Projektgeschichte
Abschlussprojekt des Masterstudiums EuroMACHS, 2012-2014
Das "Virtuelle Museum der Universität Graz" war das Abschlussprojekt des Masterstudiums EuroMACHS (Europe, Media, Arts and Cultural Heritage Studies) des Jahrgangs 2012-2014.
Ziel des Projektes war die Erarbeitung eines erweiterbaren virtuellen Museums für die in den Instituten verstreuten Sammlungen der Karl-Franzens-Universität Graz. Diese sollten durch ein solches Vorhaben zusammengeführt werden, um neue Forschungsmöglichkeiten zu eröffnen und eine weiterführende Digitalisierung und Langzeitarchivierung weiterer universitärer Sammlungsgegenstände anregen, um die Bestände mit ihrem jeweiligen Informationsgehalt für die Zukunft zu sichern.
Exemplarisch wurden hierfür einstweilen zwei Sammlungen aus dem Bestand der Universität herangezogen: Die Meringer Sammlung des Instituts für Volkskunde und Kulturanthropologie sowie die Siegelsammlung des Instituts für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Die Gegebenheit, dass beide Bestände sich inhaltlich völlig voneinander unterscheiden unterstreicht und verdeutlicht die Option auf Erweiterbarkeit des Formats Virtuelles Museum.
Dem Arbeitsauftrag folgend wurden die Sammlungen zunächst mit Hilfe der jeweiligen Sammlungsverantwortlichen (Univ.-Prof. Burkhard Pöttler und Univ.-Prof. Günther Bernhard) inhaltlich erschlossen und die vorhandenen Informationen darauffolgend digital für die Ablage in einem digitalen Archiv sowie für einen Webauftritt aufbereitet. Hierbei waren und sind die digitale Dokumentation der Daten der einzelnen Sammlungsobjekte, die Langzeitarchivierung und -verfügbarkeit der Sammlungen zentral. Diese Ziele konnten in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Informationsmodellierung der Universität Graz und dessen Geisteswissenschaftlichen Asset Management System (GAMS) erreicht werden.
Die Verwirklichung des Projekts Virtuelles Museum trägt sowohl eine Archivierungskomponente, als auch den Ausstellungscharakter in sich, wobei nicht nur die Objekte selbst, sondern auch dazugehörige Daten und Metadaten zur Einsicht freigegeben werden. Das Virtuelle Museum funktioniert ähnlich einem digitalen Archiv, welches die Daten der Sammlungen als Basis hat und auf das man online frei zugreifen kann. Das dahinterstehende modulare System garantiert eine Erweiterbarkeit, da ja weitere Sammlungen hinzugefügt werden sollen.
Unter dem Titel Das Virtuelle Museum der Universität Graz wurde schließlich ein Interface geschaffen, um ExpertInnen sowie der interessierten Öffentlichkeit den Zugang des Bestands zu Analyse-, Lehr-, und Forschungszwecken oder auch zur bloßen Freude gleichermaßen zu gewährleisten. Darüber hinaus wurden die Sammlungsgegenstände inhaltlich verknüpft und mit zusätzlichen externen Inhalten angereichert bzw. verlinkt, ohne dabei die ursprünglichen Strukturen der Sammlungen zu zerstören.
Über die Projektmitglieder und ihre Verantwortungsbereiche
- Nathalie-Carina Hammer (Inhaltliche Erschließung Siegelsammlung)
- Katharina Kothgasser (Projektleitung)
- Nina Leiter (Datentechnik / Informationsmodellierung Siegelsammlung)
- Christian Steiner (Datentechnik / Webrepräsentation / Interfacedesign)
- Antonia Nussmüller (Datentechnik / Informationsmodellierung Meringer Sammlung)
- Thomas Winkler (Inhaltliche Erschließung Meringer Sammlung)
Relaunch 2017
Durch Initiativen wie das Projekt Repositorium Steirisches Wissenschaftserbe lagen immer mehr universitäre Sammlungen in digitalisierter Form vor. Daher wurde der Entschluss gefasst, alle diese Sammlungen unter dem Dach des Begriffs "Virtuelles Museum der Universität Graz" zu vereinen (https://gams.uni-graz.at/vm). Folglich wurden die Meringer Sammlung und die Siegelsammlung auf eigene Präsentationen ausgelagert.
Im Zuge dessen wurde eine Anpassung der Präsenz an aktuelle Erfordernisse (Stichwort responsive design) wie auch eine Umstellung des ursprünglichen Datenmodells von TEI auf LIDO (Lightweight Information Describing Objects) durchgeführt. Alle Objekte erhalten einen persistenten Identifikator auf Basis von Handle. Die Digitalisate werden über einen IIIF-kompatiblen Viewer zur Verfügung gestellt. Siegelführer wurden wo möglich mit Daten aus der Gemeinsamen Normdatei der Deutschen Nationalbibliothek versehen.