Hans Gross Kriminalmuseum

Virtuelle Sammlung

Museum

Entstehung

1895 eröffnete der Jurist Hans Gross (1847-1915) eine Sammlung bestehend aus "corpora delicti" als "Criminal-Museum am Landesgericht für Strafsachen" in Graz. Die ursprüngliche Lehrmittelsammlung ermöglichte Studenten, Juristen und Kriminalbeamten eine Ausbildung an Hand von Gegenständen dokumentierter Kriminalfälle. Neben Waffen, Projektilen und Giftstoffen vervollständigten auch tierische sowie menschliche Präparate (z.B. zertrümmerte Knochen und Blutspuren) den Fundus.

Als das Hans Gross Kriminalmuseum mit der Gründung des Kriminalistischen Institutes im Jahr 1913 an die Karl-Franzens-Universität Graz übersiedelte, wurde die Lehrmittelsammlung im Nordtrakt des Hauptgebäudes untergebracht. Aufgrund des Raumklimas musste der Museumsbetrieb aber bald wieder eingestellt werden. Nach dem Tod von Hans Gross ließ sein Nachfolger Adolf Lenz die in Kisten verpackte Sammlung nach dem von Hans Gross eingeführten System im Meerscheinschlößl in der Mozartgasse in Graz wieder aufstellen.

Die Sammlung wurde 1978 abermals in das Institut für Strafrecht eingegliedert und im ehemaligen St. Anna-Kinderspital, ebenfalls in der Mozartgasse, unter der Betreuung von Michael Suppanz teilweise nach dem ursprünglichen System gezeigt. Im Jahr 2000 übernahm Gernot Kocher die Sammlung und eröffnete diese wieder im Hauptgebäude der Universität.

Neuaufstellung

Seit der Gründung des überfakultären Leistungsbereichs Universitätsmuseen bildet das Kriminalmuseum einen der Bestände der Universitätsmuseen der Karl-Franzens-Universität Graz und ist der Siebenten Fakultät sowie dem Vizerektorat für Forschung unterstellt. Im Jahr 2014 wurden die Objekte aus konservatorischen Gründen vom Hauptgebäude in ein externes Magazin der Universität übersiedelt, wo sie nach zeitgemäßen konservatorisch-restauratorischen Standards entsprechend untergebracht sind.

Der bislang grundinventarisierte und -erschlossene Objektbestand des Hans-Gross-Kriminalmuseums umfasst etwa 2.300 Sammlungsobjekte. Dazu kommen etwa 700 aufgenommene Fotografien und ebenso viele Glasdias. Als zusätzliches Quellenmaterial sind etwa 2.000 historische Karteikarten und etwa 1.000 Akten zu verzeichnen, die teilweise als Quellenmaterial den Objektbestand ergänzen, da sie Kriminalfälle des kriminologischen Instituts, in Form von Gerichtsakten und Tatbestandsmappen umfassen und so dokumentieren, dass Objekte als Beweisstücke verwendet wurden.

Aufgrund von Umbauarbeiten im Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität ist die Sammlung voraussichtlich bis 2018 nur im virtuellen Raum zu besuchen. Alternativ werden multimediale Führungen angeboten.

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