil wurde am 20. Juli 1943 in München-Stadelheim vollstreckt. Sein Leichnam wurde der Anatomie Würzburg zu Studienzwecken übergeben und nicht bestattet.

Adresse: Vogelweiderstraße 91, 5020 Salzburg
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Therese Bammer, geborene Rabeder, wurde am 17. August 1869 in Feldkirchen an der Donau in der Nähe von Linz geboren. Sie war die zweite Ehefrau von Franz Bammer, welcher von Beruf Gerichtsdiener war und aus seiner ersten Ehe drei Kinder hatte. Franz Bammer starb 1919 und danach wohnte Therese Bammer bei ihrem Stiefsohn Otto. Ab 1924 war Therese Bammer Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Sie wurde von dort am 16. April 1941 nach Hartheim gebracht und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie” ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Auerspergstraße 49, 5020 Salzburg
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Johanna Bauchinger wurde am 16.3.1903 in Maxglan geboren und war das jüngste Kind des Ehepaares Franziska und Franz Bauchinger. Die Mutter Franziska starb bereits 1917 und der Vater, welcher als Taglöhner tätig war, heiratete erneut, starb aber ebenfalls bereits 1920. Johanna Bauchinger konnte keinen Beruf erlernen und war daher als Dienstmädchen tätig. Sie bekam bereits mit 16 Jahren ein Kind, welches aber bei der Geburt starb. Sie lebte eine Zeit lang bei ihrer Stiefmutter und kam dann als Pflegling in ein Heim und anschließend als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg, wo sie stationär untergebracht war. Von dort aus wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie” ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 33, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Agathe Baumann wurde am 28.11.1941 im Zwangslager als Tochter der Musikantin Amalie Baumann, geborene Blach, und des Musikanten Mathias Krems, geboren. Das Paar hatte insgesamt vier Kinder namens Ernst, Anna, Frieda und Agathe. Sie wurde in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 12.5.1943 ermordet. Die gesamte Familie fand dort den Tod.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Frieda Baumann wurde am 17. August 1939 in Salzburg als Tochter der Musikantin Amalie Baumann, geborene Blach, und des Musikanten Mathias Krems geboren. Das Paar hatte insgesamt vier Kinder namens Ernst, Anna, Frieda und Agathe. Frieda wurde in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 31. Oktober 1943 ermordet. Die gesamte Familie fand dort den Tod.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Franz Baumgartner wurde am 16. September 1917 in der steirischen Gemeinde Birkfeld geboren. Seine Mutter war die ledige Hilfsarbeiterin Juliana Baumgartner. Franz Baumgartner war mit Erika Ratfelder verheiratet und von Beruf Dreher bzw. Fräser. Er war als Soldat Teil der deutschen Wehrmacht. Aufgrund von Ungenauigkeiten in den Quellen kann nicht festgelegt werden, ob Baumgartner Anfang 1944 auf Fronturlaub in Österreich oder als Soldat in Saalfelden stationiert war. Fakt ist, dass er desertierte. Der Kriegsinvalide Matthias Deutlinger aus Saalfelden half Franz Baumgartner bei seiner Flucht, trotzdem wurden beide von der Gestapo verhaftet. Baumgartner wurde von einem Kriegsgericht der Division 418 in Salzburg wegen “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde am 19. Mai 1944 in München-Stadlheim mittels Köpfung vollstreckt.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Hermine Bechinsky, geborene Stein, wurde am 25. Mai 1861 in Teltsch (Telc),in Mähren geboren. Die Jüdin lebte mit ihrem Mann Josef Bechinsky bis zu dessen Tod am 3. Dezember 1912 in Wien. Danach zog sie zu ihrer 1886 geborenen Tochter Ella und deren Ehemann, Realschulprofessor Dr. Otto Fuchs, nach Salzburg. Hermine flüchtete 1938 in die damals noch freie Tschechoslowakei, die im März 1939 zum „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ unter deutscher Herrschaft erklärt wurde. Hermine Bechinsky wurde am 18. Mai 1942 Trebitsch (Trebic) in Mähren nach Theresienstadt deportiert und dort am 30. April 1943 ermordet.

Adresse: Hans-Prodinger-Straße 19, 5020 Salzburg
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Rudolf Beer wurde am 2. Oktober 1901 im Salzburger Stadtteil Itzling in eine Eisenbahnerfamilie geboren. Er war vom Beruf her Schuhmacher und lebte zeit seines Lebens bei seinen Eltern. Rudolf Beer war als Hilfsgendarm im Juli 1934 bei der Verhaftung von nationalsozialistischen Putschisten aus Lamprechtshausen beteiligt. Auf Betreiben des NSDAP-Ortsgruppenleiters von Itzling, Johann Hofer, wurde Rudolf Beer am 26. Juli 1938 von der Gestapo verhaftet und am 31. August 1938 vom Polizeigefängnis Salzburg in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Durch eine Intervention des NSDAP-Ortsgruppenleiters Hofer wurde Rudolf Beer vom KZ Dachau am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen überstellt und dort am 17. April 1940 ermordet. Heute weiß man, dass Rudolf Beer Opfer der politischen Rache war.

Adresse: Salzburger Schützenstraße 17, 5020 Salzburg
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Johann Belousov wurde am 16. Oktober 1938 in Salzburg geboren. Er war das Kind einer Näherin und ihres Partners, welcher als Monteur tätig war. Der zweijährige Johann wurde am 25. Juli 1941 in die Heilanstalt Eglfing-Haar bei München eingewiesen. Dort ist er am 16. August 1941 gestorben. Die offizielle Todesursache lautete “Diphterie”. Mittlerweile konnte erforscht werden, dass fünf beeinträchtigte beziehungsweise kranke Kinder aus Salzburg in Eglfing-Haar umgekommen sind. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Werkstättenstraße 12, 5020 Salzburg
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Adolf Beranek wurde am 6. Juni 1915 in Salzburg den Eltern Maria und Johann Beranek geboren. Die Familie lebte im Stadtteil Itzling. Adolf Beraneks Vater Johann diente im Ersten Weltkrieg und war als Schwerinvalide arbeitsunfähig. Er starb 1929, als Adolf erst 14 Jahre alt war. Daraufhin geriet der Jugendliche in Konflikt mit dem Gesetz und war eine Zeit lang in einem Erziehungsheim, bevor er wieder bei seiner verwitweten Mutter leben konnte. Adolf Beranek unterhielt eine Beziehung mit seiner Freundin Emma und gemeinsam bekamen sie 1940 einen Sohn namens Helmut. Adolf Beranek wurde 1939 in die Wehrmacht eingezogen. Da er sich seinen Vorgesetzten wiederholt widersetzte geriet er in die Fänge der Wehrmachtsjustiz und wurde in das Wehrmachtsgefängnis Torgau verschleppt. Dort wurde er zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils fand am 30. September 1942 statt.

Adresse: Kirchenstraße 49, 5020 Salzburg
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Johann Bermoser wurde am 18. August 1903 in Eggelsberg bei Mattighofen geboren. Er heiratete Rosa Schallmoser und gemeinsam bekamen sie 1927 eine Tochter namens Elfriede. Die Familie lebte im Arbeiterheim Itzling und die Eltern waren bis zum Verbot 1934 Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft. Unter dem NS-Regime waren Johann und Rosa Bermoser Mitglieder der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Doch ihr Engagement in der kommunistischen Widerstandszelle wurde aufgedeckt. Im Frühjahr 1942 erfolgte die Verhaftung der beiden. Johann Bermoser wurde wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt, jedoch nie verurteilt. Während seiner Haft wurde er stark misshandelt und schwer krank aus der Haft entlassen. Am 20. November 1944 starb er an den Haftfolgen in Salzburg.

Adresse: Schopperstraße 20, 5020 Salzburg
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Rosa Bermoser, geborene Schallmoser, wurde am 17. Januar 1900 in Kirchberg bei Mattighofen geboren. Sie heiratete Johann Bermoser und bekam 1927 Tochter Elfriede. Die Familie lebte zusammen mit der Familie ihres Bruders Karl Schallmoser im Arbeiterheim Itzling. Rosa Bermoser gehörte der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft bis zu deren Verbot 1934 an. Im nationalsozialistischen Österreich war sie Teil einer Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und Mitglied der kommunistischen Frauengruppe. Im Frühjahr 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann Johann Bermoser verhaftet. Rosa Bermoser wurde ohne Gerichtsverfahren in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort am 14. Oktober 1942 ermordet.

Adresse: Schopperstraße 20, 5020 Salzburg
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Karl Biack wurde am 12. September 1900 in Tulln in Niederösterreich geboren und war katholisch, Mitglied der katholisch-akademischen Studentenverbindung Norica und im Österreichischen Cartellverband (CV). Von Beruf war er Verwaltungsjurist im Staatsdienst und ab 1936 Polizeikommissär der Bundespolizeidirektion Salzburg. Er war mit Edeltraud Biack, geborene Siber, verheiratet und hatte zwei Kinder, Karl-Heinz, der im November 1938, und Eleonore, die im Februar 1942, geboren wurden. Die Familie lebte in Salzburg Parsch. Direkt nach dem “Anschluss” im März 1938 wurden die austrofaschistischen Spitzen der Politik, Verwaltung, Polizei und Justiz verfolgt. Karl Biack wurde aufgrund dieses Vorgehens aus dem Dienst entfernt und fortan durch die neuen Machthaber observiert, da er im Verdacht der politischen Opposition stand. Er begann daraufhin ein Medizinstudium in Innsbruck, wurde aber zu Beginn des Jahres 1943 aus dem “Ruhestand” zurück in den Dienst geholt, da es einen Mangel an qualifiziertem Personal gab. In der Nachbarschaft der Familie Biack lebten die Familien Hanifle, Platter, Schmiedinger, Seywald und Tinzl, die allesamt aus dem katholischen Milieu stammten. 1944 wurden die 29 Mitglieder dieser Familie wegen “Feindfunkhörens” und “zersetzender Reden habsburgisch-separatistischer Prägung” durch die Gestapo verfolgt, zwölf wurden verhaftet. Karl Biack wurde in einem “Volksgerichtshof”-Prozess in Salzburg am 21. und 22. Juli 1944, also kurz nach dem misslungenen Anschlag auf Adolf Hitler, zum Tode verurteilt. Am 11. September 1944 wurde er in das Strafgefängnis München-Stadelheim überstellt und am 7. November 1944 durch das Fallbeil getötet. Seine Frau und Kinder überstanden die Terrorjahre.

Adresse: Prälat-Winkler-Straße 7, 5020 Salzburg
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Josef Bieronski wurde am 20. Dezember 1924 in Niwka geboren und arbeitete als Gärtner in Łosino/Lossin. Er wurde dort von den deutschen Besatzern verhaftet, in das Konzentrationslager Groß-Rosen verschleppt und später in das KZ Dachau überstellt, wo er am 9. August 1942 als “Schutzhäftling” registriert wurde und den roten Winkel, welcher für politische Gefangene vorgesehen war, tragen musste. Aus dem KZ Dachau überstellte man ihn in das “Außenlager Salzburg – Polizeidirektion”, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Die Zwangsarbeiter des “Außenlagers Salzburg” waren vermutlich im Polizeigefängnis am Rudolfskai untergebracht. Am 18. November 1944 musste Josef Bieronski zum Entschärfen einer Zeitzünderbombe nahe dem Hotel Münchnerhof ausrücken. Die Bombe explodierte und er starb zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 3, 5020 Salzburg
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Eduard Bigler, geboren am 15. März 1868 im oberösterreichischen Wels, war Sohn des jüdischen Ehepaares David und Rosa Bigler und konvertierte 1894 zum evangelischen Glauben. Der Kaufmann und spätere Vizekonsul Argentiniens heiratete seine ebenfalls konvertierte Frau Jolanda Goldberger 1921. Durch den „Anschluss“ musste das Ehepaar am 21. März 1938 ihre Wohnung sowie ihr Büro im Stadtteil Äußerer Stein räumen und in ihre Villa in Aigen ziehen. Der dort eingemietete Dr. Friedrich Hoch denunzierte das Ehepaar bei der Gestapo. Eduard Bigler musste seine Villa verkaufen, behielt aber das Wohnrecht. Eine Restitution wurde später nicht gewährt. Durch die 1939 erlangte argentinische Staatsbürgerschaft glaubte sich das Ehepaar Bigler in Sicherheit. Doch mit Ende der diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern wurden sie am 28. Jänner 1944 verhaftet und am Tag darauf ins KZ Bergen-Belsen ins Lager für ausländische Juden deportiert. Eduard Bigler wurde dort am 4. Juni 1944 ermordet. Jolanda Bigler erlebte die Befreiung und kehrte nach Salzburg zurück, wo sie bis zu ihrem Tod am 17. Februar 1964 im Altersheim Hellbrunn um Gerechtigkeit kämpfte.

Adresse: Schwarzenbergpromenade 60, 5020 Salzburg
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Hedwig Bisentz, geborene Fürst, wurde als jüngstes von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Elise (Esther), geborene Dick, und Rudolf Fürst am 11. Juni 1889 in Salzburg geboren. Ihre Eltern betrieben einen Großhandel mit Kurz-, Wirk- und Galanteriewaren im Haus Linzer Gasse 5, wo sie auch wohnten und welches seit März 1892 ihr Eigentum war. Während des Novemberpogroms vom 9. auf den 10. November 1938 wurde ihr Geschäft geplündert, verwüstet und beschossen. Später wurde die Familie enteignet, einem Antrag auf Restitution gingen die Nachkriegsbehörden nie nach. Hedwig hatte mit dem Zahntechniker David Bisentz einen Sohn, Rudolf. Anfang Juli 1941 wurden sie aus ihrer Wohnung vertrieben und in einer „Sammelwohnung“ im 2. Wiener Bezirk gepfercht. Am 20. August 1942 wurden Hedwig und David mit 994 anderen Jüdinnen und Juden in das KZ Theresienstadt gebracht. Hedwig Bisentz wurde am 14. April 1943 dort ermordet. Von ihrem Ehemann sind Ort und Tag des Todes bisher unbekannt.

Adresse: Linzer Gasse 5, 5020 Salzburg
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Jan Blach wurde am 6. Januar 1875 in Dziesnik in Polen geboren, war verwitwet und Landarbeiter. Er war einer von über 6.000 “Fremdarbeitern”, welche im NS-Regime in der Stadt Salzburg stationiert waren und Zwangsarbeit zu verrichten hatten. Jan Blach war zunächst dem Arbeitslager Plain zugeteilt. Seit dem 4. September 1944 arbeitete er im Betrieb des Pferdehändlers Josef Noisternigg in Maxglan. Am 29. September 1944 starb der 69-jährige an einer schweren Verletzung mit Beckenquetschung und Oberarmfraktur im Landeskrankenhaus Salzburg. Ob die Todesursache ein Unfall oder Verbrechen war, ist bis dato ungeklärt.

Adresse: Innsbrucker Bundesstraße 57, 5020 Salzburg
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Johann Böckl wurde am 2. April 1921 in St. Gilgen geboren und war das erste von vier Kindern des Ehepaares Franziska und Johann Böckl. Die Familie übersiedelte 1930 nach Salzburg Itzling. Johann Böckl war in den 1930er Jahren kurzzeitig im Heim der Caritas St. Anton in Bruck an der Großglocknerstraße und im Heim des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen bei Linz zur Pflege untergebracht. Zwischendurch befand er sich zuhause, da seine Mutter Franziska Böckl ihn lieber bei sich als in Pflegeheimen wusste. Im Januar 1939 wurde Johann Böckl erneut seiner Familie weggenommen und im Heim in Gallneukirchen untergebracht. Von dort wurde er zusammen mit 63 anderen am 13. Januar 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schillerstraße 1, 5020 Salzburg
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Margit Bokor wurde am 1. April 1900 in Losoncz, ehemals Ungarn, heute Slowakei, als Kind jüdischer Eltern geboren. Nach Auftritten an der Dresdner Oper, die sie im Jahr 1933 umgehend verlassen musste, da sie als sogenannte “Volljüdin” galt, und der Wiener Staatsoper debütierte sie im Jahr 1934 als Sängerin bei den Salzburger Festspielen. Bis 1937 wirkte sie in insgesamt acht Produktionen in Salzburg mit. Nachdem sie im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der “Nürnberger Rassengesetze” – aus der Wiener Staatsoper vertrieben wurde, ging ihre Flucht über Amsterdam, Brüssel, Antwerpen und Rio de Janeiro und schließlich nach New York. Margit Bokor starb am 9. November 1949 in New York und ist am Calvary Cemetery, New York, bestattet.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Goffredo Bonciani wurde am 7. Februar 1922 in Florenz in Italien geboren, war ledig und Student der Rechtswissenschaften. Er leistete Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Wechsel Italiens am 8. September 1943 zu den Alliierten zu Zwangsarbeit bzw. als Kriegsgefangener nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Am 3. Juni 1944 flüchtete Goffredo Bonciani zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen/Zwangsarbeitern. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gelangen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener wollten flüchten und der Gendarm erschoss einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Goffredo Bonciani wurde “in Ermangelung von Beweisen” im Gegensatz zu drei seiner Mitflüchtenden freigesprochen. Tatsächlich wurde er aber der Gestapo übergeben und zunächst im Polizeigefängnis angehalten und dann in das Konzentrationslager Flossenbürg deportiert. Dort starb er am 26. Februar 1945 in Lengenfeld, einem Außenlager des KZ Flossenbürg.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Arthur Bondy wurde am 16. Februar 1877 in Wien als drittes von sieben Kindern des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Donath, und Josef Bondy geboren. Er war Versicherungsdirektor und heiratete in Brünn die dort am 25. Februar 1887 geborene Jüdin Irma Kessler. Sie hatten eine gemeinsame Tochter, Melitta Gertrude. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn zog die Familie nach Salzburg in den Stadtteil Riedenburg. Dort wohnten sie u.a. mit Arthurs ältestem Bruder Otto in einer Villa, die „arisiert“ und später nicht restituiert wurde. Ab Mai 1939 wohnten Arthur und Irma in Wien, weil sie aus Salzburg vertrieben wurden. Sie wurden am 28. November 1941 von dort mit 997 anderen Opfern in die weißrussische Stadt Minsk deportiert und ermordet. Sein Bruder Otto wurde am 14. Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet.

Adresse: Neutorstraße 20, 5020 Salzburg
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Irma Bondy, geborene Irma Kessler, wurde am 25. Februar 1887 in Brünn geboren und heiratete dort den Versicherungsdirektor Arthur Bondy. Gemeinsam hatte das jüdische Ehepaar eine Tochter, Melitta Gertrude. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn übersiedelte die Familie nach Salzburg, wo sie im Stadtteil Riedenburg u.a. mit dem Bruder von Arthur, Otto, in einer Villa lebten. Diese wurde später enteignet und nach dem Krieg nicht restituiert. Im Mai 1939 wurden sie nach Wien vertrieben, von wo aus sie am 28. November 1941 mit 997 anderen Opfern in die weißrussische Hauptstadt Minsk deportiert und ermordet wurden.

Adresse: Neutorstraße 20, 5020 Salzburg
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Otto Bondy, geboren am 5. September 1873 in Wien als ältester Sohn der sieben Kinder des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Donath, und Josef Bondy, war Unternehmer in Wien und Salzburg. Er lebte zeitweise in einer Villa in der Neutorstraße 20, u.a. mit seinem Bruder Arthur und dessen Familie. Die Villa wurde im Rahmen der „Arisierung“ 1939 an den Salzburger Rechtsanwalt Dr. Julius Bernhold übergeben und nicht restituiert. Otto Bondy wurde am 14. Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

Adresse: Neutorstraße 20, 5020 Salzburg
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Daniel Bonyhadi wurde am 23. Dezember 1863 in Loipersdorf auf der Schütt, im damaligen Komitat Pressburg des Königreichs Ungarn, als zweiter Sohn des jüdischen Ehepaares Netti Adelheit, geborene Perl, und Moses Moritz Bonyhadi, geboren. Daniel lebte seit den 1880er Jahren in Österreich und heiratete die in St. Pölten geborene Jüdin Klothilde, geborene Kronberger, mit der er fünf Kinder hatte. Klothilde und ihre Tochter starben allerdings bereits 1893. Daraufhin zog Daniel Bonyhadi mit seinen vier Söhnen nach Salzburg und heiratete 1896 die Jüdin Sarah Gross. Sie hatten drei Söhne. Die Familie lebte im „Faberhaus“ im Andrä-Viertel. Daniel Bonyhadi arbeitete als Lederhändler, dann als Versicherungsinspektor und schließlich als Generalagent. Er war Obmann des jüdischen Kranken- und Beerdigungsvereins „Chewra Kadische“ sowie Tempelvorsteher und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Seine Frau Sarah starb am 7. Mai 1931. Daniel Bonyhadi musste nach 42 Jahren Wohnhaft in Salzburg bereits im Juni 1938 sein Haus und Salzburg verlassen und nach Wien ziehen, wo er am 5. November 1939 starb.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Edgar Bonyhadi, geboren am 23. Mai 1888, war das älteste Kind des jüdischen Ehepaares Klothilde, geborene Kronberger, und Daniel Bonyhadi. Nach dem Tod seiner Mutter übersiedelte er mit seinem Vater und seinen drei Brüdern 1896 nach Salzburg, wo sein Vater ein zweites Mal heiratete und drei weitere Söhne bekam. Edgar blieb ledig und arbeitete in Wien als Bankangestellter, seit 1936 war er allerdings „in Ruhe“ (vermutlich entlassen) und kehrte nach Salzburg zurück. Edgar wurde von Wien, wo er zuletzt wohnte, am 20. Mai 1942 in die besetzte Sowjetunion, nach Maly Trostinec bei Minsk deportiert, wo er am 26. Mai 1942 ermordet wurde.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Gertrude Bonyhadi, née Löwit, wurde am 26. Jänner 1906 in Wien geboren. Sie war Jüdin, Modistin und mit Ludwig Bonyhadi verheiratet, mit dem sie eine Tochter, Ruth, hatte. Gertrude wurde am 15. Oktober 1941 mit ihrer Tochter nach Lodz und von dort am 23. August 1944 weiter in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Am 15. April 1945 wurde das Konzentrationslager von britischen Truppen befreit. Gertrude Bonyhadi starb allerdings am 1. Mai 1945 an den grassierenden Seuchen, wie ca. 13.000 weitere Häftlinge. Ihre Tochter Ruth überlebte und emigrierte 1946 in die USA.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Ludwig Bonyhadi, geboren am 30. November 1899 in Salzburg, war Sohn von Daniel Bonyhadi und dessen zweiter Ehefrau Sarah, geborene Gross. Er war verheiratet mit der in Wien geborenen Jüdin Gertrude Löwit, die als Modistin arbeitete. Sie hatten eine Tochter, Ruth. Gemeinsam mit Ludwigs verwitwetem Vater, Schwieger- und Großvater lebten sie seit Oktober 1934 in der Rainerstraße 4. Ludwig arbeitete ursprünglich in Wien als Versicherungsangestellter, dürfte später aber bis 1938 arbeitssuchend gewesen sein. Ludwig, zuletzt in Wien wohnend, wurde am 20. Oktober 1939 im ersten Transport mit 912 Juden nach Nisko im besetzten Polen deportiert und ermordet. Seine Ehefrau Gertrude und ihre gemeinsame Tochter Ruth wurden am 15. Oktober 1941 nach Lodz, am 23. August 1944 nach Bergen-Belsen deportiert und am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit. Während Gertrude am 1. Mai 1945 aufgrund der unter den Häftlingen verbreiteten Seuchen starb, überlebte Ruth und emigrierte im Mai 1946 in die USA.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Ruth Bonyhadi wurde am 18. Juni 1928 als Tochter des jüdischen Ehepaares Gertrude, geborene Löwit, und Ludwig Bonyhadi in Wien geboren. Die Familie lebte ab 1934 in Salzburg. Am 15. Oktober wurde Ruth mit ihrer Mutter nach Lodz, von dort am 23. August 1944 nach Bergen-Belsen deportiert. Die beiden erlebten die Befreiung am 15. April 1945 durch die britischen Truppen, allerdings starb ihre Mutter Gertrude am 1. Mai 1945 an einer Seuche. Ruth emigrierte im Mai 1946 in die USA, wo sie den 1938 aus Deutschland vertriebenen Herbert J. Rubel heiratete. Gemeinsam bekamen sie drei Töchter. Ruth starb am 11. Oktober 2001 in Richmond, Virginia.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Karl Böttinger wurde am 27. Oktober 1891 in Andorf im Bezirk Schärding geboren, war gelernter Tischler und seit 1918 Eisenbahner. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft bis zu ihrem Verbot im Februar 1934. Ab 1935 wohnte er mit seiner Ehefrau Rosa in der Stadt Salzburg. Unter dem NS-Regime gehörte Karl Böttinger zur Widerstandsgruppe Revolutionäre Sozialisten (RSÖ) in der Reichsbahnwerkstätte rund um Engelbert Weiss. Die Gruppen des Widerstandes wurden 1942 zerschlagen. Karl Böttinger, Matthias Holzer und Andreas Rehrl waren unter dem NS-Regime im Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert und wurden zu Zwangsarbeit genötigt. Sie mussten unter anderem nach Bombenangriffen den Schutt aufräumen und Bomben bergen. Am 17. November 1944 starben die drei beim Versuch eine Zeitzünderbombe am Max-Ott-Platz zu entschärfen.

Adresse: Max-Ott-Platz, 5020 Salzburg
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Maria Brandstätter wurde am 18. Juni 1887 in Faistenau bei Salzburg geboren und war die Tochter einer ledigen Dame bäuerlicher Herkunft. Sie wurde von der Salzburger Familie Hinterstoißer adoptiert und wuchs dort auf. Maria Brandstätter absolvierte eine Lehrerinnenausbildung und war Volksschullehrerin in Itzling. Aufgrund des Lehrerinnenzölibats blieb sie ledig. Maria Brandstätter wurde am 10. September 1940 in die Landesheilanstalt Salzburg als Patientin aufgenommen. Sie wurde von dort am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Ernest-Thun-Straße 13, 5020 Salzburg
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Johann Brandthaler wurde am 4. Juni 1895 im oberösterreichischen Handenberg geboren und arbeitete seit 1927 als Hausbursche und Diener in Salzburg, Gnigl und Maxglan. Er war ein leitender Funktionär in Salzburg in der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und wurde nach dem Verbot der Partei im Jahr 1933 mehrmals wegen illegaler Betätigung verhaftet. So wurde er vom Landesgericht Salzburg wegen “Verbrechen des Hochverrats” verurteilt und erhielt 1937 ein Aufenthaltsverbot für Salzburg. Aufgrund der Verfolgungserfahrung wegen seiner politischen Ansichten reiste Brandthaler 1937 nach Spanien, um dort aufseiten der Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Nachdem das Franco-Regime siegte, kehrte er nach Österreich zurück und wurde unter dem NS-Regime als Kommunist und “Rotspanier” verhaftet und am 9. Dezember 1940 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Er wurde in das KZ Neuengamme überstellt und starb dort am 2. November 1942 offiziell wegen “Versagen von Herz und Kreislauf bei Magen- und Darmkatarrh”. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Schlossergasse 1, 5020 Salzburg
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Walter Braunwieser wurde am 12.6.1922 in Hallwang bei Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiter. Er lebte in der Stadt Salzburg bei seinem verwitweten Vater. Bekannt ist, dass Walter Braunwieser aufgrund seiner sexuellen Orientierung im Nationalsozialismus zunächst strafrechtlich verfolgt, aber später zur Wehrmacht eingezogen wurde. Er war Teil des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments der Division 188. Er wurde von dem Kriegsericht der Division 188 wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe bzw. „Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Am 30.6.1942 wurde das Todesurteil auf dem Militärschießplatz Glanegg bei Salzburg vollstreckt.

Adresse: Plainstraße 8, 5020 Salzburg
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Franz Brož wurde am 13. Juli 1889 in der Gemeinde Liefering bei Salzburg geboren und war von Beruf her Schlosser und Oberwerkmann der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). 1919 heiratete er seine Frau Maria und zog in den Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Während des NS-Regimes war Franz Brož Mitglied der Widerstandsbewegung der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), wo er im Frühjahr 1941 durch Josef Haidinger für die Gruppe “Reichsbahnwerkstätte” angeworben wurde. 1942 deckte die Gestapo jedoch das Widerstandsnetzwerk auf. Franz Brož wurde am 4. März 1942 verhaftet und im August 1942 in das Zuchthaus Landsberg am Lech und im November 1942 wieder nach Salzburg transferiert und vor Gericht gestellt. Dort wurde er wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und im Januar 1943 in das Zuchthaus Straubing transferiert. Am 25. April 1945 wurde er auf dem Marsch in das Konzentrationslager Mauthausen von US-Truppen befreit, starb aber bereits am 12. August 1946 an den Haftfolgen.

Adresse: Haunspergstraße 27, 5020 Salzburg
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Johann Bruckmoser wurde am 17. Juni 1906 in St. Georgen bei Salzburg geboren. Er arbeitete in der Landwirtschaft seiner Eltern, war danach sechs Jahre Zeitsoldat im österreichischen Bundesheer und anschließend als Wachorgan tätig. Johann Bruckmoser war Mitglied in der austrofaschistischen Organisation “Vaterländische Front”. Ab Juli 1938 war er bei der Deustchen Reichsbahn als Zugschaffner beschäftigt. Er heiratete 1940 seine Frau Therese und lebte im Stadtteil Maxglan. 1940 stand er im Verdacht, regimekritische Aussagen getätigt zu haben, das Verfahren wurde jedoch eingestellt. 1941 schloss sich Bruckmoser der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an und betätigte sich im Widerstand gegen das NS-Regime. 1942 wurde die Widerstandszelle durch die Gestapo und dem Spitzel Josef Kirschner jedoch aufgedeckt und Johann Bruckmoser wurde am 25. Februar 1942 verhaftet. Später wurde er in das Zuchthaus Landeberg am Lech überstellt und danach erneut nach Salzburg, wo ihm und seinen Kollegen Ende November 1942 der Prozess gemacht wurde. Er wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt und in das Zuchthaus Straubing überstellt. Im Juli 1943 wurde von der deutschen Wehrmacht für das Strafbataillon 999 zwangsrekrutiert. Seine Einheit wurde am 25. November 1943 an die “Südfront” nach Griechenland verlegt und Johann Bruckmoser desertierte am 24. September 1944, um sich den griechischen Partisanen anzuschließen. Dort wurde er von britischen Truppen gefangen genommen und als “prisoner of war” am Suezkanal inhaftiert. Im Dezember 1946 wurde er zurück nach Salzburg gebracht, starb aber bereits am 15. Juni 1948 an Tuberkolose.

Adresse: Gärtnerstraße 33, 5020 Salzburg
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Anton Brugger wurde am 9. April 1911 in Kaprun geboren. Ab den 1930er Jahren war er Mitglied der Reform-Adventisten, einer Bewegung der Siebenten-Tags-Adventisten, welche während des Austrofaschismus nicht verboten, aber streng beobachtet wurden. Anton Brugger war eine Zeit lang als Missionär auf den Straßen tätig und wurde deswegen am 10. August 1934 zu einer dreiwöchigen Arreststrafe verurteilt. Im NS-Regime versuchte er mit seiner Geliebten Ester über Italien nach Brasilien auszuwandern, aber der Versuch scheiterte und er kehrte allein nach Salzburg zurück. Brugger war gelernter Zuckerbäcker und in der Konditorei Fürst tätig. Da er sich weiterhin zu den Reform-Adventisten bekannte, wurde er am 14. März 1941 vom Sondergericht des Landesgerichtes Salzburg zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Strafe verbüßte er in einem Strafgefangenenlager in Dieburg bei Darmstadt. Im November 1942 wurde er zur Wehrmacht einberufen und widersetzte sich diesem Befehl. Deswegen wurde er am 5. Januar 1943 wegen “Wehrkraftzersetzung” zum Tode verurteilt und am 3. Februar 1943 in Brandenburg-Görden enthauptet.

Adresse: Josef-Schwer-Gasse 8, 5020 Salzburg
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Elsbeth (Elsa) Bulla, geborene Krämer, wurde am 20. November 1877 als Tochter des jüdischen Ehepaares Franziska (Fanny), geborene Mendl, und Gustav Gabriel Krämer, Kaufmann in Berlin Wilmersdorf, in Berlin geboren, konvertierte zum evangelischen Glauben und heiratete 1911 den Offizier Maximilian Bulla, der im Ersten Weltkrieg starb. Ihr gemeinsamer Sohn konnte im Frühling 1939 über die Schweiz in die USA flüchten. Elsbeth Bulla hingegen wurde, nachdem sie 28 Jahre in Salzburg gewohnt hatte, im Februar 1940 nach Wien abgeschoben, am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 5. November 1944 ermordet.

Adresse: Markus-Sittikus-Straße 15, 5020 Salzburg
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Maria Bumberger, geborene Ebner, wurde am 21. Dezember 1901 in Elsbethen in Salzburg geboren. Sie und ihr Ehemann Franz Bumberger waren keiner Widerstandszelle aktiv, wurden aber wiederholt von Anton Schubert, einem Widerstandskämpfer der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben und haben dies nicht an die Behörden gemeldet. Am 11. Juni 1942 wurde das Ehepaar verhaftet. Ohne gerichtliches Verfahren wurde Maria Bumberger am 21. Juli 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 17. November 1942 ermordet. Ihr Ehemann Franz Bumberger wurde in das KZ Dachau deportiert und überlebte die Haftzeit. Die Tochter von Maria und Franz Bumberger, Maria Golser, und Marias Schwester Anna Rinnerberger versuchten vergeblich Kontakt mit der im KZ Auschwitz fesgehaltenen Maria Bumberger aufzunehmen, sodass sie selbst beide vorübergehend inhaftiert wurden.

Adresse: Linzer Bundesstraße 26, 5020 Salzburg
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Friedrich Buxbaum wurde am 23. September 1869 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. Er heiratete im Jahr 1901 die Jüdin Katharina Schostal. Im darauffolgenden Jahr bekam das Paar ihren Sohn Erich, der in der Israelitischen Kultusgemeinde registriert wurde. 1903 konvertierte die Familie zum katholischen Glauben. Buxbaum hatte mit dem Rosé-Quartett zwei Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der „Nürnberger Rassengesetze” – wurde Friedrich Buxbaum aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und Philharmoniker vertrieben. Der Familie gelang im Herbst 1938 die Flucht nach London, wo Friedrich Buxbaum am 2. Oktober 1948 verstarb.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Franziska Casagranda, geborene Schlager, wurde am 28. Juli 1894 in Salzburg geboren und war die Tochter des Ehepaares Franziska und Karl Schlager. Sie heiratete Johann Casagranda, welcher Angestellter bei der Salzburger Sparkasse war, und gemeinsam bekamen sie 1929 eine Tochter. Am 3. September 1939 wurde Franziska Casagranda als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und von dort am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Villagasse 7, 5020 Salzburg
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Latif Čeliković wurde am 12. November 1902 in Ripač in Bosnien-Herzigowina geboren. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder und war Hilfsarbeiter. Zusammen mit seiner Familie lebte er in Belgrad, als dieses durch die deutsche Wehrmacht 1941 schwer zerstört und besetzt wurde. Er wurde als “serbischer Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter, nach Salzburg in das Reichsbahnlager gebracht und am Salzburger Hauptbahnhof in der Nacht zum 3. März 1944 von einem Zug überrollt.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Jean Baptiste Chadebaud wurde am 8. November 1905 in Ivry-sur-Seine in der Nähe von Paris geboren. Er wurde als Zwangsarbeiter nach Salzburg verschleppt und musste im Reichsbahnlager arbeiten. Beim ersten Bombenangriff auf die Stadt Salzburg durch US-amerikanische Einheiten wurde unter anderem primär der Hauptbahnhof als militärisch wichtiger Knotenpunkt anvisiert. Die dortigen Zwangsarbeiter*innen durften nicht in die sicheren Luftschutzstollen der Stadt, obwohl diese von ihnen selbst errichtet wurden. So starb Jean Baptiste Chadebaud am 16. Oktober 1944 durch einen Bombentreffer.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Michael Chartschenko wurde am 20. Februar 1914 in Rubanowka in der Ukraine geboren. Über sein weiteres Leben ist fast nichts bekannt. Michael Chartschenko war Häftling in Konzentrationslager Dachau und wurde nach Salzburg überstellt, um dem “Himmelfahrtskommando” der Stadt zu dienen. Dabei handelte es sich um ein Zwangsarbeitskommando, das dem Schuttaufräumen, dem Suchen von Bomben und Entschärfen von Zeitzündern diente. Tatsächlich überlebte Chartschenko überdurchschnittlich lange die gefährliche Tätigkeit. Als das KZ Dachau am 29. April 1945 durch Alliierte Truppen befreit wurde, befand sich Chartschenko in der Stadt Salzburg und bekam von seiner offiziellen Befreiung, da er ja einer Außenstelle des KZ Dachaus unterstand, nichts mit. Am 4. Mai 1945 wurde die Stadt Salzburg ohne Gegenwehr den US-Amerikanischen Streitkräften ohne Gegenwehr übergeben. Am selben Tag wurde Mcihael Chartschenko im Volksgarten von SS-Männern rücksichtslos erschossen: Mit Einschüssen am Rücken, im Kopf und im Herz. Die Täter flüchteten. Der Stolperstein für Michael Chartschenko war der erste, der in der Stadt Salzburg am 22. August 2007 verlegt wurde.

Adresse: Volksgarten Salzburg, 5020 Salzburg
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Luigi Cobai wurde am 26. September 1898 in Tarcento in der italienischen Provinz Udine geboren. Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder. Von Beruf war er Maurer. Er kam als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter, in das Reichsbahnlager in Salzburg. Am 16. Juli 1942 starb Luigi Cobai. Die offizielle Todesursache lautete “Freitod durch Durchschneiden des Halses”.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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René Lucien Coilliaux wurde am 12. September 1913 in Vimy in Frankreich geboren. Er war ein französischer Kriegsgefangener, der nach Salzburg verschleppt und zu Zwangsarbeit angehalten wurde. Er war am Bau der neuen Staatsbrücke, damals “Dr.-Todt-Brücke” genannt, beteiligt. Als Zwangsarbeiter waren die Arbeitsbedingungen äußerst gefährlich und notdürftig. Er verunglückte am 2. Dezember 1942 beim Bau und ertrank in der Salzach. Seine Hinterbliebenen hatten keinen Anspruch auf Opferfürsorge im befreiten Österreich.

Adresse: Staatsbrücke, 5020 Salzburg
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Rosemarie Daxer wurde am 1. Februar 1942 in Salzburg geboren. Sie war die Tochter einer ledigen Hausgehilfin, welche das Kind nicht behalten konnte oder wollte. Deshalb wurde Rosemarie Daxer im “Dienstmädchenheim” in der Griesgasse 8 untergebracht und auf Antrag des zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Reichsstatthalters des Reichsgaues Salzburg, Gustav Adolf Scheel, in die “Wiener städtische Nervenklinik für Kinder” (Am Spiegelgrund) eingewiesen. Dort wurde sie am 12. Juli 1943 im Pavillon 15/I (Todespavillon) aufgenommen. Die untersuchende Ärztin des Kindes, Marianne Türk, erstellte am 21. August 1943 Meldung an den “Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden” über Rosemarie Daxer. Am selben Tag, den 21. August 1943, starb das Kind. Die offizielle Todesursache lautete “Lungenentzündung”. Mittlerweile haben Recherchen gezeigt, dass der unterernährten Rosemaria Daxer Veronal oder Luminal verabreicht wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Griesgasse 8, 5020 Salzburg
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Grete de Francesco wurde am 5. November 1893 als Margarethe Weissenstein in Wien geboren. Ihre jüdischen Eltern Else, geborene Kuffler, und Emanuel Weissenstein ließen sie und ihre beiden Schwestern 1899 in der Wiener Lutherischen Stadtkirche taufen. 1928 erwarb Margarethe mit ihren Schwestern und ihrer Mutter eine Villa in Salzburg, in der sich ein Sanatorium befand. Das Gebäude wurde vom NS-Regime zwar nicht enteignet, aber unter Zwangsverwaltung gestellt. Margarethe Weissenstein heiratete Julius De Francesco. Sie bekamen einen Sohn, Peter, der allerdings bereits 1923 im fünften Lebensjahr starb. 1919/1920 erhielt Grete die italienische Staatsbürgerschaft. Sie war eine namhafte Forscherin, Journalistin und Antifaschistin. Sie lebte unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Paris, Basel und Mailand. Im Oktober 1944 wurde Margarethe de Francesco als Jüdin und Antifaschistin denunziert und verhaftet. Sie war in Gries bei Bozen interniert und wurde am 14. Dezember 1944 mit 68 Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert. Vermutlich wurde sie dort in der Gaskammer ermordet. Ihr Mann und ihre Schwestern überlebten.

Adresse: Franz-Josef-Straße 6, 5020 Salzburg
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Norbert Deininger wurde am 7.8.1923 in Baden bei Wien geboren. Seine Eltern hießen Margarete und Wunibald Deininger. Wunibald Deininger war von Beruf Architekt und Lehrer an der Staatsgewerbeschule (heute HTL) in Salzburg und von 1931 bis 1946 Professor an der Technischen Hochschule Graz. Die Familie wohnte in Salzburg. Norbert Deininger war als Pflegling im Konradinum Eugendorf, einem Heim des Landes Salzburg, untergebracht und wurde dort betreut. Im November 1938 wurde er in die Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau verlegt, welche von dem Orden der Barmherzigen Schwestern betreut wurde. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, die sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Norbert Deininger wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Arenbergstraße 29a, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Alexander Dubina war einer der vier Zwangsarbeiter des Rüstungsbetriebs, welche versucht hatten zu fliehen. Sie wurden im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert. Am 20. August 1943 entschloss man sich dazu, sie im Hof der Rüstungsfabrik zwecks der Abschreckung vor der gesamten Belegschaft am Galgen zu erhängen. So starb auch der am 24. Oktober 1926 in Rowinki in der Ukraine geborene Alexander Dubina durch die Gestapo, welche die Hinrichtungen durchführte.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Ignaz Duda wurde am 6. Februar 1899 in Maxglan geboren. Er war das einzige Kind des Ehepaares Elise und Alois Duda. Ignaz Duda erlernte den gleichen Beruf wie sein Vater und wurde Tischler. Der Vater Alois Duda verstarb 1928 und Ignaz Duda lebte bei seiner Mutter, welche auch seine Sachwalterin war und somit die Vorsorgevollmacht besaß. Ein Jahr nach dem sogenannten “Anschluss” wurde Ignaz Duda am 25. April 1939 in die Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Josef-Schwer-Gasse 5, 5020 Salzburg
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Rudolf Dullinger wurde am 14. Mai 1884 in Salzburg geboren und war von Beruf Friseur. Er war verheiratet und hatte vier Kinder. Gemeinsam lebte die Familie in der Stadt Salzburg. Rudolf Dullinger war seit 1922 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Seine Frau ließ sich 1929 von ihm scheiden und zog mit den vier Kindern weg. Rudolf Dullinger wurde am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Römergasse 27, 5020 Salzburg
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Ludwig Dunhofer wurde am 29. September 1900 in Altheim bei Braunau geboren und war das älteste von fünf Kindern des Ehepaares Amalia und Johann Dunhofer. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Ludwig Dunhofer, als Hilfsarbeiter tätig, war ab März 1927 Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Er wurde am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Ignaz-Harrer-Straße 45, 5020 Salzburg
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Irene Dziub wurde am 18. Januar 1918 in Wędrogów bei Kowiesy in Polen geboren. Sie war verheiratet und lebte mit ihrer Familie in Warschau. Unter der deutschen Besatzung Polens wurde sie nach Salzburg verschleppt und war ab 21. Februar 1944 Küchenhilfe bei der Familie Wintersteiger. Am 5. Oktober 1944 starb die als Zwangsarbeiterin eingesetzte Irene Dziub laut der Kriminalpolizei durch “Vergiftung mit Salzsäure”. Sie hinterließ ein Kind in Warschau.

Adresse: Kaigasse 7, 5020 Salzburg
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Oswald Eberhardt wurde am 7. Mai 1918 in Bremen in Norddeutschland geboren. Er war von Beruf Autoschlosser und seit 20. Juli 1938 mit Maria Hiemer aus Innsbruck verheiratet. Das Paar hatte ein gemeinsames Kind und lebte ab September 1939 in Innsbruck. Im Kriegsjahr 1941 wurde Oswald Eberhardt in die Wehrmacht eingezogen und war als Soldat Teil des Gebirgsjäger-Ersatzregiments 137, welches sich in der Kaserne Glasenbach bei Salzburg aufhielt. Dort verweigerte er aus heute unbekannten Gründen den Kriegsdienst. Deswegen wurde er vor ein Kriegsgericht der Division 1988 gestellt und aufgrund von “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 7. Juli 1941 auf dem Militärschießstand in Glanegg bei Salzburg vollzogen. Seine Witwe und der gemeinsame Sohn hatten aufgrund der Wehrmachtsdesertion Eberhardts nach dem Ende des NS-Regimes keinen Anspruch auf Opferfürsorge.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager kamen 18 Kinder zur Welt, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Anton Eberle wurde am 16. Juli 1940 in Salzburg geboren. Seine Eltern waren Berta Eberle, eine Schirmmacherin, und Josef Schöpf, welcher Schleifer vom Beruf war. Das Paar hatte fünf Kinder namens Ludwig, Franziska, Wilhelmine, Anton und Gustav. Im Zwangslager wurden auch Anton Eberles Großeltern Benedikt und Gertraud Eberle festgehalten. Anton Eberle wurde am 23. Mai 1943 im KZ Auschwitz ermordet; insgesamt drei Generationen der Familie Eberle wurden dort getötet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Gustav Eberle wurde am 16. Dezember 1941 im Zwangslager geboren. Seine Eltern waren Berta Eberle, eine Schirmmacherin, und Josef Schöpf, welcher Schleifer vom Beruf war. Das Paar hatte fünf Kinder namens Ludwig, Franziska, Wilhelmine, Anton und Gustav. Im Zwangslager wurden auch Gustav Eberles Großeltern Benedikt und Gertraud Eberle festgehalten. Gustav Eberle wurde am 23. April 1943 im KZ Auschwitz ermordet; insgesamt drei Generationen der Familie Eberle wurden dort getötet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Josef Egger wurde am 8. März 1891 in Radstadt geboren. Er war ledig und vom Beruf her Kaufmann. Josef Egger, homosexuell, lebte in der Stadt Salzburg und war nach dem österreichischen Strafgesetz unter §129 I b vorbestraft, da Homosexualität verboten war. 1939 wurden in der Stadt Salzburg sechs Männer aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verhaftet und strafrechtlich verfolgt, darunter auch Josef Egger. Er wurde am 5. Oktober 1940 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort mit der Nummer 20149 registriert. Egger wurde im KZ Dachau gezwungen, einen grünen Winkel zu tragen. Dies war eine Zwangskennzeichnung im Nationalsozialismus für sogenannte “Berufsverbrecher”. Am 5. April 1941 wurde Josef Egger im KZ Dachau ermordet.

Adresse: Meierhofweg 13, 5020 Salzburg
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Berta Eisenberg, geborene Nussenblatt, wurde am 5. Dezember 1884 in Stryj (damaliges österreichisches Kronland Galizien) geboren. Ihre Eltern waren das jüdische Ehepaar Scheindel, geborene Jäger, und Feiwel Nussenblatt. Die Familie zog mit ihren fünf Kindern zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Wien. 1907 heiratete Berta den Kaufmann Siegfried (Salomon) Eisenberg. Dieser lebte seit 1902 in Salzburg und betrieb das Kaufhaus S. Eisenberg. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder. Siegfried starb 1924, Berta führte das Kaufhaus weiter. Mitte der 1930er Jahre musste das Geschäft verkauft werden und Berta mit ihren Kindern Paula und Robert Salzburg verlassen. Am 18. Oktober 1940 bekam Paula ein Kind namens Leah. Die drei Generationen von Frauen der Familie Eisenberg – Berta, Paula und Leah – wurden am 3. Dezember 1941 im ersten von insgesamt vier Transporten aus Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im Wald von Bikernieki bei Riga im März 1942 ermordet.

Adresse: Lessingstraße 6, 5020 Salzburg
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Leah Eisenberg, geboren am 18. Oktober 1940, war nur etwas über ein Jahr alt, bevor sie gemeinsam mit ihrer Mutter Paula und ihrer Großmutter Berta Eisenberg am 3. Dezember 1941 mit dem ersten von insgesamt vier Transporten aus dem nationalsozialistischen Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im März 1942 im Wald von Bikernieki bei Riga bei der sogenannten „Aktion Dünamünde“ ermordet wurde.

Adresse: Lessingstraße 6, 5020 Salzburg
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Paula Eisenberg, geboren am 6. März 1907 in Salzburg, ist die Tochter des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Nussennblatt und Siegfried Eisenberg. Ihre Eltern führten das Kaufhaus S. Eisenberg. Mitte der 1930er Jahre musste das Geschäft verkauft werden und Paula zog mit ihrer verwitweten Mutter Berta und ihrem Bruder Robert aus Salzburg weg. Paula gebar am 18. Oktober 1940 ihre Tochter Leah. Gemeinsam mit dieser und ihrer Mutter wurde sie am 3. Dezember 1941 mit dem ersten von insgesamt vier Transporten aus dem nationalsozialistischen Wien in das vom NS-Regime besetzte Lettland deportiert und im Wald von Bikernieki bei Riga im Rahmen der sogenannten „Aktion Dünamünde“ im März 1942 ermordet.

Adresse: Lessingstraße 6, 5020 Salzburg
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Karl Emminger wurde am 26. September 1878 in Deutsch-Altenburg in Niederösterreich geboren. Er war von Beruf Schlosser, Werkmeister und Eisenbahner. Zusätzlich engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und vereinte mehrere Ämter auf sich: Gewerkschafter, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer, Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes, sozialdemokratischer Politiker, Mitglied des Gemeinderats von Gnigl, Landtagsabgeordneter, Mitglied der Salzburger Landesregierung und Landesrat bis zum Verbot der Partei 1934. Während des Austrofaschismus wurde Karl Emminger, dem keine widerständigen Tätigkeiten nachgewiesen werden konnten, pro forma für drei Monate verhaftet. Unter dem NS-Regime wurde er erneut wegen Verdachts der politischen Organisation und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” im November 1942 festgenommen. Er wurde am 7. Mai 1943 von der Anklage freigesprochen, starb aber am 3. Mai 1944 an den Folgen der Haft.

Adresse: Kreuzstraße 14, 5020 Salzburg
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Rosa Engländer, geboren am 6. März 1896 in Salzburg, war das dritte Kind des seit 1891 in Salzburg lebenden jüdischen Ehepaares Gisela und Theodor Engländer. Rosa arbeitete als Modistin. Sie konvertierte vor 1938 zum evangelischen Glauben, flüchtete nach Prag, vermutlich zu ihrem von ihrer Mutter geschiedenen Vater Theodor Engländer. Am 3. November 1941 wurde sie von Prag nach Lodz deportiert und entweder im Ghetto Lodz oder einem Vernichtungslager ermordet.

Adresse: Griesgasse 17, 5020 Salzburg
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Günther Erlbeck wurde am 25.7.1895 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Er war geschieden und als kaufmännischer Angestellter in der Stadt Salzburg tätig. Aufgrund einer Denunziation wurde Günther Erlbeck am 13. Dezember 1941 in Salzburg verhaftet und am 23. Jänner 1942 wegen Homosexualität zu sechs Monaten schweren Kerkers verurteilt. Nach Verbüßung der auferlegten Strafe wurde er aber nicht freigelassen, sondern in das KZ Flossenbürg deportiert und dort am 20. Juli 1942 als Homosexueller registriert. Am 28.7.1942 wurde er im KZ Flossenbürg ermordet.

Adresse: Franz-Josef-Straße 14, 5020 Salzburg
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Margarethe „Gretl“ Etlinger, geborene Horn, wurde am 9.3.1888 in Budapest geboren. Sie war wie ihr Vater Karl Gustav Horn eine zum evangelischen Glauben konvertierte Jüdin. Ihre Mutter Maria Horn war keine Jüdin. Margarethe war Schauspielerin und mit dem bekannten österreichischen Schauspieler Karl Etlinger verheiratet. Gemeinsam lebten sie in Berlin-Wilmersdorf, bevor sie nach ihrer Scheidung im Jänner 1933 nach Salzburg zog. Schon vor März 1938 engagierte sie sich als österreichische Patriotin, 1939/40 wurde sie schließlich wegen antinazistischen Äußerungen inhaftiert. Nach einer Denunziation wurde sie im August 1941 erneut von der Gestapo verhaftet, im November desselben Jahres vom Polizeigefängnis in Salzburg ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert und dort am 14.3.1942 ermordet.

Adresse: Ernest-Thun-Straße 7, 5020 Salzburg
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Johann Facinelli wurde am 27.10.1887 in Bischofshofen geboren, war verheiratet und Gastwirt in Bischofshofen. Als Angehöriger der österreichischen Heimwehr und als Hilfspolizist war er am 26. Juli 1934 bei der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putsches am Mandlingpass bei Radstadt beteiligt. Nach den Ereignissen des Juli 1934 übersiedelte Johann Facinelli mit seiner Familie in die Stadt Salzburg. Trotz Wechsels des Wohnorts wurde Facinelli Opfer des „illegalen” nationalsozialistischen Terrors, da im September 1935 eine Briefbombe an ihn andressiert war. Die Briefbombe konnte jedoch vor der Postzustellung abgefangen werden. Die von der Polizei ermittelten Täter flüchteten über die Grenze in das nationalsozialistische Deutschland. Johann Facinelli war in der Stadt als Krankenkassakontrolleur tätig. Am 13. März 1938 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putsches von 1934 verhaftet und am 11. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Dort wurde er am 4.6.1938 ermordet.

Adresse: Rupertgasse 13, 5020 Salzburg
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Julius Faist wurde am 19.8.1889 in Wien geboren. Er lebte in der Stadt Salzburg und war als Homosexueller im Strafregister des Landesgerichts Salzburg vermerkt. Er wurde am 19. Mai 1943 aufgrund seiner sexuellen Orientierung zu 18 Monaten schweren Kerker verurteilt und nach der Verbüßung seiner Haftstrafe vom Polizeigefängnis Salzburg in das KZ Mauthausen deportiert, wo er am 22. September 1944 als Häftling registriert und gezwungen wurde, den rosa Winkel zu tragen. Vom Stammlager Mauthausen wurde er nach Gusen verlegt und dort am 30.11.1944 ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Anna Fassa, geborene Krejci, wurde am 15.1.1878 in Liefering bei Salzburg geboren. Sie war verheiratet mit Anton Fassa, welcher von Beruf Malermeister war. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter namens Antonia und Anna. Anton Fassa starb im Februar 1919 und die jüngere Tochter Antonia starb im November 1919 kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes. Auch die ältere Tochter Anna starb bereits im Juli 1921 im Alter von 26 Jahren. Anna Fassa wurde 1936 entmündigt und 1937 in die „Landesheilanstalt" Salzburg-Lehen eingewiesen. Am 16.4.1941 wurde sie von dort nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Steinbruchstraße 8, 5020 Salzburg
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Berta Feitzinger wurde am 24.6.1910 in Wien geboren. Ihre Mutter war eine ledige Dienstmagd, die nach Wien gezogen war. Berta Feitzinger war pflegebedürftig und wurde im Juli 1923 in das Gemeindespital St. Anna bei Gnigl in Salzburg eingewiesen. Noch 1923 kam sie in das Erziehungsheim St. Josef, welches von den „Schwestern vom Guten Hirten” geleitet wurde. Von 1929 bis 1934 arbeitete Berta Feitzinger in privaten Haushalten und kam 1934 wieder in das Erziehungsheim St. Josef. Im März 1934 wurde sie in die „Landesheilanstalt" Salzburg stationär eingewiesen. Im Jänner 1939 wurde sie in die Pflegeanstalt Schernberg bei Schwarzach im Pongau verlegt und anschließend wieder zurück in die „Landesheilanstalt". Von dort wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Hellbrunnerstraße 14, 5020 Salzburg
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Anna Ferfolja wurde am 6.6.1925 in Gorica in Slowenien geboren und war italienische Staatsangehörige. Sie schloss sich vermutlich einer Partisan*innengruppe an und wurde durch die SS aufgegriffen. Sie wurde am 30. Jänner 1944 von Triest in das KZ Ravensbrück überstellt. Tatsächlich verlief ihre Deportation über mehrere Stationen: Zunächst kam sie in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde am 4. Februar 1944 mit einem Sammeltransport in das KZ Mauthausen gebracht und von dort weiter in das KZ Ravensbrück, wo man sie am 15. Februar 1944 registrierte. Sie starb im KZ Ravensbrück.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Friedrich Fimberger wurde am 28.2.1901 in Haigermoos im Bezirk Braunau am Inn geboren und war von Beruf Fleischhauer. Unter dem NS-Regime lebte er in der Stadt Salzburg und war ab Dezember 1943 als Wachmann in der „Glockengießerei Oberascher”, welche im Nationalsozialismus zu einem Rüstungsbetrieb wurde, tätig. Am 3. Dezember 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und als „Schutzhäftling” in das KZ Dachau deportiert. Dort wurde er am 25.2.1945 ermordet. Die Verfolgungsgründe lassen sich nicht rekonstruieren.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Emilie Fischer, geborene Taussig, wurde am 27.8.1885 in Rakonitz (Böhmen) geboren. Sie war verheiratet mit dem jüdischen Kaufmann und Teilhaber sowie Geschäftsleiter der Firma „Fischer & Aninger“ in Salzburg. Sie hatten einen Sohn, Walter, geboren am 12.7.1908 in Salzburg. Ihre Wohnung im Andrä-Viertel mussten sie bereits im Juni 1938 räumen, flüchteten nach Wien und wurden schließlich am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Emilie wurde am 26.12.1943 ermordet, ihr Ehemann Ludwig am 26.4.1944.

Adresse: Franz-Josef-Straße 12, 5020 Salzburg
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Ludwig Fischer, geboren am 31.12.1868 in Jungbunzlau (Böhmen), war Kaufmann, Teilhaber und Geschäftsleiter der Bürsten und Galanteriewaren Firma „Fischer & Aninger" in Salzburg und jüdischen Glaubens. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Emilie, geborene Taussig, und seinem Sohn (gestorben 1930) lebte er in einer Wohnung im Andrä-Viertel, die bereits 1938 enteignet wurde. Sie flüchteten nach Wien, von wo aus sie am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Ludwig wurde am 26.4.1944 ermordet, seine Frau bereits am 26.12.1943.

Adresse: Franz-Josef-Straße 12, 5020 Salzburg
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Maria Fischer wurde am 22. Januar 1885 in Salzburg als zweites von sechs Kindern geboren. Ihre Eltern hießen Maria und Peter Fischer. Die Familie führte ein kleines Lebensmittelgeschäft und lebte in der Stadt Salzburg. Maria Fischer war wiederholt in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg, kam aber immer wieder nach Hause. Sie wurde am 21. Mai 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 5, 5020 Salzburg
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Paul (Salo) Fischer wurde am 31. August 1876 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. 1913 konvertierte er zum katholischen Glauben und heiratete die Katholikin Leopoldine Pohl. Das Paar bekam gemeinsam zwei Söhne. Anfang der 1930er Jahre erwarb die Familie ein Haus in Morzg, Salzburg, welches unter dem NS-Regime nicht enteignet wurde, da nur die Ehefrau im Grundbuch stand. Paul Fischer hatte mit dem Rosé-Quartett zwei Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Im März 1938 – noch vor Inkrafttreten der “Nürnberger Rassengesetze” – wurde er aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und Philharmoniker vertrieben und im Anschluss zwangspensioniert. Das Ehepaar verlor im Februar 1941 ihren ältesten Sohn – vermutlich durch Suizid. Im Frühjahr 1942 wurde die Familie aus ihrer Wohnung in eine “Sammelwohnung” im 2. Bezirk vertrieben. Paul Fischer, der an Neuritis litt, verstarb am 4. November 1942 im jüdischen Krankenhaus in Wien. Seine Ehefrau, die sich nicht von ihrem Mann scheiden ließ, um ihn vor der Deportation zu bewahren, und der gemeinsame Sohn überlebten die Terrorjahre in Wien.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Therese Flachberger wurde am 15. November 1911 in Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiterin. Sie war verheiratet mit Franz Flachberger, der wie sie dem Arbeitermilieu entstammt. Zu Weihnachten 1943 hatten sie die Familie eingeladen, so auch die Schwester von Franz Flachbergers Schwägerin, Anna Winkler. Beim Familientreffen wurde laut der Zeuginnenaussage Anna Winklers auch über politische Themen gesprochen und so verurteilten Therese und Franz Flachberger den Krieg gegen die Sowjetunion. Daraufhin denunzierte Anna Winkler ihre Verwandten, da sie deren Aussagen als persönlichen Angriff wahrgenommen hatte, da ihr Sohn an der Front im Osten stationiert war. Das Ehepaar Flachberger wurde durch die Gestapo verhaftet und am 29. August 1944 durch das Oberlandesgericht Wien wegen “Zersetzung der Wehrkraft” zu zwei bzw. drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Therese Flachberger wurde in das bairische Zuchthaus Aichach gebracht und starb dort am 24. Januar 1945. Die offizielle Todesursache lautet “Herzschlag”. Tatsächlich wurde aber der Todesmeldung eine handschriftliche Notiz hinzugefügt: “Die Todesursache ‚Herzschlag’ stimmt nicht. Stattdessen ‚Verblutung’ 26. 1. 45”. Franz Flachberger überlebte die Terrorjahre.

Adresse: Ignaz Harrer Straße 11, 5020 Salzburg
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Katharina Fleischer, geboren am 13. Dezember 1878 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Henriette, geborene Kohn, und Alexander Lederer. 1910 heiratete sie den ungarischen Juden Gustav Rakos, mit dem sie 1912 ihren Sohn Alexander bekam. Nach dem Tod ihres Ehemannes heiratete sie Isidor Fleischer. Katharina lebte zuletzt mit ihrem Sohn in einer „Sammelwohnung“ in Wien und wurde von dort am 9. Juni 1942 nach Weißrussland deportiert und am 15. Juni 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.

Adresse: Faberstraße 27, 5020 Salzburg
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Henriette Fleischmann, geborenen am 4. Februar 1875 in Wien, war Tochter des jüdischen Ehepaares Mathilde, geborene Bassel, und Moritz Fleischmann. Henriette heiratete 1898 den Ministerialbeamten Julius Fleischmann. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter. Die Familie konvertierte zum katholischen Glauben. Henriette lebte offiziell bis zum 29. Dezember 1942 in Wien, tatsächlich lebte sie aber bei ihrer Tochter und deren nicht-jüdischem Ehemann versteckt in Salzburg. Henriette Fleischmann beging schließlich Suizid. Amtlich registriert wurde, dass sie am 31. März 19423 im LKH Salzburg starb.

Adresse: Kaigasse 8, 5020 Salzburg
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Jakob Förtsch wurde am 8. Juli 1896 in Neuensee in Oberfranken geboren und war Konventdiener im Kloster St. Peter sowie Refektoriar im Kolleg St. Benedikt in der Stadt Salzburg. Er war demnach Mitglied des Ordens der Benediktiner und nahm den Ordensnamen Coelestin an. Nach der Vertreibung der Mönche durch das NS-Regime aus der Stadt Salzburg lebte Jakob Förtsch erneut in seinem Heimatort Neuensee. Dort fiel er durch seine regimekritische Haltung auf und wurde am 8. Oktober 1943 verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Am 22. November 1943 wurde er in das KZ Ravensbrück deportiert. Jakob Förtsch wurde am 10. Februar 1944 im zum KZ Ravensbrück gehörenden Außenlager Barth ermordet.

Adresse: Stiftshof St. Peter, 5020 Salzburg
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Anna Frauneder, geborene Köhler, wurde am 18. Februar 1908 in Salzburg geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sie war mit Franz Frauneder verheiratet, welcher von Beruf Sattlermeister und Zellenleiter der KPÖ Gnigl war. Anna Fraunender wurde am 22. Juli 1942 wegen ihres Engagements in der illegalen KPÖ Frauengruppe verhaftet und am 31. Juli 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 20. November 1942 ermordet. Ihr Ehemann Franz wurde am 6. Juli 1943 wegen “Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Er überlebte die Terrorjahre des NS-Regimes.

Adresse: Fritschgasse 8, 5020 Salzburg
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Nikolaus Fraunhofer wurde am 29. November 1914 in Graz geboren und war vom Beruf her Schmiedegeselle. Er zog 1929 zusammen mit seiner Mutter nach Salzburg Itzling. Nikolaus Fraunhofer gehörte der christlichen Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas an und wurde deswegen bereits im Austrofaschismus verfolgt und im Juni 1936 zu zwölf Stunden Arrest wegen der Verbreitung von verbotenen Druckschriften gezwungen. Während des Nationalsozialismus wurden die Zeugen Jehovas verfolgt, da sie den Hitler-Gruß, den Wehr- und Kriegsdienst und jegliche Form von Rüstungsarbeit verweigerten. Nikolaus Fraunhofer galt als “amtsbekannt” wegen seiner Religion und wurde am 5. Dezember 1938 von der Gestapo verhaftet und nach München überstellt. Er wurde anschließend wieder zurück nach Salzburg gebracht und am 19. Februar 1940 in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er im Alter von 25 Jahren am 20. Juni 1940 ermordet wurde.

Adresse: Theodebertstraße 24, 5020 Salzburg
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Rudolf Friedländer, geboren am 26. Februar 1896 in Wien, war das achte von neun Kindern des Ehepaares Charlotte und Eduard Friedländer. Er konvertierte vom jüdischen zum evangelischen Glauben und war mit einer nicht-jüdischen Wienerin verheiratet, mit der er einen Sohn hatte und abwechselnd in Wien, Wels und Salzburg lebte. Nach 1938 lebte Rudolf bei seinem Bruder Karl. Die beiden wurden am 9. April 1942 von Wien ins Ghetto Izbica in Polen deportiert und dort oder in einem Vernichtungslager ermordet.

Adresse: Josef-Mayburger-Kai 50a, 5020 Salzburg
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Hilde Friedmann, geboren am 21. August 1899 in Wien, war das einzige Kind des jüdischen Ehepaares Anna, geborene Weinberger, und Josef Rideg (vormals Reitzer). Sie war mit Otto Friedmann, geboren am 23. Dezember 1896 in Wien, verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Familie lebte ab 1926 in einer Wohnung im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Sie flohen über Frankreich in die USA, wo Hilde und ihre Tochter Grete am 28. Juli 1941 ankamen – ihr Ehemann Otto und ihr Sohn Fred hatten eine Woche zuvor ihr Ziel erreicht. Hilde Friedmann starb im Dezember 2002 in Flushing, New York.

Adresse: Haunspergstraße 25, 5020 Salzburg
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Otto Friedmann, geboren am 23. Dezember 1896 in Wien, war Sohn des jüdischen Ehepaares Ernestine, geborene Stransky, und Moritz Friedmann. Er arbeitete im Holzexport und heiratete Hilde Friedmann, mit der er zwei Kinder hatte. Die Familie wohnte ab 1926 in Salzburg, ihr Haus mussten sie 1938 deutlich unter dem Wert verkaufen und flüchteten schließlich über Frankreich in die USA, wo Otto und sein Sohn Fred am 21. Juli 1941 in New York ankamen und seine Ehefrau Hilde und seine Tochter Grete eine Woche später folgten. Otto Friedmann starb im Dezember 1986 in Flushing, New York.

Adresse: Haunspergstraße 25, 5020 Salzburg
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Johann Friembichler wurde am 23. Juni 1916 in Henndorf am Wallersee geboren und war das einzige Kind des Ehepaares Anna und Andreas Friembichler. Johann Friembichler war als Wehrmachtssoldat einer Panzerjäger-Einheit im besetzten Slowenien im Kriegsjahr 1942. Seine Einheit war dem Wehrkreis XVIII unterstellt, welcher das Hauptquartier in der Stadt Salzburg hatte. Johann Friembichler wurde vom Kriegsgericht Salzburg wegen „Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde am 10. Dezember 1942 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg vollzogen.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Helene „Hella“ Fröhlich, née Monderer, geboren am 1. Mai 1871 in Tonie bei Krakau, war mit dem Berufsoffizier Leo Fröhlich verheiratet, der im Ersten Weltkrieg starb. Ein Jahr vor seinem Tod zogen sie nach Salzburg, dabei gaben sie kein religiöses Bekenntnis an, dennoch wurde Helene im NS-Regime als „Volljüdin“ kategorisiert und am 20. Februar 1940 aus Salzburg vertrieben. Ihre Wohnung wurde enteignet und Helene wurde am 20. August 1942 aus einer Wiener „Sammelwohnung“ zuerst nach Theresienstadt und am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Adresse: Stelzhamerstraße 14, 5020 Salzburg
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Angela Fumeo wurde am 30. April 1900 in Idrija in Istrien geboren und war italienische Staatsangehörige. Sie schloss sich vermutlich einer Partisanengruppe an und wurde durch die SS aufgegriffen und am 30. Januar 1944 von Triest in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Tatsächlich verlief ihre Deportation über mehrere Stationen: Zunächst kam sie in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde am 4. Februar 1944 mit einem Sammeltransport in das KZ Mauthaussen gebracht und von dort weiter in das KZ Ravensbrück, wo man sie am 15. Februar 1944 registrierte. Angela Fumeo starb im KZ Ravensbrück.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Arthur Fürst, geboren am 25. Dezember 1883 in Salzburg, war Sohn des jüdischen Ehepaares Elise (Esther), geborene Dick, und Rudolf Fürst. Nach dem Tod des Vaters mussten die vier Kinder der Mutter helfen, den Großhandel mit Kurz-, Wirk- und Galanteriewaren weiterzuführen. Arthur Fürst heiratete im Oktober 1923 die Jüdin Irene, geborene Grün. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter. Arthur war in seiner jüdischen Gemeinde recht aktiv. In der Pogromnacht von 9. auf 10. November 1938 wurde das Schaufenster des Geschäftes durchschossen sowie die Auslage geplündert. Arthur Fürst zählte zu den am 10. November 1938 verhafteten Juden, er wurde in das KZ Dachau deportiert. Um freigelassen zu werden, musste er der „Arisierung“ des Besitzes und der sofortigen „Auswanderung“ zustimmen. Die Familie flüchtete über Wien in die USA, wo sie am 4. März 1939 in New York ankamen. Arthur Fürst starb am 27. Juli 1947 in Charleston.

Adresse: Linzer Gasse 5, 5020 Salzburg
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Pauline Gassner wurde am 3. Juli 1916 in Salzburg als erstes von drei Kindern geboren. Ihre Eltern hießen Marie und Andre Gassner. Das Ehepaar trennte sich und Pauline Gassner lebte fortan bei ihrer Mutter in der Stadt Salzburg. Pauline Gassner war pflegebedürftig und wurde im Oktober 1936 in die Landesheilanstalt Salzburg stationär eingewiesen. Am 18. April 1941 wurde sie von dort nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Müllner Hauptstraße 13, 5020 Salzburg
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Martin Gay wurde am 1. August 1912 in Böhlitz-Ehrenberg in der Nähe von Leipzig geboren. Er war verheiratet, hatte drei Kinder und arbeitete in einer Druckerei. Er wurde in das KZ Sachsenhausen verschleppt und anschließend in das KZ Dachau überstellt, wo er den roten Winkel, welcher für politisch Gefangene vorgesehen war, tragen musste. Aus dem KZ Dachau wurde er in das “Außenlager Salzburg – Polizeidirektion” deportiert, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Die Zwangsarbeiter des “Außenlagers Salzburg” waren vermutlich im Polizeigefängnis am Rudolfskai untergebracht. Am 18. November 1944 musste Martin Gay zum Entschärfen einer Zeitzünderbombe nahe dem Hotel Münchnerhof ausrücken. Die Bombe explodierte und er starb zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 3, 5020 Salzburg
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Josef Geer wurde am 12. März 1887 in Maxglan bei Salzburg geboren und war der Sohn des Ehepaares Maria und Peter Geer. Seine Eltern waren beide von Beruf Dienstboten und sind früh verstorben. Josef Geer war vom Beruf Hilfsarbeiter und wechselte oft den Arbeitsplatz. Er wurde im Juni 1928 in die Landesheilanstalt Salzburg als Patient aufgenommen und war ab April 1934 Pflegling in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Josef Geer wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Getreidegasse 33, 5020 Salzburg
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Rudolf Gehringer wurde am 14. November 1908 in Linz geboren und war als kaufmännischer Angestellter in Wiener Neustadt tätig. Dort heiratete er im Mai 1938 Hilde Schauer. Im Jahr 1942 geriet das Ehepaar in die Fänge der Gestapo. Am 11. November 1942 wurden die beiden in Graz verhaftet. Aus dem Verhaftungsprotokoll geht hervor, dass Gehringer sein dem 2. August 1942 “fahnenflüchtig” war und sich mit gefälschten Papieren zusammen mit seiner Ehefrau in verschiedenen Städten aufhielt. Da Gehringers Einheit dem Wehrkreis XVIII unterstand, welcher seinen Hauptsitz in der Stadt Salzburg hatte, wurde er vom Kriegsgericht der Division 188 wegen “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Er wurde am 31. März 1943 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg exekutiert.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Josef Girzinger wurde am 14. Juni 1897 in Geinberg in Oberösterreich geboren. Er war von Beruf Viehhändler, Fuhrwerker und Kutscher. Er war verheiratet mit Gertrud, welche zwei Kinder aus ihrer ersten Ehe hatte. Die Familie lebte seit 1930 in Parsch, Salzburg. Da Josef Girzinger in den stagnierenden Wirtschaftsjahren Ende der 1930er als Kleinunternehmer seine Familie nicht mehr erhalten konnte, meldete er sich freiwillig als Kraftfahrer bei der deutschen Wehrmacht. Er wurde in einem Ersatzbataillon in seinem Heimatort stationiert. Sein Militärdienst war aber sehr kurz, da er bereits am 19. September 1942 wegen Disziplinlosigkeit und Respektlosigkeit gegenüber seinem Vorgesetzten als „wehruntüchtig” erachtet und aus der Wehrmacht entlassen wurde. Seine antimilitärische Haltung wurde ihm zum Verhängnis, da er am 23. September 1942 durch die Gestapo verhaftet und am 17. Oktober 1942 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert wurde, wo er als „AZR”-Häftling („Arbeitszwang Reich”) registriert wurde. Am 21. Dezember 1942 erfolgte seine Überstellung in das Außenlager Gusen, wo er am 14. April 1943 wegen „allgemeinem Körperverfall” zu Tode kam.

Adresse: Judenbergweg 15, 5020 Salzburg
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Heinrich Gittler wurde am 23. Mai 1915 in Salzburg geboren und war das erste von sechs Kindern des Ehepaares Marie und Heinrich Gittler. Der Vater verstarb früh und die Mutter heiratete wieder. Heinrich Gittler erlernte den Beruf des Bäckers und wohnte seit den 1930er Jahren in der Gemeinde Gnigl bei Salzburg, wo er vermutlich in Kontakt mit Sozialisten und Kommunisten kam. Heinrich Gittler wurde für die kommunistische Widerstandsbewegung durch Franz Ofner angeworben und war ab 1940 Aktivist der Ortsgruppe Gnigl und ab Anfang 1941 deren Leiter. Im Jahr 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels das kommunistische und sozialistische Widerstandsnetzwerk in Salzburg aufzudecken; Heinrich Gittler wurde im Rahmen dieser Aktion am 18. Januar 1942 verhaftet. Er kam in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg und wurde im April 1942 in das bayrische Zuchthaus Landshut überstellt und anschließend erneut in das Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg. Im Frühling 1943 wurde ihm im Landesgericht Salzburg ein Strafprozess des Berliner “Volksgerichtshofes” gemacht, bei welchem insgesamt 17 Widerständige verurteilt wurden. Am 9. April 1943 wurde Heinrich Gittler zum Tode verurteilt, am 15. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Ulrike-Gschwandtner-Straße 5, 5020 Salzburg
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Siegfried Glasel, geboren am 28. Mai 1890 in Wien, Kind des jüdischen Ehepaares Auguste, geborene Kürschner, und Josef Glasel, war Schauspieler in Brüx und Salzburg und nannte sich Fritz. Nach dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn lebte er hauptsächlich bei seiner Partnerin – einer geschiedenenen Frau mit fünf Kindern – in Salzburg. Zwischen August 1938 und Oktober 1939 war er in Wien gemeldet. Am 27. Oktober 1939 befand er sich im zweiten Wiener Transport, der nach Nisko in das besetze Polen ging.

Adresse: Makartplatz 2, 5020 Salzburg
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Bernhard Gold, geboren am 20. Juni 1897 in Budapest, war Jude, ledig und arbeitete seit 1921 mit Unterbrechungen als Buchbinder, Maler und Anstreicher in Salzburg. Dort wurde er Anfang Oktober 1942 verhaftet, nach Wien gebracht und in einem Transport mit ca. 1000 Menschen am 5. Oktober 1942 nach Maly Trostinec bei Minsk deportiert. Dort wurde er am 9. Oktober 1942 entweder erschossen oder in einem getarnten LKW-Anhänger vergast.

Adresse: Müllner Hauptstraße 25, 5020 Salzburg
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Oskar Goldfuss wurde am 25. März 1899 in Salzburg geboren und war das jüngere von zwei Kindern des Ehepaares Maria und Albert Goldfuss. Albert Goldfuss war von Beruf Hausmeister und starb 1922. Maria Goldfuss starb bereits ein Jahr drauf. Oskar Goldfuss konnte aufgrund einer Krankheit keinen Beruf erlernen und war zweitweise Pflegling in der "Landessiechenanstalt" (Leprosenhaus) und anschließend Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Getreidegasse 47, 5020 Salzburg
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Victor Mordechai Goldschmidt, geboren am 10. Februar 1853 in Mainz als Kind des jüdischen Ehepaares Josephine Edle von Portheim und Salomon Benedikt Goldschmidt, heiratete seine am 17. Februar 1863 in Prag geborene Cousine Leontine (Lola). Victor Goldschmidt, der Hütteningenieurswesen studierte, war Mineraloge, Kristallograph, Sammler und Mäzen, Honorarprofessor in Heidelberg, international renommierter Wissenschaftler und Freimaurer. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er die Portheim-Stiftung und besaß ein Museum für Völkerkunde. Durch den Machtantritt Adolf Hitlers am 30. Jänner 1933 sah sich das Ehepaar gezwungen, aus Deutschland auszureisen und fand in Salzburg Zuflucht. Victor starb am 8. Mai 1933 an einem Magendurchbruch, seine Ehefrau nahm sich das Leben, bevor sie am 25. August 1942 deportiert worden wäre.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 18, 5020 Salzburg
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Egon Gollner wurde am 3. April 1918 in Salzburg geboren und erlernte den Beruf des Schlossers. Im August 1938 wurde er zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in die Wehrmacht eingezogen. Als Soldat des Gebirgs-Pionier-Bataillons, welches dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand, war er im Mai 1940 an der Front in Frankreich und im November 1941 an der Front in Russland stationiert. Dort hatte er den Rang eines Obergefreiten und wurde im Januar 1944 schwer verwundet und auf Genesungsurlaub zurück nach Salzburg geschickt. Während seiner Zeit bei der Wehrmacht wurde Egon Gollner aktenkundig neunmal bestraft, mitunter wegen Befehlswidersetzung. Im Juli 1944 hätte Gollner erneut zu seiner Truppe im Osten zurückkehren müssen, widersetzte sich aber, da er seiner Mutter bei der Pflege des schwerkranken Vaters helfen wollte. Der Vater starb am 24. August 1944. Aus Angst vor Verfolgung tauchte Gollner bei seiner Freundin in Neumarkt bei Salzburg unter, wo er am 18. August 1944 festgenommen wurde. Vom Kriegsgericht in Salzburg wurde er am 24. September 1944 zu 15 Monaten Gefängnis und Verlust des Dienstranges verurteilt. Jedoch musste Gollner nur drei Wochen Arreststrafe antreten und wurde dann gezwungen, sich „vor dem Feinde zur Bewährung” zu stellen. Eine eigens von der Wehrmacht aufgestellte Straf- und Bewährungseinheit wurde an der Ostfront eingesetzt. Dort starb Egon Gollner am 9. März 1945 in Polen.

Adresse: Fürbergstraße 36, 5020 Salzburg
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Josef Göls wurde am 1. Januar 1894 in Weiten bei Pöggstall im Bezirk Melk in Niederösterreich geboren und war vom Beruf Maler. Er war Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas. Josef Göls war verheiratet mit Maria, geborene Rafetseder, deren Bruder Anton Rafetseder und seine Frau sich eine Wohnung in Salzburg mit dem Ehepaar Göls teilten. Im nationalsozialistischen Regime verweigerte Josef Göls aus Glaubensgründen den Kriegsdienst und wurde am 10. Januar 1940 verhaftet. Am 9. Februar 1940 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, danach in das KZ Neuengamme und anschließend am 1. August 1942 in das KZ Dachau. Dort wurde er am 19. Februar 1945 ermordet.

Adresse: Römergasse 17, 5020 Salzburg
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Rafael Gomez-Rodriguez wurde am 24. September 1918 in Guadix, Provinz Granada, in Spanien geboren und war einer von rund 7.000 republikanischen Spaniern, die gegen das faschistische Franco-Regime im spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 kämpften. Nach dem Sieg des Franco-Regimes flüchtete er nach Frankreich, wo er interniert und unter dem NS-Regime in Frankreich verschleppt wurde. 40 republikanische Spanier, die gegen das Franco-Regime kämpften, wurden nach Salzburg in das Polizeigefängnis deportiert und anschließend in das Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Rafael Gomez-Rodriguez wurde am 11. September 1941 im KZ Mauthausen als “Rotspanier” registriert und dort im Alter von 23 Jahren am 1. Februar 1942 im Nebenlager Gusen ermordet. Durch Recherchen konnte festgestellt werden, dass mindestens 22 der 40 in Salzburg inhaftierten Spanier in das KZ Mauthausen deportiert und dort ermordet wurden. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Johann Gorup wurde am 19. Juni 1896 in Pernau bei Wels geboren. Er war als kaufmännischer Angestellter in Salzburg tätig und lebte ab 1936 zusammen mit seinem Partner Anton Vitek in der Brodgasse 3. Unter dem NS-Regime wurden beide vermutlich denunziert und dadurch am 15. Mai 1941 verhaftet und zu jeweils zwei Jahren Haftstrafe verurteilt. Da beide aufgrund des Paragrafen 129 I b, welcher Homosexualität ahndete, verurteilt wurden, publizierte das Salzburger Volksblatt am 20. Mai 1941 ihre vollen Namen. Johann Gorup hatte seine Haftstrafe im bayrischen Zuchthaus Amberg zu verbüßen und starb dort am 8. März 1943. Sein Partner Anton Vitek wurde während seiner zweijährigen Haftstrafe am 4. Juli 1942 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er die Zwangskennzeichnung des grünen Winkels zu tragen hatte. Am 15. Februar 1945 wurde er im KZ Dachau nach dem deutschen Strafgesetz als Häftling unter § 175, also als Homosexueller, stigmatisiert und musste den rosa Winkel tragen. Der Stolperstein für Johann Gorup, welcher am 22. März 2012 in Salzburg verlegt wurde, war der erste Stolperstein für ein homosexuelles Opfer des Nationalsozialismus in ganz Österreich.

Adresse: Brodgasse 3, 5020 Salzburg
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Josef Götzenberger wurde am 27. März 1896 in Salzburg geboren. Seine Eltern waren Karoline und Josef Götzenberger. Sein Vater war von Beruf Inhaber einer Handelsagentur und Josef Götzenberger wurde ebenfalls Kaufmann. Er war verheiratet mir Margarethe Götzenberger und gemeinsam hatten sie einen Sohn, welcher 1922 zur Welt kam. Josef Götzenberger gehörte vor dem “Anschluss” der Christlich-Sozialen Partei Österreichs an. Sein Sohn Herbert wurde 1942 in die deutsche Wehrmacht eingezogen und starb am 1. August 1942 an der Ostfront. Im darauffolgenden Jahr musste Josef Götzenberger seinen Betrieb, einen Buch- und Zeitschriftenhandel, stilllegen. Daraufhin war Josef Götzenberger kurz in stationärer Behandlung. Nach seiner Entlassung geriet er wegen regimekritischen Äußerungen in die Fänge der Gestapo. So wurde er am 16. Februar 1945 wegen “Zersetzung der Wehrkraft” verhaftet und schwer misshandelt. Er wurde vom Polizeigefängnis in das Inquisitenspital eingeliefert, starb aber am 9. Oktober 1945 an den Folgen der Misshandlungen.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 30, 5020 Salzburg
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Johann Graber wurde am 21. Februar 1918 in Oberösterreich geboren und war das einzige Kind des 1935 geschiedenen Ehepaares Therese und Johann Graber. Johann Graber wohnte bei seiner Mutter, welche als Wäscherin tätig war, in der Stadt Salzburg. Johann Graber war Schreibkraft in der Landesleitung der austrofaschistischen Jugendorganisationen “Jung-Vaterland” und später Bezirkssekretär des Österreichischen Jungvolks, welche zu Vaterländischen Front (VF) gehörte. Nach dem “Anschluss” 1938 meldete er sich freiwillig für die Wehrmacht. Er kam als Schreibkraft in die Gebirgsnachrichten-Ersatzabteilung Nr. 18. Dort fertigte er ab 1940 Flugblätter an, welche den Krieg und die nationalsozialistische Herrschaft anprangerten. Johann Graber gründete auch die illegale Organisation “Heimatfront”, welche das Ziel verfolgte, die Eigenständigkeit Österreichs wiederherzustellen. Graber wurde am 27. August 1940 verhaftet und drei Jahre lang in verschiedenen Gefängnissen in Salzburg und Bayern festgehalten. Am 2. und 3. Dezember 1943 wurde ihm im Landesgericht Salzburg der Prozess des Berliner “Volksgerichtshof” gemacht, bei welchem er zu Tode verurteilt wurde. Er wurde am 18. Februar 1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 9, 5020 Salzburg
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Ignaz Grabler wurde am 24. März 1884 in Oberösterreich geboren und war Eisenbahner und Lokheizer bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Er war verheiratet, hatte einen Sohn und lebte mit seiner Familie in Gnigl bei Salzburg. Während des NS-Regimes wurde er von Franz Ofner für die illegale kommunistische Widerstandsbewegung gewonnen und war ab 1941 Teil der Gruppe “Untergebiet Reichsbahn”. Das Widerstandsnetzwerk wurde Anfang 1942 durch die Gestapo mithilfe eines Spitzels aufgedeckt. Die Gestapo verhaftete Ignaz Grabler am 6. März 1942 und inhaftierte ihn in verschiedenen Gefängnissen in Salzburg und Bayern. Im November 1942 wurde ihm und 30 anderen Aktivisten der illegalen KPÖ in Salzburg der Prozess gemacht. Ignaz Grabler wurde am 25. November 1942 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er wurde im Januar 1943 vom Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg in das Zuchthaus Straubing transferiert und am 25. April 1945 auf dem Marsch in das KZ Dachau von den Alliierten befreit. Er starb aber bereits am 27. August 1949 an den Folgen seiner Haft.

Adresse: Itzlinger Hauptstraße 14, 5020 Salzburg
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Anton Graf wurde am 14. Juni 1899 in Braunau am Inn geboren und war verheiratet mit Maria Graf. Gemeinsam hatten sie einen Sohn und lebten in der Stadt Salzburg. Anton Graf war von Beruf Maschinenschlosser und Eisenbahner. Bis zum Parteiverbot 1934 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), der Kinder- und Naturfreunde sowie der Freien Gewerkschaft. Während des Austrofaschismus gehörte er zu den verfolgten Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und konnte Kontakte zu anderen Sozialist*innen in- und außerhalb von Österreich knüpfen. Im Nationalsozialismus gelang es Anton Graf, Engelbert Weiss und anderen die RSÖ wiederaufzubauen und Widerstand zu leisten. Graf fungierte seit 1939 als Verbindungsmann zwischen den einzelnen Kontaktpersonen. Nachdem die Gestapo im Jahr 1942 die Widerstandszellen der RSÖ und der KPÖ aufgedeckt hatte, wurde auch Anton Graf am 3. April 1942 verhaftet. Vom 6. bis zum 9. April 1943 fand in Salzburg ein Volksgerichtsprozess statt, bei welchem Graf zum Tode verurteilt wurde. Am 21. Juli 1943 wurde er im Landesgericht Wien enthauptet. Seine Ehefrau Maria, die ebenfalls für die RSÖ gefährliche Kurierdienste erledigte, wurde ebenfalls inhaftiert, überlebte aber die NS-Terrorjahre.

Adresse: Minnesheimstraße 2, 5020 Salzburg
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Herbert Graf wurde am 10.4.1903 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren. Er studierte Gesang, Klavier, Bühnenausstattung und Musikwissenschaft. Im Jahr 1927 heiratete er die Jüdin Lieselotte Austerlitz und das Paar bekam im Mai 1933 ihren Sohn Werner Lothar. Zwischen 1925 und 1933 arbeitete er in den Städten Münster, Breslau und Frankfurt am Main als Opernregisseur. In den Jahren 1935, 1936 und 1937 inszenierte er Stücke bei den Salzburger Festspielen. Bereits im Jahr 1936 startete er seine Karriere an der New Yorker Metropolitan Opera. Ab 1943 war er US-amerikanischer Staatsbürger. Nach 1945 kehrte Herbert Graf nach Europa zurück und wirkte wieder bei den Salzburger Festspielen sowie als Direktor des Stadttheaters in Zürich und als Intendant des Grand Théatre in Genf. Herbert Graf starb am 5.4.1973 in Genf.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Hermine Graupner wurde am 9. November 1908 in Graz als Tochter des Ehepaares Anna und Moritz Graupner geboren. Sie war ledig und arbeitete als Schneiderin. Am 11. Juli 1934 war sie in der Stadt Salzburg, als sie Opfer eines politischen Terroraktes wurde. Vor dem Gasthaus “Bärenwirt” an der Müllner Hauptstraße parkte das Auto des Elektrounternehmers Josef Ausweger, welcher auch Bezirksführer der “Vaterländischen Front” während des Austrofaschismus war und dadurch von der “illegalen” nationalsozialistischen Seite stark angefeindet wurde. “Illegale” Nationalsozialist*innen verübten, nachdem die NSDAP in Österreich verboten wurde, zahlreiche Sprengstoff – und Bombenattentate. Gegen 21:15 Uhr am 11. Juli 1934 explodierte eine Bombe, welche unter dem Auto lag und verletzte sechs unbeteiligte Passant*innen. Hermine Graupner war eine davon. Sie starb an ihren schweren Verbrennungen.

Adresse: Müllner Hauptstraße 8, 5020 Salzburg
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Dorothea Grindlinger, geboren am 7. Jänner 1915 in Horodenka, lebte mit ihrer aus Galizien stammenden jüdischen Familie seit 1918 in Salzburg. Nach dem Tod ihres Vaters Josef Grindlinger 1923 musste ihre Mutter Regina als Handelsfrau allein für ihre vier Kinder, die alle eine Handels- oder Handwerkslehre machten, sorgen. Dorothea war Schneiderin, verlor aber wie ihre restliche Familie unter dem NS-Regime den Arbeitsplatz. Kurz nach dem Novemberpogrom 1938 wurden sie aus Salzburg vertrieben. In Wien versuchte die als „staatenlos“ geltende Familie ein Visum für Großbritannien und die USA zu erhalten. Ihre Geschwister konnten im April 1939 nach England flüchten. Dorothea und ihre Mutter Regina hingegen wurden am 14. September 1942 in die besetzte Sowjetunion deportiert und am 18. September 1942 bei Maly Trostinec bei Minsk ermordet.

Adresse: Judengasse 17, 5020 Salzburg
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Regina (Rifka) Grindlinger, née Bonus, geboren am 1. Oktober 1884 in Horodenka (Galizien), war mit dem bereits 1923 verstorbenen Josef Grindlinger verheiratet. Sie zogen 1918 nach Salzburg und hatten vier Kinder. Sie arbeitete nach dem Tod ihres Mannes als Handelsfrau, verlor aber während des NS-Regimes, wie alle ihre Kinder, ihre Arbeit. Nach dem Novemberpogrom 1938 musste die Familie Salzburg verlassen und versuchen ein Visum für England und die USA zu erhalten. Dies gelang allerdings nur ihren Kindern. Ihre Tochter Dorothea blieb bei ihr, gemeinsam wurden sie am 14. September 1942 in NS-besetztes Gebiet in der Sowjetunion deportiert und am 18. September 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.

Adresse: Judengasse 17, 5020 Salzburg
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Katharina Gröbner wurde am 23. April 1892 in Hallwang bei Salzburg geboren und war von Beruf Hilfsarbeiterin. Sie war ledig und hatte drei Kinder namens Kathi, Leopold und Marianne. Gemeinsam lebten sie in Gnigl bei Salzburg. Seit 1937 war sie Pflegling im Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau, 1945 noch Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Die Pflegeanstalt Schernberg leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als Königsegg am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Katharina Gröbner wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Katharina Gröbners Bruder Simon Gröbner war von 1933 bis 1945 im kommunistischen Widerstand und während des Nationalsozialismus im jugoslawischen Partisanenkampf aktiv. Er starb 1946 in Salzburg.

Adresse: Grazer Bundesstraße 14, 5023 Salzburg
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Wilhelm Grioss wurde laut Aufzeichnung der Friedhofsverwaltung in Salzburg am 15. Juni 1918 in Linz geboren. Er wurde wegen “Fahnenflucht”, also Wehrmachtsdesertion, am 8. März 1945 in Glanegg bei Salzburg erschossen. Demnach musste Wilhelm Groiss dem Wehrkreiskommando XVIII, mit dem Sitz in Salzburg, unterstanden haben. Er wurde zusammen mit den Deserteuren Georg Kössner und Ernst Pickl auf dem Militärschießplatz hingerichtet.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Josef Gron wurde am 6. August 1899 in Ried im Innkreis geboren. Er war das einzige Kind des Ehepaares Theresia und Johann Gron. Das Ehepaar ließ sich später scheiden und Josef Gron zog zusammen mit seiner Mutter nach Salzburg. Dort arbeitete er als Kellner und ging Anfang der 1920er Jahre nach Italien. In Italien heiratete er Christina Mussinatto in Turin und die beiden bekamen zwei Kinder, namens Walter und Margherita. Im Juli 1936 kehrte Josef Gron ohne seine Familie nach Salzburg zurück, wo er erneut als Kellner arbeite. Nach dem “Anschluss” im März 1938 wurde Josef Gron bereits am 20. Mai 1938 durch die Gestapo verhaftet. Am 17. Juni 1938 wurde er mit einem Sammeltransport in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort als “Schutzhäftling”, somit als politischer Häftling, registriert. Am 27. September 1939 wurde er in das KZ Flossenbürg transferiert und dann erneut am 2. März 1940 in das KZ Dachau “rückgeführt”. Er zählte zu den 100 Häftlingen, welche am 22. Januar 1942 unter der Tarnbezeichnung “Invalidentransport” nach Schloss Hartheim gebracht und dort sofort vergast wurden. Laut den offiziellen Angaben des KZ Dachau war der 17. März 1942 sein Todesdatum.

Adresse: Bergstraße 21, 5020 Salzburg
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August Gruber wurde am 13. April 1894 im Innviertel geboren und war Fahrdienstleiter der Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft. Er lebte seit 1917 zusammen mit seiner Ehefrau Maria, geborene Neuhauser, in Salzburg und die beiden bekamen 1922 eine Tochter namens Margarethe. Bis zum Verbot 1934 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), des Republikanischen Schutzbundes und der Freien Gewerkschaft. Aus politischen Gründen wurde er im Austrofaschismus zwangspensioniert und unter dem NS-Regime aufgrund von Personalmangel wiedereingestellt. Dort war er Teil der widerständischen Gruppe der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) und zog eine eigene Gruppe mit 17 Mitgliedern auf. Nachdem ein Spitzel der Gestapo namens Josef Kirschner das Widerstandsnetz Anfang 1942 infiltrierte, konnte die Gestapo das Netzwerk zerschlagen. August Gruber wurde am 5. Februar 1942 verhaftet und am 26. Dezember 1942 in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee überstellt. Dort wurde ihm am 8. Januar 1943 in der Berliner Zentrale des “Volksgerichtshofes” der Prozess gemacht und er wurde wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. August Gruber wurde am 23. März 1943 hingerichtet.

Adresse: Herbert-von-Karajan-Platz 2, 5020 Salzburg
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Johann Gruber wurde am 18. Juni 1904 in Attnang in Oberösterreich geboren und war von Beruf Spengler. Er war verheiratet und Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Seit 1935 wohnte das Ehepaar Gruber in der Stadt Salzburg. Johann Gruber verweigerte aus Glaubensgründen den Wehrdienst und wurde daraufhin von der Gestapo verhaftet. Am 13. Mai 1939 wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert und am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen überstellt. Dort wurde er am 19. Januar 1940 ermordet.

Adresse: Kirchbergsteig 4, 5020 Salzburg
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Rudolf Gruber wurde am 9. April 1913 in Salzburg geboren. Er war gehörlos und deshalb zeitweise in der Taubstummenanstalt in Salzburg (heute: Landeszentrum für Hör- und Sehbehinderung) untergebracht. Rudolf Gruber lebte bei seiner Mutter Franziska Gruber und war als Gehilfe in einer Spenglerei tätig. Während des NS-Regimes wurde er laut Gerichtsbeschluss “voll entmündigt” und seine Mutter als Sachwalterin eingesetzt. Am 16. Januar 1940 wurde er in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und von dort am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert, wo man ihn im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordete. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Brodgasse 1, 5020 Salzburg
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Maria Gstöttner wurde am 26. November 1896 in Gnigl bei Salzburg geboren und war das älteste von vier Kindern. Die Familie lebte in Salzburg Itzling und ihr Vater Martin Gstöttner war pensionierter Eisenbahner. Er starb im Februar 1938. Maria Gstöttner konnte keinen Beruf erlernen und war als Hausmädchen tätig. Ab August 1932 war sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Kreuzstraße 4, 5020 Salzburg
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Franz Hager wurde am 7. Januar 1907 in Zürich geboren und lebte zusammen mit seiner Mutter ab 1909 in der Stadt Salzburg. Er erlernte den Beruf des Schneiders, heiratete und bekam mit seiner Ehefrau 1931 einen Sohn. Die Familie lebte in der Gemeinde Maxglan. Franz Hager dürfte von Josef Hofkirchner, welcher mit ihm zusammen als Schuhmacher und Schneider im Heeresbekleidungsamt Maxglan arbeitete, 1940 für die illegale Widerstandsbewegung der kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben worden sein. Nachdem Gestapobeamte die Widerstandszellen in Salzburg Anfang 1942 durch die Gestapo aufgedeckt hatte, wurde Franz Hager von der Wehrmacht eingezogen und als Angehöriger der “Organisation Todt” auf der Halbinsel Krim stationiert. Dort erfolgte am 14. Mai 1942 seine Verhaftung, anschließend die Überstellung zurück nach Salzburg. Im November 1942 wurde Franz Hager ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht, bei welchem er zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Am 12. Januar 1943 wurde er in das bayrische Zuchthaus Kaisheim überstellt und von dort am 4. April 1944 in das Wehrmachtsgefängnis Torgau. In Torgau wurde er für die Wehrmacht zwangsrekrutiert und der Strafdivision 500 unterstellt, welche in den Osten abkommandiert wurde. Franz Hager starb in den letzten Kriegsmonaten. Sein Todesdatum wurde durch das Landesgericht Salzburg auf den 15. Jänner 1945 festgelegt.

Adresse: Seeauergasse 3, 5020 Salzburg
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Hermann Hager wurde am 31. März 1910 in Salzburg geboren. Sein Vater, ein Schneidermeister, war seit dem Ersten Weltkrieg vermisst. Hermann Hager lebte bei seiner Mutter Klara Hager. Er war von Beruf Kellner. Im November 1933 wurde er in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen und am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert. Dort wurde er im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Gärtnerstraße 12, 5020 Salzburg
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Therese Hahn wurde am 19. November 1878 in Salzburg geboren. Sie war das dritte von vier Kindern des Ehepaares Therese und Simon Hahn. Ihr Vater war von Beruf Hopfenhändler und starb bereits 1891. Thereses Mutter starb 1922. Daraufhin wurde die kranke Therese Hahn im Erziehungsheim St. Josef aufgenommen und betreut. Anschließend wurde sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Im Januar 1938 kam sie nach Schwarzach im Pongau, wo sie in der Pflegeanstalt Schoss Schernberg aufgenommen wurde. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Therese Hahn wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Hellbrunner Straße 14, 5020 Salzburg
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Josef Haidinger wurde am 15. Februar 1898 in Pöndorf am Hausruck in Oberösterreich geboren. Er war mit Maria Haidinger verheiratet und gemeinsam hatten sie eine Tochter namens Rosa. Josef Haidinger arbeitete als Oberwerkmann der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Die Familie wohnte in Gnigl bei Salzburg. Haidinger war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes, aktiver Gewerkschafter und Obmann des Arbeiter-Turn- und Sportvereins bis zum Verbot der genannten Organisationen im Jahr 1934. Sein Name ist auch auf dem sogenannten “Alarmplan” des Republikanischen Schutzbundes zu finden, jedoch war er während es Austrofaschismus kein Teil der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Unter dem NS-Regime wechselte Haidinger zur illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). 1940 wurde er zum Leiter des “Untergebietes Reichsbahn” und der “Gruppe Reichsbahnwerkstätte”. Anfang 1942 wurde das Netzwerk durch einen Gestapo-Spitzel infiltriert und aufgedeckt. Josef Haidinger wurde am 17. Januar 1942 inhaftiert und Anfang November wurde der Prozess gegen ihn geführt. Am 3. November 1942 erfolgte die Verurteilung zum Tode. Er wurde am 11. Mai 1943 in München-Stadlheim enthauptet.

Adresse: Josef-Waach-Straße 13, 5020 Salzburg
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Franziska Hammer, geborene Gerstlohner, wurde am 20. Januar 1888 in Eggelsberg bei Braunau am Inn geboren und war mit dem Tapeziermeister Rupert Hammer verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder, nämlich Leopoldine, Margaretha, Mathilde und Rupert, und lebte in der Stadt Salzburg. 1942 starb Franziskas Ehemann. Franziska Hammer war katholisch und Zeit ihres Lebens eng mit der Salzburger Kirche St. Andrä, in welcher sie auch geheiratete hatte, verbunden. So pflegte sie auch während der NS-Zeit gute Verbindungen zum Pfarrer der Kirche Franz Zeiss sowie zum Kooperator und Jugendseelsorger Franz Wesenauer. Franz Wesenauer trat eines Tages mit der Bitte an Franziska Hammer, gefährdete Menschen bei sich aufzunehmen, um sie vor der Verfolgung durch das NS-Regime zu schützen. So kam ein Junge, der “Jussi” genannt wurde, zu Franziska Hammer, welche ihn versteckte. Bald darauf musste der 13-jährige aber aus Angst, entdeckt zu werden, an einem anderen Ort untergebracht werden. Der Junge, welcher katholisch getauft war, aber laut den “Nürnberger Rassegesetzen” als Jude kategorisiert wurde, überlebte den Nationalsozialismus und besuchte Franziska Hammer nach 1945, um sich zu bedanken. Franziska Hammer starb im Jahr 1974 in Salzburg.

Adresse: Linzer Gasse 6, 5020 Salzburg
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Maria Hannes, geborene Schwarzböck, wurde am 13.3.1878 in Retzbach bei Oberhollabrunn geboren. Ihre Eltern hießen Anna und Johann Schwarzböck und arbeiteten als Bauern. Maria Hannes heiratete am 24. April 1906 in Salzburg Vinzenz Hannes und am 27. April 1906 erwarben sie eine Liegenschaft in Aigen, wo sie gemeinsam einen Bauernhof führten. Die Ehe blieb kinderlos. Im Jahr 1932 wurde Maria Hannes durch einen Gerichtsbeschluss entmündigt und in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau als Patientin untergebracht. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Maria Hannes wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Ziegelstadelstraße 9, 5020 Salzburg
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Rudolf Hartl wurde am 4.9.1909 in Salzburg geboren, war mit Karoline Hartl verheiratet und gemeinsam bekamen sie am 12.3.1939 eine Tochter. Rudolf Hartl war von Beruf Eisenbahner und die Familie wohnte in einem Personalhaus der Salzburger Eisenbahn- und-Tramway-Gesellschaft. Unter dem NS-Regime war er Teil der illegalen kommunistischen Widerstandsbewegung, welche Anfang 1942 durch einen Spitzel der Gestapo aufgedeckt wurde. Rudolf Hartl wurde am 2. April 1942 verhaftet und am 3. März 1943 vom sogenannten „Volksgerichtshof” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” und „Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Er wurde am 30.7.1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Elisabethstraße 49, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein in der Getreidegasse 33, mitten in der Salzburger Altstadt, erinnert an den am 5.1.1890 geborenen Johann Haslauer, der in Riedenburg als Bierbrauer arbeitete. Johann Haslauer war Zeuge Jehovas und veranstaltete mit seiner Frau geheime Zusammenkünfte der Glaubensgemeinschaft, die im April 1939 von einem Gestapo-Beamten entdeckt wurden. Nach knapp zweimonatiger Haft folgte zwar die Entlassung, im November 1939 aufgrund von Kriegsdienstverweigerung jedoch die erneute Verhaftung und anschließende Deportation in das KZ Sachsenhausen. Johann Haslauer wurde am 12.8.1940 im Außenlager Wewelsburg ermordet.

Adresse: Getreidegasse 33, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein in der Salzburger Altstadt gedenkt der am 27.12.1899 in Berndorf geborenen Marie Haslauer. Mit ihrem Mann Johann organisierte sie in der gemeinsamen Wohnung Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. Am 4. April 1939 entdeckte ein Gestapo-Beamter eines der Treffen. Insgesamt sechs Personen wurden angezeigt und inhaftiert. Marie und ihr Gatte wurden am 31. Mai 1939 zwar wieder enthaftet, da sie aber von ihrem Glauben und ihren Einstellungen nicht abgeschworen hatten, erfolgten erneute Verhaftungen. Marie Haslauer wurde in weiterer Folge gemeinsam mit ihrer 1922 geborenen Tochter Antonia ins KZ Ravensbrück deportiert. Da sie dort jedoch jegliche Kriegsarbeit verweigerte, verlegte man sie im August 1942 mit 100 anderen Zeuginnen Jehovas in das KZ Auschwitz, wo sie am 27.9.1942 ermordet wurde. Antonia Haslauer, die Tochter Maries und Johanns, kehrte nach der Befreiung nach Salzburg zurück.

Adresse: Getreidegasse 33, 5020 Salzburg
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Alois Hattinger wurde am 27.6.1890 in Straßwalchen geboren und war von Beruf Eisenbahner, Schaffner und später Triebwagenführer. Er war mit Karoline Pohn verheiratet und gemeinsam bekamen sie 1924 eine Tochter namens Gertraud. Während des NS-Regimes wurde Alois Hattinger für die illegale widerständige Gruppe rund um die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) angeworben und zahlte bis Ende 1941 monatliche Mitgliedsbeiträge, wofür er kommunistische Schriften zum Lesen und Weitergeben bekam. Anfang 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels das Widerstandsnetzwerk aufzudecken. Alois Hattinger wurde am 3. April 1942 von der Gestapo verhaftet und am 25. April in das Zuchthaus Landshut überstellt. Anfang Oktober 1942 wurde er zurück nach Salzburg überstellt, da im Oktober 1942 der Prozess gegen ihn geführt wurde. Am 16. Oktober 1942 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zu sieben Jahre Zuchthaus verurteilt. Er wurde daraufhin vom Gefangenenhaus Salzburg in das Zuchthaus Straubing gebracht, wo er am 14.8.1944 zu Tode kam.

Adresse: Franz-Josef-Straße 4, 5020 Salzburg
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Berta Heger wurde am 20.7.1897 in St. Johann im Pongau geboren und war das zweite von vier Kindern des Ehepaars Rosa und Johann Heger. Johann Heger war von Beruf Forstverwalter. Die Familie lebte ab 1903 in der Stadt Salzburg. Berta Heger blieb ledig und arbeitete in verschiedenen Ämtern, jedoch erkrankte sie Anfang der 1930er Jahre und wurde im März 1939 in die „Landesheilanstalt" Salzburg stationär aufgenommen. Sie wurde von dort am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ihre jüngere Schwester Hilde Heger, welche 1899 geboren wurde und 1998 gestorben ist, war eine berühmte Salzburger Bildhauerin und Künstlerin, deren Werke heute im öffentlichen Raum in der Form von Brunnen und Skulpturen ausgestellt sind.

Adresse: Griesgasse 7, 5020 Salzburg
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Leopold Heindl wurde am 29.8.1909 in Zürich geboren. Seine Eltern Margarethe und Leopold Heindl lebten dort gemeinsam und bekamen noch zwei weitere Kinder, wobei eines bereits früh verstarb. Die Familie zog 1915 nach Salzburg. Dort starb die Mutter Margarethe 1922. Daraufhin verließ der Vater seine beiden Kinder, welche in Kinderheimen untergebracht wurden. Leopold Heindl machte eine Schlosserlehre, welche er abbrach. Er war in den 1930er Jahren als Hilfsarbeiter tätig. Ein mehrmaliger Ortswechsel lässt auf zeitweilige Arbeitslosigkeit schließen. 1939 wurde er in die Wehrmacht eingezogen. Bemerkenswert ist, dass er bis zu seinem gewaltsamen Tod dieselbe Funktion und denselben Rang besaß. Mit seinem Pionier-Bataillon war er an der Blockade von Leningrad beteiligt, eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der Wehrmacht. Dort kam es dazu, dass Heindl am 17.2.1943 wegen „tätlicher Widersetzung” von einem Vorgesetzten erschossen wurde. Unter „tätliche Widersetzung” fallen zum Beispiel Desertion oder Aufwiegelei.

Adresse: Eniglstraße 7, 5020 Salzburg
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Maria Anna Heiny wurde am 30.10.1895 in Salzburg als viertes von fünf Kindern des Ehepaars Ottilie, geborene Antretter, und Anton Heiny geboren. Anton Heiny war von Beruf Maschinenschlosser und Werkmeister der österreichischen Staatsbahnen (heute: ÖBB). Maria Anna Heiny studierte Gesang und war als Lehrerin tätig. Ab 1932 war sie Patientin in der „Landesheilanstalt" Salzburg. Von dort wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Haydnstraße 24, 5020 Salzburg
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Rosalie Heinz, geborene Varga, wurde am 18.4.1881 im ungarischen Szolnok geboren. Sie war mit einem Kunstmaler verheiratet und gemeinsam lebten sie in der Stadt Salzburg. 1932 wurde die Ehe für ungültig erklärt und Rosalie Heinz lebte folgend allein. Sie befand sich mehrmals in stationärer Behandlung und im April 1934 wurde sie in die Pflegeanstalt Schernberg in Schwarzach im Pongau als Patientin aufgenommen. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Rosalie Heinz wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Lasserstraße 24, 5020 Salzburg
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Franz Heitzer wurde am 2. April 1906 in Salzburg geboren und war das erste von drei Kindern des Ehepaares Katharina und Kaspar Heitzer, welche als Bauern tätig waren. Franz Heitzers Eltern betreuten ihren Sohn, aber beide starben in den 1930er Jahren und somit wurde er 1932 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Moosstraße 112, 5020 Salzburg
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Olga Hekajllo wurde am 20. Januar 1892 in Lwiw, welches zu Österreich-Ungarn gehörte, geboren. Ihre Eltern waren Sigmund und Bertha Hekajllo und sie hatte einen Bruder namens Wladimir-Felician. Olga und ihr Bruder lebten ab Mai 1903 bei der getrennt lebenden Mutter in der Stadt Salzburg. Olga Hekajlllo war die Cousine des austrofaschistischen Diktators Kurt von Schuschnigg. Sie wurde Lehrerin und blieb Zeit ihres Lebens ledig. Während des NS-Regimes geriet sie in die Fänge der Gestapo. Einer ihrer Nachbarn war der Gestapo-Beamte Alois Würzl, welcher nicht nur Olga Hekajllo, sondern auch andere Nachbarn wie das Ehepaar Lamminger wegen “Feindsender”-Hörens anzeigte, verhaftete und folterte. Weiters wurde Olga Hekajllo nachgesagt, dass sie mit Personen verkehrte, welche dem Nationalsozialismus gegnerisch gegenüberstanden. Nach dieser Denunziation wurde Olga Hekajllo am 4. November 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und dort am 17. November 1944 registriert. Sie starb im Konzentrationslager

Adresse: Haunspergstraße 11, 5020 Salzburg
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Maximilian Hermann, geboren am 3. Jänner 1888 in Skala, Galizien, war Spediteur und Buchhalter. 1912 siedelte er von Wien nach Salzburg, konvertierte vom jüdischen zum katholischen Glauben und heiratete 1913 Paula Witzlsteiner, mit der er zwei Kinder hatte. Ungefähr vier Jahre konnte er ohne rassistische Verfolgungen durch das NS-Regime leben, am 26. Februar 1942 wurde er aber in seiner Wohnung in Schallmoos von der Gestapo verhaftet und am 16. Mai 1942 vom Polizeigefängnis ins KZ Flossenbürg deportiert. Er wurde als „Jude“ und „politischer Schutzhäftling“ registriert und sein gewaltsamer Tod am 29. Mai 1942 wird durch den Vermerk „Lungenschuss – innere Verblutung bei Fluchtversuch aus Lager“ dokumentiert.

Adresse: Baron-Schwarz-Park, 5020 Salzburg
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Konrad Hertzka, geboren am 8. Oktober 1911 in Bad Gastein, war Sohn eines praktischen Arztes, der bereits 1906 vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertierte, und dessen katholischer Ehefrau Marie. Konrad studierte technische Physik an der Technischen Hochschule und legte im Mai 1936 seine zweite Staatsprüfung mit sehr gutem Erfolg ab. Da er unter schweren Depressionen litt, war er seit 28. Oktober 1938 Patient in der Landesheilanstalt in Salzburg (heute Christian-Doppler-Klinik). Am 10. November 1938 stellte ein Psychiater die Diagnose, wodurch er in der geschlossenen Anstalt bleiben musste und „voll entmündigt“ wurde. Im September 1940 konnte er, vermutlich durch seine Mutter, aus der Heilanstalt fliehen, wurde allerdings auf dem Gut Erzberger in Szillen, Ostpreußen, von der Polizei gefunden. Im November 1940 wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt Tapiau in Ostpreußen gebracht, bevor er am 5. Februar 1942 nach Uchtspringe in die Landesheilanstalt von Sachsen-Anhalt verlegt wurde und dort am 7. März 1942 zu Tode kam. Dort gab eine signifikante Häufung von Todesfällen unter dem NS-Regime.

Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 18, 5020 Salzburg
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Irma Herz, geboren am 11. Mai 1870 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Karoline, geborene Breuer, und Albert Pollak sowie die Schwester von Anna Stuchly. Ihr Vater Albert Pollak gilt als Begründer der jüdischen Gemeinde in Salzburg. Irma war mit dem Regimentsarzt Dr. Leopold Herz verheiratet und hatte zwei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1929 übersiedelte Irma mit ihrer Tochter Therese nach Salzburg und im September 1938 in die noch nicht besetzte Tschechoslowakei. Von Prag aus wurden sie am 30. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Irma Maria Herz am 18. November 1942 starb. Ihre Tochter wurde am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert, später zur Zwangsarbeit in das durch Bomben zerstörte Hamburg gebracht. Im März 1945 deportierte man sie in das KZ Bergen-Belsen, nach der Befreiung gelangte sie am 24. Juli 1945 in ein schwedisches Lager für „displaced persons“. Ihr weiterer Weg ist unbekannt.

Adresse: Rainerstraße 2, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Agathe Herzenberger, am 2. Oktober 1941 im Lager zur Welt gekommen, war das fünfte Kind der Sängerin Therese Herzenberger und ihres Partners Lambert Blach, welcher Schirmmacher war. Die gesamte Familie wurde in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und Agathe Herzenberger wurde dort am 21. Juli 1943 ermordet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Sonia Herzenberger war das sechste und letzte Kind des Paares Therese Herzenberger und Lambert Blach. Ihre älteren Geschwister hießen Rosa, Wilhelm, Rudolf, Anton und Agathe. Ihre Mutter Therese Herzenberger wurde durch die deutsche Starregisseurin Leni Riefenstahl für Zwangsarbeiten im Film “Tiefland” ausgewählt, wo sie als Statistin mitspielen musste. Während der Dreharbeiten war sie mit Sonia Schwanger. Nach dem Ende der Dreharbeiten wurde sie mitsamt ihrer Familie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Die gesamte Familie wurde dort ermordet. Am 17. April 1943 wurde Sonia Herzenberger im KZ Auschwitz geboren und bekam dort eine Häftlingsnummer auf ihren Oberschenkel oder ihr Gesäß eintätowiert. Am 30. April 1943 war sie bereits verstorben. Sie wurde nur 13 Tage alt.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Emil Hirsch, geboren am 23. Juni 1922 in Salzburg, war der Sohn des jüdischen Ehepaares Marie und Hugo Hirsch. Die Familie wohnte bis zum 21. Februar 1938 in Elisabeth-Vorstadt. Sie übersiedelte schließlich in die Tschechoslowakische Republik. Am 16. Juli 1942 wurde Emil von Prag nach Theresienstadt und am 28. September 1944 weiter nach Auschwitz deportiert. Am 24. Jänner 1945 wurde er in Gleiwitz, entweder in einem Außenlager von Auschwitz oder auf einem von der SS kommandierten Evakuierungs- und Todesmarsch von sowjetischen Truppen befreit. Später lebte er in Karlovy Vary, führte den Familiennamen Heran und bekam mit seiner Frau Anna einen Sohn. Er starb 1985 in Karlovy Vary.

Adresse: Bergheimer Straße 23, 5020 Salzburg
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Karoline Höberth wurde am 2. August 1885 in Wien-Leopoldstadt geboren und war das jüngste von drei Kindern des Ehepaares Karoline und Ferdinand Höberth. Ihre Eltern waren Kaufleute. Karoline Höberth übersiedelte nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit ihrer verwitweten Mutter nach Salzburg, wo sie bei Verwandten leben konnten. Karoline Höberth war vermutlich mehrmals in stationärer Behandlung und ab 3. Mai 1939 Patientin in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Karoline Höberth wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ihre Mutter verstarb im Alter von 90 Jahren am 2. Dezember 1941 allein in Salzburg.

Adresse: Lasserstraße 33, 5020 Salzburg
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Josef Hoch wurde am 2. März 1921 in Siezenheim bei Salzburg geboren und war das zweite von fünf Kindern der ledigen Katharina Hoch. Katharina Hoch konnte selbst keinen Beruf erlernen und war deshalb als Dienstmädchen tätig. Die Kinder von Katharina Hoch waren zweitweise in Heimen oder bei Pflegeeltern untergebracht. Josef Hoch galt laut Vermerk als “geistig behindert” und war längere Zeit im Caritas-Dorf in St. Anton in Pflege. Im August 1938 wurde er in der Landesheilanstalt Salzburg als Patient stationär aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Elisabethstraße 28, 5020 Salzburg
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Leopold Hock wurde am 28. März 1914 in Itzling bei Salzburg in eine sozialdemokratisch eingestellte Arbeiterfamilie geboren. Er erlernte den Beruf des Schlossers und war Mitglied der Kinder- und Naturfreunde, der Roten Falken, des Arbeiter-Turn-und Sportvereins sowie des Republikanischen Schutzbundes bis zu deren Verbot 1934. Während des NS-Regimes war Leopold Hock Mitglied der Widerstandsbewegung der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Hock arbeitete unter dem NS-Regime im Rüstungsbetrieb “Oberascher” in Kasern und heiratete seine Frau Therese, welche zu diesem Zeitpunkt ein Kind erwartete. Am 31. März 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet. Anfang 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels, die Widerstandszellen zu infiltrieren und aufzuheben. Im März 1943 wurde der Prozess gegen Leopold Hock wegen “Feindbegünstigung” und “kommunistischen Hochverrats” geführt. Am 3. März 1943 wurde das Todesurteil ausgesprochen. Leopold Hock wurde am 30. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Roman Hofbauer wurde am 17. Mai 1894 in Lilienfeld in Niederösterreich geboren und war das jüngere von zwei Kindern des Ehepaares Theresia und Alois Hofbauer. Sein Vater Alois Hofbauer war Eisenbahner und Zugführer, weshalb die Familie nach Salzburg zog. Romans älterer Bruder Leopold war verheiratet und von Beruf Lehrer. Er starb bereits als 34-jähriger Mann. Die Mutter Theresia Hofbauer starb 1933. Roman Hofbauer arbeitete in einem Büro und war während der 1920er Jahren mehrmals in stationärer Behandlung. Ab Juli 1932 war er Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Moosstraße 14, 5020 Salzburg
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Anton Hofmann wurde am 20. Oktober 1900 in Wien geboren und war von Beruf Musiker. Er arbeitete ab 1937 in Salzburg. Seit dem 6. Mai 1940 war er Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Linzer Gasse 52, 5020 Salzburg
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Rosa Hofmann wurde am 27. Mai 1919 in der Nähe von Linz geboren und zog mit ihrer Familie 1920 nach Maxglan bei Salzburg. Hofmann wuchs in einer sozialdemokratisch eingestellten Familie auf. Ihr Vater, welcher als Fassbinder in der Stieglbrauerei tätig war, wurde aufgrund der Weltwirtschaftskrise entlassen und beging daraufhin am 7. Februar 1932 an seinem Arbeitsplatz Suizid. Seine Tochter erlernte den Beruf der Näherin und war in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung bis zu deren Verbot 1934 aktiv. Danach betätigten sich Rosa Hofmann und ihre Geschwister in der illegalen Organisation Revolutionäre Sozialisten Österreichs (RSÖ). Unter dem NS-Regime war sie Teil einer Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), nämlich des Kommunistischen Jugendverbands (KJVÖ). Rosa Hofmann wurde 1941 zur Leiterin der Salzburger Jugendgruppe. Als Anfang 1942 die Salzburger Widerstandszellen durch einen Spitzel infiltriert und zerschlagen wurden, geriet auch Rosa Hofmann in die Fänge der Gestapo. Sie wurde am 17. April 1942 verhaftet. Aufgrund von “Vorbereitung zum Hochverrat” und “landesverräterischer Begünstigung des Feindes” sowie “Zersetzung der Wehrkraft”, da sie vor allem Flugblätter verteilt hat, klagte man sie an und brachte sie nach Berlin gebracht, wo sie ein “Volksgerichtsprozess” erwartete. Am 15. Dezember 1942 wurde sie zum Tode verurteilt und am 9. März 1943 enthauptet. Rosa Hofmanns Abschiedsbrief an ihre Familie ist enthalten geblieben. Darin steht: “Heute heißt es Abschied nehmen von Euch, denn das Gnadengesuch ist abgelehnt worden [...] Wer weiß, was ich noch alles mitmachen müsste, denn die Jugend ist vorbei, wenn man das erlebt, was ich erlebt habe. Ich komme mir vor wie eine alte Frau und würde nie mehr genauso glücklich sein können, es ist gut so, wie es ist, glaube mir. Ich bin müde geworden in der Zeit.” Von Rosa Hofmann ist auch folgender Ausspruch überliefert: “Sehnsucht habe ich nach euch und den Bergen”. Der Leichnam der Widerstandskämpferin wurde nie bestattet, da ihr Name auf der Liste des Berliner Anatomen Hermann Stieve stand, welcher Experimente an den Organen meist junger Frauen durchführte.

Adresse: Moserstraße 10, 5020 Salzburg
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Johann Holleis wurde am 12. Juli 1939 in Salzburg geboren. Seine Mutter war in einem Gasthaus in der Kaigasse tätig und sein Vater war Schneidergehilfe. Über das kurze Leben von Johann Holleis gibt es nur wenige Quellen. Belegt ist, dass er in der Wiener “Heil- und Pflegeanstalt Am Spiegelgrund” als Patient war und dort am 27. April 1944 ermordet wurde. Er war somit eines von 247 Kinder, die dort ermordet und deren Krankengeschichten 1945 vernichtet wurden. Seine Mutter kam beim Bombenangriff auf Salzburg am 16. Oktober 1944 ums Leben und sein Vater starb 1963 in der Stadt Salzburg

Adresse: Bindergasse 6, 5020 Salzburg
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Richard Holleis wurde am 12. November 1910 in St. Johann im Pongau geboren und war seit den frühen 1930er Jahren als Hilfsarbeiter in Sägewerken tätig und lebte in der Stadt Salzburg. Ob sich Holleis sozialistisch oder kommunistisch im Austrofaschismus betätigte, ist nicht belegt. Im Frühjahr 1937 reiste Holleis nach Spanien, um aufseiten der Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Als die republikanischen Truppen 1939 durch das Franco-Regime niedergeschlagen wurden, flüchtete Richard Holleis nach Frankreich, wo er in den beiden Internierungslagern Argelès-sur-Mer und Saint-Cyprien inhaftiert wurde. Unter der nationalsozialistischen Besetzung Frankreichs wurde Holleis am 31. März 1941 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort als “Rotspanier” registriert. Er wurde unter der Tarnbezeichnung “14f13” in die Tötungsanstalt Hartheim verschleppt und dort am 20. oder 21. Januar 1942 vergast. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Kaserngasse 7, 5020 Salzburg
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Matthias Holzer wurde am 7. März 1887 in Göriach geboren und war von Beruf Eisenbahner. Über weitere biografische Daten ist fast nichts bekannt. Karl Böttinger, Matthias Holzer und Andreas Rehrl waren unter dem NS-Regime im Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert und wurden zur Zwangsarbeit genötigt. Sie mussten unter anderem nach Bombenangriffen den Schutt aufräumen und Bomben bergen und entschärfen. Am 17. November 1944 starben die drei beim Versuch eine Zeitzünderbombe am Max-Ott-Platz zu entschärfen.

Adresse: Max-Ott-Platz, 5020 Salzburg
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Georg Honeder wurde am 22.4.1880 in Salzburg als zweites von sechs Kindern des Ehepaares Katharina und Leopold Honeder geboren. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg, wo Leopold Honeder Magazinaufseher war. Er starb 1910, Katharina Honeder 1928. Georg Honeder arbeitete als Schuhmachergehilfe. In den 1920er Jahren erkrankte er und wurde im Spital St. Anna betreut. Ab April 1925 war er Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Bahnhofstraße 39, 5020 Salzburg
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Wilhelm Höpflinger wurde am 19.1.1933 in Gnigl bei Salzburg geboren und war das jüngste von vier Kindern einer Frau, die als Wäscherin in Salzburg arbeitete. Wilhelm Höpflinger wuchs in verschiedenen Pflegeheimen auf. Unter dem NS-Regime wurde er nach Mariatal bei Kramsach im Nordosten von Tirol verlegt. Dort befand sich ein Pflegeheim des Ordens der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul. Die Pflegeanstalt wurde durch die Visitatorin Anna Bertha Königsegg betreut, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Wilhelm Höpflinger wurde kurz darauf am 23.4.1941 von Mariatal nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, im Alter von acht Jahren ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Eichstraße 15, 5020 Salzburg
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Harry Horner wurde am 24.7.1910 in Holitz/Holice im heutigen Tschechien als erstes von zwei Kindern des jüdischen Ehepaars Gisela, geborene Kohn, und Felix Horner geboren. Sein Vater war von Beruf Ingenieur und die Familie lebte in Wien. Harry Horner studierte nach dem Schulabschluss zunächst Architektur und dann Bühnenbild und Regie am Max-Reinhardt-Seminar. Er verfügte über ein großes schauspielerisches Talent, weswegen ihm Max Reinhardt in den 1930er Jahren zu diversen Engagements verhalf, darunter am Theater an der Josefstadt und bei den Salzburger Festspielen. So spielte er unter anderem im „Jedermann” von 1933 bis 1937. 1935 war Max Reinhardt in New York, um dort ein Stück aufzuführen. Der zuständige Bühnenbildner Oskar Strnad starb unerwartet und Harry Horner übernahm den Auftrag. Das Stück thematisierte die Verfolgung der Jüdinnen*Juden und ihre Hoffnung auf Befreiung. 1937 kehrte er für seine letzte Festspielsaison nach Salzburg zurück, bevor er wieder nach New York ging. Er konnte seine Eltern und seine Schwester Edith im Herbst 1938 in die USA holen und somit retten. 1941 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Harry Horner machte in New York und Hollywood Karriere als Art Director, Designer und Regisseur. Er starb am 5.12.1994 in Los Angeles.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Otto Horst wurde am 15.7.1886 in der Steiermark geboren, war k.u.k. Offizier und später Bauingenieur in der Steiermark. Zudem war er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und des Republikanischen Schutzbunds bis zu deren Auflösung 1934. 1940 meldete er sich freiwillig zur Wehrmacht und wurde Oberleutnant der Reserve und Vorgesetzter der Gebirgsnachrichten-Ersatzabteilung Nr. 18. Dort wurde er am 4. September 1940 verhaftet, weil ein ihm Untergeordneter, Johann Graber, illegale Flugblätter anfertigte, welche den Krieg und Nationalsozialismus anprangerten, was von Otto Horst nicht nur geduldet, sondern auch gelesen wurde. Am 2. und 3. Dezember 1943 wurde ihm im Landesgericht Salzburg ein Prozess des Berliner „Volksgerichtshof” gemacht, in welchem man ihn zum Tode verurteilte. Er wurde am 18.2.1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 9, 5020 Salzburg
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Mathias Horvath wurde am 13.1.1888 in Szombathely im heutigen Ungarn geboren, war verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Familie lebte in Petržalka bei Bratislava, wo Mathias Horvath als Heizer für die Bahn tätig war. Er war außerdem seit 1929 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei und führte Kurierdienste zwischen Bratislava und Wien durch, wo er illegale kommunistische Schriften in die österreichische Diktatur schmuggelte. Dabei wurde er ertappt und war für längere Zeit arbeitslos. 1939 kam er arbeitssuchend nach Salzburg, wo er eine Anstellung als Oberbauarbeiter bei der Deutschen Reichsbahn bekam und als ausländische Arbeitskraft in einem Lager in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofs einquartiert war. Er wurde sehr schnell als „roter Hund” von seinen Kollegen beschimpft und denunziert, sodass er am 13. Februar 1941 von der Gestapo verhaftet wurde. Er wurde am 11. Februar 1942 vor das Wiener Oberlandesgericht gestellt, welches im Salzburger Landesgericht tagte und ihn zu drei Jahren Zuchthaus verurteilte. Mathias Horvath wurde am 22. Jänner 1944 vom Zuchthaus Kaisheim in Bayern in das KZ Mauthausen deportiert und dort am 29.1.1944 ermordet.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Katharina Huemer wurde am 17.6.1905 in Gnigl bei Salzburg geboren und war das ältere von zwei Kindern des Ehepaars Katharina und Gottfried Huemer. Gottfried Huemer war von Beruf Maurer und starb im Juni 1934. Katharina Huemer, auch Käthe genannt, erlernte den Beruf der Modistin und arbeitete als Verkäuferin bis zu ihrer Erkrankung 1928. Danach war sie mit Unterbrechungen Patientin in der „Landesheilanstalt" Salzburg. Von dort wurde sie am 18.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 29, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma „Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als „kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter*innen aus besetzten Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung „OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Einer davon war Wladimir Huntschenko. Er wurde am 10.1.1926 in Schewtschenko in der Ukraine geboren und zur Zwangsarbeit nach Salzburg verschleppt. Er wurde eine Zeit lang im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert und am 4. September 1943 in das KZ Dachau überstellt, wo er als „Schutzhäftling R”, also als „Russe”, registriert wurde. Er starb im KZ Dachau am 22.9.1944.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Johann Illner wurde am 8.12.1908 in St. Laurenz bei Altenheim im Bezirk Braunau geboren, war verheiratet und von Beruf Schankbursche. Er lebte zusammen mit seiner Frau in Salzburg. Ab 1938 war Johann Illner im Telegrafenbauamt der Deutschen Reichspost tätig und Mitglied der NSDAP. Er wurde am Arbeitsplatz von seinem Kollegen Anton Reindl für die illegale Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) rekrutiert und Kassier sowie später Leiter einer Gruppe. Anfang 1942 gelang es der Gestapo mit einem Spitzel die Salzburger Widerstandszellen auszuheben und Johann Illner wurde am 18. Jänner 1942 verhaftet. Ihm wurde am 3. November 1942 ein Prozess wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Er wurde am 19.4.1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Stauffenstraße 10, 5020 Salzburg
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Marianne Innerberger, geborene Witzlsteiner, wurde am 13.9.1901 in Mondsee geboren. Sie und ihr Ehemann Alois Innerberger waren Mitglieder der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und blieben der Partei verbunden, als 1938 der „Anschluss” vonstatten ging. Marianne und ihr Ehemann Alois wurden beide am 18. Mai 1942 von der Gestapo verhaftet. Marianne Innerberger, die Teil der kommunistischen Frauengruppe war, wurde ohne Gerichtsverfahren am 20. Juni 1942 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 12.11.1942 ermordet. Alois Innerberger wurde nach der Verhaftung in Salzburg in das KZ Dachau deportiert und anschließend in das KZ Sachsenhausen. Er wurde am 19. Februar 1943 vom „Volksgerichtshof” in Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt, das Urteil jedoch nicht vollstreckt. Er wurde begnadigt und konnte nach Salzburg zurückkehren.

Adresse: Linzer Bundesstraße 36, 5020 Salzburg
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Adolf Jacoby, geboren am 30.1.1859 in Aufhausen bei Bopfingen, Baden-Württemberg, war Mitglied einer deutsch-jüdischen Familie, die seit den 1880er Jahren in Salzburg lebte. Er heiratete Emelie Oppenheimer, geboren am 9.8. in Heilbronn am Neckar, und hatte mit ihr zwei Kinder. Sie lebten zuerst in der Salzburger Altstadt, dann am Alten Markt und schließlich im Andräviertel. Adolf Jacoby flüchtete 1938 zu seinem Sohn nach Den Haag. Am 2.1.1943 starb er dort.

Adresse: Hubert-Sattler-Gasse 13
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Wilhelm Jakob wurde am 27.4.1914 in Salzburg-Maxglan geboren. Er war das jüngste von fünf Kindern des Ehepaars Josefa und Johann Jakob. Wilhelm Jakob arbeitete als Spengler und Installateur in der Stadt Salzburg. Im November 1933 verpflichtete sich Jakob für sechs Jahre als Soldat für das österreichische Bundesheer, wo er ab 1937 den Rang eines Gefreiten hatte und ab März 1938 zum Salzburger Infanterie-Regiment Nr. 12 kam und in der Lehener Kaserne stationiert war. Vier Jahre davor, im Juli 1934, war er unter Hauptmann Franz Rosenkranz an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putsches in Lamprechtshausen beteiligt. So wurde er am 21. Mai 1938 vermutlich denunziert, von der Gestapo verhaftet und am 27. Juni 1938 in das KZ Dachau deportiert. Am 12. August 1938 erfuhr Jakob bei seiner Einvernahme im KZ Dachau, dass gegen ihn ein Strafverfahren wegen schwerer Körperverletzung am Landesgericht Salzburg lief. Das Verfahren stützte sich auf die Aussage eines Kameraden des 12. Regiments, der behauptete, Jakob habe bei der Niederschlagung des Putsches im Juli 1934 einem verwundeten SA-Mann ins Knie geschossen und dass er ein „radikaler Kommunist” sei. Das Gericht stellte fest, dass der Kamerad gar nicht im Lamprechtshausen zum angeblichen Tatzeitpunkt zugegen war. Trotzdem wurde Wilhelm Jakob am 27. September 1939 in das KZ Mauthausen überstellt und dort am 17.2.1940 ermordet.

Adresse: Ganshofstraße 3, 5020 Salzburg
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Gisela Jellinek, geboren am 19.9.1877 in Wien als Tochter des Ehepaars Philipp Mandl und Theresa Rosenfeld, war verheiratet mit dem Facharzt Johann Jellinek. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn, der ebenfalls Arzt wurde. 1938 mussten sie die Praxis und die Wohnung zu Gunsten von Nationalsozialisten räumen und wohnten schließlich bis zum Frühjahr 1942 in Wien in einer „Sammelwohnung“. Während sie noch bis 1941 eine Ausreise vorbereiteten, wurden sie am 10. September 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo Gisela am 9.8.1943 und ihr Ehemann Johann am 20.3.1943 starb.

Adresse: Platzl 2, 5020 Salzburg
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Johann Jellinek, geboren am 12.4.1875 in Schumitz, Mähren, war Sohn des jüdischen Ehepaars Salomon Jellinek und Anna Taus. Er studierte in Wien Medizin, wurde Facharzt und arbeitete seit 1907 in Salzburg, seit Juli 1909 im Haus der Donau-Versicherung, wo er auch wohnte. Mit seiner Frau Gisela, geboren am 19.9.1877 in Wien, hatte er einen Sohn, Kurt, der ebenfalls Arzt wurde. 1938 mussten sie die Praxis schließen und ihre Wohnung wurde enteignet. Johann und Gisela lebten bis 1942 in Wien, planten dort bis 1941 ihre Flucht, wurden schließlich aber am 10. September 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Johann Jellinek starb dort am 20.3.1943, seine Frau am 9.8.1943.

Adresse: Platzl 2, 5020 Salzburg
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Elisabeth Jungwirth wurde am 28.3.1884 in Perwang am Grabensee in Oberösterreich geboren und war das Kind der ledigen Dienstmagd Wilhelmine Jungwirth. Wilhelmine Jungwirth arbeitete als Köchin in Linz-Urfahr und starb im April 1911 an einem Schlaganfall. Nach dem Tod ihrer Mutter lebte Elisabeth Jungwirth im Salzburger Stadtteil Maxglan bei ihrer Tante Anna Maria, welche auch ihre Taufpatin war. Elisabeth Jungwirth erlernte krankheitsbedingt keinen Beruf. Im NS-Regime wurde sie am 8. Februar 1939 stationär in die „Landesheilanstalt" Salzburg aufgenommen. Von dort wurde sie am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 36, 5020 Salzburg
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Leopold Kainar wurde am 14.6.1890 in Salzburg Maxglan geboren. Seine Eltern hießen Leopoldine und Rudolf Kainar und sein Vater war Tischler von Beruf. Leopold Kainar hatte zwei Geschwister. Die Ehe der Eltern zerbrach 1900 und die Kinder blieben bei ihrer Mutter, welche als Hilfsarbeiterin tätig war, um ihre Familie ernähren zu können. Leopold Kainar machte eine Lehre als Handelsangestellter und arbeitete in einem renommierten Kaufhaus in der Stadt Salzburg. Er diente im Ersten Weltkrieg als Soldat für die k.u.k. Armee und kam schwerkrank aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause. Daraufhin war er ab 1924 Patient in der „Landesheilanstalt" Salzburg und konnte nicht mehr arbeiten. Von dort wurde er am 17.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Untersbergstraße 13, 5020 Salzburg
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Johann Kampfer wurde am 23.11.1889 in Pontafel im Kanaltal im heutigen Italien geboren. Er war von Beruf Hilfsarbeiter und lebte in der Stadt Salzburg. Am 10. April 1931 wurde er in der „Landesheilanstalt" Salzburg stationär aufgenommen, von dort am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 12, 5020 Salzburg
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Theresia Karas wurde am 13.5.1928 in Parsch bei Salzburg als jüngstes von vier Kindern des Ehepaars Maria und Josef Karas geboren. Ihr Vater war von Beruf Eisenbahner und die Familie lebte in Salzburg Gnigl. Theresia Karas erkrankte in ihrem dritten Lebensjahr an Kinderlähmung mit dauerhaften Folgen. Trotzdem gelang es ihr mithilfe ihrer beiden älteren Geschwister, die Volkschule in Gnigl bis zur dritten Klasse zu besuchen. Ab September 1939 war Theresia Karas zur Therapie und Erholung im Evangelischen Diakoniewerk Gallneukirchen in der Nähe von Linz untergebracht. In dieser Zeit schrieb sie viele Briefe an ihre Eltern und Geschwister nach Salzburg, in welchen sie über ihren Tagesablauf berichtete und darüber, dass sie neue Freundinnen gefunden hat. Am 13.1.1941 wurde Theresia Karas im Alter von 12 Jahren nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Aglassingerstraße, 5020 Salburg
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Otto Kemptner wurde am 19. August 1890 in Hainfeld in Niederösterreich geboren. Er war Berufsoffizier der k.u.k. Monarchie und danach Finanzbeamter. Es studierte Rechts- und Politikwissenschaften in Wien und war Mitglied der katholischen Hochschulverbindung Franco-Bavaria sowie im Cartellverband (CV). Dadurch lernte er auch Engelbert Dollfuß kennen und war enger Vertrauter desselben. Otto Kemptner war am Aufbau der “Vaterländischen Front” (VF) beteiligt und ab November 1934 Präsident der Finanzlandesdirektion Salzburg. Hin und wieder hatte er öffentliche Auftritte, so hielt er im Januar 1938 eine Rede bei einer Kundgebung der VF. Unter den bereits am 12. März 1938 verhafteten Prominenten befand sich auch Otto Kemptner als ehemaliges Führungsmitglied der VF. Er wurde freigelassen, aber am 24. März bereits erneut verhaftet und in das Polizeigefängnis der Stadt Salzburg gesperrt. Am 15. Oktober 1938 wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert und am 26. September 1939 in das KZ Buchenwald transferiert, dort jedoch am 12. Oktober 1939 wegen Krankheit entlassen, wie in der Polizeimeldekartei festgehalten ist. Kemptner kehrte zunächst nach Salzburg zurück, ging dann in das ehemalige Kloster Pulgarn bei Steyregg, welches den Augustiner-Chorherrn als Zufluchtsort diente. Er trat dort in den Orden ein, verstarb aber bereits am 3. Mai 1944 an den Folgen der KZ-Haft.

Adresse: Getreidegasse 11, 5020 Salzburg
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Johann Kendlhofer wurde am 9. Dezember 1908 in Salzburg als dritter von vier Söhnen des Ehepaares Maria und Leopold Kendlholfer geboren. Johann Kendlhofer konnte keine Lehre abschließen und zog unstetig von Ort zu Ort. 1930 bekam er ein befristetes Aufenthaltsverbot für Salzburg, da er mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Ab 1936 hatte er eine Schlafstelle in der von Arbeits- und Obdachlosen häufig frequentierten Herberge der Stadtgemeinde Salzburg. Nach Kriegsbeginn wurde er in die Wehrmacht eingezogen und im März 1941 vor das Kriegsgericht der Division 177 des Wehrkreises XVII (Wien) zum Tode verurteilt. Wegen “Fahnenflucht” wurde er am 2. Juni 1942 auf dem Militärschießplatz in Kagran erschossen.

Adresse: Glockengasse 8, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Eine dort geborene war Maria Kerndlbacher. Sie wurde am 1. September 1940 im Zwangslager geboren. Ihre Mutter war Magdalena Kerndlbacher, welche aus der oberösterreicischen Familie Kerndbacher-Lichtenberger kommt. Die kleine Maria wurde zusammen mit ihrer Mutter Magdalena Kerndbacher in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde sie am 8. April 1944 ermordet. Magdalena Kerndlbacher wurde nach dem Tod ihrer Tochter in ein Zwangsarbeitslager überstellt, wo sie den Porajmos, das romanische Wort für die Vernichtung der Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze bedeutet “Das Verschlingen”, überlebte.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Klara Kiesler, Mädchenname Baron, wurde am 6. Jänner 1871 in Lemberg (Galizien) geboren. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Ludwig Kiesler lebte sie seit 1915 in Salzburg. Das Ehepaar füllte auf dem Meldezettel das Feld zum Religionsbekenntnis nicht aus, später wurde es allerdings von amtlicher Seite durch „israelit.“ mit dem Zusatz „Volljüdin“ bzw. „Volljude“ ergänzt. Klara und Ludwig mussten am 14. Dezember 1939 ihre Wohnung räumen und nach Wien flüchten. Von dort wurden sie am 13. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Während Ludwig dort am 28. Jänner 1943 getötet wurde, wurde Klara am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie den Tod fand.

Adresse: Kaigasse 20, 5020 Salzburg
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Ludwig Kiesler, geboren am 13. Juni 1865 in Kolomea (Galizien), war mit Klara, geborene Baron, verheiratet. Sie lebten seit 1915 in Salzburg. Ludwig war Berufsoffizier gewesen. Er und seine Frau gaben auf dem Meldeschein keine Religionszugehörigkeit an, später wurde dieses durch „israelit.“ mit dem Zusatz „Volljude“ bzw. „Volljüdin“ ergänzt. Am 14. Dezember 1939 mussten sie zu Gunsten eines Gestapo-Beamten ihre Wohnung räumen und nach Wien flüchten. Von dort aus wurden sie am 13. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Ludwig Kiesler am 28. Jänner 1943 ermordet wurde. Seine Frau Klara deportierte man am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz, wo sie den Tod fand.

Adresse: Kaigasse 20, 5020 Salzburg
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Rudolf Kindlinger wurde am 27. Dezember 1906 in Bad Ischl geboren und war das älteste von vier Kindern des Ehepaares Anna und Rudolf Kindlinger. Sein Vater war von Beruf Fleischhauer. Rudolf Kindlinger konnte krankheitsbedingt keinen Beruf erlernen und wurde 1929 stationär in der Landesheilanstalt Salzburg als Patient aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 71, 5020 Salzburg
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Alexander Kipnis wurde am 1. Februar 1891 in Schitomir/Schytomyr in der heutigen Ukraine als eines von fünf Kindern des jüdischen Ehepaares Machlya und Shaya Yankel Kipnis geboren. Die Familie lebte im Ghetto von Schitomir in sehr armen Verhältnissen. Alexander Kipnis besuchte die Schule nur ein Jahr und sang in Synagogen, um sich etwas Geld zu verdienen. Sein Talent wurde schnell erkannt und er ging zunächst nach Polen und dann in die USA, um als Sänger aufzutreten. 1925 trat er in Chicago auf und lernte dort seine Frau Mildred Levy kennen, welche er heiratete. Gemeinsam hatten sie einen Sohn namens Igor. 1931 erwarb Alexander Kipnis die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Da er sich aber als Bass-Sänger auf Richard Wagners Opern spezialisiert hatte, waren Berlin und Bayreuth die wichtigsten Wirkstätten. So ging er zunächst nach Berlin und war ab 1936 in Wien tätig. Nach wie vor trat er bei jüdischen Veranstaltungen auf, darunter sang er 1937 für den “Kulturbund Deutscher Juden” im nationalsozialistischen Deutschland. Unter Arturo Toscanini sang er bei den Salzburger Festspielen 1937, darunter in der Zauberflöte und Fidelio. Danach war er auf Konzerttournee in den USA und kehrte für ein letztes Konzert in Wien, am 22. Februar 1938, zurück. Es wäre vorgesehen gewesen, dass er bei den Salzburger Festspielen 1938 erneut auftreten sollte, doch durch den “Anschluss” im März 1938 wurde dieser Plan durchkreuzt. Alexander Kipnis ging endgültig in die USA und starb dort am 14. Mai 1978.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Felix Klar, geboren am 26. März 1900 in eine jüdische Familie in Skalat, Galizien, war seit 1933 als Musiker und Kapellmeister in Salzburg tätig. Er wohnte mit seiner nicht-jüdischen Frau Anna, die sich während des NS-Regime von ihm scheiden ließ, um arbeiten zu können, in Schallmoos. Da sein Geburtsort seit 1919 in Polen lag, galt er als feindlicher Ausländer und wurde am 5. September 1939 von der Gestapo verhaftet und am 16. Oktober von Salzburg ins KZ Buchenwald deportiert, von dort aus am 17. Oktober 1942 weiter nach Auschwitz. Im Jänner 1945 wurde er auf einen Todesmarsch ins KZ Mittelbau-Dora geschickt. Da er schwer krank war, musste er nach der Befreiung ins Sanatorium Sülzhayn in Thüringen, wo er am 24. April 1946 starb.

Adresse: Bayerhamerstraße 6, 5020 Salzburg
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Erich Kleiber wurde am 5. August 1890 in Wien als jüngeres von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Veronika, née Schöppl, und Otto Kleiber geboren. Die Eltern verstarben bereits früh, weshalb Erich Kleiber bei Verwandten aufwuchs. Er studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Musik in Prag und hatte schnell als Dirigent mehrere Engagements in deutschen Städten. Von 1923 bis 1934 war er Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper. Dort führte er vor allem die Musik von Alban Berg, Ernst Krenek, Darius Milhaud, Arnold Schönberg und Igor Strawinsky auf. Er war auch international bekannt und hatte mehrere Auslandstourneen, darunter 1926 in Argentinien. So lernte er in den USA seine Frau Ruth Goodrich kennen, die als Ruth Baumgardner am 30. September 1900 in den USA in eine jüdische Familie geboren wurde. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder namens Veronika und Karl, später Carlos. In der deutschen Öffentlichkeit blieb die jüdische Herkunft seiner Frau unbekannt. Aber auch so war Erich Kleiber ein Dorn im Auge der Nationalsozialisten, da er mit Vorliebe moderne Musik spielte, welche die Nazis als “entartet” betrachteten. Er galt als antifaschistischer Dirigent und beschloss aufgrund der hitzigen Debatten um ihn, Berlin 1935 zu verlassen. Danach lebte er in der Nähe von Salzburg, jedoch wurden dem berühmten Dirigenten weder in Wien noch in Salzburg feste Engagements angeboten. Lediglich zwei Orchesterkonzerte durfte er bei den Festspielen im Sommer 1935 dirigieren. Er war also auch in Österreich unerwünscht. 1938 wanderte er mit seiner Familie nach Argentinien aus. Nach dem Krieg bemühte man sich weder in Salzburg noch in Wien oder Berlin um seine Rückkehr. Er starb am 27. Januar 1956 in Zürich.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz
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Johanna (Jeanette) Klein, geborene Drucker, kam am 8. Oktober 1859 in Klattau (Klatovy, Böhmen) zur Welt und war Jüdin. Mit ihrem Ehemann Moritz Klein, geboren am 7. März 1851 in Breznitz, gestorben am 17. April 1923 in Salzburg, hatte sie drei Kinder. Seit 1892 lebte die Familie in der Stadt Salzburg. Ihre Tochter heiratete in Salzburg den Kaufman Abraham Morpurgo. Mit deren Familie flüchtete Johanna Klein im Juni 1938 nach Amsterdam. Nach der Besetzung Hollands wurde die Familie allerdings getrennt nach Auschwitz deportiert. Johanna Klein wurde am 12. Februar 1943 dort ermordet.

Adresse: Markus-Sittikus-Straße 15, 5020 Salzburg
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Josefa Köchl wurde am 24. März 1909 in Kendlbruck bei Ramingstein geboren. Ihre Mutter war eine ledige Dienstmagd, wuchs im Lungau auf und war als Landarbeiterin tätig. Josefa Köchl wurde Ende April 1942 auf Befehl der Gestapo wegen “verbotenen Umgangs” mit einem Polen festgenommen und in das Polizeigefängnis am Rudolfskai gebracht. Josefa Köchl, die eine Beziehung mit dem polnischen Zwangsarbeiter Ludwig Matusyk, welcher 1920 geboren wurde, unterhielt, bekam kurz vor ihrer Deportation am 10. April 1942 eine Tochter. Am 15. August 1942 wurde sie über Linz und Prag in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert und dort am 21. August 1942 registriert. Josefa Köchl wurde am 5. Mai 1944 im KZ Ravensbrück ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Ferdinand Köck wurde am 9. Juni 1882 in Salzburg als fünftes von sieben Kindern des Ehepaares Mathias und Anna Köck geboren. Seine Eltern waren beide Postbedienstete und seine Mutter starb 1914. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Seine fünf Schwestern heirateten und lebten fortan an anderen Orten. Ferdinand und sein Bruder Wilhelm, welcher ebenfalls Postbeamter wurde, blieben in Salzburg. Ferdinand Köck erlernte keinen Beruf und schlug sich als Tagelöhner und Hilfsarbeiter durch und wechselte oft die Arbeits- und Schlafstelle. Im Jahr 1932 wurde er als Patient in der Landesheilanstalt Salzburg dauerhaft aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Mirabellplatz 1, 5020 Salzburg
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Karl Kofler, geboren am 2. Juni 1912 in Marosvécs, war Kind des jüdischen Paares Josefa Perl Eltis und Adolf Abraham Pistiner. Er konvertierte im Dezember 1937 und arbeitete seit den 1930er Jahren als Bauarbeiter im Bundesland Salzburg. Er sympathisierte möglicherweise mit dem politischen Widerstand und wurde im September 1939 wegen Vergehens nach der „Ausländerverordnung“ verhaftet. Im NS-Regime galt er als Jude und wurde am 12. März 1940 zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Am 11. März 1941 wurde er nach Wien abgeschoben und von dort am 29. September 1941 ins KZ Flossenbürg deportiert. Am 7. Mai 1942 starb er im Häftlingsbau laut Bescheid des Lagerarztes an „Herzschwäche“.

Adresse: Vogelweiderstraße 96, 5020 Salzburg
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Hermine Köhler, geboren am 4. Dezember 1876 in Wien, war Tochter des jüdischen Ehepaares Betti, geborene Deutsch, und Samuel Feigelstock-Feri. Sie war seit 1896 mit Max Köhler verheiratet. Das Ehepaar lebte mit ihrem Sohn Leo Köhler, geboren am 5. August 1897 in Salzburg, in ihrem Haus in der Dreifaltigkeitsgasse. Hermine flüchtete mit ihrem Mann und ihrem Sohn zuerst nach Meran und dann nach Bologna. Leo wurde aus dem besetzten Italien nach Bergen-Belsen oder Auschwitz deportiert und überlebte nicht. Max Köhler starb am 12. Jänner 1947 in Bologna. Hermine Köhler starb 1959 in London.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 5, 5020 Salzburg
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Leo Köhler, geboren am 5. August 1897 in Salzburg als Kind des Ehepaares Max und Hermine Köhler, war Schneider und Kaufmann. Er heiratete die Jüdin Martha Werner und hatte mit ihr ein Kind, Gertrude. Er war wie sein Vater Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Leo Köhler war einer von 26 Salzburger Juden, die in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 von der Gestapo verhaftet, in das KZ Dachau deportiert und erst entlassen wurden, als sie unter Zwang der „Arisierung“ ihres Besitzes und ihrer sofortigen „Auswanderung“ zugestimmt hatten. Am 20. November kam er zu seiner Familie und seinen Eltern nach Wien. Seine Frau und Tochter reisten im Jänner 1939 nach London und emigrierten später in die USA. Leo Köhler flüchtete mit seinen Eltern nach Meran und dann nach Bologna. Leo wurde nach der deutschen Besatzung Nord- und Mittelitaliens in Fossoli, einem Transitlager der deutschen Polizei, interniert und im Frühjahr 1944 entweder nach Bergen-Belsen oder nach Auschwitz deportiert. Er überlebte nicht.

Adresse: Plainstraße 18, 5020 Salzburg
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Max Köhler, geboren am 6.3.1867 in Lackenbach, war Sohn des jüdischen Ehepaars Lotti, geborene Glaser, und Leopold Kohn. Er arbeitete als Schneidermeister und Teilhaber in der Firma „Adolf Kohn & Co“ seines Bruders. Verheiratet war Max Köhler mit Hermine Köhler, mit der er auch einen Sohn, Leo, hatte. Sie lebten bis zu ihrer gewaltsamen Vertreibung 1938 in ihrem Haus in der Dreifaltigkeitsgasse. Max und sein Sohn Leo waren im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde. Max Köhler flüchtete mit seiner Frau und seinem Sohn von Wien nach Meran und dann nach Bologna. Sein Sohn wurde in ein Konzentrationslager deportiert und ermordet. Max Köhler starb am 12.1.1947 in Bologna. Seine Ehefrau Hermine verstarb 1959 in London.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 5, 5020 Salzburg
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Bertha Kohn, geborene Schwarz, wurde am 24.6.1874 als fünftes von acht Kindern des jüdischen Ehepaars Sophie, geborene Nossal, und Gustav Schwarz in Gmunden geboren. Bertha heiratete 1911 den acht Jahre jüngeren Hermann Kohn, der seit 1907 Kantor in der Salzburger Synagoge war. Seit 13. Jänner 1912 führte das Ehepaar ein kleines Restaurant mit koscheren Speisen im Parterre des Hauses Haydnstraße 10. Bertha und Hermann wurden im November 1938 aus Salzburg laut polizeilicher Abmeldung nach Kanitz (Kanice) in Mähren vertrieben. Ihr Ehemann Hermann wurde am 22. Mai 1942 von Trebitsch (Třebíč), Mähren, nach Theresienstadt und drei Tage später, am 25. Mai 1942, in das Vernichtungslager Lublin-Majdanek deportiert und dort ermordet. Der Verbleib von Bertha Kohn ist ungewiss.

Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 14, 5020 Salzburg
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Hermann Kohn, geboren am 28.11.1882 als erstes Kind der Sali Heller und des Kantors Adolf Kohn in Aspern an der Donau, war seit August 1907 Kantor der Synagoge in Salzburg. Er heiratete 1911 Bertha Schwarz, mit der er ab Jänner 1912 nach einigen Hürden ein Restaurant mit koscherem Essen betrieb. Das Ehepaar wurde im November 1938 aus Salzburg nach Kanitz (Kanice) in Mähren vertrieben. Am 22. Mai 1942 wurde Hermann Kohn von Trebitsch (Třebíč) in Mähren nach Theresienstadt und drei Tage später, am 25. Mai, nach Lublin-Majdanek in Polen deportiert und dort ermordet. Der Verbleib seiner Ehefrau Bertha Kohn ist unbekannt.

Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 14, 5020 Salzburg
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Miroslav Kolar wurde am 11.8.1922 in Olomouc in der Tschechoslowakei geboren. Über sein Leben ist fast nichts bekannt, nur dass er in das Reichsbahnlager Salzburg an der Bahnhofstraße kam und dort als Zwangsarbeiter eingesetzt wurde. Am 27. März 1942 kam er in das Reichsbahnlager in Salzburg und sollte als Elektrogehilfe arbeiten. Noch am selben Tag kam er als 19-Jähriger „durch elektrischen Strom” zu Tode.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Hermann Koller wurde am 12.6.1911 in Salzburg geboren, war verheiratet und von Beruf Kellner. Er war, soweit wir es aus Akten erschließen können, nicht Mitglied einer Widerstandsbewegung, galt dennoch als Gegner des NS-Regimes. Deswegen dürfte er denunziert und am 20. März 1943 von der Gestapo verhaftet worden sein. Am 17. Mai 1943 wurde er in das KZ Dachau deportiert und dort als „Schutzhäftling” registriert. Am 6. Dezember 1943 wurde er in das KZ Mauthausen transferiert und am 9. Jänner 1944 zurück in das KZ Dachau gebracht. Am 12. Mai 1944 wurde er in das KZ Natzweiler-Struthof überstellt und am 6. September 1944 wieder zurück in das KZ Dachau gebracht. Dort wurde er am 21.3.1945 ermordet.

Adresse: Gärtnerstraße 18, 5020 Salzburg
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Fritz (Friedrich Moritz Michael) Kollinsky wurde am 23.10.1875 als Sohn des jüdischen Ehepaars Helene, geborene Durst, und Isidor Michael Kollinsky geboren. Fritz arbeitete in Berlin als Direktor und Mitglied des Aufsichtsrats des Transport- und Versicherungsunternehmens „Schenker & Co“. Er heiratete 1925 die um 16 Jahre jüngere Gertrud Ulbricht aus Halle an der Saale und hatte mit ihr einen Sohn, Fritz, geboren am 15.6.1926. Im Jänner 1931 zog die Familie nach Salzburg. Hier war die Familie vom Terror der Gestapo betroffen. Am 10. November 1938 wurden während einer dreiwöchigen Haft im Polizeigefängnis alle Wertsachen der Familie beschlagnahmt. Am 5. Dezember 1938 flüchteten sie nach Berlin und fanden dort Unterschlupf. Dort musste sich Fritz alle 14 Tage bei der Gestapo melden und Zwangsarbeit leisten. Am 29.8.1945 starb er in Berlin an den Folgen der Zwangsarbeit.

Adresse: Moosstraße 17, 5020 Salzburg
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Theresia Komenda, geborene Zink, wurde am 22.4.1890 in München geboren. Sie war verheiratet mit dem Musiker Eduard Komenda aus Aurisina bei Triest. Das Paar hatte keine Kinder und lebte ab 1931 in der Stadt Salzburg. Am 11. Mai 1938 wurde Theresia Komenda in der „Landesheilanstalt" Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Wildenhoferstraße 10, 5020 Salzburg
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Anna Bertha Königsegg wurde am 9.5.1883 in Königseggwald geboren. Sie erhielt eine umfassende religiöse Bildung und trat 1901 im Alter von 18 Jahren in das Stammhaus der Vinzentinerinnen in Paris ein. Mit 25. Oktober 1925 wurde sie nach Aufenthalten in Italien nach Salzburg als Visitatorin gerufen, wo sie eine Krankenpflegeschule aufbaute. Anna Bertha Königsegg kam nach dem sogenannten „Anschluss” mit dem nationalsozialistischen Regime in Konflikt, da sie deren „Rassenhygiene” zutiefst ablehnte. Nach Gültigwerden des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses” verbot sie ihrer rund 100 Personen umfassenden Belegschaft, sich an Zwangssterilisationen zu beteiligen oder Doktor*innen dabei zu assistieren. Im August 1940 erhielt die Versorgungsanstalt für psychisch Kranke und geistig Behinderte im Schloss Schernberg bei Schwarzach, welche von den Vinzentinerinnen geführt wurde, den Bescheid, dass die Kranken abzutransportieren seien. Königsegg reagierte mit einem Beschwerdebrief an den damaligen Reichsverteidigungskommissar Friedrich Rainer, woraufhin sie ein paar Tage im September 1940 inhaftiert war. Im April 1941 erging die Weisung, dass 70 Personen aus der Pflegeanstalt abtransportiert werden sollen, woraufhin Königsegg zusammen mit ihrer Belegschaft verweigerte, bei der Ausfüllung der dazu benötigten Fragebögen zu helfen. Daraufhin wurde sie erneut am 16. April 1941 verhaftet. Während des Abtransports der Personen aus der Pflegeanstalt gelang es den Vinzentinerinnen, insgesamt 17 Personen erfolgreich zu verstecken, welche den Nationalsozialismus und die Kranken- und Beeinträchtigtenmorde überlebten. Könisgegg selbst wurde im August 1941 freigelassen und musste den „Reichsgau” Salzburg verlassen. Sie ging nach Königseggwald zurück und kehrte nach dem Ende des Nationalsozialismus nach Salzburg zurück, wo sie 65-jährig am 12.12.1948 verstarb.

Adresse: Salzachgässchen 3, 5020 Salzburg
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Jozef Kosciolek wurde am 17.1.1899 in Krakau geboren, war verheiratet und von Beruf Schlosser. Er lebte mit seiner Familie in Zabierzow, einem Dorf nördlich von Krakau, und wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Als Schlosser zwangsverpflichtet, musste er für die Deutschen Reichsbahnen arbeiten. Er wurde von der Gestapo verhaftet und starb am 23.11.1943 in der Haftzelle der Gestapo in der Hofstallgasse 5, dem Hauptquartier der Gestapo Salzburg. Warum er verfolgt wurde, ist bislang unklar, genauso wie es möglich war, dass er sich in der leeren Zelle erhängt hat. Bekannt ist hingegen, dass die Gestapo sehr oft gefälschte Todesursachen angab, damit sie selbst nicht die Schuld am Tod der Häftlinge tragen würde.

Adresse: Franziskanergasse 5, 5020 Salzburg
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Georg „Schorsch” Kößner wurde am 30.7.1919 in Goldegg-Weng geboren. Am 29. November 1941 heiratete er Therese Eder, mit der er bis zu seiner Verhaftung im Juli 1944 drei Kinder bekam. Kößner galt ab dem 23. Mai 1943 als „fahnenflüchtig”, nachdem er sich weigerte, seinem Einberufungsbefehl nachzukommen. Sein Vater Georg Kößner sen. unterstützte seinen Sohn, da er fürchtete, seinen einzigen Sohn und Hoferben im Krieg zu verlieren. Kößner konnte sich bis zu seiner Verhaftung am 15. Juli 1944 bei verschiedenen Verwandten verstecken. In der Familie wurde die Drohung der Gestapo überliefert, drei Generationen der Familie Kößner auszulöschen, sollte sich Georg nicht stellen. Am 30. Oktober 1944 wurde Georg Kößner vom Kriegsgericht der Division 418 im Landesgericht zum Tode verurteilt. Mit der Urteilsvollstreckung wurde allerdings auf die Geburt seines vierten Kindes gewartet. Sein Sohn Christian Kößner wurde am 7.3.1945 geboren. Einen Tag später wurde der erst 25-jährige Georg in Glanegg bei Salzburg erschossen. Georg Kößner war das letzte Opfer, das an dieser Hinrichtungsstätte ermordet worden ist.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Wladyslaw Jan Kowal wurde am 7.8.1913 in Cattenstadt in Sachsen-Anhalt als Sohn polnischer Eltern geboren. Er war verheiratet, hatte ein Kind und lebte mit seiner Familie in Krakau. Er wurde in das Reichsbahnlager Salzburg gebracht und 16 Tage nach seiner Ankunft am 30.7.1943 mit einer Pistole tödlich in den Kopf getroffen – offizielle Todesursache: „Selbstmord durch Schädelschuss”. Fraglich ist, wie ein Zwangsarbeiter zu einer Schusswaffe gekommen sei.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Ferdinand Kowatsch wurde am 12.2.1912 in Graz geboren. Er hatte eine slowenische Mutter und war mit einer Slowenin verheiratet. Das Paar lebte zuletzt in Judenburg, wo Ferdinand Kowatsch als Tischler arbeitete, bevor er in die Wehrmacht eingezogen wurde. Gegen Ferdinand Kowatsch wurde im April 1942 ein Strafverfahren in Salzburg wegen „Fahnenflucht” durchgeführt. Seine Ehefrau wechselte sogar den Wohnort nach Salzburg, um ihrem Mann beistehen zu können. Ferdinand Kowatsch, der zuletzt Soldat des Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillons 82 war, welches dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand, wurde zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg am 15.4.1942 vollzogen.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Franz Kranzinger wurde am 5.9.1921 in Steindorf bei Straßwalchen geboren. Seine Eltern, Maria und Bartholomäus Kranzinger, hatten zwei Söhne. Der Vater war Zimmermann und die beiden Söhne erlernten ebenfalls diesen Beruf. Seit 1921 lebte die Familie in Maxglan bei Salzburg. Beide Söhne, Franz und Johann, wurden in die Wehrmacht eingezogen. Sein jüngerer Bruder verlor 19-jährig sein Leben als Soldat. Franz Kranzinger hatte bereits mit einer Partnerin ein Kind. Er beging „Fahnenflucht” und wurde in Wien verhaftet. Seine Einheit unterstand dem Wehrkreis XVII (Wien) und er wurde von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Am 10.5.1944 wurde Franz Kranzinger 22-jährig im Landesgericht Wien enthauptet.

Adresse: Moserstraße 16, 5020 Salzburg
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Friedrich Krempler wurde am 30.9.1916 in Salzburg geboren. Seine Mutter war ledig und als Dienstmädchen tätig. In den 1920er Jahren heiratete sie und bekam zwei weitere Kinder. Friedrich erlernte den Beruf des Mechanikers, über weitere Stationen seines Lebens ist wenig bekannt. Friedrich Krempler wurde wegen „Zersetzung der Wehrkraft” am 25.3.1945 in der kroatischen Stadt Virovitica hingerichtet.

Adresse: Reichenhaller Straße 21, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Eine davon war Antonia Krems. Sie wurde am 13.11.1942 im Zwangslager geboren. Ihre Eltern waren Sophie, geborene Amberger, und Bartholomäus Krems, welche am 13. September 1940 in Salzburg geheiratet haben. Sie hatte vier Geschwister namens Johann, Willi, Mathias und Marie. Ihr älterer Bruder Willi wurde am 20.7.1940 in Salzburg geboren und verstarb bereits am 4.11.1941 im Zwangslager Salzburg. Das Ehepaar sowie die gemeinsamen Kinder wurden in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Antonia Krems wurde am 3.6.1943 im KZ Auschwitz ermordet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Josef Krems wurde am 30.4.1941 im Zwangslager geboren. Seine Eltern waren Anna Krems und ihr Partner Konrad Bernart. Josef Krems hatte noch eine ältere Schwester namens Olga. Josef, seine Schwester Olga und seine Mutter Anna wurden im KZ Auschwitz ermordet. Josefs Vater Konrad Bernart wurde vom KZ Auschwitz in ein Zwangsarbeitslager überstellt und überlebte den Nationalsozialismus. Josef Krems wurde 1944 in Auschwitz ermordet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Eine dort Geborene war Juliana Krems. Sie wurde am 26.4.1940 geboren. Ihre Eltern waren Rosina, geborene Lehmann, und Jakob Krems. Das Paar heiratete am 21. Oktober 1940 in Salzburg. Rosina war Sängerin und Jakob Musikant. Gemeinsam hatten sie sechs Kinder. Die gesamte Familie wurde nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Juliana Krems wurde am 3.9.1943 in Auschwitz ermordet.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Michael Kritzinger wurde am 2. Juni 1893 in Waldzell in Oberösterreich geboren, war ledig und Magistratsarbeiter der Stadt Salzburg. Er war ab den 1920er Jahren Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes bis zu deren Verbot 1934. Im Austrofaschismus war er Mitglied der illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Während des NS-Regimes war er ab 1940 Mitglied der illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und ab 1941 Leitner der Zelle Gnigl. Anfang 1942 gelang es der Gestapo mithilfe eines Spitzels das Widerstandsnetzwerk in Salzburg aufzudecken und Michael Kritzinger wurde am 9. Februar 1942 verhaftet. Er kam ins Polizeigefängnis Salzburg, dann ins Gefangenenhaus der Stadt, anschließend in das Zuchthaus Landshut und im Februar 1943 nach Berlin-Plötzensee. In Berlin-Plötzensee wurde ihm vor dem “Volksgerichtshof” ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht und er wurde am 19. Februar 1943 zum Tode verurteilt. Er wurde am 10. September 1943 enthauptet.

Adresse: Bayerhamerstraße 5, 5020 Salzburg
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Josefine Kubin wurde am 17. Mai 1911 in Salzburg geboren und war das einzige Kind des Ehepaares Maria und Josef Kubin. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Ihr Vater Josef Kubin war Buchhalter in verschiedenen Handelsbetrieben und starb 1930. Josefine erlernte keinen Beruf und arbeitete als Hilfskontoristin in einem Realitätenbüro. Im Oktober 1940 erkrankte sie, wurde daraufhin durch Gerichtsbeschluss entmündigt und in der Landesheilanstalt Salzburg als Patientin aufgenommen. Am 21. Mai 1941 wurde sie von der Landesheilanstalt nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Franz-Josef-Straße 4, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Katharina Kugler wurde am 5. Februar 1941 im Zwangslager geboren und war das vierte Kind des Paares Maria Kugler und Walter Krems. Ihre drei Geschwister hießen Alois, Anna, Kreszentia. Die Familie wurde gemeinsam mit der Großmutter Therese Kugler in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Katharina Kugler fand dort im Dezember 1943 den Tod.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Stefan Kulka wurde am 13. Dezember 1890 in Jarocin in Polen geboren. Er wurde nach der Besatzung Polens durch die Wehrmacht verschleppt und landete als Zwangsarbeiter in Salzburg im Reichsbahnlager. Beim ersten Bombenangriff auf die Stadt Salzburg durch US-amerikanische Einheiten wurde unter anderem primär der Hauptbahnhof als militärisch wichtiger Knotenpunkt anvisiert. Die dortigen Zwangsarbeiter*innen durften nicht in die sicheren Luftschutzstollen der Stadt, obwohl diese von ihnen selbst errichtet wurden. So starb Stefan Kulka am 16. Oktober 1944 durch einen Bombentreffer.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Josef Kumhart wurde am 15. März 1897 in Gnigl bei Salzburg geboren. Er war verheiratet, hatte drei Töchter und war von Beruf Rangiermeister der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Josef Kumhart war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes, bis zu deren Verbot 1934. Sein Name stand auf dem von den austrofaschistischen Behörden beschlagnahmten “Alarmplan” des Republikanischen Schutzbundes. Unter dem NS-Regime war er ab 1941 Teil der illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Zu Beginn des Jahres 1942 wurde die Widerstandszelle durch einen von der Gestapo implementierten Spitzel aufgedeckt und es kam zu zahlreichen Verhaftungen. Josef Kumhart wurde am 2. März 1942 verhaftet und in einem Strafverfahren des Oberlandesgerichts Wien im Landesgericht Salzburg, welcher im November 1942 stattfand, wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juli 1943 wurde er vom Zuchthaus Straubing in die Strafeinheit der Organisation Todt (OT) abkommandiert und dort zu Zwangsarbeit gezwungen. Er starb am 24. Dezember 1944.

Adresse: Siedlerstraße 7, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein für Lorenz Künstel befindet sich zum Zeitpunkt der Recherchen nicht mehr am Verlegungsort, da er während Schneeräumarbeiten beschädigt wurde. Bisher ist ein neues Verlegungsdatum nicht bekannt. Lorenz Künstel wurde am 9. August 1886 in Wien geboren, war mit Franziska Künstel verheiratet und von Beruf Eisenbahner und Werkmann der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Das Paar lebte ab 1923 in Salzburg Gnigl. Mangels Akten kann nicht rekonstruiert werden, ob Lorenz Künstel Mitglied einer politischen Vereinigung vor 1938 war. Unter dem NS-Regime wurde er 1941 von Kollegen angeworben, die Mitglieder der illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) waren. Anfang 1942 wurde das Widerstandsnetzwerk durch die Gestapo aufgedeckt, indem es gelang, einen Spitzel in das Netzwerk einzuschleusen. Lorenz Künstel wurde am 27. Februar 1942 verhaftet. Ihm wurde im Rahmen der Prozesse gegen Widerständige im November 1942 ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht. Er wurde zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt und in das Zuchthaus Straubing transferiert. Am 25. April 1945 wurde Lorenz Künstel auf dem Marsch in das Konzentrationslager Dachau von US-Amerikanischen Truppen befreit. Er kehrte nach Salzburg zurück und starb bereits am 18. September 1945 an den Haftfolgen.

Adresse: Grazer Bundesstraße 32, 5020 Salzburg
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Theodor Kurtz, geboren am 28. Oktober 1872 in Linz, war das jüngste Kind des jüdischen Ehepaares Leopold und Elisabeth Kurtz. 1902 wurde er Eigentümer des Hauses Linzer Gasse 28, das er von seinen älteren Brüdern übernahm. Er war Schneidermeister und führte ein Kaufhaus mit dem Namen „Zum Touristen“. 1906 konvertierte er zum altkatholischen Glauben, war zweimal verheiratet und hatte insgesamt drei Söhne. Der herzkranke Theodor verließ bereits vor dem Novemberpogrom 1938 Salzburg. Nachdem er zuletzt in Wien lebte, wurde er am 22. November 1942 verhaftet und am 10. Februar 1943 vom Landesgericht Wien wegen „Vergehens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 24. August 1943 starb er im Zuchthaus Stein an der Donau.

Adresse: Linzer Gasse 28, 5020 Salzburg
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Maria Kurz wurde am 16.1.1885 in Gnigl bei Salzburg geboren. Sie konnte keinen Beruf erlernen und war wiederholt in Pflegeheimen oder Zuchthäusern untergebracht. Zwischendurch arbeitete sie immer wieder als Dienstmädchen, so unter anderem in der Paris-Lodron-Straße 6, wo sich das Loretokloster der Kapuzinerinnen befand. Anschließend war sie einige Wochen in der Pflege im Herz-Jesu-Asyl der Barmherzigen Schwestern. Im August 1922 wurde sie stationär in der Landesheilanstalt Salzburg als Patientin aufgenommen. Von dort wurde sie am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 6, 5020 Salzburg
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Karl Lackenbauer wurde am 31. Oktober 1881 in Hallwang bei Salzburg geboren. Er war von Beruf Eisenbahner und heiratete 1920. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er vier Kinder. Sein Sohn Josef starb bereits vierjährig. Karl Lackenbauer war ab 1. August 1935 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Erzherzog-Eugen-Strßae 24, 5020 Salzburg
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Elise Ladinger wurde am 15. September 1909 in Zell am See geboren und war das Kind einer ledigen Dienstmagd, die bereits 1913 starb. Elise Ladinger lebte bei Pflegeeltern in Zell am See und anschließend in Salzburg Maxglan. Im April 1916 wurde Elise Ladinger im Alter von 16 Jahren in der Landesheilanstalt Salzburg als Patientin stationär aufgenommen. Sie wurde von dort am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Pillweinstraße 7, 5020 Salzburg
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Ferdinand Lang wurde am 27.3.1913 in Langendorf in Mähren, das Teil Österreich-Ungarns war, geboren und lebte seit 1939 in der Stadt Salzburg. Er arbeitete nach Kriegsbeginn im Rüstungsbetrieb „Oberascher” in Kasern. 1941 heiratete er Herta Biber und gemeinsam erwarteten sie ein Kind. Ferdinand Lang war als Buchhalter im Rüstungsbetrieb tätig und bekam so mit, dass Kollegen von ihm wegen Widerstand verhaftet und hingerichtet, Zwangsarbeiter angestellt und vier junge ukrainische Zwangsarbeiter zu Abschreckungsmaßnahmen im Innenhof des Betriebs erhängt wurden. Lang wurde von Arbeitskolleginnen bei der Gestapo denunziert und am 21. Oktober zusammen mit seiner Ehefrau Herta verhaftet. Herta Lang wurde am 8. März 1944 wegen „Rundfunkverbrechen”, also dem Hören von Sendern alliierter Streitkräfte, zu zwei Jahren Zuchthaus verhaftet. Diese Strafe wurde wegen ihrer Schwangerschaft aufgeschoben. Am 11. Juni 1944 bekam Herta einen Sohn, welcher ebenfalls Ferdinand genannt wurde. Ab dem 16. Oktober 1944 musste sie ihre Strafe antreten und der Säugling wurde zur Pflege gegeben. Ferdinand Lang wurde am 11. Oktober 1944 in einem Schauprozess im „Volksgerichtshof” des Landesgerichts Salzburg vorgeführt. Er wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat”, „Zersetzung der Wehrkraft” und „landesverräterischer Begünstigung des Feindes” zum Tode verurteilt. Am 21.11.1944 wurde er in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Johann Langer wurde am 2. Juli 1878 in der heute tschechischen Stadt Neuhaus geboren und war Jurist und Offizier der k.u.k. Monarchie. 1906 heiratete er Johanna Langer und gemeinsam bekamen sie drei Töchter, welche in Wien geboren wurden. Johann Langer war Beamter der Salzburger Landesregierung und Richter an Landesgericht Salzburg von 1934 bis 1938. Dort trug er den Titel Oberlandesgerichtsrat und war Senatsvorsitzender. Ab Februar 1934 war er Vorstand der neu eingeführten “Fachabteilung für politische Strafsachen”, welche vor allem auch “illegale” nationalsozialistische Sprengstoff- und Bombenattentate ahndete. So fungierte Langer auch als Strafrichter bei größeren Verfahren, wie beispielsweise bei den Verhandlungen zu den Anschlägen auf das Herz-Jesu-Kloster, das Erzbischöfliche Palais, das jüdische Kleiderhaus Ornstein oder auf Max Reinhardts Schloss Leopoldskron. Viele der Täter konnten aber über die nahe Grenze nach Deutschland fliehen. Johann Langer wurde im März 1938 des Dienstes enthoben und von der Gestapo verhaftet. Er wurde in das Konzentrationslager Dachau am 8. April 1938 deportiert und dort gefoltert und misshandelt. Laut Zeugenaussage eines überlebenden KZ-Häftlings wurde Langer durch die SS derart gequält, dass er am 12. Oktober 1938 “seinem Leben ein Ende machte”.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Erst Langfelder, geboren am 26. August 1892 in Wien als jüngstes Kind des jüdischen Ehepaares Katharina, geborene Engländer, und Jakob Langfelder, war Rechtsanwalt und konvertierte 1913 zum evangelischen Glauben. Seine evangelische Ehefrau Gertrude hatte aus ihrer ersten Ehe eine Tochter. Im Mai 1938 erhielt Dr. Langfelder Berufsverbot. Da auch seine Frau aufgrund ihrer Ehe keine Arbeitserlaubnis erhielt und ihr Kind nicht mit einem Juden in einem gemeinsamen Haus leben durfte, musste Ernst Langfelder Salzburg verlassen und in die Scheidung einwilligen. Seit Dezember 1938 lebte er in Wien, von wo aus er am 27. Mai 1942 mit ca. 1000 weiteren Jüdinnen und Juden in die besetzte Sowjetunion deportiert und am 1. Juni 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet wurde.

Adresse: Pfeifergasse 4, 5020 Salzburg
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Rosa Leeb wurde am 7. August 1921 als ältestes von drei Kindern in der Stadt Salzburg geboren. Rosa Leeb litt an epileptischen Anfällen, konnte aber bis 1935 die Schule besuchen. 1935 verschlechterte sich ihr gesundheitlicher Zustand und sie wurde in die Landesheilanstalt Salzburg eingewiesen und stationär aufgenommen. Von dort wurde sie am 16. April 1941, im Alter von 19 Jahren, nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Herrengasse 12, 5020 Salzburg
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Susanne Legerer wurde am 16.9.1919 in Bischofshofen geboren. Sie hatte einen 1921 geborenen jüngeren Bruder namens Josef. Ihre Mutter hieß Maria Legerer und ihr Vater starb bereits früh. Maria Legerer zog mit ihren beiden minderjährigen Kindern nach Maxglan in Salzburg. Susanne Legerer erlernte keinen Beruf und war als Haushaltsgehilfin tätig, während ihr Bruder Handelsangestellter war und sich vermutlich als Kriegsfreiwilliger meldete. Susanne Legerer bekam als 19-Jährige am 29. April 1939 eine Tochter, welche sie Edith nannte. Josef Legerer starb im Alter von 18 Jahren am 24.5.1940 beim deutschen Angriff auf Frankreich. Kurz darauf wurde Susanne Legerer am 18. Juni 1940 von der Gestapo verhaftet. Sie war damals Schaffnerin in der Deutschen Reichsbahn und äußerte sich kritisch gegen den Krieg und das NS-Regime. Am 28. Juni 1940 wurde sie vom Polizeigefängnis der Stadt Salzburg in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Am 4.4.1941 wurde sie 21-jährig im KZ ermordet.

Adresse: Josef-Schwer.Gasse 3, 5020 Salzburg
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Charlotte Lehmann wurde am 27. Februar 1888 in Perleberg nordöstlich von Berlin als jüngeres von zwei Kindern des katholischen Ehepaares Marie, née Schuster, und Karl Lehmann geboren. Sie studierte Gesang in Berlin und debütierte am Hamburger Stadttheater. 1916 folgte ein Engagement an der Wiener Hofoper. 1926 trat Charlotte, genannt Lotte Lehmann bei den Salzburger Festspielen auf und heiratete in Wien ihren langjährigen Partner Otto Krause. Otto Krause war geschieden und hatte aus seiner ersten Ehe mit einer Jüdin vier Kinder. Die als Primadonna bekannte Lehmann, nun bekannt als Lotte, war bis zum Sommer 1937 fester Bestandteil der Salzburger Festspiele. Wiederholt ging sie auf Konzerttournee in die USA. 1934 versuchte Hermann Göring Lotte Lehmann nach Berlin zu holen, um die international gefeierte Primadonna an Nazi-Deutschland zu binden. Sie galt dort aber als unerwünscht, da sie viel mit Arturo Toscanini zusammenarbeitete, welcher sich stark gegen den italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus aussprach. Für den Salzburger Festspielsommer 1938 wäre ein Engagement Lehmanns erneut geplant gewesen, jedoch reiste sie bereits im Herbst 1937 in die USA, um dort Konzerte zu geben. Sie kündigte an, im April wieder in Wien zu sein, aber durch den “Anschluss” im März 1938 kehrte sie nicht mehr zurück. Im April 1938 reiste sie nach England sowie nach Den Haag und Paris, wo sie mit drei ihrer Stiefsöhne zusammentraf. Gemeinsam reisten sie am 10. August 1938 endgültig in die USA aus. Ihr Ehemann Otto Krause und das vierte Kind befanden sich zu diesem Zeitpunkt in New York. Otto Krause starb am 22. Januar 1939. Fortan lebte sie mit den vier Kindern in den USA und am 13. Juni 1945 bekam sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Krieg besuchte sie oft Wien und Salzburg. Sie starb am 26. August 1976 in Santa Barbara in den USA.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Eines davon war Stefan Leimberger. Er wurde am 30. Januar 1940 als zweites Kind des Ehepaares Barbara, geborene Krems, und Josef Leimberger geboren. Stefan Leimbergers Vater Josef Leimberger starb bereits 1939 noch vor der Geburt seines zweiten Kindes. Leimbergers ältere Schwester Anna wurde 1938 in Leoben geboren und starb noch im Zwangslager Salzburg am 19. Mai 1942. Seine Mutter Barbara wurden in das Konzentrationslager Ravensbrück noch vor dem Tod ihres ersten Kindes Anna deportiert und im August 1944 in das KZ Buchenwald überstellt. Sie überlebte den Nationalsozialismus. Ihr Sohn Stefan Leimberger wurde im Dezember 1943 im KZ Auschwitz getrennt von seiner Mutter umgebracht.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Erich Leinsdorf wurde als Erich Landauer am 4. Februar 1912 in Wien als einziges Kind des jüdischen Ehepaares Charlotte, geborene Loebl, und Julius Landauer geboren. Sein Vater war im Schuhhandel tätig und leidenschaftlicher Amateurpianist. Als Erich Leinsdorf zwei Jahre alt war, starb sein Vater. Schon als Kind bekam Erich Leinsdorf Klavierunterricht und trat im Alter von 15 Jahren im “Roten Wien” auf, wie die sozialdemokratische Arbeiter-Zeitung berichtete. Generell trat er viel bei sozialdemokratischen Feiern auf. Er absolvierte auch ein Seminar über das Dirigieren in Salzburg während der Salzburger Festspiele, wurde aber als hauptsächlich als begabter Pianist berühmt. Zudem war er Assistent von Bruno Walter und Arturo Toscanini. Ab 1934 nannte er sich ausschließlich Erich Leinsdorf. Seine Karriere war stark an Arturo Toscanini gebunden, den er auch auf internationale Tourneen begleitete und ebenfalls bei den Salzburger Festspielen mitwirkte. 1938 reiste er gemeinsam mit Toscanini in die USA aus und war fortan an der Metropolitan Opera engagiert. Er verhalf 1938 auch seiner Mutter zur Flucht nach New York. 1939 heiratete er die Jüdin Anne Frohnknecht und gemeinsam bekamen sie fünf Kinder. 1947 kehrte er nach Wien zurück, um dort eine Volksoper zu dirigieren. In der nach wie vor antisemitischen Stadt war er aber nicht willkommen und kehrte enttäuscht zurück. Am 11. September 1993 starb er in Zürich.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Elisabeth Leitner wurde am 16. November 1885 in Salzburg geboren und war das dritte von sechs Kindern des Ehepaares Kreszentia und Karl Leitner. Karl Leitner war von Beruf Bankier und Unternehmer. Seine Familie war eine prominente Salzburger Bürgerfamilie. Er erwarb 1887 das Schloss Mönchstein und ließ die nach ihm ernannte Villa Leitner bauen. Weiters finanzierte er die Straße von Mülln auf den Mönchsberg, den elektrischen Aufzug am Mönchsberg, ein Restaurant und den Aussichtsturm. Sein Bankhaus ging Bankrott und er starb 1911. Seine Witwe lebte mit zwei ihrer Kinder im Stadtteil Lehen, da das Anwesen verkauft werden musste. Elisabeth Leitner wurde im Juli 1917 erstmals in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Sie wurde von dort am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Mönchsberg 27, 5020 Salzburg
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Georg Leitner wurde am 9. April 1884 in Gnigl bei Salzburg in eine Eisenbahnerfamilie geboren. Er war von Beruf Lokführer bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), war verheiratet und hatte drei Kinder. Georg Leitner war Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion im Gemeinderat der Stadt Salzburg sowie stellvertretender Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes und Mitglied er Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Er wurde präventiv am 12. Februar 1934 von Behörden des austrofaschistischen Regimes festgenommen und am 25. Mai 1934 wieder entlassen und galt seither als politisch verdächtige Person. Georg Leitner wurde kurz nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler denunziert, verhaftet und am 25. August 1944 mit einem Sammeltransport in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Am 26. September 1944 wurde er aus dem KZ entlassen. Er starb am 27. Oktober 1946 an den Folgen der Haftzeit.

Adresse: Goldgasse 12, 5020 Salzburg
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Juliana Leitner wurde am 22. Mai 1903 in Salzburg geboren. Sie war das dritte von vier Kindern des Ehepaares Crescentia und Josef Leitner. Josef Leitner war Spediteur und Garagenmeister. Er starb im März 1938. Juliana Leitner arbeitete als Köchin und blieb ledig. Sie wurde im Januar 1937 in der Landesheilanstalt Salzburg als Patientin stationär aufgenommen. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Franz-Josef-Straße 33, 5020 Salzburg
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Julius Levi, geboren am 8. März 1878 in München, war der ältere Sohn des jüdischen Ehepaares Klara, geborene Thalheimer, und Albert Levi. Seit den 1880er Jahren lebten sie in Salzburg. Julius Levi heiratete 1909 in Prag die Jüdin Marianne Schalek, am 14. September 1914 kam der in Salzburg geborene Sohn Albert auf die Welt. 1924 erhielt die Familie das Heimatrecht der Stadt Salzburg sowie die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Ehe wird Anfang der 1930er geschieden, sein Sohn und seine Frau zogen nach Prag um. Julius lebte zuerst noch eine Zeit lang in Salzburg, zuletzt aber dann in Wien, von wo er am 11. Jänner 1942 nach Riga deportiert wurde. Dort wurde er mit 4200 anderen österreichischen Jüdinnen und Juden ermordet, wobei heute unklar ist, ob im Ghetto Riga, im KZ Salaspils oder im Wald von Bikernieki.

Adresse: Plainstraße 29, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Helmuth Lichtenberger wurde am 9. Juli 1941 im Zwangslager geboren und war das zweite Kind des Ehepaares Rosalia, geborene Seger, und Stefan Leimberger. Das Paar hat am 10. Mai 1940 in Grödig geheiratet. Helmuths älterer Bruder hieß Stefan. Die gesamte Familie wurde nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Helmuth Lichtenberger wurde am 19. April 1943 dort umgebracht.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Hildegard Lohmann wurde am 3. April 1934 in Salzburg geboren. Sie war das dritte Kind des Ehepaares Anneliese und Kurt Lohmann. Ihr Vater Kurt Lohmann war von Beruf Kaufmann. Hildegard Lohmann hatte durch einen Geburtsschaden eine Behinderung und lebte bis zum Frühjahr 1941 bei ihrer Familie. Ab März 1941 wurde sie im Alter von sieben Jahren ihrer Familie weggenommen und in der Diakonie Neuendettelsau untergebracht. Von dort wurde sie am 30. September 1942 in die “Heilanstalt” nach Eglfing-Haar in der Nähe von München deportiert, wo sie am 19. März 1943 starb. Sie wurde im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Wolfsgartenweg 29, 5020 Salzburg
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Konrad Lorenz wurde am 24. November 1879 in Knittelfeld geboren und war von Beruf Lokführer der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Er war zudem Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Freien Gewerkschaft, des Republikanischen Schutzbundes, bis zu deren Verbot 1934 und danach Teil der illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Konrad Lorenz war verheiratet mit Anna Lorenz, welche bereits früh verstarb. Unter dem NS-Regime befand er sich im Ruhestand, konnte als ehemaliger Bahnangestellter die Schienenwege mit Freifahrtscheinen benutzen und war als Verbindungsmann zwischen RSÖ-Mitgliedern in Salzburg und Wien aktiv. Zudem stellte er seine am Wallersee gelegene Badehütte konspirativen Treffen von RSÖ-Mitgliedern frei zur Verfügung. Konrad Lorenz wurde im Februar 1942 von der Gestapo verhaftet. Laut offiziellen Dokumenten der nationalsozialistischen Täter beging er am 15. April 1942 Selbstmord.

Adresse: Lastenstraße 24, 5020 Salzburg
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Richard Löwit, geboren am 6. Jänner 1870 in der böhmischen Kleinstadt Chotebor, Kind des jüdischen Ehepaares Theresia, geborene Rosenfeld, und Josef Löwit, war gelernter Stenograph, nahm Schauspielunterricht und nannte sich als Künstler Fritz Richard. Als er 1898 die katholisch getaufte Schauspielerin Friederike Raithel (Künstlerinnenname: Frieda Richard) heiratete, hatte Richard kein religiöses Bekenntnis mehr. Das Ehepaar bekam drei Töchter und spielte in einigen Stummfilmen mit. Sie spielten außerdem hauptsächlich in Berlin, wo sie auch wohnten, arbeiteten aber seit 1920 auch bei den Salzburger Festspielen. Am 9. Februar 1933, knapp nach der „Machtergreifung“ Hitlers war Richard Löwit tot. Laut einem Gerücht ist er von SA-Männern auf offener Straße ermordet worden, dazu finden sich bis dato jedoch keine gesicherten Belege.

Adresse: Sonnleitenweg 12, 5020 Salzburg
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Amalie Löwy, geborene Fuchs, geboren am 7. März 1875 in Buttenwiesen (Bayern), war Jüdin und die Tochter von Julia, geborene Schönbrunn, und Ludwig Fuchs. Die Familie lebte in Salzburg. Amalie war verheiratet mit dem Juden Oswald Löwy, geboren 1868 in Netluk (Böhmen). Das Ehepaar hatte sechs Kinder, wobei eines direkt nach der Geburt verstarb. Als Witwe musste Amalie Löwy im Juni 1938 ihre Wohnung in Salzburg verlassen - sie flüchtete zu ihrer Schwester nach Prag. Am 8. Februar 1942 wurde sie von dort nach Theresienstadt und am 28. April 1942 weiter nach Zamosc in Polen deportiert. Sie wurde vermutlich in Lublin-Majdanek ermordet.

Adresse: Franz-Josef-Straße 12, 5020 Salzburg
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Ernst Löwy, geboren am 17. Jänner 1900 in Netluk bei Leitmeritz, damals Böhmen, war Sohn des jüdischen Ehepaares Anna und Ferdinand Löwy. Im Oktober 1914 kam er nach Salzburg und machte im Geschäft seines Onkels Oswald Löwy eine Handelslehre. Er heiratete die Jüdin Ida Pick, geboren am 8. Februar 1901 in Ottnang am Hausruck. Gemeinsam hatten sie einen Sohn, Herbert. Im November 1938 wurde die Familie aus ihrem Haus in der Linzer Gasse vertrieben und sie flüchtete nach Prag. Als die Wehrmacht die Tschechoslowakei besetzte, wurde die Familie Löwy verhaftet. Ernst Löwy und seine Frau wurden am 24. Oktober 1942, ihr Sohn am 22. Dezember 1942 nach Theresienstadt und gemeinsam am 6. September 1943 nach Auschwitz deportiert, wo man sie ermordete.

Adresse: Linzer Gasse 5, 5020 Salzburg
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Herbert Löwy, geboren am 27. August 1926 in Salzburg, war der Sohn des jüdischen Ehepaares Ida, geborene Pick, und Ernst Löwy. Im November 1938 wurde die Familie aus Salzburg vertrieben und flüchtete nach Prag. Von dort wurde Herbert am 22. Dezember 1942, seine Eltern bereits vorher am 24. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 6. September 1943 wurde die Familie gemeinsam weiter nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Adresse: Linzer Gasse 5, 5020 Salzburg
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Ida Löwy, geborene Pick, geboren am 8. Februar 1901 in Ottnang am Hausruck, war verheiratet mit Ernst Löwy. Gemeinsam mit ihrem Sohn Herbert lebten sie bis zu ihrer Vertreibung im November 1938 in Salzburg. Sie flüchteten nach Prag, von wo Ida und ihr Ehemann Ernst am 24. Dezember 1942 und ihr Sohn Herbert am 22. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Die Familie wurde am 6. September 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Adresse: Linzer Gasse 5, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Alban Lutz wurde am 28.11.1940 in Salzburg geboren und war das dritte Kind des Ehepaares Anna, geborene Bernart, und Johann Lutz. Das Paar heiratete am 7. Februar 1941 in Salzburg. Anna Bernart war von Beruf Marktfahrerin und Johann Hilfsarbeiter. Alban Lutz’ Vater Johann wurde am 19. Februar 1943 im KZ Groß-Rosen ermordet. Albans Mutter sowie seine beiden Geschwister Olga und Elvira als auch seine Großmutter Therese Bernart wurden in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Alban Lutz wurde am 3.7.1943 umgebracht.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Theresia Machala, geborene Poppenreiter, wurde am 31. Januar 1894 in Gnigl bei Salzburg geboren. Sie war mit Fabien Machala, von Beruf Schlosser, verheiratet und gemeinsam hatten sie zwei Kinder. Ihr Ehemann starb im Juni 1930 an Tuberkulose. Ihr Sohn Walter war von Beruf Tischler und während des Austrofaschismus als Antifaschist inhaftiert. Ab Juli 1934 war Theresia Machala Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Grazer Bundesstraße 19, 5020 Salzburg
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Anna Machek, geborene Schürer, wurde am 30. März 1922 in Bad Ischl geboren und war das einzige Kind von Anna Schürer, welche ab 1923 in Salzburg als Dienerin tätig war. Anna wuchs bei ihrer Mutter und zeitweise Großmutter Balbine Schürer in Salzburg auf. Ihre Mutter wie auch ihre Großmutter blieben Zeit ihres Lebens ledig. Anna Machek besuchte die Hauptschule und war danach als Sekretärin in Büros und Kanzleien tätig. Ab 1. November 1943 arbeitete sie im Magistrat der Stadt Salzburg. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Das Paar heiratete am 27. Mai 1944 im Schloss Mirabell. Anna Machek war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger. Im Juli 1944 äußerte sich Anna Machek gegenüber einer Freundin negativ über den Krieg und das NS-Regime. Daraufhin wurde sie denunziert und vom Magistrat wegen “staatsfeindlichen Äußerungen” fristlos entlassen. Anschließend geriet die schwangere Anna Machek in die Fänge der Gestapo. Sie wurde verhört und bei den Verhören durch den Kriminaloberassistenten der Gestapo Georg König schwer misshandelt. Im September 1944 wurde sie vom Polizeigefängnis in das Gefangenenhaus überstellt, jedoch nie wegen eines Deliktes offiziell verurteilt. Anna Macheks Ehemann kam bei dem ersten Bombenangriff auf Salzburg im Oktober 1944 zu Tode, nachdem ihr Wohnhaus zerbombt wurde. Im November 1944 wurde Anna Machek zur Entbindung ihres Kindes in das Landeskrankenhaus eingewiesen und direkt nach der Geburt ihrer Tochter, Antonia Machek, am 15. November zurück in das Gefangenenhaus gebracht. Die neugeborene Tochter wurde in ein Heim nach St. Gilgen gebracht, wo sie zwölf Tage nach ihrer Geburt verstarb. Daraufhin erlitt Anna Machek einen Nervenzusammenbruch. Sie überlebte das NS-Regime, blieb alleinstehend und starb am 29. Mai 1988 in Salzburg.

Adresse: Gstättengasse 21, 5020 Salzburg
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Antonia Machek wurde am 15. November 1944 geboren. Ihre Mutter hieß Anna Machek, geborene Schürer und befand sich im Gefangenenhaus, da sie sich kritisch über den Krieg und das NS-Regime geäußert hatte. Antonia Machek wurde im Landeskrankenhaus der Stadt Salzburg geboren, wohin ihre Mutter zur Entbindung aus dem Gefangenenhaus gebracht wurde. Der Vater starb beim ersten Bombenangriff auf die Stadt Salzburg kurz vor ihrer Geburt im Oktober 1944. Antonia Machek wurde nach der Geburt laut einer Weisung des Gerichtsarztes in ein Kinderheim nach St. Gilgen gebracht und starb dort nur zwölf Tage nach ihrer Geburt.

Adresse: Gstättengasse 21, 5020 Salzburg
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Josef Mackinger wurde am 12. März 1892 in Kirchberg bei Mattighofen geboren und war von Beruf Eisenbahner. Er zog 1933 gemeinsam mit seiner Ehefrau Josefa und dem 1922 geborenen Sohn Josef nach Gnigl bei Salzburg. Josef Mackinger war Sozialdemokrat und Gewerkschafter bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1934 im Austrofaschismus. Im Herbst 1939 trat Josef Mackinger den illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) rund um Engelbert Weiss bei. Bis Ende 1941 zahlte er die monatlichen Mitgliedsbeiträge, welche die Mitglieder verwendeten, um Familien von inhaftierten oder in Not geratenen Arbeitskollegen im Eisenbahner-Milieu zu unterstützen. Anfang 1942 wurde das illegale Widerstandsnetzwerk der RSÖ durch die Gestapo aufgedeckt und Josef Mackinger am 15. Juni 1942 verhaftet. Er wurde am 21. Juni 1942 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und am 27. Mai 1943 zurück nach Salzburg gebracht, wo ihm am 5. Oktober 1943 ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht wurde. Er wurde für schuldig befunden und am 8. Januar 1944 in das Zuchthaus Bruchsal bei Karlsruhe überstellt, wo er am 16. Dezember 1944 zu Tode kam.

Adresse: Amselstraße 11, 5020 Salzburg
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Engelbert Maier wurde am 10. Dezember 1910 in Graz geboren und war das Kind der ledigen Maria Maier aus Salzburg. Sie arbeitete in Graz als Dienstmädchen. In den 1930er Jahren war Engelbert Maier als Pflegling im “Leprosenhaus” an der Müllner Hauptstraße untergebracht und anschließend war er Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Müllner Hauptstraße 6, 5020 Salzburg
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Jakob Maier wurde am 14. August 1911 in Au in Vorarlberg geboren. Seine Eltern hießen Maria und Josef Maier. Über das Leben von Jakob Maier ist wenig bekannt, nur dass er in Bludenz gelebt hat und verheiratet war. Jakob Maier war Soldat der Wehrmacht und Teil des Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillons 82, welches dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand. Als seine Truppe in Salzburg stationiert war, beging er “Fahnenflucht”. Deswegen wurde er vom Kriegsgericht der Division 188 zum Tode verurteilt. Am 7. Juli 1942 wurde er auf dem Militärschießplatz Glanegg bei Salzburg erschossen.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Lech Manczak wurde am 7. Juni 1922 in Konarzyny in Polen geboren und war von Beruf Schmied. Unter der deutschen Besatzung Polen wurde er in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und musste dort den roten Winkel, der für politisch Gefangene vorgesehen war, tragen. Aus dem KZ Dachau wurde er in das “Außenlager Salzburg – Polizeidirektion” überstellt, wo er Zwangsarbeit verrichten musste. Die Zwangsarbeiter des “Außenlagers Salzburg” waren vermutlich im Polizeigefängnis am Rudolfskai untergebracht. Am 18. November 1944 musste Lech Manczak zum Entschärfen einer Zeitzünderbombe nahe dem Hotel Münchnerhof ausrücken. Die Bombe explodierte und er starb zusammen mit den anderen Zwangsarbeitern.

Adresse: Dreifaltigkeitsgasse 3, 5020 Salzburg
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Stefanie Maresch wurde am 21. Dezember 1885 in Mühlau bei Innsbruck geboren. Sie war die jüngere Tochter des Ehepaares Rosa und Jakob Maresch. Jakob Maresch war an mehreren Orten der k.u.k.-Monarchie als Forstinspektor und Lehrer tätig. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs lebte die Familie in Salzburg. Beide Eltern starben Anfang der 1930er Jahre. Stefanie Maresch blieb ledig und war von Beruf Postbeamtin. Ab 1933 war sie mehrmals in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 26, 5020 Salzburg
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David Samuel (Dovid Schmuel) Margules, geboren am 21. September 1884 in Lemberg, ist Sohn des jüdischen Ehepaares Penina Pess und Menachem Mendel Margules. David Samuel besuchte ein Rabbinats- und Philosophiestudium in Wien und promovierte zum Doktor der Philosophie. Er war zuerst als Religionslehrer, dann als Rabbiner tätig. Er zog mit seiner Frau, der Jüdin Rosa Zerline Leinwand, und seinen zwei Töchtern nach Salzburg, wo er seine zweite Stelle als Rabbiner hatte. Am 15. November 1937 eröffnete er in der Synagoge eine jüdische Bibliothek, die durch Spenden anschaffen konnte, diese aber in der NS-Zeit wieder verlor. Um die Vertreibung und Beraubung der jüdischen Familien zu beschleunigen, ließ die Gestapo-Stelle Salzburg 26 Juden, darunter Dr. Margules in das KZ Dachau transportieren. Er kehrte am 5. Dezember 1938 zurück und die Familie konnte aufgrund ihrer Kontakte nach England emigrieren. Dr. Margules erhielt 1948 die britische Staatsbürgerschaft und starb am 10. Februar 1951 in Cambridge.

Adresse: Josef-Mayburger-Kai 38, 5020 Salzburg
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Franziska Mattseeroider wurde am 28. Dezember 1892 in Gnigl bei Salzburg geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester, welche 1934 in Salzburg gestorben ist. Franziska arbeitete als Kellnerin und Hausmädchen und blieb Zeit ihres Lebens ledig. Sie wurde am 18. Mai 1937 als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Später kam sie in die Pflegeanstalt Schernberg in Schwarzach im Pongau, welche von den Barmherzigen Schwestern geführt wurde. Die Pflegeanstalt wurde durch die Visitatorin Anna Bertha Königsegg betreut, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Franziska Mattseeroider wurde kurz darauf am 21. April 1941 vom Schloss Schernberg nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Elisabethstraße 53, 5020 Salzburg
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Veronika, geborene Hofinger, Maultasch kam am 28. März 1876 in Altheim bei Braunau am Inn zur Welt. Sie war mit dem Finanzbeamten Leopold Maultasch verheiratet und gemeinsam bekamen sie zwei Söhne. Ihr Sohn Leopold wurde Postbeamter und ihr Sohn Alfred studierte am Mozarteum. Nach dem Tod ihres Ehemannes zog Veronika Maultausch 1932 zu ihrem älteren Sohn Leopold auf den Mönchsberg. Im Jahr 1936 wurde Veronika Maultasch entmündigt und in die Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Mönchsberg 9, 5020 Salzburg
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Hildegard Mayer, geborene Springer, wurde am 26. Februar 1902 in Salzburg als erstes von zwei Kindern geboren. Ihre Eltern hießen Antonia und Oskar Springer und ihr Vater war von Beruf Volksschullehrer. Hildegard Mayer besuchte das Konservatorium Mozarteum und heiratete 1922 einen Handelsangestellten. Gemeinsam bekamen sie einen Sohn namens Helmut. Hildegard Mayer litt an einer Krankheit und wurde deswegen am 18. September 1934 in der Landesheilanstalt Salzburg als Patientin aufgenommen und zudem entmündigt. 1940 wurde ihre Ehe geschieden, ihr Ehemann heiratete erneut. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Lasserstraße 30, 5020 Salzburg
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Isabelle Mayr wurde am 27. Juli 1903 in Salzburg geboren. Sie hatte einen jüngeren Bruder namens Alfred Mayr, welcher am 13. November 1906 geboren wurde. Gemeinsam lebten sie bei ihrer verwitweten Mutter in der Stadt Salzburg. Isabella Mayr war ab 15. April 1935 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Isabellas Bruder Alfred wurde am 17. Juni 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert und ermordet. Die Mutter überlebte ihre beiden Kinder und starb 1959 in Salzburg.

Adresse: Linzer Gasse 35, 5020 Salzburg
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Paraska Mensjuk wurde am 25. Oktober 1923 in der Nähe von Kiew in der Ukraine geboren. Sie wurde im Alter von 18 Jahren aus der Ukraine verschleppt und für Zwangsarbeit nach Salzburg gebracht. Dort musste sie als “Ostarbeiterin” die Zwangskennzeichnung “OST” auf der linken Brustseite tragen und als “Hausmädchen” in einem “zuverlässigen” nationalsozialistischen Privathaushalt Zwangsarbeit verrichten. So musste sie im Haushalt vom Direktor der Zweigstelle Salzburg der Deutschen Reichsbank Berlin, Rudolf Hansemann, arbeiten, bis sie am 27. Juni 1944 durch die Gestapo verhaftet und verhört wurde. Die Gestapo war für ihre brutalen Foltermethoden bei den Befragungen bekannt. Paraska Menjuk überlebte das Verhör durch die Gestapo nicht: Sie starb am 30. Juni 1944 im Landeskrankenhaus Salzburg an der Folge von Hirnprellung und Nierenquetschung, welche durch Gewalteinwirkung entstanden ist.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 3a, 5020 Salzburg
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Richard Metzl, geboren am 20. April 1870 in Prag als jüngeres Kind des jüdischen Ehepaares Louise und Moriz (Moses) Metzl. Richard war Schauspieler und pendelte aufgrund seines Berufes regelmäßig zwischen Salzburg, Karlsbad, Wien und Berlin. Er ließ sich 1910 in der evangelisch-reformierten Kirche taufen, lebte und heiratete in Berlin und hatte zwei Kinder. Aufgrund der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland beschränkte er seine Auftritte auf Österreich. Bis zum 26. August 1938 war er in Wien gemeldet, danach ist er vermutlich geflüchtet und tragisch am 31. Oktober 1941 in Paris gestorben. Der Verbleib seiner Frau Eugenie und seiner Kinder ist unbekannt.

Adresse: Leopoldskronstraße 56, 5020 Salzburg
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Therese, geborene Ennsmann, Michal kam am 30. Dezember 1889 in Salzburg als Tochter des Ehepaares Therese und Kaspar Ennsmann zur Welt. Ihre Eltern waren Kaufleute und Hausbesitzer. Therese war von Beruf Gemischtwarenhändlerin verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Martin und Berta, hervor. Die Ehe wurde aber geschieden. Therese Michal musste wohl aus gesundheitlichen Gründen mehrmals den Wohnort wechseln. Am 16. Februar 1938 wurde sie als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Haupstraße 54, 5020 Salzburg
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Josef Micheler wurde am 16. Mai 1892 in Innsbruck geboren und war von Beruf Maurer. Er lebte ab 1935 in der Stadt Salzburg und heiratete 1941 die Hilfsarbeiterin Maria Achleitner. Das Ehepaar wohnte in einem Haus in Gnigl, in welchem auch der Maurer Josef Wallis lebte. Das Ehepaar Micheler und Josef Wallis gehörten während der NS-Zeit zwar keiner widerständigen Organisation an, sollen aber regelmäßig ausländische Radiosender, darunter die deutsche Sendung der BBC London, gehört haben. Die drei wurden durch Nachbarn denunziert und es kam am 2. November 1943 zu einer Hausdurchsuchung durch die Gestapo und zur Verhaftung. Bei der Festnahme machten die Betroffenen gegenüber den Gestapo-Beamten angeblich Aussagen, wie: “Ihr könnt mich am Arsch lecken!” oder “Die Eier ess ich noch schnell weg, sonst fresst Ihr selbst die Eier auf”. Bei der Durchsuchung wurde auch ein Schriftstück mit satirischen Äußerungen sowie ein Exemplar von Hitlers “Mein Kampf” mit dem handschriftlich geänderten Titel “Mein Irrtum” vorgefunden. Zusätzlich wurde dem Ehepaar Micheler vorgeworfen, Lebensmittel-, Kleider-, und Raucherkarten gestohlen zu haben. Am 10. Mai 1944 wurde die Todesstrafe gegen Josef Micheler wegen “Abhörens feindlicher Nachrichten” und “kriegsschädlichen Verhaltens” verhängt. Im Prozess wurde er wiederholt als “gefährlicher Gewohnheitsverbrecher” stigmatisiert. Am 7. Juli 1944 wurde Josef Micheler in München-Stadelheim enthauptet. Seine Ehefrau Maria Micheler überlebte die Haft und das NS-Regime und zog nach 1945 nach England, wo sie 1977 starb.

Adresse: Linzer Bundesstraße 58, 5020 Salzburg
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Bozo Mikulandra wurde am 18. September 1925 in Bilice bei Sibenik in Kroatien geboren und in Verlauf des Krieges vermutlich als Zwangsarbeiter nach Salzburg verschleppt. Dort wurde er im Polizeigefängnis inhaftiert – warum, lässt sich heute nicht rekonstruieren, es liegt aber nahe, dass es sich um einen Fluchtversuch, Arbeitsverweigerung oder “staatsfeindliches Verhalten” gehandelt hat. Am 11. Oktober 1943 ließ die Gestapo über 50 jugoslawische Häftlinge in das Konzentrationslager Dachau deportieren, darunter auch Bozo Mikulandra. Er wurde im KZ Dachau als “Schutzhäftling” registriert. Am 31. Oktober 1943 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt und dort am 7. Februar 1945 ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Alida Miniussi wurde am 9. März 1923 in Monfalcone geboren. Ihre Eltern hießen Giovanni und Vrech Maria Miniussi und Alida Miniussi wuchs in Monfalcone auf. Sie war von Beruf Hausfrau und schloss sich den Partisanen und Partisaninnen an. Sie wurde durch Truppen der SS unter dem Kommando von Odilo Globocnik festgenommen und am 30. Januar 1944 von Triest in das Konzentrationslager Ravensbrück eingewiesen. Anfang Februar 1944 befand sie sich mit zahlreichen weiteren Partisaninnen auf ihren Weg ins KZ Ravensbrück in Salzburg. Dort wurde am 4. Februar 1944 der Fehler gemacht, dass die Frauen nicht direkt über Linz und Prag, sondern über einen Sammeltransport in das KZ Mauthausen gebracht und von dort aus weiter in das KZ Ravensbrück deportiert wurden. Alina Miniussi wurde am 15. Februar 1944 im KZ Ravensbrück registriert. Dort starb sie 1945.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Franz Mittendorfer wurde am 10. September 1903 in St. Georgen bei Vöcklabruck geboren und war von Beruf Maler. Er war verheiratet mit Theresia, geborene Höfner, und lebte in Salzburg im Haus seiner Frau. Franz und seine Ehefrau Theresia Mittendorfer waren Mitglieder der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas und Franz Mittendorfer verweigerte den Kriegsdienst aus Glaubensgründen. Daraufhin wurde er am 14. September 1939 verhaftet und am 24. November 1939 durch das Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 6. Januar 1940 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee geköpft. Theresia Mittendorfer wurde am 24. November 1939 ebenfalls verhaftet und in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, wo sie am 5. Februar 1940 freigelassen wurde und nach Salzburg zurückkehrte. Sie überlebte das NS-Terroregime und starb 1999.

Adresse: Landstraße 15, 5020 Salzburg
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Alexander, eigentlich Alessandro, Moissi wurde am 2. April 1879 in Triest/Trieste im heutigen Italien geboren. Er war das jüngste von fünf Kindern des italienisch-albanischen Ehepaares Amalia, geborene de Radio, und Konstantin Moissi. Alexander Moissi ging nach Wien und war dort um 1900 ein Komparse des Wiener Burgtheaters. In Berlin gelang ihm unter der Regie von Max Reinhardt schließlich der Durchbruch zum Schauspieler. In Wien stand Alexander Moissi einem unaufgeschlossenem Publikum gegenüber und 1913 wurde der Verdacht laut, Moissi sei ein Jude und Kommunist. 1919 heiratete er seine Kollegin Johanna Terwin. Als er am 19. Juni 1920 in Wien auftrat, kam es zu einem Zwischenfall: Deutschnationale Studenten wollten den angeblichen “Juden” und “Kommunisten” verprügeln, konnten jedoch durch die Festgäste gestoppt werden. 1920 spielten Alexander Moissi und seine Ehefrau Johanna Terwin im Max Reinhardts Jedermann die Titelrolle und die “Buhlschaft”. 1931 spielte er zum letzten Mal den “Jedermann”. Die NSDAP hetzte im Jahr 1931 erneut gegen Alexander Moissi, welcher von ihnen als “Jude” bezeichnet und diskriminiert wurde. Aufgrund des wiederholten öffentlichen Tumults über seine Person wurde er abgesetzt und 1932 durch den deutschen Paul Hartmann ersetzt. Daraufhin schrieb das antisemitische Satiremagazin “Kikeriki”: “Es möge ihn jedermann nun spielen, nur kein Jude!”. Am 22. März 1935 starb Alexander Moissi in einem Wiener Sanatorium überraschend an Lungenentzündung im Alter von 55 Jahren.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Hermann Moltinger wurde am 23. Februar 1915 in Hallein geboren und lebte seit Anfang der 1930er Jahre mit seinen Eltern und seiner Schwester in Maxglan. Hermann Moltinger erlernte den Beruf des Bäckers und lebte seit 1934 in Salzburg. Über die politische Gesinnung Hermann Moltingers im Austrofaschismus ist nichts bekannt, nur dass er bei einem zweiten Versuch im Januar 1938 nach Spanien ausreisen konnte, um sich dort den Internationalen Brigaden anzuschließen. Die republikanischen Spanier wurden 1939 durch das faschistische Franco-Regime besiegt und Hermann Moltinger flüchtete nach Frankreich, wo er interniert wurde. Dort schloss er sich der französischen Fremdenlegion “13e demi-brigade de Légion étrangère” an und kämpfte 1940 gegen die deutschen Invasoren in Norwegen, vor allem in der Schlacht um Narvik. 1940 wurde er vom Vichy-Regime an das nationalsozialistische Regime ausgeliefert und im Juli 1941 in das SS-Sonderlager Hinzert bei Trier im Hunsrück deportiert. Dort wurde er 1943 von der deutschen Wehrmacht zwangsrekrutiert und an der Ostfront im nördlichen Kaukasus stationiert, wo er am 1. Januar 1943 zu Tode kam. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Wehrgasse 3, 5020 Salzburg
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Abraham Morpurgo, geboren am 23.8.1882 in Amsterdam, war eines von acht Kindern des jüdischen Ehepaares Vogeltje, geborene Beddekoper, und Izak Morpurgo. Im Dezember 1911 heiratete er in der Salzburger Synagoge Elsa Klein. Gemeinsam mit ihrer Tochter Edith lebte das Ehepaar im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Abraham war Kaufmann und besaß bis 1938 eine große Handels- und Versicherungsagentur. Die Familie flüchtete nach Amsterdam, wurde dort aber unter deutscher Besatzung verhaftet und interniert. Genaue Daten sind nicht bekannt, aber man weiß, dass Abraham Morpurgo mit seiner Schwiegermutter sowie deren Ehemann und Tochter nach Auschwitz deportiert und dort am 26.1.1943 ermordet wurde.

Adresse: Hans-Prodinger-Straße 19, 5020 Salzburg
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Edith Morpurgo, geboren am 20. November 1912 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Elsa, geborene Klein, und Abraham Morpurgo. Nachdem sie im Juni 1938 aus Salzburg vertrieben wurde, flüchtete sie mit ihren Eltern und ihrer Großmutter nach Amsterdam. Dort heiratete Edith den bereits 1937 aus München nach Amsterdam geflüchteten Kinobesitzer David Essinger. Gemeinsam mit der zweijährigen Tochter Eveline wurde das Ehepaar am 31. August 1942 in Auschwitz ermordet.

Adresse: Hans-Prodinger-Straße 19, 5020 Salzburg
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Ernestine Theodora Muik, geborene Holzer, kam am 11. Dezember 1903 in St. Johann im Pongau zur Welt. Sie war das jüngste von drei Kindern des jüdischen Ehepaares Auguste und Rudolf Holzer. Ernestine wurde katholisch getauft, obwohl ihre Eltern erst Anfang der 1920er Jahre zum katholischen Glauben konvertierten. Ernestine war seit 1924 mit einem Eisenbahner in Saalfelden verheiratet. Da er seine Beamtenstelle nicht verlieren wollte, trennte er sich von ihr und ließ sich scheiden. Ernestine Muik wohnte schließlich in Salzburg, wo sie am 5. Juli 1941, noch verheiratet, von der Gestapo nach Wien abgeschoben wurde. Am 8. Jänner 1943 wurde sie nach Theresienstadt und am 23. Jänner 1943 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Adresse: Plainstraße 14, 5020 Salzburg
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Rudolf Erich Müller, geboren am 10. Juli 1873 in Pozega als Sohn des Ehepaares Gisala, geborene Guthardt, und David Müller, konvertierte vom jüdischen zum katholischen Glauben und war mit einer Katholikin verheiratet. Er war seit 1912 Inhaber einer Handelsagentur in Salzburg. Im November 1938 mussten Rudolf und seine Frau ihre große Wohnung am Mirabellplatz zu Gunsten eines SS-Führers verlassen. Rudolf wurde am 11. November verhaftet und nach Wien abgeschoben, von dort wurde er am 10. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo man ihn am 3. März 1943 ermordete.

Adresse: Mirabellplatz 6, 5020 Salzburg
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Franz Nachtnepel wurde am 24. Oktober 1902 in Wien geboren. Er war von Beruf Opernsänger und logierte seit September 1942 im Hotel “Zum goldenen Horn” in der Stadt Salzburg. Er wurde vermutlich aufgrund einer Denunziation wegen seiner sexuellen Orientierung verhaftet und am 4. Dezember 1942 gemäß des Paragrafen 129 I b vom Landesgericht Salzburg zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. Am 5. März 1943 wurde Franz Nachtnepel vom Landesgericht Salzburg in das Strafgefangenenlager Rodgau (Lager II Rollwald) nach Hessen deportiert und für Zwangsarbeiten eingesetzt. Am 9. September 1943 wurde er wieder zurück in das Polizeigefängnis Salzburg überstellt, wo er aber nicht freigelassen wurde, sondern ein weiteres Verfahren zu erwarten hatte. Franz Nachtnepel wurde vom Polizeigefängnis Salzburg am 23. April 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort musste er die nationalsozialistische Zwangskennzeichnung des grünen Winkels tragen. Am 17. August 1944 erfolgte seine Überstellung vom KZ Dachau in das KZ Mauthausen. Am 15. April 1945 kam Franz Nachtnepel im Mauthausener “Außenkommando Linz III” wegen “Kreislaufschwäche bei Lungenentzündung”, vermutlich aufgrund von Zwangsarbeit, zu Tode.

Adresse: Universitätsplatz 3, 5020 Salzburg
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Franz Neudorfer wurde am 30. Juni 1911 in Attnang-Puchheim in Oberösterreich als älteres von zwei Kindern geboren. Seine Eltern hießen Maria und Max Neudorfer. Die Familie wohnte in Itzling bei Salzburg. Die Ehe der Eltern ging in den 1930er Jahren in die Brüche. Franz Neudorfer arbeitete als Gehilfe in einer Spenglerei. Ab Dezember 1936 wurde er als Patient in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort erfolgte am 17. April 1941 die Deportation nach Hartheim, wo er im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, getötet wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Mittelstraße 3, 5020 Salzburg
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Christine Neuhauser wurde am 9. Juli 1894 in Freilassing in Bayern geboren. Sie war das jüngste von vier Kindern des Ehepaares Anna und Johann Neuhauser. Die Familie lebte in Freilassing an der Grenze zu Salzburg. Die Eltern starben bereits sehr früh, noch als alle vier Kinder minderjährig waren. Christine Neuhauser arbeitete als Hotelfachkraft im Berchtesgadener Land und wohnte ab November 1937 in der Stadt Salzburg. Sie wurde unter dem NS-Regime am 17. März 1938 in die Landesheilanstalt Salzburg als Patientin eingewiesen. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Merianstraße 40, 5020 Salzburg
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Emma Neumayr wurde am 23. Oktober 1878 in Salzburg geboren. Sie war von Beruf Schneiderin und arbeitete und lebte bis zu ihrer Erkrankung in der Stadt Salzburg. Sie war das zweite von acht Kindern des Ehepaares Theresia und Kaspar Neumayr. Ihr Vater verstarb 1911, die Mutter starb 1938. Emma Neumayr lebte bei ihrem ältesten Bruder Hermann, der sich um sie kümmerte. Ab 1924 wurde Emma Neumayr als Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Ignaz-Harrer-Straße 34, 5020 Salzburg
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Gottfried Neunhäuserer wurde am 13. November 1882 in Welsberg bei Bruneck geboren. Er war Benediktinerpater im Stift St. Peter in Salzburg und trug den Ordensnamen Romuald. Von 1909 bis 1920 bekleidete Gottfried Neunhäuser mehrere Ämter, darunter Kooperator, Pönitentiar, Konviktspräfekt und Wallfahrtspriester. Ab 1920 war er Pflegling in der Nervenheilanstalt Salzburg-Lehen. Er wurde am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert, wo er am 8. Mai 1941 ermordet wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Stiftshof St. Peter, 5020 Salzburg
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Gisela Neuwirth, geboren am 16. April 1921 in Salzburg, war die Tochter von Henriette, geborene Engländer, und Max Neuwirth. Die Familie lebte vor ihrer Vertreibung nach Wien von 1920 bis November 1938 in Salzburg. Ihr Vater Max wurde am 16. Oktober 1939 in das KZ Buchenwald deportiert und am 13. Mai 1941 im KZ Dachau ermordet. Gisela und ihre Mutter Henriette wurden am 12. März 1941 von Wien nach Lagow und Opatow (Polen) in Ghettos deportiert, die 1942 liquidiert wurden. Die Häftlinge wurden entweder erschossen oder im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Adresse: Arenbergstraße 33, 5020 Salzburg
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Helene Neuwirth, Mädchenname Ornstein, geboren am 29. September 1899 in Salzburg, war die Tochter des jüdischen Ehepaares Caroline, geborene Süss, und Luser Nisson Ornstein. Ihr Vater führte ein erfolgreiches Geschäft, das „Kleiderhaus L. Ornstein“ in der Getreidegasse, dass Helene und ihre drei Brüder nach dem Tod des Vaters 1928 erbten. Helene war mit Isaak (Julius) Neuwirth verheiratet und hatte mit ihm drei Kinder. Isaak war ebenfalls am Geschäft beteiligt. Familie Neuwirth musste am 10. Mai 1938 ihr Wohnhaus räumen, einer ihrer Söhne nahm im Juni 1938 einen Zug nach Paris. Ihr Geschäftshaus erhielt im Rahmen der „Arisierung“ ihr Konkurrent und Nationalsozialist Kurt Thalhammer. Helenes Ehemann Issak Neuwirth und ihr Bruder Robert Ornstein wurden beim Novemberpogrom 1938 ins KZ Dachau deportiert und am 20. November 1938 wieder entlassen. Im Dezember 1938 wurden die jüngeren Kinder von Helene nach England gebracht. Helene und Isaak flüchteten Anfang 1939 zu ihrem Sohn nach Paris und nachdem, sie am 10. Mai 1941 in Lyon ein Visum erhalten hatten, reisten sie über Spanien nach Lissabon und flogen von dort nach New York. Im November 1946 wurden sie US-Bürger. 1948 wurden das Haus und das Geschäft an Helene und ihre Brüder restituiert. Helene Neuwirth starb 1982 in Lambeth, Greater London.

Adresse: Getreidegasse 24, 5020 Salzburg
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Henriette (Henny) Neuwirth, geborene Engländer, wurde am 15. Februar 1893 in Salzburg geboren. Die Jüdin war mit Max Neuwirth verheiratet und hatte mit ihm eine Tochter, Gisela. Die Familie lebte von 1920 bis November 1938 in Salzburg, wurde dann aber nach Wien vertrieben. Ihr Ehemann Max wurde am 16. Oktober 1939 ins KZ Buchenwald deportiert und am 13. Mai 1941 im KZ Dachau ermordet. Henriette und ihre Tochter Gisela wurden am 12. März 1941 von Wien nach Lagow und Opatow (Polen) in Ghettos gebracht und bei der Liquidierung im Oktober 1942 entweder dort erschossen oder im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Adresse: Arenbergstraße 33, 5020 Salzburg
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Max (Moses) Neuwirth, geboren am 16.6.1892 in Drohobycz (Galizien), war der jüngste Sohn von Pinkas Ornstein. Er heiratete am 15. Februar 1893 die Jüdin Henriette Engländer, mit der er eine Tochter, Gisela, bekam. Sie lebten von 1920 bis November 1938 in Salzburg, wurden dann aber nach Wien vertrieben. Max wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Salzburg von der Gestapo verhaftet und am 16. Oktober 1939 in das KZ Buchenwald deportiert, am 24. Oktober 1940 in das KZ Dachau überstellt und dort am 13.5.1941 ermordet. Seine Ehefrau Henriette und Tochter Gisela wurden am 12. März 1941 von Wien in Ghettos in Polen deportiert und bei deren Liquidierung im Oktober 1942 ermordet.

Adresse: Arenbergstraße 33, 5020 Salzburg
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Felix Niesewendt wurde am 18. Juni 1913 in Danzig geboren. Seine Eltern hießen Justine und Johannes Niesewendt. Sein Vater war Tischler von Beruf. Felix Niesewendt wurde in die Wehrmacht eingezogen und war Soldat der Gebirgs-Nachrichten-Ersatz-Abteilung 18, die dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand. Er war gerade in der Riedenburg-Kaserne in Salzburg stationiert, als er 1940 “Fahnenflucht”, also Desertion, beging. Daraufhin wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 24. September 1940 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg vollstreckt.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Leopold Nobis wurde am 10. November 1881 in Überbacken bei Braunau am Inn geboren. Seine Eltern hießen Maria und Anton Nobis und sein Vater war von Beruf Zimmermann. Leopold Nobis war von Beruf Schneidermeister und lebte in der Stadt Salzburg. Er war ab Januar 1924 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Ursulinenplatz 4, 5020 Salzburg
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Klara Oberweger wurde am 7. Februar 1907 in Salzburg als zweites von fünf Kindern des Ehepaares Klara und August Oberweger geboren. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Klaras Mutter starb 1930 und ihr Vater 1934. Ihre beiden Brüder verunglückten und eine Schwester verließ die Stadt vor dem sogenannten “Anschluss” 1938. Einzig Klara und ihre Schwester Karoline blieben in Salzburg. Klara konnte keinen Beruf erlernen und befand sich mehrmals in Heimen und Krankenhäusern, sodass sie letztendlich gerichtlich entmündigt wurde. Ihre Schwester Karoline wurde zu ihrer Sachwalterin bestellt. Ab Mai 1939 war Klara Oberweger stationär in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Christian-Doppler-Straße 8, 5020 Salzburg
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Franz Ofner wurde am 28. Juli 1921 in Salzburg-Itzling geboren. Seine Eltern hießen Christine und Wilhelm Ofner. Wilhelm Ofner war Friseurmeister und Funktionär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Arbeiter-Turn- und Sportverein bis zum Verbot im Austrofaschismus 1934. Der noch junge Franz Ofner, welcher eine Friseurlehre machte, ging zur illegalen Kommunistischen Jugend. Er wurde der erste Leiter der Jugendgruppe und war als solcher im gesamten Salzburger Bundesland und im Innviertel gut vernetzt. Zusammen mit Anton Reindl leitete er die Landessektion der KPÖ. Im Februar 1941 wurde er in die Wehrmacht einberufen, zum Nachfolger ernannte man Ernst-Paul Stoiber, welcher allerdings im Oktober 1941 einberufen wurde, woraufhin Rosa Hofmann die Leitung übernahm. Die Jugendgruppe sah vom Waffengebrauch und von Sabotage ab, ihr Ziel fand sich in der Aufklärung junger Menschen über Faschismus und Krieg. Im Rahmen der Aufdeckung der illegalen Widerstandsnetzwerke Anfang 1942 gerieten auch Ofner, Stoiber und Hofmann in die Fänge der Gestapo. Am 16. Januar 1942 wurde Franz Ofner in seiner Truppe verhaftet und in das Wehrmachtsgefängnis an der Hellbrunnerstraße in Salzburg überstellt. Er wurde am 27. Oktober 1942 vorm “Volksgerichtshof” wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” und “Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt und am 15. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Itzlinger Hauptstraße 22, 5020 Salzburg
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Richard Ornstein, geboren am 24. September 1906 in Salzburg, war eines der vier Kinder des jüdischen Ehepaares Caroline, geborene Süss, und Luser Nisson Ornstein. Nach dem Tod des Vaters 1928 erbten Richard und seine Geschwister das erfolgreiche Geschäft „Kleiderhaus L. Ornstein“ in der Getreidegasse. Richard Ornstein war Kaufmann und unternahm 1930 eine sehr erfolgreiche und aufsehenerregende Geschäftsreise in die USA. Außerdem war er Mitglied der Salzburger Reitervereinigung und erfolgreicher Turnierreiter. Er war auch Schriftführer der Zionistischen Ortsgruppe, aber ohne Wissen der Öffentlichkeit. Richard Ornstein reiste noch vor dem „Anschluss“ im März 1938 nach Palästina. Das Geschäft der Familie, bereits zuvor Ziel antisemitischen Anschläge, wurde enteignet und 1948 restituiert. Richard Ornstein wurde schließlich US-Bürger und heiratete Ellen Baruch. Er starb 1971 in San Francisco.

Adresse: Getreidegasse 24, 5020 Salzburg
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Robert Ornstein, geboren am 5. August 1901 in Salzburg, war eines von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Caroline, geborene Süss, und Luser Nisson Ornstein. Robert und seine Geschwister erbten nach dem Tod ihres Vaters 1928 das erfolgreiche Geschäft „Kleiderhaus L. Ornstein“ in der Getreidegasse. Robert wurde Geschäftsführer. Er hatte gesundheitliche Probleme und eine kurze Ehe mit der Jüdin Anna Marie Stein. Robert und sein Bruder Rudolf sowie ihr Schwager Isaak Neuwirth wurden im Mai 1938 von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen, um die Beraubung ihres Eigentums sowie ihre Vertreibung zu beschleunigen. Isaak und Robert wurden außerdem während des Novemberpogroms 1938 in das KZ Dachau deportiert und am 20. November wieder entlassen. Robert reiste sofort nach Paris und erreichte am 21. Juli 1939 New York, wo er ein Geschäft eröffnete. Er heiratete die US-Amerikanerin Adelaide Toby Williams und hatte mit ihr eine Tochter. Im Dezember 1944 wurde er US-Bürger. 1948 erhielten die Geschwister ihr Geschäft und Haus restituiert. Robert Ornstein starb 1969 in New York.

Adresse: Getreidegasse 24, 5020 Salzburg
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Rudolf Ornstein, geboren am 21. April 1903 in Salzburg, war eines von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Caroline, geborene Süss, und Luser Nisson Ornstein. 1928, nach dem Tod des Vaters, erbten die Geschwister das erfolgreiche Geschäft „Kleiderhaus L. Ornstein“ in der Getreidegasse. Rudolf heiratete die Jüdin Edith (Dita) Braun aus Wien, mit der er zwei Kinder hatte. Das Ehepaar war aktives Mitglied der Zionistischen Ortsgruppe Salzburg, Rudolf sogar Vorsitzender. Rudolf wurde im Mai 1938 mit seinem Bruder Robert und Schwager Isaak Neuwirth von der Gestapo in "Schutzhaft“ genommen, um ihre Beraubung und Vertreibung zu beschleunigen. Robert konnte nach Frankreich flüchten, seine Frau und Kinder verließen erst Anfang Oktober 1938 Salzburg. Das Geschäft musste zu Gunsten ihres Konkurrenten und Nationalsozialisten Kurt Thalhammer geräumt werden. Rudolf Ortstein, seine Ehefrau Edith und seine Kinder erhielten am 14.März 1941 in Marseille ein Visum für die USA. Sie erreichten am 23. Juni 1941 die Vereinigten Staaten und wurden im August 1946 US-Bürger. Das Geschäft samt ihrem Haus wurde 1948 restituiert. Rudolf kehrte 1950 noch einmal nach Salzburg zurück. 1983 starb er in New York.

Adresse: Getreidegasse 24, 5020 Salzburg
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Ingeborg Ortner wurde am 1. März 1925 in Salzburg als einziges Kind des Ehepaares Theresia und Franz Ortner geboren. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Ingeborg Ortner wurde am 10. Januar 1939 in die Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde die 16-jährige am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Thomas-Bernhard-Straße, 5020 Salzburg
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Rudolf Ortner wurde am 28. Januar 1920 in Salzburg als erstes von zwei Kindern des Ehepaares Helene und Franz Ortner geboren. Die Eltern trennten sich und 1936 zog Helene mit ihrem jüngeren Kind aus Salzburg weg. Rudolf Ortner wurde als Kind und Jugendlicher in verschiedenen Heimen in Salzburg betreut. Nach dem “Anschluss” 1938 kam er nach Mariatal bei Kramsach in Tirol. Dort befand sich ein Pflegeheim, welches durch den Orden der Barmherzigen Schwestern betreut wurde. Die Pflegeanstalt wurde durch die Visitatorin Anna Bertha Königsegg betreut, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Rudolf Ortner wurde kurz darauf am 23. Mai 1941 vom Mariatal nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Fürstbrunnstraße 6, 5020 Salzburg
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Bella Paalen, geborene Izabella Pollak, wurde am 9. Dezember 1881 im heutigen Ungarn in die jüdische Familie Laura, geborene Jamnitz, und Ernst Pollak geboren. Ihr Vater war von Beruf Fabrikdirektor und Repräsentant von Handelsagenturen. Die Familie lebte in Wien. Izabella studierte Gesang und wurde Sängerin. Sie trat unter dem Künstlerinnennamen Bella Paalen auf. Verschiedene Engagements brachten sie nach Graz, Wien und Salzburg. Ihre Eltern kauften ein Haus in Hofgastein, wo die Familie wiederholt zur Sommerfrische hinfuhr. In den Jahren 1936 und 1937 trat sie bei den Salzburger Festspielen auf. Nach dem “Anschluss” im März 1938 verließ Bella Paalen das nationalsozialistische Wien im Alter von 57 Jahren und emigrierte nach New York, wo sie am 13. Januar 1939 ankam. Dort trat sie allerdings nicht mehr als Sängerin, sondern als Gesangspädagogin in Erscheinung. In den 1950er Jahren lebte sie eine Zeit lang erneut in Wien. Bella Paalen starb am 28. Juli 1964 in New York. Ihre Urne wurden am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Anna Pangerl wurde am 15. März 1939 in Salzburg als uneheliches Kind geboren. Sie befand sich am 31. Oktober 1940 im städtischen Kinderheim Mülln. Von dort wurde sie am 21. Juni 1941 in die “Heil- und Pflegeanstalt Am Spiegelgrund” eingewiesen. Dort wurde sie am 30. Juli 1941 von Dr. Heinrich Gross untersucht und am 5. September 1941 ermordet. Die offizielle Todesursache lautete “akute Darmentzündung”. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Bärengässchen 6, 5020 Salzburg
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Richard Panzenböck wurde am 23. März 1909 in Hohenberg bei Lilienfeld geboren, war verheiratet und war als Forstarbeiter tätig. Zusammen mit seiner Ehefrau hatte er mehrere Kinder. Im September 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und dem Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 82 in Salzburg zugeteilt. 1942 war er auf Fronturlaub zuhause und wurde am 20. November 1942 verhaftet, da er mehreren Personen gegenüber erwähnt hätte, dass der Krieg schon längst zu Ende sein könne, wenn nicht das Volk so blöd sei und so weiter mitmache und dass es stupid sei, dass ein Mensch die ganze Welt beherrschen wolle. Richard Panzenböck wurde aufgrund von “Zersetzung der Wehrkraft” angeklagt und am 14. Mai 1943 zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil wurde jedoch zur “Frontbewährung” ausgesetzt. Daraufhin desertierte Panzenböck und tauchte in Salzburg unter, wo er sich eine Geliebte gesucht hat, die ihn versteckt hielt. Der Fahndungsdienst der Wehrmacht suchte nach dem Deserteur und konnte ihn jedoch ausfindig machen. Eine bewaffnete Heeresstreife versuchte ihn zu überwältigen, jedoch gelang es Panzenböck, den Stabsfeldwebel zu entwaffnen und mit dessen Pistole wegzurennen. Seine Geliebte wurde verhaftet und gezwungen, Panzenböck auszuliefern. Daraufhin verabredete sie sich mit ihm beim Schloss Hellbrunn für den 11. Juni 1944, wo fünf Wehrmachtsfahnder auf ihn warteten. Es kam zu einem Schusswechsel und Panzenböck gelang erneut die Flucht, wobei er in der Brust und Bein getroffen wurde. Daraufhin soll sich der Deserteur hingekniet haben und sich selbst in die Stirn geschossen haben. Richard Panzenböck starb am 11. Juni 1944.

Adresse: Fürstenweg, 5020 Salzburg
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Rose Pauly, geboren als Rosa Pollak, wurde am 15. März 1895 in der heutigen Tschechischen Republik als Kind des jüdischen Ehepaares Antonie, geborene Slattner, und Alexander Pollak geboren. Sie studierte in Wien Gesang und hatte viele Engagements in Wien, Wiesbaden, Köln und Salzburg. Sie nahm in dieser Zeit auch den Künstlerinnennamen Rose Pauly an. Sie war mehrmals verheiratet. Am 8. April 1931 bekam sie in Wien eine Tochter namens Margit Pauly. Ab 1932 war sie bei den Salzburger Festspielen engagiert und sang in mehreren Rollen. Ab Sommer 1937 ging sie auch international auf Konzerttournee und war wiederholt in New York auf der Bühne zu sehen. Nach dem “Anschluss” gab sie noch vereinzelt Konzerte in England, kehrte aber nicht mehr in das nationalsozialistische Österreich zurück. Ende August 1938 emigrierte sie mit ihrer Tochter Margit in die USA. In den USA heiratete sie auch ihren Lebenspartner Josef Fleischner, einen jüdischen Arzt aus Tschechien. 1946 ging die Familie in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina, wo Rose Pauly als Gesangspädagogin tätig war. Am 14. Dezember 1975 starb sie in Tel Aviv.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Maria, geborene Poncelet, Peller wurde am 7. Dezember 1871 im heutigen Tschechien in Ketzelsdorf geboren. Sie war die zweite Ehefrau des Eisenbahners Wenzel Peller. Die beiden hatten drei gemeinsame Kinder und die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Maria Peller wurde unter dem NS-Regime am 12. Januar 1940 gerichtlich entmündigt und in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Vogelweiderstraße 88, 5020 Salzburg
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Anna Penk wurde am 26. Juli 1885 in Maxglan bei Salzburg geboren. Ihre Eltern hießen Antonia und Wenzel Penk. Ihr Vater war von Beruf Gärtner und starb bereits 1903. Ihre Mutter Antonia starb 1922. Anna Penk lebte ab 1917 bei ihrer älteren Schwester Maria und deren Ehemann Franz Flaschka. Sie war von Beruf Dienstmädchen. Ab März 1939 war Ann Penk Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Getreidegasse 35, 5020 Salzburg
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Arcangelo Pesenti wurde am 2. März 1918 in Taleggio in der Nähe von Bergamo in Italien geboren. Er war ledig und Landarbeiter, bevor er als italienischer Militärangehöriger an der Front dienen und aufseiten der Deutschen kämpfen musste. Nachdem Italien im Sommer 1943 die Seiten gewechselt hatte und nun gegen das NS-Regime kämpfte, wurde Arcangelo Pesenti in Griechenland inhaftiert und als deutscher Kriegsgefangener im September 1943 in das Arbeitslager “Stalag XVIII C” nach St. Johann im Pongau verschleppt. Ab 5. Oktober 1944 kam er als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter nach Salzburg in das Reichsbahnlager. Nach dem ersten Bombenangriff auf die Stadt im Oktober 1944 wurde Arcangelo Pesenti angeblich von einem Aufseher dabei beobachtet, wie er Zigaretten aus dem Schutt des getroffenen Lagers zu stehlen versucht hatte. Am 20. Oktober 1944 wurde er dafür vor ein “Sondergericht” in Salzburg gestellt und zum Tode verurteilt. Vergeblich versuchte er, dass das Verfahren wiederaufgenommen werde und auch ein Gnadengesuch des italienischen Generalkonsuls wurde abgelehnt. Arcangelo Pesenti wurde im Alter von 26 Jahren am 31. Januar 1945 in München-Stadlheim durch das Fallbeil enthauptet.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Ida Petermann wurde am 29. April 1939 im heutigen Tschechien geboren und war seit 29. März 1940 im Kinderheim Bärengässchen 6 in Salzburg zur Pflege. Ihre Mutter hieß vermutlich Sara Petermann und ihr Vater Karl Weiß. Sara Petermann wurde am 28. März 1907 in Wolkenwehe in Norddeutschland geboren und war im Nationalsozialismus als Sintiza der Verfolgung ausgesetzt, weshalb sie mit ihrem Partner zunächst in die damalige Tschechoslowakei und dann weiter nach Österreich flüchtete und letztendlich in Salzburg ankam. In Salzburg wurde sie verhaftet und nach Kassel abgeschoben, wo sie “zwangsverpflichtet” und anschließend in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 6. März 1944 ermordet wurde. Ihre Tochter Ida wurde in das Kinderheim Mülln gebracht. Zunächst kannten die nationalsozialistischen Behörden die Herkunft des Kindes nicht, weswegen sie Untersuchungen einleiteten. Im Dezember 1943 konnte die Identität der vierjährigen Ida festgestellt werden. Sie wurde am 14. Januar 1944 in der Begleitung einer Salzburger Pflegerin in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht und dort ermordet.

Adresse: Bärengässchen 6, 5020 Salzburg
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Rudolf Peuker wurde am 28. Juni 1907 in Salzburg als zweites von drei Kindern des Ehepaares Maria und Josef Peuker geboren. Rudolf Peukers Eltern starben in den 1930er Jahren. Er selbst erlernte den Beruf eines Tischlers und blieb ledig. Ab Oktober 1927 war er Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Neutorstraße 42, 5020 Salzburg
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Josef Pfeffer wurde am 1. Januar 1912 in Wien geboren und war ab 1932 Angestellter der “Wiener Städtischen Versicherung” in Salzburg. Er heiratete 1932 Margarete, geborene Eichinger und das Paar lebte in Maxglan. Josef Pfeffer war Funktionär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und nach deren Verbot im Februar 1934 der führende Kopf des Widerstandes gegen den Austrofaschismus in Salzburg. 1936 kam es zum Prozess gegen führende Mitglieder der illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ), bei welchem auch Josef Pfeffer zu zehn Monaten schweren Kerkers verurteilt wurde. Nach dem Regimewechsel im März 1938 beteiligte sich Pfeffer an der organisierten Fluchthilfe für gefährdete jüdische Funktionäre der verbotenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei aus Wien. Deswegen wurde er am 3. Juli 1938 von der Gestapo verhaftet und wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” angeklagt. Am 10. Juni 1939 kam es zur Urteilsverkündung: Er wurde zu 18 Monate Gefängnis mit dem Zusatz “wegen seiner allgemein bekannten kommunistischen Haltung im Konzentrationslager Oranienburg angehalten [zu werden]” verurteilt. Demnach sollte er nicht mehr freigelassen werden. Am 2. März 1940 wurde er in das KZ Sachenhausen in der Stadt Oranienburg deportiert, wo er als Funktionshäftling für Versicherungen zuständig war. Am 6. Februar 1945 musste er zwei Kisten Versicherungsdokumente auf dem Weg in das KZ Bergen-Belsen bewachen und begleiten. Dort kam er jedoch nie an. Das Landesgericht Salzburg erklärte ihn am 10. März 1947 für tot.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 52, 5020 Salzburg
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Katharina Pfriemer, geborene Klimitsch, wurde am 26. September 1902 in Salzburg geboren. Ihre Eltern hießen Theresia und Karl Klimitsch. Katharina hatte drei Geschwister. Ihr Vater, der von Beruf Polizeiwachmann war, verstarb bereits 1924. Katharina erlernte keinen Beruf und war als Dienstmädchen tätig. Sie wechselte häufig ihre Arbeits- und Schlafstellen und bekam im März 1928 ein Kind, welches aber bereits im Jahr darauf starb. 1933 heiratete sie einen Hilfsarbeiter, welcher sie jedoch kurz darauf verließ. Danach lebte sie abwechselnd bei ihrer verwitweten Mutter in einem Gemeindebau und in Baracken. Anfang 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und in das Polizeigefängnis gebracht. Es gab kein Gerichtsverfahren, deshalb ist davon auszugehen, dass Katharina Pfriemer denunziert wurde. Weshalb genau, ist aber bis heute ungeklärt. Ihr jüngerer Bruder Maximilian Klimitsch, welcher Polizeiwachtmeister war, wurde 1940 festgenommen, weil er dem Stadtpfarrer von St. Andrä Franz Zeiss vor einer polizeilichen Durchsuchung gewarnt hatte. Er wurde in eine Strafeinheit an die Front geschickt und starb. Katharina Pfriemer wurde am 28. August 1943 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und von dort in das KZ Majdanek bei Lublin im besetzten Polen überstellt. Dort wurde sie am 1. März 1944 ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Johann Pichler wurde am 15. November 1899 in Pachersdorf bei Linz geboren und war von Beruf Hilfsarbeiter. Er war verheiratet mit Cäcilia Pichler, die beiden lebten aber getrennt. Johann Pichler war Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas. Ab 1928 lebte er in Salzburg. Er verweigerte aufgrund seiner religiösen Überzeugen den Kriegsdienst und wurde im September 1939 verhaftet. Am 26. September 1939 wurde er auf dem Militärschießstand in Glanegg bei Salzburg zusammen mit Josef Wegscheider, der ebenfalls Mitglied der Zeugen Jehovas war und den Kriegsdienst aus Glaubensgründen verweigerte, erschossen. Die Hinrichtung ging nicht ohne Komplikationen vonstatten, da Johann Pichler und Josef Wegscheider erklärten, dass es unnötig sei, ihnen die Augen zu verbinden, was trotzdem geschah. Als der Schussbefehl gegeben wurde, weigerten sich die anwesenden Soldaten zu schießen. Erst nach nochmaliger Aufforderung und der Androhung von Strafen wurden die beiden Zeugen Jehovas erschossen. Beim Begräbnis von Johann Pichler am 28. September 1939 waren über 150 Personen anwesend, um ihre Trauer und Anteilnahme zu bekunden, Sie ließen sich auch nicht von der Gestapo aufhalten, die versuchte, in den Ablauf des Begräbnisses einzugreifen. Diese Komplikationen führte dazu, dass fortan die meisten Hinrichtungen in deutsche Strafgefängnisse verlegt wurden.

Adresse: Bachwinkelweg 10, 5020 Salzburg
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Ernst Pickl wurde am 13. August 1924 im Bezirk Zell am See geboren und war das jüngste von zehn Kindern des Ehepaares Anna und Alexander Pickl. Die Eltern verstarben noch vor dem “Anschluss”. Ernst Pickl war zuletzt Landarbeiter, als er 1943 zur Wehrmacht einberufen wurde. Bei einem Einsatz in Italien zur Partisanenbekämpfung entfernte sich Pickl unerlaubt von seiner Truppe. Er wurde festgenommen und zu einer dreijährigen Haftstrafe im Wehrmachtsgefängnis in Freiburg im Breisgau verurteilt. Im November 1944 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis und er schlug sich auf einer zweimonatigen Flucht bis ins Gebirge nach Salzburg durch. Dort wurde er von Fahndenden der Wehrmacht wegen Desertion gesucht. Anfang Januar 1945 wurde er festgenommen und vom Kriegsgericht der Division 418 am Landesgericht Salzburg am 25. Januar 1945 zum Tode verurteilt. Sein Verteidiger ersuchte noch ein Gnadengesuch bei Heinrich Himmler, welches dieser strengstens ablehnte. AM 8. März 1945 wurde Ernst Pickl zusammen mit Georg Kößner und Wilhelm Groiss am Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg durch das “Kommando Feuer” erschossen.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Pietro Pironi wurde am 22. Februar 1922 in Cesena, Emilia-Romagna, in Italien geboren. Seine Eltern hießen Malvina und Primo Pironi. Pietro Pironi studierte Philosophie, leistete seinen Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Seitenwechsel Italiens am 8. September 1943 im April 1944 als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Tatsächlich war Pietro Pironi Aktivist in der Partisanengruppe “8a Brigata Garibaldi Romagna”. Am 3. Juni 1944 flüchtete Petro Pironi zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen/Zwangsarbeitern Richtung Italien. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gehen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener versuchten zu flüchten, der Gendarm erschoss dabei einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Pietro Pironi wurde am 29. August 1944 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Rawis Plache war einer der vier Zwangsarbeiter des Rüstungsbetriebs, welche versucht hatten zu fliehen. Sie wurden im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert. Am 20. August 1943 entschloss man sich dazu, sie im Hof der Rüstungsfabrik zwecks der Abschreckung vor der gesamten Belegschaft am Galgen zu erhängen. So starb auch der am 2. März 1925 in Rowinki in der Ukraine geborene Rawis Plache durch die Gestapo, welche die Hinrichtungen durchführte.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Heinrich Ploderer wurde am 19. Juli 1916 in Niederösterreich geboren und war das jüngste von fünf Kindern des Ehepaares Amalia und Karl Ploderer. In den 1930er Jahren zog Heinrich Ploderer nach Hallein und Salzburg und war dort als Hilfsarbeiter tätig. Am 2. März 1940 heiratete er die Hilfsarbeiterin Antonia Schwarz. 1942 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und zuletzt als Schütze einer in Slowenien stationierten Radfahrer-Kompanie, welche dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) unterstand, tätig. Heinrich Ploderer wurde im Jahr 1942 vor ein Kriegsgericht der Division 188 gestellt und wegen “Fahnenflucht” angeklagt. Das Urteil wurde als Todesurteil ausgesprochen und er wurde am 11. November 1942 auf dem Schießstand Bergisel bei Innsbruck exekutiert.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Barbara, geborene Hejlik, Ploteny wurde am 6. September 1889 in Gnigl bei Salzburg geboren. Sie war mit einem Maurer verheiratet, mit dem sie vier Kinder hatte. Barbara Ploteny war mehrmals in stationärer Behandlung und im September 1930 wurde sie als Patientin in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau aufgenommen. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigten einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Barbara Ploteny wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 37, 5020 Salzburg
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Vasco Poggesi wurde am 29. August 1922 in San Giovanni bei Arezzo in Italien geboren. Vasco Poggesi war von Beruf Elektriker, leistete seinen Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Wechsel Italiens am 8. September 1943 im April 1944 als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter, nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Am 3. Juni 1944 flüchtete Vasco Poggesi zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen/Zwangsarbeitern Richtung Italien. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gehen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener wollten flüchten und der Gendarm erschoss einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Vasco Poggesi wurde von der Anklage freigesprochen, jedoch der Gestapo übergeben und am 28. September 1944 in das Konzentrationslager Flossenbürg deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurde Vasco Poggesi in das KZ Mauthausen transferiert und dort in das Außenlager Gusen verlegt, wo er am 4. Februar 1945 ermordet wurde.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Anna Pollak wurde am 28. Dezember 1873 in Salzburg geboren. Ihre Eltern Adolf (Aron) und Katharina Pollak siedelten sich nach Aufhebung des Aufenthaltsverbotes für Jüdinnen*Juden 1867 in Salzburg an. Anna Pollak hatte acht Geschwister und wohnte mit ihrer Familie in der Rainerstraße. Sie führte die Trödelei und Weißnäherei der Eltern weiter, nachdem diese verstorben waren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Geschäfte verwüstet und geplündert. Anna wurde darauffolgend in eine „Sammelwohnung“ nach Wien vertrieben und von dort aus am 28. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 wurde Anna Pollak in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Viktor Pollak wurde am 16. Jänner 1865 in eine Prager jüdische Familie geboren. 1891 konvertierte er in Wien zum katholischen Glauben. Der begabte Musiker war vom Beruf Kapellmeister Mitglied des Salzburger Alpenjäger-Bataillons Nr. 3. Viktor Pollak war verheiratet und hatte drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Da Pollak zum katholischen Glauben konvertiert war, gab er bei der Registrierungspflicht aller Jüdinnen*Juden auch nicht an, ein Jude zu sein. Eine Mitbewohnerin Pollaks in der Frueaufgasse 5 hegte jedoch den Verdacht, dass es sich bei Pollak um einen „Halbjuden“ handelte und denunzierte ihn. Daraufhin verhaftete ihn die Gestapo am 13. November 1941. Pollak wurde vorgeworfen, „Rasseschande“ betrieben zu haben, da er eine Liebesbeziehung zu seiner Vermieterin unterhielt, die „deutscher Abstammung“ war. Die Beziehung galt als Verbrechen nach dem „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“. Pollak wurde am 29. Jänner 1942 zu einer Zuchthaus-Strafe verurteilt und in ein Strafgefangenen- und Zwangsarbeitslager in Tschechien verschleppt, wo er in den Hermann Göring Sudetenländischen Treibstoff-Werken (STW) zu Zwangsarbeit gezwungen wurde. Am 14. November 1942 starb Viktor Pollak ebendort.

Adresse: Frueaufgasse 5, 5020 Salzburg
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Maria Pnoamarowa wurde am 25. Mai 1923 im ukrainischen Dorf Orikove geboren. Sie war verheiratet und hatte ein Kind. Im Jahr 1942 wurde sie aus der Ukraine wegen Zwangsarbeit nach Salzburg verschleppt. Als sogenannte “Ostarbeiterin” musste sie die Zwangskennzeichnung “OST” an ihrer linken Brustseite tragen und als “Hausmädchen” in einem “zuverlässigen” nationalsozialistischen Privathaushalt in der Bucklreuthstraße 15 Zwangsarbeit verrichten. Am 23. November 1942 war sie tot. Die Todesursache hieß offiziell “Selbstmord”.

Adresse: Bucklreuthstraße 14, 5020 Salzburg
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Eduard Portheim wurde am 15. Oktober 1910 in Wien in die jüdische Familie Elisabeth und Leopold Portheim geboren. Sein Vater stammt aus der prominenten Prager Familie Ritter von Portheim und war Botaniker und Mitbegründer der Botanischen Versuchsanstalt Vivarium in Wien. Eduard Pollak erwarb 1936 den Doktortitel an der juridischen Fakultät der Universität Wien, welcher ihm 1941 aus rassistischen Gründen aberkannt wurde. Seinen Eltern und seiner Schwester Susanne gelang 1938 die Flucht nach England. Weitere Verwandte verübten Suizid bevor sie deportiert werden konnten oder starben in den Konzentrationslagern. Eduard Pollak lebte eigentlich in Wien, hielt sich aber bis zu seiner Deportation am 16. Oktober 1940 in Salzburg bei der Familie Junger auf, zu denen er eine Freundschaft pflegte. Pollak wurde in das Konzentrationslager Dachau als Jude und „Schutzhäftling“ deportiert, am 23. Januar 1941 in das KZ Neuengamme. Am 14. September 1941 wurde er in das KZ Dachau rückverlegt und am 23. Februar 1942 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort vergast.

Adresse: Makartplatz 6, 5020 Salzburg
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Elvira Posch wurde am 30. Oktober 1912 in Lienz in Osttirol als jüngstes von zwei Kindern des Ehepaars Margarethe und Albert Posch geboren. Albert Posch war von Beruf Konditor und führte seit 1921 ein eigenes Café in der Stadt Salzburg. Elvira Posch absolvierte die Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen und wurde Volksschullehrerin. Wegen des Lehrerinnenzölibats blieb sie ledig. Unter dem NS-Regime wurde sie gerichtlich „voll entmündigt” und am 6. Juli 1939 in die „Landesheilanstalt" Salzburg als Patientin stationär eingewiesen. Von dort wurde sie am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Linzer Gasse 26, 5020 Salzburg
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Franz Pöttinger wurde am 8.1.1907 in Neukirchen bei Braunau am Inn geboren und war das zweite von vier Kindern des Ehepaars Maria, geborene Schießl, und Franz Pöttinger. Die Familie zog 1923 nach Salzburg und Franz Pöttinger erlernte das Müllerhandwerk, war aber dann als Bauarbeiter tätig. Nach der Weltwirtschaftskrise war er länger arbeitslos und zog als Untermieter in das Gasthaus Weiserhof, das in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt und ein beliebter Treffpunkt von Arbeitern und speziell Eisenbahnern war. Er arbeitete ab 1938 im Telegrafenamt der Deutschen Reichspost und kam so in Kontakt mit Anton Reindl, welcher Aktivist der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) war. Als Anfang 1942 das illegale Widerstandsnetzwerk der KPÖ und der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) durch die Gestapo aufgedeckt werden konnte, wurde auch Franz Pöttinger am 7. April 1942 verhaftet. Er bestritt bei seinem Verhör, jemals Mitglied der illegalen KPÖ gewesen zu sein und sagte aus, er habe lediglich Zahlungen an einen Unterstützungsverein für Hinterbliebene geleistet. Die Gestapo behauptete, er wurde 1941 durch Anton Reindl angeworben, zahlte Mitgliedsbeiträge und bezog kommunistische Flugschriften. Ab 22. Mai 1942 war Franz Pöttinger in der Haftanstalt Salzburg und wurde bei einem Prozess am 3. November 1942 wegen „hochverräterischer Betätigung” zum Tode verurteilt. Franz Pöttinger wurde, trotz Gnadengesuche seiner Vermieterin, der Wirtin Käthe Sporrer, und seiner Schwester Anna Kainberger am 19.4.1943 in München-Stadelheim enthauptet. Seine Leiche wurde dem Anatomischen Institut der Universität Würzburg überführt.

Adresse: Weiserhofstraße 4, 5020 Salzburg
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Johann Pöttler wurde am 30.1.1910 in Radstadt geboren und war Bediensteter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Er wohnte ab 1929 in Salzburg und heiratete 1939 eine Frau aus Michaelbeuern, die am 23.1.1942 ein Kind bekam. Franz Pöttler war Mitglied eines antidemokratischen Wehrverbands sowie zunächst auch der „Vaterländischen Front”, ab 1939 war er NSDAP-Mitglied. Im Frühjahr 1941 kam er in Kontakt mit Aktivisten der kommunistischen Widerstandszelle rund um Franz Aschenberger. Johann Pöttinger trat der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) nach einigem Zögern und vermutlich aus Verärgerung über das NS-Regime bei und hatte die Funktion eines Zellenkassiers und Mitgliedswerbers. Anfang 1942 wurden die widerständigen Netzwerke durch einen Spitzel der Gestapo infiltriert und aufgedeckt. Johann Pöttinger wurde ebenfalls verhaftet und am 31. Mai 1942 mit einem Sammeltransport in das KZ Dachau deportiert. Am 1. Oktober 1942 wurde er in das Strafgefängnis des „Volksgerichtshofs” in Berlin-Plötzensee überstellt und am 15. Dezember 1942 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Am 1.6.1943 wurde er enthauptet.

Adresse: Poschingerstraße 7, 5020 Salzburg
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Anna Prähauser, geborene Pichler, wurde am 6.8.1902 in Großgmain geboren. Sie war verheiratet mit Anton Prähauser, welcher von Beruf Eisenbahner war. Gemeinsam lebten sie in der Stadt Salzburg. Beide waren während des NS-Regimes Mitglieder der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), Anna Prähauser war zudem Mitglied einer kommunistischen Frauengruppe. Die Gestapo verhaftete Anna und Anton Prähauser im Jänner 1942. Gegen Anna Prähauser wurde kein Gerichtsverfahren geführt, sie wurde direkt in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie am 16.10.1942 ermordet wurde. Ihr Ehemann wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” am 9. Juli 1943 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und überlebte das NS-Regime. Er starb in Salzburg 1984.

Adresse: Vogelweiderstraße 91, 5020 Salzburg
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Georg Max Prechtl wurde am 2.9.1893 in Julbach in Bayern geboren. Er war verheiratet mit Johanna Prechtl und gemeinsam hatten sie eine Tochter und zwei Söhne. Prechtl war von Beruf Schlosser und Werkmeister. Die Familie lebte ab 1919 in der Stadt Salzburg. Seine Tochter Maximiliane starb bereits 1930 im Alter von 10 Jahren an Diphterie. Georg Max Prechtl war ab 9. Juni 1937 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schillinghofstraße 9, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma „Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als „kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter*innen aus besetzten Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung „OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Nikolaj Prilipa wurde am 5. Mai 1924 in Rowinka in der Ukraine geboren und zu Zwangsarbeit nach Salzburg verschleppt. Er war eine Zeit lang im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert und wurde am 4. September 1943 in das Konzentrationslager Dachau überstellt und dort als „Schutzhäftling R”, also als „Russe”, registriert. Er wurde weiters am 26. September 1944 in das KZ Buchenwald und am 30. September 1944 in das KZ Mittelbau-Dora überstellt, wo man ihn am 26. Januar 1945 im Arbeitslager Emmi registrierte. Am 4. April 1945 wurden alle noch lebenden Häftlinge auf einen Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen getrieben. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Georg Prodinger wurde am 24.6.1924 in Leopoldskron geboren und lebte bei seinen Eltern in der Stadt Salzburg. So wie sein Vater war er von Beruf Hilfsarbeiter. Als 19-Jähriger wurde er 1943 in die Wehrmacht einberufen und dem Ersatz-Bataillon Nr. 1 des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments 137 zugeteilt. Georg Prodinger wurde am 18. November 1943 vom Kriegsgericht der Division 418 wegen „Fahnenflucht” zum Tode und zum Verlust der Wehrwürdigkeit verurteilt. Er wurde am 25.1.1944 in München-Stadlheim geköpft. Die Gründe für seine Desertion sind aufgrund der schwierigen Quellenlage nicht überliefert.

Adresse: Leopoldskronstraße 35, 5020 Salzburg
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Maria Prodinger wurde am 9.9.1914 in der Stadt Salzburg geboren. Sie absolvierte eine Lehre als Modistin und arbeitete als Haushälterin. Im Alter von 20 Jahren erkrankte sie an Schizophrenie und wurde in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Während ihres Aufenthalts erhielt sie regelmäßig Besuch von der Familie. So auch am 16. April 1941, jedoch wurde ihnen der Einlass in die Klinik verwehrt, da an diesem Tag der erste Deportationstransport von Patient*innen in die Tötungsanstalt Hartheim ging. Maria Prodinger wurde selbst am 16.4.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ihre Eltern wurde von den NS-Behörden darüber informiert, dass Maria „aus mit der Reichsverteidigung im Zusammenhang stehenden Gründen” in eine vergleichbare Anstalt verlegt wurde, wo sie zwei Wochen später an „akuter Miliar-Tuberkulose" gestorben sei, um die tatsächlichen Gründe ihres Verschwindens zu vertuschen.

Adresse: Stauffenstraße 15, 5020 Salzburg
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Anton Rafetseder wurde am 2.1.1908 in Freienstein bei Melk geboren und war als Bäcker tätig. Er war verheiratet mit Emma und gemeinsam bekamen sie am 4.3.1939 in Salzburg eine Tochter namens Emma. Die Familie war Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Anton Rafetseder verweigerte den Kriegsdienst aus Glaubensgründen und wurde am 2. März 1940 in das KZ Sachsenhausen deportiert und dort am 29.4.1940 ermordet. Seine Ehefrau und die gemeinsame Tochter überlebten das nationalsozialistische Regime.

Adresse: Römergasse 17, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Im Lager zur Welt kam auch Engelbert Raiminius, nämlich am 7.2.1942. Seine Eltern waren Maria Raiminius und Karl Eberle. Das Paar hatte zwei gemeinsame Kinder, Engelbert und seinen Bruder Wilhelm. Aus vorherigen Partnerschaften brachten beide aber weitere Kinder in die Ehe. So stammen Angela, Franz, Xaver und Otto aus Karl Eberles erster Beziehung, während Otto und Karl aus der ersten Partnerschaft von Maria Raiminius stammen. Darüber hinaus hatte das Ehepaar sechs Pflegekinder: Alma, Alois, Anna, Josef, Wilhelm und Renate Maria. Alle Mitglieder der Großfamilie sowie die Großeltern wurden in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Einzig Karl Eberle überlebte das Vernichtungslager, da er 1943 in ein Zwangsarbeitslager überstellt wurde. Engelbert Raiminius erkrankte an Noma, einer Erkranung der Schleimhäute, die zu schmerzhaften Geschwüren führte. Im Vernichtungslager Auschwitz war Raiminius auch Opfer des Arztes Josef Mengele, der vor seinem Tod am 4.11.1943 Experimente mit ihm durchführte. Nach dem Kriegsende kehrte der Vater als einziger Überlebender der Familie nach Salzburg zurück.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen „Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Im Lager geboren wurde auch Wilhelm Raiminius, nämlich am 7.7.1940. Seine Eltern waren Maria Raiminius und Karl Eberle. Das Paar hatte zwei gemeinsame Kinder, Engelbert und seinen Bruder Wilhelm. Aus vorherigen Partnerschaften brachten beide aber weitere Kinder in die Ehe. So stammen Angela, Franz, Xaver und Otto aus Karl Eberles erster Beziehung, während Otto und Karl aus der ersten Partnerschaft von Maria Raiminius stammen. Darüber hinaus hatte das Ehepaar sechs Pflegekinder: Alma, Alois, Anna, Josef, Wilhelm und Renate Maria. Alle Mitglieder der Großfamilie sowie die Großeltern wurden in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Einzig Karl Eberle überlebte das Vernichtungslager, da er 1943 in ein Zwangsarbeitslager überstellt wurde. Sein Sohn Wilhelm Raiminius wurde am 16.11.1943 ermordet. Nach dem Tod seiner Familienangehörigen kehrte Karl Eberle nach Salzburg zurück.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Hubert Ranzenberger wurde am 15. Februar 1901 in Münzkirchen, Oberösterreich, geboren und war vom Beruf her Schlosser und Mechaniker. Er war Mitglied der im Mai 1933 verbotenen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Bis September 1934 lebte er in Kitzbühel und erhielt dort wegen seiner politischen Tätigkeiten ein Aufenthaltsverbot, worauf er nach Salzburg kam und dort Organisator der KPÖ mit dem Decknamen “Kern” war. Bei dem im Juni 1936 geführten Kommunistenprozess am Landesgericht Salzburg wurde auch Hubert Ranzenberger zu einer Haftstrafe verurteilt. Im Juni 1937 erhielt er auch ein Aufenthaltsverbot für Salzburg und reiste im Juli 1937 nach Spanien, um dort mit den Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Nach dem Sieg des Franco-Regimes 1939 flüchtete er nach Frankreich und wurde dort interniert. Nach der Besetzung Frankreichs durch das NS-Regime wurde Ranzenberger in das Konzentrationslager Dachau deportiert und dort am 6. Oktober 1941 als “Rotspanier” registriert. Am 28. Januar 1944 wurde er nach Lublin und in das KZ Majdanek überstellt, um dort als Schlosser und Mechaniker die ermordeten jüdischen Häftlinge zu ersetzen. Er war im Zwangsarbeiter im KZ-Außenlager Lipowa-Straße, das zur SS-Wirtschaftsgruppe Deutsche Ausrüstungswerke (DAW) gehörte. Ranzenberger wurde auf einem Todesmarsch Richtung KZ Auschwitz geschickt und dort registriert. Hubert Ranzenberger starb im KZ Auschwitz. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 8, 5020 Salzburg
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Rudolf Raspotnig wurde am 15. April 1906 in Salzburg als älteres von zwei Kindern des Ehepaares Anna und Simon Raspotnig geboren. Sein Vater war von Beruf Schuhmachermeister. Rudolf Raspotnig machte eine Handelslehre und war bis zu seiner Erkrankung Angestellter. Im März 1929 wurde er als Patient in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 33, 5020 Salzburg
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Maria Rausch wurde am 16. Juni 1906 in Lamprechtshausen in der Nähe von Salzburg geboren. Sie war von Beruf Dienstmädchen und lebte bei der Familie Aurelia und Rudolf Spängler in der Getreidegasse in Salzburg. Ab Oktober 1932 war sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Getreidegasse 13, 5020 Salzburg
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Marie Rauter wurde am 31. Dezember 1900 in Salzburg als jüngstes von drei Kindern des Ehepaares Katharina und Josef Rauter geboren. Marie Rauters Vater war von Beruf Fleischhauer. Er starb bereits 1926 und Maries Mutter starb 1940. Marie konnte keinen Beruf erlernen und arbeitete als Stubenmädchen im Betrieb ihres Bruders. Am 26. Oktober 1929 war sie Patientin in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau aufgenommen worden. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Marie Rauter wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Neutorstraße 28, 5020 Salzburg
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Andreas Rehrl wurde am 1. Dezember 1899 in Bischofshofen geboren und war Eisenbahner. Er war verheiratet und hatte drei minderjährige Kinder. Über weitere biografische Daten ist bis dato nichts bekannt. Karl Böttinger, Matthias Holzer und Andreas Rehrl waren unter dem NS-Regime im Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg inhaftiert und wurden zu Zwangsarbeit genötigt. Sie mussten unter anderem nach Bombenangriffen den Schutt aufräumen und Bomben bergen und entschärfen. Am 17. November 1944 starben die drei beim Versuch eine Zeitzünderbombe am Max-Ott-Platz zu entschärfen.

Adresse: Max-Ott-Platz, 5020 Salzburg
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Franz Rehrl wurde am 4. Dezember 1890 in Salzburg geboren und war von 1922 bis 1938 Landeshauptmann von Salzburg. Rehrl studierte in Wien Rechtswissenschaften und er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” sowie im österreichischen Cartellverband (CV). 1918 heiratete er Maria Opferkuch und die beiden hatten zwei Töchter. Rehrl engagierte sich stark in der Christlichsozialen Partei. Im Jahr 1919 avancierte er mit nur 28 Jahren zum Landeshauptmann-Stellvertreter. Am 4. Mai 1922 wurde Franz Rehrl zum Landeshauptmann, nach einem antisemitisch geführten Wahlkampf, gewählt. Nach dem Umbau der österreichischen Demokratie zum Austrofaschismus blieb Franz Rehrl ungebrochen im Amt, während viele seiner sozialdemokratischen Kollegen nun gezielt Opfer austrofaschistischer Verfolgung wurden. Nach dem “Anschluss” im März 1938 wurde Franz Rehrl seines Amts als Landeshauptmann enthoben. Am 6. September 1939 kam das Gerücht auf, Rehrl habe Steuern hinterzogen, weswegen ein Prozess vorbereitet wurde. Rehrl wurde ein Jahr lang inhaftiert und im August 1941 freigesprochen. Zusätzlich zur öffentlichen Diffamierung wurden sein Haus und Besitz “arisiert”. Am 25. Juli 1944 wurde Rehrl erneut in Zell am Ziller verhaftet, nach Salzburg gebracht und dort von der Gestapo verhört. Am 19. August 1944 wurde er nach Berlin-Moabit transferiert und in das KZ Ravensbrück deportiert. Er war politischer Gefangener des Sonderkommandos “20. Juli” unter der Führung von Ernst Kaltenbrunner, das nach dem missglückten Anschlag auf Hitler ins Leben gerufen wurde. Rehrl wurde vom KZ Ravensbrück im April 1945 in die Strafanstalt Berlin-Moabit überstellt und wartete auf seinen Prozess. Tatsächlich wurde Berlin durch die Rote Armee befreit und Rehrl kam frei. Er starb am 23. Januar 1947 an den Folgen der Haft und Krankheit.

Adresse: Chiemseegasse, 5020 Salzburg
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Johann Rehrl wurde am 17. Mai 1874 in Salzburg geboren und war der Sohn des Ehepaares Elisabeth und Peter Rehrl. Am Juli 1919 war Johann Rehrl als Patient in der Landesheilanstalt Salzburg stationär untergebracht. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Griesgasse 1, 5020 Salzburg
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Anna Reindl, Mädchenname Hofer, wurde am 14. Mai 1903 in Krimml geboren. Sie war mit Anton Reindl verheiratet, das Paar lebte in Salzburg. Am 5. August 1927 kam der gemeinsame Sohn Anton auf die Welt. Anna Reindl leitete ab 1940 eine illegale kommunistische Frauengruppe, in welcher auch Rosa Hofmann Mitglied war. Die Frauen trafen sich geheim für Diskussionen, Schulungsvorträge, sammelten Geld für Familien in Not und verteilten Flugschriften, welche sich gegen Krieg und Faschismus richteten. Ihr Mann Anton Reindl leitete die illegale Landesorganisation der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Nachdem Anfang 1942 ein Spitzel der Gestapo in das Widerstandsnetzwerk eingeschleust wurde, wurden alle Aktivisten und Aktivistinnen aufgedeckt. Anna Reindl wurde am 26. Januar 1942 verhaften und im März 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 24. August 1942 ermordet. Ihr Sohn Anton versuchte nach dem gewaltvollen Tod beider Eltern nach Amerika zu flüchten, wurde aber an der Grenze verhaftet und zurück nach Salzburg gebracht, wo man ihn unter die Vormundschaft des Stadtjugendamtes stellte. Die Behörden verfolgten nun das Ziel, ihn in die Staatserziehungsanstalt Rebhof in Bayern zu schicken, da er den HJ-Dienst verweigerte, eine Clique von Jugendlichen um sich scharte, die gemeinsam Jazzmusik hörte und er zudem geäußert haben soll dass er seine Eltern rächen würde. Bei der Überstellung entwich Anton, wurde aber wieder aufgegriffen und am 8. oder 11. Mai 1944 in das Jugend-KZ Moringen in Niedersachsen deportiert, welches einen eigenen Stapo-Block für politisch-oppositionelle Jugendliche, Kommunisten und Mitglieder der Swing-Jugend führte. Dort wurde er am 9. April 1945 befreit. Er starb 1979 in Salzburg.

Adresse: Kreuzstraße 9, 5020 Salzburg
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Anton Reindl wurde am 18. Dezember 1903 in Salzburg-Itzling geboren und war als Monteur beim Telegrafenbauamt der Stadt Salzburg tätig. Er war verheiratet mit Anna, geborene Hofer und gemeinsam bekamen sie am 5. August 1927 einen Sohn, welchen sie Anton nannten. Anton Reindl war Organisator des illegalen kommunistischen Widerstandes in Salzburg und nach Franz Ofner der Leiter der illegalen Landesorganisation der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Das Widerstandsnetzwerk verteilte Flugschriften, klärte mit antifaschistischen Schulungen auf und sammelte Unterstützungsgelder. Anfang 1942 wurde das Netzwerk durch einen Gestapo Spitzel infiltriert und aufgedeckt. Anton Reindl sowie Anna Reindl, die ab 1940 die illegale Frauengruppe der KPÖ leitete, wurden am 26. Januar 1942 verhaftet. Am 6. April 1943 wurde Anton Reindl vom “Volksgerichtshof” wegen “Zersetzung der deutschen Wehrkraft in Verbindung mit landesverräterischer Begünstigung des Feindes und Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilet. Er wurde am 8. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet. Sein Sohn Anton versuchte nach dem gewaltvollen Tod beider Eltern nach Amerika zu flüchten, wurde aber an der Grenze verhaftet und zurück nach Salzburg gebracht, wo er unter die Vormundschaft des Stadtjugendamtes gestellt wurde. Dort wurde vorgeschlagen, ihn in die Staatserziehungsanstalt Rebhof in Bayern zu schicken, da er den HJ-Dienst verweigerte, eine Clique von Jugendlichen um sich scharte, die gemeinsam Jazzmusik hörte und er zudem geäußert haben sollte, dass er seine Eltern rächen würde. Bei der Überstellung entwich Anton, wurde wieder aufgegriffen und am 8. oder 11. Mai 1944 in das Jugend-KZ Moringen in Niedersachsen deportiert, welches einen eigenen Stapo-Block für politisch-oppositionelle Jugendliche, Kommunisten und Swing-Jugend führte. Dort wurde er am 9. April 1945 befreit. Er starb 1979 in Salzburg.

Adresse: Kreuzstraße 9, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Jakob Reinhardt wurde am 3. März 1941 in Salzburg geboren. Seine Mutter hieß Wilhelmine Reinhardt, welche 1920 in Ettishofen bei Ravensbrurg zur Welt kam. Gemeinsam mit ihrem Sohn Jakob wurde sie in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde ihr Sohn am 19. Mai 1943 ermordet. Sie wurde 1944 in das KZ Ravensbrück überstellt und überlebte den Nationalsozialismus.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Max Reinhardt wurde als Max Goldmann am 9. September 1873 in Baden bei Wien in die jüdische Familie Rosa und Wilhelm Goldmann geboren. Die Familie hatte insgesamt sieben Kinder. Schon ab 1890 begann er sich Max Reinhardt zu nennen und trat als Schauspieler, Intendant sowie Theaterregisseur in Erscheinung. Im Jahr 1904 erfolgte die offizielle Namensänderung zu Max Reinhardt. Nach mehreren Engagements in Salzburg und Wien ging der talentierte Schauspieler und Regisseur nach Berlin, wo er eine große Karriere machen konnte. Im April 1918 erwarb Max Reinhardt das ehemalige Sommerschloss der Fürsterzbischöfe von Salzburg Schloss Leopoldskron. Er renovierte und baute das verwahrloste Gebäude teilweise um. Im Garten des Schlosses wurden im Sommer auch Theateraufführungen gezeigt. Im Jahr 1920 gründete er die Salzburger Festspiele und führte am 22. August 1920 am Domplatz die Uraufführung des Jedermanns von Hugo von Hofmannsthal auf. Die Salzburger Festspiele gelten heute als großer Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusmagnet und sind untrennbar mit der Stadt verbunden. Bereits im Jahr 1930 wurde der Platz vor dem alten Festspielhaus nach Max Reinhardt benannt. Im Jahr 1933 musste er die Stadt Berlin endgültig verlassen, da er durch die Machtübernahme der NSDAP nun gezieltes Opfer von Verfolgung und Ausgrenzung wurde. Im Jahr 1934 wurden in Salzburg mehrere Orte Ziel nationalsozialistischer „illegaler“ Terrorakte. Dabei kam es auch zu Anschlägen auf das Schloss Leopoldskron, den Palais der Erzbischöfe, das Festspielhaus sowie das Kaufhaus Ornstein. Schloss Leopoldskron wurde durch ein Bombenattentat beschädigt, die daraufhin verhafteten Tatverdächtigen, allesamt Nachbarn Max Reinhardts, wurden in der Folge „außer Verfolgung gesetzt“. Aufgrund der zunehmenden Repressalien reiste Max Reinhardt 1934 in die USA und beantragte am 21. Mai 1935 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, die er mit 29. November 1940 tatsächlich bekam. Im Sommer 1937 führte Reinhardt die letzten Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen durch, bevor er mit 14. Oktober 1937 endgültig nach New York emigrierte. Eine Biografie über Max Reinhardt wurde am 30. April 1938 bei der Bücherverbrennung in Salzburg verbrannt. Sein Besitz, darunter das Schloss Leopoldskron, wurde am 25. April 1938 von der Gestapo beschlagnahmt und Anfang 1940 „arisiert“. Er versuchte über das Schicksal seiner Verwandten und Freund*innen in Europa Informationen zu erhalten, da diese aber schwer zu bekommen waren, litt er an der Ungewissheit über deren Schicksal. Max Reinhardt starb am 31. Oktober 1943 in New York. Er konnte in den USA nicht mehr an seine erfolgreiche Karriere in Berlin, Wien und Salzburg anknüpfen.

Adresse: Schloss Leopoldskron, Leopoldskronstraße 56-58, 5020 Salzburg
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Max Reinhardt wurde als Max Goldmann am 9. September 1873 in Baden bei Wien in die jüdische Familie Rosa und Wilhelm Goldmann geboren. Max Reinhardt hatte sechs Geschwister. Ab 1890 begann er sich Max Reinhardt zu nennen und trat als Schauspieler, Intendant wie auch Theaterregisseur in Erscheinung. Im Jahr 1904 erfolgte die offizielle Namensänderung zu Max Reinhardt. Nach mehreren Engagements in Salzburg und Wien ging der talentierte Schauspieler und Regisseur nach Berlin, wo er eine große Karriere machen konnte. Im April 1918 erwarb Max Reinhardt das ehemalige Sommerschloss der Fürsterzbischöfe von Salzburg Schloss Leopoldskron. Das verwahrloste Gebäude wurde von Max Reinhardt renoviert und umgebaut. Im Garten des Schlosses wurden im Sommer auch Theateraufführungen gezeigt. Im Jahr 1920 gründete er die Salzburger Festspiele und führte am 22. August 1920 am Domplatz die Uraufführung des Jedermanns von Hugo von Hofmannsthal auf. Die Salzburger Festspiele gelten heute als großer Wirtschafts- Kultur – und Tourismusmagnet und sind untrennbar mit der Stadt verbunden. Im Jahr 1930 wurde der Platz vor dem alten Festspielhaus nach Max Reinhardt benannt. Im Jahr 1933 musste er die Stadt Berlin endgültig verlassen, da er durch die Machtübernahme der NSDAP nun gezieltes Opfer von Verfolgung und Ausgrenzung wurde. Im Jahr 1934 wurden in Salzburg mehrere Orte Ziel nationalsozialistischer „illegaler“ Terrorakte, darunter Anschläge auf das Schloss Leopoldskron, den Palais der Erzbischöfe, das Festspielhaus oder das Kaufhaus Ornstein. Schloss Leopoldskron wurde durch ein Bombenattentat beschädigt, die daraufhin verhafteten Tatverdächtigen, allesamt Nachbarn Max Reinhardts, wurden in der Folge „außer Verfolgung gesetzt“. Durch die zunehmenden Repressalien reiste Max Reinhardt 1934 in die USA und beantragte am 21. Mai 1935 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, welcher er mit 29. November 1940 tatsächlich bekam. Im Sommer 1937 führte Reinhardt die letzten Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen durch, bevor er mit 14. Oktober 1937 endgültig nach New York emigrierte. Eine Biografie über Max Reinhardt wurde am 30. April 1938 bei der Bücherverbrennung in Salzburg verbrannt. Sein Besitz, darunter das Schloss Leopoldskron, wurde am 25. April 1938 von der Gestapo beschlagnahmt und Anfang 1940 „arisiert“. Er versuchte über das Schicksal seiner Verwandten und Freund*innen in Europa Informationen zu finden, da Informationen aber schwer zu bekommen waren, leidete er an der Ungewissheit über deren Schicksal. Max Reinhardt starb am 31. Oktober 1943 in New York. Er konnte nicht mehr an seine erfolgreiche Karriere in Berlin, Wien und Salzburg in den USA anknüpfen

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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In Salzburg befand sich zwischen 1940 und 1943 im Widerspruch zu seinem Namen “Zigeunerlager Maxglan” ein Zwangslager im Stadtteil Leopoldskron-Moos, in welchem Roma und Romnja und vor allem Sinti und Sintizze festgehalten wurden. In diesem Zwangslager wurden 18 Kinder geboren, welche im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Walter Reinhardt wurde am 26. Oktober 1942 im Zwangslager geboren. Seine Mutter hieß Wilhelmine Reinhardt und sein Vater Karl Winter. Karl Winter wurde im KZ Mauthausen-Gusen ermordet. Walter Reinhardt kam zusammen mit seiner Mutter in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort wurde er am 6. Mai 1943 ermordet. Seine Mutter wurde 1944 in das KZ Ravensbrück überstellt und überlebte den Nationalsozialismus.

Adresse: Schwarzgrabenweg, 5020 Salzburg
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Josef Reischenböck wurde am 23. März 1890 in Salzburg geboren. Seine Eltern hießen Therese und Josef Reischenböck. Er war mit Franziska Esser aus Berndorf verheiratet und gemeinsam hatten sie drei Kinder namens Arno, Raimund und Erentrudis. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg und Josef Reischenböck war Lehrer und Direktor der Hauptschule Haydnstraße, sowie im Katholischen Lehrerverein und als Dienststellenleiter der “Vaterländischen Front” während 1934 bis 1938 tätig. Nach dem “Anschluss” 1938 wurde er als Direktor abgesetzt, durfte aber als Lehrer weiterhin unterrichten, da er dem NS-Lehrerbund beitrat, wozu Lehrkräfte verpflichtend waren. Josef Reischenböck unterhielt Kontakt zu Bekannten im katholischen Milieu, die als Gegner des NS-Regimes galten. Im Frühjahr 1941 wurde er durch den kommunistischen Aktivisten Anton Schubert für die illegale Widerstandsbewegung der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben, nachdem ihm versichert wurde, dass die KPÖ nach einem Gewinn gegen den Nationalsozialismus die Glaubensfreiheit garantierte. Josef Reischenböck verfasste mehrere Abhandlungen, welche illegal verteilt wurden. Als die Gestapo das Widerstandsnetzwerk anfang 1942 mithilfe eines Spitzels aufdeckte, wurde auch Josef Reischenböck am 14. März 1942 in seiner Schule verhaftet. Beim Prozess gegen ihn am 30. Oktober 1942 wurde er wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Er wurde am 7. Mai 1943 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Fürstenweg 35, 5020 Salzburg
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Anton Reiter wurde am 23. Juli 1907 in Pradl bei Innsbruck geboren und war vom Beruf her Fleischhauer. Er lebte ab 1930 in der Stadt Salzburg. Über politische Aktivitäten während des Austrofaschismus in Österreich ist nichts bekannt. Im November 1937 reiste er aber nach Spanien, um aufseiten der Internationalen Brigaden gegen das faschistische Franco-Regime zu kämpfen. Nach dem Sieg des Franco-Regimes 1939 flüchtete er nach Frankreich und wurde dort interniert. Während der deutschen Besetzung Frankreichs wurde Anton Reiter verhaftet und am 8. November 1941 im Konzentrationslager Dachau registriert. Am 2. Dezember 1942 wurde Anton Reiter im KZ Dachau ermordet. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Mühlstraße 1, 5020 Salzburg
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Franz Reiter wurde am 28. April 1903 in Munderfing in Oberösterreich geboren und lebte seit 1928 in der Stadt Salzburg, wo er in der Gastwirtschaft als Schankbursche tätig war. Er war Mitglied der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Als er zu Kriegsbeginn zur Wehrmacht einberufen wurde, verweigerte er den Dienst aus Glaubensgründen. Daraufhin wurde er am 24. November 1939 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 6. Januar 1940 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee geköpft.

Adresse: Auerspergstraße 48, 5020 Salzburg
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Johann Reiter wurde am 28.10.1898 in St. Georgen im Attergau geboren und lebte zusammen mit seiner Ehefrau Marie und der gemeinsamen Tochter Hilde in der Stadt Salzburg, wo er als Maurer bei der Stadtgemeinde Salzburg angestellt war. Johann Reiter war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des dazugehörigen Republikanischen Schutzbundes sowie Schutzbundführer seines Stadtteils. Im Februar 1934 wurde er auf Befehl des Leiters der Staatspolizei Viktor Ingomar präventiv festgenommen und für drei Monate verhaftet. Nach den drei Monaten kam er frei und wurde auch nicht nachträglich angeklagt, obwohl man am Dachboden des von ihm bewohnten Hauses mehrere Waffen gefunden hatte. Nach dem „Anschluss” wurde Johann Reiter im September 1939 in die Wehrmacht eingezogen. Er verweigerte am 2. November 1939 den Befehl zum Einsatz in Polen und geriet mit seinem Vorgesetzen in Streit. Beide zogen die Waffen und schossen – Johann Reiter erschoss seinen Zugführer. Daraufhin wurde er vor das Kriegsgericht der Division 177 gestellt und zum Tode verurteilt. Er wurde am 25.7.1940 auf dem Militärschießplatz Wien-Kagran erschossen.

Adresse: Thomas-Bernhard-Straße, 5020 Salzburg
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Karl Reitmaier wurde am 26.6.1913 in Linz geboren und war von Beruf Schneider. Er lebte bei seinem verwitweten Vater in Salzburg, welcher als Hilfsarbeiter tätig war. Karl Reitmaier wurde 1941 zur Wehrmacht einberufen und war zuletzt Angehöriger der 15. Kompanie des Gebirgsjäger-Regiments 143. Aus der Kriegssterbefallanzeige geht hervor, dass das Kriegsgericht der Division 188 Reitmaier wegen „Fahnenflucht” zum Tode verurteilte. Er wurde am 27.6.1942 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg erschossen. Der Stolperstein für Karl Reitmaier ist der erste in Österreich verlegte Stolperstein für einen Wehrmachtsdeserteur.

Adresse: Plainstraße 74, 5020 Salzburg
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Thomas Rieder wurde am 26.9.1911 in Saalfelden geboren und war das älteste von zehn Kindern des Ehepaars Johanna und Thomas Rieder. Thomas Rieder hatte keine abgeschlossene Schulbildung und erlernte keinen Beruf, weshalb er als Senner und Melker auf den Almen und Bergen im Pinzgau unterwegs war. So lebte er in sehr einfachen Verhältnissen. Thomas Rieder tauchte im August 1942, noch bevor er einen Einberufungsbefehl der Wehrmacht erhalten hatte, unter. Um sich selbst zu versorgen, beging er Diebstähle. So lebte er über acht Monate auf der Flucht, bis er am 17. März 1943 in Leogang festgenommen wurde. Da Thomas Rieder aber noch flüchtete, bevor er eingezogen wurde, stellte man ihn nicht vor ein Kriegsgericht, sondern vor ein „Sondergericht” des Landesgerichts Salzburgs. Von diesem „Sondergericht” wurde er am 23. Juni 1943 als „Volksschädling” und wegen „Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt. Am 30. Juli 1943 wurde Thomas Rieder in München-Stadelheim mit dem Fallbeil geköpft. Seine Geschwister und Eltern hatten davor vergeblich versucht, eine Begnadigung zu erwirken.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Josef Riedherr wurde am 5.3.1894 in Salzburg geboren und war von Beruf Tischlermeister. Er war verheiratet mit Johanna Riedherr und sie hatten zwei Kinder namens Josef und Johanna Maria. Bis zu ihrem Verbot 1934 war Josef Riedherr Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Arbeiterturn- und Sportvereins. Ab August 1940 gehörte er der illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an. Anfang 1942 wurde das Widerstandsnetzwerk durch den Gestapo-Spitzel Josef Kirschner infiltriert und aufgedeckt. Josef Riedherr wurde am 26. März 1942 verhaftet und vom 12. bis 16. Oktober der Strafprozess gegen ihn und weitere 23 Aktivisten der KPÖ geführt. Riedherr wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt und in das Zuchthaus Straubing überstellt. Im Juli 1943 wurde er für die Strafdivision 999, einem Bataillon der Deutschen Wehrmacht, zwangsrekrutiert und zur „Frontbewährung” abkommandiert. Am 25. November 1943 wurde die Strafeinheit an die Südfront nach Griechenland verlegt. Nach der deutschen Kapitulation wurde Josef Riedherr als „prisoner of war” (POW) von britischen Alliierten festgenommen und in ein Kriegsgefangenenlager nach Ägypten gebracht. Im Dezember 1946 wurde er zurück nach Österreich transportiert und schwerkrank entlassen. Er starb an den Folgen des Krieges am 1.5.1947.

Adresse: Stieglstraße 1, 5020 Salzburg
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Karl Rinnerthaler wurde am 15. Mai 1885 in Sighartstein bei Neumarkt am Wallersee geboren. Er war mit Adelheid Rinnerthaler verheiratet und gemeinsam hatten sie drei Töchter. Karl Rinnerthaler war von Beruf Schulwart. Bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1934 war er Mitglied der Partei, der Kinder- und Naturfreunde, der Freien Gewerkschaft, des Freidenkerbundes und des Republikanischen Schutzbundes. Nach dem Verbot 1934 betätigte er sich bereits illegal für die Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Auch nach dem “Anschluss” 1938 blieb er den RSÖ treu. Als Anfang 1942 die illegalen Netzwerke der RSÖ und KPÖ durch einen Gestapo-Spitzel aufgedeckt wurden, verhaftete man auch Karl Rinnerthaler am 23. November 1942. Er wurde am 4. August 1943 wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Inhaftiert war er in den Zuchthäusern Landshut, Bruchsal und Kaisheim, am 23. Mai 1945 erfolgte seine Befreiung. Nach dieser musste er sofort in ein Krankenhaus gebracht werden, da er schwer krank war. Er starb an den Haftfolgen am 28. Januar 1946.

Adresse: Franz-Josef-Kai 1, 5020 Salzburg
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Franz Roider wurde am 18.Oktober 1895 in Kirchberg bei Mattighofen geboren. Er war mit Therese Roider verheiratet und war von Beruf Eisenbahner im Verschubdienst. Seine Ehefrau war Pächterin des Gasthaus Ramsauer in der Stadt Salzburg, wo sich vor allem Arbeiter und Eisenbahner aufhielten. Das Gasthaus diente als Anlaufstelle konspirativer und widerständiger Treffen für die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) und die Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Franz Roider selbst war Mitglied beim illegalen Widerstand des RSÖ. Anfang 1942 wurden die Widerstandsnetzwerke durch einen Gestapo-Spitzel infiltriert und es kam zu zahlreichen Verhaftungen. Franz Roider wurde am 19. Januar 1942 von der Gestapo verhaftet. Am 25. Februar 1942 hieß es in einem Gestapobericht, dass er in der Haftanstalt Salzburg “Selbstmord durch Erhängen” begangen hätte. Seine Ehefrau Therese Roider wurde ebenfalls verhaftet und am 7. September 1943 in einem Prozess zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Sie überlebte das NS-Regime.

Adresse: Vogelweiderstraße 96, 5020 Salzburg
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Alma Rosé wurde am 3. November 1906 in Wien als zweites Kind des Ehepaares Justine, geborene Mahler, und Arnold Rosé geboren. Ihr Onkel war der berühmte Komponist Gustav Mahler. Sie wurde durch ihren jüdischen Vater, dem bekannten Konzertmeister Arnold Rosé, zur Violinvirtuosin ausgebildet. Am 16. Dezember 1926 gab sie ihr Debüt. Sie heiratete am 16. September 1930 den Stargeiger Váša Příhoda, jedoch wurde die Ehe bereits im März 1935 wieder geschieden. 1933 gründete sie in Wien ein Frauenorchester unter dem Titel “Wiener Walzermädeln”. Bei den Salzburger Festspielen trat sie mit dem “Rosé-Quartett” auf. Obwohl Alma Rosé die tschechische Staatsbürgerschaft besaß, blieb sie nach dem “Anschluss” im nationalsozialistischen Wien, um ihre schwer kranke Mutter zu pflegen. Diese starb am 22. August 1938. Zusätzlich bereitete sie die Flucht ihres an Depressionen leidenden Vaters nach London vor. Gemeinsam gingen die beiden nach London, aber da Alma Rosé dort keine Arbeitserlaubnis als Solistin bekam, ging sie nach Holland, um dort Geld für sich und ihren Vater zu verdienen. Als die Wehrmacht im Mai 1940 in die Niederlanden einmarschierte, saß Alma Rosé dort fest. Sie versuchte 1942 über Frankreich in die Schweiz zu flüchten, wurde allerdings in Dijon verhaftet und in Drancy bei Paris interniert. Von dort wurde sie am 18. Juli 1943 in einem Deportationstransport in das KZ Auschwitz verschleppt. Im Frauenlager von Auschwitz-Birkenau wurde Alma Rosé von der SS-Oberaufseherin Maria Mandl ihrem “Mädchenorchester” zugeordnet und schikaniert. Am 4. April 1944 starb sie im KZ Auschwitz-Birkenau. Die überlebende Cellistin Anita Lasker-Wallfisch gedachte Alma Rosé mit den Worten: “An ihrer Wiege stand Gustav Mahler, an ihrer Bahre Josef Mengele.”

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Arnold Rosé wurde am 22. Oktober 1863 in Rumänien als drittes von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Marie und Hermann Rosenblum geboren. Die Familie übersiedelte in den 1860er Jahren nach Wien. 1891 konvertierten alle vier Söhne des Ehepaares zum evangelischen Glauben. Am 10. März 1902 heiratete Arnold Rosé Justine Mahler, eine Schwester des Komponisten Gustav Mahler. Die beiden hatten zwei Kinder namens Alfred und Alma. Arnold Rosé stieg zu einem der bekanntesten Wiener Violinisten und Konzertmeister auf. Er gründete auch das Rosé-Quartett, bei welchem seine Tochter ebenfalls als Violinistin mitspielte. Er war auch als Konzertmeister bei Aufführungen der Salzburger Festspiele beteiligt. Im März 1938 wurde Arnold Rosé im Alter von 74 Jahren aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und der Philharmoniker vertrieben, worüber er selbst folgendes schrieb: “Wie Sie richtig vermuten, bin ich nach 57 Jahren Oper, 56 Jahren Quartett und 44 Jahren Hofmusikkapelle in den Ruhestand versunken, ohne Sang und Klang”. Am 22. August 1938 starb dann auch noch seine Ehefrau Justine. Seinem Sohn Alfred und dessen Ehefrau Maria gelang im Herbst 1938 die Emigration in die USA. Seine Tochter Alma Rosé konnte durch ihren tschechischen Reisepass ungehindert nach England reisen und bereitete dort alles für die Flucht ihres Vaters vor. Der mittlerweile unter schweren Depressionen leidende Arnold Rosé kam am 1. Mai 1939 in seinem Exilort London an. Er sorgte sich sehr um seinen älteren Bruder, der im nationalsozialistischen Deutschland festsaß und um seine Tochter, welche aus den besetzten Niederlanden nicht flüchten konnte. Erst nach dem Ende des Krieges erfuhr er, dass sein Bruder in Theresienstadt und seine Tochter im KZ Auschwitz ermordet wurde. Daraufhin erlitt er einen schweren Herzinfarkt und starb am 25. August 1946 in London.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Hugo Rosenberg wurde am 15. Mai 1894 in eine jüdische Familie im damaligen Kronland Österreichisch-Schlesien geboren, welches im heutigen Polen liegt. Im Alter von 15 Jahren zog er zu seinem Onkel Emanuel Rosenberg nach Salzburg und machte bei ihm eine Handelslehre. Im März 1932 heiratete Hugo Rosenberg eine Salzburgerin, die keine Jüdin war und ein uneheliches Kind hatte. Er übernahm die Vaterschaft des 1928 geborenen Kindes und die Familie lebte zusammen am Josef-Mayburger-Kai 28. Nach dem „Anschluss“ Österreich an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 wurde Hugo Rosenberg im August 1938 gezwungen, nach Polen zurückzukehren. Tatsächlich wohnte er aber vom 2. August 1938 bis zum 29. Mai 1939 bei seiner Cousine Elsa Rosenberg in Wien. Seine nach wie vor in Salzburg lebende Ehefrau klagte die Scheidung von Hugo Rosenberg ein und wollte weiters, dass er die Vaterschaft ihres Sohnes aberkannte. Vor Gericht gab sie an, dass ihr Ehemann „Volljude“ sei und sie eine „unüberwindliche Abneigung“ gegen ihn empfinde. Am 13. Jänner 1939 musste Hugo Rosenberg dazu im Landesgericht Wien eine Stellungnahme abgeben, bei welcher er sich weiterhin zu seiner Ehe bekannte und die Vaterschaft nicht anzweifeln wollte. Letztendlich wurde die Ehe durch das Landesgericht Salzburg geschieden und der Bescheid nach Wien zugestellt, obwohl sich Hugo Rosenberg zu diesem Zeitpunkt der Zustellung, dem 2. März 1943, nicht mehr dort aufhielt. Über sein weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt.

Adresse: Josef-Mayburger-Kai 28, 5020 Salzburg
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Amalie Rosenfeld wurde am 06. Januar 1873 in Baden bei Wien in eine jüdische Familie geboren. Ihr Mädchenname lautete Adler. Sie heiratete Eduard (Elias) Rosenfeld, welcher am 18. Mai 1861 in Wien geboren wurde. Das Ehepaar zog nach Gnigl-Itzling, welches seit 1935 Stadtteil Salzburgs war. Gemeinsam bekamen sie eine Tochter namens Flora, welche am 27. Juli 1905 in Itzling geboren wurde. In Itzling betrieb die Familie ein Geschäft, das mit Altwaren- und Kleidern handelte. Amalie Rosenfelds Ehemann erkrankte schwer und starb 1929. Gemeinsam mit ihrer Tochter übersiedelte sie 1930 in die Goldgasse 17 und später in ein Haus in der Schallmooser Hauptstraße 6, welches sie nach dem Novemberpogrom von 9. auf den 10. November 1938 verlassen mussten, da ein SS-Mann Nutznießer der Liegenschaft sein wollte. Die beiden gingen nach Wien und der Tochter Flora gelang es, mit 31. Juli 1939 nach England ins Exil zu gehen. Ihre Mutter musste in eine Wiener „Sammelwohnung“ umziehen. Amalie Rosenfeld wurde am 28. Juli 1942 nach Theresienstadt, zusammen mit der Salzburger Jüdin Anna Pollak, deportiert und am 21. September 1942 ebenfalls zusammen mit Anna Pollak, aber auch den Salzburgerinnen Anna Stuchly und Therese Spiegel in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

Adresse: Schallmooser Hauptstraße 6, 5020 Salzburg
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Franz Rosenkranz wurde am 28. September 1886 in St. Georgen im Attergau geboren und war Berufsoffizier im österreichischen Bundesheer, sowie Hauptmann und Kommandant der 2. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 12 in Salzburg. Am 28. Juli 1934 war die 2. Kompanie unter Franz Rosenkranz zentral an der Niederschlagung des nationalsozialistischen Putschversuchs in Lamprechtshausen beteiligt. Dabei kamen sechs Putschisten und zwei Soldaten ums Leben. Am 7. April 1938 wurde Franz Rosenkranz verhaftet und ein Prozess gegen ihn vorbereitet, bei welchem die Todesstrafe gefordert wurde. Rosenkranz wurde aber “nur” zu sechs Jahren schweren Kerker verurteilt, wogegen Berufung eingelegt wurde. Daraufhin intervenierte der SS-Sturmbannführer Emil Sprenger bei Heinrich Himmler und forderte, dass Rosenkranz erneut der Prozess gemacht werden und er auf keinen Fall freikommen sollte. Auch Gauleiter Gustav Adolf Scheel intervenierte bei Himmler und forderte, dass Rosenkranz nach dem zu erwartenden Freispruch sofort in ein KZ überführt werden müsse. Tatsächlich wurde Rosenkranz am 27. April 1942 freigesprochen. Am selben Tag wurde Rosenkranz in das KZ Sachsenhausen deportiert und dort am 22. Juli 1942 registriert. Er wurde auf dem Todesmarsch vom KZ Sachsenhausen am 19. April 1945 durch die SS erschossen. Gustav Adolf Scheel und Emil Sprenger wurden nach 1945 wegen ihrer Funktion zur Verantwortung gezogen, doch bald wieder freigelassen.

Adresse: Mirabellplatz 1, 5020 Salzburg
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Rachel Rosenmann wurde am 16. September 1873 in Budzanow, Galizien in eine jüdische Familie geboren. Sie war verheiratet und ihr Ehemann starb 1921 in Wien. Gemeinsam hatte das Paar vier Kinder. Seit September 1937 wohnte Rachel Rosenmann bei ihrer Tochter Josefine in Salzburg, im selben Haus in dem auch die Familie Arthur und Irma Bondy lebte. Rachel Rosenmann wurde am 07. Februar 1940 nach Wien abgeschoben und am 15. Oktober 1941 nach Lodz deportiert und ermordet.

Adresse: Neutorstraße 20, 5020 Salzburg
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Die Jüdin Natalie Rosenthal kam am 23. März 1885 in Wien zur Welt. Sie war verheiratet mit Hugo Rosenthal, welcher am 5. Jänner 1877 geboren wurde und jedenfalls vor 1930 verstorben ist. Natalie Rosenthal, welche als Natalie Bernstein geboren wurde, arbeitete als Pianistin und Musiklehrerin in Wien, Bad Reichenhall, Bad Gastein und Salzburg. Am 11. Jänner 1942 wurde sie von Wien nach Riga deportiert und dort ermordet. Ihre beiden Geschwister Richard und Else Bernstein wurden in Auschwitz und Hartheim ebenfalls ermordet.

Adresse: Rainerstraße 4, 5020 Salzburg
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Hermann Rubenkes wurde am 10. Juli 1901 in Wien als Sohn jüdischer Einwanderer aus Galizien geboren. Er war vom Beruf Schlosser und Maschinentechniker. In den 1920er Jahren hatte Hermann Rubenkes in Deutschland gearbeitet, bevor er 1934 aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Österreich ausgewiesen wurde. Danach lebte er in Salzburg, konnte aber keine Festanstellung finden und ging diversen Gelegenheitsjobs nach, darunter dem Verteilen von Reklamezetteln. Rubenkes war aber immer wieder arbeitslos und kam aufgrund dessen in die „Arbeitslosen-Ausspeiserei“ der Stadt Salzburg in der Glockengasse 8, welche ebenfalls ein Zentrum der kommunistischen „Illegalität“ war. Hermann Rubenkes schloss sich unter dem Decknamen „Harri“ der kommunistischen Widerstandsbewegung gegen den Austrofaschismus an. Seit Beginn des Jahres 1938 war der kommunistische Vernetzungsort in der Glockengasse aber aktenkundig und am 20. Februar 1938 wurden zehn Personen des kommunistischen Widerstandes von der Bundespolizeidirektion Salzburg verhaftet, darunter auch Hermann Rubenkes. Aufgrund der austrofaschistischen Amnestiebestimmungen, die Ende Februar in Kraft traten, wurde Rubenkes wieder freigelassen. Am 20. Juni 1938 wurde er verhaftet und am 25. Juni 1938 in das KZ Dachau deportiert. Am 11. Dezember 1940 wurde er an das KZ Buchenwald überstellt und von dort aus am 12. März 1942 in die Tötungsanstalt Bernburg an der Saale verschleppt und dort vergast.

Adresse: Werkstättenstraße 14, 5020 Salzburg
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Walter Rudle wurde am 24. Juni 1915 in Bad Hofgastein geboren. Seine Eltern hießen Amalie und Johann Rudle und sein Vater war Kanzlist im Amt der Salzburger Landesregierung. Walter Rudle absolvierte die Handelsschule und arbeitete in einem Büro. Er heiratete und bekam drei Kinder. Im Herbst 1938 wurde er in die Wehrmacht einberufen, aber aufgrund eines Herzfehlers wieder entlassen und als nicht wehrdienstfähig eingestuft. Daraufhin studierte er, um Schauspieler zu werden und hatte kleinere Engagements im besetzen Gebiet der Tschechoslowakei. Im August 1940 wurde er als Schauspieler einer “Kraft-durch-Freude"-Truppe nach Norwegen geschickt. Von Januar 1941 bis April 1945 war er Radiosprecher des reichsdeutschen Besatzungssenders, des “Soldatensenders Oslo” und dadurch Teil der nationalsozialistischen Propaganda, gehörte aber nie der NSDAP, der SS oder der Wehrmacht an, der er weiterhin vom Kriegsdienst freigestellt war. Er kündigte am 10. April 1945 und erhielt an diesem Tag eine Einberufung zum Wehrdienst als letzte Kriegsreserve. Am 12. April 1945 versuchte Walter Rudle zusammen mit seiner Geliebten Hertha nach Schweden zu flüchten. Das Paar wurde aufgegriffen und Walter Rudle wegen “Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt. Am 23. April 1945 wurde er im Kriegswehrmachtsgefängnis Akershus erschossen.

Adresse: Chiemgaustraße 7, 5020 Salzburg
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Johann Russegger wurde am 31. Oktober 1880 in Abtenau bei Hallein geboren und war Kind des Ehepaares Christina und Albert Russegger. Albert Russegger war Lehrer in Abtenau. Johann Russegger lebte ab 1907 in Maxglan bei Salzburg und war in einem Büro beschäftigt. Er erkrankte im Alter von 37 Jahren und war ab Februar 1918 in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Mühlbachgasse 3, 5020 Salzburg
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Olga Sachel-Lichtenstein, geborene Lichtenstein, kam am 27. Juli 1876 in Böhmen zur Welt. Sie entstammt der jüdischen Familie Lichtenstein, welche in Prag und Wien lebte. 1908 heiratete sie in Wien Maximilian Sachsel und gemeinsam bekamen sie einen Sohn namens Eduard, welcher am 7. April 1909 zur Welt kam. Das Ehepaar kaufte sich in Salzburg das Haus in der Linzer Gasse 24. Olga Sachsel-Lichtenstein war als Schriftstellerin tätig und veröffentlichte mehrere Werke, darunter “Spanische Novelle” 1918, “Stille Helden: Roman aus dem neuen Wien” 1926 und "Dein Gedenk ich: Ein Buch der Erinnerung” 1935. Ihr Haus in der Linzer Gasse wurde nach dem “Anschluss” als “jüdisches Eigentum” kategorisiert, jedoch nicht enteignet. Bei einem der Bombenangriffe auf Salzburg wurde es 1944 schwer beschädigt. Olga Sachsel-Lichtenstein wurde in eine “Sammelwohnung” gebracht und am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 22. Oktober 1942 wurde sie nach Treblinka deportiert und dort am 22. April 1943 ermordet.

Adresse: Linzer Gasse 24, 5020 Salzburg
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Giuliano Sbigoli wurde am 22. Oktober 1923 in Florenz in Italien geboren. Seine Eltern hießen Agostina und Gino Sbigoli. Giuliano Sbigoli war Mechaniker, leistete seinen Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Wechsel Italiens zur Anti-Hitler-Koalition am 8. September 1943 im April 1944 als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Am 3. Juni 1944 flüchtete Giuliano Sbigoli zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern Richtung Italien. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gehen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener wollten flüchten und der Gendarm erschoss einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Giuliano Sbigoli wurde am 29. August 1944 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Frieda Schablin, geborene Löwit, kam am 23.10.1900 als Tochter des Schauspiel-Ehepaares Friederike und Fritz Löwit zur Welt. Sie heriatete und ging gemeinsam mit ihrem Ehemann 1938 nach Frankreich, um nicht als Jüdin im NS-Terror verfolgt zu werden. Über den weiteren Verlauf ihres Lebens ist wenig bekannt, nur dass sie in Drancy interniert und am 4.11.1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde, wo man sie ermordete.

Adresse: Sonnleitenweg 12, 5020 Salzburg
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Franz Gotthard Schaffgotsch wurde am 13. Dezember 1902 in Bregenz in eine Adelsfamilie geboren. Sein Vater Levin Gotthard Graf Schaffgotsch und seine Mutter Rosa hatten elf Kinder. Die Familie lebte in Salzburg, wo Franz Gotthards Vater Landespräsident war, bis er 1913 starb. Franz Gotthard Schaffgotsch wurde Künstler ohne abgeschlossene akademische Ausbildung. Die von ihm produzierte Kunst wurde im Nationalsozialismus als “entartet” diffamiert und verboten. Schaffgotsch heiratete 1926 die geschiedene und zum katholischen Glauben konvertierte Hede Nilson. Schaffgotsch war Funktionär der Vaterländischen Front (VF) und des Schutzkorps im Austrofaschismus und als solcher Opfer eines Sachschadens, der durch “illegale” Nationalsozialisten verübt wurde. Das Ehepaar Schaffgotsch befand sich im Februar und März 1938 auf Erholungsurlaub in Ligurien, als der “Anschluss” vollzogen wurde. Da Schaffgotsch durch seine Tätigkeit bei der VF bereits vor 1938 ins Visier der Nationalsozialisten geraten war, sah das Ehepaar davon ab, zurück nach Salzburg zu kehren. Ihre ungewollte Emigration erfolgte über Triest, Fiume, die Insel Rab, Zagreb, über die Insel Sipan, Mostar, und erneut über Sipan nach Dubrovnik. Durch den deutschen Überfall auf Jugoslawien im April 1941 geriet das Ehepaar wieder in den Machtbereich der Nationalsozialisten. Das Ehepaar wurde durch die kroatische Ustascha-Polizei, vermutlich auf Befehl der Gestapo, im September 1942 verhaftet. Während der Haft infizierte sich Schaffgotsch mit Typhus und starb daran am 21. Dezember 1942. Seine Ehefrau Hede überlebte die Terrorjahre.

Adresse: Arenbergstraße 25, 5020 Salzburg
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Hedwig Schaffgotsch, geborene Vetter, wurde am 25. November 1889 in Hamburg als jüngeres von zwei Kindern des Ehepaares Sophie, geborene Schlomingk, und Christian Vetter geboren. Ihre Mutter Sophie Schlomingk war Jüdin und starb im Mai 1938 in Hamburg. Hedwig Schaffgotsch war in erster Ehe mit Max Reinhardts Hauskomponisten und musikalischen Leiter in Berlin und Salzburg, Einar Nilson, verheiratet. Hedwig Schaffgotsch studierte von 1920 bis 1937 die Tänze für den Salzburger “Jedermann” ein. Sie hatte einen Sohn namens Nils Christian, welcher 1918 in Berlin zur Welt kam. Nach der Scheidung von Einar Nilson heiratete sie 1926 im Salzburger Dom Franz Gotthard Schaffgotsch. Gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann engagierte sie sich zwischen 1933 und 1938 für die “Vaterländische Front”, die Einheitspartei im Austorfaschismus, womit sie die österreichische Diktatur unterstützten. Nach dem “Anschluss” 1938 reiste das Paar nach Italien mit dem Plan, aus dem nationalsozialistischen Österreich zu emigrieren, da sie Sorge hatten, im neuen politischen System verfolgt zu werden. Sie wurden jedoch im faschistischen Kroatien verhaftet und in Dubrovnik interniert. Dort starb ihr Ehemann am 21. Dezember 1942 an Typhus. Hedwig Schaffgotsch überlebte, indem sie als Lazarett-Helferin arbeitete. Ihr Sohn Nils Christian überlebte ebenfalls die Terrorjahre, indem er in die USA emigrierte und als Soldat der US-Army an der Befreiung Europas von der NS-Herrschaft teilnahm. Hedwig Schaffgotsch lebte nach 1945 in München und starb dort am 17. Februar 1977.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Karl Schallmoser wurde am 8.10.1906 in Kirchberg bei Mattighofen geboren und war von Beruf Maurerpolier. Er war verheiratet und hatte Kinder. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und aktiver Gewerkschafter bis zum Verbot 1934. Unter dem NS-Regime war Karl Schallmoser Mitglied der illegalen Widerstandszelle der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Als diese Anfang 1942 von einem Gestapo-Informanten aufgedeckt wurde, erfolgte Schallmosers Verhaftung am 27. Jänner 1942. Am 6. April 1943 wurde er in einem Prozess wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Er wurde am 22.7.1943 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Schopperstraße 20, 5020 Salzburg
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Margarethe Schallmoser wurde am 30.12.1923 in Strobl am Wolfgangsee geboren. Ihre Eltern hießen Maria Anna und Franz Schallmoser. Margarethe Schallmoser war ein Jahr lang im Mädchenheim St. Josef in Salzburg-Nonntal untergebracht. Sie war von Beruf Dienstmädchen und wechselte oft den Arbeitsort. Anfang 1943 geriet sie in die Fänge der Gestapo, vermutlich aufgrund einer Denunziation. Daraufhin wurde sie in das Polizeigefängnis gesperrt und nicht vor Gericht gebracht, demnach hatte sie keine nachweisliche Straftat begangen. Als Teil der unteren Gesellschaftsschicht wurde Margarethe Schallmoser als „gemeinschaftsfremd” und „asozial” stigmatisiert. Am 6. Februar 1943 wurde sie in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert und dort am 22.5.1944 ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Theresia, geborene Eichinger, Schamberger wurde am 27.5.1872 in Aurolzmünster bei Ried im Innviertel geboren. Sie war mit Josef Schamberger verheiratet und gemeinsam hatten sie einen Sohn, welcher später Beamter der Gendarmerie wurde. Josef Schamberger war Schuhmachermeister. Die Familie lebte in Salzburg Itzling. Theresia Schamberger wurde unter dem NS-Regime am 14. November 1939 in die „Landesheilanstalt" Salzburg stationär eingewiesen. Von dort wurde sie am 21.5.1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ein Jahr drauf starb ihr Ehemann 1942 in Salzburg.

Adresse: Salzburger Schützenstraße 17, 5020 Salzburg
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Franz Schaufler wurde am 19.10.1914 in Salzburg geboren. Seine Mutter hieß Anna Fleischhacker, war ledig und als Dienstmädchen in der Stadt beschäftigt. Sie heiratete den Vater ihres Kindes Franz Schaufler und zog zu diesem. Franz Schaufler erlernte das Schneiderhandwerk, konnte aber während der 1930er Jahre keinen Beruf lange halten, war arbeitslos und zog oft umher. Er geriet auch in Konflikt mit dem Gesetz wegen „Landstreicherei und Bettelei”. Seit Juni 1938 war er in Salzburg-Stadt gemeldet und musste zu Kriegsbeginn in die Wehrmacht einrücken. Er wurde dem Wehrkreis XVIII (Salzburg) und dem Gebirgsjäger-Regiment 137 zugeteilt, welches 1940 beim Angriff auf Norwegen beteiligt war. Dort wurde er verwundet und zur Genesung zurück nach Salzburg geschickt. Er verließ aber unerlaubterweise die Kaserne und flüchtete am 4. November 1940. Er versuchte als Zivilist unterzutauchen, wurde aber am 28. November 1940 aufgegriffen und am 8. Jänner 1941 vor das Kriegsgericht der Division 188 gestellt. Er wurde zu sechs Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt und musste die Haft in der schlesischen Festung Glatz absitzen. Nach bereits 19 Monaten wurde er aber zur „Bewährung an der Front” zurück in den Krieg geschickt. Er starb am 7.10.1944 an der norwegisch-russischen Grenze.

Adresse: Goldgasse 17, 5020 Salzburg
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Elise Therese Scheckenberger wurde am 8.6.1904 in Salzburg geboren. Sie war das dritte von sechs Kindern des Ehepaars Elise und Johan Scheckenberger, welche Eigentümer des Café Sport waren. Elise Therese Scheckenberger war seit ihrem sechsten Lebensjahr Pflegling in der Taubstummenanstalt Salzburg. Im Alter von 29 Jahren wurde sie in die Pflegeanstalt Schernberg in Schwarzach im Pongau überstellt. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Elise Therese Scheckenberger wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Linzer Gasse 38, 5020 Salzburg
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Maria, née Königsdorfer, Scheuringer wurde am 24.6.1888 in Hallwang bei Salzburg geboren. Sie war mit einem Eisenbahner verheiratet und gemeinsam hatten sie eine Tochter namens Josefine. Die Familie lebte in Gnigl bei Salzburg. Ab 21. September 1936 war Maria Scheuringer als Patientin in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Maria Scheuringer wurde kurz darauf am 21.4.1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Pflanzmannstraße 6, 5020 Salzburg
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Maria Schiemer wurde am 24.7.1887 in Liefering bei Salzburg als zweites von drei Kindern des Ehepaars Anna und Johann Schiemer geboren. Marias Vater starb 1912 und ihre verwitwete Mutter zog nach Graz. Marie konnte selbst keinen Beruf erlernen und sie arbeitete ab ihrem 14. Lebensjahr als Dienstmädchen im Gastgewerbe. Im Alter von 22 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, welches aber bald nach der Geburt verstarb. Maria Schiemer blieb ledig und wohnte eine Zeit lang bei ihrer Mutter in Graz, wo sie im Alter von 35 erneut ein Kind zur Welt brachte. Seit Mitte der 1920er Jahre war sie in stationärer Behandlung. Im Juni 1931 wurde sie in der „Landesheilanstalt" Salzburg aufgenommen. Von dort erfolgte am 16.4.1941 ihre Deportation nach Hartheim, wo man sie im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordete. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Müllner Hauptstraße 25, 5020 Salzburg
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Franz Schinnerl wurde am 14.9.1910 in Salzburg geboren und war Hotelangestellter im „Parkhotel Nelböck”. Er wurde vermutlich aufgrund einer Denunziation wegen seiner sexuellen Orientierung in Salzburg gemeldet und am 15. Oktober 1941 verhaftet. Am 16. Jänner 1942 wurde Franz Schinnerl wegen Homosexualität gemäß §129 I b zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. Nach der Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er am 23. November 1942 in das KZ Dachau deportiert und musste dort die nationalsozialistische Zwangskennzeichnung des grünen Winkels tragen. Das KZ Dachau wurde am 29. April 1945 durch US-amerikanische Truppen befreit. In den folgenden Wochen starben aber weiterhin täglich bis zu 300 befreite Häftlinge an den erlebten Strapazen und Misshandlungen sowie an nach wie vor grassierenden Krankheiten wie Fleckfieber oder Typhus. So starb auch der befreite Franz Schinnerl am 9.5.1945 im KZ Dachau.

Adresse: Julius-Raab-Platz 2, 5020 Salzburg
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Elfriede Schlager wurde am 12.10.1930 in Salzburg geboren und war das einzige Kind des Ehepaars Berta und Johann Schlager. Die Eltern trennten sich bereits 1933 und Elfriede Schlager lebte zunächst bei ihrer Mutter in Innsbruck. Sie wurde in Mils bei Hall bei Tirol zur Pflege gegeben. Dort war sie im St.-Josef-Institut untergebracht, welches vom Orden der Barmherzigen Schwestern geleitet wurde. Von dort wurde sie am 10.12.1940 im Alter von zehn Jahren nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Fürbergstraße 36, 5020 Salzburg
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Herbert Schmalzbach-Pirak wurde am 11.8.1929 dem Ehepaar Maria und Oskar Schmalzbach-Pirak geboren. Im Februar 1939 ging die Familie nach Frankreich. Dort wurden sie 1942 verhaftet und in das Camp de Drancy bei Paris transferiert. Am 9. September 1942 wurde die dreiköpfige Familie nach Auschwitz deportiert. Der Vater Oskar Schmalzbach starb dort am 27.1.1943. Die Todesdaten von Marie und Herbert, welche vermutlich direkt bei ihrer Ankunft in Auschwitz vergast wurden, sind nicht näher bekannt.

Adresse: Linzer Gasse 53, 5020 Salzburg
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Marie „Mitzi” Pirak wurde am 30.8.1901 in Salzburg geboren. Die jüdische Familie stammt ursprünglich aus Brno im heutigen Tschechien. Marie hatte drei Geschwister, die Familie betrieb in der Linzer Gasse 53 ein Modegeschäft. Marie Piraks Vater Leopold Pirak war ein Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs. Marie heiratete am 19. August 1928 den Handlungsreisenden Oskar Szijo Schmalzbach, welcher am 6.12.1890 in Jaroslau geboren wurde. Am 11.8.1929 wurde der gemeinsame Sohn Herbert geboren. Nach dem „Anschluss” 1938 musste die Familie Pirak das Geschäft in der Linzer Gasse unter Wert verkaufen, welches sich ein Salzburger Kleinhändler aneignete. Maries Mutter und ihre drei Geschwister konnten aus dem nationalsozialistischen Regime ins US-Exil flüchten. Marie, Oskar und Herbert bekamen kein Visum und gingen 1939 nach Frankreich. Dort wurden sie 1942 verhaftet und in das Camp de Drancy bei Paris transferiert. Am 9. September 1942 wurde die dreiköpfige Familie nach Auschwitz deportiert. Oskar Schmalzbach starb dort am 27.1.1943. Die Todesdaten von Marie und Herbert, welche vermutlich direkt bei ihrer Ankunft in Auschwitz vergast wurden, sind nicht näher bekannt.

Adresse: Linzer Gasse 53, 5020 Salzburg
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Berta Schmidberger wurde am 22.7.1938 in Wien geboren. Ihre Mutter Friederike Schmidberger kam aus Vigaun bei Hallein, wurde katholisch getauft und wuchs in prekären Verhältnissen bei ihrer ledigen Mutter auf. Friederike Schmidberger war demnach keine Jüdin und auch nicht durch die „Nürnberger Rassegesetze” verfolgt. Ihr Partner, Nathan Fogel, war aber Jude, weswegen ihre beiden Kinder Berta und Stanislaus als „Halbjuden” Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Nathan Fogel wurde im November 1938 aus Österreich vertrieben und konnte die Terrorjahre in Polen überleben. Friederike gab ihre beiden 1935 und 1938 geborenen Kinder in das Kinderheim der Stadt Salzburg, um alleine ihren vertriebenen Lebenspartner in Polen zu suchen. Friederike versuchte lange zu verheimlichen, dass der Vater ihrer Kinder jüdisch war, um ihre Kinder vor Verfolgung zu schützen. Nicht erfolgreich kehrte sie aus Polen nach Hallein zurück und nahm ihre Kinder zurück zu sich. In Hallein arbeitete sie in einem Reservelazarett als Kanzleikraft, als die Behörden in Hallein Verdacht wegen ihrer unehelichen Kinder schöpften und den Kindsvater ermitteln konnten. Friederike wurde sofort entlassen. Danach beantragte die Behörde Hallein wiederholt, dass die beiden Kinder deportiert werden sollten. Die Mutter mit ihren Kindern musste sich wiederholt bei der Gestapo Salzburg melden. Anfang 1945 holte die Gestapo die beiden Kinder ab, Friederike konnte ihre Kinder nur deshalb begleiten, weil sie sich freiwillig zur Jüdischen Gemeinschaft bekannte. Gemeinsam wurden sie im Polizeigefängnis eingeliefert und am 14. Februar 1945 nach Theresienstadt deportiert. Alle drei überlebten das NS-Regime und kehrten nach Salzburg zurück, wohin auch der Vater Nathan Fogel 1946 zurückkehrte.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Hilde Schmidberger wurde am 1. November 1925 in Salzburg als jüngeres Kind einer ledigen Frau, die als Dienstmädchen und Bürogehilfin arbeitete, geboren. Ihre Mutter verließ Anfang der 1930er Jahre die Stadt und ließ das kleine Kind zurück. Hilde wuchs demnach in verschiedenen Pflegeanstalten und unter Aufsicht des Jugendamtes auf, obwohl ihr verheirateter Vater ebenfalls in Salzburg lebte. Sie absolvierte die Hauptschule mit gutem Erfolg, durfte aber als uneheliches Mädchen keine weitere Schulbildung genießen. Sie arbeitete dann als Hausmädchen und im Landeskrankenhaus. Während ihrer Jugend war sie einmal eine Woche im Jugendarrest wegen Diebstahls. Als 19-jährige war Hilde ab 21. November 1944 erneut in Polizeihaft. Sie wurde wegen Diebstahls eines Trachtenjäckchens und –hutes sowie eines Koffers mit Kleidungstücken am 23. November 1944 angezeigt. Die Kleidungsstücke wurden nach einem der ersten US-amerikanischen Bombenangriffe auf die Stadt Salzburg entwendet. Der Salzburger Oberstaatsanwalt Dr. Stephan Balthasar beantragte deswegen am 29. November 1944 die Todesstrafe für Hilde Schmidberger, da sie ein “Volksschädling” sei. Am 2. Dezember 1944 wurde bei einem zweistündigem Schnellverfahren das Todesurteil gefällt. Ihr Vater beantragte ein Gnadengesuch, welches kurzerhand abgewiesen wurde. Am 5. Dezember 1944 wurde sie nach München-Stadelheim überstellt und harrte dort 57 Tage in ihrer Todeszelle aus. Am 31. Januar 1945 wurde Hilde Schmidberger in München-Stadelheim mit dem Fallbeil durch den Scharfrichter Johann Reichhart geköpft.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Beatrix, geborene Urbanek, Schmidt kam am 20. Januar 1866 in Brod, im heutigen Tschechien, zur Welt. Sie war verheiratet mit Gustav Schmidt, der Oberst der k.u.k. Monarchie war und gemeinsam hatten sie einen Sohn. Ihr Mann starb und die verwitwete Beatrix Schmidt lebte fortan in der Stadt Salzburg, wo ihr Schwager ein Haus in der Schwarzstraße besaß. Ab 1920 war Beatrix Schmidt mehrmals in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg. Später war sie dort dauerhaft als Patientin. Sie wurde von der Landesheilanstalt am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Schwarzstraße 33, 5020 Salzburg
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Josefine Schneider wurde am 8. Juli 1906 in eine jüdische Familie in Wien geboren. Sie arbeitete als Verkäuferin unter anderem im Kleiderhaus L. Ornstein in der Getreidegasse 24 in Salzburg. Ihr damaliger Freund Franz Riedler war während des Austrofaschismus im kommunistischen Widerstand organisiert und verteilte unter anderem Flugblätter der “Roten Hilfe”, weshalb er zwei Monate in Haft war. Franz Riedler ging nach Spanien, um dort in den Internationalen Brigaden gegen das Franco-Regime zu kämpfen. Dabei wurde er schwer verwundet und starb am 8. Oktober 1937. Auch Josefine, die “rote Fini” genannt, wurde aus politischen Gründen verfolgt, sodass sie in Salzburg ein “Aufenthaltsverbot” bekam. Sie ging nach Graz und Innsbruck, wo sie am 11. Mai 1938 verhaftet und am 24. Februar 1939 in das Frauen-KZ Lichtenburg deportiert wurde. Am 15. Mai 1939 wurde sie in das KZ Ravensbrück überstellt, wo sie Zwangsarbeit verrichten musste. Im Frühjahr 1942 wurde sie mit rund 1.600 Häftlingen im Zuge der “Sonderbehandlung 14f13”, also der Aktion T-4, nach Bernburg an der Saale gebracht und vergast. Der 7. April 1942 gilt als ihr offizieller Todestag.

Adresse: Getreidegasse 24, 5020 Salzburg
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Anna Schneider wurde am 6. Dezember 1900 in Hallein geboren und war das älteste von sechs oder sieben Kindern des Ehepaares Mathilde, geborene Bumbicka, und Josef Schneider. Die Eltern verstarben bereits 1925 bzw. 1936. Anna Schneider verließ als 19-jährige Österreich und lebte insgesamt 22 Jahre im Ausland, zuerst in der Schweiz und dann in Frankreich. Sie arbeitete als Kindermädchen, Hausangestellte und Sekretärin in Paris und kehrte 1941 nach Hallein zurück. Ab November 1942 arbeitete sie in Zell am See als Beschließerin im Hotel Lebzelter. Auf einer Zugfahrt am 30. September 1943 nach Hallein unterhielt sie sich mit französischen Zivil-/Zwangsarbeitern, wobei sie sich positiv über die Verhältnisse in der Sowjetunion geäußert haben soll. Dabei hörte die Mitreisende Marie Luise von Szabel, eine Offiziersgattin aus Salzburg, schweigend zu und denunzierte Anna Schneider. Sie wurde festgenommen und am 18. Januar 1944 nach Berlin-Moabit überstellt, wo ihr ein Prozess wegen “Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung” gemacht wurde. Sie wurde am 25. April 1944 zum Tode verurteilt und am 9. Juni 1944 in Berlin-Plötzensee enthauptet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Otto Schneider wurde am 12. Dezember 1882 in Wels geboren und war von Beruf Ballettmeister in Salzburg. Er mietete eine Wohnung in der Lasserstraße 23, einer Liegenschaft, die der Salzburger Jüdin Gisela Jellinek gehörte. Nach dem “Anschluss” 1938 wurde das Gebäude den jüdischen Ehepaar Jellinek weggenommen und an die Ehefrau des Arztes Scheuba, Maria Scheuba, gegeben. Das Ehepaar Jellinek wurde aus Salzburg vertrieben und 1943 in Theresienstadt ermordet. Otto Schneider wurde im Oktober 1939 vermutlich aufgrund einer Denunziation wegen seiner sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt. Am 20. Januar 1941 wurde er in das Konzentrationslager Dachau deportiert und musste die nationalsozialistische Zwangskennzeichnung des grünen Winkels tragen (“Polizeiliche Sicherungsverwahrung”). Am 12. Juli 1941 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt, und dort am 30. November 1941 aufgrund seiner sexuellen Orientierung ermordet.

Adresse: Lasserstraße 23, 5020 Salzburg
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Josef Schöfegger wurde am 4. August 1906 in Feldkirchen bei Mattighofen geboren und war mit Theresia Schöfegger verheiratet. Das Ehepaar lebte in Salzburg. Die beiden bekamen am 11. April 1937 eine gemeinsame Tochter namens Josefine. Josef Schöfegger war von Beruf Schuhmachermeister und die Familie war Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Josef Schöfegger verweigerte aus Glaubensgründen den Kriegsdienst und wurde deswegen am 24. November 1939 verhaftet, am 4. Januar 1940 in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert und dort am 15. April 1940 ermordet. Seine Frau und Tochter überlebten das nationalsozialistische Gewaltregime.

Adresse: Nonntaler Hauptstraße 120, 5020 Salzburg
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Anna Schönbacher, geborene Stöckl, wurde am 16. Oktober 1901 in Sankt Michael im Lungau geboren und war von Beruf Landarbeiterin. 1933 heiratete sie den Pferdeknecht Andreas Schönbacher und gemeinsam bekamen sie einen Sohn. Die Familie zog 1939 in die Stadt Salzburg. Andreas Schönbacher wurde in die Deutsche Wehrmacht eingezogen und war nur noch zu Fronturlauben zuhause. Anna Schönbacher wurde erneut schwanger. Ihre Freundin Elsa Gamper übernachtete des Öfteren bei der Familie Schönbacher und zeigte Anna wegen Abhörens des verbotenen Radiosenders BBC London bei der Gestapo an. Daraufhin wurde die denunzierte Schönbacher am 24. November 1943 von der Gestapo verhaftet und durch den berüchtigten Gestapo-Mann Georg König verhört und schwer misshandelt. Nach der Misshandlung erlitt Anna Schönbacher eine Fehlgeburt und starke Blutungen, woraufhin ihre Gebärmutter im Krankenhaus entfernt werden musste. Schönbacher wurde am 23. Juni 1944 ein Prozess wegen “Abhörens und Verbreitens von Feindnachrichten” sowie “Wehrkraftzersetzung” gemacht, bei welchem sie zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Während sie sich im Zuchthaus Aichach befand, erfuhr sie, dass ihr Ehemann im Krieg gestorben ist. Sie überlebte das Terrorregime und emigrierte mit ihrem Sohn, welcher während ihrer Haft in einem Kinderheim war, in den 1950er Jahren in die Schweiz.

Adresse: Griesgasse 15, 5020 Salzburg
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Heinrich Schönberg wurde am 29. April 1882 in eine jüdische Familie in Wien geboren. Sein älterer Bruder ist der berühmte Komponist Arnold Schönberg. Heinrich arbeitete als Bassist und Opernsänger in Prag. Arnold und Heinrich konvertierten beide zum evangelischen Glauben. Am 6. Januar 1917 heiratete Heinrich in Wien die Salzburgerin Berta “Bertel” Ott, eine Tochter des “Großdeutschen” Bürgermeisters Max Ott aus der Stadt Salzburg. Heinrich und Berta lebten in Salzburg in direkter Nachbarschaft zum Chiemseehof mit der Familie Ott. Im Mai 1938 musste Heinrich aus der Wohnung ausziehen, da sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Regierungssitz der Nationalsozialist*innen befand und zog mit seiner Frau und Tochter Margit nach Salzburg Parsch. Am 10. März 1941 wurde Heinrich von der Gestapo verhaftet und am 24. April 1941 wurde er in das Inquisitenspital des Landesgerichtes eingeliefert, da er sich eine Sepsis zugezogen hatte. Im Krankenhaus wurde er vorerst aber nicht behandelt, weswegen die chirurgische Amputation seines Armes viel zu spät erfolgte. Am 1. Juni 1941 starb Heinrich Schönberger an den Folgen der Sepsis und Amputation.

Adresse: Chiemseegasse 6, 5020 Salzburg
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Lotte Schöne, geborene Charlotte Bodenstein, wurde am 15. Dezember 1891 in Wien als jüngeres von zwei Kindern des jüdischen Ehepaares Josefine, geborene Hilfreich, und Otto Bodenstein geboren. Ihr Vater war als Kaufmann in Wien tätig. Charlotte Bodenstein nahm als Sängerin den Künstlerinnennamen Lotte Schöne an. Sie war in erster Ehe mit Paul Schönwälder verheiratet und gemeinsam hatten sie einen Sohn namens Kurt, der am 4. Juli 1913 in Wien geboren wurde. Lotte Schöne wirkte in zahlreichen Produktionen an der Wiener Volksoper und Wiener Staatsoper mit. Sie trat 1921 der evangelischen Glaubensgemeinschaft bei und heiratete den Geschäftsmann Paul Flandrak in Berlin. Gemeinsam bekamen sie eine Tochter namens Inge Maria. Lotte Schöne sang auch von 1922 bis 1935 bei den Salzburger Festspielen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Wien wurde Lotte Schöne vertrieben, konnte keine Anstellung in Wien finden und ging dann zusammen mit ihrer Familie nach Paris. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Juni 1940 flüchtete sie nach Nizza im vom Vichy-Regime regierten Süden Frankreichs. Dort nahm sie einen falschen Namen an und konnte die Kriegsjahre bei Freunden überstehen. Sie wurde 1948 französische Staatsbürgerin und starb am 22. Dezember 1977 in der Nähe von Paris.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Ludwig Franz Schönwald wurde am 30. Juli 1890 in eine jüdische Wiener Familie geboren. Sein Vater war Jude und seine Mutter ist vor der Heirat dem jüdischen Glauben beigetreten. Ludwig Franz Schönwald studierte Philosophie und promovierte am 6. Juli 1914 an der Universität Wien. Durch seine wissenschaftliche Tätigkeit war er viel im In- und Ausland tätig und verfasste zahlreiche journalistische Artikel. Anfang 1928 heiratete er in London die in Schlesien geborene Jüdin Isolde Pringsheim. Gemeinsam hatten sie zwei Söhne namens Rudolf und Peter, welche 1928 bzw. 1929 zur Welt kamen. Nach der Wahl Hitlers zum Reichskanzler und der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 verließ die Familie Deutschland und zog nach Salzburg. Ludwig Franz Schönwald arbeitete für die Zeitung Salzburger Chronik und verfasste Theaterkritiken und Essays. Ein geplantes Buch, welches 1938 erscheinen sollte, wurde aufgrund des “Anschlusses” 1938 nicht mehr publiziert, da er ab da als Jude angefeindet wurde. Im Juni 1938 verließ die Familie Salzburg und ging nach Hamburg. Ludwig Franz Schönberg litt an Depressionen und beging Anfang Januar 1939 Suizid. Seine Frau und seine beiden Söhne konnten trotz KZ-Haft das nationalsozialistische Regime überleben.

Adresse: Nesselthalergasse 6, 5020 Salzburg
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Anna Schreder wurde am 13. Juni 1903 in Salzburg geboren und war die Tochter der ledigen Anna Schreder, welche als Dienstmädchen in Salzburg arbeitete. Anna Schreder war ebenfalls als Dienstmädchen tätig. Sie wechselte mehrmals in Salzburg ihre Arbeits- und Wohnstelle. Anna Schreder war erstmals 1925 in stationärer Behandlung und anschließend einige Jahre im Schloss Wallersee zur Pflege. Danach kam sie stationär als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Bergstraße 8, 5020 Salzburg
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Anton Schubert wurde am 19. September 1910 im heutigen Tschechien geboren und war von Beruf Elektrotechniker und Gewerbeschullehrer. Er war verheiratet mit Elisabeth Weinzierl. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder namens Anton und Elisabeth. Die Familie wohnte in Salzburg und Anton war bis zum Verbot 1934 Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und Gruppenführer des Republikanischen Schutzbundes. Anton sowie sein Bruder Richard Schubert traten nach dem “Anschluss” 1938 der illegalen Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei. Anton Schubert war Mitglied der KPÖ-Landesleitung und warb zahlreiche Leute für den Widerstand an. Als 1942 das Widerstandsnetzwerk durch einen Gestapo-Spitzel infiltriert wurde, wurde auch Anton Schubert am 17. Januar 1942 verhaftet. Am 6. April 1943 wurde er vom “Volksgerichtshof” wegen “Zersetzung der Wehrkraft” und “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Er wurde am 22. Juli 1943 in München-Stadelheim enthauptet. Auf Bitten Anton Schuberts Mutter Thekla las der Gnigler Pfarrer Franz Dürnberger eine Messe für den Verstorbenen, woraufhin dieser in das KZ Dachau deportiert wurde, jedoch im April 1945 befreit werden konnte. Antons Sohn Anton jun. starb am 29. Mai 1945, als eine Flakgranate beim Gnigler Bahnhof explodierte. Seine Ehefrau und die Tochter überlebten den Terror.

Adresse: Stadlhofstraße 8, 5020 Salzburg
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Karl Schuch wurde am 2. Januar 1880 in Teplice im heutigen Tschechien geboren. Er war ledig und von Beruf Tierarzt und Veterinärinspektor in Vorarlberg und Tirol. Ab 1915 verlagerte sich sein Arbeitsgebiet nach Salzburg. Im Oktober 1939 wurde Karl Schuch, mittlerweile pensioniert, als Patient in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Iganz-Harrer-Straße 16, 5020 Salzburg
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Johann Schuchlenz wurde am 18. März 1910 in Heiligenkreuz in der Steiermark geboren und war mit Irma Schauberger verheiratet. Die beiden waren von Beruf Schausteller und zogen mit ihrem Wohnwagen umher. Im April 1939 strandeten sie in der Stadt Salzburg im Volksgarten, wo ihr Wohnwagen polizeilich registriert wurde. Johann Schuchlenz wurde in die Wehrmacht eingezogen und war in Italien stationiert. Dort wechselte er die Fronten und schloss sich der Resistenza Italiana an. Er geriet aber in die Fänge eines Wehrmachts- oder SS-Kommandos und wurde am 13. April 1945 wegen Desertion und “Kriegsverrats” in der Endphase des Zweiten Weltkriegs ermordet.

Adresse: Volksgarten, 5020 Salzburg
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Alfred Schuech wurde am 11. April 1893 in Pollham bei Grieskirchen in Oberösterreich geboren. Er war das einzige Kind des Ehepaares Mathilde und Friedrich Schuech. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Alfred Schuech war in einer Gärtnerei beschäftigt und wurde erstmals im Dezember 1923 in der Landesheilanstalt Salzburg stationär aufgenommen. Der Vater Friedrich Schuech starb 1930. Seine Mutter Mathilde befand sich ab 1932 in einem Pflegeheim. Alfred Schuech wurde am 17. April 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Imbergstiege, 5020 Salzburg
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Alfred Schulhof wurde am 12. Juni 1881 in Prag in eine jüdische Familie geboren. Er selbst konvertierte zum evangelischen Glauben und lebte ab 1909 in Innsbruck. Er war verheiratet und hatte vier Söhne. Die Ehe wurde in den 1920er Jahren geschieden und Alfred Schulhof zog nach Salzburg, wo er als Buchsachverständiger und Organisator der RUF-Buchhaltungs-AG tätig war. In Salzburg lebte er in der Villa Rudolfskai 52. Alfred Schulhof flüchtete nach dem “Anschluss” 1938 nach Prag. Von Prag aus wurde er am 24. Oktober 1942 nach Theresienstadt und am 28. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Adresse: Rudolfskai 52, 5020 Salzburg
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Elisabeth Schuhmann wurde am 13. Juni 1888 in Merseburg an der Saale als jüngeres von zwei Kindern des Ehepaares Emma, geborene Sonntag, und Alfred Schuhmann geboren. Sie studierte Gesang in Dresden und Berlin und hatte zahlreiche Engagements in Hamburg, New York und Wien. Elisabeth Schuhmann war mit dem Architekten Walther Puritz verheiratet, von welchem sie sich jedoch scheiden ließ. Sie hatte einen 1914 in Wien geborenen Sohn namens Gerd. 1919 heiratete sie den Pianisten und Dirigenten Oscar Alwin, welcher vom jüdischen Glauben zum evangelischen übergetreten ist. Gemeinsam zogen sie nach Wien, wo sie über 190 Auftritte hatte. Sie trat auch in Salzburg auf. 1933 ließ sich das Paar scheiden und Elisabeth Schuhmann war fortan mit dem jüdischen Arzt Hans Krüger liiert. Im Winter 1937 ging sie auf Konzerttournee nach England, wo sie nach dem “Anschluss” im März 1938 blieb. Dort heiratete sie Krüger am 15. August 1938. Gemeinsam wanderten sie in die USA aus und ließen sich dort 1942 scheiden. Sie gab noch einige Konzerte und arbeitete anschließend als Gesangspädagogin. Im November 1944 erhielt sie die US-Staatsbürgerschaft. Sie starb am 23. April 1952 in New York.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Herbert Schwarz wurde am 27. März 1918 in Salzburg geboren. Seine Mutter war ledig und emigrierte ohne ihr Kind 1922 in die USA. Herbert Schwarz lebte bei seinen Großeltern und als diese starben bei seiner Pflegemutter Sophie Schwarz in Itzling bei Salzburg. Herbert Schwarz konnte keinen Beruf erlernen und war ab November 1935 Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion „T4”, auch bekannt als „NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der „NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Itzlinger Hauptstraße 15, 5020 Salzburg
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Nikolaus Schwarz wurde am 28. Februar 1898 in Fließ in Tirol geboren und war seit 1922 Eisenbahner der Österreichischen Bundesbahnen. Nach dem “Anschluss” 1938 wurde er als technischer Inspektor in die Deutsche Reichsbahn übernommen. Als patriotischer Österreicher, der sich der deutschen Herrschaft nicht fügen wollte, wurde Nikolaus Schwarz zwei Mal strafversetzt. So kam er nach Bruck an der Großglocknerstraße und schließlich in der Funktion eines Lageraufsehers nach Parsch in Salzburg, wo in einem Reichsbahnlager Kriegsgefangene Zwangsarbeit verrichten mussten. Bereits 13 Tage nach seiner Strafversetzung in das Reichsbahnlager Parsch, am 7. April 1943, durchsuchten Gestapo-Beamte sein Zimmer und konnten dabei ein Schriftstück feststellen, welches in deutscher und französischer Übersetzung zum gemeinsamen bewaffneten Widerstand aufrief. Am 3. Dezember 1943 wurde er vom “Volksgerichtshof” im Landesgericht Salzburg wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Nikolaus Schwarz wurde am 10. Februar 1944 in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Fürbergstraße 45, 5020 Salzburg
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Walter Schwarz wurde am 30. Dezember 1884 in die jüdische Familie Schwarz in Wien geboren. Er hatte fünf Geschwister. Sein Vater Samuel Löbl Schwarz gründete 1881 in Graz das äußerst beliebte Kaufhaus S.L. Schwarz. In Salzburg wurde die Zweigstelle am Alten Markt 12 im Jahr 1908 gegründet. Walter Schwarz war bis 1938 Gesellschafter, Geschäftsleiter und Miteigentümer der Liegenschaften Alter Markt 12, Kranzlmarkt 4 und Sigmund Haffnergasse 3, welche die Nationalsozialisten allesamt enteigneten. Ebenfalls befand sich am Alten Markt 12 neben dem Kaufhaus die ebenso von Schwarz gegründete “Neue Galerie” welche expressionistische Werke ausstellte, darunter solche von Egon Schiele oder der Künstlergruppe “Der Wassermann”. Von 1922 bis 1924 war Walter Schwarz Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburgs und bis 1935 Obmann der Zionistischen Ortsgruppe. Neben seinen Immobilien wurde auch seine Kunstsammlung enteignet. Nach dem “Anschluss” wurde Schwarz noch im März festgenommen, aber wieder freigelassen. Im August 1938 erfolgte eine erneute Festnahme und Überstellung in das Gestapo-Hauptquartier nach München. Laut Totenschein beging Walter Schwarz in Gestapo-Haft am 1.9.1938 angeblich Suizid.

Adresse: Alter Markt 12, 5020 Salzburg
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Johann Schweitzer wurde am 14. Januar 1913 in Budapest geboren und war von Beruf Installateur und Spengler. Er wohnte in Salzburg bei seiner geschiedenen Mutter Therese Binder und war Mitglied der sozialdemokratischen Jugendorganisationen, der Kinderfreunde, Roten Falken und des Arbeiter-Turn-und Sportvereins. Nach dem “Anschluss” 1938 trat er 1940 der illegalen Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei und wurde Leiter einer Widerstandszelle. Als das Widerstandsnetzwerk Anfang 1942 durch einen Gestapo-Spitzel aufgedeckt wurde, wurde auch Johann Schweitzer am 20. Mai 1942 in der Wohnung seiner Mutter verhaftet. Er wurde zunächst ins Polizeigefängnis gebracht und dann im Juni 1942 in das KZ Sachsenhausen deportiert und im Februar 1943 nach Berlin-Plötzensee überstellt. Dort wurde ihm am 19. Februar 1943 der Strafprozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” gemacht, bei welchem er zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Am 11. März 1944 kam Johann Schweitzer im Zuchthaus Lüttringhausen bei Remscheid zu Tode.

Adresse: Turnerstraße 6, 5020 Salzburg
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Franz Seiwald wurde am 12.10.1897 in Hopfgarten in Tirol geboren und war von Beruf Hilfsarbeiter und zeitweise Kundenwerber und Büroangestellter. Ab 1927 lebte er mit Unterbrechungen in der Stadt Salzburg und heiratete Käthe Seiwald. Er wurde in Wien von der Gestapo wegen „Vergehens nach dem Heimtückegesetz” verhaftet und in das KZ Dachau deportiert, wo er am 28. März 1942 als „Schutzhäftling” mit der Zwangskennzeichnung des roten Winkels registriert wurde. Er wurde dort vermutlich schwer misshandelt oder erkrankte stark. Da er nicht mehr als arbeitstauglich galt, wurde er am 12.8.1942 mit 82 weiteren KZ-Häftlingen unter der Tarnbezeichnung „Invalidentransport” oder „Sonderbehandlung 14f13” nach Hartheim gebracht und dort vergast.

Adresse: Esshaverstraße 7, 5020 Salzburg
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Johann Sevignani wurde am 5. Dezember 1921 in Ellmau in Tirol geboren und war das älteste von fünf Kindern des Ehepaares Rosa und Johann Sevignani. Die Familie lebte in Going am Wilden Kaiser. Die Mutter starb bereits 1932. Johann Sevignani war Landarbeiter und Melker. Von 1941 bis 1944 diente er in der Wehrmacht und war zuletzt Angehöriger des Grenadier-Regiments 673, welches im August 1944 an der Südostfront anlässlich der Kapitulation Rumäniens “zersprengt und aufgerieben” wurde. Johann Sevignani versuchte sich allein nach Going am Wilden Kaiser durchzuschlagen, da er vermutlich annahm, dass der Krieg vorbei sei. Am 22. Oktober 1944 gelangte er nach Österreich und wurde in Bromberg bei Wiener Neustadt von einem Gendarmen aufgehalten, der die Identität des Soldaten herausfinden wollte. Daraufhin kam es zu einem Gerangel und aus Sevignanis Gewehr löste sich ein Schuss, der den Gendarmen tödlich verletzte. Sevignani floh abermals und wurde am 11. November 1944 in Radstadt festgenommen und vor ein Kriegsgericht der Division 188 gestellt. Er wurde am 25. Januar 1945 wegen “Fahnenflucht und Mordes” zum Tode verurteilt. Am 13. März 1945 wurde Johann Sevignani am Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg erschossen.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Franz Seywald wurde am 9. Mai 1891 in Linz geboren und studierte Rechtswissenschaften in Wien, wo er auch Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” und im österreichischen Cartellverband (ÖCV) war. Ab 1919 war er als Verwaltungsjurist im Amt der Salzburger Landesregierung tätig. Er heiratete 1925 Margarethe Baumgartner. Gemeinsam bekamen sie drei Söhne. 1931 wurde Franz Seywald zum Bezirkshauptmann von St. Johann im Pongau und nach dem “Anschluss” 1938 in den Zwangsruhestand versetzt. Aufgrund seiner politischen Tätigkeiten im Austrofaschismus stand er ab März 1938 unter genauer Beobachtung. Am 20. März 1944 wurden Franz Seywald, seine Frau und der älteste Sohn von der Gestapo aufgrund einer Denunziation verhaftet. Der Vorwurf gegen die Familie lautete, Feindsender gehört zu haben, und es kam zu einem öffentlichen “Volksgerichtsprozess”, bei welchem Franz Seywald wegen “Wehrkraftzersetzung” und “Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt wurde. Das Verfahren wurde in den nationalsozialistischen Zeitungen zu Propagandazwecken groß aufgebauscht. Der am 22. Juli 1944 zum Tode verurteilt Seywald starb bereits am 24. Juli 1944 in seiner Einzelzelle in der Haftanstalt Salzburg. Die offizielle Todesursache lautete “Selbstmord durch Erhängen”, wobei dies angezweifelt werden kann. Seine Frau und Kinder überstanden die Terrorjahre des NS-Regimes.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Franz Silberbauer wurde am 20. Februar 1880 in Steinerkirchen an der Traun geboren und war Beamter im Postamt am Hauptbahnhof Salzburg. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft. Er heiratete Elisabeth Silberbauer und das Paar lebte in der Stadt Salzburg. Am 3. Juni 1944 wurde Franz Silberbauer in seiner Wohnung von der Gestapo verhaftet, angeblich wegen Hörens “feindlicher” Radiosendungen. Der Polizeiarzt erklärte Franz Silberbauer für unzurechnungsfähig, damit kein Prozess geführt werden konnte; Silberbauer wurde daraufhin jedoch in der Landesheilanstalt Salzburg untergebracht. Von dort wurde er von dem berüchtigten Gestapo-Mann Georg König abgeholt und in das KZ Mauthausen deportiert. Er wurde dort am 12. August 1944 registriert und in das sogenannte “Sanitätslager” verlegt, welches in Wirklichkeit ein Todeslager war. Der genaue Tod kann nicht rekonstruiert werden, er wurde aber vom Landesgericht Salzburg mit 1. April 1945 für tot erklärt. Seine Ehefrau Elisabeth Silberbauer wurde wegen desselben Delikts am 10. Juni 1944 verhaftet und zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Sie überstand die NS-Terrorjahre und erfuhr erst nach ihrer Befreiung im Mai 1945, dass ihr Mann im KZ Mauthausen ermordet wurde.

Adresse: Plainstraße 11, 5020 Salzburg
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Egon Singer war das zweite Kind des jüdischen Paares Hugo und Paula Singer. Er kam am 20. April 1927 zur Welt. Im November 1938 musste die Familie Singer ihr Schuhhaus schließen und ihre Wohnung in der Franz-Josef-Straße 9 zugunsten einer Schauspielerin räumen. Zuerst flüchteten sie nach Wien und dann weiter in die damals noch freie Tschechoslowakei, welche im März 1939 zum “Reichprotektorat Böhmen und Mähren” wurde. Von Prag aus wurde die Familie am 12. Mai 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 17. Mai 1942 nach Lublin-Majdanek. Der 15-jährige Egon wurde am 23. September 1942 ermordet. Seine Eltern wurden ebenfalls in Lublin-Majdanek ermordet.

Adresse: Franz-Josef-Straße 9, 5020 Salzburg
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Hugo Singer wurde am 26. Februar 1896 in eine jüdische Familie in Wien geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf übernahm er Anfang der 1920er Jahre ein Geschäft in der Dreifaltigkeitsgasse, welches fortan Schuhhaus Singer hieß. Rudolf Singer ging Mitte der 1920er Jahre wieder nach Wien zurück. Hugo heiratete Paula Weiszfeiler und gemeinsam bekamen sie zwei Söhne. Alfred wurde 1920 in Mödling geboren und starb bereits mit sieben Jahren am 2. Februar 1928. Er wurde am jüdischen Friedhof in Salzburg bestattet. Der zweite Sohn Egon kam am 20. April 1927 zur Welt. Im November 1938 musste die Familie Singer ihr Schuhhaus schließen und ihre Wohnung in der Franz-Josef-Straße 9 zugunsten einer Schauspielerin räumen. Zuerst flüchteten sie nach Wien und dann weiter in die damals noch freie Tschechoslowakei, welche im März 1939 zum “Reichprotektorat Böhmen und Mähren” wurde. Von Prag aus wurde die Familie am 12. Mai 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 17. Mai 1942 nach Lublin-Majdanek. Hugo Singer starb dort am 5. Juli 1942. Seine Ehefrau und der gemeinsame Sohn überlebten den NS-Terror auch nicht.

Adresse: Franz-Josef-Straße 9, 5020 Salzburg
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Paula Singer wurde am 23. März 1894 in die jüdische Familie Weiszfeiler in der Nähe von Pressburg geboren. Sie heiratete Hugo Singer und bekam mit ihm zwei Söhne, Alfred und Egon. Alfred Singer wurde 1920 in Mödling geboren und starb im Alter von sieben Jahren am 2. Februar 1938 in Salzburg. Der zweite Sohn Egon kam neun Monate davor am 30. April 1927 in Salzburg zur Welt. Im November 1938 musste die Familie Singer ihr Schuhhaus schließen und ihre Wohnung in der Franz-Josef-Straße 9 zugunsten einer Schauspielerin räumen. Zuerst flüchteten sie nach Wien und dann weiter in die damals noch freie Tschechoslowakei, welche im März 1939 zum “Reichprotektorat Böhmen und Mähren” wurde. Von Prag aus wurde die Familie am 12. Mai 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 17. Mai 1942 nach Lublin-Majdanek. Paula Singer wurde in Lublin-Majdanek ermordet, genauso wie ihr Ehemann und Sohn. Ihre Mutter und vier ihrer Geschwister wurden in Auschwitz ermordet.

Adresse: Franz-Josef-Straße 9, 5020 Salzburg
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Rupert Sinnhuber wurde am 8. Juni 1916 in Köstendorf bei Salzburg als jüngstes von vier Kindern geboren. Seine Eltern hießen Rosa und Rupert Sinnhuber, welche eine Landwirtschaft in Köstendorf betrieben. Rupert Sinnhuber arbeitete als landwirtschaftlicher Arbeiter und Mechaniker in Salzburg. Im Dezember 1938 wurde er in die Wehrmacht eingezogen und dem Wehrkreis XVIII unterstellt. Er wurde zum Kraftrad- oder Motorradmelder ausgebildet und am Frühjahr 1941 nach Jugoslawien geschickt, wo er in der Radfahr-Ersatz-Kompanie Nr. 402 diente. 1942 durfte er nach Salzburg zurückkehren, um am 25. Juni 1942 Gerda Erna Behlert zu heiraten. Danach wurde er zur Partisanenbekämpfung zurück nach Jugoslawien beordert, wo er sich aber nachweislich am 24. November 1944 dem 1. Österreichischen Freiheitsbataillon anschloss. Er starb im Kampf gegen die Nationalsozialisten im Mai 1945.

Adresse: Luise-Piëch-Straße 2, 5020 Salzburg
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Blasius Kerl wurde am 3. Februar 1905 in Pöllau bei Neumarkt in der Steiermark geboren. Er war von Beruf Hilfsarbeiter und zog im April 1942 nach Salzburg. Er wurde am 15. September 1944 von der Gestapo verhaftet und am 27. Dezember 1944 in das KZ Dachau deportiert, wo er als “Schutzhäftling” registriert wurde und den roten Winkel tragen musste. Er wurde am 22. Oktober 1944 in das KZ Neugamme transferiert und im Dezember 1944 in das KZ-Außenlager-Bremen-Schützenhof, wo er für die Deschimag Zwangsarbeit verrichten musste. Dort kam er am 2. April 1945 zu Tode.

Adresse: Franz-Schubert-Straße 6, 5020 Salzburg
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Nadja Skiba wurde am 30. November 1926 in der Ukraine im Dorf Rozkishna geboren. Im Jahr 1943 wurde sie aus der Ukraine verschleppt und im Alter von 16 Jahren nach Salzburg gebracht. Dort wurde sie am 10. April 1943 im Betriebsamt I der Deutschen Reichsbahn registriert. Es war vorgesehen, Nadja Skiba für Zwangsarbeit einzusetzen. Sie musste als “Ostarbeiterin” die Zwangskennzeichnung “OST” tragen. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft in Salzburg starb sie am 28. April 1943. Ihre Todesursache ist bis heute ungeklärt.

Adresse: Elisabethstraße 18, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Wladimir Slesarow war einer der vier Zwangsarbeiter des Rüstungsbetriebs, welche versucht hatten zu fliehen. Sie wurden im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert. Am 20. August 1943 entschloss man sich dazu, sie im Hof der Rüstungsfabrik zwecks der Abschreckung vor der gesamten Belegschaft am Galgen zu erhängen. So starb auch der am 1. Januar 1924 in Kosobelowa geborene Wladimir Slesarow durch die Gestapo, welche die Hinrichtungen durchführte.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Rudolf Smolik wurde am 14. April 1902 in Thomasroith in Oberösterreich geboren und war von Beruf Radiotechniker. Er lebte ab 1922 in Salzburg, war verheiratet und hatte einen 1929 geborenen Sohn namens Kurt. Rudolf Smolik war Gegner des NS-Regimes und ab 1940 Mitglied der illegalen Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Er war zudem Leiter der Ortsgruppe Maxglan. Anfang 1942 gelang es der Gestapo, mithilfe eines Spitzels das Widerstandsnetzwerk auszuheben. Rudolf Smolik wurde am 24. Februar 1942 von der Gestapo verhaftet und am 3. März 1943 durch den “Volksgerichtshof” wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” und “Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Am 30. Juli 1943 wurde er in München-Stadelheim enthauptet.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 17, 5020 Salzburg
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Klawdia Solomacha, geborene Schulika, wurde am 30. Dezember 1913 in Obuchowka in Russland geboren. Sie war verheiratet und lebte mit ihrem Ehemann im ukrainischen Ort Gubinicha, bevor sie mit ihrem Ehemann Filip auf das Gebiet des NS-Regimes verschleppt wurde. Am 10. November 1943 kam sie nach Salzburg in das Reichsbahnlager, wo sie Zwangsarbeit zu verrichten hatte. Am 40. Arbeitstag nach ihrer Ankunft, am 20. Dezember 1943, wurden ihr auf dem Rangierbahnhof in Gnigl beide Beine abgetrennt, woraufhin sie verstarb. Dabei soll es sich um einen Unfall gehadendelt haben, laut offiziellen Dokumenten, denen aber nicht unbedingt geglaubt werden muss.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Josefa Sölva wurde am 11. August 1908 in Kaltern in Südtirol/Alto Adige geboren. Sie war das zweite von drei Kindern des Ehepaares Maria und Alois Sölva. Josefa Sölva war Optantin aus Südtirol. Das bedeutet, dass sie nach dem Abkommen zwischen Hitler und Mussolini vom 21. Oktober 1939 sich dafür entschieden hat, in das “Deutsche Reich” auszuwandern und nicht in Italien – mit Verzicht auf ihre Kultur und Sprache – zu bleiben. Sie lebte unter dem NS-Regime zunächst in Hall in Tirol und ab Oktober 1940 in der Stadt Salzburg. Dort war sie wenige Woche im Haus der Barmherzigen Schwestern als Hausmädchen tätig, bevor sie am 4. November 1940 stationär als Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen wurde. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Salzachgässchen 3, 5020 Salzburg
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Karl Sonnleithner wurde am 17. Juli 1897 in Pilsen im heutigen Tschechien geboren. Er war das zweite von vier Kindern des Ehepaares Anna und Max Edler von Sonnleithner. Sein Vater war Berufsoffizier in der k.u.k. Armee. Die Familie lebte ab 1903 in der Stadt Salzburg. Karl Sonnleithners Vater starb 1930. Sein jüngerer Bruder Franz Sonnleithner war Jurist und Polizeikommissär und war als solcher bis 1934 im Bundeskanzleramt in Wien tätig. Unter dem NS-Regime machte er Karriere in Berlin. So war er am Ende des NS-Regimes als Vertreter des Außenministeriums im sogenannten Führerhauptquartier bei Adolf Hitler und war zugegen beim Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Sein Bruder Karl Sonnleithner erlernte den Beruf des Tischlers und war Zeit seines Lebens ledig. Ab 1925 war er Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Arenbergstraße 1, 5020 Salzburg
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Remo Sottili wurde am 23. August 1911 in der Nähe von Florenz in Italien geboren. Seine Eltern hießen Ida und Guido Sottili. Er war verheiratet mit Clementina Curioli aus Ferrerea. Remo Sottili war von Beruf Vicebrigadiere der Polizei in Bologna, leistete seinen Militärdienst für das faschistische Italien und wurde nach dem Wechsel Italiens am 8. September 1943 im April 1944 als “Zivilarbeiter”, also als Zwangsarbeiter nach Enns in Oberösterreich verschleppt. Am 3. Juni 1944 flüchtete Remo Sottili zusammen mit weiteren fünf italienischen Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern Richtung Italien. Gemeinsam wollten sie über den Krimmler Tauern nach Italien gelangen, wurden aber am 9. Juni 1944 von einem Gendarmen aufgehalten. Die Italiener wollten flüchten und der Gendarm erschoss einen von ihnen, daraufhin attackierten die restlichen Italiener den Gendarmen mit Zaunlatten. Sie wurden verhaftet und vor das Sondergericht Salzburg gestellt, wo ihnen am 2. August 1944 der Prozess gemacht wurde. Remo Sottili wurde am 29. August 1944 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Rudolfsplatz 2, 5020 Salzburg
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Johanna, née Hejl, Spannring wurde am 27. Mai 1903 in Salzburg geboren. Sie war mit einem Bediensteten des Magistrats Salzburg verheiratet und die Ehe blieb kinderlos. Am 26. Oktober 1939 war Johanna Spannring Patientin in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau. Die Pflegeanstalt leitete Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Johanna Spannring wurde kurz darauf am 21. April 1941 von der Pflegeanstalt Schernberg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Ihr verwitweter Mann heiratete wieder und starb 1970 in Salzburg.

Adresse: Plainstraße 26, 5020 Salzburg
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Franziska Speckinger wurde am 6. Februar 1916 in Salzburg geboren. Sie war die Tochter eines ledigen Dienstmädchens, welches in Salzburg lebte und im Alter von 30 Jahren 1917 starb. Franziska Speckinger war als Zögling in der Taubstummen-Anstalt in Salzburg-Lehen untergebracht und anschließend als Pflegling in Eugendorf. Unter dem NS-Regime wurde sie nach Mariatal bei Kramsach verlegt, wo sich ein Pflegeheim befand, welches vom Orden der Barmherzigen Schwestern geführt wurde. Die Pflegeanstalt wurde durch Anna Bertha Königsegg mitverwaltet, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Franziska Speckinger wurde kurz darauf am 23. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Gailenbachweg 3, 5020 Salzburg
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Bela Baruch Spiegel wurde am 10. April 1872 in Kaiserdorf in eine jüdische Familie geboren. Er war Kaufmann und Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Therese, geborene Pollak, betrieb er seit 1906 einen Antiquitätenhandel in der Getreidegasse 34. Das jüdische Ehepaar hatte einen Adoptivsohn namens Ladislaus. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde das Geschäft des Ehepaares Spiegel geplündert und verwüstet. Die Familie musste weiters ihre Wohnung in der Fabergasse zugunsten eines nationalsozialistischen Schul- und Blockwarts räumen und flüchtete nach Wien. Von dort aus wurden Bela Baruch und Therese am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Bela Baruch wurde am 28. Oktober 1942 in Theresienstadt ermordet. Seine Ehefrau Therese wurde am 21. September 1942 nach Treblinka deportiert und dort ermordet. Das Schicksal ihres Adoptivsohnes Ladislaus ist ungeklärt. Einzig überliefert ist, dass er im November 1938 in das KZ Dachau deportiert wurde.

Adresse: Faberstraße 11, 5020 Salzburg
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Therese Spiegel wurde als Therese Pollak am 20. August 1878 in Edelsthal bei Kittsee geboren. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Bela Baruch Spiegel betrieb sie einen Antiquitätenhandel in der Getreidegasse 34. Das jüdische Ehepaar hatte einen Adoptivsohn namens Ladislaus. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde das Geschäft des Ehepaares Spiegel geplündert und verwüstet. Die Familie musste weiters ihre Wohnung in der Fabergasse zugunsten eines nationalsozialistischen Schul- und Blockwarts räumen und flüchtete nach Wien. Von dort aus wurden Bela Baruch und Therese am 14. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Bela Baruch wurde am 28. Oktober 1942 in Theresienstadt ermordet. Seine Ehefrau Therese wurde am 21. September 1942 nach Treblinka deportiert und dort ermordet. Das Schicksal ihres Adoptivsohnes Ladislaus ist ungeklärt. Einzig überliefert ist, dass er im November 1938 in das KZ Dachau deportiert wurde.

Adresse: Faberstraße 11, 5020 Salzburg
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Klothlide Spörrer wurde am 20. Mai 1898 in Salzburg als Kind der ledigen Anna Spörrer in Salzburg geboren. Anna Spörrer arbeitete als Dienstmädchen und heiratete 1915. Ihre Tochter Klothilde Spörrer arbeitete ebenfalls als Dienstmädchen und wechselte mehrmals ihre Arbeitsstelle. Ab Mitte der 1920er Jahre war sie in stationärer Behandlung in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Imbergstraße 23, 5020 Salzburg
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Johanna Standl wurde am 12. Juni 1887 in Heiligenstatt in Oberösterreich geboren. Sie arbeitete ab 1926 als Hausmädchen und Köchin in der Stadt Salzburg. Ihr letzter Wohnort war das “Dienstmädchenheim Marianum”. Johanna Standl war ab Februar 1934 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Griesgasse 8, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Die am 19. November 1926 in der Ukraine geborene Hanila Staschko war eine der “Ostarbeiterinnen” des Rüstungsbetriebes. Sie wurde wenige Tage vor der Befreiung Salzburgs erschossen. Sie starb am 1. Mai 1945 an ihren Schussverletzungen im Landeskrankenhaus Salzburg.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Philomena Steinberger wurde am 21. Februar 1896 in München als fünftes von acht Kindern des Ehepaares Johanna und Karl Steinberger geboren. Die Familie lebte ab 1889 in München. Der Vater starb 1905. Daraufhin zog seine verwitwete Frau Johanna Steinberger mit ihren ledigen Töchtern Philomena und Maria nach Salzburg, wo sie 1923 starb. Philomena Steinberger war Bedienstete des Magistrats Salzburg und erkrankte. Durch das Bezirksgericht wurde sie entmündigt und 1925 in die Landesheilanstalt Salzburg eingewiesen. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Markus-Sittikus-Straße 23, 5020 Salzburg
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Eduard Steindler wurde am 21. April 1892 in eine jüdische Familie in Salzburg, Bürmoos, geboren. Seine Eltern waren Kaufleute in Bürmoos. Er heiratete 1923 die in Salzburg geborene Jüdin Else Weinstein. Gemeinsam bekamen sie einen Sohn namens Ernst, welcher am 17. April 1924 zur Welt kam. Das Ehepaar trennte sich 1938 und Else Weinstein und der gemeinsame Sohn Ernst konnten noch im selben Jahr nach England flüchten. Eduard Steindler ging nach der Trennung nach Wien, wo in seinem Akt für den 21. Oktober 1939 in der Polizeimeldekartei der Vermerk “Polen” zu finden ist. Er wurde mit dem ersten Wiener Transport von Jüdinnen*Juden nach Nisko im besetzten Polen gebracht, wo Adolf Eichmanns “Judenreservat” entstehen sollte. Eduard Steindler wurde in Nisko ermordet.

Adresse: Franz-Josef-Straße 5, 5020 Salzburg
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Anton Steininger wurde am 4. März 1902 in Wien geboren. Seine Mutter war die ledige Hilfsarbeiterin Juliana Steiniger, über seinen Vater ist nichts bekannt. Anton Steininger erlernte keinen Beruf und war als Hilfsarbeiter bei den Kraftwerken im Stubachtal beschäftigt. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Im August 1942 befand er sich auf Heimaturlaub im Stubachtal bei seiner Geliebten Kreszentia Gruber. Dort entschloss sich Anton Steininger zur Flucht, also zur Desertion. Dank zahlreicher Fluchthelfenden konnte er sich über zwei Jahre in den Pinzgauer Bergen verstecken. Im Mai 1944 wurde er gefasst, konnte aber erneut flüchten und geriet schlussendlich am 17. August 1944 in die Fänge der Gestapo. Er wurde vor das Kriegsgericht der Division 418 in Salzburg gestellt und am 7. September 1944 zum Tode verurteilt. Anton Steininger wurde auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg hingerichtet. Weder seine Mutter in Wien noch seine Geliebte im Stubachtal erfuhren, was mit Anton Steininger geschah.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Karl Steinocher wurde am 10. Juni 1894 in Krumau im heutigen Tschechien geboren und war von Beruf Zugschaffner. Er war mit Therese, geborene Bruckbauer, verheiratet und das Paar hatte drei Söhne. Die Familie lebte ab 1934 in Salzburg. Karl Steinocher war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Kinderfreunde, des Arbeiter-Turn-und-Sportvereins, der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes bis zum verbot 1934. 1940 stand er im Verdacht, regimekritische Äußerungen gemacht zu haben, das Verfahren wurde aber wieder eingestellt, jedoch verlor er seine Stellung als Fahrmeister. Im Frühjahr 1941 wurde er von der illegalen Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) angeworben. Anfang 1942 wurde das Widerstandsnetzwerk durch einen Gestapo-Spitzel aufgedeckt und Karl Steinocher am 26. Februar 1942 verhaftet. Am 27. November 1942 wurde er zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war in den Zuchthäusern Straubing, Amberg und Hohenasperg bei Ludwigsburg inhaftiert, wo er kurz nach der Befreiung am 16. Mai 1945 an den Haftfolgen starb.

Adresse: Bucklreuthstraße 13, 5020 Salzburg
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Anna Steinwender, geborene Baum, kam am 8. Mai 1858 in Niederlindewiese bei Bad Lindewiese im heutigen Tschechien zur Welt. Ihre Eltern hießen Vincenz und Maria-Anna Baum und sie schlugen sich als Tagelöhner durch. Nach dem Tod der Eltern zog die ledige und mittellose Anna Steinwender nach Hallein, wo sie in der Zigarren- und Tabakfabrik arbeitete und eine Schlafstelle erhielt. 1896 heiratete sie Leopold Steinwender, einen Portier der Tabakfabrik. Die Ehe blieb kinderlos. Die 76-jährige Anna Steinwender wurde ab 20. Februar 1934 dauerhaft Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 18. April 1941 82-jährig nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Lasserstraße 23, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Leonid Stepanow war einer der vier Zwangsarbeiter des Rüstungsbetriebs, welche versucht hatten zu fliehen. Sie wurden im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert. Am 20. August 1943 entschloss man sich dazu, sie im Hof der Rüstungsfabrik zwecks der Abschreckung vor der gesamten Belegschaft am Galgen zu erhängen. So starb auch der am 1. Mai 1922 in Charkow in der Ukraine geborene Leonid Stepanow durch die Gestapo, welche die Hinrichtungen durchführte.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Rosina Stieger, geborene Pitter, kam am 14. Februar 1909 in Bergheim bei Salzburg als Tochter eines Schuhmachers und dessen Ehefrau zur Welt. Sie heiratete einen Glasergehilfen, welcher im Alter von 35 Jahren im November 1930 starb. Die verwitwete Rosina Stieger arbeitete als Hausgehilfin und lebte fortan bei ihren Eltern. Nach dem Tod ihres Mannes hatte Rosina Stieger psychische Probleme. Sie war eine Zeit lang Patientin in der Heilanstalt Niedernhart bei Linz. Am 7. März 1939 wurde sie in die Landesheilanstalt Salzburg stationär eingewiesen. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Thomas-Bernhard-Straße, 5020 Salzburg
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Hildegard Stiegler wurde am 18. August 1908 in Gnigl bei Salzburg geboren. Sie war die älteste Tochter einer Eisenbahnerfamilie. Hildegard Stiegler erlernte keinen Beruf und arbeitete ab 1927 im “Österreichischen Cirinewerk”, welches Politurmittel erzeugte. Ab Oktober 1931 war sie als Patientin stationär in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Bayerhamerstraße 59b, 5020 Salzburg
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Adolf Stiller wurde am 19. November 1888 in Wien geboren und war von Beruf Tischler. Er lebte ab 1913 in Maxglan bei Salzburg und heiratete dort 1915 Anna Wörndl. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Am 23. April 1938 wurde er unter dem NS-Regime in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen und am 19. August 1938 durch einen Gerichtsbeschluss entmündigt. Im Polizeimelderegister der Stadt Salzburg findet sich ein handschriftlicher Vermerk beim Namen Adolf Stillers, der anführt, dass er auf der “Pol. Liste”, also auf der “Polizei-Liste”, welches ein von der Gestapo geführtes Verzeichnis aller Regimegegner enthält, vermerkt ist. Er wurde von der Landesheilanstalt Salzburg am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Stieglstraße 3, 5020 Salzburg
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Eleonora Stöckl wurde am 3. April 1887 in Riedau in Oberösterreich geboren. Sie war ledig und hatte eine Tochter namens Gertrud, welche 1918 in Salzburg zur Welt kam. Eleonore Stöckl konnte keinen Beruf erlernen und war als Dienst- und Kindermädchen in der Stadt Salzburg beschäftigt. Sie war mehrmals in der Landesheilanstalt Salzburg in Behandlung. Im Juni 1931 wurde sie in die Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau eingeliefert. Die Pflegeanstalt wurde von Anna Bertha Königsegg geführt, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Eleonore Stöckl wurde kurz darauf am 21. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Späthgasse 10, 5020 Salzburg
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Viktor Stöckler wurde am 4. Juni 1877 in Braunau am Inn geboren. Er war Hilfsmonteur und lebte mit seiner Partnerin in Maxglan bei Salzburg. Viktor Stöckler war mehrmals in stationärer Behandlung und er wurde im September 1936 in der Pflegeanstalt Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau stationär aufgenommen. Die Pflegeanstalt wurde von Anna Bertha Königsegg geleitet, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge jedoch weg. Viktor Stöckler wurde kurz darauf am 21. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Maxglaner Hauptstraße 73, 5020 Salzburg
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Ernst-Paul Stoiber wurde am 10. Mai 1922 in Salzburg geboren. Er hatte eine jüngere Schwester namens Irmgard. Seine Eltern hießen Franziska und Michael Stoiber. Der Vater war Eisenbahner und Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, der Freien Gewerkschaft und des Republikanischen Schutzbundes bis zu deren Verbot im Februar 1934. Ernst-Paul Stoiber machte eine Tischlerlehre. Er engagierte sich in der illegalen kommunistischen Jugend zusammen mit Franz Ofner und seiner Freundin Rosa Hofmann. Nachdem Franz Ofner im Februar 1941 in die Wehrmacht einberufen wurde, übernahm er die Leitung der Widerstandszelle. Die kommunistische Jugendgruppe Salzburgs sah von Waffengebrauch und Sabotage ab, ihr Ziel sah sie in der Aufklärung junger Menschen über Faschismus und Krieg. Im Rahmen der Aufdeckung der illegalen Widerstandsnetzwerke Anfang 1942 gerieten auch Ofner, Stoiber und Hofmann in die Fänge der Gestapo. Ernst-Paul Stoiber wurde am 17. April 1942 verhaftet und im Polizeigefängnis der Stadt Salzburg festgehalten. Als er am 24. April 1942 zum Verhör in die Gestapozentrale gebracht werden sollte, stürzte er sich aus dem zweiten Stock des Stiegenhauses in die Tiefe. Er überlebte schwer verletzt. Am 2. November 1942 wurde ein “Volksgerichtsprozess” gegen ihn wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” geführt, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Die Hinrichtung erfolgte am 10. Juni 1943 in München-Stadelheim.

Adresse: Fanny-von-Lehnertstraße 6, 5020 Salzburg
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Johann Stojkowitsch wurde am 30.6.1896 in Traisen in Niederösterreich geboren und war von Beruf Pferdehändler. Er hatte eine Lebenspartnerin namens Serafine Adlersburg, welche in damaligen Polizeiberichten als „Zigeunerin” vermerkt war. Während des Nationalsozialismus befanden sich aber weder Johann Stojkowitsch noch seine Partnerin im „Zigeunerlager Maxglan", in welchem Roma und Romnja und Sinti und Sintizze festgehalten und zu Zwangsarbeit gezwungen wurden. Johann Stojkowitsch, welcher auch Stojka genannt wurde, arbeitete nämlich seit 23. Juni 1937 im Betrieb des Josef Noisternigg in Salzburg-Maxglan und hatte dort auch seinen Wohnsitz. Im NS-Regime flüchtete er aus der Stadt Salzburg, vermutlich um der Deportation in ein KZ zu entgehen oder weil er vertrieben wurde. Tatsächlich wurde er aber verhaftet und am 20. April 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau registriert, wo er auch den Tod fand.

Adresse: Innsbrucker Bundesstraße 57, 5020 Salzburg
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Ludwig Stössel wurde am 12. Februar 1883 in Lockenhaus/Léka als drittes von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Berta, geborene Kopfstein, und Leopold Stössel geboren. Die Familie lebte in Graz. Dort wurde er zum Schauspieler ausgebildet. Er spielte vor allem Nebenrollen, aber am Salzburger Stadttheater war er auch als Charakterdarsteller und Regisseur tätig. Er hatte auch Engagements in Königsberg, Breslau und Berlin. Am 2. Juni 1919 heiratete er die Sängerin Eleonore Babette Birn. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 musste er Berlin verlassen und ging nach Wien. Bei den Salzburger Festspielen war er zwischen 1935 und 1937 als Teufel in “Jedermann” zu sehen. Nach dem “Anschluss” im März 1938 ging seine Karriere abrupt zu Ende. Im Juni 1938 flüchtete er mit seiner Frau über die Schweiz nach England und von dort in die USA, wo sie am 13. September 1939 ankamen. In den USA wurde er ein erfolgreicher Filmschauspieler und spielte unter anderem in “Casablanca” (1942) mit. Ludwig Stössel starb am 29. Januar 1973 in Hollywood.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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August Strasser wurde am 22. Juni 1895 in Gnigl bei Salzburg in eine Eisenbahnerfamilie geboren. Er war Hilfsarbeiter von Beruf und Zeit seines Lebens ledig. Im Jahr 1944 wurde er vermutlich aufgrund einer Denunziation wegen seiner sexuellen Orientierung verhaftet. August Strasser wurde ohne gerichtliches Verfahren am 26. August 1944 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert und dort als Homosexueller mit der nationalsozialistischen Zwangskennzeichnung des rosa Winkels registriert. Am 7. Februar 1945 wurde er in Mauthausen ermordet – die offizielle Todesursache lautete “akuter Dickdamrkatarrh, Kreislaufschwäche”.

Adresse: Vogelweiderstraße 93, 5020 Salzburg
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Georg Strasser wurde am 5. März 1887 in Nussdorf am Haunsberg geboren, war verheiratet und hatte fünf Kinder. Strasser diente im Ersten Weltkrieg, wo er schwer verwundet wurde und daher nach Kriegsende seinen erlernten Beruf als Zimmermann nicht mehr ausüben konnte. Daher betrieb er als Kriegsinvalide in St. Pankraz am Haunsberg eine Tabak-Trafik. Während des Austrofaschismus war Strasser in der paramilitärischen “Heimwehr” und der “Vaterländischen Front” (VF) und dadurch an der Verfolgung von “illegalen” Nationalsozialist*innen beteiligt. Nach dem “Anschluss” im März 1938 zählte Georg Strasser zu den Racheopfern, die direkt und ohne gerichtliche Verurteilung in ein Konzentrationslager deportiert wurden - Strasser kam ins KZ Dachau. Am 31. August 1938 wurde er wegen schwerer Krankheit aus dem KZ entlassen. Er kehrte zu seiner Familie zurück und unter den gegebenen Verhältnissen zog die Familie im September 1939 nach Salzburg Itzling. In Itzling war aber der NSDAP-Ortsgruppenleiter Johann Hofer, welcher Georg Strasser nun diversen Schikanen aussetzte. Georg Strasser war aufgrund der Haftfolgen wiederholt in stationärer Behandlung. Am 27. Oktober 1942 starb er an den Folgen der Misshandlungen im Konzentrationslager.

Adresse: Franz-Schubert-Straße 6, 5020 Salzburg
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Anna Stuchly, geboren am 16. Dezember 1872 in Salzburg, war Tochter des jüdischen Ehepaares Karoline, geborene Breuer, und Albert Pollak sowie Schwester von Irma Herz. Ihr Vater gilt als Begründer der jüdischen Gemeinde in Salzburg. Anna war in erster Ehe mit dem Juden Emanuel Fantl und in zweiter Ehe mit dem Katholiken Josef Stuchly verheiratet. Anna leitete eine Zeit lang das Geschäft ihres verstorbenen Vaters. Am 14. Juli 1942 wurde sie von Wien nach Theresienstadt und am 21. September 1942 weiter nach Treblinka deportiert und dort an einem unbekannten Tag ermordet.

Adresse: Rainerstraße 2, 5020 Salzburg
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Julius Stwertka wurde am 7. März 1872 in Wien als Sohn des jüdischen Ehepaares Antonie und Alois Stwertka geboren. Aus einer musikalischen Familie stammend, konnte auch Stwertka, trotz seiner jüdischen Herkunft, Karriere als Geiger machen. So war er beispielsweise Konzertmeister am Hamburger Stadttheater sowie an der Wiener Hofoper, er war Mitglied der Wiener Philharmoniker, Professor am Wiener Konservatorium und an der Musikakademie sowie Geiger im überaus renommierten Rosé-Quartett, mit dem er auch zwei Mal bei den Salzburger Festspielen auftrat. Den “Anschluss” erlebte der Geiger im Ruhestand; im März 1938 vertrieben die Nationalsozialisten sämtliche jüdischen Künstler und Künstlerinnen aus den Orchstern der Staatsoper und der Philharmoniker. Julius Stwerkta, seine Frau Rosa Kohlberg und die beiden Kinder blieben zunächst in Wien und ertrugen die NS-Repressalien. Am 27. August 1942 wurde die gesamte Familie Stwertka ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert; Julius Stwertka starb dort am 17. Dezember 1942, seine Frau und seine beiden Kinder wurden am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie am nächsten Tag vergast wurden.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Wladimir Subota wurde am 1. Januar 1924 in Baschtanka in der Ukraine geboren und 1942 als Zwangsarbeiter nach Salzburg verschleppt. Er musste die Zwangskennzeichnung “OST” auf der linken Brustseite tragen. In Salzburg wurde er im Polizeigefängnis inhaftiert – warum lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren, es liegt aber nahe, dass es sich um einen Fluchtversuch, Arbeitsverweigerung oder “staatsfeindliches Verhalten” gehandelt hat. Die Gestapo ließ einen größeren Sammeltransport “russischer”, zumeist ukrainischer Häftlinge des Polizeigefängnis Salzburgs, in das Konzentrationslager Dachau deportieren. Dort wurde Wladimir Subota am 8. August 1942 als “Schutzhäftling” registriert und am 12. Februar 1945 ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Adalbert Sykyta wurde am 17. Januar 1912 in Gmunden als jüngstes von drei Kindern des Ehepaares Emma und Friedrich Sykyta geboren. Die Mutter lebte zusammen mit ihren drei Söhnen Silvio, Friedrich und Adalbert seit 1925 in Salzburg. Adalbert war als Verkäufer und Handelsangestellter tätig und blieb ledig. Unter dem NS-Regime wurde er gerichtlich entmündigt und am 26. Oktober 1939 in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Membergerstraße 8, 5020 Salzburg
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Fritz Tannenberger wurde am 10. Februar 1897 in Wien geboren. Er stammt aus einer römisch-katholischen Familie, war Zeit seines Lebens ledig und k.u.k. Leutnant mit Kriegsauszeichnung im Ersten Weltkrieg. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er Schauspiel und Gesang und wurde an diversen Bühnen im deutschsprachigen Raum engagiert. Zum ersten Mal gastierte Fritz Tannenberger in Salzburg in der Spielzeit 1934/35.Er war auch Mitglied der Fachschaft Bühne in der Reichtheaterkammer, in welcher alle tätigen Schausteller und Sänger mittels Zwangsmitgliedschaft Teil sein mussten, um arbeiten zu können. Seit 12. Dezember 1939 war er dauerhaft in Salzburg gemeldet. Im März 1940 stellte die Zweigstelle Wien der “Reichsstelle für Sippenforschung” fest, dass Tannenberger angeblich eine jüdische Urgroßmutter hatte. Daraufhin wurde er genauer beobachtet und durch verschiedene Stellen denunziert. In einem Bericht des Gaupersonalamtsleiters steht, dass zwar keine Beweise vorliegen, aber Gerüchte im Umlauf seien, dass der Schauspieler sich politisch kritisch äußern würde. Im Juli 1944 wurde er von der Gestapo Salzburg verhaftet. Am 25. Oktober 1944 starb Fritz Tannenberger an den Folgen der Gestapo-Haft, offiziell jedoch an Diphterie.

Adresse: Makartplatz 2, 5020 Salzburg
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Franz Tannert wurde am 23. August 1885 in Salzburg als Sohn des Ehepaares Therese und Josef Tannert geboren. Sein Vater war Braumeister in der Sternbrauerei. Franz Tannert war Konditor von Beruf. Er war verheiratet, jedoch wurde er 1927 durch das Bezirksgericht Salzburg entmündigt, woraufhin bald darauf die Ehe geschieden wurde. Ab 1934 war er Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Griesgasse 37, 5020 Salzburg
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Angèle Tari wurde am 11. Juli 1924 in Casablanca, welches damals Protektorat Fanzösisch-Marokko war, geboren. Sie wurde im Verlauf des Jahres 1942 nach Marseille und dann weiter nach Salzburg verschleppt, um dort Zwangsarbeit zu verrichten. Sie wurde als “Dienstmädchen” in einem “zuverlässigen” nationalsozialistischen Privathaushalt eingesetzt. Ihre letzte Wohnadresse war in der Schwarzstraße 4, wo mehrere ausländische Frauen ihren Schlafplatz hatten und die akribisch von der Gestapo beobachtet wurden. Angèle Tari starb am 18. April 1944 offiziell durch “Selbstmord”.

Adresse: Schwarzstraße 4, 5020 Salzburg
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Josef Thalhammer wurde am 28. Juli 1902 in Mattsee geboren, war mit Theresia Thalhammer verheirtatet und Vater eines Sohnes, der 1931 auf die Welt kam. Josef Thalhammer war von Beruf Gepäcksträger, die Familie wohnte in Salzburg. Er war bis zum Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei 1934 deren Mitglied und auch in der Gewerkschaft aktiv. Während des NS-Regimes war er Teil der illegalen Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Als die Widerstandsgruppen in Salzburg Anfang 1942 durch einen von der Gestapo eingeschleusten Spitzel aufgedeckt wurden, wurde auch Josef Thalhammer am 8. April 1942 verhaftet. Am 3. März 1943 wurde ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” und “Feindbegünstigung” gegen ihn geführt. Dabei wurde er zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte am 30. Juli 1943 in München-Stadelheim.

Adresse: Kreuzstraße 7, 5020 Salzburg
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Helene Thimig kam am 5. Juni 1889 als erstes von vier Kindern des Ehepaares Fanny und Hugo Thimig in Wien zur Welt. Die Familie pflegte schon früh gute Kontakte zum Theatermacher Max Reinhardt, der Helene Thimig bereits während des Ersten Weltkriegs am Deutschen Theater in Berlin engagierte; hier begann nicht nur eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit, sondern auch ihre Partnerschaft. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland musste Max Reinhardt das Land verlassen; er emigrierte 1936 in die USA, Helene Thimig – mittlerweile Ehefrau Reinhardts – folgte ihm im November 1937. Die im deutschsprachigen Raum überaus bekannte Schauspielerin erhielt in den USA jedoch nur kleinere Filmrollen. Drei Jahre nach Reinhardts Tod kehrte Helene Thimig 1946 nach Österreich zurück. Bis ins hohe Alter auf unterschiedlichen Bühnen aktiv, starb sie am 7. November 1974 in Wien.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Notburga Tiefgraber, geborene Zillner, kam am 18. Juni 1885 in Elsbethen bei Salzburg zur Welt. Sie war verheiratet mit Johann Tiefgraber und gemeinsam hatten sie drei Kinder namens Johann, Notburga und Maria. Die Familie war Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Am 15. November 1939 wurde das Ehepaar Tiefgraber aufgrund ihres Glaubens und der Verweigerung jeglichen Kriegsdienstes verhaftet. Notburga Tiefgraber wurde am 15. März 1940 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert und dort am 22. März 1944 ermordet. Ihr Ehemann Johann Tiefgraber wurde nach der Verhaftung in Salzburg in das KZ Sachsenhausen deportiert und dort am 20. September 1940 freigelassen, woraufhin er zurück nach Salzburg zu seinen Kindern kehren konnte.

Adresse: Aigner Straße 10, 5020 Salzburg
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Friedrich Tischer wurde am 27. Mai 1920 in Salzburg geboren und war das einzige Kind des Ehepaares Anna und Anton Tischer. Anton Tischer war von Beruf Portier, Nachtwächter und Bürodiener. Friedrich Tischer wurde Tischler und 1938 zum Reichsarbeitsdienst (RAD) und 1939 in die Wehrmacht eingezogen. Im August 1944 wurde Friedrich Tischer in das Konzentrationslager Neuengamme deportiert und dort als Häftling registriert. Wie es dazu gekommen ist, lässt sich nicht eindeutig klären. Die Vermutung liegt nahe, dass Friedrich Tischer desertierte oder als “wehrunwürdig” aus der Wehrmacht entlassen wurde. Vom KZ-Neuengamme wurde er in das Außenkommando Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein transferiert und dort im Zuge der “Sonderaktion Wehrmacht” für Zwangsarbeit eingeteilt. Am 13. November 1944 starb er dort. Sein Vater Anton Tischer war zeitgleich in Salzburg wegen “Zersetzung der Wehrkraft” für zwei Monate inhaftiert. Er wurde am 23. Februar 1945 angeklagt und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, aber bereits am 4. Mai 1945 durch US-Truppen befreit. Ob ein Zusammenhang zwischen der Verfolgung des Sohnes und des Vaters besteht, konnte bisher nicht geklärt werden.

Adresse: Königsgässchen 4, 5020 Salzburg
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Franziska Tischler, geborene Neumaier, wurde am 7. Februar 1923 in Stubach bei Uttendorf im Pinzgau geboren. Ihre Mutter hieß Eva Neumaier, über den Vater ist nichts bekannt. Franziska Tischler war selbst verheiratet und bekam zwei Kinder, die 1939 geborene Erika und die 1943 geborene Edith. Franziska Tischler wurde am 17. Juli 1944 in Stubach nahe den Wasserkraftwerken, welche Zwangsarbeiter einsetzte, von der Gestapo Salzburg verhaftet und in das Polizeigefängnis in Salzburg gebracht. Dort wurde sie nicht vor Gericht gestellt – das bedeutet, dass man Franziska Tischler nichts nachweisen konnte, sondern direkt am 13. August 1944 in das Frauen-KZ-Ravensbrück deportiert. Es liegt die Vermutung nahe, dass sie persönliche Verbindungen zu widerständigen Arbeitern der Stubachwerke, die als kriegswichtig galten, unterhielt. Franziska Tischler starb im KZ Ravensbrück.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Viktor Todero wurde am 19. Mai 1891 in Sütto in Ungarn in eine katholische Familie geboren. Er war als Koch tätig und arbeitete ab 30. Oktober 1942 als Küchenchef im Salzburger Rüstungsbetrieb Oberascher, welchen der Nürnberger Friedrich Thomas leitete. Viktor Todero war aufgrund seiner sexuellen Orientierung vorbestraft. Er wurde vom Betriebsführer Friedrich Thomas wegen “widernatürlicher Unzucht” im Februar 1943 angezeigt und durch die Kripo Abteilung K II b in das Polizeigefängnis Salzburg gesperrt. Am 10. März 1943 erging der richterliche Befehl zur Überstellung in das Gefangenenhaus des Landesgerichtes Salzburg, wo er sein Strafverfahren erwarten sollte. Er wurde jedoch nie vor ein Gericht gestellt. Seine Vorbestrafung als Homosexueller sowie eine bedingte Entlassung aus einer “Heil- und Pflegeanstalt” waren ausschlaggebend, dass Viktor Todero in die “Heil- und Pflegeanstalt” Regensburg überstellt wurde. Von dort aus wurde er am 18. März 1944 auf Anordnung der Kripo Regensburg in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Am 23. Juni 1944 wurde er im KZ Mauthausen von der SS “standrechtlich” erschossen.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Der gebürtig aus Parma stammende Arturo Toscanini wurde am 25. März 1867 geboren. Mit der Familie – mit seiner Ehefrau Carla De Martini hatte er drei Kinder – lebte er in Mailand, pendelte aber stets zwischen Europa und Amerika. Die Auswirkungen des Widerstandes gegen den italienischen Faschismus erlebte er am eigenen Leib, als er sich 1931 in Bologna weigerte, die faschistische Hymne zu dirigieren. Neben verbalen Attacken gegen seine Person stellte ihn das Regime unter Hausarrest. Nur zwei Jahre nach dem Hausarrest trat Adolf Hitler an die Macht, was Toscanini dazu veranlasste, den Bayreuther Festspielen abzusagen, da er unter den neuen Machthabern nicht dirigieren wollte. In Österreich, genauer gesagt in Wien, dirigierte der begehrte Künstler im Oktober 1933 und somit in den Anfangstagen des Austrofaschismus. Ein Jahr später erfolgte Toscaninis Premiere bei den Salzburger Festspielen; die beiden Konzerte waren trotz erster Krisenerscheinungen – Juliputsch, “Tausend-Mark-Sperre" sowie Terroranschlägen seitens der österreichischen Nationalsozialisten - äußerst gut besucht. Bis 1937 sollte Toscanini bei den Salzburger Festspielen dirigieren. Eingeplant für die Festspiele 1938, teilte er der Öffentlichkeit jedoch nach der Unterzeichnung des Berchtesgadener Abkommens am 12. Feburar 1938 mit, dass er unter nationalsozialistischer Herrschaft nicht dirigieren würde, was ihm erneut scharfe Anfeindungen einbrachte. Stattdessen trat er im April 1938 in Jerusalem und Tel Aviv auf – aus Solidarität mit vertriebenen Musiker*innen. Diese Geste zeigte er auch bereits im Dezember 1936. Artuto Toscanini starb am 16. Jänner 1957 im US-amerikanischen Exil.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Ambros Tragbauer wurde am 27. November 1902 in Gösel im Lavanttal geboren. Seine Mutter war die ledige Haushaltsgehilfin Daphrose Tragbauer. Ambros Tragbauer erlernte keinen Beruf und schlug sich unter anderem als Gärtnergehilfe und Eisenbahnarbeiter durch. Anfang der 1930er Jahre hatte er einen Arbeitsunfall und war danach eine Zeit lang arbeitslos. Er geriet aufgrund der prekären Lebensumstände mehrmals in Konflikt mit dem Gesetz und hatte mehrere Vorstrafen. Ab 1933 war er verheiratet und in St. Andrä als Gemeindediener bedienstet. Am 26. Juli 1943 wurde er in die Wehrmacht einberufen und in die Anton-Wallner-Kaserne nach Saalfelden gebracht, um dort wehrtauglich gemacht zu werden. Wegen seines schlechten gesundheitlichen Zustandes durfte er einen 14-tätigen Erholungsurlaub zuhause machen und sich am 10. November wieder in der Kaserne einfinden. Dazu kam es nicht, da er sich wiederholt krankmeldete und über die Fälschung von Dokumenten und Fluchtfahrten der Wehrmacht zu entziehen versuchte. Am 23. April 1944 wurde er festgenommen. Am 11. Mai 1944 wurde er vom Kriegsgericht der Division 418 in Salzburg als “asozial” geächtet und wegen “Fahnenflucht” zum Tode verurteilt. Am 8. Juni 1944 wurde Ambros Tragbauer im München-Stadlheim geköpft.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Rosa Traintinger wurde am 5. August 1900 in Bergheim bei Salzburg als siebtes von acht Kindern des Ehepaares Anna und Johann Traintinger geboren. Ihre Eltern waren Bauern in Bergheim. Rosa Traintinger war krank und konnte nur zeitweise als Dienstmagd in Hallwang und Gnigl arbeiten. Sie war Pflegling im Gnigler St. Anna-Spital und ab Mai 1935 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Grazer Bundesstraße 3, 5020 Salzburg
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Theresia Trenke, geborene Forstner, kam am 22. September 1876 in Schörfling bei Vöcklabruck zur Welt. Sie war mit einem Eisenbahner namens Josef Trenke verheiratet und Mutter zweier Söhne namens Adolf und Josef. 1937 kam Theresia Trenke erstmals in stationäre Behandlung. Ab 1940 war sie Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Nach ihrem Tod wurde in der Landeszeitung eine Todesanzeige geschalten mit dem Hinweis, dass in der Pfarre Gnigl eine Messe für die Verstorbene gelesen werden würde. Die Messe las Pfarrer Franz Dürnberger, was er auch für den hingerichteten Widerstandskämpfer Anton Schubert tat, weswegen er in das KZ Dachau deportiert wurde.

Adresse: Schillinghofstraße 6, 5020 Salzburg
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Baldur Dagobert Tüchler wurde am 28. Dezember 1941 in Salzburg geboren. Seine Mutter hieß Gisela Tüchler. Sie wurde am 27. November 1920 in Jagenbach bei Zwettl geboren und ist im Jahr 2000 in Bregenz verstorben. Von Beruf war sie Küchenhilfe. Baldur Dagoberts Vater war unbekannt. Gemeinsam wohnte die junge Mutter mit ihrem Sohn im NS-Mütterheim in der Stadt Salzburg. Danach war Baldur Dagobert zur Pflege bei der Familie Wiesinger untergebracht, welche monatliche Unterhaltszahlungen bekam. Eine Adoption des Kindes scheiterte, da der sogenannte “Ariernachweis” nicht erbracht werden konnte. Da die Mutter nach einer Zeit nicht mehr für den Unterhalt aufkommen konnte, verschwand sie. Sie wurde am 3. September 1942 wegen Arbeitsvertragsbruch verhaftet. Am 4. August bot der Bräutigam, welcher nicht der Vater des Kindes war, der Mutter an, für die Unterhaltskosten aufzukommen. Trotzdem wurde Baldur Dagobert am 17. September 1942 nach Eglfing-Haar bei München gebracht. Dort starb er am 28. Oktober 1942. Das Kleinkind wurde dort begraben.

Adresse: Dornberggasse 15, 5020 Salzburg
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Regina Turek wurde am 8. September 1940 in Salzburg geboren. Sie befand sich ab dem 7. Februar 1942 im städtischen Kinderheim Mülln. Von dort wurde sie durch das Gesundheitsamt Salzburg in die “Heil- und Pflegeanstalt Am Spiegelgrund” eingewiesen. Am 13. März 1942 wurde sie dort im Pavillon 15 aufgenommen und am 15. März 1942 durch Dr. Heinrich Gross untersucht. Am 26. März 1942 wurde sie ermordet. Die offizielle Todesursache lautete “Lungenentzündung”.

Adresse: Bärengässchen 6, 5020 Salzburg
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Eugene Vadon wurde am 9. Oktober 1921 im französischen Ort Saint-Victor-sur-Rhins geboren, war ledig und Hilfsarbeiter. Er gelangte von Vichy, der Hauptstadt des Regimes unter Marschall Philippe Pétain, nach Salzburg und wurde als Zwangsarbeiter im Reichsbahnlager eingesetzt. Er musste am Rangierbahnhof in Gnigl arbeiten und wurde dort 21-jährig am 8. Mai 1943 von einem rangierenden Zug erwischt und getötet.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Franziska van Alderwerelt wurde am 27. April 1871 als Franziska Schindler in eine jüdische Familie in Mähren geboren. Am 11. Juni 1895 heiratete sie in Wien den aus Brügge in Flandern stammenden Schriftsteller Georges van Alderwerelt. Kurz darauf konvertierte sie zum katholischen Glauben und das Paar heiratete auch kirchlich. Franziska Baronin van Alderwerelt war eine gefragte Konzertsängerin und hatte Engagements in Wien. Das Ehepaar logierte abwechselnd in Salzburg und Gastein nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Georges van Alderwerelt starb am 24. September 1924 in Salzburg. Im Nationalsozialismus lebte Franziska zunächst in Baden bei Wien und seit Beginn 1942 in einer “Sammelwohnung” in Wien-Leopoldstadt. Die letzte Wohnadresse war im Kloster der Karmelitinnen, von wo aus über 70 katholisch konvertierte Jüdinnen und Juden deportiert wurden. Darunter auch aus Salzburg Rudolf Erich Müller und Helene von Taussig. Franziska van Alderwerelt wurde am 13. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 12. August 1943 ermordet.

Adresse: Max-Ott-Platz 4, 5020 Salzburg
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Federica Verschleisser ist die Tochter des jüdischen Ehepaares Adolfo und Regine Verschleisser und wurde am 8. September 1899 im damaligen Kronland Galizien geboren. Zusammen mit ihren Eltern zog die Familie in die kroatische Küstenstadt Pula. Nachdem das Gebiet durch das faschistische Italien annektiert wurde, wurden auch Jüdinnen und Juden Opfer gezielter Verfolgung. Seit September 1943 befand sich in Pula eine Außenstelle der “Operationszone Adriatisches Küstenland”, welche von Triest aus von Odilo Globocnik geleitet wurde. Federica Verschleisser kam zusammen mit ihrer Mutter Regine in das Polizeigefängnis Salzburg und wurde von hier aus am 28. November 1943 weiter nach Auschwitz deportiert, wo sie am 29. Dezember 1943 den Tod fand.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Regine Verschleisser wurde am 25. März 1879 in eine jüdische Familie im österreichischen Kronland Galizien geboren. Sie war mit Adolfo Verschleisser, welcher am 10. Mai 1872 in Lwiw geboren wurde, verheiratet. Gemeinsam bekamen sie eine Tochter namens Federica, der am 8. September 1899 im Geburtsort der Mutter zur Welt kam. Die Familie lebte gemeinsam in der kroatischen Küstenstadt Pula, auch nachdem Italien das Gebiet annektierte. Seit September 1943 befand sich in Pula eine Außenstelle der “Operationszone Adriatisches Küstenland”, welche von Triest aus durch Odilo Globocnik geleitet wurde. Regine Verschleisser kam zusammen mit ihrer Tochter Federica in das Polizeigefängnis Salzburg und wurde von hier aus am 28. November 1943 weiter nach Auschwitz deportiert. Regine Verschleisser wurde am 27. Dezember 1943 in Auschwitz ermordet.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Anna Vitzthum wurde am 18. Juni 1900 in Pfaffstätt in Oberösterreich geboren. Sie war als Dienstmädchen bei der Familie Gerber in Salzburg beschäftigt. Sie war mehrmals in stationärer Behandlung und ab Februar 1939 Patientin der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 18. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Krotachgasse 2, 5020 Salzburg
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Karl Vogl wurde am 4. August 1894 in Gnigl bei Salzburg geboren. Er war von Beruf Fleischhauer und Viehhändler. Er war verheiratet und hatte einen Sohn namens Karl. Karl Vogl Senior war ab 28. Januar 1938 stationär Patient der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Sein Sohn Karl übernahm die Patenschaft für den “Stolperstein” seines Vaters und war bei der Verlegung anwesend.

Adresse: Innsbrucker Bundesstraße 21, 5020 Salzburg
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Auguste Volkmann, née Tengler, wurde am 9. März 1899 in Salzburg geboren. Sie war mit einem Realschulprofessor verheiratet und hatte zwei Söhne. Ab 1936 war Auguste Volkmann in stationärer Behandlung und wurde durch das Bezirksgericht entmündigt. Im Jahr 1940 wurde ihre Ehe geschieden, ihr Mann heiratete später erneut. Auguste Volkmann wurde am 21. Mai 1941 von der Landesheilanstalt Salzburg nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Müllner Hauptstraße 2, 5020 Salzburg
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Sossie Wagen wurde in eine jüdische Familie in Russland am 14.4.1897 geboren. Sie heiratete Witthold David Wagen in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und gemeinsam lebten sie ab 1918 in Salzburg. Nach dem Novemberpogrom vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Witthold David Wagen als einer von 26 Männern verhaftet und als „Schutzhäftling” in das KZ Dachau deportiert. Er wurde in den folgenden Wochen wieder freigelassen, unter der Bedingung, das Land sofort verlassen zu müssen. Sossie und Witthold David Wagner bekamen aber kein Visum und blieben in Salzburg. Sie wurden am 6. März 1940 nach Wien abgeschoben. Am 17.7.1942 wurden sie von dort in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.

Adresse: Ernest-Thun-Straße 7, 5020 Salzburg
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Witthold David Wagen wurde am 16.3.1893 in Lviv (Lemberg) geboren. Er heiratete Sossie Wagen in der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und gemeinsam lebten sie ab 1918 in Salzburg. Nach dem Novemberpogrom vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Witthold David Wagen als einer von 26 Männern als „Schutzhäftling” verhaftet und in das KZ Dachau deportiert. Er wurde in den folgenden Wochen wieder freigelassen, unter der Bedingung, das Land sofort verlassen zu müssen. Sossie und Witthold David Wagner bekamen aber kein Visum und blieben in Salzburg. Sie wurden am 6. März 1940 nach Wien abgeschoben. Am 17.7.1942 wurden sie von dort in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.

Adresse: Ernest-Thun-Straße 7, 5020 Salzburg
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Johann Wagner wurde am 14. Mai 1892 in Kirchschlag bei Krumau im heutigen Tschechien geboren. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Die Familie lebte in Salzburg. Johann Wagner war von Beruf Bäcker und arbeitete in den sozialdemokratischen Lebensmittelwerken Union. Er war außerdem Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Republikanischen Schutzbundes sowie dessen Bezirksleiter. Als im Februar 1934 in Linz Kämpfe gegen die austrofaschistische Diktatur ausbrachen, wurden in Salzburg hohe Funktionäre des Republikanischen Schutzbundes präventiv verhaftet. So wurde auch Johann Wagner für drei Monate eingesperrt. Unter dem NS-Regime galt er als politisch belastet und wurde observiert. Johann Wagner war Mitglied des illegalen Widerstandsnetzwerkes der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ). Das Widerstandsnetzwerk des RSÖ wurde Anfang 1942 durch einen Spitzel der Gestapo infiltriert und aufgedeckt. Johann Wagner wurde an seinem Arbeitsplatz am 21. März 1943 verhaftet und am 8. Oktober 1943 am Landesgericht Salzburg zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er starb in der Haft am 6. Juni 1944.

Adresse: Plainstraße 5, 5020 Salzburg
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Anna Maria Wahl wurde am 9. Juni 1872 in Salzburg als zweites von drei Kindern des Ehepaares Maria, geborene Zeller, und Alfred Wahl geboren. Ihr Vater war Inhaber des “Café Zeller” in der Stadt, verstarb jedoch bereits früh. Die Mutter Maria Wahl kam aus einer prominenten Salzburger Kaufmanns- und Fabrikantenfamilie. Anna Maria Wahl blieb Zeit ihres Lebens ledig und war als Schriftstellerin und Journalistin tätig. So schrieb sie beispielsweise mehrere Artikel über “Volkskunst”. Ihre Mutter starb im Alter von 92 Jahren am 25. Februar 1933, wodurch Anna Maria Wahl ihre engste und wichtigste Bezugsperson verlor. Wahl war daraufhin mehrmals wegen psychischen Problemen in stationärer Behandlung. So kam sie im Dezember 1934 dauerhaft als Patientin in die Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 21. Mai nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Hubert-Sattler-Gasse 7, 5020 Salzburg
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Siegfried Walcher wurde am 7. April 1918 in Westendorf bei Kitzbühel geboren. Seine Eltern hießen Elisabeth, geborene Krimbacher und August Walcher. Sein Vater August Walcher war Unteroffizier in der k.u.k. Armee und nach dem Ende der Monarchie in der Militärverwaltung der Stadt Salzburg tätig. Ab 1925 war Siegfried Walcher im Konradinum in Eugendorf bei Salzburg und im Caritasdorf St. Anton in Bruck an der Glocknerstraße zur Pflege. Nach dem “Anschluss” 1938 wurde er nach Mariathal bei Kramsach in Tirol verlegt. Dokumentiert ist auch, dass er von der Landesheilanstalt Salzburg am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet wurde. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Bucklreuthstraße 12, 5020 Salzburg
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Die renommierte Wiener Schauspielerin Marianne Walla wurde am 9. April 1905 geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung am Reinhardt-Seminar im Schloss Schönbrunn und konnte ihr Talent bereits im Sommer 1930 bei einer Aufführung von Shakespeares “Was ihr wollt” im Schlosstheater Schönbrunn unter Beweis stellen. Das Stück führte das Ensemble, in dem sie war, anschließend bei den Salzburger Festspielen auf. Trotz ihres Könnens, auf das auch die Kritiker aufmerksam wurden, war ihre Karriere bei den Festspielen etwas unerwartet. Denn die Schauspielerin Lili Darvas verließ Salzburg nach einem Disput mit Reinhardt; an ihrer statt durfte Marianne Walla, zu diesem Zeitpunkt noch Schauspielschülerin, Ende August 1930 im “Jedermann” als die “Guten Werke” mitspielen. Im darauffolgenden Jahr schloss sie ihre Ausbildung am Reinhardt-Seminar ab und erhielt unmittelbar danach eine Rolle im “Jedermann” für die Festspielsaison 1931. Marianna Walla sollte bis 1937 bei den Salzburger Festspielen engagiert bleiben. Heute geht man davon aus, dass Walla, die in Wien wohnhaft war, Österreich nach dem “Anschluss” aus politischen Gründen verlassen musste. Die Flucht gelang ihr jedenfalls im November 1938. Sie floh über die Schweiz nach England, wo sie Mitglied der Exilorganisation “Austrian Centre” wurde und das Kabarett “Laterndl” unterhielt. Marianne Walla starb 1980 in Schottland.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Lothar Wallerstein wurde am 6. November 1882 als fünftes von sechs Kindern einer jüdischen Familie in Prag geboren. So wie vier seiner Geschwister strebte auch Lothar eine Karriere als Musiker an. Auf Wunsch des Vaters, bei dem er auch Klavierunterricht nahm, studierte er zunächst jedoch Medizin. Erst nach dem Tod des Vaters 1906 begann er eine Meisterklasse am Konservatorium in Genf zu besuchen. 1910 wurde Wallerstein Korrepetitor in Dresden. Nur kurze Zeit später avancierte er zum Kapellmeister und Oberregisseur am Stadttheater von Posen. Nach dem Ersten Weltkrieg, Wallerstein diente als Militärarzt, machte er sich einen Namen als Opernregisseur in Duisburg und Frankfurt am Main. In den zwanziger Jahren gastierte er auch immer wieder in Wien, wo er später Oberregisseur an der Staatsoper werden sollte. 1926 folgte ein Engagement bei den Salzburger Festspielen, die er insgesamt zwölf Mal als Opernregisseur begleiten sollte. Unmittelbar nach dem “Anschluss” wurde Wallerstein aus der Wiener Staatsoper vertrieben. Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten hielt er sich kurzzeitig in den Niederlanden auf, anschließend in Portugal, im August 1941 schließlich in den USA. Die US-Staatsbürgerschaft erhielt er im November 1945. Wallersteins Mutter erlebte den NS-Terror nicht mehr, da sie bereits 1930 verstorben war, seine Geschwister wurden alle während der NS-Zeit ermordet. Lothar Wallerstein starb am 13. November 1949 in New Orleans.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Christian Wallinger wurde am 7. Januar 1910 in Aigen bei Salzburg geboren. Seine Mutter war als Wirtschafterin auf einem Gut tätig, sein Vater verstarb bereits früh. Er wuchs bei seiner älteren Schwester Rosa auf, die Ehefrau eines Eisenbahners war. Christian konnte aufgrund einer Erkrankung keinen Beruf erlernen. Ab April 1932 war er dauerhaft Patient in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Seine Schwester überstand die Terrorjahre und gab in einem Protokoll der Bundespolizeidirektion aus dem Jahr 1946 folgendes an: “Einige Tage vor seiner Abschiebung machte mich mein Bruder Christian gelegentlich eines Besuches in der Anstalt aufmerksam, dass in nächster Zeit Geisteskranke, aber nur schwere Fälle, von dort abgeschoben werden sollen. Von diesen abscheulichen Vorhaben ahnte er zur damaligen Zeit nichts. Als ich von der Abschiebung Kenntnis erhalten habe, begab ich mich sofort zum damaligen Anstaltsleiter Dr. Leo Wolfer, welchem ich über die eigenmächtige Verbringung schwere Vorwürfe machte. Dr. Wolfer suchte sich hierüber damit zu rechtfertigen, dass er nur im Auftrag von Berlin gehandelt hätte und ihm wäre in dieser Hinsicht kein Einwenden zugestanden, und schließlich drohte er mir, falls ich mich nicht beruhigen sollte, ich ebenfalls in der Anstalt interniert werden müsste”.

Adresse: Gaisbergstraße 33, 5020 Salzburg
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Josef Wallis wurde am 27. Jänner 1889 in Bruck an der Mur in der Steiermark geboren und war von Beruf Maler und Anstreicher. Er zog 1939 von Graz nach Salzburg und lebte im selben Haus wie das Ehepaar Micheler. Die drei wurden von Nachbarn wegen angeblich regelmäßigen Hörens der deutschen Radiosendung der BBC London denunziert und am 2. November 1943 verhaftet. Bei der Festnahme machten die Betroffenen angeblich gegenüber den Gestapo-Beamten Aussagen wie: „Ihr könnt mich am Arsch lecken!” oder „Die Eier ess ich noch schnell weg, sonst fresst ihr selbst die Eier auf!”. Josef Wallis soll zusätzlich in der Öffentlichkeit wiederholt „wehrkraftzersetzende” Äußerungen über den Kriegsverlauf gemacht haben. Am 18. April 1944 wurde das Verfahren wegen „Verbrechen der Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung” gegen Josef Wallis geführt. Dabei wurde er zum Tode verurteilt und am 5. Juni 1944 in Brandenburg-Görden geköpft.

Adresse: Linzer Bundesstraße 58, 5020 Salzburg
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Aloisia Wallmann wurde am 16. Juni 1912 im Salzburger Stadtteil Gnigl als Tochter des Ehepaares Georg und Aloisa Wallmann geboren. Sie blieb ledig und konnte aus gesundheitlichen Gründen keinen Beruf erlernen, weshalb sie bereits am 17. März 1938 in der Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen wurde. Am 18. April 1941 deportierte man sie gemeinsam mit 29 anderen Personen nach Hartheim, wo sie ermordet wurde. Neben dem Stolperstein in Salzburg erinnert auch das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in der Pinzgauer Gemeinde Bruck an Aloisia Wallmann. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Eichstraße 43, 5020 Salzburg
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Die jüdische Regisseurin, Tänzerin und Choreografin Margarete Wallmann wurde am 22. Juni 1904 in Berlin geboren. Ihr Tanzensemble “Tänzer-Kollektiv” wurde auf Empfehlung des renommierten Dirigenten Bruno Walter eingeladen, an Aufführungen der Salzburger Festspiele mitzuwirken. Ihre moderne Choreografie fand durchaus Anerkennung bei der Kritik. Die Berliner Künstlerin wurde schließlich Ballettchefin an der Wiener Staatsoper.1934 heiratete sie Hugo Burghauser, der zu dieser Zeit Vorstand der Wiener Philharmoniker war. Die Ehe hielt aber nur bis zum Februar 1939. Beide hatten Wien zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten ging Hugo Burghauser nach Nordamerika, Wallmann nach Buenos Aires. Während ihre Schwester die NS-Zeit überlebte, wurde der Vater im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet. Die Mutter starb nur wenige Wochen nach der Befreiung im Mai 1945 an den Haftfolgen. Margarete – später Margarita – Wallmann wurde argentinische Staatsbürgerin und hatte als Regisseurin Engagements in Mailand, Rom, Paris, New York, Berlin und auch in Monaco, wo sie am 2. Mai 1992 starb.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Als Kind des jüdischen Ehepaares Josef und Johanna Schlesinger wurde Bruno Walter am 15. September 1876 in Berlin geboren. 1901 wurde Schlesinger – als Pianist und Kapellmeister nannte er sich jedoch im Nachnamen Walter – von Gustav Mahler an die Wiener Hofoper geholt. Zehn Jahre später erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft und ersetzte seinen eigentlichen Nachnamen nun offiziell mit Walter. 1933 entstand der Salzburgbezug Walters, als sein Bühnenwerk “Tristan und Isolde” zum ersten Mal bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurden. Die Festspiele der Mozartstadt sollte er in den darauffolgenden Jahren des Öfteren begleiten. Zwar wurde zu Beginn des Jahres 1938 sein Vertrag an der Wiener Staatsoper verlängert, und auch Pläne für die Festspiele in Salzburg 1938 lagen schon vor, diese wurden aber aufgrund des “Anschlusses” nicht mehr in die Tat umgesetzt. Bruno Walter flüchtete nach Kriegsbeginn in die USA, wo sie am 9. November 1939 ankamen. Seine Frau starb 1945, ein Jahr später erhielt Walter die US-Staatsbürgerschaft. Nach dem Ende der NS-Terrorherrschaft dirigierte er sieben Konzerte der Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen. Bruno Walter starb am 17. Februar 1962 in Beverly Hills.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Franz Waltl wurde am 6. März 1919 in Molzbichl bei Spittal an der Drau geboren. Seine Eltern hießen Maria und Franz Waltl und sein Vater verstarb bereits 1930. Mutter und Sohn zogen nach Kaprun bei Zell am See um dort Beschäftigung zu finden. Franz Waltl erlernte keinen Beruf und war als Hilfsarbeiter und Bergführer in Kaprun beschäftigt. Er heiratete 1940 Antonia Hardtmann. Aus der Ehe gingen Paula und Ferdinand hervor. Franz Waltl wurde in die Wehrmacht eingezogen und war als Soldat des Gebirgsjäger-Ersatz-Regiments 137 in der Kaserne Glasenbach bei Salzburg stationiert. Leider finden sich viele Lücken in seiner Biografie, überliefert ist aber, dass er wegen “Fahnenflucht”, also Desertion, am 11. März 1943 in Freiburg im Breisgau am Oberrhein erschossen wurde.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Josef Wartinger wurde am 6. Februar 1897 in Kirchberg-Thening bei Linz geboren, war verheiratet und lebte in der Stadt Salzburg. Er war von Beruf Maurerpolier und bis zum Verbot 1934 Leiter des Republikanischen Schutzbundes von Itzling, Funktionär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Freien Gewerkschaft. Nach dem Verbot der Partei 1934 verlagerten sich die Aktivitäten vieler Funktionär*innen mittels der illegalen Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) in den Untergrund. Wartinger war Mitglied der RSÖ. Unter dem NS-Regime war Josef Wartinger darüber hinaus Teil der Widerstandsbewegung der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Als das Widerstandsnetzwerk Anfang 1942 von einem Spitzel der Gestapo aufgedeckt wurde, verhaftete man am 10. Februar 1942 auch Josef Wartinger. Am 3. März 1943 kam es zum Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” und “Feindbegünstigung” und er wurde zum Tode verurteilt. Josef Wartinger wurde am 30. Juli 1943 in München-Stadelheim geköpft.

Adresse: Muhrgasse 11, 5020 Salzburg
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Die Salzburger Firma “Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als “kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus besetzen Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung “OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Wasil Wasilenko wurde am 8. Mai 1918 in Kiew in der Ukraine geboren und zu Zwangsarbeit nach Salzburg verschleppt. Er wurde eine Zeit lang im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert und am 4. September 1943 in das Konzentrationslager Dachau überstellt, wo er als “Schutzhäftling R”, also als “Russe” registriert wurde. Er starb im KZ Dachau am 22. September 1944.

Adresse: Söllheimer Straße 16, 5020 Salzburg
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Heinrich Weber wurde am 10. September 1889 in St. Gilgen geboren und lebte seit 1924 zusammen mit seiner verwitweten Schwester Marie in Salzburg. Er war von Beruf Hilfsarbeiter und nebenbei Unterhaltungskünstler und Komiker. Heinrich Weber war aufgrund des §129 I b wegen seiner sexuellen Orientierung vorbestraft. Weber lebte in einer Partnerschaft mit einem 1901 geborenem Musiker. Beide wurden zu Beginn des Jahres 1940 vermutlich denunziert und anschließed verhaftet und strafrechtlich verfolgt. Heinrich Weber wurde am 29. April 1940 zu 18 Monate schwerem Kerker verurteilt. Er versuchte noch Einspruch gegen das Urteil zu erwirken, was aber abgelehnt wurde. Er wurde am 3. Mai 1940 in die Strafanstalt Garsten bei Steyr geschickt, um dort seine Strafe zu verbüßen. Am 10. Oktober 1940 wurde er in das Strafgefangenenlager Rodgau-Dieburg in Hessen verlegt und am 16. Januar 1941 zurück in die Strafanstalt Garsten geschickt. Nach der Verbüßung seiner 18-monatigen Haftzeit wurde er durch die Kripo oder Gestapo in “Vorbeugungshaft” genommen und am 28. August 1941 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er den grünen Winkel als Zwangskennzeichnung tragen musste. Heinrich Weber befand sich unter den 100 kranken und nicht mehr arbeitsfähigen Häftlingen, welche am 2. März 1942 mit der Tarnbezeichnung “Invalidentransport” nach Hartheim bei Linz transferiert wurden, um dort vergast zu werden. Heinrich Webers Partner überlebte den Nationalsozialismus, hatte aber keinen Anspruch auf Opferfürsorge, weil Homosexuelle im befreiten Österreich nicht als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden.

Adresse: Linzer Gasse 24, 5020 Salzburg
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Anna Wegscheider, geborene Hochgründler, kam am 24. September 1904 in Zell bei Kufstein zur Welt. Sie war verheiratet mit Josef Wegscheider und sie hatten gemeinsam zwei Töchter namens Gertrude und Elisabeth. Die Familie lebte in Salzburg, wo Josef Wegscheider als Schuhmacher tätig war und wo sie Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas waren. Josef Wegscheider verweigerte 1939 den Kriegsdienst und wurde am 26. September 1939 in Glanegg bei Salzburg auf einem Militärschießplatz hingerichtet. Anna Wegscheider wurde nach dem Begräbnis ihres Mannes, bei welchem über 150 Personen anwesend waren und sich nicht durch die Gestapo einschüchtern haben lassen, von der Gestapo verhaftet und am 28. Dezember 1939 mit anderen Zeuginnen Jehovas vom Polizeigefängnis Salzburg in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Im KZ Ravensbrück sollte Anna Wegscheider Zwangsarbeit in einer Rüstungsfirma verrichten, was sie aber verweigerte. Sie wurde im Zuge der “Sonderbehandlung 14f13” in der Tötungsanstalt Bernburg an der Saale vergast. Der 8. Juni 1942 gilt als ihr offizielles Todesdatum.

Adresse: Landstraße 15, 5020 Salzburg
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Josef Wegscheider wurde am 28. September 1897 in Pobersach bei Villach geboren und war von Beruf Schuhmacher in Salzburg. Er war verheiratet mit Anna, geborene Hochgründler, und gemeinsam hatten sie zwei Töchter namens Gertrude und Elisabeth. Die Familie war Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas. 1938 verweigerte Josef Wegscheider bereits den Wehrdienst aus Glaubensgründen und wurde zu acht Monaten Gefängnisstrafe verurteilt, welche er bis Mai 1939 im Wehrmachtsgefängnis Germersheim am Rhein verbüßte. Als er zu Beginn des Krieges im Spätsommer 1939 zur Wehrmacht einberufen wurde, verweigerte er den Dienst erneut aus Glaubensgründen und wurde zusammen mit Johann Pichler am 26. September 1939 in Glanegg bei Salzburg am Militärschießplatz hingerichtet. Die Hinrichtung ging nicht ohne Komplikationen vonstatten, da Johann Pichler und Josef Wegscheider erklärten, dass es unnötig sei, ihnen die Augen zu verbinden, was trotzdem geschah. Als der Schussbefehl gegeben wurde, weigerten sich die anwesenden Soldaten zu schießen. Erst nach nochmaliger Aufforderung und der Androhung von Strafen wurden die beiden Zeugen Jehovas erschossen. Beim Begräbnis von Josef Wegscheider am 28. September 1939 waren über 150 Personen anwesend, um ihre Trauer und Anteilnahme zu bekunden. Sie ließen sich auch nicht von der Gestapo aufhalten, die versuchte in das Begräbnis einzugreifen. Diese Komplikationen führte dazu, dass fortan die meisten Hinrichtungen in deutsche Strafgefängnisse verlegt wurden. Seine Ehefrau Anna Wegscheider wurde in das KZ Ravensbrück deportiert und später in der NS-Tötungsanstalt Bernburg an der Saale vergast.

Adresse: Landstraße 15, 5020 Salzburg
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Angela Weil wurde am 19. April 1895 in eine jüdische Prager Familie geboren. Ihre Eltern hießen Josefine und Ignaz Röderer und ihr Vater war als Kaufmann in Prag tätig. Angela Weil heiratete Franz Weil, welcher im Ersten Weltkrieg gedient und an der Prager Universität Physik studiert hatte. Sie bekamen zwei Kinder, Lore, geboren am 18. April 1925 und Herbert, geboren am 4. Mai 1930. Die Familie lebte in der damals deutschen Stadt Dessau. In Dessau befand sich auch die Filmfabrik Agfa des Industriekonzerns I.G.Farben, für welche Franz Weil tätig war. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurden jüdische Familien gezielt Opfer von Repressalien und Diskriminierung. Angela ging zusammen mit ihren beiden Kindern 1935 nach Salzburg, während Franz vorerst in Dessau blieb. Angela Weil vermerkte auch in ihrem Meldeschein in Salzburg, dass sie kein Religionsbekenntnis besaß. Bis zum “Anschluss” 1938 konnte Angela Weil mit ihren beiden Kindern sicher in Salzburg leben. Im August 1938 verließ sie mit ihren Kindern Salzburg jedoch und ging nach Amsterdam, wohin auch Franz Weil nachkam. Er verließ aber Amsterdam kurz darauf, um in England Arbeit und Unterkunft für sich und seine Familie zu finden. Im Mai 1940 besetzte das NS-Regime jedoch die Niederlande und durchkreuzte somit den Plan der Familie Weil. Im Jahr 1941 schickte Angela Weil ihre beiden Kinder mithilfe des jüdischen Kinderhilfswerkes in Schulen in der niederländischen Provinz, um dort der Verfolgung zu entgehen. Tatsächlich überlebten beide den Nationalsozialismus. Angela selbst versuchte in München Zuflucht zu finden, wurde aber unter ungeklärten Umständen von der Polizei verhaftet. Sie wurde ins sogenannte “Judenlager” bei Milbertshofen verschleppt und von dort aus am 4. April 1942 in das Ghetto Piaski bei Lublin deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Adresse: Nonntaler Hauptstraße 1, 5020 Salzburg
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Camill Weil wurde am 2. März 1885 in die jüdische Familie Ludmilla und David Weil in Prag geboren. In Prag absolvierte Camill Weil die Technische Hochschule und war danach im Dienst der k.u.k. Österreichischen Staatsbahnen tätig. 1929 wurde er als Oberbaurat nach Salzburg versetzt. Seit 1909 war Camill Weil mit Hilde Klein, einer Jüdin aus Prag, verheiratet und gemeinsam hatten sie zwei Kinder namens Gerda und Ilse. Die Ehe zwischen Hilde und Camill wurde geschieden und er heiratete erneut in der Stadt Salzburg eine Katholikin namens Therese. Camill Weil war einer der 26 Männer, die während des Novemberpogroms in Salzburg verhaftet und am 12. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau deportiert wurden. Im selben Monat kam Camill Weil dort frei mit der Bedingung, das Deutsche Reich umgehend zu verlassen. Die Familie Weil musste ihr Haus am Josef-Mayburger-Kai 8 zugunsten eines “Hauptschriftleiters” der NS-Propaganda verlassen und konnte noch bis Anfang Dezember 1939 bei Freunden unterkommen. Am 6. Dezember 1939 meldete sich das Ehepaar Weil in Salzburg ab und ging nach Stockholm. Camill Weil starb am 23. Juni 1943 in Stockholm. Seine beiden Töchter Gerda und Ilse, als auch seine geschiedene Frau Hilde konnten das nationalsozialistische Regime überleben.

Adresse: Josef-Mayburger-Kai 8, 5020 Salzburg
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Alfred Weingartner wurde am 17. Januar 1930 in Braunau am Inn geboren. Seine Eltern hießen Franz und Rosa Weingartner. Seine ersten sechs Lebensjahre verbrachte er bei seiner Mutter, dann wurde er von 1936 bis 1940 in einer Pflegeanstalt in Stadl-Paura und anschließend lebte er wieder bei seiner Mutter in der Stadt Salzburg. Alfred Weingartner ging, wie alle anderen Kinder auch, zur Schule, wo seine Schulleistungen im Bereich Rechnen gut waren und im Bereich Lesen durchschnittlich. Trotzdem ist vermerkt, dass er “nicht in die Klasse integrierbar” war. Daraufhin erfolgte die Einweisung in die vermeintliche Pflegeanstalt Egling-Haar bei München am 18. April 1941. Dort wurde Alfred Weingartner am 21. Juni 1942 umgebracht. Er wurde dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, getötet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Siezenheimer Straße 45, 5020 Salzburg
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Karoline Weinhandl wurde am 22. April 1917 als drittes von vier Kindern des Ehepaares Maria und Franz Weinhandl in Salzburg geboren. Ihr Vater war von Beruf Schlossermeister. Karolines Mutter starb 1932, der Vater 1936. Karoline Weinhandl konnte selbst keinen Beruf erlernen und war ab 1934 zur Pflege in einer Anstalt. 1939 wurde sie dann als Patientin stationär in die Landesheilanstalt Salzburg aufgenommen. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Elisabethstraße 5a, 5020 Salzburg
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Adolf Aron Weiss wurde am 31. Juli 1874 im Myjava in der heutigen Slowakei in eine jüdische Familie geboren. Er war als Kaufmann tätig und von 1903 bis 1938 Geschäftsleiter des Kleiderhauses “Zum Matrosen” in Salzburg am Mirabellplatz 6. Am 23. November 1934 heiratete Adolf Aron Weiss seine Lebensabschnittspartnerin, eine in Salzburg geborene Katholikin namens Anna. Die Ehe blieb kinderlos. Unter dem NS-Regime wurde Weiss, obwohl er jüdischen Glaubens war, nicht aus Salzburg vertrieben. Das von Ehepaar Weiss bewohnte Haus war mit dem stigmatisierenden “Judenstern” gekennzeichnet. Weiss bekam während des Krieges eine “Judenkarte”, mit welcher er eine nur überaus geringe Menge an Lebensmitteln beziehen konnte. Am 6. November 1944 starb er an Unterernährung.

Adresse: Vierthalerstraße 5, 5020 Salzburg
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Engelbert Weiss wurde am 30. April 1891 in Thalgau bei Salzburg geboren und heiratete 1909 Theresia Plainer. Gemeinsam bekamen sie 1920 eine Tochter namens Elisabeth. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg, wo Engelbert Weiss von Beruf Metalldreher und Werkmann der Österreichischen Bundesbahnen war. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes und aktiver Gewerkschafter bis zum Verbot der Partei 1934. Nach dem Verbot der Partei 1934 organisierten sich Teile des sozialdemokratischen Milieus in der illegalen Organisation Revolutionäre Sozialisten Österreichs (RSÖ). Engelbert Weiss war aber nicht Teil davon. Als unter dem NS-Regime der Leiter der RSÖ Josef Pfeffer in das KZ Sachsenhausen deportiert wurde, beschloss sich Engelbert Weiss im Sommer 1939 die RSÖ zu reaktivieren und diese zu leiten. Als Leiter versuchte er ein bundeslandübergreifendes Widerstandsnetzwerk aufzubauen und in Not geratene Familie zu unterstützen. Anfang 1942 gelang es einem Spitzel der Gestapo sich in das Widerstandsnetzwerk einzuschleusen und dieses aufzudecken. Daraufhin wurde Engelbert Weiss am 5. Februar 1942 verhaftet und am 19. September 1943 nach Berlin-Plötzensee überstellt. Am 28. September 1943 wurde dort gegen ihn in der Zentrale des “Volskgerichtshofes” ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” geführt, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Engelbert Weiss wurde am 7. April 1944 im Landesgericht Wien enthauptet. Kurz vor seinem Tod appellierte er folgende Worte an seine Freunde: “Heute abend um sechs Uhr am Karfreitag ist mein Leben zu Ende. Ich sterbe aufrecht [...] Meine Freunde sollen mich nicht vergessen. Ich bitte Euch nochmals: Haltet zusammen! Erfüllt mir diese letzte Bitte.”

Adresse: Engelbert-Weiß-Weg 10, 5020 Salzburg
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Otto Weissenberger wurde am 18. Mai 1872 in Pardubice im heutigen Tschechien in eine jüdische Familie geboren. 1897 konvertierte er zum evangelischen Glauben und heiratete Maria Schenner in Bad Goisern. Gemeinsam bekamen sie zwei Söhne, Franz, geboren 1898 und Rudolf, geboren 1899. Gemeinsam lebte die Familie in Aigen-Voglhub, einer Ortschaft der Gemeinde Strobl am Wolfgangsee, wo Otto Weissberger Eigentümer mehrerer Liegenschaften war, darunter ein Sägewerk und ein Gasthaus. Otto Weissenberger war für die Christlich-Soziale Partei im Gemeinderat tätig und Ehrenobmann des Traber-Zucht- und Rennvereins in Bad Ischl. In den 1920er Jahren gab er die Geschäftsleitung an seinen ältesten Sohn Franz ab. Seine geliebte Ehefrau Maria starb im September 1938. Er blieb nach dem “Anschluss” zunächst von Anfeindungen verschont, zog sich aber immer mehr zurück. So ging er erst meist erst nach Einbruch der Dunkelheit vor sein Haus, damit ihn niemand mit dem stigmatisierenden “Judenstern” sah. Im Frühjahr 1943 wurde er denunziert und in das Polizeigefängnis am heutigen Rudolfskai gebracht, wo er vermutlich misshandelt wurde. Am 21. Mai 1943 wurde Otto Weissberger in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und starb dort am 19. Juni 1943 an einer Lungenentzündung, wie die offizielle Todesursache lautete.

Adresse: Rudolfsplatz 3, 5020 Salzburg
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Karl Weitenthaler wurde am 14. Jänner 1896 in Graz geboren und lebte ab 1915 im Mitterberghütten und dann in Böckstein bei Badgastein, wo er als Bergmann und Mineur tätig war. Dort zog er sich bei der Verschüttung eines Stollens ein Nervenleiden zu. 1918 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und später auch dem Republikanischen Schutzbund bei. Anfang der 1930er Jahre entschloss er sich dazu, der Kommunistischen Partei Österreichs beizutreten, welche aber bereits 1933 im Austrofaschismus verboten wurde. Unter dem NS-Regime blieb er seiner politischen Anschauung treu und bezeichnete die Nationalsozialsten als “Nazikrüppel” und äußerte sich öfters sehr kritisch. Deswegen stand er am 21. Dezember 1939 vor dem “Sondergericht”, welches ihn aufgrund von “Vergehen gegen das Heimtückegesetz” zu zehn Wochen Gefängnis bestrafte. Ab 1941 lebte er zusammen mit seiner Frau und seinem Kind in der Stadt Salzburg, wo er Vorarbeiter einer Baufirma, welche Aufträge des Heeresbekleidungsamtes erledigte, war. Es ist anzunehmen, dass er Kontakt zu anderen ebenfalls dort arbeitenden Kommunisten hatte. Am 1. September 1941 wurde er erneut aufgrund von regimekritischen Äußerungen verhaftet, da ihn neun Arbeitskollegen denunzierten. Er wurde im Rahmen der Kommunisten-Prozesse vom 12. bis 16. Oktober 1942 zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren “Ehrverlust” verurteilt. Am 8. Januar 1944 wurde er von der Gestapo München in das KZ Mauthausen deportiert und dort am 25. November 1944 in das Außenlager Kommando Linz III überstellt. Dort starb er am 12. April 1945.

Adresse: Kleßheimer Allee 45, 5020 Salzburg
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Bronislaw Weja wurde am 18. September 1898 in Berestowice in Polen geboren. Er wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zu Zwangsarbeit verpflichtet und in das “Deutsche Reich” verschleppt. Im Oktober 1943 wurde er in Salzburg durch die Meldepolizei registriert und als Hilfskraft im sogenannten Kapitelhaus zu Zwangsarbeit eingesetzt. Am 8. März 1944 wurde Bronislaw Weja wegen unerlaubten Wechsels des Arbeitsplatzes von der Gestapo verhaftet und verhört. In der darauffolgenden Nacht war er tot. Bronsilaw Weja starb am 9. März 1944 offiziell wegen “Selbstmord”.

Adresse: Kapitelgasse 4, 5020 Salzburg
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Franz Wesenauer wurde am 8. Juni 1904 in Ebensee in Oberösterreich in eine katholische Familie geboren. Er absolvierte das Knabenseminar “Borromäum” und das Priesterseminar in der Stadt Salzburg. Im Jahr 1930 wurde er zum Priester geweiht und wirkte als Kooperator der Pfarre Wörgl in Tirol. Während des NS-Regimes war er Kooperator der Pfarre St. Andrä sowie Jugendseelsorger und Betreuer der Priesterseminaristen. Franz Wesenauer halft während des NS-Regimes zusammen mit Pfarrer Franz Zeiss Menschen vor der nationalsozialistischen Verfolgung zu schützen, so auch einen 13-jährigen katholisch getauften Jungen, welcher laut den “Nürnberger Rassegesetzen” als Jude kategorisiert wurde, der mithilfe von Franz Wesenauer bei Franziska Hammer in Salzburg untertauchen konnte und anschließend bei dem Bäcker Schmidhuber in Anthering. Franz Wesenauer starb am 19. Oktober 1991.

Adresse: Mirabellplatz 5, 5020 Salzburg
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Emil Wieland wurde am 7. Jänner 1914 in Wien geboren, war katholisch und als Landarbeiter, insbesondere als Melker, tätig. Er lebte in Salzburg zusammen mit seiner Lebenspartnerin und ihren beiden gemeinsamen Kindern, die während der NS-Herrschaft geboren wurden. Laut den “Nürnberger Rassegesetzen” galt Emil Wieland als “Mischling 1. Grades”, da sein Vater jüdischer Abstammung war. Ab September 1944 arbeitete Emil Wieland bei einem Salzburger Bauern im Stadtteil Itzling. Am 3. Oktober 1944 wurde er auf seinem Arbeitsplatz von der Gestapo verhaftet und in das Polizeigefängnis verschleppt. Dort wurde er bei seinem Verhör derart misshandelt, dass er am 4. Oktober 1944 in das Landeskrankenhaus überstellt wurde. Am 7. Oktober 1944 wurde er wieder in das Polizeigefängnis überführt. Am 27. Dezember 1944 wurde Wieland als “Schutzhäftling” in das Konzentrationslager Dachau deportiert und am 18. Januar 1945 in das KZ Sachsenhausen “überstellt”, wobei er als Zwangsarbeiter für die 13. Eisenbahn-Baubrigade, welche Reparaturen an durch Fliegerangriffe und Bomben beschädigten Eisenbahnanlagen, durchführte. Bei dieser gefährlichen Schwerstarbeit kamen viele Häftlinge zu Tode. Das weitere Schicksal von Emil Wieland ist unbekannt. Das Landesgericht Salzburg erklärte ihn am 9. März 1953 für tot.

Adresse: Itzlinger Hauptstraße 32, 5020 Salzburg
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Josef Wimmer wurde am 1. Juni 1903 in Wien geboren und war mit Mathilde Wimmer verheiratet. Zusammen hatten sie fünf kleine Kinder. Josef und Mathilde Wimmer besaßen einen Kiosk am Hauptbahnhof und die Familie lebte in der Stadt Salzburg. Josef Wimmer gehörte keiner Widerstandsgruppe an, galt aber als Gegner des Nationalsozialismus. Es ist daher anzunehmen, dass er denunziert wurde. Am 25. August 1944 wurde er von der Gestapo abgeholt, im Polizeigefängnis inhaftiert und in das KZ Dachau deportiert. Im KZ Dachau wurde er am 21. Oktober 1944 als “Schutzhäftling” registriert und am 24. November 1944 in das KZ Auschwitz transferiert und dort ermordet. Ein genaues Todesdatum lässt sich nicht ausmachen. Seine verwitwete Frau Mathilde Wimmer versuchte nach 1945 verzweifelt herauszufinden, was mit ihrem Ehemann passiert ist.

Adresse: Glockengießerstraße 6, 5020 Salzburg
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Alexia Elisabeth Winternitz war die ältere Tochter des Ehepaares Friderike und Felix von Winternitz. Friderike und Felix waren beide jüdischen Glaubens, konvertierten zum katholischen Glauben und heirateten 1905 in der Michaelerkirche in Wien. Alexia kam am 23. Juni 1907 zur Welt und die zweite Tochter Susanna Benediktine am 18. Februar 1910. Beide Töchter wurden ebenfalls katholisch getauft. Alexias Mutter Friderike begann 1912 eine Brieffreundschaft mit den berühmten Schriftsteller Stefan Zweig. Daraus entwickelte sich ein Liebesverhältnis und Friderike trennte sich von ihrem Ehemann. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern zog sie zusammen mit Stefan Zweig in eine Villa am Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg, welchen sie auch heiratete. Das berühmte Ehepaar wurde wiederholt Angriffsziel antisemitischer Propaganda, welche unter anderem in Salzburg im “Eisernen Besen” veröffentlicht wurde. 1934 verließ Stefan Zweig Salzburg und seine Ehefrau sowie die beiden Töchter endgültig. Alix verblieb mit ihrer Mutter und Schwester in Salzburg. Ihre Mutter und Schwester gingen 1939 nach Frankreich. Im Januar 1939 gelang es Alexia gemeinsam mit ihrem jüdischen Freund Herbert Carl Störk ebenfalls nach Frankreich zu reisen. Sie gingen zusammen ins Exil in die USA. Alexis Elisabeth Störk starb am 16. Mai 1986 in den USA.

Adresse: Kapuzinerberg 6, 5020 Salzburg
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Susanna Benediktine Winternitz war die jüngere Tochter des Ehepaares Friderike und Felix von Winternitz. Friderike und Felix waren beide jüdischen Glaubens, konvertierten zum katholischen Glauben und heirateten 1905 in der Michaelerkirche in Wien. Susanna kam zwei Jahre nach ihrer älteren Schwester Alexia, am 18. Februar 1910 zur Welt. Beide Töchter wurden ebenfalls katholisch getauft. Alexias Mutter Friderike begann 1912 eine Brieffreundschaft mit den berühmten Schriftsteller Stefan Zweig. Daraus entwickelte sich ein Liebesverhältnis und Friderike trennte sich von ihrem Ehemann. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern zog sie zusammen mit Stefan Zweig in eine Villa am Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg, welchen sie auch heiratete. Das berühmte Ehepaar wurde wiederholt Angriffsziel antisemitischer Propaganda, welche unter anderem in Salzburg im “Eisernen Besen” veröffentlicht wurde. 1934 verließ Stefan Zweig Salzburg und seine Ehefrau sowie die beiden Töchter endgültig. Susanna, die als Pressefotografin tätig war, ging mit ihrer Mutter und ihrem Freund Karl Höller nach Frankreich. Nachdem auch ihre ältere Schwester Alexia nachgekommen war, gingen sie zusammen ins Exil in die USA. Alexis Susanna Höller starb am 28. Januar 1998 in den USA.

Adresse: Kapuzinerberg 6, 5020 Salzburg
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Josef Wintersteller wurde am 11. August 1910 in Oberalm bei Hallein geboren und war das einzige Kind des Ehepaares Rosa und Matthias Wintersteller. Sein Vater diente im Ersten Weltkrieg und starb 1917 im Krieg. Josef Wintersteller erlernte keinen Beruf und schlug sich als Hilfsarbeiter durch. 1940 heiratete er eine Hilfsarbeiterin und gemeinsam hatten sie fünf Kinder. Im Dezember 1940 wurde Josef Wintersteller in die Wehrmacht eingezogen und musste ab Oktober 1941 als Fernmelder an der Ostfront dienen. Ende April 1942 war er auf Heimaturlaub bei seiner Familie. Danach kehrte er nicht mehr zu seiner Truppe zurück. Am 22. Juni 1942 wurde er zuhause verhaftet und vor das Kriegsgericht der Division 188 gestellt, welches ihn wegen “unerlaubter Entfernung von der Truppe” zu 15 Monaten Gefängnis verurteilte. Er wurde aber zur “Bewährung vor dem Feind” an die Front geschickt und starb am 1. Juli 1944 in Danzig/Gdansk.

Adresse: Thomas-Bernhard-Straße, 5020 Salzburg
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Der Pianist Paul Wittgenstein wurde am 5. November 1887 in Wien als siebtes von acht Kindern geboren. Nur wenige Wochen nach der Geburt fand seine Taufe statt. Wittgensteins Vater war evangelisch, die Mutter jedoch katholisch, ebenso wie die restlichen Kinder. Sein Debüt als Pianist erlebte Wittgenstein nach dem Tod des Vaters im Jahr 1913. Nur ein Jahr später wurde Wittgenstein als Leutnant des österreichisch-ungarischen Heeres so schwer verwundet, das sein rechter Arm amputiert werden musste. Der musikalischen Karriere tat dies jedoch keinen Abbruch. Als “linkshändiger Pianist” feierte er noch während der Kriegswirren im Dezember 1916 ein neues Debüt. Später wurde er auch für die Salzburger Festspiele engagiert. Neben seinen Auftritten arbeitete Wittgenstein bis zu seiner Vertreibung durch die Nationalsozialisten im März 1938 als Klavierlehrer am Wiener Konservatorium. Vor den Nationalsozialisten flüchten Wittgenstein und seine Ehefrau Hilde Schania gemeinsam mit den Kindern Elisabeth und Johanna über Kuba in die USA, wo sie im Februar 1941 ankamen. 1946 erhielt er die US-Staatsbürgerschaft. Paul Wittgenstein starb am 3. März 1961 auf Long Island. Zu Lebzeiten war er weitaus berühmter als sein Bruder, der Philosoph Ludwig Wittgenstein; heute ist Paul Wittgenstein weitgehend in Vergessenheit geraten.

Adresse: Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
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Rosalia Witzmann wurde am 31. Juli 1884 in Gnigl bei Salzburg geboren. Ihre Eltern hießen Franziska und Matthias Witzmann. Ihr Vater war von Beruf Maurer. Die Eltern verstarben bereits früh und Rosalia, auch Rosa genannt, lebte bei ihrem älteren Bruder Josef Witzmann in der Stadt Salzburg. Rosalia war als Dienstmädchen tätig, jedoch wechselte sie häufig ihre Arbeitsstelle und sie war wiederholt in Asyl- und Pflegeheimen untergebracht. Ab 1933 war sie Patientin in der Landesheilanstalt Salzburg. Von dort wurde sie am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Pfeifergasse 8, 5020 Salzburg
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Aloisia Wolf wurde am 3. Januar 1930 in Graz geboren. Ihre Eltern waren das Ehepaar Theresia, geborene Leimberger, und Albert Wolf, welcher vom Beruf Schirmmacher und Musikant war. Aloisias Eltern kommen beide aus Sinti-Familien. Die Familie siedelte sich mit ihrem Wohnwagen 1936 in Salzburg an. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Während des Nationalsozialismus hatte Aloisias Vater eine Festanstellung als städtischer Straßenwärter. Zusätzlich ist dokumentiert, dass die Familie ab 28. Februar 1940 im von der Stadt gebauten “Behelfsheim”, also einer Wohnbaracke aus Holz, gelebt hat, welche für obdachlose Familien eingerichtet wurde. Aloisias Vater Albert Wolf litt an Asthma und starb am 18. Juli 1943 im Landeskrankenhaus Salzburg. Aloisia Wolf befand sich vorübergehend in einem Wiener Heim und wurde in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort am 10. Mai 1944 registriert. Sie war 14 Jahre, als sie im Vernichtungslager vermutlich vergast wurde. Ihre Mutter und ihre neun Geschwister überlebten den nationalsozialistischen Terror.

Adresse: Kräutlerweg, 5020 Salzburg
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Felix Wolf wurde am 11. September 1913 in Vetrinj-Zakamen bei Klagenfurt geboren. Seine Mutter war die ledige Hilfsarbeiterin Marija Wolf. Über das Leben von Felix Wolf ist fast nichts bekannt, nur dass er Rekrut im Gebirgspionier-Ersatz-Bataillon 82 war und “kriegstauglich” gemacht werden sollte, was jedoch misslang, da er desertierte. Daraufhin wurde er vor das Kriegsgericht der Division 188 am 8. Mai 1940 in Salzburg gestellt und zum Tode verurteilt. Er wurde am 27. Juni 1940 auf dem Militärschießplatz in Glanegg bei Salzburg erschossen.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Franz Wörndl wurde am 20. Mai 1906 in Grödig bei Salzburg als eines von drei Kindern des Ehepaares Maria und Franz Wörndl geboren. Seine Geschwister hießen Martin und Hedwig. Sein Vater war von Beruf Fabriksarbeiter. Die Mutter starb 1929 in Landeskrankenhaus Salzburg. Franz Wörndl war krank und deswegen ab 1926 Patient im Spital St. Anna, auch bekannt als Versorgungshaus Gnigl. Im November 1939 wurde er unter dem NS-Regime in die Landesheilanstalt Salzburg verlegt. Von dort wurde er am 17. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Grazer Bundesstraße 6, 5020 Salzburg
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Balthasar Wöss wurde am 28. November 1892 in Salzburg geboren. Er war von Beruf Tischlergeselle und spezialisierte sich auf Antiquitäten in der Werkstatt seines Vaters, welcher Tischlermeister war. Seine Mutter starb bereits 1923. Balthasar lebte zusammen mit seinem Vater und seiner älteren Schwester, welche von Beruf Köchin war, in der Stadt Salzburg. Da er eine körperliche Behinderung hatte konnte er den Betrieb des Vaters nicht übernehmen. Er beschäftigte sich neben der Tischlerei mit Astrologie und Zukunftsdeutung, was ihm unter dem NS-Regime zum Verhängnis wurde. Er entging zwar der NS-Justiz, wurde aber entmündigt und am 24. April 1940 in die Landesheilanstalt Salzburg eingewiesen. Von dort wurde er am 21. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Thumegger Straße 32, 5020 Salzburg
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Margarete Wraubek, geborene Lieblich, kam am 13. Dezember 1863 in eine ungarische jüdische Familie zur Welt. Sie konvertierte zum evangelischen Glauben und heiratete den am 26. November 1858 geborenen Katholiken Friedrich Wraubek im November 1894 in Wien. Friedrich Wraubek war Generaloberst der k.u.k. Militärverwaltung und nach dem Zerfall der Habsburg-Monarchie pensioniert. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog das Paar nach Salzburg. Friedrich Wraubek starb am 15. Mai 1938. Im April 1939 musste die 76-jährige Witwe Margarete Wraubek ihre gemeinsame Wohnung aufgeben, weil ein Beamter der deutschen Heeresverwaltung dort einziehen wollte. Margarete Wraubek floh nach Wien, wo sie zuletzt mit anderen evangelisch konvertierten Jüdinnen und Juden im Altersheim der Schwedischen Mission für Israel lebte. Am 27. August 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und dort am 17. September 1942 im Alter von 79 Jahren ermordet.

Adresse: Haydnstraße 5, 5020 Salzburg
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Marie Wurm wurde am 31. Mai 1904 in Salzburg als einziges Kind des Ehepaares Maria und Georg Wurm geboren. Ihr Vater war von Beruf Selcher- und Fleischhauergehilfe und starb bereits 1912. Ihre Mutter heiratete erneut und Marie wuchs bei ihren Großeltern mütterlicherseits auf. Marie war pflegebedürftig und konnte keinen Beruf erlernen. Im Alter von 27 Jahren wurde sie im Juli 1931 stationär in der Salzburger Landesheilanstalt aufgenommen. Von dort wurde sie am 16. April 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen. Nach ihrem Tod wurde in der Zeitung eine Todesanzeige geschalten mit dem Hinweis, dass in der Pfarre Gnigl eine Messe für die Verstorbene gelesen werden würde. Die Messe las Pfarrer Franz Dürnberger, welcher auch für den hingerichteten Widerstandskämpfer Anton Schubert eine Messe las, wofür er in das KZ Dachau deportiert wurde.

Adresse: Virgilgasse 8, 5020 Salzburg
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Rupert Zaninelli wurde am 14. September 1923 in Salzburg geboren. Seine Mutter war ledig und arbeitete als Dienstmädchen in Maxglan. Sie verstarb bereits 1925. Der Vater ist nicht bekannt. Rupert Zaninelli wuchs nach dem frühen Tod seiner Mutter in verschiedenen Heimen und Pflegeheimen der Stadt Salzburg auf. Unter dem NS-Regime wurde er – so wie zahlreiche Kinder und Jugendliche, die in Pflegeheimen aufwuchsen – nach Mariatal bei Kramsach in Tirol verlegt. Dort befand sich ein Pflegeheim, welches vom Orden der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul geführt wurde. Visitatorin der Pflegeanstalt war Anna Bertha Königsegg, welche sich gegen die gezielte Ermordung von Kranken und Beeinträchtigen einsetzte. Als sie am 16. April 1941 von der Gestapo verhaftet wurde, fiel der Schutz für ihre Pfleglinge weg. Rupert Zaninelli wurde kurz darauf am 23. Mai 1941 nach Hartheim deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”, ermordet. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Glangasse 2, 5020 Salzburg
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Franz Zeiss wurde am 7. November 1892 in Altenmarkt im Pongau geboren und absolvierte in der Stadt Salzburg das erzbischöfliche Knabenseminar “Borromäum” und das Priesterseminar. 1915 wurde er im Salzburger Dom zum Priester geweiht und war ab 1934 Stadtpfarrer der Pfarre St. Andrä. Am 11. März 1940 kam es zu einer Durchsuchung aller Pfarrämter nach Feldpostadressen von Soldaten des Wehrkreises XVIII, da die Pfarren diese Adressen nicht besitzen durften, weil befürchtet wurde, dass sie religiöse, "moral-zersetzende" Schriften an die Soldaten schicken könnten. Bei der geheimen Durchsuchung durch die Gestapo konnte nichts gefunden werden, da Zeiss von Maximilian Klimitsch, welcher Polizeibeamter war, vorgewarnt wurde. Maximilian Klimitsch wurde wegen Verrats von Staatsgeheimnissen zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und starb im September 1944 in einer Strafeinheit der SS. Franz Zeiss wurde am 13. März 1940 ebenfalls verhaftet und im Februar 1941 an das Gefangenenhaus des Landesgerichtes vom Polizeigefängnis überstellt. Er wurde am 12. Juli 1941 zu zehn Monaten Haft verurteilt, da er den Geheimnisverrat Klimitschs nicht angezeigt hatte. Durch die 16-monatige Untersuchungshaft, welche angerechnet wurde, kam Zeiss frei, wurde aber weiterhin streng beobachtet. Trotzdem gelang es ihm zusammen mit Franz Wesenauer einigen Menschen das Überleben zu sichern, welche im Nationalsozialismus verfolgt wurden, so auch den 1916 geborenen konvertierten Juden Franz Leo Breuer. Franz Zeiss starb am 14. Mai 1991.

Adresse: Mirabellplatz 5, 5020 Salzburg
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Artur Zhorsky wurde am 15. März 1901 in Kaschau in der heutigen Slowakai geboren. Seine Eltern ließen sich Scheiden und er übersiedelte zusammen mit seiner Mutter nach Salzburg, wo er im Dezember 1934 wegen "Anfällen" als Patient in der Landesheilanstalt aufgenommen wurde - vermutlich litt er an Encephalitis. Am 17. April 1941 deportierte man ihn nach Hartheim und ermordete ihn im Rahmen der nationalsozialistischen Geheimaktion “T4”, auch bekannt als “NS-Euthanasie”. Die Menschen, die im Nationalsozialismus im Rahmen der “NS-Euthanasie” verfolgt wurden, wiesen eine Bandbreite von Krankheiten und Beeinträchtigungen auf, darunter schwere Mehrfachbehinderungen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, Gehörlosigkeit oder kognitive Einschränkungen.

Adresse: Haydnstraße 6, 5020 Salzburg
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Alexander Zielonka oder Selenko wurde am 26. Dezember 1913 in Naliboki bei Minsk in Weißrussland geboren. Er wurde als Zwangsarbeiter verschleppt und nach Salzburg gebracht, wo er im Reichsbahnlager arbeiten musste. Beim ersten Bombentreffer auf die Stadt Salzburg im Oktober 1944 wurden Teile des Lagers getroffen. Alexander Zielonka wurde von einem Aufseher der Plünderung bezichtigt, was unter schwerer Strafe stand. Am 17. Oktober 1944 wurde der Zwangsarbeiter Alexander Zielonka zwecks der Abschreckung vor den Augen seiner Arbeitskollegen durch die Gestapo am Galgen erhängt.

Adresse: Südtirolerplatz, 5020 Salzburg
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Franz Zöchling wurde am 7. Mai 1923 in Salzburg-Itzling geboren. Seine Eltern hießen Maria und Johann Zöchling. Zöchling war Hilfsarbeiter und wurde 1941 zum Reichsarbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Er diente im Gebirgsjäger-Regiment 136, welches gegen die Sowjetunion am Eismeer im Einsatz war. Dort wurde er verwundet und im Oktober 1943 zum Genesungsurlaub zurück nach Salzburg geschickt. Nachdem sein Bruder auch an der Front und ihr Vater gestorben war und sein Onkel in Hartheim ermordet wurde, beschloss Franz Zöchling zu desertieren und bei seiner Familie unterzutauchen. Er wurde aber am 2. Februar 1944 verhaftet und am 29. Februar 1944 vor ein Kriegsgericht der Division 418 gestellt. Er wurde wegen “unerlaubter Entfernung von der Truppe” zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde während der Haft zur “Bewährung vor dem Feind” an die Front geschickt. Er starb am 10. Februar 1945 in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager bei Tiraspol in Transnistrien.

Adresse: Bahnhofstraße 29, 5020 Salzburg
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Helmut Zöllner wurde am 20.10.1943 in Salzburg geboren und war das erste Kind einer 22-jährigen ledigen Hilfsarbeiterin aus Salzburg, die noch bei ihren Eltern wohnte. Helmut Zöllner hatte Fehlbildungen. Deswegen wurde er durch den damaligen NS-Oberbürgermeister der „Gauhauptstadt” Anton Giger in die Tötungsanstalt „Am Spiegelgrund” in Wien eingewiesen. In dieser vermeintlichen Pflegeanstalt wurde der nur zwei Monate alte Helmut Zöllner am 16. Dezember 1943 im Pavillon 15 aufgenommen. Am 18. Dezember 1943 wurde er von der Ärztin Dr. Marianne Türk untersucht, am 18.1.1944 war er bereits tot. Die offizielle Todesursache des Säuglings lautete „allgemeine Lebensschwäche”.

Adresse: Thomas-Bernhard-Straße, 5020 Salzburg
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Olga Zweig wurde am 9. Januar 1885 in Wien geboren. Sie war das fünfte von sieben Kindern und die Cousine des Schriftstellers Stefan Zweig. Ihr Vater war jüdischen Glaubens und ihre Mutter Katholikin, die sieben Kinder jedoch ohne Bekenntnis. Olga lebte und arbeitete ab Januar 1931 in der Stadt Salzburg als Pflegerin. Beim Ausfüllen ihres Meldeblattes für Salzburg gab Olga Zweig an, Katholikin zu sein. Seit 1931 lebte bei Olga Zweig ihr Pflegekind Rudi, welcher an Gehirnlähmung erkrankt war, sowie zeitweise auch Rudis Mutter. Rudis Eltern waren jüdischen Glaubens, sodass Rudi während des NS-Regimes in zweifacher Hinsicht gefährdet war, verfolgt zu werden: einmal als Jude und einmal als Beeinträchtigter. Olga Zweig gelang es, die Identität ihres Pflegekindes während des gesamten NS-Regimes geheim zu halten. Sie selbst wurde aber von der Gestapo angezeigt, dass sie bei Ihrem Geburtsschein falsche Angaben gemacht habe, da sie “katholisch” angegeben hatte, aber nach den “Nürnberger Rassegesetzen” als Jüdin kategorisiert wurde. Am 11. März 1941 wurde sie deswegen verhaftet und ein Jahr lang eingesperrt. Am 4. Juli 1942 ließ sie sich von Pfarrer Franz Zeiss in der Kirche St. Andrä katholisch taufen, in der Hoffnung, so weiterer Verfolgung zu entgehen. Am 14. Februar 1945 wurde sie aber nach Theresienstadt deportiert. Am 8. Mai 1945 wurde Theresienstadt befreit und Olga Zweig konnte nach Salzburg zu ihrem Pflegekind Rudi zurückkehren. Sie starb am 5. Februar 1966 in Salzburg.

Adresse: Linzer Gasse 6, 5020 Salzburg
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Stefan Zweig wurde am 28.11.1881 in eine jüdische Familie in Wien geboren. Seine Eltern, Ida und Moritz Zweig, waren Industrielle und hatten neben Stefan noch einen zweiten Sohn. Im Jahr 1904 erwarb Stefan Zweig an der Universität Wien den Doktor der Philosophie und arbeitete als Lyriker, Novellist, Dramatiker und Feuilletonist. Seine Werke machten den jungen Zweig rasch berühmt, darunter unter anderem die Prosawerke „Schachnovelle”, „Sternstunden der Menschheit” oder „Die Welt von Gestern”. 1912 lernte er die verheiratete Friderike Maria von Winternitz kennen, welche am 4.12.1882 in Wien geboren wurde und die Briefkontakt zu ihm suchte. Aus der Brieffreundschaft entwickelte sich eine Liebe und die beiden heirateten im Jänner 1920. Friderike Maria Zweig-Winternitz brachte zwei Töchter namens Alexia Elisabeth, welche am 23.6.1907, und Susanna Benediktine, die am 18.2.1910 geboren wurde, mit in die Ehe. Zusammen lebten sie in der Stadt Salzburg, wo sie am Kapuzinerberg eine Villa erwarben. Das berühmte Ehepaar wurde wiederholt Angriffsziel antisemitischer Propaganda, welche unter anderem in Salzburg im „Eisernen Besen” veröffentlicht wurde. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde die Villa Zweig nach illegalen Waffen für den Republikanischen Schutzbund durchsucht, da Stefan Zweig Sympathien für die Sozialdemokraten nachgesagt wurden. Daraufhin meldete Zweig seinen Lebenssitz in Salzburg ab und ging zunächst nach Paris und dann nach London. Die Ehe ging in den folgenden Jahren in die Brüche. Zweig begann ein Liebesverhältnis mit seiner 1912 geborenen Sekretärin Lotte Altmann, einer nach London geflüchteten deutschen Jüdin. Die Ehe mit Friderike wurde am 1. September 1938 geschieden. Zweig heiratete Lotte am 6. September 1939 und gemeinsam gingen sie in die USA. Von dort aus arrangierte Zweig, dass seine Ex-Frau sowie die beiden mittlerweile erwachsenen Töchter ebenfalls in die USA ins Exil gehen konnten. Zweig litt währenddessen an schweren Depressionen. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau reiste er am 27. August 1941 nach Brasilien. Am 23.2.1942 begingen Lotte und Stefan Zweig Selbstmord in einem Vorort von Petropolis, Brasilien.

Adresse: Kapuzinerberg 6, 5020 Salzburg
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Friderike Maria Zweig-Winternitz, geborene Burger, wurde am 4. Dezember 1882 in eine jüdische Familie in Wien geboren. Sie heiratete 1905 den ebenfalls zum katholischen Glauben konvertierten Felix von Winternitz. Gemeinsam bekamen sie die beiden Töchter Alexia, geboren am 23. Juni 1907 und Susanna, geboren am 18. Februar 1910. 1912 suchte sie per Brief Kontakt zum berühmten Schriftsteller Stefan Zweig, da sie selbst auch Schriftstellerin war. Aus der Brieffreundschaft entwickelte sich eine Liebe, die beiden heirateten im Januar 1920 und Friderike brachte ihre beiden Töchter mit in die Ehe. Zusammen lebten sie in der Stadt Salzburg, wo sie am Kapuzinerberg eine Villa erwarben. Das berühmte Ehepaar wurde wiederholt Angriffsziel antisemitischer Propaganda, welche unter anderem in Salzburg im “Eisernen Besen” veröffentlicht wurde. Nach dem Februarkämpfen 1934 wurde die Villa Zweig nach illegalen Waffen für den Republikanischen Schutzbund durchsucht, da Stefan Zweig Sympathien für die Sozialdemokraten nachgesagt wurden. Daraufhin meldete Stefan Zweig seinen Lebenssitz in Salzburg ab und ging zunächst nach Paris und anschließend nach London. Die Ehe ging in den folgenden Jahren in die Brüche. Zweig begann ein Liebesverhältnis mit seiner 1912 geborenen Sekretärin Lotte Altmann, einer nach London geflüchteten deutschen Jüdin. Die Ehe mit Friderike wurde am 1. September 1938 geschieden. Friderike verblieb vorerst in Salzburg mit ihren beiden erwachsenen Töchtern und ging im Januar 1939 mit Susanna nach Frankreich. Später kam ihre zweite Tochter Alexia nach. Dank der Hilfe Stefan Zweigs erhielten sie Visa für die USA und konnten dort im Exil leben. Sie starb am 18. Januar 1971 in den USA.

Adresse: Kapuzinerberg 6, 5020 Salzburg
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Inmitten der Linzer Gasse auf der rechten Salzachseite befindet sich der Stefan-Zweig-Platz, benannt nach dem in Wien geborenen Schriftsteller.. Ein wichtiger Ort des nach den weltberühmten Autoren benannten Platzes ist die Franziskuspforte, die auf den Kapuzinerberg führt, wo Zweig zwischen 1919 und 1934 mit seiner Ehefrau Friederike lebte. Am 28. November 1881 in eine jüdische Familie geboren, promovierte Zweig in Philosophie. Durch seine Werke bereits große Berühmtheit erlangt, wurde nach den Februarkämpfen 1934 seine Villa durchsucht; Zweig wurde nachgesagt, Sympathien für die Sozialdemokratie zu hegen. Nach diesem Erlebnis begab sich Zweig ins Exil. Nach einem Aufenthalt in Paris reiste er weiter nach London. Die Ehe mit Friderike ging in die Brüche und wurde in weiterer Folge geschieden. Zweig begann ein Verhältnis mit der deutschen Jüdin Lotte Altmann. Der Schriftsteller, mittlerweile an Depressionen erkrankt, reiste am 27. August 1941 mit der mittlerweile geehelichten Lotte Altmann nach Brasilien, wo er sich am 23. Februar 1942 das Leben nahm.

Adresse: Stefan-Zweig-Platz, 5020 Salzburg
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Inmitten der Linzer Gasse befindet sich am Stefan-Zweig-Platz die Franziskanerpforte, die Fußgänger*innen zum Stefan-Zweig-Weg nehmen können. Über den Stefan-Zweig-Weg gelangt man nach wenigen Gehminuten auf den Kapuzinerberg und so zum Paschingerschlössl, das sich zwischen 1919 und 1934 im Besitz Stefan Zweigs befand. Gemeinsam mit seiner ersten Ehefrau Friderike bewohnte der weltberühmte Schriftsteller die Villa. Nach den Februarkämpfen beschlossen Zweig und seine Ehefrau, Österreich zu verlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt begaben sie sich nach London. Dort begann Zweig eine Liebesbeziehung zur geflüchteten deutschen Jüdin Lotte Altmann; die Ehe mit Friderike wurde 1938 geschieden. Mittlerweile mit Lotte Altmann verheiratet, flüchteten Zweig und seine zweite Ehefrau Ende August 1942 nach Brasilien. In Petropolis nahm sich Zweig, schwer an Depressionen erkrankt, am 23. Februar 1942 das Leben.

Adresse: Stefan-Zweig-Weg, 5020 Salzburg
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Spaziert man entlang des Stefan-Zweig-Weges, erreicht man das 1983 errichtete Denkmal zu Ehren des weltberühmten Autoren. Die rund zwei Meter hohe Stele, die leicht von den Mauern des Kapuzinerklosters umrandet wird, erinnert an den jüdischen Schriftsteller, der einen wesentlichen Teil seines Lebens in Salzburg verbracht hatte, bevor er die Stadt im Februar 1934, nach dem Anbruch der austrofaschistischen Herrschaft, als weltbekannter Autor verlassen hat. Über Paris floh er nach London, anschließend nach Brasilien, wo er sich 1942 mit seiner Frau Lotte das Leben nahm. Initiiert wurde die Errichtung des Denkmals vom damaligen Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen., der den mittlerweile verstorbenen Bildhauer Josef Zenzmaier mit der Gestaltung eines Entwurfs beauftragte. Heute erinnern neben dem Denkmal am Kapuzinerberg ein Stolperstein, der Stefan-Zweig-Weg, der Stefan-Zweig-Platz, das Stefan-Zweig-Zentrum sowie die Pädagogische Hochschule Stefan Zweig an den erfolgreichen Schriftsteller.

Adresse: Kapuzinerberg 7, 5020 Salzburg
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Der 2024 am Kajetanerplatz verlegte Stolperstein erinnert an Ferdinand Aigner, der aufgrund von „Wehrkraftzersetzung” im Mai 1944 von der Salzburger Gestapo verhaftet wurde. Rund einen Monat später fand man Aigner tot in der Gefängniszelle auf. Die Kriminalpolizei deklarierte den Tod als Suizid, unter anderem um Aigner ein politisches Verbrechen anzulasten. Der Krankenpfleger wurde nämlich beschuldigt, einem Rekruten durch die Verabreichung von Injektionen geholfen zu haben, sich dem Kriegsdienst zu entziehen.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Am Kajetanerplatz wurde im September 2024 ein Stolperstein für Wilfried Hahn verlegt. Der gebürtige Salzburger, Jahrgang 1920, war katholisch getauft und lebte in Wien. Als Kanonier in der Wehrmacht wurde er 1942 verhaftet und am 3.8.1942, nur 21-jährig, im Salzburger Landesgericht ermordet bzw. in den Suizid getrieben. Quellen, die Aufschluss über die konkreten Hintergründe geben, sind bis dato nicht vorhanden. Hahns Leichnam wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben. Die Familie überlebte die Terrorjahre in Wien.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Am Salzburger Kajetanerplatz erinnert seit September 2024 ein Stolperstein an den Kriegsdienstverweigerer Karl Kargl. Der gebürtige Steirer hatte in den Veitscher Magnesitwerken gearbeitet, bevor man ihn zur Wehrmacht einzog. Hier wurde er auch verhaftet und am 7.9.1941 im Gefangenenhaus des Landesgerichts Salzburg ermordet bzw. in den Suizid getrieben. Quellen, die Aufschluss über die konkreten Hintergründe geben, sind bis dato nicht vorhanden. Karl Kargl wurde vermutlich am Salzburger Kommunalfriedhof beerdigt.

Adresse: Kajetanerplatz 2, 5020 Salzburg
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Im Salzburger Andräviertel gedenkt ein Stolperstein Dr. Josef Haager. Bereits 1904 promovierte Haager an der Technischen Hochschule in Wien. Aufgrund einer psychischen Erkrankung arbeitete er jedoch nur wenige Jahre als Techniker. Unter dem NS-Regime galt Haager als „arbeitsunfähig”, weshalb er im Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort 59-jährig ermordet wurde.

Adresse: Franz-Josef-Straße 5, 5020 Salzburg
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In der Wolf-Dietrich-Straße erinnert ein Stolperstein an den 1908 geborenen Ludwig Wimmeder. Als Jugendlicher übersiedelte Wimmeder mit den Eltern und Geschwistern nach Innsbruck, wo er eine Schlosserlehre begann, aber nie zu Ende brachte. Als Schlossergehilfe lebte er in den 1930er Jahren in Salzburg, wo er öfter mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Nach der Etablierung des NS-Regimes in Österreich entmündigte ein Gericht Wimmeder; in weiterer Folge wurde er in die „Landesheilanstalt für Geisteskranke” eingewiesen und im April 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Wolf-Dietrich-Straße 14, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein erinnert an die 1878 in eine jüdische Familie geborene Adele Pasch. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Friedrich hatte sie zwei Kinder: Hans (* 1906) und Grete (* 1908). Nach dem Tod Friedrichs erbte die Familie das florierende Schuhhaus, das die Nationalsozialisten „arisierten”. Die dreiköpfige Familie beschloss zu flüchten. In Wien verabschiedeten sich Adele, Hans und Grete von den Familienmitgliedern, vermutlich ohne zu wissen, dass sie diese nie wieder sehen würden. Über England flohen sie schließlich in die USA. Adele Pasch starb 1956 in New York.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 2, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein in der Paris-Lodron-Straße erinnert an Hans Pasch, Sohn von Adele und Friedrich Pasch, dem Leiter eines florierenden Schuhhauses in Salzburg. Das Geschäft wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten „arisiert”. Die mittlerweile dreiköpfige Familie – der Vater starb 1934 – floh vor dem NS-Terror zunächst nach England. Dort lernte Hans die Innsbrucker Jüdin Hilda kennen, die beiden sollten sich jedoch wieder trennten und erst in Salzburg wieder zueinander finden. Die Flucht brachte die Familie schließlich in die USA, wo die Mutter 1956 starb. Ihr Sohn, Hans Pasch, starb 2003 in Englewood, Colorado.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 2, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein in der Paris-Lodron-Straße gedenkt Grete Pasch, die 1908 in eine jüdische Familie geboren wurde. Der Vater – Friedrich Pasch – führte bis zu seinem Tod ein erfolgreiches Schuhgeschäft, das seine Familie erbte. Die Nationalsozialisten „arisierten” das Geschäft und Grete floh mit ihrem Bruder Hans und der Mutter zunächst nach England, anschließend weiter in die USA. Im Juli 1940 kam die Familie in New York an, wo Grete 1968 starb.

Adresse: Paris-Lodron-Straße 2, 5020 Salzburg
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In der Virgilgasse befindet sich der Stolperstein für den Deserteuer Jakob Hillebrand, der 1910 in Strobl am Wolfgangsee geboren wurde und als Maurer tätig war. 1941 wurde Hillebrand in die Wehrmacht eingezogen. Als Obergefreiter einer Gebirgsjägereinheit war er im Norden Finnlands im Einsatz. Während eines Aufenthalts bei der Familie im Sommer 1943 beschloss er zu desertieren, weshalb er sich versteckte. Vermutlich wurde sein Versteck verraten, wodurch es am 22. August 1943 zur Verhaftung kam. Das Kriegsgericht Linz verurteilte Hillebrand zum Tode. Er wurde am 25.2.1944 ermordet.

Adresse: Virgilgasse 8, 5020 Salzburg
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Der im September 2024 in der Kreuzstraße verlegte Stolperstein gedenkt Josef Bichler, der aufgrund seiner antifaschistischen und pazifistischen Überzeugung ermordet wurde. Bichler, gebürtig aus Bischofshofen, war Bierfahrer und wurde bereits im Herbst 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Aufgrund „kommunistischer Betätigung” erfolgte im August 1940 die Verhaftung, kurz darauf die Verurteilung zur zweijährigen Haftstrafe. Im Juli 1942 zu einem Strafbataillon abkommandiert, desertierte er nach wenigen Monaten und lief zur Roten Armee über. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft soll Bichler in den Dienst der Sowjetunion getreten sein, womöglich als Spion; in Wien wurde er 1944 erneut von der Gestapo verhaftet. Da sich keine weiteren Aufzeichnungen finden, wird vermutet, dass er die Haftzeit nicht überlebte. Quellen zu konkreten Hintergründen fehlen jedoch nach wie vor.

Adresse: Kreuzstraße 19, 5020 Salzburg
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In der Siezenheimer Straße erinnert ein Stolperstein an den Kriegsdienstverweigerer Ernst Mundl. Als Obergefreiter war der Uhrmachermeister an der finnisch-schwedischen Grenze im Einsatz, wo er auch starb – Aufzeichnungen zufolge aus eigener Hand, nach „missglückter Fahnenflucht”. Inwiefern es sich tatsächlich um Suizid handelte, ist bis dato ungeklärt. Es kann durchaus vermutet werden, dass er auf der Flucht ins neutrale Schweden erschossen wurde. Quellen zu konkreten Hintergründen fehlen jedoch nach wie vor.

Adresse: Siezenheimer Straße 5, 5020 Salzburg
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Der Stolperstein für Helene Taussig wurde am 3. Juli 2014 in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche Anif – an der Kreuzung der Römerstraße und des Sankt Oswaldwegs – verlegt. Er gedenkt der am 10.5.1879 in Wien geborenen bildenden Künstlerin, die 1923 zum Katholizismus konvertierte, weshalb sie in den Anfangstagen des NS-Regimes in Österreich noch unbehelligt leben konnte. Die Künstlerin verbrachte mit kurzen Unterbrechungen rund zwanzig Jahre in der Gemeinde Anif, wobei sie die letzten Salzburger Jahre in einem von Otto Prossinger entworfenen Atelierhaus wohnte und arbeitete. Am 28. Februar 1940 wurde sie von der Gestapo nach Wien abgeschoben, ihr Haus infolgedessen „arisiert”. In Wien befand sie sich mit anderen konvertierten Jüdinnen*Juden in einem Karmelitinnenkloster. Zwei Jahre nach ihrer Verbannung nach Wien deportierte man sie am 9. April 1942 in das polnische Ghetto Izbica. Nur wenige Tage später, vermutlich am 21.4.1942, wurde Helene Taussig ermordet.

Adresse: St. Oswaldweg 16, 5081 Anif
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Der Stolperstein gedenkt Marie Haslauer, welche am 27.12.1899 in Berndorf zur Welt kam. Marie und ihr Mann Johann Haslauer organisierten während der NS-Zeit in ihrer Wohnung Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, denen sie auch angehörten. Nachdem ein Gestapo-Beamter die Zusammenkunft am 4. April 1939 entdeckt hatte, wurde das Ehepaar angezeigt und verhaftet. Die Enthaftung folgte am 31. Mai 1939; beide wurden jedoch dazu gedrängt, von ihrem Glauben abzuschwören. Dies taten sie nicht, woraufhin die erneute Verhaftung folgte. Marie Haslauer und ihre 1922 geborene Tochter Antonia wurden zunächst ins KZ Ravensbrück deportiert, wo sie bis August 1942 interniert waren. Im August 1942 wurden beide mit rund 100 anderen Zeuginnen Jehovas in das KZ Auschwitz verlegt. Marie Haslauer wurde dort am 27.9.1942 ermordet. Ihre Tochter Antonia überlebte; sie kehrte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Salzburg zurück.

Adresse: Franz-Xaver-Gruber-Platz 1, 5165 Berndorf bei Salzburg
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Der vom Allgemeinmediziner Dr. Wolfgang Schierhuber initiierte Stolperstein gedenkt des am 10.9.1912 in Michaelbeuern geborenen Mathias Armstorfer. Der Sohn des Schneidermeisters Johann Armstorfer und seiner Frau Agnes war an Schizophrenie erkrankt. Nach einem Aufenthalt in der Landesheilanstalt Salzburg deportierte man ihn am 21. Mai 1941 aufgrund seiner Erkrankung nach Hartheim, wo er noch im selben Jahr ermordet wurde. Der Stolperstein wurde 2022 enthüllt und befindet sich in der Einfahrt der Ordination von Dr. Schiernhuber in Dorfbeuern.

Adresse: Michaelbeuern 65, 5152 Dorfbeuern
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Der am 19. Juli 1997 enthüllte Stolperstein in St. Georgen bei Salzburg befindet sich am Gehsteig vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Nobis. Er erinnert an Johann Nobis, geboren am 16.4.1899 in St. Georgen bei Salzburg. Johann Nobis war Veteran des Ersten Weltkriegs und Hilfsarbeiter bei einem Salzburger Bauunternehmen, wo er vermutlich erste Kontakte zu Zeugen Jehovas knüpfte. Unmittelbar nach dem Kriegsbeginn am 1. September 1939 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht. Aus Gewissensgründen verweigerte er jedoch den Dienst an der Waffe, weshalb er am 23. November 1939 vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt wurde. Das Urteil wurde am 6.1.1940 in Berlin-Plötzensee vollstreckt.

Adresse: Holzhauserstraße 32, 5113 Holzhausen
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Am 19. Juli 1997 wurde vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Nobis der Stolperstein für den Kriegsdienstverweigerer Matthias Nobis enthüllt. Er gedenkt des am 15. Jänner 1910 in Sankt Georgen bei Salzburg Geborenen, der vor dem „Anschluss“ als Landarbeiter im Flachgau und teilweise auch in der Steiermark tätig war. Nach dem März 1938 war Matthias Nobis in Salzburg-Gnigl beschäftigt. Nobis kam vermutlich durch seinen elf Jahre älteren Bruder Johann in Kontakt mit den Zeugen Jehovas. Bereits im November 1939 wurde er zum Gebirgsjägerbataillon Nr. 136 eingezogen. Aufgrund seines Glaubens verweigerte er den Kriegsdienst jedoch, weshalb er am 23. November 1939 zum Tode verurteilt wurde. Die Vollstreckung des Urteils erfolgte am 26. Jänner 1940 in Berlin-Plötzensee.

Adresse: Holzhauserstraße 32, 5113 Holzhausen
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Der Stolperstein für Maria Lindinger befindet sich am Marktplatz der Gemeinde Thalgau und wurde 2021 enthüllt. Maria Lindinger wurde als Tochter von Johann und Maria Lindinger am 29. Februar 1888 in Thalgau geboren. Nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg wurde sie am 21. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man sie nur kurze Zeit nach ihrer Ankunft ermordete.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Im Rahmen des Thalgauer Bedenkjahres enthüllte die Gemeinde am 21. Mai 2008 im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts die neu errichtete Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Im Zentrum der Gedenkstätte befindet sich eine Stele samt eingravierter Inschrift des Schriftstellers Karl-Markus Gauß. Darüber hinaus wurden hier die Namen und Todesdaten von Engelbert Weiß, Johann Ellmauer und Johann Schroffner festgehalten, die stellvertretend für all jene stehen, die aufgrund ihrer pollitischen und religiösen Überzeugungen Opfer der NS-Justiz wurden. Vor der Stele befinden sich fünf in den Boden eingelassene Gedenksteine, die der Thalgauer Opfer der “Euthanasie” gedenken sollen.

Adresse: Wartenfelserstraße 7, 5303 Thalgau
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Am Marktplatz der Gemeinde Thalgau befindet sich der 2021 enthüllte Stolperstein für Johann Ellmauer. Als Sohn von Anton und Maria Ellmauer wurde er am 24. April 1909 in Grödig geboren. Nach dem 1934 erfolgten Austritt aus der katholischen Kirche zogen der Maurer, seine Frau Katharina und der von ihr in die Ehe mitgenommene Sohn Rudolf nach Thalgau. Aufgrund der Verweigerung des Ableistens des Eides wurde Johann Ellmauer im September 1939 verhaftet und nach Berlin ins Gefängnis Alt-Moabit gebracht. Am 23. November 1939 wurde er vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 6. Jänner 1940 vollstreckt, der Leichnam in einem Massengrab in Berlin-Plötzensee begraben.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Im Jahr 2021 enthüllte die Gemeinde Thalgau am Markplatz den Stolperstein für Johann Gschwandtner. Dies ist neben dem Gedenkstein im Garten des ehemaligen Gerichtsbezirks der zweite Erinnerungsort in Thalgau. Johann Gschwandtner kam am 24. Oktober 1900 in Thalgau zur Welt. Nach einem Aufenthalt in der Landesnervenheilanstalt Salzburg wurde er am 17. April 1941 mit 27 anderen Personen nach Hartheim deportiert, wo er vermutlich noch im selben Jahr ermordet wurde.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Der Stolperstein für Zäzilia Michelitsch befindet sich am Marktplatz der Gemeinde Thalgau und wurde dort 2021 gemeinsam mit anderen Stolpersteinen für Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus enthüllt. Zäzilia Michelitsch, geboren am 26. Februar 1912, wurde am 16. April 1941 mit 67 weiteren Personen nach Hartheim deportiert und noch im selben Jahr ermordet.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Unter den am Marktplatz der Gemeinde Thalgau eingelassenen und 2021 enthüllten Stolpersteinen für die Thalgauer Opfer des Nationalsozialismus ist auch jener von Angela Auguste Neumayer, die am 14. September 1913 geboren wurde. Neumayer befand sich vor ihre Deportation in der Landesheilanstalt Salzburg. Am 21. Mai 1941 brachte man sie nach Hartheim, wo sie ermordet wurde. Im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts befindet sich ein bereits 2008 enthüllter Gedenkstein für die frühere Thalgauerin.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Der Stolperstein am Marktplatz der Gemeinde Thalgau wurde 2021 enthüllt und erinnert an Franz Schroffner, welcher am 9. Jänner 1900 geboren wurde. Franz Schoffner war der Bruder des 1939 im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten Priesters und Anhängers der Vaterländischen Front Johann Schroffner, dem auch mit einem Stolperstein sowie in der Gedenkstätte im Garten des ehemaligen Bezirksgerichts Thalgau gedacht wird. Franz Schroffner wurde am 17. April 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Der 2021 enthüllte Stolperstein am Thalgauer Marktplatz gedenkt des Priesters Johann Schroffner, welcher am 10. Mai 1891 in Thalgau zur Welt kam. Nach der Priesterweihe 1915 war er bis 1931 in unterschiedlichen Salzburger und Tiroler Gemeinden als Kooperator tätig, bis er 1936 mit der Pfarre in Oberndorf im Bezirk Kitzbühel betraut wurde. Neben seiner Tätigkeit in der Pfarre war er auch Mitglieder der Vaterländischen Front. Er wurde aufgrund regimekritischer Aussagen am 2. August 1939 verhaftet und wenige Tage später zunächst in das Konzentrationslager Dachau deportiert, anschließend in das KZ Buchenwald, wo er am 14. April 1940 ermordet wurde. Sein Bruder, Franz Schroffner, dessen auch mit einem Stolperstein am Marktplatz gedacht wird, wurde am 17. April 1941 in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und ermordet.

Adresse: Marktplatz, 5303 Thalgau
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Der Stolperstein für Mathias Wimmer wurde 2024 verlegt. Er gedenkt des gebürtigen Berndorfers, der am 16. Februar 1900 geboren wurde. Nur wenige Monate nach dem “Anschluss” deportierte man Mathias Wimmer am 17. Juni 1938 in das Konzentrationslager Dachau, wo er bis 1. Juli 1938 interniert war. Anschließend wurde er in das KZ Flossenbürg verlegt; dort starb er am 17. November 1941.

Adresse: Franz-Xaver-Gruber-Platz 1, 5165 Berndorf bei Salzburg
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Richard Aspöck wurde am 14. Juni 1919 in Salzburg geboren. Als Kind erkrankte er an der Spanischen Grippe und war laut einem ärztlichen Gutachten seither „geistesschwach, schwerhörig und am rechten Ohr taub“. Von 1925 bis 1928 lebte er im Franziskanerkloster St. Anton und danach bis zu deren Tod bei seinen Eltern. 1939 kam er in die Evangelische Diakonissen-Anstalt Gallneukirchen, wo er in der Gärtnerei arbeitete. 1940 wurde seine Schwester Hilda zu seiner Vormundin bestellt. Der Gaufürsorgeverband Hallein verfügte, gegen den Widerstand seiner Schwester, die anbot, für ihn zu sorgen, seine Überführung ins Versorgungshaus Kuchl. Am 13. Januar 1941 wurde Richard in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und ermordet. Die Nationalsozialisten täuschten seine Schwester über seinen Zustand und sandten ihr eine Sterbeurkunde mit der falschen Todesursache Ruhr sowie seine Asche. Ende Februar 1941 wurde die Urne am Halleiner Friedhof beigesetzt.

Adresse: Sulzeneggstraße 2, 5400 Hallein
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Antonie Brunauer, geb. Scheibl, wurde am 24.12.1902 in Salzburg-Itzling geboren. Als uneheliches Kind wurde sie im Alter von sechs bis acht Jahren an eine Bauernfamilie übergeben, wo sie verpflegt wurde und am Hof arbeiten musste. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Magd und Haushaltsgehilfin. 1922 heiratete sie den Halleiner Fabrikarbeiter Josef Brunauer. Im November 1933 wurde sie aufgrund von „Angstzuständen und paranoiden Ideen” in die „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" aufgenommen. Die Diagnose lautete „paranoide Schizophrenie” und in der Krankenakte wurde sie als „vollkommen uneinsichtig” beschrieben, da sie wiederholt forderte, nach Hause entlassen zu werden. Ab 1939 lautete der Eintrag jährlich nur noch „Unverändert, katatone Erregungszustände, immer in Bettbehandlung.“ Am 16.4.1941 wurde sie mit dem ersten von insgesamt vier Transporten der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet. Am 20. April 2013 wurde in Erinnerung an sie ein Stolperstein verlegt.

Adresse: Schöndorferplatz 7, 5400 Hallein
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Josef Bürzer wurde am 9.3.1905 in Salzburg geboren. Er war von Beruf Tischlergehilfe und Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Im Juli 1937 schloss er sich den XI. Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an. In Madrid wurde er jedoch vom Militärischen Abwehrdienst der Spanischen Republik (Servicia de Investigación Militar) verhaftet. Ab dem 16. Februar 1942 war Josef Bürzer im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, wo er am 18.5.1942 verstarb. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Griesmeisterstraße 20, 5400 Hallein
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Oskar Doppelreiter wurde am 25.1.1905 in St. Ulrich in Kärnten geboren und war Patient in der Salzburger „Landesheilanstalt" in Lehen. Dort wurde er von Heinrich Wolfer, einem radikalen Befürworter der „NS-Euthanasie”, als schizophren diagnostiziert. Am 17.4.1941 wurde Oskar Doppelreiter mit dem zweiten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt” Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Er ist damit eines der über 250 Opfer der „NS-Euthanasie”, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

Adresse: Captain-Edward-Partington-Straße 18, 5400 Hallein
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Mathias Eicher wurde am 8.11.1890 in Gunskirchen, Oberösterreich, geboren und absolvierte dort eine Lehre zum Brauer. Nachdem er von 1912 bis 1918 im Militärdienst stand und im Fronteinsatz war, zog er 1921 nach Hallein und heiratete dort. Er erkrankte an Progressiver Paralyse und musste seine Arbeit als Sicherheitswachmann frühzeitig beenden. Die Ursache seiner Erkrankung war eine Spätfolge einer nicht ausgeheilten bzw. unbehandelten Syphilis-Infektion. Im weiteren Verlauf erkrankte Mathias Eicher an fortschreitender Demenz und litt an Persönlichkeitsveränderung sowie Halluzinationen. Aufgrund dessen wurde 1922 seine Ehefrau zu seiner Vormundin bestellt. Ab 1922 war er zunächst als Patient in der Salzburger „Landesheilanstalt" in Lehen, ab 1934 in der „Versorgungsanstalt Schernberg” in Schwarzach im Pongau. Nachdem er im August 1939 nach einem kurzen Aufenthalt in der Salzburger Klinik in die Versorgungsanstalt Kuchl kam und dort in der ersten Nacht versuchte, aus dem Fenster zu springen, wurde er erneut nach Schernberg gebracht. Gegen den Willen und trotz Widerstands der pflegenden Ordensschwestern und anderer Mitarbeiter*innen wurden 1941 über hundert Bewohner*innen von dort gewaltsam in die Tötungsanstalt Hartheim transportiert. Auch Mathias Eichner sollte am 19.4.1941 nach Hartheim deportiert werden, kam jedoch schon beim gewaltsamen Abtransport ums Leben.

Adresse: Burgfriedstraße 4, 5400 Hallein
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Antonie Furtschegger wurde am 31.3.1896 in Wien als Antonie Walzhofer geboren. Aufgrund gesundheitlicher Probleme, die in ihrer Kindheit begannen, wurde sie ab dem 19. Lebensjahr wiederholt in Nervenheilanstalten aufgenommen. Sie arbeitete zwischenzeitlich als Hausgehilfin und Schneiderin, später auch als Kellnerin in Hamburg und in der Tschechoslowakei. 1931 starb ihre Tochter, was zu einem Rückfall führte. 1932 war sie erneut Patientin in Gugging (NÖ) und wurde nach kurzer Zeit als geheilt entlassen. 1934 heiratete sie den Hilfsarbeiter Oskar Furtschegger aus Hallein und zog mit ihm in eine Wohnung in der Reichsstraße 5 (heute Salzburgerstraße 45). Am 29. Mai 1937 unternahm sie einen Suizidversuch und wurde ins Krankenhaus St. Johann im Pongau eingeliefert. Nach einem weiteren Selbstmordversuch wurde sie in die Salzburger „Landesheilanstalt" überstellt. Aufgrund einer kurzfristigen Stabilisierung ihres Zustands konnte sie im September 1937 vorübergehend nach Hause zurückkehren, wurde jedoch bald darauf erneut eingewiesen. Am 18.4.1941 wurde Antonie Furtschegger gemeinsam mit 27 weiteren Patientinnen mit dem dritten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt" Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Salzburgerstraße 45, 5400 Hallein
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Rudolf Gruber wurde am 15.11.1893 in Hallein geboren. Er arbeitete als Lohnverrechnungsbeamter, war ledig und römisch-katholisch. Im September 1938 kehrte er aus dem Gefängnis Garsten zurück und meldete sich nach München ab. Am 26. August 1939 wurde Rudolf Gruber zunächst in das KZ Dachau deportiert und einen Monat später in das KZ Buchenwald überstellt. Nach Angaben der Nationalsozialisten starb er am 5.6.1944 in Mauthausen. Tatsächlich wurde er jedoch im Rahmen der sogenannten „Aktion 14f13", also der medizinischen Selektion und Tötung von KZ-Häftlingen, von Mauthausen in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim gebracht und dort in einer Gaskammer umgebracht. Sein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.

Adresse: Dorrekstraße 26–28, 5400 Hallein
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Ernst Hallinger wurde am 26. April 1907 geboren, war Tischlergehilfe in Hallein und Funktionär der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs. Als Obergefreiter bei der Flak-Ersatz-Abteilung 45 befand er sich Anfang 1944 auf Fronturlaub bei seiner Familie, wo er beschloss, nicht mehr zum Kriegseinsatz zurückzukehren. Sein Vater organisierte ein Versteck in einer Bauhütte in Haslach bei Glasenbach, wo seine Familie ihn mit Lebensmitteln versorgte. Im April 1944 wurde das Versteck durch einen Glasenbacher entdeckt und Hallinger am 4. April 1944 von der SS aufgespürt, verwundet und verhaftet. Er wurde in Salzburg inhaftiert und am 26. Juni 1944 wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Am 25. Oktober 1944 wurde er auf dem Militärschießplatz Kagran in Wien von einem Exekutionskommando erschossen. Seine Ehefrau Luise und sein Vater wurden zu je neun und sieben Monaten Zuchthaus verurteilt. Luise und sein Bruder Albert, der seit November 1939 in Konzentrationslagern inhaftiert war, wurden schließlich von den Alliierten befreit.

Adresse: Wiesengasse 5, 5400 Hallein
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Maria Huber wurde am 3. Februar 1901 in Wörgl geboren und arbeitete als Büroangestellte in Hallein. Die Gründe für ihre Verhaftung und Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz sind heute unbekannt. In Maria Hubers Todesurkunde ist vermerkt, dass sie am 8. Oktober 1943 um 9.45 h in Auschwitz an einem “Lungenödem bei Pneumonie” verstorben ist.

Adresse: Bürgerspitalplatz 4, 5400 Hallein
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Anna Kaltenbrunner wurde am 28. April 1901 geboren, war ledig und römisch-katholisch. Am 21. Mai 1941 wurde sie mit dem letzten der insgesamt vier Transporte der “Aktion T4” aus der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Wiesengasse 3, 5400 Hallein
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Karl Kriechbaumer wurde am 22. April 1874 geboren, war verheiratet, römisch-katholisch und laut Meldezettel “Armenhauspflegling”. Am 15. Juni 1938 wurde er verhaftet und, nachdem er im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert war, in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Dort ist Karl Kriechbaumer am 5. März 1939 verstorben.

Adresse: Salzburgerstraße 45, 5400 Hallein
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Josefine Lindorfer wurde am 2. Dezember 1899 in Hallein geboren, war seit 1936 mit dem Schlosser Johann Lindorfer verheiratet und arbeitete in der Halleiner Zigarrenfabrik. Im Jahr 1942 wurde sie wegen einer Spende an die Rote Hilfe denunziert und direkt in das KZ Auschwitz deportiert. Dort starb sie am 18. November 1942 an einer Lungentzündung. In Erinnerung an die Widerstandskämpferin wurde in Hallein ein Platz in Josefine-Lindorfer-Platz umbenannt.

Adresse: Am Ausfergenufer 4, 5400 Hallein
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Edmund Molnar wurde am 7. März 1923 in Hallein geboren. Er arbeitete als Schlosser und diente als Gefreiter der Panzerjäger-Ersatzabteilung 48. Während eines Streitgesprächs mit seinen Kameraden soll er gesagt haben, dass die Mutter Hitlers eine Jüdin gewesen sei und dass er ein Bild Hitlers weghänge, wenn er ein solches in einem Hotelzimmer vorfinde. Aufgrund dieser Aussagen wurde er denunziert und im Anschluss verhaftet. Nach seiner Überstellung nach Graz und später nach Berlin wurde er am 16. November 1943 wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt. Am 26. Mai 1944 wurde Molnar in Berlin-Tegel hingerichtet. In Gedenken an Molnar wurde in Hallein ein Platz in Edmund-Molnar-Platz umbenannt.

Adresse: Molnarplatz 14, 5400 Hallein
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Maria Molter wurde 1878 in Hallein geboren und war Lehrerswitwe. Am 21. Oktober 1938 kam sie zur Pflege in Obhut der katholischen Ordensschwestern im Schloss Schernberg bei Schwarzach. Gegen den Willen und trotz Widerstands der pflegenden Ordensschwestern und anderer Mitarbeiter*innen wurden 1941 über hundert Bewohner*innen von dort gewaltsam in die Tötungsanstalt Hartheim transportiert. Als eines dieser “NS-Euthanasie”-Opfer wurde auch Maria Molter am 20. Mai 1941 nach Oberösterreich deportiert und dort ermordet.

Adresse: Bürgerspitalplatz, 5400 Hallein
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Ferdinand Nussdorfer wurde im Jahr 1909 geboren. Am 17. 4.1941 wurde er mit einem Transport der "Aktion T4" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort von den Nationalsozialisten ermordet.

Adresse: Salzachtalstraße 52, 5400 Hallein
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Franz Pföss wurde am 9. Dezember 1910 in Hallein geboren. Er war ledig und arbeitete zunächst als Hilfsarbeiter, später als Eisenbieger. Er war Mitglied des Arbeiterturnvereins der sozialdemokratischen Baugewerkschaft und schloss sich im März 1937 den Internationalen Brigaden an, um im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und den Faschismus zu kämpfen. Ende 1937 kehrte er jedoch wieder nach Hallein zurück. Am 25. September 1939 wurde Pföss in München von der Gestapo verhaftet und am 7. Dezember 1939 in das KZ Sachsenhausen überstellt, wo er die Häftlingsnummern 5661 und 14842 erhielt. Am 27. August 1940 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert (Häftlingsnummer 3282) und dort als Kapo der Elektriker eingesetzt. Am 7. November 1944 wurde er zur SS-Sondereinheit Dirlewanger überstellt. Aufgrund der hohen Verluste und der drohenden Niederlage rekrutierte die SS in der Endphase des Krieges auch politische Häftlinge. Viele dieser Häftlinge versuchten, zur Roten Armee überzulaufen und wurden bei Entdeckung von der SS exekutiert. Über das Schicksal von Pföss seit November 1944 ist nichts bekannt, ebenso wenig wie sein genaues Todesdatum. Als Todestag ist der 8. Mai 1945 verzeichnet, der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Die Spanienkämpfer waren Freiwillige aus vielen Ländern, so auch ca. 1.400 Personen aus Österreich, die nach Spanien reisten, um die Spanische Republik nach dem Franco-Putsch zu verteidigen. Die Freiwilligen sahen ihren Beitrag im Kampf gegen den Faschismus, der sich über ganz Europa auszubreiten schien. Viele der Spanienkämpfer wurden nach ihrer Rückkehr nach Österreich durch die Nationalsozialisten verfolgt.

Adresse: Dorrekstraße 19, 5400 Hallein
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Gertraud Plötzelsberger wurde am 26. November 1907 in Hallein geboren. Am 16. April 1941 wurde sie mit dem ersten der insgesamt vier Transporte der “Aktion T4” aus der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Schöndorferplatz 9, 5400 Hallein
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Hans Pramer wurde am 10. Oktober 1882 in St. Veit im Mühlkreis geboren und arbeitete als Eisenbahner. Er schloss sich bereits in jungen Jahren der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an und war in Hallein viele Jahre lang SP-Funktionär in unterschiedlichen Lokal- und Bezirksorganisationen und bis 1934 Obmann der Eisenbahngewerkschaft im Bezirk Hallein. Ab 1934 war er ebenfalls Teil der illegalen Gewerkschaftsbewegung und der “Revolutionären Sozialisten”. Nach dem sog. “Anschluss” Österreichs setzte er seine Widerstandstätigkeit fort. Am 22. Februar 1942 wurde er verhaftet und wegen Hochverrats zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde ins Zuchthaus Landsberg gebracht, wo er am 29. Mai 1943 ums Leben kam.

Adresse: Wiestal-Landesstraße 19, 5400 Hallein
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Anna Sagl wurde 1908 in Oberösterreich geboren. Nachdem die Familie nach Hallein übersiedelte, heiratete sie im Jahr 1927 und bekam ihren Sohn Franz. Ihr Ehemann kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg und flüchtete 1934 vor dem Austrofaschismus in die Sowjetunion. Anna Sagl litt vermehrt unter Depressionen, weshalb sie in verschiedenen psychiatrischen Anstalten behandelt wurde. Im Jahr 1940 diagnostizierte der NS-Arzt Heinrich Wolfer “erbliche Fallsucht”. Am 16. April 1941 wurde sie in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort von den Nationalsozialisten in der Gaskammer ermordet.

Adresse: Postgasse 2, 5400 Hallein
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Karl Schifferer wurde am 7. August 1909 in Hallein geboren. Er arbeitete als Kupferschmied bzw. Spengler, war ledig und römisch-katholisch. Am 11. Oktober 1940 wurde er mit dem Haftgrund „Polizeiliche Sicherheitsverwahrung“ und der Häftlingsnummer 20505 in das KZ Dachau interniert. Die Einweisung von Häftlingen mit diesem Haftgrund erfolgte zumeist durch die Kriminalpolizei und lässt darauf schließen, dass Karl Schifferer bereits zwei Vorstrafen mit je mindestens sechs Monaten Haftstrafe hatte. Zwei Monate nach seiner Einlieferung wurde er in das KZ Buchenwald überstellt. Dort verstarb Karl Schifferer am 4. Januar 1941. Die offizielle Todesursache war „Herzschwäche im Kollaps“.

Adresse: Metzgergasse 5, 5400 Hallein
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Karoline Schmerold wurde am 17.4.1878 in Hallein geboren und wuchs als sogenannte „Armenversorgte” im Armenhaus der Schulschwestern in der Pfarrgasse auf. Sie wurde mehrmals in die „Landesheil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen" eingewiesen. Im Oktober 1935 wurde sie abermals mit der Diagnose „manisch-depressives Irresein” in der Klinik aufgenommen. Am 16.4.1941 wurde sie mit dem ersten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Sie ist damit eines der über 250 „NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

Adresse: Pfarrgasse 6, 5400 Hallein
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Herbert Schmittner wurde am 2.8.1940 in Meran geboren und mit drei Jahren vom Gaufürsorgeamt Hallein in die Wiener städtische Nervenklinik für Kinder eingewiesen. Dort wurde er am 5. August 1943 aufgenommen, am 20. August wurde eine „schwere Darmentzündung mit starken Durchfällen und Blutbeimischung” festgestellt. Sieben Tage später wurde dem Reichsausschuss in Berlin gemeldet, Herbert Schmittner benötige „dauernde vollständige Pflegebedürftigkeit”. Am 6.9.1943 wurde Herbert Schmittner im Alter von nur drei Jahren von den Nationalsozialisten ermordet. Im Brief an die Eltern stand, Herbert wäre „unerwartet” in den Morgenstunden gestorben.

Adresse: Salzgasse 2, 5400 Hallein
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Georg Schnöll wurde im Jahr 1875 geboren, stammte aus Oberalm, war römisch-katholisch und verheiratet. Am 21.4.1941 wurde er in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort von den Nationalsozialisten ermordet.

Adresse: Khuenburggasse 1, 5400 Hallein
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Johanna Schnöll wurde am 21.1.1887 in Längenfeld in Tirol geboren und arbeitete als Dienstmädchen. Ihr Geburtsname ist unbekannt. 1907, nach ihrer Heirat mit Johann Schnöll, zog das Paar nach Hallein und bekam zusammen sechs Kinder. Drei davon starben bereits im frühen Säuglings- bzw. Kleinkindalter. Auch ihr Ehemann starb im November 1930 nach schwerer Krankheit. Im Februar 1931 wurde sie erstmals, begleitet von ihrem Sohn Josef, in der „Landesheil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen" aufgenommen. Hier berichtete sie von Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Freudlosigkeit und Selbstmordgedanken, welche zur Diagnose „Melancholie" führten. Einige Monate später wurde sie abermals auf eigenen Wunsch in der Klinik aufgenommen, die Diagnose lautete dieses Mal „Klimakterische Psychose". Der Zustand von Johanna Schnöll verschlechterte sich rapide; im Februar 1933 hörte sie Stimmen, ab September desselben Jahres sprach sie nicht mehr und ab 1934 wurde sie mittels einer Sonde ernährt. Der letzte Eintrag der Krankenakte ist auf den 17. Oktober 1940 datiert. Am 16.4.1941 wurde sie mit dem ersten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Sie ist damit eines der über 250 „NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

Adresse: Schöndorferplatz 10, 5400 Hallein
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Rudolf Schober wurde am 6.3.1910 in Traun bei Linz geboren, lebte ab 1934 in Hallein und wurde im Jahr 1939 wegen „Dienstpflichtverweigerung am Arbeitsplatz“ verhaftet und in das Gefangenenhaus Salzburg überstellt. Ende August 1940 war er wieder in Hallein gemeldet und ein Jahr später wurde er in das KZ Flossenbürg verschleppt. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 2827. Das Projekt Stolpersteine Hallein erklärt seine Inhaftierung im KZ mit einem Erlass des Innenministeriums zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung durch die Polizei: „Damit wurde die Vorbeugehaft für sogenannte Berufs- oder Gewohnheitsverbrecher reichsweit standardisiert und auf Personen ausgeweitet, die durch ihr asoziales Verhalten eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellten.“ Ein Jahr später wurde er ins KZ Dachau überstellt, wo er unter der Häftlingsnummer 38289 registriert wurde und den Schwarzen Winkel, der für sogenannte „Asoziale“ vergeben wurde, tragen musste. Als Todesdatum wurde der 18.6.1943 vermerkt.

Adresse: Wichtlhuberstraße 9, 5400 Hallein
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Kajetan Schörghofer wurde am 18. November 1906 in Hallein geboren und arbeitete als Chauffeur. Am 10. März 1942 wurde er als sog. Schutzhäftling in das KZ Sachsenhausen deportiert. Er wurde als “Politischer Häftling” kategorisiert und erhielt die Häftlingsnummer 41481. Im Oktober 1942 wurde er mit einem Krankentransport in das KZ Dachau (Häftlingsnummer 37447) gebracht. Anfang 1944 wurde er dann in das KZ Majdanek in Ostpolen deportiert und bekam die Häftlingsnummer 37447. Am 8. Mai 1944 wurde er in Majdanek ermordet.

Adresse: Griestorgasse 1, 5400 Hallein
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Anton Seiler wurde am 19. November 1908 in Hallein geboren. Er war Hilfsarbeiter und ab 1934 im Gefängnis Garsten gemeldet. Fünf Jahre später kehrte er nach Hallein zurück und wurde nur wenige Tage nach seiner Ankunft, am 12. Juni 1939, verhaftet und in das Polizeigefangenenhaus Salzburg gebracht. Am 16. September 1939 wurde er zunächst in das KZ Dachau und am 27. September in das KZ Mauthausen überstellt. Als Sterbedatum ist der 5. Dezember 1939 im Totenbuch des Konzentrationslagers angegeben.

Adresse: Schöndorferplatz 11, 5400 Hallein
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Karl Strobl wurde am 1. August 1881 geboren. Ab dem Alter von 14 Jahren arbeitete er zunächst in der Zigarrenfabrik Hallein, dann in der örtlichen Zellulosefabrik und später in der Saline. Im Jahr 1901 heiratete er die Münchnerin Maria, die eine uneheliche Tochter mit in die Ehe brachte. Das Paar hatte zusammen vier Kinder. Zwei Jahre nach seiner Pensionierung wurde vom Amtsarzt Dr. Siegfried v. Angermayer die “Überstellung” in eine Anstalt empfohlen. Der Arzt begründete dies mit Strobls Verfolgungswahn und seinen Vorwürfen, dass seine Frau ihn vergiften wolle. Trotz wiederholter Bitten um Entlassung blieb Strobl mindestens bis 1940 in der Klinik. Im Jahr 1941 wurde er in der Tötungsanstalt Hartheim von den Nationalsozialisten ermordet.

Adresse: Wichtlhuberstraße 9, 5400 Hallein
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Josef Talal wurde am 13. Mai 1891 in Skulyany, auf heutigem moldawischem Staatsgebiet, geboren. Nachdem er nach Hallein gezogen war, heiratete er Anna und arbeitete als Kaufmann. Auf seinem Meldezettel findet sich der Vermerk “katholisch verheiratet”. Nachträglich wurde hinzugefügt, dass er am 15. Dezember 1939 als Jude von seiner Familie getrennt und nach Wien abgeschoben worden ist. Er war zunächst in der Heil- und Pflegeanstalt “Am Steinhof” und wurde von dort in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert, wo man ihn ermordete. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt, im Ausgangsbuch findet sich der Eintrag 29. Mai 1941.

Adresse: Moritzengasse 2, 5400 Hallein
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Friedrich Tschusi-Schmidhofen wurde am 6. April 1877 in Adnet geboren und war von Beruf Eisenbahnbeamter. Am 19. Mai 1926 wurde er auf Ersuchen des Bezirksgerichtes Hallein wegen “Verfolgungsideen” in der Landesheil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen aufgenommen. In weiterer Folge wurde eine leichte Form einer Schizophrenie mit paranoiden Zügen vermerkt. Trotz mehrfacher Bitte um Entlassung geschah dies bis 17. April 1926 nicht. Am 17. April 1941 wurde er mit dem zweiten der insgesamt vier Transporte der “Aktion T4” aus der “Landesheilanstalt” Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Er ist damit eines der über 250 “NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

Adresse: Davisstraße 10, 5400 Hallein
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Anna Untersalmberger wurde am 7. Juli 1888 in Wels geboren. Ihr Geburtsname ist unbekannt. Sie heiratete den Pinzgauer Brauer Franz Untersalmberger und die beiden bekamen 1918 zwei Töchter. Franz Untersalmberger erhielt Arbeit in der Kaltenhausener Brauerei und so zog die Familie von Grieskirchen nach Hallein. 1936 wurde Anna Untersalmberger mit der Diagnose “Progressive Paralyse” in die Landes Heil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen aufgenommen. Am 18. April 1941 wurde sie mit dem dritten der insgesamt vier Transporte der “Aktion T4” aus der “Landesheilanstalt” Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Sie ist damit eines der über 250 “NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

Adresse: Salzburgerstraße 14, 5400 Hallein
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Anna Waldner wurde am 19. Februar 1908 in Marburg geboren. Im Juni 1938 wurde sie mit der Diagnose Schizophrenie in die Landesheil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen aufgenommen. Am 25. Mai 1941 wurde Anna Waldner im Rahmen der “Aktion T4” aus der Landesheilanstalt Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Unterer Markt 2, 5400 Hallein
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Ursula Sandgathe wurde am 14. Mai 1940 in Oberhausen (Rheinland) als jüngstes von vier Kindern geboren. Nach schweren Bombenangriffen in ihrer Heimat litt sie unter Krämpfen und wiederkehrender Bewusstlosigkeit. Die Familie suchte Schutz in Hallein und fand Unterkunft auf dem Dürrnberg, doch Ursulas Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. Sie wurde in der Landes- und Heilanstalt Salzburg aufgenommen, wo die Ärzte “Aussichtslosigkeit” feststellten. Nachdem Ursula für einige Wochen nach Hause entlassen wurde, führte der Amtsarzt des Gaufürsorgeamts eine Begutachtung durch und beantragte ihre Aufnahme in eine Anstalt. Am 17. Dezember 1942 wurde Ursula vom Krankenhaus in Hallein in die “Heil- und Pflegeanstalt” Am Spiegelgrund in Wien überstellt, eine Tötungsanstalt der Nationalsozialisten. Am 23. Dezember 1942 meldete der Anstaltsarzt Heinrich Gross das Mädchen zur Tötung an. Trotz der Bitte der Eltern, ihre kleine Tochter zurückzuholen, wurde Ursula am 5. März 1943 im Alter von nur zwei Jahren von den Nationalsozialisten ermordet.

Adresse: Hofgasse, 5422 Bad Dürrnberg
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Karl Hutter wurde am 1. September 1895 in Vöslau (Baden) geboren und arbeitete als Fleischhauer. Ab 1935 war er in Hallein gemeldet. Laut Meldezettel wurde er im Oktober 1938 verhaftet und ab dem 8. Juli 1939 im KZ Dachau (Häftlingsnummer 34551) interniert. Als Haftgrund war „PSV“ (Polizeiliche Sicherheitsverwahrung) angegeben. Diese Einweisung erfolgte meist durch die Kriminalpolizei und deutet darauf hin, dass Karl Hutter bereits zwei Vorstrafen mit jeweils mindestens sechs Monaten Haft verbüßt hatte. Am 27. September desselben Jahres wurde er in das KZ Mauthausen überstellt, wo er am 1. März 1940 starb. Am 25. November 2016 wurde in Erinnerung an Karl Hutter in Hallein ein Stolperstein verlegt, allerdings wurde nur kurze Zeit später die Messingplatte entfernt.

Adresse: Lindorferplatz 6, 5400 Hallein
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Durch eine Privatinitiative wurde am 3.10.2022 der erste der ungefähr 500 Salzburger Stolpersteine in der Gemeinde Puch für Anna Ebner verlegt. Alois Brandstätter beauftragte und bezahlte dafür eigens eine Baufirma. Zuvor hatte die Gemeindevertretung zwar die Verlegung genehmigt, sich jedoch entgegen der üblichen Praxis gegen die Kostenübernahme ausgesprochen. Anna Ebner wohnte mit ihrer Familie in St. Jakob im heutigen Puch, kam 1941 in die „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen", von wo sie am 21. Mai 1941 im Zuge der „NS-Euthanasie” in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort anschließend ermordet wurde.

Adresse: Golsweg 10, 5412 Puch bei Hallein
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Die Kapruner Barbarakapelle wurde, initiiert von der Kraftwerksgesellschaft Kaprun, zwischen 1953 und 1954 errichtet. Auf der Langhausseite findet sich unter der Empore eine Schriftrolle, welche der Namen aller zwischen 1939 und 1955 sowie zwischen 2006 und 2010 während des Kraftwerkbaus tödlich Verunglückten gedenkt. Öffentlich zugänglich ist diese Schriftrolle jedoch nicht. Auch während der fotografischen Dokumentation war lediglich der Eingangsbereich der Kapelle begehbar. Beim Inhalt der Schriftrolle handelt es sich um insgesamt 149 Personen, wobei hier nicht explizit auf die Opfergruppe Zwangsarbeitende bzw. Kriegsgefangene eingegangen wird. Insgesamt waren am Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun über 6300 Zwangsarbeiter*innen und zivile ausländische Arbeitskräfte sowie rund 4000 Kriegsgefangene beteiligt. Erste Pläne zum Bau eines Kraftwerks in den Hohen Tauern gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, jedoch wurden diese nie umgesetzt. Nach dem „Anschluss” im März 1938 nahmen die Nationalsozialisten diese Pläne auf; die vorhandenen Energiereserven sollten für die Kriegs- und Rüstungswirtschaft genutzt werden. Der Spatenstich – durchgeführt von Hermann Göring – erfolgte bereits im Mai 1938; geplant war eine Bauzeit von zehn Jahren. Immer wieder kam es zu Todesfällen, ausgelöst durch Lawinenabgänge oder Steinschlag; aber auch Unfälle aufgrund mangelhafter Ausrüstung und des schlechten körperlichen Zustands der Arbeiter*innen waren keine Seltenheit. Die Kraftwerksgruppe Kaprun wurde 1955 fertiggestellt und gilt heute als Symbol des Wiederaufbaus der Republik nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeblendet und vergessen werden dabei häufig jedoch die unmenschliche NS-Zwangsarbeit und die daraus resultierenden Toten und Ermordeten.

Adresse: Barbarastraße 7, 5710 Kaprun
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Am 25. Juni 2021 wurde die Erinnerungsstätte für das Flüchtlingslager „Givat Avoda” (Hügel der Arbeit), die sich vor der Anton-Wallner-Kaserne in Saalfelden befindet, um eine rund drei Meter hohe Harfe erweitert. Die Skulptur wurde vom israelischen Künstler Moshe Frumin gestaltet. Der 1940 in Polen geborene Künstler flüchtete mit seiner Familie zunächst nach Usbekistan, wo sie dem NS-Terror entkamen. Der Versuch, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder in Polen Fuß zu fassen, scheiterte jedoch am dortigen Antisemitismus, weshalb die Mutter beschloss, mit dem Sohn nach Israel auszuwandern. Eine Zwischenstation ihrer Flucht war das Flüchtlingslager „Givat Avoda”, wo sich beide zwischen 1946 und 1947 aufhielten.

Adresse: Ramseiderstraße, 5760 Saalfelden am Steinernen Meer
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In Bischofshofen hat der Historiker Gert Kerschbaumer 30 NS-Opfer erfasst, für drei von ihnen wurde am 4. November 2021 beim Stadtamt, im Kastenhof, ein Stolperstein verlegt, wobei die Ausgewählten stellvertretend für Opfer der „NS-Euthanasie", für politische Opfer sowie für Deserteure stehen. Gertrude Chalupny und Dr. Paul Chalupny haben die Biografien der NS-Opfer recherchiert und die Verlegung der Stolpersteine initiiert. Eine Stolperstein erinnert an Johanna Brüggler. Sie wurde am 21.10.1903 in Bischofshofen geboren und arbeitete als Stubenmädchen und Wirtschafterin in Salzburg. Sie litt bereits als Kind an epileptischen Anfällen und wurde aufgrund dessen zwischen 1929 und 1932 viermal in die Salzburger Landesheilanstalt in Lehen eingewiesen. Am 16.4.1941 wurde sie mit dem ersten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und dort ermordet.

Adresse: Rathausplatz,1,5500,Bischofshofen
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In Bischofshofen hat der Historiker Gert Kerschbaumer 30 NS-Opfer erfasst, für drei von ihnen wurde am 4. November 2021 beim Stadtamt, im Kastenhof, ein Stolperstein verlegt, wobei die Ausgewählten stellvertretend für Opfer der „NS-Euthanasie", für politische Opfer sowie für Deserteure stehen. Gertrude Chalupny und Dr. Paul Chalupny haben die Biografien der NS-Opfer recherchiert und die Verlegung der Stolpersteine initiiert. Eine Stolperstein erinnert an Josef Machreich, geboren am 21.11.1882 in Bruck an der Glocknerstraße. Machreich war Gastwirt und geriet ab 1939 mehrfach in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime. 1944 wurde er wegen des Abhörens von Feindsendern und Weiterverbreitung von Auslandssendungen verhaftet und in das KZ Flossenbürg deportiert, wo er nach 41 Tagen am 2.11.1944 starb.

Adresse: Rathausplatz,1,5500,Bischofshofen
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In Bischofshofen hat der Historiker Gert Kerschbaumer 30 NS-Opfer erfasst, für drei von ihnen wurde am 4. November 2021 beim Stadtamt, im Kastenhof, ein Stolperstein verlegt, wobei die Ausgewählten stellvertretend für Opfer der „NS-Euthanasie", für politische Opfer sowie für Deserteure stehen. Gertrude Chalupny und Dr. Paul Chalupny haben die Biografien der NS-Opfer recherchiert und die Verlegung der Stolpersteine initiiert. Eine Stolperstein erinnert an Josef Maroschek. Er wurde am 3.8.1915 in Schladming geboren. Maroschek arbeitete bei der Eisenbahn und wurde 1941 zu einer Nachrichteneinheit in Wörgl eingezogen. Im Jahr 1943, inzwischen verheiratet und Vater von drei Kindern, erhielt er den Einberufungsbefehl an die Ostfront. Kurz zuvor war sein jüngerer Bruder dort gefallen. Während des Heimaturlaubs im Sommer 1943 entschloss Maroschek sich, nicht mehr an die Front zurückzukehren, und desertierte. Anfang August 1944 kam es dann zu einer Sonderfahndungsaktion, bei der die Gendarmerie und Landwacht aus Bischofshofen und Mühlbach beauftragt wurde, die zwei Deserteure Josef Maroschek und Leopold Hillinger zu verhaften. Im Zuge der Verhaftung wurde Maroschek von mehreren Kugeln getroffen und verstarb. Seine im achten Monat schwangere Frau musste ihn identifizieren. Josef Maroschek wurde nur 29 Jahre alt und am St. Johanner Friedhof bestattet.

Adresse: Rathausplatz,1,5500,Bischofshofen
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz 1,5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Stadtplatz 14,5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Stadtplatz 14,5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz 1,5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Stadtplatz 14, 5550,Radstadt
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Adresse: Stadtplatz 14, 5550,Radstadt
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Adresse: Stadtplatz 14, 5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz 1, 5550,Radstadt
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Im Jahr 2019 fand eine Lesung für Schüler*innen des BORG Radstadt mit der Wiener Autorin Hanna Sukare („Schwedenreiter”) statt. Organisiert wurde diese von Elisabeth Schneider (Kulturkreis DAS ZENTRUM). Mag. Michael Kroiß, Lehrer am BORG Radstadt, initiierte daraufhin ein Schulprojekt mit den Schüler*innen der damaligen achten Klasse, welches sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Radstadt beschäftigte. In Kooperation mit dem Kulturkreis DAS ZENTRUM sowie der Stadtgemeinde Radstadt unter dem Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ) konnte das Projekt schließlich realisiert werden. Das Ergebnis war die Verlegung von insgesamt zwölf Stolpersteinen in Radstadt am 12. und 13. Oktober 2022. Mit diesen Stolpersteinen wird an das Schicksal von zwölf Radstädter Bewohner*innen erinnert, die in den Jahren 1934 und 1941/42 in Mauthausen, Dachau, der Tötungsstätte Bernburg an der Saale sowie in Hartheim getötet worden sind bzw. der Gewalt illegaler Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Die Stolpersteine sind am Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz sowie am Stadtplatz am Milleniumspfad zwischen den Gedenktafeln 1938 („Anschluss") und 1945 (Befreiung) verlegt.

Adresse: Margarethe-Schütte-Lihotzky-Platz 1, 5550,Radstadt
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Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 4. Juli 2023 auf Initiative der Geschichtswerkstatt St. Johann und mit Unterstützung der Gemeinde drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau, unter anderem auch für den 1880 geborenen und 1941 in Hartheim ermordeten Josef Brugger.

Adresse: Hauptstraße 21a, 5600, St. Johann i.P.
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Am Mittwoch dem 15. Juli 2015 wurden fünf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. So auch für den wegen Widerstand verhafteten und am 28.10.1944 im KZ Mauthausen hingerichteten Alois Buder.

Adresse: Liechtensteinklammstraße 3,5600,St.Johann i.P.
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Am Mittwoch dem 15. Juli 2015 wurden fünf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. So auch für die wegen Widerstand verhaftete und im Februar 1945 im KZ Ravensbrück ermordete Theresia Buder.

Adresse: Liechtensteinklammstraße 3,5600,St.Johann i.P.
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Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 4. Juli 2023 drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau, unter anderem für den 1882 geborenen und 1941 in Hartheim ermordeten Johann Burgschwaiger.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Am 20. September 2019 wurden drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon für den 1888 geborenen und mit der NS-Haftkategorie “Arbeitszwang Reich” (AZR) im Jahr 1938 in das KZ Dachau deportierten Franz Furtner. Dort wurde er am 19.12.1938 von den Nationalsozialisten ermordet.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 4. Juli 2023 auf Initiative der Geschichtswerkstatt St. Johann und mit Unterstützung der Gemeinde drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau. Ein Stolperstein wurde für die 1881 geborene und 1941 in Hartheim ermordete Katharina Glatz verlegt.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Am 15. Juli 2015 wurden fünf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon, für die 1872 geborene und 1943 in das KZ Theresienstadt deportierte und dort ermordete Auguste Holzer.

Adresse: Südtirolersiedlung 22,5600,St.Johann i. P.
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Am 20. September 2019 wurden drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon erinnert an die erst 16-jährige, 1941 in Hartheim ermordete, Gertraud Oberreiter.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Der Künstler Gunter Demnig verlegte am 4. Juli 2023 auf Initiative der Geschichtswerkstatt St. Johann und mit Unterstützung der Gemeinde, drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau. Ein Stolperstein wurde für die 1901 geborene und 1941 in Hartheim ermordete Elisabeth Schmidl verlegt.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Am 3. Juli 2014 wurden die ersten drei Stolpersteine im Pongau verlegt. Einer davon für die 1876 geborene und am 9.9.1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordete Charlotte Schneider. Zuvor war der Besitz des jüdischen Ehepaares Charlotte und Karl Schneider arisiert und die beiden aus St. Johann i. P. abgeschoben worden.

Adresse: Wagrainerstraße 6,5600,St.Johann i.P.
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Am 3. Juli 2014 wurden die ersten drei Stolpersteine im Pongau verlegt. Einer davon für den 1876 geborenen und am 28.6.1942 im Ghetto Litzmannstadt verstorbenen Karl Schneider. Zuvor war der Besitz des jüdischen Ehepaares Charlotte und Karl Schneider arisiert und die beiden aus St. Johann i. P. abgeschoben worden.

Adresse: Wagrainerstraße 6,5600,St.Johann i.P.
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Hansi Thaler war eines der knapp 800 Kinder und Jugendlichen, die in der Anstalt “Am Spiegelgrund” von den Nationalsozialisten ermordet worden sind. Hansi Thaler wurde nur fünf Jahre alt. Auf Initiative seines Bruders Walter Thaler, der Geschichtswerkstatt St. Johann im Pongau und dem Künstler Gunter Demnig wurde am 3. Juli 2014 vor dem Wohnhaus der Familie Thaler ein Stolperstein für Hansi Thaler verlegt.

Adresse: Hauptstraße 4, 5600, St. Johann i.P.
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Am Mittwoch, dem 15. Juli 2015, wurden fünf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon erinnert an Johann Trausner, der 1908 geboren und 1939 zunächst in das KZ Sachsenhausen und später in das KZ Neuengamme deportiert wurde. Trausner gehörte der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an und weigerte sich, den Eid auf Hitler abzulegen sowie den Befehlen der SS zu folgen. Am 24. Oktober 1941 wurde er im KZ Neuengamme von der SS ermordet.

Adresse: Liechtensteinklammstraße 3,5600,St.Johann i.P.
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Am 20. September 2019 wurden drei Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon erinnert an den 1901 geborenen und 1941 in Hartheim ermordeten Anton Wimmer.

Adresse: Hauptstraße 35, 5600, St. Johann i.P.
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Am Mittwoch, dem 15. Juli 2015, wurden fünf Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus aus St. Johann im Pongau verlegt. Einer davon erinnert an Kaspar Wind, einen Sozialdemokraten und entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus, der 1902 in Forstau geboren wurde. Wind wurde 1942 wegen „Rundfunkverbrechens" festgenommen und später wegen seiner Beteiligung an der Flucht des Deserteurs Karl Rupitsch erneut verhaftet. Nach schwerer Misshandlung im Gefangenenhaus Salzburg wurde er am 12. August 1944 ins KZ Mauthausen überführt, wo er am 28.10.1944 erschossen wurde.

Adresse: Pöllnstraße 2,5600,St.Johann i.P.
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Margarethe Mair, später Bammer, wurde am 7. August 1922 in Goldegg geboren. Weil sie den als "fahnenflüchtig" geltenden Franz Unterkirchner öfter verpflegt hatte, wurde sie am 27. Juli 1944 von SS-Leuten im Rahmen des sogenannten "Sturms auf Goldegg" verhaftet. Bevor sie in das Polizeigefängnis nach Salzburg überstellt wurde, kam sie in den Gendarmerieposten nach Lend und wurde dort vom Gestapo-Beamten König verhört und misshandelt. Aus Salzburg wurde Margarethe schließlich am 27. August gemeinsam mit anderen verhafteten Goldegger Frauen in das KZ Ravensbrück deportiert. Am 28. April 1945 wurde sie im KZ befreit und kam am 14. Juni 1945 nach Goldegg-Weng zurück. In Gedenken an Margarethe Bammer und vier weitere Widerstandskämpferinnen wurden am 8. Juli 2024 die ersten vier Stolpersteine in Goldegg verlegt. Der Verlegung ging ein mehr als zehn Jahre andauernder Streit in der Gemeinde um die Errichtung eines Gedenksteines für die Goldegger Wehrmachtsdeserteure voraus. Die Patenschaft für den Stolperstein übernehmen die Enkelkinder Elisabeth Brüggler und Rupert Kössner junior.

Adresse: Am Äußern Torbogen des Schlosses Goldegg
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Maria Höller, geboren am 28. Juli 1890 in Taxenbach, heiratete 1911 Johann Evangelist Etzer aus St. Georgen i. Pzg. Das Ehepaar hatte gemeinsam neun Kinder. Ab 1925 bewirtschaftete die Witwe ihr Lehengut allein. Im Gegensatz zu ihren Kindern war sie als gläubige Katholikin immer und vehement gegen das Hitler-Regime. Am 24. März 1943 wurde die bis dahin Unbescholtene durch Denunziation vom Landesgericht (Sondergericht) in Salzburg wegen des Verbrechens der Wehrkraftzersetzung (verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wurde in das Frauenzuchthaus Aichach und in dessen Außenkommando Ingolstadt verlegt, wo sie körperlichen und seelischen Schikanen ausgesetzt war. Nach ihrer bedingten Entlassung am 12. April 1945 kehrte sie nicht mehr auf ihren Bauernhof zurück. Erst am 18. September 2018 wurde Maria Etzer vom Landesgericht für Strafsachen Wien vollständig rehabilitiert. In Gedenken an Maria Etzer und vier weitere Widerstandskämpferinnen wurden am 8. Juli 2024 die ersten Stolpersteine in Goldegg verlegt. Der Verlegung ging ein mehr als zehn Jahre andauernder Streit in der Gemeinde um die Errichtung eines Gedenksteines für die Goldegger Wehrmachtsdeserteure voraus. Die Patenschaft für den Stolperstein übernahm der Bankmanager und jahrelange Obmann des Vereins Alpine Peace Crossing Ernst Löschner.

Adresse: Am Äußern Torbogen des Schlosses Goldegg
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Maria Hölzl wurde am 16. Februar 1921 in Goldegg geboren. Gemeinsam mit Karl Rupitsch bekam sie am 29. April 1941 die uneheliche Tochter Brigitte. Nachdem sich Rupitsch ab Dezember 1943 in den Wäldern rund um Goldegg versteckte und schließlich als "Fahnenflüchtiger" gesucht wurde, versorgte ihn Maria Hölzl mit Nahrung und Zigaretten. Sie warnte auch weitere untergetauchte Deserteure rund um Goldegg vor Suchaktionen der Gestapo und SS. Maria Hölzl wurde schließlich im Zuge der Verhaftungswelle des sogenannten "Sturms" vom 2. Juli 1944 ebenfalls verhaftet und in das KZ Ravensbrück deportiert. Da sie zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger mit ihrer zweiten Tochter war, durfte Maria Hölzl gemeinsam mit der ebenfalls schwangeren Theresia Kössner das KZ am 4. Oktober 1944 verlassen und nach Goldegg zurückkehren. In Gedenken an Maria Hölzl und vier weitere Widerstandskämpferinnen wurden am 8. Juli 2024 die ersten Stolpersteine in Goldegg verlegt. Der Verlegung ging ein mehr als zehn Jahre andauernder Streit in der Gemeinde um die Errichtung eines Gedenksteines für die Goldegger Wehrmachtsdeserteure voraus. Die Patenschaft für den Stolperstein übernahm der Nationalratsabgeordnete und Gastronom Sepp Schellhorn.

Adresse: Am Äußern Torbogen des Schlosses Goldegg
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Die am 18. November 1921 geborene Theresia Eder heiratete 1941 Georg Kössner. Im Zuge der Verhaftungswelle des "Sturms" vom 2. Juli 1944 wurde auch die zu diesem Zeitpunkt schwangere Theresia verhaftet, da sie ihren desertierten Ehemann während seiner Flucht unterstützt hatte. Am 27. August wurde sie in das KZ Ravensbrück deportiert. Aufgrund ihrer Schwangerschaft wurde sie am 4. Oktober wieder in das Polizeigefängnis Salzburg überstellt. Am 24. Oktober wurde sie schließlich wieder nach Hause entlassen. Einen Tag nach der Geburt ihres Sohnes Christian am 7. März 1945 wurde ihr Ehemann in Glanegg bei Salzburg erschossen. Die Witwe Theresia heiratete am 30. Juni 1949 ein zweites Mal und bekam in ihrer zweiten Ehe mit Johann Hochleitner noch sechzehn weitere Kinder. Am 16. Juni 1977 starb sie. In Gedenken an Theresia Hochleitner und vier weitere Widerstandskämpferinnen wurden am 8. Juli 2024 die ersten Stolpersteine in Goldegg verlegt. Der Verlegung ging ein mehr als zehn Jahre andauernder Streit in der Gemeinde um die Errichtung eines Gedenksteines für die Goldegger Wehrmachtsdeserteure voraus. Die Patenschaft für den Stolperstein übernehmen die Filmemacherin Gabi Hochleitner und deren Eltern.

Adresse: Am Äußern Torbogen des Schlosses Goldegg
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Die am 27. April 1900 in March geborene Zäzilia (Cäcilia) Pfeiffenberger lebte bis 1935 am Gut Berndlau in Goldegg. Seit 1918 litt sie wahrscheinlich infolge einer “Kopfgrippe” (Enzephalitis) an Epilepsie. Im Jahr 1935 brachte sie ihr Bruder Johann deshalb in die “Landesheilanstalt” nach Salzburg. Am 18. April 1941 wurde sie mit dem dritten der insgesamt vier Transporte der “Aktion T4” aus der “Landesheilanstalt” Salzburg-Lehen in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Sie ist damit eines der über 250 “NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden. Am 25. Oktober 2024 wurde am äußeren Torbogen des Schloss Goldegg für Zäcilia Pfeiffenberger ein Stolperstein verlegt.

Adresse: Am Äußern Torbogen des Schlosses Goldegg
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T

Im Salzburger Stadtteil Riedenburg führt nur unweit des Neutors und des Festspielbezirks ein Treppenaufgang zum Mönchsberg. Dieser Aufgang – die Alma-Rosé-Stiege – erinnert heute an die berühmte Violinistin, die mit ihrem Rosé-Quartett auch bei den Salzburger Festspielen auftrat. Die Wienerin, die jedoch tschechische Staatsbürgerin war, blieb nach dem „Anschluss” in Wien, um sich um die erkrankten Eltern zu kümmern. Nach dem Tod der Mutter im August 1938 floh sie mit dem Vater nach London; dort bekam sie jedoch keine Arbeitserlaubnis als Solistin, weshalb sie in die Niederlande ging, was sich als fatal herausstellen würde. Nach der Besetzung der Niederlande 1940 versuchte die Künstlerin über Frankreich in die Schweiz zu flüchten, wurde jedoch in Dijon aufgegriffen und verhaftet. In Drancy bei Paris interniert, wurde sie im Juli 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Im Frauenlager hatte sie auf Betreiben der grausamen Aufseherin Maria Mandl das „Mädchenorchester” geleitet, ehe sie am 4.4.1944 starb.

Adresse: Reichenhaller Str. 10, 5020 Salzburg
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V

Im Salzburger Stadtteil Nonntal erinnert seit 1959 die rund 200 Meter lange Viktor-Keldorfer-Straße an den Salzburger Komponisten, dem während der NS-Zeit ein Aufführungs- und Berufsverbot auferlegt wurde. Was die konkreten Gründe für dieses Verbot waren, ist bis dato noch Gegenstand von Untersuchungen. Einen Hinweis gibt allerdings seine Funktion als Bundeschormeister des “Ostmärkischen Sängerbundes” zwischen 1910 und 1938. Insbesondere zu Beginn der Dreißigerjahre kam es aufgrund der Frage, wie der Sängerbund zum Nationalsozialismus stehe, immer wieder zu internen Streitigkeiten. Welche Position aber Keldorfer vertrat, zu diesem Zeitpunkt bereits ein bekannter Komponist und Chormeister, ist bisher unbekannt.

Adresse: Viktor-Keldorfer-Straße, 5020 Salzburg
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Auf dem Wohnhaus in der Bahnhofstraße 17 befindet sich ein überdimensionales Wandbild, das den 1944 ermordeten Sozialdemokraten und Eisenbahner Karl Emminger zeigt. 1878 in Niederösterreich geboren, übersiedelte Emminger mit 24 Jahren nach Salzburg. Emminger, schon früh politisch aktiv, war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und in der Zwischenkriegszeit Landtagsabgeordneter sowie Mitglied der Landesregierung. Aufgrund seines politischen Engagements wurde er nach dem “Anschluss” 1938 überwacht. Zwar war Emminger in keiner Widerstandszelle aktiv, allerdings hielt er nach wie vor Kontakt mit anderen Sozialdemokraten. Nachdem er bei Gesprächen mit einem kommunistischen Hilfsarbeiter bespitzelt worden war, erfolgte 1942 seine Verhaftung. Die Anklage wurde jedoch zurückgezogen, nachdem ihn der Hilfsarbeiter entlastet hatte. Emminger kam frei, aufgrund der Haftbedingungen verstarb er jedoch bald nach seiner Freilassung im St.-Johanns-Spital.

Adresse: Bahnhofstraße 17, 5020 Salzburg
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Das vom Künstler Karl Weiser geschaffene Wandbild befand sich zunächst an der Fassade des alten Tages- und Wohnheims Konradinum in Eugendorf. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes und der Übersiedlung aller Bewohner*innen im Jahr 2021, wurde das Wandbild im Garten des neuen Heims aufgestellt, der Vorgängerbau wurde abgetragen. Als dauernde oder vorübergehende Unterkunft bietet das Konradinum bis heute Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen diverse Unterstützungsangebote. Während der NS-Zeit war es ein Schauplatz der unmenschlichen NS-Politik. So planten NS-Behörden, die beeinträchtigen Kinder in unterschiedliche Anstalten verlegen zu lassen. Unter der Leitung von SR Gräfin Anna Bertha Königsegg brachten die Schwestern zuvor jedoch bereits zwanzig Kinder nach Mariathal bei Kramsach in Tirol, weitere 13 Kinder verlegte man in die Pflegeheilanstalt Schernberg bei Schwarzach, die Nationalsozialisten enteigneten daraufhin die leerstehenden Räumlichkeiten. Im Jänner 1941 beschlossen die Behörden, die Kinder zu deportieren, wogegen sich heftiger Widerstand seitens der Schwestern regte. Dieser war jedoch vergebens; ab 16. April 1941 wurde ein großer Teil der Kinder aus dem Konradinum, die in Mariathal und Schernberg Zuflucht gefunden hatten, in Tötungsanstalten deportiert und ermordet. Bis heute kann weder über die Getöteten noch über die Überlebenden, die oft von Familien aufgenommen und versteckt wurden, Genaueres gesagt werden. Die Gedenktafel, die sich im Eingangsbereich des neu erbauten Gebäudes befindet, gedenkt der aufgrund psychischer bzw. physischer Beeinträchtigung ermordeten Heimbewohner*innen.

Adresse: Konrad-Seyde-Straße 20, 5301 Eugendorf
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