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Zwischen Hellenenbewußtsein und Poliszugehörigkeit

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Seit dem 8. Jh. v. Chr. ist eine Zersplitterung eines großen Teils der griechischen Mittelmeerwelt in Stadtstaaten (Poleis) und die zugehörigen Territorien zu beobachten. Innerhalb der Bürgerschaft kam es zur Ausprägung einer kollektiven Identität, die sich über die Zugehörigkeit zur Polis definierte. Diese Zugehörigkeit drückte sich beispielsweise im Namen aus: die Athener, die Korinther usw. Die Menschen fühlten sich ihrer Heimatstadt verbunden, erkannten aber auch über die Poleisgrenzen hinausgehende Gemeinsamkeiten und nahmen sich als Griechen wahr. Beide Phänomene haben in der althistorischen Forschung längst die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erfahren.

Ziel des Projektes ist es, eine kommentierte Quellensammlung in Originalsprache und Übersetzung vorzulegen, die der Frage nachgeht, ob ethnische Zugehörigkeit Auswirkungen auf die Bündnispolitik einzelner griechischer Poleis hatte bzw. ob Feindschaften damit begründet wurden. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich auf die griechische Mittelmeerwelt der archaischen und klassischen Antike, vom 8. Jh. bis ins Jahr 338 v. Chr.Aus diesen Gründen kann eine möglichst vollständige und kommentierte Quellensammlung zu griechischer Stammeszugehörigkeit und den daraus resultierenden politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen als Grundlage von Forschungen unterschiedlicher wissenschaftlicher Fachrichtungen dienen.