Personen Vorarlberg Erfassung der geografischen und historischen Daten Lukas Nievoll Victoria Kumar Heimo Halbrainer Daten- und Informationsmodellierung Sebastian Stoff 0000-0001-6941-113X Didaktische Aufarbeitung Georg Marschnig Grit Oelschlegel Land Steiermark: Zukunftsfonds Steiermark
Friedrichgasse 9 8010 Graz
Nationalfonds der Repuplik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus Q27949109 Zukunftsfonds der Republik Österreich Q228721 Stadt Graz Q13298 Land Vorarlberg Q38981
Centrum für Jüdische Studien, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2019 Graz Creative Commons BY-NC 4.0 o:derla.persvor DERLA: Digitale Erinnerungslandschaften Projektleitung Gerald Lamprecht 0000-0002-9622-9269 ZIM Forschungsleiter Georg Vogeler 0000-0002-1726-1712 ZIM Mitarbeiter Sebastian Stoff 0000-0001-6941-113X Halbrainer / Lamprecht / Rigerl, Orte und Zeichen der Erinnerung, Graz 2018.
World Geodetic System

Born digital TEI Dokument zur Beschreibung eines Erinnerungsortes bzw. Erinnerungszeichens.

Erinnerungszeichen markieren Erinnerungsorte und machen sie in der Öffentlichkeit sichtbar. Sie sind ein sichtbarer Verweis auf Ereignisse, Erfahrungen und Verbrechen, die der Nationalsozialismus und Faschismus zu verantworten haben und sind intentionaler Ausdruck der Erinnerungskultur einer bestimmten Gruppe. Sie können physische oder virtuelle Manifestationen sein. Zur genaueren Bestimmung und Analyse werden die einzelnen Erinnerungsorte/Erinnerungszeichen durch spezifische Kriterien genauer klassifiziert und mit Information angereichert. Hierbei kann es zu Überlappungen und in manchen Fällen zu Unschärfen kommen, weshalb teils Mehrfachzuordnungen in den einzelnen Kategorien vorgenommen werden.

Die digitale Erinnerungslandkarte Österreichs (DERLA) ist ein Dokumentations- und Vermittlungsprojekt. Es dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen an die Opfer sowie die Orte des Terrors des Nationalsozialismus in Österreich und setzt sich die kritische Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Faschismus und der Erinnerung daran zum Ziel. Die ständig neu zu stellenden Fragen, was, wann, wo und von wem wie erinnert wurde und wird, geben Einblicke in die Transformationen der Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus und sind Ausdruck unseres politischen und gesellschaftlichen Selbstverständnisses in der Gegenwart. „Gedächtnisorte“, Denk- und Mahnmäler, Gedenktafeln, Gedenkstätten sowie Straßenbezeichnungen nach WiderstandskämpferInnen und Opfern des NS-Regimes sind die Materialisationen des Geschichtsbewusstseins im Alltag. Der Blick auf die Erinnerungslandschaft in der Gegenwart gibt daher zum einen Einblick in das kollektive Gedächtnis der österreichischen Gesellschaft und zum anderen legt die Beschäftigung mit ihrer Entstehungsgeschichte die Konjunkturen dieser Beschäftigung offen.

Institutionelle und Personale Rollen taxonomie

Datums Taxonomie

DERLA DERLA persons Bachner Julius Julius Bachner, geboren 19.9.1881 in Graz, gestorben 18.1.1942 in Lodz. Er übersiedelte 1906 nach Bregenz und arbeitete bei der Bahn. Am 27.2.1939 wurde er nach Wien zwangsumgesiedelt und von dort am 23.10.1941 nach Lodz deportiert. Julius Bachner wurde am 18.1.1942 getötet. 19.9.1881 18.1.1942 Baldauf Hans Hans Baldauf, geboren 31.1.1918 in Bregenz, gestorben 11.9.1943 in Auschwitz. Als Unteroffizier verprügelte er in der Kaserne in Klagenfurt einen Offizier, der neu eingerückte Soldaten brutal schikanierte. Er wurde denunziert, verhaftet, über die KZs Sachsenhausen, Natzweiler, Dachau nach Auschwitz deportiert, wo er am 11.9.1943 ermordet wurde. 31.1.1918 11.9.1943 Bauer Elsa Matzer Elsa Bauer, geb. Matzer, geboren 3.6.1904 in Ebensee, gestorben 1942. Sie zog 1935 aus Deutschland zu ihrer Mutter Sophie Matzer nach Bregenz. Am 5.6.1942 wurde sie von Wien ins Lager Izbica deportiert und getötet. Nach anderen Informationen ist sie 1942 im Ghetto von Krakau gestorben. Frauen explizit erwähnt 3.6.1904 1942 Bonat Max Max Bonat, geboren 12.5.1912 in Bregenz, gestorben 2.2.1945 in Verona. Max Bonat entfernte sich als Soldat aus einem Lazarett in München, war in der Folge dort und in Bregenz in Gestapo-Haft und wurde am 2.2.1945 in Verona wegen "Fahnenflucht und Hochverrat" hingerichtet. 12.5.1912 2.2.1945 Guttenberger Anna Anna Guttenberger, geboren 3.3.1902 in Schwäbisch-Gmünd, gestorben 27.2.1942 in München-Stadelheim. Anna Guttenberger war Hausiererin in Bregenz und behielt Kleidungsstücke für sich, die für eine reichsweite Soldatensammlung vorgesehen waren. Von einem SS-Mann angezeigt, wurden sie und ihre Tochter Maria verhaftet. Auch ihr Mann wurde deportiert, obwohl gegen ihn nichts vorlag. Anna Guttenberger wurde in Feldkirch zum Tode verurteilt und am 27.2.1942 in München hingerichtet. Ihre Tochter überlebte, weil sie minderjährig war. Frauen explizit erwähnt 3.3.1902 27.2.1942 Ibele Max Max Ibele, geboren 15.2.1921 in Bregenz, gestorben 9.5.1945 in Bregenz. Er desertierte 1944 aus der Waffen-SS in Frankreich, floh er über die Schweiz in die Heimat und versteckte sich mehrere Monate in Krumbach im Bregenzerwald. Im Widerstand gegen SS-Einheiten wurde er im Mai 1945 so schwer verwundet, dass er am 9.5.1945 im Krankenhaus in Bregenz seinen Verletzungen erlag. Jugendliche explizit erwähnt 15.2.1921 9.5.1945 Karg Gebhard Gallus Gebhard Gallus Karg, geboren 10.9.1885 in Bern, gestorben 30.5.1944 in Berlin-Brandenburg. Der Maler aus Bregenz riss in einem Gasthaus einem Waffen-SSler die Auszeichnungen von der Uniform, wurde deshalb verhaftet, nach Innsbruck und Berlin überstellt und am 30.5.1944 in Berlin-Brandenburg hingerichtet. Über das Schicksal seines Bruders Hans, der im Gasthaus ebenfalls dabei gewesen war, ist nichts bekannt. 10.9.1885 30.5.1944 Kraner Franz Franz Kraner, geboren 3.3.1897 in Bregenz, gestorben 31.10.1942 im KZ Dachau. 3.3.1897 31.10.1942 Lang Rudolf Rudolf Lang, geboren 18.12.1903 in Schwaz, gestorben 19.1.1940 in Mauthausen. Rudolf Lang, Arbeiter in Bregenz, wurde am 23.6.1938 von der Gestapo verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau und Mauthausen deportiert, wo er am 19.1.1940 getötet wurde. 18.12.1903 19.1.1940 Matzer Sophie Mazer Sophie Matzer, geboren 27.9.1874 in Lemberg, gestorben 20.6.1944 in Theresienstadt. Sophie Matzer, Mutter von Elsa Bauer, wurde am 13.8.1942 von der Gestapo nach Wien deportiert und 1944 im KZ Theresienstadt ermordet. Nach anderen Informationen ist sie im Ghetto von Krakau gestorben. Frauen explizit erwähnt 27.9.1874 20.6.1944 Schad Werner Werner Schad, geboren 11.1.1914 in Bregenz, gestorben 28.9.1944 in Mauthausen. Werner Schad war Arbeiter auf den Illwerke-Baustellen im Montafon. Er wurde dort am 22.8.1941 verhaftet und ins KZ Mauthausen deportiert, wo er am 28.9.1944 ermordet wurde. 11.1.1914 28.9.1944 Sinz Hermann Hermann Sinz, geboren 4.5.1912 in Bregenz, gestorben 15.3.1944 in Borisow. Hermann Sinz war Offizier in der Wehrmacht und wurde wegen Unterstützung des Widerstands in Frankreich angezeigt und nach Russland versetzt. Wegen "Defätismus und Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt, wurde er am 15.3.1944 in Borisow hingerichtet. 4.5.1912 15.3.1944 Spindler Samuel Samuel Spindler, geboren 21.4.1882 in Maidan/Bukowina, gestorben 11.11.1942 in Bregenz. Samuel Spindler war Sozialdemokrat, Gewerkschaftssekretär und als Arbeitervertreter in der Bregenzer Stadtvertretung. Nach 1933/34 verlor er sämtliche Ämter. Der Deportation, die ihm als zum evangelischen Glauben konvertierter Jude drohte, entzog er sich in der Nacht von 10. auf den 11. November 1942 in Bregenz durch Suizid. 21.4.1882 11.11.1942 Volkmann Ernst Ernst Volkmann, geboren 3.3.1902 in Schönach/Eger, gestorben 9.8.1941 in Brandenburg-Görden. Ernst Volkmann ließ sich 1924 als Gitarrenbauer und Mesner in Bregenz nieder. Der Aufforderung zur Wehrerfassung kam er wiederholt nicht nach, schließlich wurde er 1941 eingezogen, verweigerte aber den Führereid, da seine religiöse Überzeugung nicht mit dem Nationalsozialismus vereinbar war. Vom Reichskriegsgericht in Berlin wurde er zum Tode verurteilt und am 9.8.1941 in Brandenburg-Görden hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q1360455 3.3.1902 9.8.1941 Redler Karoline Schwärzler Karoline Redler, geb. Schwärzler, geboren 16.2.1883 in Bregenz, gestorben 8.11.1944. Karoline Redler war Geschäftsfrau in Bregenz und Gründerin des Verbands katholischer Frauen und Mädchen. Sie bekannte sich stets zu ihrer politischen und religiösen Überzeugung und wurde nach einem Gespräch im Wartezimmer eines Arztes, bei dem sie Deutschland für den Krieg verantwortlich gemacht haben soll, am 5.10.1943 verhaftet. Von den Gefängnissen Bregenz-Oberstadt und Feldkirch kam sie im Juli 1944 nach Wien und wurde wegen "Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung" angeklagt. Am 8.11.1944 wurde sie im Wiener Landesgericht hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q1734246 Frauen explizit erwähnt 16.2.1883 8.11.1944 Renz Anton Anton Renz, geboren 18.5.1924 in Bregenz, gestorben 1.5.1945 in Lauterach. Anton Renz desertierte gegen Kriegsende aus der Wehrmacht und versteckte sich im Keller seines Elternhauses in Bregenz. Am 1.5.1945 wollten durchziehende deutsche Truppen das Vorrücken der französischen Soldaten durch die Sprengung der Achbrücke zwischen Bregenz und Lauterach verhindern. Nachdem Renz und sein Freund Helmut Falch versucht hatten, die bereits angebrachten Sprengstoffladungen zu entschärfen, wurden sie von der SS festgenommen und nach kurzem Verhör in Lauterach erschossen. Am 8. Mai 1945 wurden sie auf dem Friedhof Bregenz-Vorkloster beigesetzt. Jugendliche explizit erwähnt 18.5.1924 1.5.1945 Lunardon Hugo Hugo Lunardon, geboren 2.11.1893 in Hard, gestorben 14.3.1940 in Mauthausen. Hugo Lunardon wurde nach der Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft Gendarm in Hohenems, 1933 Postenkommandant in Dornbirn. Er ließ illegale SS-Mitglieder verhaften und deckte Sprengstoffanschläge auf, wofür er von Präsident Miklas ausgezeichnet wurde. Lunardon wurde noch am 12. März 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet, kam über Innsbruck in die Konzentrationslager Dachau und Mauthausen, wo er am 14.3.1940 starb. http://www.wikidata.org/entity/Q2720808 2.11.1893 14.3.1940 Stromberger Maria Maria Stromberger, geboren 16.3.1898 in St. Veit/Kärnten, gestorben 18.5.1957 in Bregenz. Maria Stromberger war Krankenschwester in Bregenz und entschied 1942 sich aufgrund der Informationen über die Zustände in den Lagern zur freiwilligen Versetzung ins KZ Auschwitz. Dort wurde sie im SS-Krankenrevier eingesetzt und knüpfte zur geheimen Widerstandsgruppe „Kampfgruppe Auschwitz“ Kontakt, in der sich politische Häftlinge aus Österreich und Polen organisiert hatten. Sie beschaffte Medikamente, schmuggelte Informationen aus und auch einmal zwei Pistolen mit Munition in das Lager. Nach dem Krieg kehrte sie nach Bregenz zurück und wurde 1946 von den französischen Behörden wegen ihrer Tätigkeit in Auschwitz einige Monate verhaftet. 1947 sagte sie in Warschau im Prozess gegen den ehemaligen Lagerkommandanten Höss aus. In Vorarlberg blieb sie lange Zeit nach ihrem Tod am 18.5.1957 unbekannt. http://www.wikidata.org/entity/Q93934 Frauen explizit erwähnt 16.3.1898 18.5.1957 Amann Alois Alois Amann, geboren 17.7.1896 in Koblach, gestorben 16.12.1944 in Torgau. Alois Amann kehrte 1944 nach einem Fronturlaub nicht mehr in den Krieg zurück und versteckte sich in einer Felsenhöhle im Wald bei Koblach. Er wurde entdeckt, verhaftet, vor Gericht gestellt und zum Tod verurteilt. Noch im selben Jahr wurde er in der Festung Torgau in Sachsen hingerichtet. Am Kriegerdenkmal in Koblach scheint er fälschlicherweise unter den „Vermissten“ auf. 17.7.1896 16.12.1944 Bader Innozenz Innozenz Bader, geboren 24.12.1896 in Langenegg, gestorben, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Der Landwirt wurde am 1.5.1945 zusammen mit Robert Bader, Otto Bechter, Martin Gmeiner, Josef Nußbaumer und Adolf Schwärzler in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen. 24.12.1896 1.5.1945 Bader Robert Robert Bader, geboren 5.4.1920 in Langenegg, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Der Landwirt wurde am 1.5.1945 zusammen mit Innozenz Bader, Otto Bechter, Martin Gmeiner, Josef Nußbaumer und Adolf Schwärzler in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen Jugendliche explizit erwähnt 5.4.1920 1.5.1945 Bechter Otto Otto Bechter, geboren 7.8.1901 in Langenegg, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Der Landwirt wurde am 1.5.1945 zusammen mit Innozenz Bader, Robert Bader, Martin Gmeiner, Josef Nußbaumer und Adolf Schwärzler in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen. 7.8.1901 1.5.1945 Bilgeri Rudolf Rudolf Bilgeri desertierte 1944 zu den Partisanen in Griechenland. Bobleter Max Max Bobleter, geboren 16.8.1903 in München. Der Arbeiter aus Feldkirch wurde im Juni 1938 wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" und wegen des Verdachtes des "Menschenschmuggels" von Spanienkämpfern kurze Zeit eingesperrt. 1941 wurde er wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "kommunistischer Propaganda" verhaftet und zu 5 Jahren Haft verurteilt. Von 1942 bis 1945 war er im Straflager Rodgau-Dieburg inhaftiert. 16.8.1903 Bodemann Rudolf Rudolf Bodemann, geboren 21.4.1912 in Dornbirn, gestorben 24.6.1942 in Parkkina. Der Hilfsarbeiter und Mineur aus Dornbirn, wollte, obwohl Anfang 1940 in die NSDAP eingetreten, innerhalb der Wehrmacht Widerstand gegen das NS-Regime leisten und wurde von einem Militärgericht verurteilt und am 24.6.1942 in Parkkina, Finnland, wegen „Zersetzung der Wehrmacht“ standrechtlich erschossen. 21.4.1912 24.6.1942 Böhler Hirlanda Hirlanda Böhler, geboren 10.10.1882 (oder 10.4.) in Wolfurt, gestorben September 1957 in Innsbruck. Hirlanda Böhler wurde als Zeugin Jehovas von der Gestapo Innsbruck am 2.6.1939 ins KZ Ravensbrück deportiert und war bis 1945 ebendort inhaftiert. Frauen explizit erwähnt 10.10.1882 Sept. 1957 Bösch Gebhard Gebhard Bösch, geboren 2.12.1895 in Lustenau, gestorben 30.7.1979. Der Kaufmann wurde von der Gestapo Innsbruck am 16.11.1944 wegen Fluchthilfe verhaftet und schwer misshandelt. Er war bis Kriegsende in Haft. 2.12.1895 30.7.1979 Bonetti Emil Emil Bonetti, geboren 28.8.1922 in Hard, gestorben 9.7.2007 in Dornbirn. Emil Bonetti wurde 17-jährig zum Reichsarbeitsdienst und dann zur Wehrmacht eingezogen und desertierte 1943 in Italien. Er kehrte unter falscher Identität nach Österreich zurück, wurde erwischt, verhaftet und wegen "Fahnenflucht im Felde" verurteilt. Er erlebte die Befreiung nach Haft und neuerlichem Fronteinsatz in Sachsen. Nach dem Krieg studierte er Theologie und wirkte als Priester in Vorarlberg. Mit dem „Haus der jungen Arbeiter” in Dornbirn unterstützte er „Gastarbeiter“-Familien, AsylwerberInnen und Obdachlose. http://www.wikidata.org/entity/Q19279098 Jugendliche explizit erwähnt 28.8.1922 9.7.2007 Breitenfellner Karl Karl Breitenfellner, geboren 27.4.1905 in Burgkirchen. Der Arbeiter aus Frastanz wurde 1941 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "kommunistischer Mundpropaganda" zu 6 Jahren Haft verurteilt. Im Februar 1942 aus dem Feldkircher Gefängnis ausgebrochen, wurde er wiederergriffen und ins Gefängnis Kaisheim überstellt. 27.4.1905 Brotzge Johann Johann Brotzge, geboren 8.12.1899 in Hohenems, gestorben 1992. Der Arbeiter aus Dornbirn war illegaler „Leiter der Zeuge Jehovas“ und beteiligte sich am Schriftenschmuggel über die Schweizer Grenze. Er wurde im Mai 1940 wegen Teilnahme an einer „wehrfeindlichen Verbindung" und Fluchthilfe verhaftet. Nach einem Verfahren vor dem Landgericht in Feldkirch war er vier Monate inhaftiert. 8.12.1899 1992 Burtscher Delphina Delphina Burtscher, geboren 13.7.1926 in Sonntag, gestorben 18.6.2008 in Nenzing, war 1944 und 1945 wegen Beihilfe zur „Fahnenflucht“ (ihre beiden Brüder Leonhard und Wilhelm und ihr Freund Martin Lorenz desertierten 1943/44 aus der Wehrmacht und hielten sich im Großen Walsertal versteckt) mehrere Monate in Haft. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 13.7.1926 18.6.2008 Burtscher Leonhard Leonhard Burtscher, geboren 12.9.1918, gestorben 7.6.1956, Landwirt aus Sonntag, desertierte 1943 aus der Wehrmacht. Während sein ebenfalls desertierter Bruder Wilhelm aufgegriffen und hingerichtet wurde, konnte er sich bis zum Kriegsende im Großen Walsertal verstecken. Jugendliche explizit erwähnt 12.9.1918 7.6.1956 Burtscher Otto Otto Burtscher, geboren 23.5.1910 in Hard, gestorben 6.2.1991 in Feldkirch. Er war als Mitglied der „Großösterreichischen Freiheitsbewegung“ um Jacob Kastelic von 1940 bis 1943 inhaftiert. Das Verfahren gegen ihn endete ohne Urteilsspruch. http://www.wikidata.org/entity/Q1745531 23.5.1910 6.2.1991 Burtscher Wilhelm Wilhelm Burtscher, geboren 27.10.1922 in Sonntag, gestorben 8.12.1944 in Graz. Der Landwirt desertierte aus der Wehrmacht, hielt sich im Großen Walsertal versteckt und wurde am 12.7.1944 zusammen mit Martin Lorenz wegen "Fahnenflucht" festgenommen. Burtscher und Lorenz wurden am 8.12.1944 in Graz hingerichtet. Jugendliche explizit erwähnt 27.10.1922 8.12.1944 Domig Jacob Jacob Domig, Landwirt aus Sonntag, wurde als Deserteur 1945 bei einer Razzia der Gendarmerie im Großen Walsertal erschossen. 1945 Eisele Helmut Helmut Eisele, geboren 28.9.1925 in Lustenau, gestorben 15.8.2006. Der Tischler verweigerte im Jänner 1943 als 17-jähriger die Zwangsrekrutierung zur Waffen-SS. Im Februar 1943 war in einem SS-Lager in Stettin interniert, 1943 kam er ins KZ Oranienburg, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Jugendliche explizit erwähnt 28.9.1925 Emhofer Ernst Ernst Emhofer, geboren 21.11.1904 in Gmunden. Der Zöllner aus Höchst war wegen Fluchthilfe 1944 in Bregenz in Gestapo-Haft und wurde dann nach Innsbruck überstellt. Das Todesurteil wurde nicht vollstreckt. 21.11.1904 Ender Gabriel Gabriel Ender, geboren 5.9.1913 in Mäder, war Spanienfreiwilliger und nach Internierung bis 1944 Partisan in Frankreich. 5.9.1913 Fässler Anita Anna Fässler, geboren 1882 in Ratzenried/Allgäu, gestorben 1958. Die Textilarbeiterin aus Dornbirn wurde wegen Abhörens von "Feindsendern" und Weitergabe von Nachrichten zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, die sie in der Frauenstrafanstalt Aichach verbüßte. http://www.wikidata.org/entity/Q98399729 Frauen explizit erwähnt 1882 1958 Fehle Margarethe Margarethe Fehle, geboren 10.9.1914 in Bludenz. Die Kellnerin wurde wegen Ausgabe von Getränken an Fremdarbeiter am 10.9.1944 verhaftet und am 19.1.1945 über Innsbruck ins KZ Ravensbrück deportiert. Frauen explizit erwähnt 10.9.1914 Feuerstein Otto Josef Otto Josef Feuerstein, geboren 29.6.1893 in Lingenau. Der Straßenarbeiter wurde wegen humanitärer Hilfeleistung am 4.4.1942 verhaftet, nach Feldkirch überstellt und dort zu 4 Monaten Haft verurteilt. 29.6.1893 Feurstein Tobias Tobias Feurstein, geboren 11.3.1893 in Egg, gestorben vermutlich am 31.5.1944. Im ersten Weltkrieg in russische Kriegsgefangenschaft geraten, gehörte er zu den wenigen aktiven Kommunisten in Vorarlberg. 1926 erwarb er mit seiner Frau Alice in Götzis einen abgebrannten Gasthof, die „Hohe Kugel“, die sie wieder aufbauten. 1936 war er am Schmuggel von Spanienkämpfern in die Schweiz beteiligt, für die er wie auch sein Sohn Armin 1938 eine Arreststrafe erhielt. Später war er als Fluchthelfer für verfolgte Jüdinnen und Juden aktiv. Am 31.5.1944 versucht er sich, durch Flucht seiner Verhaftung zu entziehen. Dabei kam er unter ungeklärten Umständen ums Leben. 11.3.1893 31.5.1944 Ganahl Theresa Theresia Ganahl, geboren 22.1.1876, gestorben 20.2.1946. Die Landwirtin aus Bartholomäberg wurde 1941 wegen „Beleidigung des Führers“ zu acht Monaten Haft verurteilt. Frauen explizit erwähnt 22.1.1876 20.2.1946 Glohs Karl Karl Glohs, Arbeiter aus Vandans, ging 1936 als Freiwilliger der Internationalen Brigaden nach Spanien. Wahrscheinlich 1940 wurde er von den deutschen Behörden in Frankreich verhaftet und ins KZ Dachau deportiert, wo er getötet wurde. Gmeiner Martin Martin Gmeiner, geboren 18.5.1902 in Langenegg, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Martin Gmeiner wurde am 1.5.1945 zusammen mit Innozenz Bader, Robert Bader, Otto Bechter, Josef Nußbaumer und Adolf Schwärzler in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen. 18.5.1902 1.5.1945 Grabher Eduard Eduard Grabher, geboren 21.4.1904 in Lustenau, gestorben 13.8.1940 in Berlin. Der Stickereizeichner wurde wegen "Landesverrats" vom Volksgerichtshof Berlin am 8.8.1940 zu lebenslänglicher Haft verurteilt und am 13.8.1940 in Berlin-Moabit erschossen. 21.4.1904 13.8.1940 Grimm Alois Alois Grimm, geboren 24.10.1886 in Wertheim/Main, gestorben 11.9.1944 in Berlin. Der Jesuitenpater und Lehrer am Feldkircher Jesuitenkolleg Stella Matutina wurde wegen seiner regimekritischen Predigten bespitzelt, denunziert und 1944 wegen Wehrkraftzersetzung vom Volksgerichtshof Berlin verurteilt und hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q91200 24.10.1886 11.9.1944 Gstrein Franz Josef Franz Josef Gstrein, geboren 13.3.1898 in Bludenz, gestorben in Niedernhart. Der Maschinenwärter in Dornbirn wurde wegen regimekritischer Äußerungen als "Geisteskranker" am 8.4.1940 in die Anstalt „Valduna“ eingeliefert. Von dort wurde er von den Nationalsozialisten am 24.3.1941 nach Hall in Tirol und am 31.8.1942 nach Niedernhart überstellt, wo er mit einer Überdosis Medikamenten ermordet wurde. 31.3.1898 31.8.1942 Gutensohn Johann Johann Gutensohn, geboren 14.3.1915 in Dornbirn, gestorben 2002. Der Arbeiter wurde als Mitglied der AKO-Widerstandsgruppe Dornbirn 1940 verhaftet und am 24.3.1942 in Innsbruck wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 6 Jahren Haft verurteilt. Bis zur Befreiung war er in Amberg inhaftiert. 14.3.1915 2002 Hagen Josef Josef Hagen, geboren 11.3.1919 in Lustenau, gestorben 31.5.1944 in Altstätten. Der Textilarbeiter wurde am 30.5.1944 als Deserteur auf der Flucht in die Schweiz angeschossen und verstarb am selben Tag im Spital in Altstätten. Jugendliche explizit erwähnt 11.3.1919 31.5.1944 Himmer Elsa Fitz Elsa Himmer, geb. Fitz, geboren 1.3.1914 in St. Margarethen Arbeiterin aus Dornbirn, wurde 1942 als Mitglied der AKO-Widerstandsgruppe Dornbirn zu 12 Jahren Haft verurteilt. Sie war von 2.1.1942 bis Kriegsende inhaftiert. Frauen explizit erwähnt 1.3.1914 Himmer Wilhelm Wilhelm Himmer, geboren 30.10.1910 in Bludenz, gestorben 8.7.1942 in Berlin-Plötzensee. Der Schlosser aus Dornbirn wurde am 6.1.1940 als Gründer der Dornbirner AKO-Widerstandsgruppe verhaftet, 1942 in Innsbruck wegen "Hoch- und Landesverrats" zum Tode verurteilt und am 8.7.1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. 30.10.1910 8.7.1942 Hölzlsauer Anna Maria Anna Maria Hölzlsauer, geboren 30.6.1902 in Graz, gestorben 19.5.1944 in Berlin-Charlottenburg. Die Arbeiterin aus Kennelbach war wegen „Verunglimpfung“ der NSDAP 1943 mehrmals in Gestapo-Haft, wurde am 1.2.1944 nach Innsbruck überstellt und am 19.5.1944 in Berlin-Charlottenburg hingerichtet. Frauen explizit erwähnt 30.6.1902 19.5.1944 Hofer Anton Anton Hofer, geboren 18.11.1914 in Lustenau, gestorben 28.8.1945 in Dachau. Der Schulwart war ab 4.12.1941 in Bregenzer Gestapo-Haft und kam über Innsbruck am 3.4.1942 nach Dachau, wo er nach der Befreiung am 28.8.1945 starb. 18.11.1914 28.8.1945 Horaschek Karl Karl Horaschek, geboren 8.5.1925 in Bregenz wurde wegen "Wehrkraftzersetzung" von Bregenz am 7.10.1943 ins Militärgefängnis Salzburg überstellt, wo er zum Tode verurteilt wurde. Vor der Hinrichtung wurde er von den Alliierten in Berlin-Spandau befreit. Jugendliche explizit erwähnt 8.5.1925 Huber Hilar Hilar Huber, geboren 21.10.1910 in Lustenau, gestorben 2001 in Lustenau. Der Bauarbeiter desertierte 1941 in Griechenland aus der Wehrmacht und schlug sich mit dem Fahrrad bis nach Vorarlberg durch, wurde in Höchst verhaftet und konnte im August 1941 aus dem Gefängnis in Bregenz fliehen. Nachdem er bei Gaißau den Alten Rhein durchschwommen hatte, schafft er es bis zu seinem Onkel in Wittenbach/St. Gallen, der ihn allerdings den Schweizer Behörden meldete. E wurde verhaftet und ins Gefängnis in St. Gallen verbracht. Im November 1942 gelang ihm wiederum die Flucht und er schlug sich zu seinem Elternhaus nach Höchst durch, wo er im Jänner 1943 am Dachboden aufgespürt wurde. Am 3.3.1943 wurde er wegen „Fahnenflucht“ zum Tode verurteilt, danach zu 15 Jahren Haft „begnadigt“. Aus dem KZ Lingen im Emsland konnte er neuerlich in die Schweiz fliehen. Er war nochmal in Gossau/St. Gallen interniert und wurde nach Kriegsende freigelassen. Jugendliche explizit erwähnt 21.10.1920 2001 Jäger Othmar Othmar Jäger, geboren 15.12.1925 in Lustenau. Der Lehrling aus Bregenz war 1941 und 1942 wegen Gründung einer Gruppe des Kommunistischen Jugendverbandes in Bregenz in Gestapo-Haft, später im Fronteinsatz. Jugendliche explizit erwähnt 15.12.1925 Jeller Alois Alois Jeller, geboren 19.1.1902 in Flaurling, gestorben 3.5.1945 in Bludenz. Der Eisenbahner aus Bludenz wurde im Zuge des „Sturms auf die Kreisleitung“ der NSDAP in Bludenz am 3.5.1945 auf brutale Weise ermordet. 19.1.1902 3.5.1945 Kalb Edmund Edmund Kalb, geboren 9.2.1900 in Dornbirn, gestorben 20.10.1952 in Dornbirn. Der Maler und Grafiker wurde 1943 wegen Gehorsamsverweigerung von einem Kriegsgericht in Königsberg verurteilt. http://www.wikidata.org/entity/Q1286507 9.2.1900 20.10.1952 Kareis Walter Walter Kareis, geboren 29.8.1906 in Wien, gestorben 1988 in Bregenz. Der Fernmeldetechniker aus Bregenz wurde als Kommunist und wegen seiner jüdischen Herkunft im Oktober 1944 in das Arbeitslager Schelditz deportiert. Nach seiner Flucht aus dem Lager war er in der Widerstandsbewegung in Bregenz aktiv und war nach 1945 Mitglied des provisorischen Stadtrats. 29.8.1906 1988 King Josef Anton Josef Anton King, geboren 17.2.1922 in Hörbranz, gestorben 24.4.1945. Der Maturant wurde aufgrund eines Augenleidens aus der Wehrmacht entlassen und als Dolmetscher eingesetzt. In dieser Funktion versuchte er, russischen Kriegsgefangenen zu helfen. King wurde bei der Gestapo denunziert, er hätte mit den Kriegsgefangenen konspiriert, und am 19.1.1945 ins KZ Mauthausen eingeliefert. Ende April wurde er entweder in der Gaskammer ermordet oder erschossen. http://www.wikidata.org/entity/Q1704200 Jugendliche explizit erwähnt 17.2.1922 24.4.1945 Knecht Alois Alois Knecht, geboren 9.12.1894 in Rankweil, gestorben 1992 in Rankweil. Alois Knecht absolvierte das Jesuitengymnasium Stella Matutina in Feldkirch. Seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg machten ihn zum Kriegsgegner. Nach einer Friedenspredigt 1939 in Meiningen wurde er angezeigt, verhaftet und von Oktober 1939 bis April 1945 in den KZs Sachsenhausen und Dachau inhaftiert. Nach dem Krieg war er wieder als Priester tätig, er starb 1992 in Rankweil. 9.12.1894 1992 Kobras Karl Karl Kobras, geboren 15.3.1900 in Frauendorf, gestorben 8.1.1984. Der Landwirt aus Hittisau war 1941 mehrere Monate in Bregenz und Feldkirch in Gestapo-Haft. Wegen "kommunistischer Betätigung" wurde er am 1942 in das Gefangenenlager Zweibrücken deportiert, kam 1944 frei, wurde wieder verhaftet und war bis Kriegsende im KZ Dachau. 15.3.1900 8.1.1984 Kothbauer Alfons Alfons Kothbauer, geboren 31.10.1914 in Hohenems. Der Bäcker wurde als "Verräter der Bewegung" am 11.3.1938 verhaftet und im Mai 1938 nach Dachau deportiert, wo er bis Mai 1945 interniert war. 31.10.1914 Lampert Carl Carl Lampert, geboren 9.1.1894 in Göfis, gestorben 13.11.1944 in Halle. Carl Lampert war von 1918 bis 1930 Kaplan in der Pfarre St. Martin in Dornbirn. Nach dem „Anschluss“ geriet er durch seine Aussagen in immer stärkeren Gegensatz zum NS-Regime. Nach Inhaftierungen in den Konzentrationslagern Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg wurde Lampert 1941 „gauverwiesen“ und nach Stettin verbannt. Der Spionage beschuldigt wurde er am 13. November 1944 in Halle an der Saale enthauptet. http://www.wikidata.org/entity/Q114488 9.1.1894 13.11.1944 Lampert Stefan Stefan Lampert, geboren 1915 in Göfis, gestorben vermutlich 1945 in Murmansk. Der Kaminkehrer aus Dornbirn schoss sich im Winter 1944 in die eigene Hand, wurde vom Kriegsgericht wegen „Selbstverstümmelung“ zum Tode verurteilt und anschließend in Murmansk hingerichtet. 1915 1945 Lenz Engelbert Engelbert Lenz, geboren 3.8.1905 in Dornbirn, war vom 12.5. bis 3.7.1940 als Zeuge Jehovas in Gestapo-Haft. 3.8.1905 Lorenz Martin Martin Lorenz, geboren 6.5.1918 in Schnifis, gestorben 8.12.1944 in Graz. Martin Lorenz desertierte 1943 aus der Wehrmacht und hielt sich mit den Burtscher Brüdern im Großen Walsertal versteckt. Er wurde am 12.7.1944 zusammen mit Wilhelm Burtscher wegen "Fahnenflucht" festgenommen und am 8.12.1944 in Graz hingerichtet. Jugendliche explizit erwähnt 6.5.1918 8.12.1944 Malin Johann August Johann August Malin, geboren 22.9.1902 in Satteins, gestorben 9.11.1942 in München-Stadelheim. Johann August Malin trat 1920 der Sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaft bei. Seine Tätigkeit als „Volksanwalt“ – er unterstützte Personen, die sich einen Rechtsbeistand nicht leisten konnte und verfasste noch im Juni 1941 ein Gnadengesuch an den „Führer“ für den ehemaligen Spanienkämpfer Ernst Reiner aus Götzis, der sich zu dieser Zeit in Gestapohaft in Innsbruck befand – wurde ihm zum Verhängnis: Am 6. Mai wurde eine Gruppe von RegimegegnerInnen in Vorarlberg festgenommen, darunter auch Malin. Wegen „Wehrkraftzersetzung, Vorbereitung zum Hochverrat und Verbreitung von Lügennachrichten ausländischer Sender“ wurde er am 9.11.1942 in München-Stadelheim hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q1692452 22.9.1902 9.11.1942 Mayer Adolf Adolf Mayer, geboren 11.6.1918 in Nüziders, gestorben 17.3.1996 in Götzis. Adolf Mayer schloss sich im März 1938 den Internationalen Brigaden in Spanien an, wurde dort verwundet und in Frankreich (Argeles und Gurs) interniert. Später war er Fremdenlegionär in Nordafrika und Vietnam, 1945 kehrte er nach Österreich zurück. http://www.wikidata.org/entity/Q363360 Jugendliche explizit erwähnt 11.6.1918 17.3.1996 Monte Hilda Meisel Hilda Monte, geboren als Hilde Frieda Meisel 31.7.1914 in Wien, gestorben 17.4.1945 in Feldkirch. Die sozialistische Schriftstellerin und Journalistin wurde in eine bürgerliche jüdische Familie hineingeboren und engagierte sich schon als Jugendliche im Internationalen Sozialistischen Kampfbund ISK, für dessen Zeitung „Der Funke“ sie regelmäßig schrieb. 1934 emigrierte sie nach Paris, dann nach England, wo sie eine Scheinehe mit dem deutsch-britischen Karikaturisten John Olday einging. Neben Widerstandsmissionen in Deutschland, Frankreich und Portugal, verfasste sie antifaschistische und zahlreiche Radiosendungen u.a. für den BBC. Von Zürich aus, wo sie zuletzt arbeitete, unternahm sie im April 1945 eine Widerstandsmission in Vorarlberg. Beim Versuch über den Grenzübergang Tisis wieder zurück in die Schweiz zu gelangen, wurde sie erschossen. Sie wurde auf dem evangelischen Friedhof in Feldkirch bestattet. http://www.wikidata.org/entity/Q101642 Frauen explizit erwähnt 31.7.1914 17.4.1945 Meusburger Josef Anton Ludwig Josef Anton Ludwig Meusburger, geboren 2.7.1921 in Egg, gestorben 20.3.1944 in Berlin Brandenburg. Der Landwirt wurde nach seiner Flucht von der Ostfront in Wittenberg verhaftet und am 20.3.1944 in Berlin-Brandenburg hingerichtet. Jugendliche explizit erwähnt 2.7.1921 20.3.1944 Morscher Josef Josef Morscher, geboren 1895 in Klaus, gestorben 2.5.1945 in Klaus. Der Landwirt wurde von der SS am 2.5.1945 im Wald zwischen Götzis und Klaus kurz vor dem Eintreffen der französischen Truppen als bekannter NS-Gegner erschossen. 1895 2.5.1945 Morscher Otto Otto Morscher, geboren 1889 in Klaus, gestorben 2.5.1945 in Klaus. Der Schlosser wurde von der SS am 2.5.1945 im Wald zwischen Götzis und Klaus kurz vor dem Eintreffen der französischen Truppen als bekannter NS-Gegner erschossen. 1889 2.5.1945 Neher Ferdinand Ferdinand Neher, geboren 8.7.1890 in Vandans. Ferdinand Neher war Zollamtsleiter in Koblach und Gisingen, er verhalf Jüdinnen und Juden und Soldaten zur Flucht und war deshalb 1944/45 in Bregenz und in Feldkirch in Gestapo-Haft. 8.7.1890 Nussbaumer Josef Josef Nussbaumer, geboren 8.3.1894 in Langenegg, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Der Landwirt wurde am 1.5.1945 zusammen mit Innozenz Bader, Robert Bader, Otto Bechter, Martin Gmeiner und Adolf Schwärzler in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen. 8.3.1894 1.5.1945 Österle Martin Martin Österle, geboren 11.2.1926 in Aflenz. Der Lehrling aus Wolfurt wurde wegen „Unterstützung von Kriegsgefangenen“ im Juli 1942 von der Bregenzer Gestapo inhaftiert und misshandelt; später wurde er zum Militär eingezogen. Jugendliche explizit erwähnt 11.2.1926 Paterno Hilar Hilar Paterno, geboren 4.5.1905 in Dornbirn, gestorben 26.1.1944 in Mauthausen. Hilar Paterno wurde als Mitglied der AKO-Widerstandsgruppe Dornbirn im Jänner 1940 verhaftet und am 5.6.1942 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Vom Gefängnis Kaisheim kam er ins KZ Mauthausen, wo er 1944 erschlagen wurde 4.5.1905 26.1.1944 Paterno Hugo Hugo Paterno, geboren 19.12.1896 in Bludenz, gestorben 7.7.1944 in München-Stadelheim. Der Zöllner wurde wegen regimekritischer Äußerungen mehrmals denunziert und verhaftet. Am 7.7.1944 wurde er wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ in München-Stadelheim hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q85911969 19.12.1896 7.7.1944 Peintner Josef Josef Peintner, geboren 19.2.1901 in Lustenau, gestorben 30.8.1979 in Lustenau. Josef Peitner war von 1934 bis 1938 Bürgermeister von Lustenau, er wurde am 4.9.1938 verhaftet und war 22 Monate im KZ Buchenwald interniert. http://www.wikidata.org/entity/Q1705436 19.2.1901 30.8.1979 Pergehr Josef Josef Pergehr, geboren 9.4.1914 in Lustenau, gestorben 1991. Josef Pergehr war 1934 Aktivist der „Roten Hilfe“ in Lustenau, 1936 Spanienfreiwilliger, 1939 und 1940 in Frankreich interniert. Er wurde später in die Konzentrationslager Dachau, Friedrichshafen, Dora-Mittelbau und Sachsenhausen deportiert und überlebte. 9.4.1914 1991 Plangger Josef Josef Plangger, geboren 16.3.1901 in München, gestorben 1973 in Vandans. Josef Plangger wirkte als Priester im Montafon und war 1940 wegen Übertretung der "Gottesdienstverordnung" in Bludenz in Gestapo-Haft. Wegen Kritik an der Hitlerjugend wurde er 1941 ins KZ Buchenwald, danach in die Lager Natzweiler und Dachau deportiert, wo er bis knapp vor der Befreiung interniert war. 16.3.1901 1973 Plechata Alfred Alfred Plechata, geboren 18.11.1912 in Wien, gestorben 12.8.1992 in Rankweil. Der Arbeiter aus Rankweil war Spanienkämpfer und von 1941 bis 1945 im KZ Dachau inhaftiert. 18.11.1912 12.8.1992 Potusek Johann Johann Potusek, geboren 27.10.1898 in Frastanz. Johann Potusek wurde aus politischen Gründen verhaftet und am 28.3.1940 ins KZ Sachsenhausen deportiert; über die KZs Neuengamme und Dachau wurde er nach Buchenwald verbracht, wo er am 11.4.1945 von der US-Armee befreit wurde. 27.10.1898 Reichart Georg Georg Reichart, geboren 28.9.1914 in Bregenz, wurde am 15.3.1944 wegen "Fahnenflucht" verhaftet, am 15.6.1944 in Augsburg zum Tode verurteilt und dann zu 15 Jahren Haft "begnadigt". Ab September 1944 "Frontbewährung". 28.9.1914 Reinisch Franz Franz Reinisch, geboren 1.2.1903 in Altenstadt, gestorben 21.8.1942 in Berlin. Der Priester aus Feldkirch äußerte sich in seinen Predigten und Vorträgen regimekritisch. 1940 wurde er von der Gestapo mit einem Predigt- und Redeverbot für das gesamte Deutsche Reich belegt. Als er 1942 die Einberufung zur Wehrmacht erhielt, verweigerte er den „Führereid“. Wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ wurde Pater Reinisch vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 21.8.1942 in Berlin hingerichtet. http://www.wikidata.org/entity/Q85819 1.2.1903 21.8.1942 Falch Helmut Helmut Falch, geboren 19.2.1924 in Mötz, gestorben 1.5.1945 in Lauterach. Helmut Falch desertierte gegen Kriegsende aus der Wehrmacht und versuchte gemeinsam mit seinem Freund Anton Renz Sprengstoffladungen an der Achbrücke zu entschärfen. Die von den Deutschen geplante Sprengung hätte das Vorrücken der französischen Soldaten verhindern sollen. Helmut Falch und Anton Renz wurden von der SS festgenommen und nach kurzem Verhör am 1.5.1945 in Lauterach erschossen. Jugendliche explizit erwähnt 19.2.1924 1.5.1945 Riccabona Max Max Riccabona, geboren 31.3.1915 in Feldkirch, gestorben 4.10.1997 in Lochau. Der Jurist aus Feldkirch wurde 1941 wegen verbotener monarchistischer Betätigung in Salzburg verhaftet, dann ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert, wo er von den Alliierten befreit wurde. http://www.wikidata.org/entity/Q1913285 31.3.1915 4.10.1997 Ritsch Wilhelm Wilhelm Ritsch, geboren 15.2.1915 in Nüziders, wurde am 28.10.1944 vom 5. Senat des Volksgerichtshofes wegen "Hoch- und Landesverrat" zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung konnte durch Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens bis zur Befreiung hinausgezögert werden und wurde nicht vollzogen. 15.2.1915 Sani Rosina Rosina Sani, geboren 11.11.1905 in Bregenz, wurde wegen Verstoßes gegen die "Ausländergesetzgebung" am 28.7.1944 verhaftet und am 19.1.1945 von Innsbruck ins KZ Ravensbrück deportiert. Frauen explizit erwähnt 11.11.1905 Scheffknecht Wikbert Wikbert Scheffknecht, geboren 20.6.1906 in Lustenau, wurde im Februar 1941 von den Illwerke-Baustellen über Innsbruck in KZ Dachau deportiert, wo er 1945 die Befreiung erlebte. 20.6.1906 Schelling Georg Georg Schelling, geboren 26.9.1906 in Buch, gestorben 8.12.1981 in Rum. Der Priester aus Bregenz wurde als Chefredakteur des christlichsozialen "Vorarlberger Volksblattes" bereits im März 1938 verhaftet und kam über Innsbruck und das KZ Buchenwald nach Dachau, wo er bis Kriegsende inhaftiert war und als Lagerkaplan und Lagerdekan wirkte. http://www.wikidata.org/entity/Q1505847 26.9.1906 8.12.1981 Scheuermaier Karl Karl Scheuermaier, geboren 5.10.1892 in Dornbirn, wurde 1940 wegen antinazistischer Bemerkungen und 1943 wegen humanitärer Hilfe für Kriegsgefangene in Bregenz und Feldkirch inhaftiert und später noch zur Wehrmacht eingezogen. 5.10.1892 Schoch Karl Karl Schoch, geboren 12.12.1894 in Egg, war bereits 1936 wegen kommunistischer Betätigung eine Woche Arrest, 1941 in Bregenz in Gestapo-Haft, und wurde dann nach Feldkirch überstellt. Er wurde wegen "Hochverrat" zu 6 Jahren Haft verurteilt und am 20.2.1942 ins Straflager Rodgau/Dieburg (Hessen) deportiert; Ab 16.8.1944 in der Strafanstalt Butzbach bis zur Befreiung am 2.5.1945. 12.12.1894 Schwärzler Adolf Adolf Schwärzler, geboren 20.2.1906 in Langenegg, gestorben 1.5.1945 in Langenegg. Adolf Schwärzler desertierte aus der Wehrmacht und wurde am 1.5.1945 zusammen mit Innozenz Bader, Robert Bader, Otto Bechter, Martin Gmeiner und Josef Nußbaumer in einem Feuergefecht mit der SS in Langenegg erschossen. 20.2.1906 1.5.1945 Seewald Johann Johann Seewald, geboren 27.7.1894 in Hohenems, gestorben 11.5.1944 in München-Stadelheim. Der Schlosser wurde Ende 1943 auf der Baustelle Obervermunt verhaftet, wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" und "Abhörens von Feindsendern" zum Tode verurteilt und am 11.5.1944 in München-Stadelheim hingerichtet. 27.7.1894 11.5.1944 Sohm Arthur Arthur Sohm, geboren 17.9.1908 in Dornbirn, gestorben 21.3.1944 in Ebensee. Der Kraftfahrer wurde als Mitglied der AKO-Widerstandsgruppe Dornbirn im Frühjahr 1940 verhaftet und am 20.3.1942 in Innsbruck zu lebenslanger Haft verurteilt. Er kam zuerst nach Kaisheim, dann ins KZ Mauthausen und starb am 21.3.1944 im KZ Ebensee. 17.9.1908 21.3.1944 Stecher Walter Walter Stecher, geboren 21.10.1911 in Wien, gestorben 17.5.2000 in Wien. Der Gymnasiallehrer unterrichtete in Bregenz und Horn und wurde im April 1938 als politisch unzuverlässig nach Krems und nach Wien versetzt. Er wurde am 22.10.1940 als Mitglied der Widerstandsgruppe Roman Scholz verhaftet und vom Volksgerichtshof in Berlin im Dezember 1943 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 7 Jahren Haft verurteilt. Von den Alliierten in Werl in Westfalen befreit, unterrichtete Stecher ab 1945 wieder in Feldkirch und Bludenz. 21.10.1911 17.5.2000 Studer Tobias Tobias Studer, geboren 1925, gestorben 2005, kehrte 1944 nach einem Heimaturlaub nicht mehr zu seiner Truppe zurück und versteckte sich als Deserteur gemeinsam mit Jacob Domig im Großen Walsertal. Im April 1945 gerieten sie einen Hinterhalt, Domig wurde erschossen, Studer konnte entkommen und überlebte den Krieg. Jugendliche explizit erwähnt 1924 2005 Tschofen Jakob Jakob Tschofen, 14.9.1874 in Bartholomäberg. Der Landwirt wurde 1944 wegen "wehrkraftzersetzender Äußerungen" zu 5 Jahren Haft verurteilt und war bis 2.5.1945 im Gefängnis Schwäbisch-Hall. 14.9.1874 Vobr Fanny Fanny Vobr, geboren 13.5.1910 in Bregenz, gestorben 5.7.1987 in Berlin. Franziska Vobr war bereits 1937 wegen der Organisation des Transfers von Spanienfreiwilligen inhaftiert. 1941 kam sie in Gestapo-Haft in Bregenz und Feldkirch, von 1943 bis Kriegsende war sie in Waldheim/Sachsen interniert. Frauen explizit erwähnt 13.5.1910 5.7.1987 Wachter August August Wachter, geboren 17.7.1925 in Wolfurt, wurde 1941 wegen versuchter Gründung einer systemfeindlichen Jugendgruppe verhaftet, 1942 zu zehn Monaten Haft verurteilt, danach zu "Frontbewährung" "begnadigt" und gefallen. Jugendliche explizit erwähnt 17.7.1925 Waibel Katharina Scheffknecht Katharina Waibel, geb. Scheffknecht, geboren 14.8.1908 in Lustenau, gestorben 18.12.1983, wurde 1940 wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Frauen explizit erwähnt 14.8.1908 18.12.1983 Wegeler Maria Maria Wegeler, geboren 3.2.1868 in Feldkirch, wurde wegen "Vergehens gegen das Heimtückegesetz" vom Sondergericht Graz am 29.11.1939 zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Frauen explizit erwähnt 3.2.1868 Weiss August August Weiss, geboren 26.9.1921 Dornbirn, gestorben 13.8.2008 in Dornbirn. Der Textilarbeiter wurde aus politischen Gründen zum Kraftwerksbau nach Vermunt dienstverpflichtet. 1941 nach Einziehung zur Wehrmacht versuchte er in die Schweiz zu flüchten und wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. Vom 5.6.1941 bis zum 1.9.1942 war August Weiß zunächst im Strafgefangenenlager II Aschendorfermoor inhaftiert, danach im Wehrmachtsgefängnis Torgau, später "Frontbewährung". Jugendliche explizit erwähnt 26.9.1921 13.8.2008 Wieland Josef Josef Wieland, geboren 19.1.1900 in Annaberg, gestorben 11.1.1978. Der Textilarbeiter wurde 1940 im Zusammenhang mit der AKO-Widerstandsgruppe Dornbirn verhaftet, am 20.3.1942 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" in Innsbruck zu 7 Jahren Haft verurteilt. Er kam zuerst ins Gefängnis Kaisheim, 1943 ins KZ Mauthausen und wurde im Außenlager Loibl-Paß von englischen Truppen schwerkrank befreit. 19.1.1900 11.1.1978 Wittwer Pauline Pauline Wittwer, geboren 6.3.1898 in Feldkirch, gestorben 1971 in Rankweil. Die Krankenschwester wurde wegen Hilfe für Kriegsgefangene 1941 verhaftet und bis 1942 im KZ Ravensbrück interniert. Frauen explizit erwähnt 6.3.1898 1971 Wohlgenannt Otto Otto Wohlgenannt, geboren 30.9.1889 in Dornbirn, gestorben 10.4.1942 in Flossenbürg. Der Elektriker äußerte sich 1941 in einem Dornbirner Gasthaus regimekritisch, wurde von einem Gast angezeigt und wegen "Wehrkraftzersetzung" verhaftet. Von Bregenz kam er nach Innsbruck und dann nach Flossenbürg, wo er am 10.4.1942 hingerichtet wurde. 30.9.1889 10.4.1942 Zoller Anna Anna Zoller, geboren 15.6.1912 in Olang/Italien. Die Kellnerin aus Bludenz wurde wegen Ausgabe von Getränken an Kriegsgefangene am 9.6.1941 von der Gestapo verhaftet, nach Innsbruck überstellt und von dort am 12.9.1941 ins KZ Fürstenberg deportiert. Frauen explizit erwähnt 15.6.1912 Lutz Carl Carl Lutz, geboren 30.3.1895 in Walzenhausen (Schweiz), gestorben 12.2.1975 in Bern. Der Schweizer Diplomat bewahrte während des Zweiten Weltkrieges in Budapest rund 62.000 ungarische Jüdinnen und Juden durch eine Schutzbrief- und Schutzpassaktion von der Deportation ins KZ. Von 1954 bis 1961 war er Schweizer Konsul in Bregenz. Lutz war mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert und wurde 1964 von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet. http://www.wikidata.org/entity/Q637057 30.3.1895 12.2.1975 Kilga Julius Julius Kilga, geboren 3.7.1899 in Dornbirn, gestorben 29.12.1939 in Mauthausen. Der Arbeiter wurde am 22.12.1938 aus Dornbirn nach Innsbruck überstellt und dann in die KZ Dachau und Mauthausen deportiert, wo er im Dezember 1939 ermordet wurde. 3.7.1899 29.12.1939 Perle Franz Franz Perle, geboren 31.10.1900 in Dornbirn, gestorben 17.7.1939 in Mauthausen. Der Arbeiter wurde am 26.1.1939 vom Gefängnis in Feldkirch nach Dachau und anschließend nach Mauthausen deportiert, wo er im Juli 1939 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 31.10.1900 17.7.1939 Prantl Johann Johann Prantl, 3.4.1906 in Dornbirn, gestorben 5.2.1939 in Dachau. Der Arbeiter wurde am 26.1.1939 aus dem Gefängnis Feldkirch nach Dachau deportiert, wo er am 5.2.1939 exekutiert wurde. 3.4.1906 5.2.1939 Schwendinger Oswald Oswald Schwendinger, geboren 1920 in Dornbirn, wurde von den Nationalsozialisten im KZ Dachau ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 1920 Wieland Maria Gunz Maria Wieland, geb. Gunz, geboren 24.2.1904 in Dornbirn, gestorben 5.12.1944 in Innsbruck. Ihr Mann Josef Wieland gehörte der Widerstandsgruppe „Aktionistische Kampforganisation“ um Arthur Sohm an. Die Musiklehrerin Maria Wieland wurde nach Verhören und Misshandlungen durch die Gestapo 1944 in die Innsbrucker Nervenklinik eingewiesen und dort vermutlich kurz darauf ermordet. Frauen explizit erwähnt 24.2.1904 5.12.1944 Turteltaub Edmund Edmund Turteltaub, geboren 5.10.1899 in Wien, gestorben 1944/45 in Auschwitz. Der Kaufmann Edmund Turteltaub errichtete in den 1930er Jahren eine Zweigniederlassung des Familienbetriebes "Warenkredithaus Fortuna" in der Dornbirner Marktstraße 39. Von den Nationalsozialisten verfolgt, musste er mit seiner Frau Gertrude und seinen Kindern Hans und Walter im März 1939 nach Wien übersiedeln. Im Juli gelang ihnen die Flucht nach Mailand. Nach 1940 wurden sie in verschiedenen Lagern in Italien interniert und 1944 nach Auschwitz und Riga deportiert und ermordet. 5.10.1899 1944/45 Turteltaub Gertrud Popper Gertrude Turteltaub, geb. Popper, geboren 1.4.1904 in Lundenburg, gestorben 1944/45 in Auschwitz. Der Kaufmann Edmund Turteltaub errichtete in den 1930er Jahren eine Zweigniederlassung des Familienbetriebes "Warenkredithaus Fortuna" in der Dornbirner Marktstraße 39. Von den Nationalsozialisten verfolgt, musste die Familie Turteltaub im März 1939 nach Wien übersiedeln. Im Juli gelang ihnen die Flucht nach Mailand. Nach 1940 wurden sie in verschiedenen Lagern in Italien interniert und 1944 nach Auschwitz und Riga deportiert und ermordet. Frauen explizit erwähnt 1.4.1904 1944/45 Turteltaub Hans Hans Turteltaub, geboren 16.3.1932 in Innsbruck, gestorben 30.6.1944 in Auschwitz. Der Kaufmann Edmund Turteltaub errichtete in den 1930er Jahren eine Zweigniederlassung des Familienbetriebes "Warenkredithaus Fortuna" in der Dornbirner Marktstraße 39. Von den Nationalsozialisten verfolgt, musste die Familie Turteltaub im März 1939 nach Wien übersiedeln. Im Juli gelang ihnen die Flucht nach Mailand. Nach 1940 wurden sie in verschiedenen Lagern in Italien interniert und 1944 nach Auschwitz und Riga deportiert und ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 16.3.1932 30.6.1944 Turteltaub Walter Walter Turteltaub, geboren 24.3.1935 in Dornbirn, gestorben 30.6.1944 in Auschwitz. Der Kaufmann Edmund Turteltaub errichtete in den 1930er Jahren eine Zweigniederlassung des Familienbetriebes "Warenkredithaus Fortuna" in der Dornbirner Marktstraße 39. Von den Nationalsozialisten verfolgt, musste die Familie Turteltaub im März 1939 nach Wien übersiedeln. Im Juli gelang ihnen die Flucht nach Mailand. Nach 1940 wurden sie in verschiedenen Lagern in Italien interniert und 1944 nach Auschwitz und Riga deportiert und ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 24.3.1935 30.6.1944 Grüninger Paul Paul Grüninger, geboren 27.10.1891 in St. Gallen, gestorben 22.2.1972 in St. Gallen. Der Polizeihauptmann rettete 1938 und 1939 hunderten vor den Nationalsozialisten Verfolgten das Leben, indem er ihnen die Flucht in die Schweiz ermöglichte. Wegen „Amtspflichtverletzung“ wurde er vom Dienst suspendiert und 1941 verurteilt. Nach dem Krieg fand er nie wieder eine feste Anstellung. Von Yad Vashem ist Paul Grüninger Jahrzehnte später, kurz vor seinem Tod, als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet worden. Erst in den 1990er Jahren wurde er politisch rehabilitiert. http://www.wikidata.org/entity/Q115654 27.10.1891 22.2.1972 Nagelberg Frieda Frieda Nagelberg, geboren 30.11.1889 Stryj/Galizien, gestorben 1942, kam mit ihrer Familie mit 10 Jahren nach Hohenems. Sie arbeitete als Stickerin und Haushaltsgehilfin, erhielt 1930 die Staatsbürgerschaft, schloss sich den Adventisten an und ließ sich taufen. Der von den Nationalsozialisten angeordneten Zwangsumsiedlung nach Wien entging sie mehrmals, weil sie wegen ihrer Religionszugehörigkeit auf den Namenslisten nicht aufschien. Frieda Nagelberg wurde am 9. April 1942 von Wien ins Lager Izbica im Süden Polens deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 30.11.1889 1942 Figdor Gisela Gisela Figdor, geboren 9.6.1882 in Wien, gestorben 18.1.1942 in Wien. Gisela Figdor kam als Kind mit ihrer Mutter von Wien nach Hohenems, wo sie eine Zeit lang im jüdischen Armenhaus lebten. Nach dem Tod der Mutter kam die öffentliche Fürsorge für sie auf. 1940 nach Wien zwangsumgesiedelt, starb sie 1942 im provisorischen jüdischen Krankenhaus in Wien und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Frauen explizit erwähnt 9.6.1882 18.1.1942 Heimann Clara Rosenthal Clara Heimann, geb. Rosenthal, geboren 5.11.1866 in Hohenems, gestorben 20.11.1942 in Theresienstadt. Clara Heimann stammte aus der wohlhabenden Textilfabrikantenfamilie Rosenthal, lebte bis 1906 mit ihrem Mann in Antwerpen und kehrte nach dessen Tod nach Vorarlberg zurück. Am 31. Mai 1940 wurde sie, wie die restlichen acht noch in Hohenems lebenden Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, nach Wien zwangsumgesiedelt. Die fast achtzigjährige Clara Heimann-Rosenthal wurde am 10.7.1942 ins KZ Theresienstadt deportiert und starb dort am 20.11.1942. Frauen explizit erwähnt 5.11.1866 20.11.1942 Silberstein Markus Markus Silberstein, geboren 20.9.1904 in Lemberg/Lviv, gestorben 20.1.1942 in Groß-Rosen. Markus Silberstein zog mit seiner Familie 1910 nach Wien und 1935 alleine nach Hohenems. Nachdem er versucht hatte, ein paar Wertsachen in die Schweiz zu schmuggeln, wurde er 1939 verhaftet und von den Nationalsozialisten in die KZ Sachsenhausen und Groß-Rosen deportiert und dort 1942 ermordet. 20.9.1904 20.1.1942 Weil Alois Alois Weil, geboren 7.12.1878 in Hohenems, gestorben 19.8.1938 in Dachau. Alois Weil arbeitete als Kaufmann und als Bibliothekar im Hohenemser „Bildungsklub“. Als politisch aktiver Jude wurde er im Juni 1938 ins KZ Dachau deportiert und dort im August desselben Jahres ermordet. 7.12.1878 19.8.1938 Elkan Theodor Theodor Elkan, geboren 17.5.1864 in Wien, gestorben 1.9.1942 in Theresienstadt. Theodor Elkan ließ sich 1898 nach seiner Heirat mit der Vorarlbergerin Betti Menz in Hohenems nieder. Betti Menz starb nach der Geburt ihres Sohnes Hans und Theodor Elkan heiratete ihre Cousine Helene Neuburger. 1918 wurde er Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Hohenems, als Kultusvorsteher hielt er die Gebete. 1940 nach Wien zwangsumgesiedelt, wurde er mit seiner Familie im August 1942 von den Nationalsozialisten ins KZ Theresienstadt deportiert und starb im selben Jahr. 17.5.1864 1.9.1942 Elkan Helene Neuburger Helene Elkan, geb. Neuburger, 30.12.1879 in Bad Buchau, gestorben 28.2.1944 in Theresienstadt. Helene Neuburger heiratete 1902 den verwitweten Theodor Elkan und zog von Oberschwaben zu ihm und seinem Sohn Hans nach Hohenems. 1940 nach Wien zwangsumgesiedelt, wurde sie mit ihrer Familie im August 1942 von den Nationalsozialisten ins KZ Theresienstadt deportiert und starb dort am 28.2.1944. Frauen explizit erwähnt 30.12.1879 28.2.1944 Elkan Hans David Hans David Elkan, geboren 22.3.1900 in Hohenems, gestorben 23.7.1944 in Theresienstadt. Hans David Elkan, Sohn des letzten Vorstehers der Jüdischen Gemeinde Theodor Elkan und seiner ersten Frau Betti Menz, studierte in Freiburg Philosophie, Musikwissenschaften und Geschichte. Als Lehrer fand er in Vorarlberg keine feste Anstellung und übernahm 1938 Funktionen in der in Auflösung begriffenen Kultusgemeinde. 1940 wurde er mit seinen Eltern nach Wien zwangsumgesiedelt und 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 23.7.1944 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 22.3.1900 23.7.1944 Steingraber-Hauser Sophie Rosenthal Sophie Steingraber-Hauser, geb. Rosenthal, geboren 16.9.1863 in Hohenems, gestorben wahrscheinlich 1942 in Maly Trostinec. Sophie Steingraber-Hauser lebte, nachdem sie zweimal verheiratet gewesen war, bis 1940 in einer Wohnung im Elkan-Haus in Hohenems. 1940 wurde sie zusammen mit ihrer Cousine Clara Heimann-Rosenthal nach Wien zwangsumgesiedelt. Am 28.7.1942 wurde Sophie Steingraber-Hauser nach Theresienstadt, kurze Zeit darauf nach Treblinka oder Maly Trostinec deportiert, wo sie von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt 16.9.1863 1942 Löwenberg Klara Klara Löwenberg, 22.4.1886 geboren in Hohenems, gestorben 6.2.1941 in Wien. Klara Löwenberg arbeitete während des Ersten Weltkriegs als Pflegerin in Innsbruck und Landeck. 1929 zog sie nach Wien, wo sie um 1936 aus der jüdischen Religionsgemeinschaft austrat. Am 6. Februar 1941 nahm sie sich in Wien (vermutlich) angesichts der zunehmenden nationalsozialistischen Verfolgung das Leben. Frauen explizit erwähnt 22.4.1886 6.2.1941 Weil Harry Harry Weil, geboren 5.9.1898 in Hohenems, gestorben 18.8.1970 in Santa Monica. Harry Weil, Sohn des Hohenemser Kantors Jakob Weil und seiner Frau Rachel, lebte nach dem Ersten Weltkrieg vorübergehend in Bregenz und wirkte in zahlreichen Theater- und Musikvereinen mit. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er wieder nach Hohenems zurück, führte den Kaufladen weiter und übernahm Aufgaben der Jüdischen Gemeinde. 1934 wurde er aufgrund kommunistischer Betätigung kurzzeitig verhaftet. Bevor er selbst im Juni 1938 in die Schweiz flüchtete, hatte er mehreren Flüchtlingen über den Rhein geholfen. 1939 konnte er mit seiner Frau Angelina (geb. Tovanotti) und seinem Sohn Harry in die USA fliehen. Er starb am 18.8.1970 in Santa Monica, seine Urne wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenems beigesetzt. 5.9.1898 18.8.1970 Mimailow Dimitri Dimitri Mimailow aus Leningrad, gestorben 11.10.1943 als russischer Zwangsarbeiter in Faschina/Fontanella. 11.10.1943 Woizechowski Franz Franz Woizechowski aus Minsk, gestorben 27.5.1944, als russischer Zwangsarbeiter in Faschina/Fontanella. 27.5.1944 Mähr Josef Anton Josef Anton Mähr, geboren 15.3.1919, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Anton Mähr wurde 1942 von der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim deportiert und ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 15.3.1919 1941 Mähr Martin Erwin Martin Erwin Mähr, geboren 24.7.1923, gestorben 1942 in Niedernhart. Martin Erwin Mähr kam am 24.3.1941 nach Hall und wurde am 31.8.1942 nach Niedernhart deportiert und ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 24.7.1923 1942 Bell Maria Wilhelmina Maria Wilhelmina Bell, geboren 15.9.1907 in Götzis, gestorben 1941 in Hartheim. Maria Wilhelmina Bell kam aufgrund psychischer Probleme 1932 in die „Valduna“ Rankweil. Von dort wurde sie 1941 nach Hartheim deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 15.9.1907 1941 Bolter Hermann Hermann Bolter, geboren 24.11.1894 in Koblach, gestorben 3.9.1942 in Niedernhart. Hermann Bolter wuchs mit seinem Zwillingsbruder Johannes und weiteren Geschwistern, von denen nicht alle das Kleinkindalter überlebten, im Armenhaus der Gemeinde Koblach auf. In den Akten der Fürsorge wird er in den 1930er Jahren als Knecht und Invalide dokumentiert. Im Oktober 1939 wurde er in die „Valduna“ Rankweil gebracht, 1941 von dort nach Hall und Niedernhart deportiert, wo er von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 24.11.1894 3.9.1942 Bolter Josef Anton Josef Anton Bolter, geboren 16.6.1889 in Koblach, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Anton Bolter wurde nach zwei kurzfristigen Aufenthalten in der „Valduna“ Rankweil 1924 endgültig dorthin verbracht. Er verlieb siebzehn Jahre dort und wurde 1941 nach Hartheim deportiert. Er starb noch im selben Jahr. 16.6.1889 1941 Egle Elisabeth Elisabeth Egle, geboren 16.9.1866 in Koblach, gestorben 2.4.1941 in Hartheim. Elisabeth Egle war das älteste NS-Opfer der Gemeinde Koblach. Sie wurde 1941 mit 75 Jahren von der „Valduna“ Rankweil nach Niedernhart deportiert, dann nach Hartheim überstellt und dort von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 16.9.1866 2.4.1941 Ender Jakob Jakob Ender, geboren 25.10.1881 in Koblach, gestorben 1941 in Hartheim. Jakob Ender verbrachte mehrere Jahre im Armenhaus der Gemeinde Koblach, wo auch mehrere Geschwister untergebracht waren. Von der „Valduna“ Rankweil wurde er 1941 als 60-Jähriger nach Hartheim deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. 25.10.1881 1941 Ender Rosa Rosa Ender, geboren 2.12.1905 in St. Gallen, gestorben 1941 in Hartheim. Rosa Ender wuchs bei einer Pflegefamilie in Dornbirn und im Kloster Altstätten auf. Sie arbeitete in einer Fabrik, bis sie u.a. schwer an Epilepsie erkrankte und 1926 in die „Valduna“ kam. Von dort wurde sie 1941 über Niedernhart nach Hartheim deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 2.12.1905 1941 Fleisch Franz Josef Franz Josef Fleisch, geboren 28.1.1904 in Götzis, gestorben 1941 in Hartheim. Franz Josef Fleisch war von Kind an „taubstumm“ und konnte nie einen Beruf ausüben. Von der „Valduna“ Rankweil, in die er 1938 gebracht worden war, deportierten ihn die Nationalsozialisten 1941 nach Hartheim, wo er ermordet wurde. 28.1.1904 1941 Hartmann Lotte Habecker Lotte Hartmann, geb. Habecker, geboren 7.6.1897 in Wien, gestorben 1941 in Niedernhart. Lotte Hartmann kam nach ihrer Heirat nach Vorarlberg und wurde 1928 wegen psychischer Leiden in die „Valduna“ Rankweil gebracht. Von den Nationalsozialisten wurde sie 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet. Ihre Asche wurde ihrem Mann zugeschickt, das Familiengrab ist am Altacher Friedhof. Frauen explizit erwähnt 7.6.1897 1941 Häusle Alois Alois Häusle, geboren 3.2.1890 in Koblach, gestorben 29.12.1939 in Mauthausen. Alois Häusle war mehrmals im Armenhaus der Gemeinde Koblach untergebracht und wurde wegen geringer Vergehen verhaftet. Bereits 1938 war er mehrere Monate im KZ Dachau interniert. Er starb wenige Monate nach Kriegsbeginn am 29.12.1939 im KZ Mauthausen. 3.2.1890 29.12.1939 Lampert Josef Josef Lampert, geboren 22.3.1905 in Götzis, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Lampert wurde 1941 von der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim deportiert und dort von den Nationalsozialisten ermordet. 22.3.1905 1941 Lampert Katharina Katharina Lampert, geboren 5.10.1913 in Eichwies/Oberriet (Schweiz), gestorben 1941 in Hartheim. Katharina Lampert wuchs unter armen Bedingungen in Götzis auf, die Familie war teilweise im Fürsorgeheim bzw. Armenhaus untergebracht. 1940 wurde sie u.a. wegen Epilepsie in die „Valduna“ Rankweil gebracht. Mit dem ersten „Patiententransport“ kam sie 1941 nach Hartheim, wo sie von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt 5.10.1913 1941 Lampert Maria Magdalena Magdalena Lampert, geboren 5.1.1903 in Götzis, gestorben 23.9.1942 in Niedernhart. Magdalena Lampert war in den 1930er Jahren wegen geistiger Beeinträchtigung in der „Heil- und Pflegeanstalt“ Hall in Tirol und in der „Valduna“ Rankweil untergebracht, bevor sie 1938 endgültig dort aufgenommen wurde. Von Hall wurde sie am 31.8.1942 nach Niedernhart deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 5.1.1903 23.9.1942 Mittelberger Erna Natalia Erna Natalia Mittelberger, geboren 16.5.1926 in Götzis (oder Innsbruck), gestorben 1941 in Hartheim, war bereits sehr früh in Heimen untergebracht. Vom Marienheim in Bludenz kam sie 1939 in die „Valduna“ Rankweil, von wo sie zwei Jahre später am 10.2.1941 von den Nationalsozialisten nach Hartheim deportiert und ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 16.5.1926 1941 Noggler Anna Anna Noggler, geboren 22.6.1913 in Mäder, gestorben 1941 in Hartheim. Anna Noggler war seit ihrer Geburt schwerhörig und wuchs in armen Verhältnissen auf. 1938 wurde sie in die „Valduna“ Rankweil eingeliefert und von dort 1941 nach Niedernhart und Hartheim deportiert, wo sie von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt 22.6.1913 1941 Prziborsky Emma Emma Prziborsky, geboren 31.10.1892 in Mäder, gestorben in Hartheim. Emma Prziborsky war vermutlich von Geburt an geistig beeinträchtigt. Von der „Heilanstalt“ Hall wurde sie am 10.12.1940 nach Hartheim deportiert und ermordet. Frauen explizit erwähnt 31.10.1892 Ströhle Josef Josef Ströhle, geboren 26.5.1913 in Götzis, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Ströhle kam 1933 aufgrund der Diagnose Schizophrenie von Götzis in die „Valduna“ Rankweil, von wo er 1941 nach Hartheim deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 26.5.1913 1941 Scheyer Josef Josef Scheyer, geboren 3.9.1895 in Götzis, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Scheyer wuchs in schwierigen familiären Verhältnissen auf. 1930 eskalierte ein Familienstreit, bei dem sein jüngerer Bruder von ihm und weiteren Angehörigen ermordet wurde. Josef Scheyer war zwei Jahre in Haft und wurde 1935 als Alkoholiker in die „Valduna“ Rankweil eingeliefert. 1941 wurde er von dort nach Hartheim deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. 3.9.1895 1941 Bösch Anton Anton Bösch, geboren 17.7.1919 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Anton Bösch war schon als Jugendlicher Patient der "Valduna" Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 17.7.1919 1941 Hämmerle Ferdinanda Ferdinanda Hämmerle, geboren 16.7.1898 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Ferdinanda Hämmerle war seit 1930 Patientin der „Valduna“ Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 16.7.1898 1941 Hollenstein Hermann Hermann Hollenstein, geboren 16.5.1920 in Lustenau, gestorben 1944/1945. Hermann Hollenstein wurde am 10.8.1944 wegen „Gehorsamsverweigerung“ zu drei Jahren Gefängnis und Rangverlust verurteilt. Nach Aufzeichnungen gilt er als „Vermißt seit 25.12.1944 in Olmütz, CSR“. Jugendliche explizit erwähnt 16.5.1920 1944/45 Bösch Arthur Arthur Bösch, geboren 3.12.1905 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Arthur Bösch wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transportes von der "Valduna" Rankweil nach Hartheim deportiert und dort ermordet. 3.12.1905 1941 Bösch Olga Fels Olga Bösch, geb. Fels, geboren 27.4.1906 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim, war seit 1934 Patientin der "Valduna" Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transportes nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 27.4.1906 1941 König Julius Julius König, geboren 16.4.1902 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim, war seit 1935 Patient der "Valduna" Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transportes nach Hartheim deportiert und dort ermordet. 16.4.1902 1941 Hagen Maria Maria Hagen, geboren 7.5.1905 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Maria Hagen war seit 1925 Patientin der „Valduna“ Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 7.5.1905 1941 Fröwis Johann Alois Alois Johann Fröwis, geboren 16.01.1892 in Lustenau, gestorben 1942 in Niedernhart. Alois Fröwis wurde 1940 in „Valduna“ Rankweil eingeliefert. 1941 erfolgte seine Verlegung nach Hall, von wo er am 31.8.1942 nach Niedernhart deportiert und ermordet wurde. 16.1.1892 1942 Grabher Agathe Herre Agathe Grabher, geb. Herre, geboren 25.7.1866 in Lustenau, gestorben 15.4.1941 in Hall. Agathe Grabher wurde am 20.7.1939 im Alter von 73 Jahren in die „Valduna“ Rankweil eingeliefert. Sie kam am 8.3.1941 nach Hall und starb dort am 15.4.1941. Frauen explizit erwähnt 25.7.1866 15.4.1941 Bösch Engelbert Engelbert Bösch, geboren 31.10.1878 in Lustenau, gestorben 20.12.1944 in Murimoos. Engelbert Bösch desertierte und flüchtete in die Schweiz, wo er im Internierungslager Murimoos bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam. 31.10.1878 20.12.1944 Hagen Anton Anton Hagen, geboren 3.3.1904 in Lustenau, gestorben 18.7.1943 in Hall. Anton Hagen wurde erstmals am 1936 in die Psychiatrischen Kliniken in Innsbruck und in Hall eingeliefert, kam dann in häusliche Pflege zu seinem Bruder, bis er 1939 in die „Valduna“ Rankweil eingewiesen wurde. Er wurde am 8.3.1941 nach Hall verlegt und starb dort am 18.7.1943. 3.3.1904 18.7.1943 Hollenstein Karolina Karolina Hollenstein, geboren 22.7.1870 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Karolina Hollenstein wurde am 17.3.1941 im Alter von 71 Jahren im Zuge des zweiten großen Direkttransports von der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 22.7.1870 1941 Bösch Franz Franz Bösch, geboren am 2.5.1898 in Lustenau, gestorben am 31.10.1945 in Aubar (Frankreich). Franz Bösch wurde noch mit 50 Jahren zur "Frontbewährung" verpflichtet. Er verhungerte im Oktober 1945 im Kriegsgefangenenlager Camp Aubar in Frankreich. 2.5.1898 31.10.1945 Hollenstein Otto Otto Hollenstein, geboren 28.11.1901 in Lustenau, gestorben 8.11.1939 in Mauthausen. Otto Hollenstein wurde als „asozial“ verfolgt und ab September 1939 zuerst im KZ Dachau, dann im KZ Mauthausen inhaftiert. Dort wurde er am 8.11.1939 von den Nationalsozialisten ermordet. 28.11.1901 8.11.1939 Stöckl Anna Maria Hämmerle Anna Maria Stöckl, geb. Hämmerle, geboren 13.7.1907 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Anna Maria Stöckl war seit 1935 Patientin der „Valduna“ Rankweil. Sie wurde am 10.2.1941 im Zuge des ersten großen Direkttransports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 13.7.1907 1941 Hagen Oskar Oskar Hagen, geboren 3.2.1901 in Lustenau, gestorben 15.5.1944 in Hall. Oskar Hagen wurde von den Nationalsozialisten nach Hall deportiert und starb dort am 15.5.1944. 3.2.1901 15.5.1944 Kremmel Wilhelm Wilhelm Kremmel, geboren 13.9.1909 in Lustenau, gestorben 10.2.1941 in Hartheim. Wilhelm Kremmel war seit 1926 Patient der „Valduna“ Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. 13.9.1909 1941 Grabher Eduard Eduard Grabher, geboren 21.4.1904 in Lustenau, gestorben 13.8.1940 in Berlin-Moabit. Eduard Grabher wurde wegen „Landesverrats“ Volksgerichtshof Berlin am 8.8.1940 zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Am 13.8.1940 wurde er in der Haftanstalt Berlin-Moabit erschossen. 21.4.1904 13.8.1940 Hollenstein Berta Berta Hollenstein, geboren 20.01.1878 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Berta Hollenstein war seit 1933 der Patientin der „Valduna“ Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 20.01.1878 1941 Wachter Otto Otto Wachter, geboren 6.3.1891 in Lustenau, gestorben 9.10.1943. Otto Wachter wurde am 24.3.1941 aus der „Valduna“ Rankweil nach Hall überstellt und starb dort am 9.10.1943. 6.3.1891 9.10.1943 Scheffknecht Alois Alois Scheffknecht, geboren 17.4.1882 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Alois Scheffknecht kam am 17.1.1940 vom Lustenauer Versorgungsheim in die „Valduna“ Rankweil. Er wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. 17.4.1882 1941 Nogger Max Max Nogger, geboren 7.2.1895 in Lustenau, gestorben 1941 in Hartheim. Max Nogger war seit 1940 Patient der „Valduna“ Rankweil und wurde 1941 im Zuge des ersten großen Transports nach Hartheim deportiert und dort ermordet. 7.2.1895 1941 Hagen Karolina Karolina Hagen, geboren 8.9.1895 in Lustenau, gestorben 1942 in Niedernhart. Karolina Hagen war seit 1933 Patientin der „Valduna“ Rankweil. Am 8.3.1941 erfolgte ihre Verlegung nach Hall in Tirol, von wo sie am 31.8.1942 nach Niedernhart deportiert und ermordet .wurde. Frauen explizit erwähnt 8.9.1895 1942 Vetter Richard Richard Vetter, geboren 21.5.1895 in Lustenau, gestorben 18.11.1941 in Mauthausen. Richard Vetter wurde als „asozial“ verfolgt und war ab 23.12.1940 im KZ Dachau inhaftiert. Im März 1941 wurde er ins KZ Mauthausen deportiert und dort am 18.11.1941 ermordet. 21.5.1895 18.11.1941 Meier Johann Johann Meier, geboren 18.4.1899 in Feldkirch, gestorben 4.2.1939 in Dachau. Johann Meier wurde Er wurde vermutlich im Rahmen der im Juni 1938 durchgeführten „Aktion Arbeitsscheu Reich“ verhaftet und am 24. Juni 1938 mit der Häftlingsnummer 16949 von Lustenau in das KZ Dachau eingeliefert. Dort starb er am 4.2.1939. 18.4.1899 4.2.1939 Gebhard Maria Maria Gebhard, geboren 1886, gestorben 1941 in Hartheim. Maria Gebhard wurde von Schnepau nach Hartheim deportiert und dort 1941 ermordet. Frauen explizit erwähnt 1886 1941 Moosmann Edwin Edwin Moosmann, geboren 1911, gestorben 1941 in Hartheim. Edwin Moosmann wurde von Schnepau nach Hartheim deportiert und dort 1941 ermordet. 1911 1941 Meusburger Jodok Jodok Meusburger, geboren 1895, gestorben 4.12.1943 in Hall. Jodok Meusburger wurde von Bezau nach Hall deportiert und verstarb dort 1943. 1895 4.12.1943 Meusburger Agnes Maria Agnes Maria Meusburger, geboren 1878, gestorben 1941. Agnes Maria Meusburger war bereits seit 1924 in der „Valduna“ Rankweil und wurde am 17.3.1941 nach Hartheim deportiert. Frauen explizit erwähnt 1878 1941 Meusburger Leopoldine Leopoldine Meusburger, geboren 1877, gestorben 1941. Leopoldine Meusburger war bereits seit 1916 in der „Valduna“ und wurde am 17.3.1941 nach Hartheim deportiert. Frauen explizit erwähnt 1877 1941 Meusburger Josef Josef Meusburger, geboren 16.10.1910, gestorben 6.10.1943. Josef Meusburger starb am 6.10.1943 in Hall. 16.10.1910 6.10.1943 Meusburger Josef August Josef August Meusburger, geboren 1927, gestorben 12.6.1943 in Hall. Josef August Meusburger starb am 12.6.1943 in Hall. Jugendliche explizit erwähnt 1927 12.6.1943 Passler Adolf Adolf Passler, geboren 4.3.1897, gestorben 1941 in Hartheim. Adolf Passler wurde am 10.2.1941 nach Hartheim deportiert und ermordet. 4.3.1897 1941 Beng Felix Felix Beng, geboren 16.1.1936 in Schlins, gestorben 31.8.1942 in Niedernhart. Felix Beng war geistig und körperlich beeinträchtigt und wurde von seiner Familie im Marienheim Bludenz untergebracht. Nachdem dieses 1939 geschlossen wurde, kam er ins Versorgungsheim in Andelsbuch, von dort 1941 in die „Valduna“ Rankweil und nach Hall. Er wurde im August 1942 von den Nationalsozialisten in Niedernhart ermordet. Jugendliche explizit erwähnt 16.1.1936 31.8.1942 Fink Josef Josef Fink, geboren 1904 in Lindau, gestorben 26.3.1944 in Hall, wurde am 14.2.1941 aus dem Armenhaus Andelsbuch in die "Valduna" Rankweil überstellt. Er starb am 26.3.1944 in Hall angeblich an Peritontitis. 1904 26.3.1944 Longhi Peter Peter Longhi, geboren am 13.4.1901 in Andelsbuch (?), gestorben in Hartheim. Peter Longhi wurde mit dem Transport am 17.3.1941 von der „Valduna“ nach Hartheim deportiert. 13.4.1901 Ritter Franz Franz Ritter, geboren 27.4.1868 in Lochau, gestorben 4.5.1945 in Hall. 27.4.1868 4.5.1945 Höfle Theresa Theresa Höfle, geboren 27.4.1902 in Wolfurt, gestorben 31.8.1942 in Niedernhart. Theresa Höfle aus Langenegg wurde 1942 über Hall nach Niedernhart deportiert und dort am 31.8.1942 von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 27.4.1902 31.8.1942 Nussbaumer Anna Maria Anna Maria Nussbaumer, geboren 3.1.1901, gestorben 1941 in Hartheim. Anna Maria Nussbaumer aus Langenegg wurde 1929 in die "Valduna" Rankweil verbracht und am 10.2.1941 über Niedernhart nach Hartheim deportiert und dort ermordet. Frauen explizit erwähnt 3.1.1901 1941 Nussbaumer Klara Maria Klara Maria Nussbaumer, geboren 7.8.1908 in Wolfurt, gestorben in Niedernhart (?). Klara Maria Nussbaumer aus Langenegg wurde 1942 über Hall nach Niedernhart deportiert. Frauen explizit erwähnt 7.8.1908 31.8.1942 Wagner Anton Anton Wagner, geboren 1863, gestorben 30.10.1942 in Hall. Anton Wagner wurde am 24.3.1941 aus der „Valduna“ Rankweil nach Hall überstellt und starb dort am 30.10.1942. 1863 30.10.1942 Bechter Maria Rosa Maria Rosa Bechter, geboren 1935, gestorben 8.3.1943 in Irrsee. Maria Rosa Bechter wurde von Lingenau 1942 in die "Heilanstalt" Kloster Irrsee deportiert, wo sie die Nationalsozialisten am 8.3.1943 ermordeten. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 1935 8.3.1943 Erath Veronika Veronika Erath, geboren 20.12.1929 in Oberlochau, gestorben 27.3.1941 in Hartheim. Veronika Erath wurde von Lingenau in die "Valduna" Rankweil und 1941 von dort nach Hartheim deportiert, wo sie am 27.3.1941 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 20.12.1929 27.3.1941 Peter Dominikus Dominikus Peter, geboren 30.10.1903, gestorben 2.4.1941 in Hartheim. Dominikus Peter wurde 1941 von Lingenau nach Hartheim deportiert und dort am 2.4.1941 von den Nationalsozialisten ermordet. 30.10.1903 2.4.1941 Brugger Anna Anna Brugger, geboren 1859, gestorben 12.3.1941 in Hall. Anna Brugger wurde 1941 von Lingenau nach Hall gebracht, wo sie am 12.3.1941 starb. 1859 12.3.1941 Dorner Otto Otto Dorner, geboren 1886, gestorben 20.2.1941 in Hall. Otto Dorner wurde 1941 von Lingenau in die „Valduna“ Rankweil und dann nach Hall überstellt, wo er am 20.2.1941 starb. 1886 20.2.1945 Bader Ludwig Ludwig Bader, geboren 1875, gestorben 27.7.1942 in Hall. Ludwig Bader wurde 1941 von Lingenau nach Hall überstellt und ist dort am 27.7.1942 gestorben. 1875 27.7.1942 Winder Konrad Konrad Winder, geboren 1872, gestorben 1.3.1943. Konrad Winder aus Alberschwende war mehrere Wochen im der Justizvollzugsanstalt Kaisheim inhaftiert, wo er am 1.3.1943 verstarb. 1872 1943 Wüstner Josef Josef Wüstner, geboren 1878, gestorben 1941. Josef Wüstner wurde am 10.2.1941 aus der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim deportiert. 1878 1941 Rüf Emilie Emilie Rüf, geboren 1887, gestorben 1941. Emilie Rüf aus Alberschwende wurde als "Euthanasie"-Opfer 1941 von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 1887 1941 Zawodna Maria Wanda Maria Wanda Zawodna, geboren 1879, gestorben 18.1.1945 in Mauer-Öhling. Maria Wanda Zawodna wurde im November 1944 aus Alberschwende in das Psychiatrische Krankenhaus Hall eingewiesen und starb am 18.1.1945 in der "Landesirrenanstalt" Mauer-Öhling. Frauen explizit erwähnt 1897 18.1.1945 Geuze Otto Otto Geuze, geboren 1897, gestorben 1941 in Hartheim (?). Otto Geuze aus Alberschwende wurde am 10.12.1940 aus dem Institut St. Josef in Mils vermutlich nach Niedernhart und Hartheim deportiert, wo er vermutlich 1941 starb. 1897 1941 Winder Peter Franz Peter Franz Winder, geboren 1898, gestorben 22.2.1940. Peter Franz Winder aus Alberschwende wurde am 8.9.1939 verhaftet und über die Gestapo Innsbruck ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 22.2.1940 verstarb. 1898 1940 Böhler Friedrich Friedrich Böhler, geboren 1902, gestorben 1941. Friedrich Böhler aus Alberschwende wurde als "Euthanasie"-Opfer 1941 von den Nationalsozialisten ermordet. 1902 1941 Gasser Franz Xaver Franz Xaver Gasser, geboren 1906, gestorben 1941 in Hartheim. Franz Xaver Gasser aus Alberschwende wurde am 17.3.1941 von der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim überstellt und ermordet. 1906 1941 Winder Margaretha Margaretha Winder, geboren 1908, gestorben 1941 in Hartheim. Margaretha Winder wurde am 17.4.1941 aus der „Valduna“ Rankweil nach Hartheim deportiert. Frauen explizit erwähnt 1908 1941 Rüf Gebhard Gebhard Rüf, geboren 1919, gestorben 5.9.1940 in Rankweil. Gebhard Rüf aus Alberschwende starb am 5.9.1940 angeblich an Herzlähmung in der "Valduna" Rankweil. Jugendliche explizit erwähnt 1919 5.9.1940 Geuze Ilse Ilse Geuze, geboren 2.12.1929 in Alberschwende, gestorben 6.1.1941 in Hartheim. Ilse Geuze aus Alberschwende erlitt als Kleinkind vermutlich eine Gehirnhautentzündung und blieb in der Sprachentwicklung zurück. Von einem Sprachheim wurde sie 1940 nach Hartheim deportiert und dort am 6.1.1941 von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 2.12.1929 6.1.1941 Neyer Maria Maria Neyer, geboren 23.8.1899 in Buchenegg, gestorben 1941 in Hartheim. Maria Neyer wurde 1934 von Hittisau in die "Valduna" Rankweil verbracht und von dort 1941 nach Hartheim deportiert und ermordet. Frauen explizit erwähnt 23.8.1899 1941 Metzler Xaver Franz Xaver Metzler, geboren 14.7.1910 in Hittisau, gestorben 1941 in Hartheim. Franz Xaver Metzler wurde von der "Valduna" Rankweil 1941 nach Hartheim deportiert und dort von den Nationalsozialisten ermordet. 14.7.1910 1941 Feuerstein Dominika Dominika Feuerstein, geboren 16.12.1886 in Reuthe, gestorben 1942 in Niedernhart. Dominika Feuerstein wurde vom Armenhaus Hittisau in die "Valduna" Rankweil und nach Hall gebracht, von wo sie am 31.8.1942 nach Niedernhart deportiert und ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt 16.12.1886 1942 Höfle Armin Armin Höfle, geboren 11.7.1901 in Hittisau, gestorben 14.11.1943 in Hall. Armin Höfle aus Hittisau wurde am 24.3.1941 nach Hall überstellt, wo er am 14.11.1943 starb. 11.7.1901 14.11.1943 Bitriol Paula Paula Bitriol, geboren 29.6.1902 in Sulzberg, gestorben 4.3.1941 in Rankweil. Paula Bitriol wurde von Sulzberg in die "Valduna" Rankweil deportiert und ist dort am 4.3.1941 gestorben. Frauen explizit erwähnt 29.6.1902 4.3.1941 Vögel Maria Maria Vögel, geboren 9.1.1906 in Sulzberg, gestorben 1941 in Hartheim. Maria Vögel wurde von Sulzberg nach Hartheim deportiert und dort am 17.2.1941 von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 9.1.1906 1941 Sinz Maria Maria Sinz, geboren 26.6.1899 in Oberreute, gestorben 15.3.1945 in Hall. Maria Sinz wurde am 24.3.1941 aus der „Valduna“ Rankweil nach Hall überstellt und starb dort am 15.3.1945. Frauen explizit erwähnt 26.6.1899 15.3.1945 Rupp Rosa Rosa Rupp, geboren 22.3.1885 in Igis, gestorben 3.4.1941 in Hartheim. Rosa Supp wurde von Sulzberg nach Hartheim deportiert und dort am 3.4.1941 von den Nationalsozialisten ermordet. Frauen explizit erwähnt 22.3.1885 3.4.1941 Forster Erich Erich Forster, geboren 26.12.1885 in Thal, gestorben 17.3.1941 in Hartheim. Erich Forster war taubstumm und wurde von Thal nach Hartheim deportiert und dort am 17.3.1941 von den Nationalsozialisten ermordet. 26.12.1885 17.3.1941 Staudt Nikolaus Wilhelm Nikolaus Wilhelm Staudt, geboren 11.2.1919 in Düsseldorf, gestorben 27.8.1944 in Gargellen. Nikolaus Wilhelm Staudt, deutscher Medizinstudent und Sanitätswebel, wurde als Kriegsdienstverweigerer auf der Flucht von der deutschen Grenzpolizei am Gandasee in Gargellen erschossen. Jugendliche explizit erwähnt 11.2.1919 27.8.1944 Nehab Elisabeth Elisabeth Nehab, geboren 4.7.1891 in Berlin, gestorben 24.9.1942 in St. Gallenkirch. 1913 beendete sie am Lehrerseminar der Jüdischen Gemeinde Berlin ihre Ausbildung als Religionslehrerin, ein Beruf den sie allerdings vermutlich nie ausübte. Elisabeth Nehab lebte zusammen mit ihrer Schwester Martha und ihrer Mutter Bianca in Berlin, nachdem ihr Vater Max Nehab 1934 gestorben war. 1938 versuchte sie, ein Arbeitsvisum als Gymnastiklehrerin für England zu erwerben. Im August 1942 nahm ihre Mutter sich vor ihrer drohenden Deportation das Leben. Elisabeth und Martha Nehab flohen ins Montafon und versuchten am 24.9.1942 von Gargellen über den Sarotlapass ins Prättigau zu fliehen. Vor der Grenze verhaftet nahmen sie sich in der Haft in St. Gallenkirch das Leben. Frauen explizit erwähnt 4.7.1891 24.9.1942 Nehab Martha Martha Nehab, geboren 20.7.1892 in Berlin, gestorben 24.9.1942 in St. Gallenkirch. Martha Nehab lebte zusammen mit ihrer Schwester Elisabeth und ihrer Mutter Bianca in Berlin, nachdem ihr Vater Max Nehab 1934 gestorben war. 1938 versuchte sie, ein Arbeitsvisum als Gymnastiklehrerin für England zu erwerben. Im August 1942 nahm ihre Mutter sich vor ihrer drohenden Deportation das Leben. Martha und Elisabeth Nehab flohen ins Montafon und versuchten am 24.9.1942 von Gargellen über den Sarotlapass ins Prättigau zu fliehen. Vor der Grenze verhaftet nahmen sie sich in der Haft in St. Gallenkirch das Leben. Frauen explizit erwähnt 20.7.1892 24.9.1942 Serkals Julja Julija Serkals, geboren 1862 in Riga, gestorben 1945 in Silbertal. Frauen explizit erwähnt 1862 1945 Assmann Regina Regina Assmann, geboren 1885 in Silbertal, gestorben 1941 in Hall. Frauen explizit erwähnt 1885 1941 Mathies Josefa Josefa Mathies, geboren 1874 in Silbertal, gestorben 1941 in Hartheim. Josef Mathies wurde mit dem Transport vom 10.2.1941 von der „Valduna“ nach Hartheim deportiert. Frauen explizit erwähnt 1874 1941 Prychodoko Mikola Prychodoko Mikola, geboren 1925 in Ksaverowo, gestorben 1942 in Silbertal. Jugendliche explizit erwähnt 1925 1942 Korsch Fedir Fedir Korsch, geboren 1924 in Milew, gestorben 1943 in Silbertal. Jugendliche explizit erwähnt 1924 1943 Seliwonik Viktor Viktor Selwonik, geboren 1924 in Milew, gestorben 1943 in Silbertal (oder im KZ Dachau). Jugendliche explizit erwähnt 1924 1943 Palamartschuk Petro Petro Palamartschuk, geboren 1922 in Serbo Slobotka, gestorben 1943 in Silbertal (oder im KZ Dachau) Jugendliche explizit erwähnt 1922 1943 Raschetow Nikolay Nikolay Raschetow, geboren 1921 in Horodischtsche, gestorben 1943 in Schruns. Jugendliche explizit erwähnt 1921 1943 Marinina Anna Anna Marinina, geboren 1921 in Schitomir, gestorben 7.6.1945 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 1921 7.6.1945 Thatsch Klara Tkatsch Klara Thatsch, geboren 28.10.1921 in Lubomiruwko, gestorben 5.5.1943 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 28.10.1921 5.5.1943 Holowyanka Nikoleni Nikolai Holowenko Nikoleni Holowyanka, geboren 30.1.1944, gestorben 10.5.1944 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 30.1.1944 10.5.1944 Pawah Michael Pawuk Michael Pawah, geboren 9.4.1944 in Hohenems, gestorben 14.5.1944 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 9.4.1944 14.5.1944 Kaskon Nykon - Stepanienko Iwan Iwan Stepanienko, geboren 19.1.1915 in Woroschilowgrad, gestorben 26.6.1944 in Dornbirn. 19.1.1915 26.6.1944 Bosniak Iwan Iwan Bosniak, geboren 1.2.1944 in Dornbirn, gestorben 4.10.1944 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 1.2.1944 4.10.1944 Alexandrowsky Nikolei Nikolai Nikolai Alexandrowsky, geboren 6.8.1944 in Hohenems, gestorben 9.10.1944 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 6.8.1944 9.10.1944 Szabatura Anna Anna Szabatura, geboren 17.6.1890 in Jezilerna, gestorben 3.5.1949. Frauen explizit erwähnt 17.6.1890 3.5.1949 Choroschenko Nikolei Nikolai Nikolei Choroschenko, geboren 9.2.1944 in Hohenems, gestorben 21.1.1945 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 9.2.1944 21.1.1945 Gabora Wasil Wasil Gabora, geboren 15.5.1944 in Hohenems, gestorben 22.1.1945 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 15.5.1944 22.1.1945 Kosatschanska Swetlana Swetlana Kosatschanska, geboren 8.6.1944, gestorben 14.12.1944 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 8.6.1944 14.12.1944 Michaleva Valentin Valentin Michaleva, geboren 2.4.1945, gestorben 18.4.1945. Jugendliche explizit erwähnt 2.4.1945 18.4.1945 Schypula Oxana Oxana Schypula, geboren 28.5.1893, gestorben 21.10.1944 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt 28.5.1893 21.10.1944 Sredic Radowa Radowa Sredic, geboren 9.6.1924, gestorben 28.5.1945 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 9.6.1924 28.5.1945 Stopcyk Anna Anna Stopcyk, geboren 28.4.1929 in Koblajowice, gestorben 14.10.1942 in Dornbirn. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 28.4.1929 14.10.1942 Zemon Gailus Gailus Zemon, geboren 27.2.1927, gestorben 28.4.1945 in Dornbirn. Jugendliche explizit erwähnt 27.2.1927 28.4.1945 Singer Piroska Pirsoka Singer, geboren 13.3.1903, gestorben Jänner 1945 im KZ Auschwitz. Die Familie von Josefine und Max Singer flüchtete nach dem Krieg aus der Tschechoslowakei und lebte dann in Schruns. Einige Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenems beigesetzt. An die 1945 in Auschwitz ermordete Tochter Piroska Singer erinnert ein Gedenkstein am Familiengrab. Frauen explizit erwähnt 13.3.1903 1945 Martin Eugenie Mucha Eugenie Martin, geboren in Polen als Eugenie Mucha, gestorben 2012. Als Zwangsarbeiterin wurde sie nach dem deutschen Überfall auf Polen nach Vorarlberg verschleppt. In Stallehr musste sie in einem Gasthof mit Landwirtschaft arbeiten und begann mit dem Einheimischen Otto Martin eine Liebesbeziehung, sie bekamen ein Kind. Aufgrund der „Rassenschande“ wurden beide verhaftet, Otto Martin verbrachte mehrere Wochen im „Arbeitserziehungslager“ Reichenau in Innsbruck, wurde dann an die Front eingezogen und kehrte erst 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Eugenie Mucha hatte sich erfolgreich gegen die Zwangsabtreibung gewehrt, die bei „Ostarbeiterinnen“ vollzogen wurde. Frauen explizit erwähnt 2012 Martin Otto Otto Martin, aus Stallehr begann eine Liebesbeziehung mit der polnischen Zwangsarbeiterin Eugenie Mucha, sie bekamen ein Kind. Aufgrund der „Rassenschande“ wurden beide verhaftet, Otto Martin verbrachte mehrere Wochen im „Arbeitserziehungslager“ Reichenau in Innsbruck und wurde dann an die Front eingezogen. In den letzten Kriegswochen desertierte er und kämpfte auf Seiten der Alliierten gegen die Wehrmacht. Erst 1946 kehrte Otto Martin aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Er ist in den 1960er Jahren verstorben. Roßkopf Robert Robert Roßkopf, geboren 1905 in Kärnten. Der in Ludesch wohnende Roßkopf schuftete im Zementwerk schuftete und erkrankte 1943 ernsthaft. Unfähig, die Arbeit wiederaufzunehmen, wurde er von der Gestapo wegen „Arbeitsverweigerung“ verhaftet und „aus politischen Gründen“ mehrere Monate im Arbeitserziehungslager Reichenau in Innsbruck interniert. 1905 Stüttler Rosa Rosa Stüttler, geboren 5.12.1889, gestorben 3.9.1942 in Niedernhart. Rosa Stüttler war von Geburt an geistig beeinträchtigt und kam ins Armenhaus Bartholomäberg, von wo sie in die „Valduna“ Rankweil und danach nach Hall in Tirol deportiert wurde. 1942 wurde sie nach Niedernhart in Linz gebracht und sofort ermordet. Frauen explizit erwähnt 5.12.1889 3.9.1942 Bitschnau Josef Anton Josef Anton Bitschnau, geboren 29.11.1899 in Vandans, war Lehrer und Gegner des NS-Regimes. Nach mehreren Entlassungen von Lehrer:innen wurde auch Bitschnau wegen „regierungsfeindlichen Äußerungen“ 1944 seines Dienstes enthoben und ins Gefängnis Feldkirch eingeliefert. Nach zweimonatiger Haft musste er in den letzten Kriegsmonaten zum Volkssturm einrücken. 29.11.1899 Przygoda Konstantin Konstantin Przygoda war als polnischer Zwangsarbeiter im Montafon und wurde im Februar 1942 wegen „sittlicher Verfehlungen“ auf Anordnung der Gestapo durch Erhängen hingerichtet. Die Exekution erfolgte auf der Baustelle, wo damals das Kraftwerk Rodund I errichtet wurde, unter Beisein der einheimischen Bevölkerung. Die Leiche ließ man noch einige Zeit hängen, die sterblichen Überreste wurden angeblich nahe der Ill verscharrt. 1942 Amrein Amalia Schwester Tolentina Amalia Amrein leitete als Schwester Tolentina das Armen- und Krankenhaus Bartholomäberg, von wo die Nationalsozialisten im Rahmen der „Euthanasie“ geistig und körperlich beeinträchtige Insassen abholten und in die „Valduna“ in Rankweil, nach Hall in Tirol und zum Teil weiter in die Tötungsanstalten Hartheim und Niedernhart deportierten. Schwester Tolentina setzte sich für die Rückführung „ihrer“ Patient:innen nach Bartholomäberg ein und war zumindest in 6 Fällen mit ihrer Intervention erfolgreich. Frauen explizit erwähnt Plangger Josef Josef Plangger, geboren 1902, gestorben 1973. Der in Innerberg tätige Priester Josef Plangger wurde von den Nationalsozialisten verhaftet, weil er sich den Gottesdienstplan nicht von der Gestapo vorschrieben ließ. Nach einem dreiwöchigen Gefängnisaufenthalt und Versetzung nach Gaschurn wurde Plangger nach Osttirol versetzt und geriet dort in Konflikt mit der Hitlerjugend. Abermals wurde Plangger in Haft genommen und anschließend in die Konzentrationslager Buchenwald und Dachau eingeliefert. Erst kurz vor Kriegsende wurde er aus der Haft entlassen. Er wirkte später als Lehrer am Paulinum in Schwaz. 1973 ist er verstorben, sein Grab liegt in Vandans. 1902 1973 Bitschnau Apollonia Apollonia Bitschnau betrieb mit ihrer Familie das Gasthaus Hirschen in Silbertal. Nachdem ihre Mutter früh verstorben war, musste sie früh Verantwortung übernehmen und hatte neben unverheirateten Geschwistern auch zwei beeinträchtigte Schwestern zu versorgen. Durch die Hilfe für französische Kriegsgefangene wurde sie angezeigt und zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Ihr Umgang mit Kriegsgefangenen habe „das gesunde Volksempfinden gröblichst verletzt“, warfen ihr die Nationalsozialisten vor. Auch Apollonias beeinträchtigte Schwestern waren stark gefährdet. Ihren Abtransport in eine der NS-Tötungsanstalten konnte sie verhindern, indem sie Annili und Marili im Betrieb beschäftigte und dadurch öffentlich zeigen konnte, dass die beiden Frauen arbeitsfähig waren. Apollonia Bitschnau ist mit nur 43 Jahren verstorben. Frauen explizit erwähnt Tschofen Josef Josef Tschofen, Kleinbauer und Maurer aus Gamprätz, war lange als Saisonarbeiter in Frankreich gewesen. Im Frühjahr 1945 wurde er im Krankenhaus St. Josef in Schruns von einer Frau um Fluchthilfe gebeten. Mithilfe von Bekannten organisierten sie der Frau die Flucht über Feldkirch nach Liechtenstein. Kurz darauf wurden Josef Tschofen und sein Schwager Johann Vogt von den Nationalsozialisten verhaftet – den hilfsbereiten Männern war eine Falle gestellt worden. Tschofen starb im Stadtspital Feldkirch an den Verletzungen infolge der brutalen Verhöre. Eisenmayer Ernst Ernst Eisenmayer, geboren 18.9.1920 in Wien, gestorben 27.3.2018 in Wien. 1938 versuchte Eisenmayer zweimal vergeblich aus Nazi-Österreich zu fliehen, einmal mit seinem Cousin Hans über die Berge im Montafon, einmal nach Frankreich. Im November 1938 wurde er nach Dachau deportiert und flüchtete nach seiner Freilassung im Januar 1939 nach England, wo er in verschiedene Internierungslager gebracht wurde. Später studierte er Kunst, arbeite als Werkzeugmacher und lebte bis 1975 in England, dann in Italien und Amsterdam, bevor er 1996 nach Wien zurückkehrte. Jugendliche explizit erwähnt 18.9.1920 27.3.2018 Juen Meinrad Meinrad Juen, geboren 1.1.1886 in St. Gallenkirch, gestorben 3.3.1949 in St. Gallenkirch. Juen war schon ab dem fünfzehnten Lebensjahr als gewerbsmäßiger Schmuggler mit Fellen, Tabak, Kaffee oder Zucker im Montafon aktiv, hatte mit seiner Frau Ida eine kleine Landwirtschaft, metzgerte schwarz und betrieb eine Kantine für Bauarbeiter. 1938 begann er mit seinem Bruder Wilhelm jüdische Flüchtlinge über die Bergpässe in die Schweiz zu „schleppen“. Von mehr als 40 Flüchtlingen ist nach dem Krieg die Rede. Im Oktober 1942 wurde er verhaftet, doch es gelang ihm zu entkommen. Bis kurz vor Kriegsende 1945 versteckte er sich bei Verwandten und Freunden. 1.1.1886 3.3.1949 Fuchs Emil Emil Fuchs, geboren 13.5.1874 in Beerfelden, gestorben 13.2.1971 in Ost-Berlin. Der als Theologe, Friedensaktivist, Pfarrer und Pädagoge in Deutschland tätige Emil Fuchs wurde bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten überwacht, inhaftiert und verlor seine Arbeit. 1943 verließ er seine Heimat und landete in der Montafoner Gemeinde Gortipohl, wo er sich mit seinem Enkel Klaus bis Kriegsende niederließ. Sie standen in Kontakt mit der Widerstandsbewegung in St. Gallenkirch, riefen zum Widerstand auf und leisteten aktiv Fluchthilfe. Nach Kriegsende kehrte er als Professor nach Deutschland zurück. 13.5.1874 13.2.1971 Wittwer Paul Pauline Wittwer, geboren 1889 in Gaschurn, gestorben 1971. Wittwer versah in der Zeit des Nationalsozialismus freiwilligen Dienst als Rot-Kreuz-Helferin in Feldkirch und ließ französischen Kriegsgefangenen Lebensmittel und Kleidung zukommen. Mehrfach denunziert und angezeigt, wurde sie von der Gestapo verhaftet und zu einer mehrmonatigen Haft verurteilt. 1941 verschleppte man sie in das Konzentrationslager Ravensbrück. Als Haftgründe wurden „politischer Widerstand“ und „Hilfsbereitschaft für Kranke“ angeführt. Ein Jahr später wurde sie schwerkrank und nahezu arbeitsunfähig entlassen. Frauen explizit erwähnt 1898 1971 Boss Romed Romed Boss, Betriebsleiter der Illwerke, bildete eine in den letzten Kriegstagen 1945 eine Aktionsgruppe, die die von den Nationalsozialisten geplante Sprengung der Werksanlagen und Stauseen verhindern konnte. Ebenfalls gelang es, die nationalsozialistischen Truppen zu entwaffnen, um eine kriegerische Auseinandersetzung mit den anrückenden französischen Truppen zu vermeiden. Stalezky Nikolay Nikolay Stalezky, geboren 25.2.1906 in Charkiw/Ukraine, Todesdatum unbekannt. Geriet als Angehöriger der sowjetischen Armee in deutsche Kriegsgefangenschaft. Am 18. Juli 1944 floh er aus dem Stalag II D in Neumarkt und legte die Strecke bis zum Bodensee zu Fuß zurück, wo er versuchte in die Schweiz zu gelangen. In Lochau – er glaubte sich offenbar schon auf Schweizer Boden – wurde er am 20. August vom Grenzschutz verhaftet und zurück ins Kriegsgefangenenlager geschickt. Sein weiteres Schicksal ist ungewiss. 25.2.1906 Amburn William William Amburn, geboren 21.11.1921 in Maryville, Tennessee/USA, gestorben 5.12.2000 in Tennessee. Geriet als US-amerikanischer Soldat im Herbst 1944 in Belgien in deutsche Kriegsgefangenschaft. Im März 1945 war er im Stalag VII A in Moosburg bei München untergebracht. Von einem Arbeitseinsatz gelang es ihm zusammen mit William Kanos, zu fliehen und, dank seiner Deutschkenntnisse, mit der Bahn bis Lindau zu kommen. Auf dem Weg zur Grenze bei Lustenau wurden sie am 16.3.1945 in Dornbirn festgenommen. 21.11.1921 5.12.2000 Kanos William William Kanos, geboren 29.9.1920 in Fayetteville, North Carolina/USA, gestorben 25.8.2014 in Waynesville, North Carolina. Geriet als US-amerikanischer Soldat im Herbst 1944 in Belgien in deutsche Kriegsgefangenschaft. Im März 1945 war er im Stalag VII A in Moosburg bei München untergebracht. Von einem Arbeitseinsatz gelang es ihm zusammen mit William Amburn zu fliehen und mit der Bahn bis Lindau zu kommen. Auf dem Weg zur Grenze bei Lustenau wurden sie am 16.3.1945 in Dornbirn festgenommen 29.9.1920 25.8.2014 Huber Hilar Hilar Huber, geboren 1920 in Höchst, gestorben 2001 in Lustenau. Als Hilfsarbeiter tätig, wurde er 1940 in die Wehrmacht eingezogen. Im Mai 1941 desertierte er im griechischen Atalanti und schlug sich zu Fuß, per Fahrrad und per Bahn nach Vorarlberg durch, wo er einige Wochen später verhaftet wurde. Wenig später gelang ihm der Ausbruch aus dem Bregenzer Gefangenenhaus. Auf seine Flucht in die Schweiz folgen erneut Verhaftung und Flucht, eine Verurteilung zum Tode in Innsbruck, ein Ausbruch aus einem KZ, und die erneute Flucht in die Schweiz und die dortige Verhaftung. Das Kriegsende erlebt er in einem Schweizer Gefängnis. 1920 2001 Prodolliet Ernest Ernest Prodolliet, geboren 14.5.1905 in Amriswil, gestorben 8.11.1984 in Amriswil. Nach Tätigkeiten als Schweizer Konsularbeamter in Chicago und St. Louis wurde er 1938 Vizekonsul in Bregenz. In dieser Funktion arbeitete er eng mit Fluchthelfer:innen wie Recha Sternbuch und Paul Grüninger zusammen, in dem er illegal hunderte von Visa ausstellte. 1939 wurde er wegen Amtspflichtverletzungen belangt und nach Amsterdam versetzt. Auch dort betätigte er sich als Retter. Nach dem Krieg wurde er Konsul in Besançon. 14.5.1905 8.11.1984 Ernst Robert Robert Ernst, geboren 8.8.1916 in Bregenz, gestorben 1.9.2009 in Los Angeles. Im März 1938 leistete er gerade seinen Wehrdienst in Bregenz und wurde von der Gestapo verhaftet, weil er keinen Eid auf den „Führer“ leisten wollte. Gegen die Zusicherung unverzüglich das Land zu verlassen, wurde er freigelassen – und floh über die Schweiz in die USA. Auch seine Schwestern Irma und Herta konnten fliehen und überlebten. 8.8.1916 1.9.2009 Weber Heidi Heidi Weber, geboren 1928 in Tansania, gestorben 1993 in Uzwil. Ihre Eltern waren 1925 nach Tansania ausgewandert, wo ihr Vater 1935 starb. 1939 kehrte die Mutter mit ihren Töchtern in die Schweiz zurück. Heidi Weber besuchte in Rorschach die Mädchensekundarschule, als 1942 die Nachricht von der verschärften Grenzsperre gegen Flüchtlinge für Diskussionen in ihrer Schulklasse sorgte. Mit ihrer Klasse schrieb sie einen gemeinsamen Protestbrief an den Bundesrat, der scharfe Verweise und Verhöre durch die Polizei nach sich zog. Heidi Weber blieb ihr Leben lang sozial engagiert. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 1928 1993 Haas Emilie Lehmann Emilie Haas, geborene Lehmann am 2.9.1878 in Krefeld, gestorben 17.4.1957 in St. Gallen. Mit ihrem Mann hatte Emilie Haas viele Jahre in Shanghai gelebt, bevor sie 1931 als Witwe in ihre Heimatstadt Krefeld zurückkehrte. Im Juni 1942 versteckte sie sich vor der bevorstehenden Deportation auf dem Land, mit der Hilfe Heinrich Kipphardts, eines sozialdemokratischen Widerstandskämpfers. Im März 1943 floh sie mit Kipphardts Hilfe und zusammen mit ihrer Cousine Elisabeth Frank in Vorarlberg bei Höchst in die Schweiz. Dort wurde sie interniert und bekam erst nach langem Kampf mit der Schweizer Bürokratie 1950 Dauerasyl gewährt. Frauen explizit erwähnt 2.9.1878 17.4.1957 Frank Elisabeth Feder Elisabeth Frank, geborene Feder am 4.11.1889 in Palermo, gestorben 21.4.1955 in Neuchâtel. Nach der Trennung von ihrem Mann 1936 lebte sie bei ihrer Mutter in Krefeld. Im April 1942 floh sie vor der drohenden Deportation mit Hilfe Heinrich Kipphardts, eines sozialdemokratischen Widerstandskämpfers, nach Vorarlberg und kam unter falschem Namen als Erntehelferin bei Bauern in Schruns unter. Im März 1943 floh sie mit Kipphardts Hilfe und zusammen mit ihrer Cousine Emilie Haas in Vorarlberg bei Höchst weiter in die Schweiz. Dort wurde sie interniert und bekam erst nach langem Kampf mit der Schweizer Bürokratie 1949 in Neuchâtel Dauerasyl gewährt. Frauen explizit erwähnt 4.11.1889 21.4.1955 Dutler Christian Christian Dutler, geboren 1905. Als St. Galler Landjäger war er ab April 1938 an der Rettung von Sozialist:innen beteiligt, die in die Schweiz fliehen mussten, später auch an der Fluchthilfe für verfolgte Jüdinnen und Juden. Im Dezember 1938 wurde er nach einem gescheiterten Fluchtversuch von zwei jüdischen Frauen über die Grenze bei St. Margrethen in der Schweiz verhaftet und schließlich entlassen, auch wenn das Strafverfahren 1941 eingestellt wurde. Im Jahr 2002 wurde er vom Nationalrat rehabilitiert. 1905 Zweifel Karl Karl Zweifel, geboren am 10.2.1904 in Sargans, Todesdatum unbekannt. Als St. Galler Landjäger war er an Fluchthilfe für bedrohte Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich beteiligt. Im Dezember 1938 wurde er nach einem gescheiterten Fluchtversuch von zwei jüdischen Frauen über die Grenze bei St. Margrethen zunächst von der deutschen Polizei verhaftet, und nach seiner Freilassung dann in der Schweiz verhaftet und aus dem Dienst entlassen, auch wenn das Strafverfahren 1941 eingestellt wurde. Im Jahr 2002 wurde er vom Nationalrat rehabilitiert. 10.2.1904 Sternbuch Recha Rottenberg Recha Sternbuch, geborene Rottenberg am 13.5.1905 in Wadowice, gestorben 6.2.1971 in Paris. In Galizien als Tochter eines Rabbiners geboren, heiratete sie 1928 den Kaufmann Isaac Sternbuch, mit dem sie sich 1929 in St. Gallen niederließ, wo sie gemeinsam eine Textilfabrikation begründeten. 1938 eröffneten sie eine Unterkunft für orthodoxe jüdische Flüchtlinge und organisierten ein Fluchthilfenetzwerk. Ermittlungen gegen sie und Untersuchungshaft in der Schweiz blieben ergebnislos. Ab 1941 agierte sie von Montreux aus und informierte die Alliierten über Massendeportationen und Vernichtungslager in Polen. Frauen explizit erwähnt 13.5.1905 6.2.1971 Kasztner Rudolf Rezsö Rudolf (Rezső) Kasztner, geboren 1906 in Kolozsvár, gestorben 15.3.1957 in Tel Aviv. Kasztner arbeitete als Journalist und Jurist in Ungarn. 1943 wurde er stellvertretender Vorsitzender des „Komitees für Hilfe und Rettung in Budapest“, das sich 1944 bemühte, die Deportationen aus Ungarn durch Verhandlungen mit den Nationalsozialisten zu stoppen. In den 1950er Jahren wurde Kasztner in Israel der „Kollaboration“ beschuldigt und nach heftigen öffentlichen Auseinandersetzungen und einem Gerichtsprozess auf offener Straße erschossen. 1906 15.3.1957 Mayer Saly Saly Mayer, geboren 3.6.1882 in Basel, gestorben 30.7.1950 in St. Moritz. Mayer führte in St. Gallen ein Textilunternehmen und wurde für die FDP ins Stadtparlament gewählt. Von 1936 bis 1943 amtierte er als Vorsitzender des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes. In dieser Funktion war er ab 1938 vor allem mit der Hilfe für Flüchtlinge beschäftigt, während er zugleich alles tat, um nicht öffentlich in Konflikt mit der Schweizer Flüchtlingspolitik zu geraten. 1943 trat er von seinen Ämtern zurück, um sich in der Folge verdeckten Aktionen der Flüchtlingshilfe zu widmen. 3.6.1882 30.7.1950 Vogt Arthur Arthur Vogt, geboren 24.7.1912 in Gossau/St. Gallen, gestorben 12.9.1944 in München. Vogt wuchs in St. Gallen auf und wurde in der Schweiz wegen Homosexualität, damals ein strafbares Delikt, mehrfach verurteilt. Später zog er nach Deutschland, wo er versuchte sich als Hilfsarbeiter durchzuschlagen, wurde aber ebenfalls mehrfach wegen kleiner Delikte wie Betteln und Diebstähle verurteilt und lebte schließlich in München. Am 22.3.1943 versuchte er zu seiner Mutter nach St. Gallen zurückzukehren. Doch in Lustenau wurde er, zusammen mit dem polnischen „Fremdarbeiter“ Zygmunt Bąk, von einer Polizeistreife aufgegriffen und schließlich wegen „Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt und in München-Stadelheim hingerichtet. 24.7.1912 12.9.1944 Bąk Zygmunt Zygmunt Bąk, geboren 1920 in Płońsk, gestorben 12.9.1944 in München. Gemeinsam mit dem in der Schweiz gebürtigen Arthur Vogt versuchte er am 22.3.1943 in die Schweiz zu fliehen. Kurz vor der Grenze in Lustenau von einer Polizeistreife aufgegriffen, wurde er am 27.6.1944 in München vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in München-Stadelheim hingerichtet. Jugendliche explizit erwähnt 1920 12.9.1944 Munk Alfred Otto Alfred Otto Munk, geboren 10.4.1925 in Wien, gestorben 18.1.2002 in Henderson, North Carolina/USA. In Wien aufgewachsen, floh Alfred Munk am 10.4.1938, seinem 13. Geburtstag, gemeinsam mit seiner Schwester Gertrud über Lustenau und Höchst in die Schweiz, zu ihrer Mutter, die aus der Hohenemser Familie Brunner stammte. Im gleichen Jahr emigrierte Munk über London in die USA, wo er ins Militär eintrat und in den Ardennen und im Rheinland an den letzten Schlachten des Zweiten Weltkriegs teilnahm. Später arbeite er in der Ölindustrie, bevor er sich in North Carolina zur Ruhe setzte. Jugendliche explizit erwähnt 10.4.1925 18.1.2002 Munk Regine Brunner Regine Munk, geb. Brunner, geboren 25.2.1892 in Wien, gestorben 28.11.1965 in Los Angeles. Sie floh unmittelbar nach dem „Anschluss“ 1938 von Wien über Feldkirch in die Schweiz, von wo aus sie mit ihrem vorerst in Wien gebliebenen zweiten Mann und Sektionsrat im Finanzministerium Rudolf Engelsberg die Flucht ihrer Kinder plante. Im Oktober 1938 emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA, wo sie sich schließlich in Pasadena/Kalifornien niederließ. Frauen explizit erwähnt 25.2.1892 28.11.1965 Munk Gertrud Gertrud Munk, geboren 14.3.1915 in Wien, gestorben 21.1.1989 in Portland, Oregon/USA. Aufgewachsen in eine wohlhabenden jüdischen Bankiersfamilie mit Hohenemser Wurzeln, floh sie am 10.4.1938 zusammen mit ihrem Bruder Alfred Otto über Lustenau und Höchst in die Schweiz, und von dort im Oktober in die die USA, wo sich ihre Familie in Pasadena niederließ. In Los Angeles studierte sie Sprachen und Literatur und arbeitete schließlich, politisch für eine kleine linke Partie engagiert, als Bibliothekarin. Frauen explizit erwähnt 14.3.1915 21.1.1989 Geber Willy Willy Geber, geboren 11.9.1902 in Wien, gestorben 20.2.1969 in Los Angeles. Als Schlagerkomponist tätig, war er in Wien nur mäßig erfolgreich. Umso mehr dafür als Lebenskünstler. Einige wenige Songs sind auf Schellackplatten erhalten geblieben. Am 16.8.1938 floh er über Hohenems nach St. Gallen, gründete dort mit anderen Emigranten eine Schlagerkapelle und schrieb unter anderem Lieder, die er Paul Grüninger widmete. In die USA emigriert, konnte er sich auch mit seiner Frau und seiner Tochter wieder vereinigen. Seine Versuche, in den USA als Schlagerkomponist Fuß zu fassen, scheiterten jedoch, und er arbeitete schließlich in einem Supermarkt. 11.9.1902 20.2.1969 Hagen Josef Josef Hagen, geboren 11.3.1919 in Lustenau, gestorben 31.5.1944 in Altstätten. Hagen war im Mai 1944 als Wehrmachtssoldat auf Heimaturlaub bei seiner Familie in Lustenau, als er die Nachricht erhielt, dass sein Bruder als vermisst gemeldet wurde. Am sogenannten „Rohr“ bei Lustenau, einem Kanal, der vom Schweizerischen Diepoldsau durch den Alten Rhein hindurch auf österreichisches Gebiet geführt wird, versuchte er am 31. Mai mit der Hilfe Johann Königs hinüber in die Schweiz zu fliehen. Von deutschen Grenzbeamten angeschossen, starb er noch am gleichen Tag in der Schweiz im Spital. 11.3.1919 31.5.1944 König Johann Johann König, geboren 9.2.1887 in Lustenau, Todesdatum unbekannt. Johann König arbeitete als Landwirt und war dem Deserteur Josef Hagen bei seinem Fluchtversuch im Mai 1944 behilflich. Dafür wurde König am 10.10.1944 zu 15 Monaten Zuchthaus verurteilt und war bis zum Kriegsende im Konzentrationslager inhaftiert. 9.2.1887 Scheer David Selig David Selig Scheer, geboren 21.9.1905 in Kuty/Polen, gestorben 4.3.1981 in Lengnau. Scheer wuchs in Wien in einem Waisenhaus auf und schlug sich als Bauschlosser durch. 1938 gelang es ihm nach mehreren Versuchen bei Hohenems über die Grenze in die Schweiz zu fliehen und wurde im Flüchtlingslager Diepoldsau interniert. Als er im Sommer 1939 von der Abschiebung bedroht wurde, solidarisierten sich die übrigen Lagerinsassen mit ihm und traten in den Hungerstreik. Scheer wurde schließlich in einem Arbeitslager in der Schweiz interniert, emigrierte nach dem Krieg zeitweise nach Australien, bevor er den Rest seines Lebens in der Schweiz verbrachte. 21.9.1905 4.3.1981 Bettelheim Kurt Kurt Bettelheim, geboren 2.10.1918 in Wien, gestorben 7.11.1996 in Wien. Bettelheim floh am 13.8.1938 von Wien über Hohenems in die Schweiz und wurde im Flüchtlingslager Diepoldsau interniert. Seine Frau Lily Badner folgte ihm im Dezember 1938 nach. Gemeinsam kehrten sie 1946 nach Wien zurück. 2.10.1918 7.11.1996 Spirig Jakob Jakob Spirig, geboren 16.9.1919, gestorben 11.1.2004 in Diepoldsau. Spirig arbeitete als Hilfsarbeiter und verdiente sich als Fluchthelfer ein Taschengeld dazu, als 1938 die große Flüchtlingswelle von Wien Vorarlberg erreichte. Schon im November 1938 wurde er zu einer ersten Geldstrafe verurteilt. Nach einer gescheiterten Fluchthilfeaktion im Mai 1942 wurde er in der Schweiz verhaftet und erneut, nun zu drei Monaten Gefängnis, verurteilt. Erst kurz nach seinem Tod wurde er rehabilitiert. 16.9.1919 11.1.2004 Mehl Susi Haber Susi Mehl, geboren 10.7.1922 in Krakau, gestorben als Sophie Haber 22.8.2012. 1930 übersiedelte ihre Familie von Krakau nach Wien, wo sie eine Metzgerei betrieben. Am 28.10.1938 gelang es ihr mit Hilfe des Altacher Fluchthelfers Edmund Fleisch bei Hohenems, zusammen mit einer Familie mit zwei Kindern, über die Grenze zu fliehen. 1941 heiratete sie den Wiener Emigranten Karl Haber, mit dem sie 1945 nach Wien zurückkehrte und sich in der Kommunistischen Partei engagierte, später auch für die Rehabilitierung von Paul Grüninger. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 10.7.1922 22.8.2012 Fleisch Edmund Edmund Fleisch, geboren 11.3.1910, gestorben 2.9.1992. Der aus Altach stammende Edmund Fleisch arbeitete als Hilfsarbeiter in der Stickereiindustrie und verdiente sich mit Schmuggel etwas hinzu. 1938 gehörte er zu den Fluchthelfern in Vorarlberg, die nicht zuletzt bedrohten Jüdinnen und Juden über die Grenze in die Schweiz halfen. Dabei arbeitete er unter anderem mit Recha Sternbuch in St. Gallen zusammen. 1939 fand er Arbeit als Eisendreher in Friedrichshafen und wenig später wurde er eingezogen und diente fünf Jahre als Soldat in Griechenland, Russland und Italien, bevor er schließlich nach dem Krieg als Planierraupenfahrer arbeitete. 11.3.1910 2.9.1992 Hammerschlag Paula Susman Paula Hammerschlag, geborene Susman am 20.11.1870 in Hannover, gestorben 10.5.1942 in Hohenems. Sie entstammte wie ihre Schwester, die Religionsphilosophin und Dichterin Margarete Susman, einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Hamburg. Mit Hilfe ihres schon zuvor in die Schweiz emigrierten Sohnes und den Diepoldsauer Fluchthelfern Jakob Spirig und Hans Weder versuchte Paula Hammerschlag gemeinsam mit vier anderen jüdischen Frauen in der Nacht vom 6. auf den 7.5.1942 bei Hohenems über die Grenze zu fliehen. Die Frauen wurden von der deutschen Grenzpolizei gestellt und Paula Hammerschlag nahm sich im Hohenemser Wachlokal mit einer Überdosis Phanodorm das Leben. Frauen explizit erwähnt 20.11.1870 10.5.1942 Kantorowicz Klara Klara Kantorowicz, geboren 5.7.1862, gestorben 10.2.1943. In der Nacht vom 6. auf den 7.5.1942 versuchte sie mit der Hilfe von Diepoldsauer Fluchthelfern gemeinsam mit vier anderen jüdischen Frauen, darunter ihrer Nichte Gertrud Kantorowicz, bei Hohenems über die Grenze zu fliehen. Doch die Frauen wurden von der deutschen Grenzpolizei gestellt. Kantorowicz wurde zunächst nach Berlin zurückgestellt, dann nach Theresienstadt deportiert, wo sie Anfang 1943 ermordet wurde. Frauen explizit erwähnt 5.7.1862 10.2.1943 Kantorowicz Gertrud Gertrud Kantorowicz, geboren 9.10.1876 in Posen, gestorben 19./20.4.1945 in Theresienstadt. Die Kunsthistorikerin und Lyrikerin trat in engen Kontakt mit zahlreichen Intellektuellen der Zeit, wie Stefan George, Georg Simmel oder Margarete Susman. Nach 1933 war sie an zahlreichen Hilfsaktionen für bedrohte Jüdinnen und Juden sowie Intellektuelle beteiligt. Doch erst in der Nacht vom 6. auf den 7.5.1942 versuchte sie mit vier anderen jüdischen Frauen bei Hohenems selbst über die Grenze zu fliehen. Die Frauen wurden von der deutschen Grenzpolizei gestellt. Kantorowicz wurde zunächst nach Berlin zurückgestellt, dann nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage vor der Befreiung ums Leben kam. Frauen explizit erwähnt 9.10.1876 19./20.4.1945 Winter Marie Marie Winter, geboren 25.5.1879 in Warschau, gestorben ca. 24.6.1942 in Maly Trostinec. 1942 stellte ihre Tochter Ilse, die seit 1936 in Basel lebte, über gemeinsame Bekannte in der Schweiz den Kontakt zu anderen jüdischen Frauen in Berlin her, die ihre Flucht in die Schweiz planten. In der Nacht vom 6. auf den 7.5.1942 versuchten die fünf Frauen mit der Hilfe von Diepoldsauer Fluchthelfern bei Hohenems über die Grenze zu fliehen. Doch die Frauen wurden von der deutschen Grenzpolizei gestellt. Marie Winter wurde zunächst nach Berlin zurückgestellt, dann nach Minsk deportiert, und vermutlich direkt nach ihrer Ankunft in benachbarten Vernichtungsort Maly Trostinec ermordet. Frauen explizit erwähnt 25.5.1879 24.6.1942 Korn Paula Bodenstein Paula Korn, geborene Bodenstein am 10.1.1879 in Berlin, gestorben 25.6.1966. Paula Korn erfuhr 1942 von den geheimen Fluchtplänen von Paula Hammerschlag, Marie Winter, und Gertrud und Clara Kantorowicz. Es gelang ihr, sich der Gruppe anzuschließen, die in der Nacht vom 6. auf den 7.5.1942 versuchten, bei Hohenems über die Grenze zu fliehen. Doch nur Paula Korn gelang die Flucht, die übrigen Frauen wurden von der deutschen Grenzpolizei gestellt und kamen ums Leben. Paula Korn wurde in der Schweiz interniert, 1947 wanderte sie zu ihrem Sohn Henry in die USA aus. Frauen explizit erwähnt 10.1.1879 25.6.1966 Kreutner Jakob Jakob Kreutner, geboren 31.7.1912 in Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk/Ukraine), gestorben 1.12.1999. 1938 wurde er im Gefolge des Novemberpogroms in Wien schwer misshandelt. Wenig später floh er gemeinsam mit seiner Frau und ihrem anderthalbjährigen Sohn Robert nach Hohenems, wo sie mehrfach erfolglos versuchten, die Grenze zu überwinden. Schließlich gelang es ihnen am 29.11.1938 mit der Hilfe des Grenzwächters Alfons Eigenmann und dessen Frau in der Schweiz zu bleiben, zunächst im Internierungslager Schönengrund in St. Gallen. 1955 erwarben sie die Schweizer Staatsbürgerschaft. Jakob Kreutner fand Arbeit bei einer Versicherungsgesellschaft. 31.7.1912 1.12.1999 Kreutner Ida Beispiel Ida Kreutner, geborene Beispiel am 24.1.1912 in Wien, gestorben 15.5.2000. 1938 wurde ihr Mann Jakob im Gefolge des Novemberpogroms in Wien schwer misshandelt. Wenig später floh sie gemeinsam mit ihm und ihrem anderthalbjährigen Sohn Robert nach Hohenems, wo sie mehrfach erfolglos versuchten, die Grenze zu überwinden. Schließlich gelang es ihnen am 29.11.1938 mit der Hilfe des Grenzwächters Alfons Eigenmann und dessen Frau in der Schweiz zu bleiben, zunächst im Internierungslager Schönengrund in St. Gallen. 1955 erwarben sie die Schweizer Staatsbürgerschaft. Frauen explizit erwähnt 24.1.1912 15.5.2000 Kreutner Robert Robert Kreutner, geboren 1.2.1937 in Wien. 1938 wurde sein Vater Jakob im Gefolge des Novemberpogroms in Wien schwer misshandelt. Wenig später flohen seine Eltern gemeinsam mit ihm nach Hohenems, wo sie mehrfach erfolglos versuchten, die Grenze zu überwinden. Schließlich gelang es ihnen am 29.11.1938 mit der Hilfe des Grenzwächters Alfons Eigenmann und dessen Frau in der Schweiz zu bleiben, zunächst im Internierungslager Schönengrund in St. Gallen. 1955 erwarben sie die Schweizer Staatsbürgerschaft. Robert Kreutner wurde Journalist und arbeitete viele Jahre beim Schweizer Fernsehen SRF. Jugendliche explizit erwähnt 1.2.1937 Landauer Ivan Ivan Landauer, geboren 31.8.1899 in Hohenems, gestorben 6.3.1943 in Heerbrugg. Nach einer Tätigkeit in der Textilfabrikation seines Schwagers übernahm der Gastwirtsohn Ivan Landauer 1936 das Gasthaus seiner Familie in Hohenems, die „Frohe Aussicht“. 1938 musste er das Gasthaus schließen, 1939 folgte die Zwangsversteigerung. Zu diesem Zeitpunkt war Landauer schon in die Schweiz zu seiner Schwester Jenny geflohen. 1940 wurde er im Arbeitslager Gordola im Tessin interniert, wo er als Koch arbeitete. Schwer herzkrank wurde Landauer 1942 entlassen und starb bald darauf bei seiner Schwester in Heerbrugg. 31.8.1899 6.3.1943 Müller Heinz Heinz Müller, geboren 1933 in Wien. Während sein Vater Tobias Müller, der sich im Sommer 1938 in einem Wiener Auswandererlager zum Koch ausbilden ließ, schon im Herbst die Flucht nach Diepoldsau in die Schweiz gelang, folgten Heinz Müller und seine Mutter erst im Dezember 1938 nach. Gemeinsam wurden sie im Flüchtlingslager Diepoldsau untergebracht, wo Tobias Müller nun als Koch arbeitete. Später kam die Familie im Basler Flüchtlingslager im „Sommercasino“ unter, deren Küche Tobias Müller übernahm. Erst lange nach dem Krieg gelang es Heinz Müller, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erwerben und er ließ sich in Basel nieder. Jugendliche explizit erwähnt 1933 Pivnik Paul Piwnik Paul Pivnik (Piwnik), geboren 14.12.1910 in Wien, gestorben im März 2010. Er floh im Sommer 1938 über Hohenems in die Schweiz, zu einer Zeit, als die Flüchtlinge noch von der SS über die Grenze geschickt wurden. Er kam zunächst im Flüchtlingslager Diepoldsau unter und wurde später im Arbeitslager Felsberg interniert. Nach dem Krieg gelang es ihm die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erwerben und er ließ sich in Zürich nieder. 14.12.1910 2010 Trebitsch Oskar Oskar Trebitsch, geboren 8.5.1886 in Prag, gestorben 24.11.1958 in Sydney. Der Jurist arbeitete in Wien als Rechtsanwalt und war als Sozialdemokrat politisch aktiv. Zugleich publizierte er über Recht und Klassengesellschaft, über die „Judenfrage“ und über die Krise des demokratischen Sozialismus. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich wurde er verhaftet und im Juni wieder freigelassen. Trebitsch floh nach Hohenems, wo er kurzzeitig vom Oberarzt Arthur Neudörfer und von Kaplan Jakob Fußenegger versteckt wurde, bevor ihm die Flucht in die Schweiz gelang. Trebitsch emigrierte weiter nach Australien. 8.5.1886 24.11.1958 Fußenegger Jakob Jakob Fußenegger, geboren 27.3.1910 in Dornbirn, gestorben 16.11.2003 in Dornbirn. 1933 zum Priester geweiht wurde er 1936 Pfarrhelfer in Hohenems. In der NS-Zeit kam er zehn Tage in „Schutzhaft“. Von 1945 bis 1950 erneut Kaplan in Hohenems und Präses des Katholischen Arbeitervereins. Später wurde er Pfarrer in Mellau und dann bis 1986 in Dornbirn. 27.3.1910 16.11.2003 Neudörfer Arthur Arthur Neudörfer, geboren 26.1.1877 in Wien, gestorben 31.5.1952 in Hohenems. Sein Vater war vom Judentum zum Christentum konvertiert. 1908 übernahm Neudörfer die Leitung des gerade eröffneten Hohenemser Krankenhauses. Zwischenzeitig Regimentsarzt im Ersten Weltkrieg, setzte Neudörfer seine Tätigkeit in Hohenems nach 1918 fort. 1938 verlor er die Leitung des Krankenhauses, blieb aber Chefarzt. 1946 wurde er als Vorsitzender in den Vorarlberger Landessanitätsrat berufen. 26.1.1877 31.5.1952 Schirokauer Max Max Schirokauer, geboren 27.05.1901 in Chorzów, Schlesien, gestorben Februar 1938 in Hohenems. Schirokauer, Sohn eines jüdischen Fabrikbesitzers und Techniker von Beruf, war um die Jahreswende 1937/1938 aus dem sächsischen Zittau nach Hohenems gekommen, um von hier über die Schweiz nach Frankreich zu fliehen. Dabei musste er versucht haben, über den zugefrorenen Alten Rhein in die Schweiz zu gelangen, wobei er einbrach und ums Leben kam. Seine Leiche wurde erst Anfang März gefunden. 27.5.1901 1938 Frei Michael Michael Frei, geboren 30.10.1892 in Diepoldsau-Schmitter, gestorben 19.2.1965 in Hohenems. Michael Frei wurde aufgrund von Schmuggel mit Garnrollen während des Ersten Weltkriegs in der Schweiz zu einer Geldstrafe verurteilt und flüchtete nach Vorarlberg. 1919 heiratete er in Hohenems Amalia Gasser und arbeitete bis 1938 bei der Textilfirma Neumann & Söhne, danach als Knecht. Daneben betrieben sie eine kleine Landwirtschaft. Während des Zweiten Weltkriegs leisteten sie immer wieder Fluchthilfe für zumeist aus Wien kommende Jüdinnen und Juden, die sie zeitweise auch in ihrem Haus nahe der Grenze versteckten. 30.10.1892 19.2.1965 Gasser Amalia Paulina Amalia Paulina Gasser, geboren 11.7.1895 in Hohenems, gestorben 11.7.1985 in Hohenems. 1919 heiratete sie den aus Diepoldsau stammenden Michael Frei und wurde damit Schweizerin. Ihr Mann arbeitete bis 1938 in der Textilfirma Neumann & Söhne. Gemeinsam betrieben sie eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Während des Zweiten Weltkriegs leisteten sie immer wieder Fluchthilfe für zumeist aus Wien kommende Jüdinnen und Juden, die sie zeitweise auch in ihrem Haus nahe der Grenze versteckten. Frauen explizit erwähnt 11.7.1895 Schinnerl Hildegard Frei Hildegard Schinnerl, geborene Frei am 24.9.1933 in Hohenems, gestorben 5.11.2018 in Hohenems. Ihre Eltern Michael und Amalia Frei leisteten immer wieder Fluchthilfe für zumeist aus Wien stammende Jüdinnen und Juden, die sie zeitweise auch in ihrem Haus nahe der Grenze versteckten. Als junges Mädchen war auch Hildegard Schinnerl daran beteiligt. Nach dem Krieg lebte sie einige Zeit in Frauenfeld, bevor sie nach Hohenems zurückkehrte und eine eigene Familie gründete. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 24.9.1933 5.11.2018 Billig Erich Erich Billig, geboren 1924 in Wien, gestorben 20.6.2020. Ende November 1938 gelang es ihm zusammen mit zwei anderen Flüchtlingen, nach einem zunächst erfolglosen Versuch, von Altach aus in die Schweiz zu fliehen, nach St. Gallen zu kommen. Seine Mutter, die über Italien nach Südfrankreich geflohen war, wurde deportiert und in Auschwitz ermordet. Billig wurde von einer christlichen Familie aufgenommen, deren Tochter er später heiratete. Und die aufgrund dieser Heirat zunächst ihre Schweizer Staatsbürgerschaft verlor. Er erlernte den Beruf des Maschinenmechanikers und zog mit seiner Frau in die Westschweiz. Jugendliche explizit erwähnt 1924 20.6.2020 Hutter Willi Willi Hutter, Gemüsehändler in Diepoldsau. Ab 1938 als Fluchthelfer aktiv, dabei arbeitete er eng mit Recha Sternbuch in St. Gallen und mit Edmund Fleisch in Altach zusammen. Langenegger Wendel Wendel Langenegger, geboren 20.10.1912 in Kriessern, gestorben 11.2.2005 in Altstätten. Der Lehrer war auch als Musiker, Mundartforscher und Lokalhistoriker aktiv. 1940 war er als Grenzwache am Rhein eingesetzt. In seinem autobiografischen Buch über sein „Heimatdorf“ am Rhein schrieb Langenegger über verschiedene Versuche von Kriegsgefangenen, Zwangs- und Fremdarbeitern von Mäder oder Koblach aus über den Rhein zu gelangen. Bis zum Kriegsende gab es immer wieder Versuche auch dort über den Rhein zu fliehen, wo der Strom ein größeres Hindernis darstellte. Im Dezember 1944 wurde, so erinnerte sich Langenegger, auf einer Kiesbank im Rhein die Leiche eines Mannes gefunden, dessen Geschichte auf der Schweizer Seite bald bekannt wurde. 20.10.1912 11.2.2005 Snížek Bohumil Pavel Bohumil Pavel Snížek, geboren 28.6.1914 in Chrást, Křesetice, gestorben 3.12.1959 in Aš, beides im heutigen Tschechien. Nach einem Studium in England in die Tschechoslowakei zurückgekehrt, hatte er 1938 gerade seinen Militärdienst beendet, als die deutsche Besatzung begann. Im Januar 1940 wurde er kurzzeitig inhaftiert. Im August 1941 machte er sich aus seiner Heimatstadt auf den Weg nach Westen. Bei Koblach durchschwamm er den Rhein, wurde in der Schweiz inhaftiert und im Oktober wieder freigelassen. Bis ins Frühjahr 1942 arbeitete er im Büro der tschechischen Exilregierung in Genf, bevor er sich über Marseille und Banyuls auf den Weg nach Spanien machte. Dort wurde er erneut verhaftet und im Juli im spanischen Konzentrationslager Casela Modelo interniert. Im September nach Gibraltar abgeschoben, schloss er sich der tschechischen Exilarmee an. Im August 1944 setzte er als Leutnant einer Panzerbrigade nach Frankreich über und belagerte bis zur deutschen Kapitulation am 8.5.1945 die Festung Dunkerque. Nach Prag zurückgekehrt, arbeitete er schließlich bis zu seinem frühen Tod in einer Färberei in Aš. 28.6.1914 3.12.1959 Frolik Friedrich Friedrich Frolik, geboren 15.7.1915 in Klagenfurt, gestorben 2.7.1943 in München. Der tschechische Heizungsmonteur, der die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hatte, arbeitete in Linz als Kraftfahrer und wurde am 25.8.1942 mit seinem Freund Franz Irmisch am Illdamm nahe der Grenze bei Feldkirch festgenommen. Fünf Tage später geriet er in einen Ausbruchsversuch seiner Zellengenossen, floh mit ihnen und wurde in den Abendstunden in der Nähe von Bangs erneut festgenommen. Am 19.5.1943 wurde er in Feldkirch zum Tode verurteilt und sechs Wochen später in München-Stadelheim hingerichtet. 15.7.1915 2.7.1943 Fehr Ida Ida Fehr, geboren um 1887 in Liechtenstein, Todesdatum unbekannt. Im Haus der Witwe Ida Fehr in Mauren in Liechtenstein, unmittelbar an der Grenze zu Vorarlberg, kamen 1938 zahlreiche jüdische Flüchtlinge unter, als Zwischenstation auf ihrem Weg durch Liechtenstein in die Schweiz. Im November 1938 erhielt sie von der Liechtensteiner Regierung eine „scharfe Verwarnung“ und Strafandrohung. Frauen explizit erwähnt 1887 Ritter Hubert Hubert Ritter, geboren 4.8.1912 in Mauren, gestorben 23.1.1981 in Mauren. Der junge Taxichauffeur in Mauren, unmittelbar an der Grenze zu Vorarlberg, war 1938 und 1939 immer wieder an Fluchthilfe für bedrohte Jüdinnen und Juden beteiligt – so wie der Feldkircher Taxifahrer Karl Rummer oder der Chauffeur Gebhard Lorenz und die Ruggeller Rudolf Öhri und Theodor Heeb und verschiedene Bauern auf beiden Seiten der Grenze. Treffpunkt war nicht zuletzt das Gasthaus Ochsen in Feldkirch, dessen Kellner Paul Geier als Mittelsmann fungierte. 4.8.1912 23.1.1981 Heinen Heinrich Heinrich Heinen, geboren 14.5.1920 in Köln, gestorben 1.9.1942 in Hohenems. 1938 verliebte er sich in Köln in die gleichaltrige Edith Meyer aus Langenfeld, eine verbotene Beziehung, denn sie war Jüdin. Ostern 1942 gelang es ihm, seine Verlobte aus dem Ghetto Riga zu befreien. Nach einer Odyssee durch das Deutsche Reich wurden sie im Juni beim Versuch in die Schweiz zu fliehen in Feldkirch verhaftet. Am 27.8.1942 wegen „Rassenschande“, Wehrdienstentziehung und Passvergehens zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, gelang es ihm drei Tage später zusammen mit fünf Zellengenossen auszubrechen. Die Suche nach seiner Verlobten blieb vergeblich. Am 30.8.1942 wurde er gemeinsam mit Josef Höfel in Hohenems-Oberklien gestellt und erschossen. 14.5.1920 1.9.1942 Meyer Edith Edith Meyer, geboren 24.4.1920 in Langenfeld, gestorben nach 9.10.1942, vermutlich in Auschwitz-Birkenau. 1938 verliebte sie sich in Köln in den gleichaltrigen Heinrich Heinen aus Köln, eine verbotene Beziehung, denn sie war Jüdin. Am 11.12.1941 nach Riga deportiert, wurde sie dort um Ostern 1942 von Heinrich Heinen befreit. Nach einer Odyssee durch das Deutsche Reich versuchten sie am 22.6.1942 über Feldkirch in die Schweiz zu fliehen und wurden in der Nacht in Nofels verhaftet. Am 29.8.1942 wurde sie nach Innsbruck und von dort am 9.10.1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Frauen explizit erwähnt 24.4.1920 9.10.1942 Höfel Josef Josef Höfel, geboren 21.1.1923 in Hohenems, gestorben 1.9.1942 in Hohenems. Der jugendliche Hilfsarbeiter war mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, wegen unterschiedlicher Eigentumsdelikte und Wilderei. 1942 wurde er zudem wegen angeblicher Beteiligung an einer kommunistischen Widerstandsgruppe zu einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Nach dem gemeinsamen Ausbruch aus dem Feldkircher Gefängnis am 30.8.1942 wurde er ein Tag später gemeinsam mit Heinrich Heinen in Hohenems-Oberklien gestellt und erschossen. Jugendliche explizit erwähnt 21.1.1923 1.9.1942 Rathgeb Othmar Othmar Rathgeb, geboren um 1925, gestorben um 2000 in Basel. Der aus Basel stammende Rathgeb wollte im Juli 1942 als Freiwilliger bei der deutschen Marine anheuern. Beim Versuch, wieder in die Schweiz zurückzukehren, wurde er im Zug nach Feldkirch wegen „Passvergehens“ verhaftet. Nach dem gemeinsamen Ausbruch mit seinen Zellengenossen aus dem Feldkircher Gefängnis am 30.8.1942 wurde er schon in den Abendstunden in der Nähe von Bangs verhaftet. Aufgrund seines jugendlichen Alters und dem Umstand, dass er sich bei dem Ausbruch weitgehend passiv verhalten hatte, wurde er nur zu drei Monaten Haft verurteilt. Er kehrte in die Schweiz zurück und gründete eine Familie. Jugendliche explizit erwähnt 1925 2000 Schwetling Paul Paul Schwetling, geboren um 1912 im heutigen Węgorzewo/Polen, gestorben 26.5.1944 in Straubing. Der als Tankwart arbeitende Schwetling hatte einen Einberufungsbefehl nach Ostpreußen erhalten und wollte in die Schweiz fliehen. Am 7.8.1942 wurde er in Lustenau in der Nähe der Grenze festgenommen. Nach dem gemeinsamen Ausbruch mit seinen Zellengenossen aus dem Feldkircher Gefängnis am 30.8.1942 wurde er in der Nähe von Bangs verhaftet. Aufgrund psychiatrischer Gutachten wurde er 1943 “nur“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Reichsjustizministerium versuchte, die Strafe in ein Todesurteil umzuwandeln. 1912 26.5.1944 Kermer Erwin Erwin Kermer, geboren um 1926 in Wien, gestorben 1982 in Wien. Kermer hatte seine Arbeitsstelle als Tischlerlehrling im Juni 1942 verlassen und hatte in Feldkirch nach einer Möglichkeit gesucht, in die Schweiz zu gelangen. Im August wurde er verhaftet und in Feldkirch inhaftiert. Am 30.8.1942 brach er mit fünf Zellengenossen aus der Haftanstalt aus, und wurde tags darauf in Lustenau verhaftet. Dank seines jugendlichen Alters entging er der ihm drohenden Todesstrafe. Er wurde zu eineinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt und verbüßte sie zuerst in Bayern, dann in Westpreußen. Nach dem Krieg arbeitete er als Schlosser in Wien. Jugendliche explizit erwähnt 1926 1982 Balbirer Gittel Gittel Balbirer, geboren 30.6.1925 in Płonna/Polen, gestorben nach März 1943, vermutlich im KZ Auschwitz-Birkenau. Die in Bukowsko in Polen aufgewachsene Gittel Balbirer und ihre Geschwister Mendel und Basia flohen im Herbst 1942 in die nahe Slowakei, nach Medzilaborce. Ihre Eltern waren schon deportiert und ihre älteste Schwester Feige erschossen worden. Von Medzilaborce versuchte Gittel Balbirer in einem Kohlenzug versteckt in die Schweiz zu gelangen. Doch in Feldkirch wurde sie am 7.1.1943 aufgegriffen und über Wien nach Auschwitz deportiert, wo ihre Spur sich verliert. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 30.6.1925 1943 Balbirer Mendel Mendel Balbirer, geboren 7.2.1922 in Bukowsko/Polen, gestorben 5.6.2015 in Holon/Israel. Mendel Balbirer und seine Geschwister Gittel und Basia flohen im Herbst 1942 von Bukowsko in die nahe Slowakei, nach Medzilaborce. Ihre Eltern waren schon deportiert und ihre älteste Schwester Feige erschossen worden. Von Medzilaborce versuchte Mendel Balbirer zusammen mit seinen Schwestern in einem Kohlenzug versteckt in die Schweiz zu gelangen. In Feldkirch wurden sie am 20.1.1943 aufgegriffen und über Bregenz und Innsbruck-Reichenau nach Auschwitz deportiert. In Mauthausen erlebte Mendel die Befreiung, und emigrierte mit seiner Schwester Basia 1948 nach Montevideo. Gittel überlebte nicht. Viele Jahre später zog Mendel Balbirer nach Israel. Jugendliche explizit erwähnt 7.2.1922 5.6.2015 Balbirer Basia Basia Balbirer, geboren 21.7.1927 in Bukowsko/Polen, gestorben 18.3.2021 in Petah Tikvah/Israel. Basia Balbirer und ihre Geschwister Gittel und Mendel flohen im Herbst 1942 von Bukowsko in die nahe Slowakei, nach Medzilaborce. Ihre Eltern waren schon deportiert und ihre älteste Schwester Feige erschossen worden. Von Medzilaborce versuchte Basia zusammen mit ihren Geschwistern in einem Kohlenzug versteckt in die Schweiz zu gelangen. In Feldkirch wurden sie am 20.1.1943 aufgegriffen und über Bregenz und Innsbruck-Reichenau nach Auschwitz deportiert. Gittel überlebte nicht. In Ravensbrück erlebte Basia die Befreiung, und emigrierte mit Ihrem Bruder Mendel 1948 nach Montevideo. 1975 zog Basia Balbirer nach Israel. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 21.7.1927 18.3.2021 Balbirer Feige Feige Balbirer, geboren 24.4.1920 in Płonna/Polen, gestorben ca. 21.9.1942 in Bukowsko/Polen. Die älteste von vier Geschwistern der Familie Balbirer versteckte sich mit einer Gruppe Jugendlicher in den Wäldern bei Bukowsko, während die übrigen Familienmitglieder im September 1942 in das Arbeitslager Zasław bei Sanok verschleppt wurden. Von dort wurden die Eltern deportiert, den Kindern gelang es hingegen, für kurze Zeit in ihren Heimatort Bukowsko zurückzukehren. Feige Balbirer wurde von der SS gefasst und erschossen, als sie die Geschwister treffen wollte. Frauen explizit erwähnt 24.4.1920 21.9.1942 Zuckmayer Carl Carl Zuckmayer, geboren 27.12.1896 in Nackenheim, gestorben 18.1.1977 in Visp. Als Dramatiker („Der Hauptmann von Köpenick“, „Des Teufels General“) gehörte er vor 1933 wie auch nach 1945 zu den meistgespielten deutschen Autoren. 1933 ging er ins österreichische Exil, von dort floh er am 15.3.1938 in letzter Minute über Feldkirch in die Schweiz. Es folgte 1939 die Emigration in die USA und 1946 die Rückkehr nach Deutschland. 1957 ließ er sich endgültig in der Schweiz im Wallis nieder. 27.12.1896 18.1.1977 Kraus Gina Wiener Regina Gina Kaus, geboren als Regina Wiener 21.10.1893 in Wien, gestorben 23.12.1985 in Los Angeles. Die Schriftstellerin schrieb Dramen, Novellen und Romane, aber auch für die Feuilletons zahlreicher Zeitungen und gehörte in Wien zum Intellektuellenkreis um Franz Blei. Zwischen 1924 und 1933 lebte sie in Berlin, dann in London und wieder in Wien, von wo sie am 14.3.1938 über Feldkirch in die Schweiz floh. 1939 folgte die Emigration in die USA, wo sie sich in Hollywood niederließ. Frauen explizit erwähnt 21.10.1893 23.12.1985 Mehring Walter Walter Mehring, geboren 29.4.1896 in Berlin, gestorben 3.10.1981 in Zürich. In Berlin war Mehring mit seinen Couplets und Chansontexten auf Kabarettbühnen und ebenso als Dramatiker erfolgreich („Der Kaufmann von Berlin“). 1933 entging er seiner Verhaftung durch die Flucht nach Paris. Im März 1938 floh er ebenfalls im letzten Moment aus Wien über Feldkirch in die Schweiz, im Juni 1940 aus Paris und im Februar 1941 aus Marseille in die USA, wo er zuerst in Hollywood, dann unter existentiellen Nöten in New York lebte. 1953 kehrte er nach Europa zurück und lebte in Ascona, München und Zürich. 29.4.1896 3.10.1981 Pauli Hertha Hertha Pauli, geboren 4.9.1906 in Wien, gestorben 9.2.1973 in New York. Die Schauspielerin, Autorin und Journalistin spielte unter Max Reinhardt in Berlin, bevor sie 1933 nach Wien emigrierte. Dort veröffentlichte sie biografische Romane und gab die „Österreichische Korrespondenz“ heraus. Im März 1938 emigrierte sie über Feldkirch in die Schweiz und von dort weiter nach Paris. Von dort floh sie 1940 über die Pyrenäen und Lissabon in die USA, wo sie nun vor allem als Jugendbuchautorin arbeitete. Frauen explizit erwähnt 4.9.1906 9.2.1973 Schnebel Michael Michael Schnebel, geboren 10.4.1867 in Nürnberg, gestorben am 13. oder 14.11.1938 in Feldkirch. Der Althistoriker und Papyrologe forschte an der Ludwig-Maximilian-Universität München am Papyrologischen Institut. 1930 zog er sich mit seiner Frau Emmy nach Garmisch-Partenkirchen zurück. Am 10.11.1938 wurden sie von dort gewaltsam vertrieben und flohen nach Feldkirch. Nachdem sie erfuhren, dass ein Grenzübertritt in die Schweiz nicht mehr möglich war, nahmen sie sich im Hotel Vorarlberger Hof das Leben. Jugendliche explizit erwähnt 10.4.1867 13./14.11.1938 Schnebel Emmy Emmy Schnebel, geborene Rosenfeld am 14.5.1881 in Nürnberg, gestorben am 13. oder 14.11.1938 in Feldkirch. Ihr Mann, der Althistoriker und Papyrologe Michael Schnebel, forschte an der Ludwig-Maximilian-Universität München am Papyrologischen Institut. 1930 zog sich das Ehepaar nach Garmisch-Partenkirchen zurück. Am 10.11.1938 wurden sie von dort gewaltsam vertrieben und flohen nach Feldkirch. Nachdem sie erfuhren, dass ein Grenzübertritt in die Schweiz nicht mehr möglich war, nahmen sie sich im Gasthof Vorarlberger Hof das Leben. Frauen explizit erwähnt 14.5.1881 13./14.11.1938 Weinreb Franz Vanry Frank Franz Weinreb (Frank Vanry), geboren 20.5.1893 in Wien, gestorben 6.1.1993 in Australien. Zählte als sozialistischer Politiker zum Führungskreis des Republikanischen Schutzbundes. Anfang Oktober 1938 floh er über den Lünersee in die Schweiz und weiter nach Paris. Von dort emigrierte er mit seiner Frau und seinen Kindern nach Australien, wo er sich weiterhin politisch engagierte, zum Beispiel für die Metallarbeitergewerkschaft aber auch für den Schutz der Upper Blue Mountains, in denen er sich später niederließ. 1978 schrieb er seine Lebenserinnerungen nieder, die 1983 auf Deutsch erschienen. 20.5.1893 6.1.1993 Leopold Walter Walter Leopold, geboren 15.3.1898 in Ottweiler/Deutschland, gestorben 8.3.1952 in Cincinnati. Nach dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg studierte Leopold Jura in Heidelberg, und wurde Direktor eines Waisenhauses in Berlin, wo er seine Frau Hilda Blümlein kennenlernte. 1930 zogen die beiden nach Leipzig, wo Leopold nach 1933 für die Verwaltung der Jüdischen Gemeinde arbeitete, wie auch als Dozent der Jüdischen Volkshochschule. 1938 kurzzeitig im KZ Buchenwald inhaftiert blieb er dennoch in Leipzig und tauchte mit seiner Familie 1942 unter. Unter der falschen Identität „Kurt Freiherr“ bewarb er sich 1944 erfolgreich als Verwaltungsjurist in Bludenz und überlebt das Kriegsende mit seiner Familie im Walgau. 1950 emigrierten sie in die USA und ließen sich in Cincinnati nieder, wo Walter Leopold schließlich in einer Textilfabrik als Nachtwächter arbeitete. 15.3.1898 8.3.1952 Leopold Hilda Blümlein Hilda Leopold, geborene Blümlein 11.1.1902 in Leipzig, gestorben 14.5.1999 in Fairfield/USA. Hilda Blümlein heiratete 1930 den Juristen Walter Leopold und zog mit ihm in ihre Heimatstadt Leipzig, wo ihr Mann für die Jüdische Gemeinde arbeitete und ihre Tochter Anneliese zur Welt kam. 1942 ging die Familie in den Untergrund. Unter falscher Identität zog die Familie 1944 nach Bludenz, wo Walter Leopold unter dem Namen „Kurt Freiherr“ eine Beschäftigung im Landratsamt gefunden hatte, und überlebte dort das Ende des Krieges. 1950 emigrierte die Familie nach Cincinnati in den USA. Frauen explizit erwähnt 11.1.1902 14.5.1999 Leopold Anneliese Anneliese Leopold, geboren 14.2.1937 in Leipzig. Ihr Vater, der Jurist Walter Leopold, arbeitete für die Jüdische Gemeinde. 1942 ging die Familie in den Untergrund. Mit einer falschen Identität zog die Familie 1944 nach Bludenz, wo Walter Leopold unter dem Namen „Kurt Freiherr“ eine Beschäftigung im Landratsamt gefunden hatte, und überlebte dort das Ende des Krieges. 1950 emigrierte die Familie nach Cincinnati in den USA. Frauen explizit erwähnt 14.2.1937 Wiśnicki Józef Józef Wiśnicki, geboren 2.10.1916 in Czenstochau, gestorben 24.4.2016 in Palm Beach/USA. Den deutschen Überfall auf Polen erlebte er als polnischer Soldat und floh schließlich nach Lemberg. Von dort kehrte er nach Czenstochau zurück. Als er 1942 deportiert wurde gelang es ihm aus dem Zug zu fliehen. Er floh aus Polen, nahm eine „arische“ Identität an und wurde Fremdarbeiter in einer Gärtnerei in Bludenz. Mehrmals wurde er verhaftet und schließlich kurz vor dem Kriegsende ins KZ Reichenau überstellt, wo er die Befreiung erlebte. 1946 heiratete er in Innsbruck die Überlebende Leokadia Justmann, die erste jüdische Hochzeit in Tirol nach dem Krieg. 2.10.1916 24.4.2016 Neufeld Ingeborg Ginsberg Inge Ingeborg Neufeld, geboren 27.1.1922 in Wien, gestorben als Inge Ginsberg am 20.7.2021 in Zürich. Inge Neufeld ging mit ihrer Mutter und ihrem Bruder 1942 in Wien in den Untergrund. Im Oktober 1942 flohen sie nach St. Gallenkirch und wurden, zusammen mit Inges Verlobten Otto Kollmann, von den Gebrüdern Juen über den Sarotlapass ins Prättigau gebracht. Inge Neufeld wurde in der Schweiz interniert, und stieg nach dem Krieg mit Otto Kollmann als Texterin ins Schlagergeschäft ein. Sie heiratete noch zwei weitere male, lebte als Journalistin und Autorin in der Schweiz, Israel, Ecuador, den USA, und schließlich wieder in Zürich. 2013 bis 2016 nahm sie dreimal gemeinsam mit der Metal Band „The Tritone Kings“ an den Schweizer Vorentscheidungen für den Eurovision Song Contest teil. Frauen explizit erwähnt Jugendliche explizit erwähnt 27.1.1922 20.7.2021 Juen Wilhelm Wilhelm Juen, geboren 1893 in St. Gallenkirch, gestorben 1974. Wilhelm Juen half seinem Bruder Meinrad zwischen 1938 und 1942, jüdische Flüchtlinge über die Bergpässe in die Schweiz zu „schleppen“. Dabei erwarb er offenbar eine große Geschicklichkeit, die Grenzbeamten abzulenken. 1893 1974 Soyfer Jura Jura Soyfer, geboren 8.12.1912 in Charkiw/Ukraine, gestorben 16.2.1939 im KZ Buchenwald. Seine Familie flüchtete 1920 über Georgien und Konstantinopel nach Wien. Als Jugendlicher wurde Soyfer Sozialist und begann Texte für politisches Kabarett zu schreiben. Es folgten politische Volksstücke und Revuen, mit denen er in den 1930er Jahren in Wien Erfolg hatte. 1937 wurde er verhaftet, aber im Zuge der Februar-Amnestie wieder entlassen. Am 13.3.1938 wurde er mit Hugo Ebner beim Versuch über das Schlappiner Joch bei Gargellen in die Schweiz zu fliehen verhaftet und ins KZ Dachau, dann nach Buchenwald deportiert, wo er an Typhus starb. 8.12.1912 16.2.1939 Ebner Hugo Hugo Ebner, geboren 8.10.1913 in Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk/Ukraine), gestorben 4.12.1997. Während seines Engagements im Verband Sozialistischer Mittelschüler entstand seine Freundschaft mit Jura Soyfer, mit dem er am 13.3.1938 gemeinsam über das Schlappiner Joch bei Gargellen in die Schweiz zu fliehen versuchte. Nach ihrer Verhaftung wurden beide ins KZ Dachau, dann nach Buchenwald deportiert. Im Mai 1939 wurde Ebner freigelassen und emigrierte nach London. Seine Mutter wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. 1946 kehrte Ebner mit seiner späteren Frau Rosl Ebner nach Wien zurück, wurde aktiv in der KPÖ und als Rechtsanwalt engagiert für die Entschädigungen und Pensionen von NS-Opfern und Widerstandskämpfer:innen. 8.10.1913 4.12.1997 Ebner Rosl Kraus Rosl Ebner, geborene Kraus 1915 in Wien, gestorben 2.2.1994 in Wien. Rosl Kraus lernte als Medizinstudentin 1935 Hugo Ebner kennen. 1938 floh sie nach Paris, wo sie eine rettende Scheinehe einging. 1939 emigrierte sie nach London, wo sie sich mit Hugo Ebner wieder vereinigte. 1946 kehrte sie mit ihm nach Wien zurück und setzte ihr Medizinstudium fort Ab 1957 praktizierte sie als Allgemeinmedizinerin und blieb auch politisch aktiv für die Arbeiterbewegung. Frauen explizit erwähnt 1915 1994 Konstantinidis Odysseas Odysseas Konstantinidis, geboren 15.4.1914, Todesdatum unbekannt. Konstantinidis war als Tabakarbeiter in Thrakien beschäftigt, als bulgarische Truppen 1941 diese Region Griechenlands besetzten. Ins Deutsche Reich als Zwangsarbeiter verschickt, arbeitete er in Latschau bei der Fa. Hinteregger beim Straßenbau. Im August 1942 gehörte er zu einer ersten Gruppe griechischer Zwangsarbeiter, denen es gelang über den Grubenpass nach St. Antönien ins Prättigau zu entkommen. In der Schweiz wurde er in verschiedenen Arbeitslagern interniert. Dann kehrte er in seine Heimat zurück. 15.4.1914 Georgollas Anastasios Anastasios Georgollas, geboren 16.10.1922 in Kavala/Griechenland, Todesdatum unbekannt. Georgollas war als Tabakarbeiter in Thrakien beschäftigt, als bulgarische Truppen 1941 diese Region Griechenlands besetzten. Ins Deutsche Reich als Zwangsarbeiter verschickt, arbeitete er auf den Kraftwerksbaustellen im Montafon und in der Silvretta. Im September 1943 machte die Nachricht die Runde, dass griechische Zwangsarbeiter aus Thrakien in die bulgarische Armee eingezogen werden sollen. Am 17.9.1943 führte Georgollas eine Gruppe von 14 Zwangsarbeitern vom Lager Seespitz durch das Klostertal hinüber ins Prättigau. In der Schweiz wurde er in verschiedenen Arbeitslagern interniert. Nach dem Krieg kehrte er in seine Heimat zurück. 16.10.1922 Wastriker Pisko Pisko Wastriker, geboren 17.3.1903 in Polen, gestorben 30.5.1945 in Bregenz. Wastriker war vermutlich als Zwangsarbeiter in Vorarlberg. Es dürfte sich um einen angenommenen Namen handeln, womöglich um einer Einlieferung ins KZ zu entgehen, da Juden in der Regel nicht als Zwangsarbeiter nach Vorarlberg gebracht wurden. Ende Mai 1945 starb er an Leber- und Nierenentzündung im Lazarett Marienberg. Sein Grab liegt auf dem Friedhof bei der St. Galluskirche in Bregenz. 17.3.1903 30.5.1945