DERLA |

VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
IM NATIONALSOZIALISMUS
DOKUMENTIEREN UND VERMITTELN

Digitale Erinnerungslandschaft



Dynamische Vermittlungsangebote

Orts- und zeichenungebunden | Unterricht planen |

Die folgenden Vermittlungsangebote sind so konzipiert, dass sie sich für die Auseinandersetzung mit allen auf DERLA dokumentierten Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen eignen.

Passen sie die einzelnen Angebote an Erinnerungszeichen und Erinnerungsorte Ihrer Wahl, in Ihrer Nähe und an die Bedürfnisse Ihrer Lerngruppe an.



Titel des Angebotes



Arbeitsaufträge



Didaktischer Kommentar



Vermittlungshinweise



Vermittlungsziele



Literatur



Selbstgestalteter Rundgang: Widerstand vor Ort – Weg der Erinnerung



  • Beschreibung: Die SchülerInnen gestalten virtuelle oder physische Rundgänge zu selbst gewählten Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen.
  • Zeitbedarf: ca. 1 - 3 Doppelstunden
  • Zielalter: 13 - 18
  • Zielort: Klasse oder außerschulischer Lernort in der Region

Didaktischer Kommentar

Das folgende Vermittlungsangebot ist so konzipiert, dass es sich für die Auseinandersetzung mit möglichst allen, auf DERLA dokumentierten, dem Widerstand gewidmeten, Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen eignet. Es kann an Erinnerungszeichen und Erinnerungsorte der Wahl, der unmittelbaren Umgebung und an die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasst werden und eignet sich für SchülerInnen der Sekundarstufe. Zu dem komplexen Arbeitsauftrag: Gestalte einen Rundgang zum Thema „Widerstand vor Ort – Weg der Erinnerung“. finden sich Vorschläge für operationalisierte Teilarbeitsaufträge sowie Vermittlungshinweise zur konkreten Umsetzung und Unterrichtsgestaltung.


Teilarbeitsaufträge

  1. Informiere dich mit Hilfe von DERLA über Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in deiner Nähe oder in der Nähe deiner Schule.
  2. Gestalte mit DERLA und selbst recherchierten Informationen einen Rundgang zum Thema „Widerstand vor Ort – Weg der Erinnerung“ für deine KlassenkameradInnen. Dieser kann beispielsweise als Schulausgang während der Unterrichtszeit (physischer Rundgang) oder als digitale Präsentation im Unterricht (virtueller Rundgang) angelegt sein. Ein Beispiel für solch einen Rundgang findest du unter http://www.widerstandsmahnmal-bregenz.at/rundgang/
  3. Wähle für deinen Rundgang eine angemessene Anzahl geeigneter Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen aus und begründe sowohl die Auswahl als auch die Anzahl.
  4. Nicht jede Station deines Rundganges benötigt gleich viele Informationen; du kannst hier selbstständig Schwerpunkte setzen. Nutze auch dein Vorwissen zum Thema „Widerstand“.
  5. Gib deinem Rundgang einen aussagekräftigen Titel.
  6. Erkundige dich im Vorhinein wie viel Zeit dir im Rahmen des Unterrichtes zur Verfügung steht und bedenke bei einem physischen Rundgang auch die Wegzeiten. Virtuelle Rundgänge eignen sich besonders, wenn die Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht physisch erreicht werden können.
  7. Nutze die QR-Codes, die DERLA zur Verfügung stellt. Du findest diese jeweils bei der Detailinformation zu jedem Erinnerungszeichen; sie können Dir helfen vorausgewählte Erinnerungszeichen wiederzufinden oder diese z.B. über ein Handout rasch deinen KlassenkameradInnen zugänglich zu machen.
  8. Achte bei der Gestaltung und beim Aufbau deines Rundganges darauf, dass die historischen Angaben korrekt sind und deine MitschülerInnen deinen Überlegungen und Ausführungen gut folgen können.
  9. Bringe in deinen Rundgang auch Überlegungen zu der Frage ein, warum es auch heute noch wichtig ist, sich mit dem Thema Widerstand und der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu beschäftigen.
  10. Setze dein Rundgang-Konzept mit deinen KlassenkameradInnen um.
  11. Beantworte während und nach dem Rundgang die aufkommenden Fragen. Lade deine KlassenkameradInnen ein, Fragen zu stellen.
  12. Hole dir nach dem Rundgang Feedback von deinen Klassenkameradinnen und besprich mit ihnen die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten deiner Präsentation.

Vermittlungshinweise

  • Bei den Teilarbeitsaufträgen handelt es sich um Vorschläge, die in Auswahl und Differenzierung an die Bedingungen am Schulstandort und die konkrete LernerInnengruppe angepasst werden können.
  • Das Angebot kann in Einzel-, Gruppen- oder PartnerInnenarbeit umgesetzt werden.
  • Die Rundgänge können virtuell oder physisch angelegt werden; möglich ist auch eine Hybridvariante.
  • Je nach Jahrgangsstufe und Zusammensetzung der LernerInnengruppe benötigen die SchülerInnen differenziert Unterstützung.
  • Die einzuplanende Unterrichtszeit (ca. 1 - 3 Doppelstunden) richtet sich u.a. nach den situativen Gegebenheiten am Schulstandort, dem Anteil an enthaltener Hausarbeit, der Art des Rundgangs (virtuell oder physisch) sowie Anzahl und Umfang der Präsentation(en); einzuplanen ist neben der reinen Arbeitszeit Raum für die Vorstellung von DERLA und die Besprechung des Arbeitsauftrages.
  • Das Vermittlungsangebot kann auch als Klassenprojekt realisiert werden, d.h. einzelne Stationen werden von verschiedenen SchülerInnen(-gruppen) bearbeitet.
  • Die Rahmenbedingungen, Vorgaben und Kriterien bitte mit den SchülerInnen im Vorhinein besprechen (vgl. Teilarbeitsaufträge 2., 3., 6.).
  • Bei Teilauftrag 2. empfiehlt es sich bestimmte Lehrbücher, Internetseiten mit Regionalbezug u.ä. Materialien vorauszuwählen.
  • Die unter den Teilarbeitsaufträgen 8. und 9. gegebenen Hinweise können zur Orientierung für Peer-Feedback dienen und eignen sich als Beurteilungskriterien (Anschaulichkeit, Wissenschaftlichkeit, Nachvollziehbarkeit).

Lehr- und Lernziele

  • Die SchülerInnen setzen sich mit ihrer Region als Erinnerungsraum auseinander und stellen eine Beziehung zur überregionalen Geschichte her.
  • Die SchülerInnen setzen mit kollektiver (historischer) Gedächtnisbildung auseinander.
  • Die SchülerInnen haben bewusst teil am kulturellen Leben und am gesellschaftlichen Erbe.
  • Die SchülerInnen gewinnen Orientierung für Gegenwart und Zukunft.
  • Die SchülerInnen setzen sich verstärkt zum eigenen Tun und Handeln in Beziehung und erleben sich als reflexive und verantwortungsbewusste AkteurInnen der Gesellschaft.

Literatur

  • Theodor W. Adorno, Erziehung nach Auschwitz, in: Gesammelte Schriften, Frankfurt a.M. 1966.
  • Hannah Ahrend, Zwischen Vergangenheit und Zukunft, München 1964.
  • Hannah Ahrend, Thinking and Moral Considerations. A Lecture, New York 1946.
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.), Widerstand und Verfolgung in der Steiermark. ArbeiterInnenbewegung und PartisanInnen 1938-1945, Graz 2019.
  • Christoph Kühberger, Aufgabenarchitektur für den kompetenzorientierten Geschichtsunterricht. Geschichtsdidaktische Verortungen von Prüfungsaufgaben vor dem Hintergrund der österreichischen Maturareform, in: Historische Sozialkunde 1 (2011), 3-13.
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008.


Arten und Formen von Erinnerungszeichen



  • Beschreibung: Die SchülerInnen erkunden online Arten und Formen von Erinnerungszeichen.
  • Zeitbedarf: ca. eine Doppelstunde, eignet sich für Supplierstunden
  • Zielalter: 13 - 18
  • Zielort: Klasse

Didaktischer Kommentar

Das folgende Vermittlungsangebote arbeitet mit den Materialien auf DERLA, wie der Kartenanwendung (Karte der Erinnerung), den Fotos und Texten und ist damit unabhängig vom NutzerInnenstandort und den situativ-räumlichen Bedingungen am Lernort (Wetter, Nähe zum nächsten Erinnerungsort und Erinnerungszeichen). Es kann an die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasst werden und eignet sich für SchülerInnen der Sekundarstufe. Zu dem komplexen Arbeitsauftrag: Setze dich mit Hilfe von DERLA mit Arten und Formen von Erinnerungszeichen auseinander. finden sich Vorschläge für operationalisierte Teilarbeitsaufträge sowie Vermittlungshinweise zur konkreten Umsetzung und Unterrichtsgestaltung.


Teilarbeitsaufträge

  1. Informiere dich mit Hilfe von DERLA über Arten und Formen von Erinnerungszeichen für Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus. Arbeite dazu mit der Kartenanwendung (Karte der Erinnerung) und den Detailinformationen zu den einzelnen Erinnerungszeichen.
  2. Setze dich davon ausgehend mit folgenden Fragen auseinander:
    • Welche Arten und Formen von Erinnerungszeichen gibt es? Wie erfolgt deren Benennung?
    • Wer und was soll mit dem Erinnerungszeichen erreicht werden? Funktioniert das bei mir?
    • Wodurch unterscheiden sich beispielsweise Mahnmal und Denkmal?
    • Was und wer wird von wem, warum und wo gemahnt? Wer darf mahnen?
  3. Diskutiere deine Überlegungen mit deinen KlassenkameradInnen.

Vermittlungshinweise

  • Das Angebot kann in Einzel-, Gruppen- oder PartnerInnenarbeit umgesetzt werden.
  • Bei den Teilarbeisaufträgen handelt es sich um Vorschläge, die in Auswahl und Differenzierung an die Bedingungen am Schulstandort und die konkrete LernerInnengruppe angepasst werden können.
  • Das Angebot eignet sich für Supplierstunden (geringe Vorbereitungszeit, SchülerInnen benötigen nur ein internetfähiges Endgerät).

Lehr- und Lernziele

  • Die SchülerInnen setzen sich mit ihrer Region als Erinnerungsraum auseinander und Beziehung zu überregionaler Geschichte
  • Die SchülerInnen setzen mit kollektiver (historischer) Gedächtnisbildung auseinander.
  • Die SchülerInnen haben bewusst teil am kulturellen Leben und am gesellschaftlichen Erbe.
  • Die SchülerInnen gewinnen Orientierung für Gegenwart und Zukunft.
  • Die SchülerInnen setzen sich verstärkt zum eigenen Tun und Handeln in Beziehung und erleben sich als reflexive und verantwortungsbewusste AkteurInnen der Gesellschaft.

Literatur

  • Theodor W. Adorno, „Ob nach Auschwitz noch sich leben lasse.”, Frankfurt a.M. 1997.
  • Michael Diers (Hg.), Mo(nu)mente. Formen und Funktionen emphemer Denkmäler, Berlin 1993.
  • Birgit Dorner/Kerstin Engelhardt (Hg.), Arbeit an Bildern der Erinnerung. Ästhetische Praxis, außerschulische Jugendbildung und Gedenkstättenpädagogik, Stuttgart 2006.
  • Wilfried Lipp (Hg.), Denkmal-Werte-Gesellschaft. Zur Pluralität des Denkmalbegriffs, Frankfurt a.M. 1993.
  • Wolfgang Meseth/Matthias Proske, Riskantes Lernen: Moralische Erwartungen und der Geschichtsunterricht über den Nationalsozialismus und Holocaust, URL: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/9438 (abgerufen 15.2.2021).
  • Susan Sontag, Über Fotografie, Frankfurt a.M. 1980.


Selbstgestalteter Rundgang: Und die Frauen? Frauen als Verfolgte des Nationalsozialismus



  • Beschreibung: Die SchülerInnen gestalten virtuelle oder physische Rundgänge zu selbst gewählten Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen.
  • Zeitbedarf: ca. 1 - 3 Doppelstunden
  • Zielalter: 13 - 18
  • Zielort: Klasse oder außerschulischer Lernort in der Region

Didaktischer Kommentar

Das folgende Vermittlungsangebot ist so konzipiert, dass es sich für die Auseinandersetzung mit möglichst allen, auf DERLA dokumentierten und Frauen als Verfolgte des Nationalsozialismus gewidmeten, Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen eignet. Es kann an Erinnerungszeichen und Erinnerungsorte der Wahl, der unmittelbaren Umgebung und an die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasst werden, thematisiert auch Genderaspekte von Erinnerungsarbeit und eignet sich für SchülerInnen der Sekundarstufe. Zu dem komplexen Arbeitsauftrag: Gestalte einen Rundgang zum Thema „Und die Frauen?“. finden sich Vorschläge für operationalisierte Teilarbeitsaufträge sowie Vermittlungshinweise zur konkreten Umsetzung und Unterrichtsgestaltung.


Teilarbeitsaufträge

  1. Informiere dich mit Hilfe von DERLA über Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen in deiner Nähe oder in der Nähe deiner Schule, die der Erinnerung an Frauen als Verfolgte des Nationalsozialismus gewidmet sind.
  2. Gestalte mit DERLA und selbst recherchierten Informationen einen Rundgang zum Thema „Und die Frauen?“ für deine KlassenkameradInnen. Dieser kann beispielsweise als Schulausgang während der Unterrichtszeit (physischer Rundgang) oder als digitale Präsentation im Unterricht (virtueller Rundgang) angelegt sein. Ein Beispiel für solch einen Rundgang findest du unter http://www.widerstandsmahnmal-bregenz.at/rundgang/.
  3. Sehr wahrscheinlich ist es, dass du einen virtuellen Rundgang gestalten wirst, weil sich in deiner Umgebung wenige Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen befinden, die an Frauen erinnern. Bringe in deinen Rundgang auch Überlegungen ein, warum das so sein könnte. Prüfe dazu auch, wie sich die Erinnerung an Frauen in anderen Regionen darstellt.
  4. Wähle für deinen Rundgang eine angemessene Anzahl geeigneter Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen aus und begründe sowohl die Auswahl als auch die Anzahl.
  5. Nicht jede Station deines Rundganges benötigt gleich viele Informationen; du kannst hier selbstständig Schwerpunkte setzen und beispielsweise auf eine (oder mehrere) Frau(en) genauer eingehen.
  6. Erkundige dich im Vorhinein wie viel Zeit dir im Rahmen des Unterrichtes zur Verfügung steht und bedenke bei einem physischen Rundgang auch die Wegzeiten. Virtuelle Rundgänge eignen sich besonders, wenn die Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht physisch erreicht werden können.
  7. Nutze die QR-Codes, die DERLA zur Verfügung stellt. Du findest diese jeweils bei der Detailinformation zu jedem Erinnerungszeichen; sie können Dir helfen vorausgewählte Erinnerungszeichen wiederzufinden oder diese z.B. über ein Handout rasch deinen KlassenkameradInnen zugänglich zu machen.
  8. Achte bei der Gestaltung und beim Aufbau deines Rundganges darauf, dass die historischen Angaben korrekt sind und deine MitschülerInnen deinen Überlegungen und Ausführungen gut folgen können.
  9. Setze dein Rundgang-Konzept mit deinen KlassenkameradInnen um.
  10. Beantworte während und nach dem Rundgang die aufkommenden Fragen. Lade deine KlassenkameradInnen ein, Fragen zu stellen.
  11. Hole dir nach dem Rundgang Feedback von deinen Klassenkameradinnen und besprich mit ihnen die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten deiner Präsentation.

Vermittlungshinweise

  • Bei den Teilarbeitsaufträgen handelt es sich um Vorschläge, die in Auswahl und Differenzierung an die Bedingungen am Schulstandort und die konkrete LernerInnengruppe angepasst werden können.
  • Das Angebot kann in Einzel-, Gruppen- oder PartnerInnenarbeit umgesetzt werden.
  • Die Rundgänge können virtuell oder physisch angelegt werden; möglich ist auch eine Hybridvariante.
  • Je nach Jahrgangsstufe und Zusammensetzung der LernerInnengruppe benötigen die SchülerInnen differenziert Unterstützung.
  • Die einzuplanende Unterrichtszeit (ca. 1 - 3 Doppelstunden) richtet sich u.a. nach den situativen Gegebenheiten am Schulstandort, dem Anteil an enthaltener Hausarbeit, der Art des Rundgangs (virtuell oder physisch) sowie Anzahl und Umfang der Präsentation(en); einzuplanen ist neben der reinen Arbeitszeit Raum für die Vorstellung von DERLA und die Besprechung des Arbeitsauftrages.
  • Das Vermittlungsangebot kann auch als Klassenprojekt realisiert werden, d.h. einzelne Stationen werden von verschiedenen SchülerInnen(-gruppen) bearbeitet.
  • Die Rahmenbedingungen, Vorgaben und Kriterien bitte mit den SchülerInnen im Vorhinein besprechen (vgl. Teilarbeitsaufträge 2., 3., 4., 6.).
  • Die unter den Teilarbeitsaufträgen 3. und 8. gegebenen Hinweise können zur Orientierung für Peer-Feedback dienen und eignen sich als Beurteilungskriterien (Anschaulichkeit, Wissenschaftlichkeit, Nachvollziehbarkeit).

Lehr- und Lernziele

  • Die SchülerInnen setzen sich mit ihrer Region als Erinnerungsraum auseinander und stellen eine Beziehung zur überregionalen Geschichte her.
  • Die SchülerInnen setzen mit kollektiver (historischer) Gedächtnisbildung und Genderaspekten von Erinnerungsarbeit auseinander.
  • Die SchülerInnen haben bewusst teil am kulturellen Leben und am gesellschaftlichen Erbe.
  • Die SchülerInnen gewinnen Orientierung für Gegenwart und Zukunft.
  • Die SchülerInnen setzen sich verstärkt zum eigenen Tun und Handeln in Beziehung und erleben sich als reflexive und verantwortungsbewusste AkteurInnen der Gesellschaft.

Literatur

  • Hannah Ahrend, Zwischen Vergangenheit und Zukunft, München 1964.
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.), Widerstand und Verfolgung in der Steiermark. ArbeiterInnenbewegung und PartisanInnen 1938-1945, Graz 2019.
  • Johanna Gehmacher/Gabriella Hauch (Hg.), Frauen- und Geschlechtergeschichte des Nationalsozialismus: Fragestellungen, Perspektiven, neue Forschungen, Innsbruck/Wien/Bozen 2007.
  • Florence Hervé (Hg.), Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.
  • Ilse Korotin, Österreichische Frauen im Widerstand, IWK-Dokumentationsstelle Frauenforschung, URL: https://www.univie.ac.at/biografiA/projekt/text/widerstand.htm (abgerufen 15.2.2021).
  • Mauthausen Memorial (Hg.), Frauen im Widerstand. o.J.
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008.


Selbstgestalteter Rundgang: U21 – Kinder und Jugendliche als Verfolgte des Nationalsozialismus



  • Beschreibung: Die SchülerInnen gestalten virtuelle oder physische Rundgänge zu selbst gewählten Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen.
  • Zeitbedarf: ca. 1 - 3 Doppelstunden
  • Zielalter: 13 - 18
  • Zielort: Klasse oder außerschulischer Lernort in der Region

Didaktischer Kommentar

Das folgende Vermittlungsangebot ist so konzipiert, dass es sich für die Auseinandersetzung mit möglichst allen, auf DERLA dokumentierten und Kindern und Jugendlichen als Verfolgte des Nationalsozialismus gewidmeten, Erinnerungsorten und Erinnerungszeichen eignet. Es kann an Erinnerungszeichen und Erinnerungsorte der Wahl, der unmittelbaren Umgebung und an die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasst werden, und eignet sich für SchülerInnen der Sekundarstufe. Zu dem komplexen Arbeitsauftrag: Gestalte einen Rundgang zum Thema „U21 – Kinder und Jugendliche als Verfolgte des Nationalsozialismus“. finden sich Vorschläge für operationalisierte Teilarbeitsaufträge sowie Vermittlungshinweise zur konkreten Umsetzung und Unterrichtsgestaltung.


Teilarbeitsaufträge

  1. Informiere dich mit Hilfe von DERLA über Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen in deiner Nähe oder in der Nähe deiner Schule, die der Erinnerung an Kinder und Jugendliche als Verfolgte des Nationalsozialismus gewidmet sind.
  2. Gestalte mit DERLA und selbst recherchierten Informationen einen Rundgang zum Thema „U21 – Kinder und Jugendliche als Verfolgte des Nationalsozialismus“ für deine KlassenkameradInnen. Dieser kann beispielsweise als Schulausgang während der Unterrichtszeit (physischer Rundgang) oder als digitale Präsentation im Unterricht (virtueller Rundgang) angelegt sein. Ein Beispiel für solch einen Rundgang findest du unter http://www.widerstandsmahnmal-bregenz.at/rundgang/.
  3. Sehr wahrscheinlich ist es, dass du einen virtuellen Rundgang gestalten wirst, weil sich in deiner Umgebung wenige Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen befinden, die an Kinder und Jugendliche erinnern. Bringe in deinen Rundgang auch Überlegungen ein, warum das so sein könnte. Prüfe dazu auch, wie sich die Erinnerung an Kinder und Jugendliche in anderen Regionen darstellt.
  4. Wähle für deinen Rundgang eine angemessene Anzahl geeigneter Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen aus und begründe sowohl die Auswahl als auch die Anzahl.
  5. Nicht jede Station deines Rundganges benötigt gleich viele Informationen; du kannst hier selbstständig Schwerpunkte setzen und beispielsweise auf eine oder mehrere Person(en) genauer eingehen.
  6. Erkundige dich im Vorhinein wie viel Zeit dir im Rahmen des Unterrichtes zur Verfügung steht und bedenke bei einem physischen Rundgang auch die Wegzeiten. Virtuelle Rundgänge eignen sich besonders, wenn die Erinnerungsorte und Erinnerungszeichen in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht physisch erreicht werden können.
  7. Nutze die QR-Codes, die DERLA zur Verfügung stellt. Du findest diese jeweils bei der Detailinformation zu jedem Erinnerungszeichen; sie können Dir helfen vorausgewählte Erinnerungszeichen wiederzufinden oder diese z.B. über ein Handout rasch deinen KlassenkameradInnen zugänglich zu machen.
  8. Achte bei der Gestaltung und beim Aufbau deines Rundganges darauf, dass die historischen Angaben korrekt sind und deine MitschülerInnen deinen Überlegungen und Ausführungen gut folgen können.
  9. Setze dein Rundgang-Konzept mit deinen KlassenkameradInnen um.
  10. Beantworte während und nach dem Rundgang die aufkommenden Fragen. Lade deine KlassenkameradInnen ein, Fragen zu stellen.
  11. Hole dir nach dem Rundgang Feedback von deinen Klassenkameradinnen und besprich mit ihnen die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten deiner Präsentation.

Vermittlungshinweise

  • Bei den Teilarbeitsaufträgen handelt es sich um Vorschläge, die in Auswahl und Differenzierung an die Bedingungen am Schulstandort und die konkrete LernerInnengruppe angepasst werden können.
  • Das Angebot kann in Einzel-, Gruppen- oder PartnerInnenarbeit umgesetzt werden.
  • Die Rundgänge können virtuell oder physisch angelegt werden; möglich ist auch eine Hybridvariante.
  • Je nach Jahrgangsstufe und Zusammensetzung der LernerInnengruppe benötigen die SchülerInnen differenziert Unterstützung.
  • Die einzuplanende Unterrichtszeit (ca. 1 - 3 Doppelstunden) richtet sich u.a. nach den situativen Gegebenheiten am Schulstandort, dem Anteil an enthaltener Hausarbeit, der Art des Rundgangs (virtuell oder physisch) sowie Anzahl und Umfang der Präsentation(en); einzuplanen ist neben der reinen Arbeitszeit Raum für die Vorstellung von DERLA und die Besprechung des Arbeitsauftrages.
  • Das Vermittlungsangebot kann auch als Klassenprojekt realisiert werden, d.h. einzelne Stationen werden von verschiedenen SchülerInnen(-gruppen) bearbeitet.
  • Die Rahmenbedingungen, Vorgaben und Kriterien bitte mit den SchülerInnen im Vorhinein besprechen (vgl. Teilarbeitsaufträge 2., 3., 4., 6.).
  • Die unter den Teilarbeitsaufträgen 3. und 8. gegebenen Hinweise können zur Orientierung für Peer-Feedback dienen und eignen sich als Beurteilungskriterien (Anschaulichkeit, Wissenschaftlichkeit, Nachvollziehbarkeit).

Lehr- und Lernziele

  • Die SchülerInnen setzen sich mit ihrer Region als Erinnerungsraum auseinander und stellen eine Beziehung zur überregionalen Geschichte her.
  • Die SchülerInnen setzen mit kollektiver (historischer) Gedächtnisbildung auseinander.
  • Die SchülerInnen haben bewusst teil am kulturellen Leben und am gesellschaftlichen Erbe.
  • Die SchülerInnen gewinnen Orientierung für Gegenwart und Zukunft.
  • Die SchülerInnen setzen sich, verstärkt durch die Nähe zu ihrer eigenen Altersgruppe, zum eigenen Tun und Handeln in Beziehung und erleben sich als reflexive und verantwortungsbewusste AkteurInnen der Gesellschaft.

Literatur

  • Hannah Ahrend, Zwischen Vergangenheit und Zukunft, München 1964.
  • Ernst Berger (Hg.), Verfolgte Kindheit. Kinder und Jugendliche als Opefer der NS-Sozialverwaltung. Wien/Köln/Weimar 2007.
  • Karl Cervik, Kindermord in der Ostmark. Kinder Euthanasie im Nationalsozialismus 1938-1945. München 2004.
  • Heinz A. Höver, Josef – das vergessene Kind. Ein Bericht, Weilerswist 2004.
  • Ruth Klüger, Weiter leben. Eine Jugend. Göttingen 1992.