Nutzungshinweise
Die Siegel der Bischöfe der Salzburger Metropole in den Bistümern Salzburg, Gurk, Chiemsee, Seckau und Lavant, Innsbruck und Feldkirch.
In der Übersicht sind die Diözesen nach ihrem Gründungsdatum geordnet. Jede Diözese enthält eine chronologisch geordnete Liste der Bischöfe, von der Sie zu den Siegeln der einzelnen Personen (Bischof, Elekt, Administrator, Weihbischof) gelangen können.
In der Suche können Sie nach diversen Kriterien selektieren. Sie können aber auch mehrere Felder für spezifischere Ergebnisse kombinieren, z. B. nur die Heiligensiegel der Salzburger Erzbischöfe.
Die Bearbeitung der Dokumente folgt der Methode der Siegelkunde (Sphragistik), die nach einem eigens für dieses Projekt erarbeiteten Schema die Siegel beschreibt:
Siegelführer
Das einzelne Dokument bezeichnet den Rang des Siegelführers, den Vornamen inklusive Ordnungszahl und den Bistumsnamen. Eine detailliertere Information zum Siegelführer mit vollständiger Namensbezeichnung, der Amtszeit (genannt wird prinzipiell das erste bekannte Datum, z. B. seine Wahl oder Ernennung) und wichtigen Hinweisen finden Sie im Dokument unter „Metadaten“.
Datensatznummer
Unterhalb des Dokumententitels findet sich die Datensatznummer mit dem Permalink, z. B. http://gams.uni-graz.at/o:epis.se-1. Die Diözesen erhalten Kürzel, es sind die ersten beiden Buchstaben des Namens. Die Nummer 1 bezeichnet das älteste und erste Siegel eines Bischofs der Diözese, prinzipiell chronologisch folgt die weitere Nummerierung mit wenigen Ausnahmen.
Siegelart
Unterhalb der Datensatznummer befindet sich die Angabe der Funktion des Siegels, die Siegelart. Die Bischöfe konnten in ihrer Amtszeit mehrere Siegel hintereinander bzw. nebeneinander führen, für deren Arten folgende Bezeichnungen getroffen wurden.
Das Hauptsiegel weist einen Bildinhalt und eine Umschrift auf.
Ein Kleines Siegel enthält einen Bildinhalt und eine Aufschrift, die (aufgelöst) eine Titulatur ergibt.
Das Sekretsiegel wird als solches in der Umschrift mit secretum benannt und hat ebenfalls einen Bildinhalt und eine Umschrift.
Ein Signet ist ein Siegel mit Bildinhalt ohne Aufschrift (Titulatur), weist aber eventuell Zahlen auf.
Als Rücksiegel kann ein Kleines Siegel, ein Sekretsiegel oder ein Signet gebraucht worden sein.
Eine weitere Klassifizierung der Siegelarten ergibt sich aus dem Amt oder der Amtszeit. Daher konnte der Bischof ein Siegel als Elekt oder als inthronisierter Bischof führen.
Das Elektensiegel wird in der Umschrift als solches bezeichnet und wurde von Bischöfen in der Zeit zwischen ihrer Ernennung bzw. Wahl und ihrer Weihe gebraucht. Die meisten Bischöfe verwendeten aber von ihrer Ernennung bzw. Wahl an ein Bischofssiegel.
Hatte der Bischof zugleich die Kardinalswürde inne, führte er zusätzlich ein oder mehrere Kardinalssiegel.
Es kommen auch Beispiele vor, dass der Bischof nach der Ernennung oder Wahl noch über kein bischöfliches Siegel verfügte, aber siegeln musste. In solchen Fällen benutzte er, wenn er z. B. Dompropst war, sein Dompropstsiegel oder auch ein Privatsiegel.
Datierung
Unterhalb der Siegelart findet sich die Datierung, die sich durch die Urkunde oder den Briefumschlag erschließt. Ist keine konkrete oder erschlossene zeitliche Einordnung möglich, z. B. bei einem Siegelstempel oder einem losen Siegel, wird der Zeitraum der Amtszeit angegeben.
Hinweis zum Siegel
Dieses Feld findet sich im Dokument oben rechts nur, wenn Informationen für die weitere Erschließung des Dokuments von grundlegender Bedeutung sind: Ist das Siegel gefälscht, verschollen oder an einer Reliquienkapsel angebracht.
Beschreibung
Die Beschreibung enthält die Klassifizierung des Siegels nach dem Bildinhalt, den Avers-Typ, und die Erläuterung des Siegelbildes, die Allgemeine und die Heraldische Beschreibung.
Avers-Typ: Hier werden nur die Typen vorgestellt und erklärt, die bei den Siegeln der Bischöfe der Salzburger Metropole erscheinen.
Bildnissiegel: Bildnis des Siegelführers, womit allerdings keine Portraitähnlichkeit verbunden ist. Die Art der Darstellung kann verschieden erfolgen, als Büste, Brustbild, Halbfigur, Dreiviertelfigur oder als Standbild.
Thronsiegel: Bildnis des Siegelführers auf einem Faldistorium oder Bischofsstuhl sitzend.
Wappensiegel: Unabhängig von der Gestaltungsmöglichkeit eines Wappensiegels mit Helm und Zier, Wappenzelt, Wappenfiguren etc. steht die einfache Bezeichnung Wappensiegel, da die Intention des Siegelführers und die Aussagekraft dahinter dieselbe bleiben. Die Bezeichnung Mischtyp (Kombination von zwei oder mehreren Typen in einem Siegel) für eine mögliche Kombination Wappensiegel/anderer Siegeltyp wird nicht angewandt, da ein Siegel ohne Wappendarstellung bei den Bischofssiegeln der Salzburger Metropole mit Ende des 14. Jahrhunderts nicht mehr vorkommt. Auch wenn das Wappen im Laufe der Zeit verstärkt Raum auf dem Siegel bekommt, bedingt durch die (barocken) Wappenkartuschen kann es bis zur Hälfte des Platzes beanspruchen, wird das Siegel nicht als Kombination Wappensiegel/anderer Siegeltyp klassifiziert.
Heiligensiegel: Bildnis eines/r Heiligen, z. B. der Bistumspatron, eine häufige Darstellung ist die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind auf ihrem Arm.
Adorantensiegel: Bildnis des knienden Siegelführers, der zu einem/r Heiligen betet.
Devotionssiegel: Bildnis eines/r Heiligen und daruntergesetzt der Wappenschild des Siegelführers; diese Bezeichnung gilt nur für solche Darstellungen, die dahingehend interpretiert werden können, als würde sich der Siegelführer, der durch sein Wappen repräsentiert ist, unter den Schutz des/r Heiligen stellen.
Kombiniertes Bildnis-Heiligensiegel: Bildnis des nicht knienden Siegelführers als Büste, Brustbild, Halbfigur, Dreiviertelfigur oder als Standbild und eines/r Heiligen.
Kombiniertes Thron-Heiligensiegel: Bildnis des thronenden Siegelführers und eines/r Heiligen.
Kombiniertes Bildnis-Erzählsiegel: Bildnis des Siegelführers und die szenische Darstellung einer Erzählung, die Taufe Jesu am Jordan zum Beispiel.
Gemmensiegel: Antike Steinschnitte.
Allgemeine und Heraldische Beschreibung:
Die Beschreibung des Siegelbildes erfolgt heraldisch, aus der Perspektive des Bildes. Diese Beschreibungsperspektive folgt dem Plädoyer von Toni Diederich für eine adäquate Sehweise, das „Siegel richtig zu verstehen, und zwar vor dem Hintergrund, dass rechts und links im Mittelalter eine tiefere Bedeutung und ein unterschiedliches Gewicht haben“ (Toni Diederich, Rechts und links im Siegel, in: Herold-Jahrbuch N.F. 18 (2013), 7-42).
Auf den Siegeln, Wappensiegel ausgenommen, ist zumeist der Siegelführer (SF) oder der Bistumsheilige in Pontifikalkleidung abgebildet – die hier knappen Schilderungen zur Pontifikalkleidung beruhen auf dem Werk von Joseph Braun (Die liturgische Gewandung im Occident und Orient. Nach Ursprung und Entwicklung, Verwendung und Symbolik, Darmstadt 1964). Als liturgisches Untergewand reicht die Albe, eine Tunika, bis zu den Knöcheln hinab, die Ärmel liegen eng an. Darüber wird als liturgisches Obergewand die Dalmatik getragen, eine lange Tunika mit weiten Ärmeln. Die Kasel, als weiteres liturgisches Obergewand, fällt über Brust und Rücken herab, lässt die Arme unbedeckt und kann mit einem gabelkreuzförmigen bzw. horizontalarmigen Kreuz verziert sein. Das Schultertuch, der Amikt, ist als liturgisches Untergewand kragenförmig über die Kasel gelegt sichtbar. Anstelle der Kasel ist auch das Pluviale auf den Bildern zu sehen, ein vorn geöffneter Mantel, der mit einer Pluvialschließe (Agraffe) befestigt ist und bis zu den Füßen reicht. Weitere liturgische Bekleidungsstücke sind Handschuhe und Fußbekleidung. Der Manipel, das Rationale und das Pallium gelten bei der Gewandung als Insignien. Als Band oder Streifen wird der Manipel auf dem linken Unterarm getragen und hängt zu beiden Seiten herab. Das Rationale ist ein Brustschmuck in unterschiedlicher Form; ab dem 12. Jahrhundert erfolgte eine Trennung der Bezeichnung zwischen Rationale als Schulterschmuck und Pektorale, das heutige Brustkreuz. Das Pallium ist ein den Metropoliten vorbehaltenes, mit Kreuzen besticktes, ringförmiges Gewandstück, von welchem vorn und hinten ein Streifen herabhängt, der am unteren Ende beim Schlussstück mit einem Bleiplättchen beschwert ist; ursprünglich hingen die Streifen von der linken Schulter herab, dann Y-förmig und letztlich T-förmig. Weitere Insignien sind die Mitra, der Bischofsstab und das Evangelienbuch. Von der Hinterseite der Mitra können zwei Bänder, die Vittae, herabfallen. Als Symbol für das bischöfliche Hirtenamt steht der Bischofsstab, das Pedum, das oben in einer Curva (Krümme) endet und zudem ein vom Knauf herabhängendes Tuch enthalten kann, den Pannisellus. Das Evangelienbuch, das bei der Bischofsweihe über Kopf und Nacken gehalten wird, steht für die Aufgabe der Verkündigung des Evangeliums und enthält oftmals, wenn geöffnet, den Friedensgruß PAX VOBIS. Alternativ zum Evangelienbuch wird die rechte Hand zum Segen erhoben.
Transkription
Von der Umschrift und der Aufschrift werden folgende Punkte wiedergegeben: Schrifttyp, Abgrenzung (innen/außen), Transliteration, Übersetzung und ein mögliches Kommentarfeld zur Erklärung von Besonderheiten. Die Transkription folgt dem Original, in Majuskel, Minuskel oder Unziale, und zwar nach folgenden Kriterien.
() | Die Auflösung von Wortkürzungen durch Suspension (am Wortende) und Kontraktion (im Mittelteil) erfolgt in runden Klammern in Kleinbuchstaben. Tironische Noten begegnen zwei, das Zeichen 9 für us und 7 für et. |
[] | Erschlossene Ergänzungen werden in eckiger Klammer in der jeweiligen Schriftart wiedergegeben. Dies betrifft Buchstaben, die infolge einer Beschädigung der Oberfläche völlig verschwunden oder am Rand weggebrochen sind. |
[---]; [-3-] |
Können Ergänzungen nicht vorgenommen werden, erscheinen in einer eckigen Klammer drei Bindestriche. Kann zumindest die Buchstabenzahl angenommen werden, erscheint die Buchstabenzahl zwischen zwei Bindestrichen. |
(!) | Um auf die Besonderheit eines Buchstabens aufmerksam zu machen, erscheint vor diesem in einer runden Klammer ein Rufzeichen und die Erläuterung. |
“pp “ | Eine Ligatur als Verbindung von zwei oder mehreren Buchstaben wird durch ein doppeltes Anführungszeichen angezeigt. |
~ | Eine Tilde zeigt die Unterbrechung (z. B. durch Wappen, Bischofsstab, Nische) von zwei Wörtern an. |
~~ | Zwei Tilden zeigen die Unterbrechung (z. B. durch Wappen, Bischofsstab, Nische) innerhalb eines Wortes an. |
| | Ein senkrechter Strich gilt als Trennungszeichen zwischen Schriftbändern oder Zeilen. |
Materialität
Hier finden Sie folgende Angaben zum Siegel:
Form
Maße: runde Siegel enthalten den Durchmesser, die anderen erst die Breite, dann die Höhe in Millimetern
Typ des Siegels: Abdruck, Abguss oder Stempel
Siegelstoff: Wachs, Siegellack, Farbstempel (moderne Siegelabdrücke mit Hilfe eines Stempelkissens), Papiersiegel (Siegelmasse aus Wachs, Lack oder Oblatenmasse, darüber eine Papierdecke gelegt, danach erfolgt die Prägung des Siegels, das nun auf der Papierdecke sichtbar wird), Papierprägung (durch eine Prägemaschine) oder das Stempelmaterial (Eisen, Messing, Gummi)
Farbe
Befestigung: aufgedrückt, anhängend (an der Urkunde durch Fäden oder Pergamentstreifen), abhängend (von der Urkunde an einem Pergamentstreifen) oder durchgedrückt (vorne oder hinten an der Urkunde)
Zustand
Metadaten
Hier erfolgen die Angaben zum Siegelführer und zum Aufbewahrungsort des Siegels. Der Aufbewahrungsort nennt erst den Ort und danach den Archivnamen. In der nächsten Zeile wird die Signaturnummer angegeben, in einer weiteren Zeile die Art des Dokuments, an der das Siegel sich befindet (Urkunde, Brief, Briefumschlag, Stempel), zusätzlich die Datierung und eine mögliche Ortsangabe der Ausstellung des Dokuments.
Weitere Siegel
Dieses Feld enthält die Verlinkung zu anderen Dokumenten (Datensatznummern) des Siegelführers, d.h. der Abdruck oder Abguss von einem anderen Siegelstempel, oder wenn ein solcher nicht vorhanden ist, der erhaltene Siegelstempel.
Digitalisat
Dieses Feld enthält den Namen des Fotografen; das Fotorecht verbleibt bei dem jeweiligen Archiv bzw. Fotografen.
Zeichnung
Dieses Feld enthält die Angabe des Siegelzeichners Ludwig Freidinger. Die Zeichnung versucht so gut wie möglich das Siegel nachzubilden und erlaubt eine schnelle Lesart des Siegels; das gezeichnete Siegelbild als auch die Umschrift sind allerdings als interpretativ zu erachten.
Literatur
Die Literatur wird vollständig wiedergegeben und enthält Angaben zur Biografie, zum Wappen und bereits vorhandenen Siegelerörterungen.
Impressum
Das Impressum gibt Redakteur, Verfasser des Dokuments, Ersteller und Verwalter der Website und den Herausgeber wieder.
Nutzungsbedingungen
Die Nutzung des Repositorys ist kostenlos.
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Jede andere Nutzung oder Veröffentlichung dieser Inhalte in gedruckter oder elektronischer Form ist ohne vorheriges schriftliches Einverständnis des Instituts für Kirchengeschichte und Kirchliche Zeitgeschichte der Universität Graz nicht gestattet.
Die abgebildeten Siegel sind Eigentum der im Aufbewahrungsort genannten Archive. Ohne vorherige schriftliche Zustimmung des betreffenden Archivs darf eine Abbildung nicht in gedruckter oder in elektronischer Form veröffentlicht werden. Diese Zustimmung wurden von den Archiven nur für das Forschungsprojekt gegeben.
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