Gedenkkreuz auf jüdischem Friedhof in Lackenbach
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Am 23. November 1940 wurde in einem ehemaligen esterházyschen Meierhof in Lackenbach das größte „Zigeuner-Anhaltelager“ in Österreich eingerichtet. Im Laufe des Frühsommers 1941 kam es zu Masseneinweisungen und die Zahl der Häftlinge betrug im Herbst rund 2.300 Personen. Überfüllung, unzureichende Ernährung und fehlende sanitäre Einrichtungen im Lager führten zum Ausbruch einer Typhusepidemie, der ca. 250-300 Menschen, vielfach Kinder, zum Opfer fielen. Die Toten wurden in einer Ecke auf dem benachbarten jüdischen Friedhof in Lackenbach begraben. Überlebende errichteten nach 1984 fünf Grabstätten für ihre im Lager Lackenbach verstorbenen Angehörigen. Der Verein Friedhof der Sinti in Lackenbach initiierte 1997 die Errichtung eines Gedenkkreuzes an der südöstlichen Ecke des Friedhofes, der 1985 von der Israelitischen Kultusgemeinde angekauft worden war. Das Gedenkkreuz wurde 2017 offiziell eingeweiht.