Nachlass

Der gesamte wissenschaftliche Nachlaß von Hugo Schuchardt ging auf testamentarischen Wunsch des Erblassers an die Universität Graz.

Sein materielles Vermögen hat Schuchardt in eine nach seiner Mutter benannte Stiftung eingebracht, die heute den Namen: Prof. Dr. Hugo Schuchardt’sche Malvinenstiftung trägt, einfach auch: Malwinen-Stiftung. Diese wurde der philosophischen (heute: geisteswissenschaftlichen) Fakultät zugeordnet, und wird von einem durch das Institut für Romanistik besetzten Kuratorium verwaltet.

Schuchardts Bücher wurden, mit großer Verspätung und auch Bestandsverlusten, in die Hauptbibliothek der Universität integriert. Zahlreiche Bände sind, wahrscheinlich aufgrund der Entlehn- bzw. Benutzerpraxis vor Übernahme und Katalogisierung, an einzelnen Instituten gelandet, anderes ist definitiv verschwunden. Brigitta Weiss (1977, 3. Auflage 1986) hat einen ersten Versuch unternommen, die in der Grazer Hauptbibliothek vorhandenen Bände in einem gedruckten Katalog wenigstens in Ansätzen zusammenzustellen. In der intensiveren Beschäftigung mit Schuchardts Arbeitsweise stößt man schnell an die Grenzen dieses Katalogs. Warum dieser so unvollständig geblieben ist, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Möglichkeiten der elektronischen Katalogisierung machen eine Neuerfassung aller in Graz vorhandenen Bände aus Schuchardts Privatbibliothek wünschenswert und zu einem realistischen Ziel. Es wurde mittlerweile, mit Unterstützung durch die Malwinenstiftung, begonnen, auch über jene mit Sonderstandort versehenen Bände hinaus, den tatsächlichen Bestand der Schuchardtschen Privatbibliothek zu recherchieren. Dies ist ein langwieriges Unternehmen, doch ist der Schwund, der sich in den mehr als 20 Jahren zwischen dem Tod Schuchardts und der tatsächlichen Katalogisierung der Bestände durch die Universitätsbibliothek Graz ergeben hat, nicht so enorm, wie noch bei Weiss angenommen. Schuchardts Bibliothek, und darin liegt das Besondere, bildet die ersten 50 Jahre systematisch wissenschaftlicher Romanistik ab. Dieser Wert wurde früh erkannt, so äußerte der Verlagsbuchhändler Niemeyer (Halle/S.) schon kurz nach dem Tod des Erblassers Interesse am Erwerb der Bestände. Der Umstand, dass in den heute vorhandenen Beständen nicht vornehmlich wertvolle Bücher fehlen, deutet jedenfalls darauf hin, dass keine unrechtmäßige Veräußerung stattgefunden hat.

Die hier vorliegende Literaturliste ist alphabetisch aufgebaut und folgt in der Kategorisierung der bei Weiss vorhandenen Systematik. Die hierarchische Einordnung in die Systematik ist nach Aufklappen im Feld Kategorie ersichtlich.


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