Briefe 1874

Die untenstehende Briefliste ist mit Klick auf die jeweiligen Kategorien sortierbar. Absender und Empfänger werden nach Familiennamen sortiert.

Die mit * markierten Briefnummern entstammen der ersten Version dieser Edition, in welcher Briefe bis zum Jahre 1880 erschlossen wurden. Briefe ohne alte Numerierung und mit einer Datierung vor 1880 wurden nachträglich eingefügt.

KennungMarker KennungAbsenderMarker AbsenderEmpfängerMarker EmpfängerDatumMarker DatumOrtMarker Ort
L.726 *R.609Salomon StrickerAlexander Rollett1874 I 14Wien
L.727 *R.610Johannes SchmidtAlexander Rollett1874 I 16Graz
L.728 *R.611Viktor von LangAlexander Rollett1874 I 23Wien
L.729 *R.612Salomon StrickerAlexander Rollett1874 I 24Wien
L.730 *R.613Salomon StrickerAlexander Rollett1874 I 28Wien
L.731 *R.614Max BuchnerAlexander Rollett1874 I 29Graz
L.732 *R.615A[ugust] OrtweinAlexander Rollett1874 I 30Graz
L.733 *R.616A[ugust] OrtweinAlexander Rollett1874 I 31Graz
L.734 *R.617Salomon StrickerAlexander Rollett1874 II 8Wien
L.735 *R.618A[ugust] OrtweinAlexander Rollett1874 II 10Graz
L.736 *R.619Max BuchnerAlexander Rollett1874 II 28Graz
L.737 *R.620Alexander RollettEmil Rollett1874 III 1Graz
L.738 *R.621[Gustav] von KottowitzAlexander Rollett1874 III 3Tobelbad
L.739 *R.622Viktor von LangAlexander Rollett1874 III 10Göss bei Leoben
L.740Sigmund ExnerAlexander Rollett[1874] [III] [26?][Wien]
L.741 *R.623V[itus] GraberAlexander Rollett1874 IV 18Graz
L.742 *R.624John G. McKendrickAlexander Rollett1874 IV 21Edinburgh
L.743 *R.625Ernst MachAlexander Rollett1874 V 7Prag
L.744 *R.626Anton E. SchönbachAlexander Rollett1874 V 21Graz
L.745 *R.627E[wald ] HeringAlexander Rollett1874 VI 7Prag
L.746 *R.628Adolf SchauensteinAlexander Rollett1874 VI 12Graz
L.747 *R.629Louis BénècheAlexander Rollett1874 VI 20Berlin
L.748John G. McKendrickAlexander Rollett1874 VI 27Edinburgh
L.749 *R.630Adolf SchauensteinAlexander Rollett1874 VII 11Graz
L.750 *R.631Gustav LottAlexander Rollett1874 VII 18Wien
L.751 *R.632Alexander RollettEmil Rollett1874 VII 20Graz
L.752 *R.633Theodor BillrothAlexander Rollett1874 VII 21Wien
L.753 *R.634Viktor von LangAlexander Rollett1874 VIII 1Wien
L.754Viktor von LangAlexander Rollett[1874] [VIII] [n.1]Göss
L.755 *R.636August ArnsteinAlexander Rollett1874 VIII 9 Bad Elster, Sachsen
L.756 *R.637Viktor von EbnerAlexander Rollett1874 VIII 10Kitzbühel
L.757 *R.638Max TempestaAlexander Rollett1874 VIII 15Triest
L.758 *R.639Alexander RollettEmil Rollett1874 IX 1Innsbruck
L.759 *R.640Leopold von PebalAlexander Rollett1874 IX 14Graz
L.760 *R.641Alexander RollettEmil Rollett1874 IX 18Breslau
L.761Karl J. S. von SchroffAlexander Rollett[1874-1881] IX 23Graz
L.762Richard HeschlAlexander Rollett[1874/1875] [n.IX] [?][Graz]
L.763 *R.642Nikolaus KowalewskyAlexander Rollett1874 IX 25Wien
L.764 *R.643[Johannes] KesselAlexander Rollett1874 X 5Prag
L.765 *R.644 Deutsche NaturforscherversammlungAlexander Rollett1874 X 6Breslau
L.766Alexander RollettMoritz von Kaiserfeld1874 X 7Graz
L.767 *R.645Adolf SchauensteinAlexander Rollett1874 X 7Graz
L.768 *R.646Viktor von EbnerAlexander Rollett1874 X 8Innsbruck
L.769 *R.647Otto RemboldAlexander Rollett[1874] X 10[Innsbruck]
L.770 *R.648[Johannes] KesselAlexander Rollett1874 X 22Prag
L.771 *R.649Alexander RollettEmil Rollett1874 X 30Graz
L.772Emil RollettAlexander Rollett1874 XI 1Görz
L.773 *R.650Johannes SchmidtAlexander Rollett1874 XI 8Graz
L.774 *R.651Adolf SchauensteinAlexander Rollett1874 XI 12Graz
L.775 *R.652G[...] MacGregorAlexander Rollett1874 XI 14Leipzig
L.776[Adolf ?] ZieglerAlexander Rollett[1874] XI 17Freiburg in Baden
L.777 *R.653[Eduard] PflügerAlexander Rollett1874 XI 21Bonn
L.778 *R.654Oswald HornnAlexander Rollett1874 XI 24[?]
L.779 *R.655Richard GscheidlenAlexander Rollett1874 XII 1Breslau
L.780 *R.656Gustav MitlacherAlexander Rollett1874 XII 1Wien
L.781 *R.657M[...] LaptschinskyAlexander Rollett1874 XII 4St. Petersburg
L.782 *R.658Theodor BillrothAlexander Rollett1874 XII 6Wien
L.783Iwan Michael SetschenowAlexander Rollett1874 XII 19Odessa
L.784 *R.659G. MacGregorAlexander Rollett1874 XII 20Leipzig

L.726 *R.609

1874 I 14, Wien

Geehrter Herr Professor!

Ich erlaube mir Ihnen mitzuteilen, dass wir in Angelegenheit der Rokitansky-Feier eine Sitzung gehalten haben, in welcher von einer Einladung an die mediz[inischen] Fakultäten Graz, Prag, Innsbruck zum Eintritt in das Komitee (über Antrag Arneths) Umgang genommen wurde. Hingegen hat das Exekutivkomitee im Sinne des großen Komitees (unter Vorsitz Schmerlings) beschlossen, dass nur ein großer feierlicher Empfang, und zwar im Festsaale der Akademie arrangiert werde.

Bei dieser wird entweder der Kurator der Akademie oder dessen Stellvertreter oder Arneth die Feierlichkeit eröffnen. Dann wird Zanger die Festrede halten, dann wird unter Gesang die Büste (vorläufig Gips) enthüllt, und nun überreichen die Deputationen ihre Adressen und Geschenke. Voran die Akademie ein Album ct. [sic]. Hier nun würden die Universitäten am Platze sein.

Ich habe gestern mit Vahlen gesprochen, und es sollte seiner Meinung nach die Wiener Universität durch den Rektor vertreten und eine Adresse (Latein) überreichen. Die spezielle Einladung zur Teilnahme an der großen Feier wird an die Grazer Fakultät erst dann ergehen, sobald das große Komitee die Anträge des Exekutivkomitees genehmigt haben wird, was Sonntag der Fall sein dürfte.

Mit vielen Grüßen Ihr ergebenster

S. Stricker

L.727 *R.610

1874 I 16, Graz

Verehrter Herr Kollege!

Sie werden meiner Frau und mir eine große Freude machen, wenn Sie übermorgen (Sonntag) Abend bei uns eine Tasse Tee trinken wollen. Keine Antwort nehmen wir als Zusage.

Ihr ergebenster

Johannes Schmidt

L.728 *R.611

1874 I 23, Wien

Lieber Freund!

Möchtest Du mir kurz schreiben, was Dir die Einrichtung Deines Wassermotors samt Transmission etc. gekostet hat. Vielleicht die Kosten des Rohres bis in den Keller extra.

Dann möchte ich gerne von irgend größeren Apparaten, die möglicherweise in der Physik verwendet werden können, Name, Verfertiger und Preis. Ein paar kurze Worte reichen ja vollkommen hin. Den Zweck des Ganzen errätst Du wohl leicht: Es heißt das Ministerium anpumpen.

Von mir kann ich Dir nicht viel schreiben. Mit meiner Arbeit über den Brechungsquotienten der warmen Luft bin ich ins Stocken gekommen, da Steinheil mich warten lässt, obwohl ich schon gern etwas publizieren möchte. Ich hoffe, auch von Dir bald in der Akademie zu hören, falls Dich der Fasching nicht zu stark strapaziert. Jedenfalls lasse ihn nicht wieder unbenützt verstreichen.

Solltest Du dem wirklichen Teile meiner Verwandten auf einem Balle begegnen, sag, ich lasse sie vielmals grüßen. Bitte übrigens auch die anderen Verwandten und Freunde zu grüßen. Was macht der gebrannte Pebal. Mit besten Grüßen Dein

Lang

L.729 *R.612

1874 I 24, Wien

Euer Hochwohlgeboren!

Ich beehre mich Ihnen anzuzeigen, dass gleichzeitig mit diesem Briefe ein Einladungsschreiben zur Rokitansky-Feier an den hohen Senat der Universität Graz versendet wird, und bitte Sie dahin zu wirken, dass die Fakultäten, insbesondere die medizinische Fakultät, von der Einladung rechtzeitig verständigt werden.

Gleichzeitig beehre ich mich mitzuteilen, dass die Wiener Universität durch eine Deputation des Senats eine Votiv-Tafel mit lateinischer Inschrift überreichen wird, dass aber von einer besonderen Vertretung der Fakultäten Umgang genommen würde.

Die Festfeier wird von einem Bankette begleitet sein und wäre es in hohem Grade wünschenswert, wenn sich die Deputationen auch an dem Bankette beteiligten. Ich werde mir erlauben, über die näheren Modalitäten der Feier sowie aller Nebenumstände sobald Bericht zu erstatten, als ich von dem Komitee die nötigen Weisungen erhalten werde.

Genehmigen Sie den Ausdruck meiner besonderen Hochachtung

Prof. Stricker

L.730 *R.613

1874 I 28, Wien

Euer Hochwohlgeboren!

Ich erlaube mir nun eine Anzahl Exemplare von Subskriptionsbögen mit der Bitte zu übersenden, für eine Verteilung der Bögen im medizinischen und philosophischen Lehrkörper Sorge tragen zu wollen.

Zur Erklärung des Umstandes, dass die Haupteinladung zur Feier des 70. Geburtstages Rokitanskys an den Senat gegangen ist, erlaube ich mir noch anzuführen, dass wir in Wien nicht gut anders verfahren konnten, als die gesamte Universität zu laden, und es uns zweckmäßig schien, auch die andern österreichischen Universitäten in gleicher Weise anzusprechen.

Ich irre indessen vermutlich nicht in der Annahme, dass, wenn die Grazer Universität den Senior der medizinischen Gelehrten durch eine Deputation begrüßen sollte, dazu hauptsächlich medizinische Professoren gewählt werden dürften.

In dieser Voraussetzung habe ich mich mit dem Begleitschreiben zur Einladung an Euer Hochwohlgeboren gewendet und wende mich auch jetzt an Sie in der angenehmen Hoffnung, dass meine Bitte um Verteilung der Bögen nicht unerfüllt bleiben wird.

Genehmigen Sie den Ausdruck meiner besonderen Hochachtung

Prof. Stricker

L.731 *R.614

1874 I 29, Graz

Euer Hochwohlgeboren!

Um für die nächste Direktionssitzung informiert zu sein, ersuche ich, mir gefälligst mitteilen zu wollen, ob Sie geneigt sind, in der nächsten, am 7. Februar stattfindenden Monatsversammlung des naturwissenschaftlichen Vereines den Vortrag über leuchtende Pflanzen und Tiere zu halten.

Mit ausgezeichneter Achtung ergebenst

M. Buchner

L.732 *R.615

1874 I 30, Graz

Hochgeehrter Herr Doktor!

Ich erlaube mir hiermit, Sie zu bitten, im Falle Sie noch geneigt sein sollten, die Adresse an Rokitansky durch mich ausfertigen zu lassen, mir baldigst den Text zuzuschicken, damit ich die Schrift austeilen kann. Nach dieser Austeilung kann erst die Größe der Einbanddecke bestimmt werden, welch letztere aber wegen der Silberarbeiten möglichst rasch in Angriff genommen werden müssten.

Mit vorzüglicher Hochachtung zeichnet sich ergebenst

A. Ortwein

L.733 *R.616

1874 I 31, Graz

Hochgeehrter Herr Doktor!

Der Text der Adresse habe ich gestern abends erhalten. – Hochachtungsvollst

A. Ortwein

L.734 *R.617

1874 II 8, Wien

Geehrter Herr Professor!

Ich erlaube mir Ihre Anfrage dahin zu beantworten, dass hier in Wien von 5 bis 50 Gulden gezeichnet wurden. Wir haben heute eine Komiteesitzung, in welcher die Festordnung geregelt werden wird. Ich werde mich beehren, Sie davon in Kenntnis zu setzen und zeichne Ihr ergebenster

Stricker

L.735 *R.618

1874 II 10, Graz

Hochgeehrter Herr Doktor!

Ich erlaube mir Ihnen anzuzeigen, dass ich die Adresse bereits fertig habe und sie morgen Nachmittag bei Bude photographieren lassen will. Die Decke wird wohl noch bis Samstag brauchen. Ich möchte Sie noch bitten, mit bekannt zu geben, wo ich Sie nächsten Sonntag treffen könnte, um Ihnen das Ganze übergeben zu können.

Mit besonderer Hochachtung ergebenst

A. Ortwein

L.736 *R.619

1874 II 28, Graz

Euer Hochwohlgeboren!

Prof. Wilhelm beauftragte mich, Euer Hochwohlgeboren brieflich wegen des Vortrages am 7. März zu befragen, und hätte im Bejahungsfalle gebeten, mir den Titel mitteilen zu wollen, um rechtzeitig die Kundmachung in den Zeitungen einleiten zu können.

Mit aller Achtung ergebenst

M. Buchner

L.737 *R.620

1874 III 1, Graz

Lieber Bruder!

Unsere Befürchtungen in Betreff des Coupons der Lundenburg-Nik[olsburg]-Grusbacher Bahn sind zur traurigen Wahrheit geworden. Lasse Dir, darum bitte ich Dich, von Mutter die März-Coupons ihrer Stücke einhändigen und strecke ihr den Betrag in ö.W. Papier vor. Jeder Coupon ist 7 fl 50 Kreuzer in Silber wert, also mit dem Agio von 5 in Papier 7 fl 88 Kreuzer ö.W.

Die Mutter wird 56 Stück Prioritäten besitzen; der ganze Betrag also macht [aus:] 7 fl 88 Kreuzer x 56 = 441 fl 28 Kreuzer; für je einen Coupon weniger oder mehr sind von diesem Antrage 7 fl 88 Kreuzer abzuziehen oder zu demselben hinzuzurechnen.

Ich sage das darum, weil ich nicht genau in der Erinnerung habe, ob es 56 Stück sind, sondern nur beiläufig; die Mutter soll aber in das Büro der Grusbacher Bahn hingehen und verlangen, dass ihr die Coupons ausgezahlt werden und nach ihrer Art Lärm machen, wenn das nicht geschieht. Die Verwaltung muss den Unwillen des Publikums als Stachel für eine baldige Regelung der Verhältnisse durch Verkauf der Bahn usw. fühlen. Man muss Lärm schlagen.

Ich bitte Dich also, der Mutter an die Hand zu gehen. Zu Ostern werde ich sehen, welche Schritte zu tun sind. Die Mutter muss darum in das Büro gehen, weil ja gar keine offizielle Verlautbarung erfolgt ist, dass der Coupon nicht bezahlt wird.

In der Deutschen Zeitung vom 29. August 1873 ist die Auszahlung des September-Coupons verlautbart. Kurz vorher war die offizielle von der Verwaltung kundgemachte Auszahlung mit Angabe des Büros in der Wiener Zeitung und auch in einigen anderen Blättern, so viel ich mich erinnere, auch in der alten Presse.

In einem gebundenen Jahrgang der Wiener Zeitung von 1873, der in Wien auf verschiedenen Bibliotheken zu haben sein wird, findet man in der Zeit vom 15.–31. August 1873 sicher das Inserat. Ich werde Dir vielleicht morgen die Adresse telegrafieren, wenn ich hier die Wiener Zeitung vorfinde. Sonst wird dieselbe in einem Wiener Adressenbuch zu ermitteln sein.

Lebe wohl, ich grüße Dich und alle tausendmal Dein

Alexander

L.738 *R.621

1874 III 3, Tobelbad

Verehrtester Herr Professor und Obmann!

Hier erlaube ich mir, 80 Exemplare meines „Führers von Tobelbad“ zu übersenden und bitte Sie diese durch den Vereinsdiener an die Grazer Mitglieder austeilen zu lassen. Sollten einige Exemplare übrig bleiben, so übermache ich dieselben der Bibliothek. Der Diener bekommt dafür von mir 2 Exemplare. Das nächste Mal werde ich wahrscheinlich die Ehre haben, indessen meine vollste Hochachtung

Dr. Kottowitz

L.739 *R.622

1874 III 10, Göss bei Leoben

Ich vergaß zu schreiben, dass, wenn Du mittwochmittags schon nach Villach gehen willst, Du dies telegraphisch melden musst, da die Post erst gegen 12:00 Uhr nach Göss kommt.

Lang

[1874] [III] [26?], [Wien]

Geehrter Herr Professor!

Morgen Freitag wird Prof. Brücke das Album um 1 1/2 Uhr überreicht, ohne jede weitere Feierlichkeit, worauf er wohl die meist persönlichen Gratulationen empfangen wird. Bankett oder sonstige Feierlichkeiten finden überhaupt keine statt.

Hochachtungsvoll

Dr. Exner

Anmerkung Zur Datierung: Es handelt sich wohl um ein Fotoalbum anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums Brückes. S. dazu Exners Brief vom November 1873 und Brückes Brief an du Bois-Reymond vom 12. 6. 1874.

L.741 *R.623

1874 IV 18, Graz

Hochgeehrter Herr Professor!

Wie ich auf der Bibliothek erfuhr, besitzen Herr Professor Leydigs „Vom Bau des tierischen Körpers etc.“, das ich dringend benötige. Verzeihen schon Herr Professor, wenn ich Sie ersuche, dasselbe, falls Sie es nicht selbst brauchen, Ihrem Diener zu übergeben. Ich werde es dann morgen Nachmittag abholen.

Mit größter Hochachtung

V. Graber

L.742 *R.624

1874 IV 21, Edinburgh

Sir,

May I take the liberty of requesting your acceptance of the accompanying papers, and to direct your attention more particularly to the Memoir on the physiological action of light? I also take this opportunity of expressing my high esteem for you as a physiologist.

I am Sir, yours truly

John G. McKendrick

L.743 *R.625

1874 V 7, Prag

Hochverehrter Herr Kollege!

Herr Doktor Kessel, der mehrere Jahre bei Stricker und nun zwei Jahre bei mir war, der, wie Sie wissen, auch Mitarbeiter an dem Strickerschen Handbuch ist, hat mich ersucht, bei Ihnen anzufragen, unter welchen Modalitäten er sich in Graz für Ohrenheilkunde habilitieren könnte.

Es handelt sich hauptsächlich darum, wie sich die Fakultät dem Umstande gegenüber verhalten wird, dass K[essel] sein Doktorat und sein Staatsexamen in Giessen gemacht hat.

Indem ich meinen Auftrag erfülle, erlaube ich mir hinzuzufügen, dass ich Kessel, obgleich er ungeheuer eifrig und fleißig ist, in physikalischer Richtung nicht gerade sehr entwicklungs- und bildungsfähig gefunden habe. Da er aber sehr viel Eifer hat, was er weiß zu verbreiten, so könnte er immerhin günstig wirken. Es werden sich bald Leute finden, die das, was er zeigt, besser nachmachen.

Mit herzlichsten Grüßen und dem Wunsche Ihres besten Wohlseins hochachtungsvoll Ihr ergebenster

E. Mach

Verehrter freund,

werden Sie morgen (freitag, 22.) wie gewöhnlich beim ‚erzherzog Johann‘ speisen? wenn ja, so würde ich so frei sein, gleichfalls hinzukommen. denn da Sie doch die pfingstwoche hindurch gewiss fort sind, sehe ich Sie sonst allzulange nicht.

nur wenn nein, bitte ich ergebenst um antwort. hochachtungsvollst

Anton Schönbach

L.745 *R.627

1874 VI 7, Prag

Hochgeehrter Herr Kollege,

Gestern war Dr. Kessel, derselbe der sich, wie Sie schon wissen, in Graz habilitieren möchte, bei mir, um sich wegen seiner Nostrifikation in Österreich bei mir Rat zu holen. Nachdem ich aus seinem Zeugnisse ersehen hatte, dass derselbe in Giessen keineswegs bloß den Doktortitel erworben hat, sondern alle Prüfungen bestanden hat, welche ihn zur Ausübung zur ärztlichen Praxis in allen ihren Zweigen berechtigen, konnte ich ihm sagen, dass es zu seiner Nostrifikation lediglich eines Ansuchens an das betreffende Professorenkollegium bedürfe und dass keinerlei Prüfungen etc. nötig sein würden. Denn ich glaube nicht, dass irgendein Professorenkollegium Bedenken tragen wird, ein in Deutschland abgelegtes Staatsexamen einfach gelten zu lassen. Dass das Ministerium seine Genehmigung geben wird, weiß ich aus Präzedenzfällen. Das Giessener Doktorexamen für Inländer war aber, ebenso wie das Leipziger und jetzt das unsrige, zugleich Staatsprüfung.

Sollte gleichwohl in Ihrem Kollegium irgendwelches Bedenken obwalten, so könnte sich Dr. Kessel auch hier in Prag nostrifizieren lassen, und ich habe ihm dies für den Notfall vorgeschlagen. Selbstverständlich aber möchte Dr. Kessel sich lieber durch diejenige Fakultät nostrifizieren lassen, in die er als Privatdozent einzutreten wünscht.

Ich habe mir diese Mitteilung erlaubt, weil Sie selbst über die Sache mit mir sprachen, und weil Dr. Kessel mich darum bat. Vielleicht hätten Sie die Güte, mich oder Dr. Kessel bzw. Prof. Mach wissen zu lassen, ob Sie mit seiner Nostrifikation in Graz einverstanden sind.

In der Hoffnung, dass Ihnen die lukullischen Genüsse unseres Festessens und die geistige Würze desselben, wie sie mein verehrter Kollege Höfler uns bot, in jeder Beziehung gut bekommen sind, bin ich Ihr hochachtungsvoll ergebener

E. Hering

L.746 *R.628

1874 VI 12, Graz

Lieber Freund!

Beiliegend folgt Gutachten und Rechnung – ich bitte Dich, sorgsam durchzulesen, wenn Du Änderungen oder Zusätze wünschest, mir selbes zu notieren – so kann der Bericht doch noch morgen* neu abgeschrieben Dir zur Unterfertigung und ans Gericht abgeschickt werden. – Wenn Du aber einverstanden, so unterzeichne – und die Geschichte läuft jedenfalls morgen von Stapel. – Bezüglich der Identität der Haare habe ich mich möglichst verklausuliert ausgesprochen – obwohl ich für mich überzeugt bin, dass die Haare wirklich von dem Erschlagenen stammen.

Herzlichen Gruß, Dein

Schauenstein

* Ich bitte daher, wenn Du es nicht [Fass]wald gleich mitgeben kannst, mir die Sachen bis morgen früh (von 8:00 Uhr an bin ich im Laborat[orium]) zu schicken, so dass ich nötigenfalls noch vormittag die Abschrift besorgen kann (um 11:00–12:00 Uhr habe ich wieder Physikatsprüfung).

L.747 *R.629

1874 VI 20, Berlin

Hochgeehrter Herr!

Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mir das unterm 6. d[ieses] M[onats] Ihnen zugesandte Mikroskop wieder zurückgeschickt haben und mir Ihre Meinung darüber geschrieben. Das System 7 muss durch einen unglücklichen Zufall in die Reihe der guten gekommen sein. Das Stativ habe ich freilich nicht angesehen und mich bisher immer auf meinen Werkführer verlassen können, dass er nur gute Stative mir abliefert. Ich bin durch diesen mir höchst unangenehmen Zwischenfall eines Besseren belehrt worden und werde für die Folge vorsichtiger sein. Damit nun aber nicht die Schande auf mich [sic] sitzen bleibt, ein so kleines Instrument nicht gut liefern zu können, so habe ich mir die Freiheit genommen und heute das Mikroskop wieder franco an Ihre werte Adresse abgeschickt und bitte ergebenst, mir die Ehre zu erweisen und das Mikroskop neu anzusehen. Damit die Deckglasdicke mir keinen bösen Streich spielt, habe ich mir erlaubt, ein Präparat aus Pl. ang. einzulegen; ebenso liegt für System 7 eine kleine Blendung und der Tisch [bei], die bei diesem System, was außerordentlich lichtstark ist, sehr gute Dienste leistet [sic]. Sie werden bei zentraler Beleuchtung wohl nicht erst nach Linien zu suchen brauchen, Sie werden bei guter Beleuchtung gründliche Liniensysteme zu gleicher Zeit sehen. Ich bitte, hochgeehrter Herr, sich davon zu überzeugen und mir den Zwischenfall nicht übel anzurechnen. Sollte das Mikroskop keine Verwendung mehr finden können, so haben Sie die Güte, dasselbe unfrankiert an meine Adresse zurückzusenden.

Hochachtungsvoll und ergebenst

L. Bénèche

Sir,

I take the liberty of informing you that I am a candidate for the chair of Physiology now vacant in the University of Edinburgh by the resignation of Professor Hughes Bennett. Annexed you will find a list of the different papers communicated by me to Journals and Learned Societies, and should you consider me worthy of any recognition at your hands I need not to say how highly honoured I would feel by your commendation.

I am, Sir, Your most obedient servant

John G. McKendrick

List of Paper published by John G. McKendrick, M.D., Fellow of the Royal Society of Edinburgh, Fellow of the Royal College of Physicians, Assistant to the Professor of Physiology in the University of Edinburgh.

1865

Connection of the presence of Jaenia with Parapledia and Epilepsy. Lancet 1865

1868

Narrative of a case of Meningo-cerebritis caused by exposure to the sun, with remark on Aphasia. Edinburgh Medical Journal

1869

3. Narrative of a case of Cardiae Thrombosis. Edinburgh Medical Journal

1870

On the Physiological Action of Alain. Read before the Medic-chirurgical Society of Edinburgh. Abstract in British Medical Journal.

1871

On a new form of Tetanometer. Report of British Association 1871

1873

Observations and Experiments on the corpora striata and cerebral hemispheres of Pigeons.Read before the Royal Society of Edinburgh, 6 January 1873. Abstract in the Proceedings and in various medical Journals

On an Apparatus for maintaining Artificial Respiration in physiological experiments. Edinburgh Medical Journal

On the Necessary physiological conditions of Sensations as illustrated by the sense of hearing. Edinburgh Medical Journal

On the Physiological Action of Light. Along with James Dewer Esqu. Abstract in the Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. Complete paper in Transaction of the same society.

L.749 *R.630

1874 VII 11, Graz

Lieber Freund!

Erstens sende ich beiliegend 3 fl – die Gebühr für die Schlussverhandlung wegen Katzianer (1. Juni) – die für die erste (Wachsflecke) ist noch nicht angewiesen.

Zweitens: Als Vorsitzender des L[andes]san[itäts]rates an Dich als Vorsitzenden des ärztl[ichen] Vereins: Das Minist[erium] hat uns heute den Bericht über die Änderungen in der Pharmakopoe, welche übrigens nur etwa unaufschiebbare Zusätze oder dergleichen sein sollen – binnen 14 Tagen abgefordert. Um diesem ganz und gar absurden Begehren zu entsprechen, denke ich, nächsten Samstag eine L[andes]san[itäts]ratsitzung zu berufen, und möchte daher ersuchen, dass der Abgeordnete des ärztl[ichen] Vereines oder die Abgeordneten – wie Ihr auch das eingerichtet, weiß ich nicht – an dieser Sitzung teilnehmen, wo dann diese für die Menschheit höchst wichtige Angelegenheit abgetan werden wird. Wenn der Abgeordnete uns bekannt gegeben wird, so werde ich selben schon in aller gebührenden Amtsförmlichkeit einladen.

Herzlichen Gruß

Schauenstein

L.750 *R.631

1874 VII 18, Wien

Liebster Herr Professor!

Ich falle Ihnen heute mit einer sehr großen Bitte schwer. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, wurde Breisky aus Bern nach Prag berufen, wodurch die Lehrkanzel der Geburtshilfe dort erledigt ist.

Ich würde nun sehr viel daran geben, an Breiskys Stelle zu gelangen. Sie haben so mancherlei Konnexionen, dass es Ihnen vielleicht möglich sein dürfte, mich in diesem Bestreben zu unterstützen. Sollte dies der Fall sein, so bitte ich Sie freundlichst, mir diese Unterstützung zu gewähren. Ich schreibe unter einem an Helly, der meines Wissens Breisky persönlich kennt. Vielleicht sind Sie so freundlich und unterstützen mein Gesuch bei Helly. Ich fürchte auch, dass Helly bei aller Freundlichkeit mit der Ausführung etwas zögert, worauf Sie dann vielleicht auch etwas Einfluss nehmen könnten.

Sie nehmen mir es wohl nicht übel, dass ich Sie so behellige, allein Sie werden es verzeihlich finden, dass ich eben alles unternehme, was mir meinem Plane förderlich erscheint. Misslich ist es freilich, dass die Ferien beginnen und mit ihnen alles auseinanderstiebt, wodurch all solche Verbindungen schwerer anzuknüpfen und zu erhalten sind. Wenn es auch nur ein Rat ist, den Sie mir erteilen, so werde ich Ihnen gewiss sehr dankbar sein.

Ich habe bis jetzt an Breisky selbst und an Quincke in Bern geschrieben. An Letzteren auf Brückes Empfehlung hin. Wie wäre es, wenn Sie vielleicht an Gusserow schrieben, den Sie ja gut kennen, und der mit Breisky sicher auf gutem Fuße steht. Aber wie gesagt, ich überlasse das, was zu tun, natürlich ganz Ihrem eigenen Ermessen, wenn Sie sich überhaupt in der Lage dazu befinden.

Hoffentlich habe ich in nicht allzu langer Zeit Gelegenheit, Sie hier zu sehen, worüber ich mich sehr freuen würde. Bis dahin verharre ich in steter Treue als Ihr ergebener

Lott

L.751 *R.632

1874 VII 20, Graz

Lieber Bruder!

Damit kein Jahr vergeht, in dem mir Ernst nicht ein wenig Kummer und Sorge bereitet, hat sich derselbe Sonntag, den 5. Juli mittags in der Schwimmschule einen dicken Nagel in das Schienbein gestoßen und die Haut darüber in der Strecke von etwa 2 Zoll aufgerissen. Ich war nicht dabei, andere versichern mir aber, dass es nur einem von Ernst nicht vorauszusehenden Riss des Tuches am Springbrette zuzuschreiben sei, und er dieses Mal wirklich nichts für seinen Unfall verschuldet hätte, doch wie dem auch sei! Es wurden ihm sofort ausgiebig Eisumschläge appliziert. Die anfängliche Geschwulst nahm dabei rasch ab und es schien, als ob die Geschichte heilen wollte. Allein am 4. Tage schon war die ganze Wunde mit einem diphtherisch grauen Belag versehen. Es wurde nur mit Lapis geätzt und er wurde täglich von mir und Dr. Walter, dem Assistenten Rzehaczeks, ein paar Male besichtigt, immer ruhig im Bette liegend gehalten. Der Ätzschorf stieß sich ab. Die Wunde wurde aber wieder unrein. Es wurde noch einmal geätzt und in der Zwischenzeit Barbolsäure aufgelegt. Nach Abstoßung des Schorfes zeigten sich jetzt einige Granulationen, dazwischen aber wieder grauer Belag. Eine dritte Ätzung hatte nur wenig Erfolg und so geht es nun die vierzehn Tage fort, ohne dass die Wunde einen echten Heiltrieb zeigen würde; dabei sieht Ernst schon schlecht und angegriffen aus.

Ich habe nun die gegründete Erwartung, dass dieses Schauspiel gerade so wie bei seiner Wunde am entgegengesetzten Bein, die eben solche Geschichten machte, sich wesenlich abkürzen wird, wenn er die Luft verändert, ihm mehr Zerstreuung verschafft wird und statt der faden Wirtshauskost, die er hier genießen muss, eine gute Hausmannskost ihm verabreicht wird.

Ich werde ihn darum morgen mit dem Frühschnellzuge nach Baden schicken. Dort kann er sich im Garten pflegen lassen und es wird dann sicherer vorwärts gehen, ich sehe keinen anderen Ausweg. Unterrichte also die Mutter, dass Ernst morgen um Mittag ankommen wird und schickt jemanden auf den Bahnhof.

Wann ich von hier abkomme, weiß ich noch nicht. Heute habe ich noch eine Rede zu halten als Obmann des Vereines der Ärzte. Für das nächste Jahr bin ich Dekan.

Mit Grüßen an Dich und alle Dein

Alexander

L.752 *R.633

1874 VII 21, Wien

Hochgeehrter Herr Kollege!

Behufs einer statistischen Arbeit wäre es mir erwünscht zu erfahren, aus welchen österreichischen Kronländern oder deutschen Reichslanden die jetzigen Prof[essores] Ordinarii der medizinischen Fakultät sowie der Botanik, Mineralogie, Zoologie, Chemie und Physik in Graz stammen. Ich bitte Sie zugleich freundlichst, mir je einen Vorlesungskatalog dieses Sommersemesters und des letzten Wintersemesters gütig übersenden zu wollen.

Mit der Bitte um möglichst baldige Antwort, Ihr ergebenster

Th. Billroth

L.753 *R.634

1874 VIII 1, Wien

Lieber Freund

Wahrscheinlich nächsten Mittwoch oder Donnerstag werden wir nach Göss bei Leoben abreisen. Wird man Dich irgendwo zu sehen bekommen. Was treibst Du in den Ferien und wie lange bleibst Du in Graz?

Dein treuer

Vikt. Lang

Was treibt Toepler?

[1874] [VIII] [n.1], Göss

Lieber Freund!

Ich danke Dir bestens für Deine Einladung, ich werde jedenfalls mitkommen, wenigstens für einen Zeitraum von 8 bis 14 Tagen. Auch interessiert mich grade die Villacher Alpe. Nur, da wir gerade hier angekommen, gehe ich lieber Donnerstag als Mittwoch. Auch scheint mir dies auch wegen des Wetters vielleicht besser zu sein. Schön wäre es, wenn Du und Tomaschek wenigstens mittwochabends schon hierher kommen würdet, um in Leoben zu übernachten. Hier in Göß, fürchte ich, dürfte es etwas primitiv sein, doch ist ja Göß nur eine 1/4 Stunde weit von Leoben. Du kennst nun meine Wünsche und ich bitte nur noch um Verständigung der Abfahrt nach Villach. Apropos auf dem Wege dahin könnte man Brücke besuchen, welcher in Neumarkt haust.

Mit besten Grüßen von mir und meiner Frau. Dein

Viktor

Anmerkung Zur Datierung: Der Brief ist in die Zeit von 1873 bis 1876 zu datieren, da Brücke erst ab diesem Jahr mit seiner Frau nach Neumarkt geht – die Sommer zuvor verbringt er, wie aus seinen Briefen an du Bois-Reymond hervorgeht, anderwärtig. Das Jahr 1874 ergibt sich aber wesentlich aus Langs Brief vom 1. 8. 1874.

L.755 *R.636

1874 VIII 9 , Bad Elster, Sachsen

Hochgeehrtester Kollege!

Auf einer längeren Urlaubsreise begriffen, gedenke ich einige Monate in Graz zu verbringen, in der Voraussetzung, dass Sie so freundlich sein werden, mir einen Platz in Ihrem Laboratorium einzuräumen. Falls Sie meinem Wunsche willfahren können, so bitte ich, mich gütigst davon benachrichtigen zu wollen. Meine Adresse bis zum 1. September ist: Bad Elster in Sachsen (bei Dr. Cramer). Von da ab Wien poste restante. Ich befürchte jedoch, dass dieser Brief Sie erst nach mehreren Wochen erreicht, falls Sie, wie ich vermute, die Ferien zu einer Erholungsreise benutzen. Jedenfalls würde es mir sehr angenehm sein, wenn Sie meine Zweifel durch ein paar Zeilen beseitigten.

Hochachtungsvoll

Arnstein

L.756 *R.637

1874 VIII 10, Kitzbühel

Heute erhielt ich einen Brief von Bénèche, der sich anfragt, ob die übersendete Rechnung nebst Quittung richtig in Ihre Hände gelangte. Ich habe ihm den Empfang der Quittung bestätiget; bezüglich des Geldes habe ich ihn auf Sie verwiesen.

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

V. Ebner

L.757 *R.638

1874 VIII 15, Triest

Hochgelehrter Herrn Dekan!

Ich nehme mir die Freiheit, Euer Hochgeborn um einen guten Rat in einer Studienangelegenheit zu fragen. Ich hatte nämlich vor drei Jahren die V. Gymnasial-Klasse absolviert und hierauf die hiesige Oberrealschule besucht, welche ich nun mit einem guten Maturitäts-Zeugnisse verlassen habe. Da ich mich für die Medizin berufen fühle und daher in die Universität als Student dieser Fakultät alldort einzutreten wünsche, zu der ich von vielen ermuntert wurde, so sehe ich mich leider aus Mangel des vorgeschriebenen Gymnasial-Maturitäts-Zeugnisses der Zutritt in dieselbe verhindert. [sic]

Daher bitte ich Sie, hochgelehrter Herr Dekan, mir den kürzesten und besten Weg zu zeigen, wodurch ich mit Hintangehung der übrigen drei zu persolvaenden [sic] Gymnasial-Klassen leicht zum Ziele gelangen könnte, in dem ich fest entschlossen bin, mich während des Besuches der dortigen Universität in einem Jahre des Latein und Griechisch nebst Propaedeutik zu bereiten [sic].

Ich würde Ihnen, wohlgeborener Herr, sehr verbunden sein und meine ewige Dankbarkeit erweisen, wenn Sie mich mit einer baldigen und trostvollen Antwort beehren würden, um mich dann allsogleich nach Ihrem weisen und wohlmeinendem Rate zu richten.

Indem ich Sie für diese meine Freiheit um Verzeihung bitte, zeichne ich mich mit der größten Hochachtung, Euer Hochgeborn untertänigster Diener

M. Tempesta

Die Adresse: Max Tempesta, Corso Nr. 15.

L.758 *R.639

1874 IX 1, Innsbruck

Da Ihr mich in den Bergen wisst, so melde ich, dass es mir bis nun immer gut geht. Aus dem Ampezzo ging ich nach Bozen, durchforschte dessen Umgebung. Ritten, Kloebenstein, die Erdpyramiden bei Lengmoos, Oberbozen etc., dann ging ich nach Meran. Ich habe vieles gesehen, was namentlich Dich interessieren wird. Heute sah ich Rembold, der Dich vielmals grüßt, Schott und Vintschgau. In Meran hoffte ich, nach meinem Brief an Cornel, dass Ihr mir sagen werdet, wie es Euch geht, leider blieb es bei der Hoffnung. Die Briefe aus Graz empfange ich erst heute um 18:00 Uhr.

Lebe wohl, grüße mir alle vielmals, in einigen Tagen bin ich bei Euch

Alexander Rollett

L.759 *R.640

1874 IX 14, Graz

Lieber Freund!

Durch die Beilagen erhältst Du Kenntnis von einer sehr unangenehmen Bescherung. Durch Leitgeb, welcher nicht nach Breslau kommen wird, erfuhr ich heute, dass uns der Brei von Dr. Benedict in Wien eingerührt wurde, der an Dr. Quass schrieb, letzterer möge eine Einladung an die Naturforscherversammlung provozieren. Quass hatte nun nichts Eiligeres zu tun, als ohne einen vernünftigen Menschen zu fragen, Dr. Suppan [?] zu bestimmen, im Gemeinderat den Antrag zu stellen. Ich glaube, wir sind wohl alle einverstanden, dass eine Versammlung im nächsten Jahr schon jedenfalls verfrüht wäre und dass wir daher dieselbe zu verhindern suchen müssten. Du kommst doch sicher nach Breslau? Toepler wird vermutlich hier bleiben. Ich reise mit meiner Frau Mittwoch früh mit dem beschleunigten Postzug nach Wien, will dort in der Kaiserin Elisabeth absteigen und Donnerstagvormittag um 10:00 Uhr etwa mit dem Eilzug nach Breslau fahren.

Mit herzlichen Grüßen an Dich und die Deinigen von mir und meiner Frau, Dein getreuer

Pebal

L.760 *R.641

1874 IX 18, Breslau

Glücklich hier eingetroffen nach gemeinschaftlicher Fahrt mit Pebal und Frau. Hier wohne ich [im] Hotel Gebauer. Heute in der allgemein[en] Versammlung sprach Loewig über den Chemiker Richter, Entdecker der stoechiometrischen Verhältnisse, dann Virchow über Wunder (Causerie all’ Dumas zum Ärger der Klerikalen über stigmatisierte Jungfrauen). Nach der Versammlung speiste ich bei E. O. Meyer, dem Physiker, wo Pebal wohnt. V. Wittich, Aubert, Grünhagen, Hoyer sah ich in der Sektion, der Besuch schwach, nur schlesische Ärzte sehr zahlreich. Jetzt gehe ich zum Fest der Stadt. Grüße mir alle

Alexander

Geehrter Herr Professor!

Entschuldigen Sie, daß ich vor meiner Abreise mich heute nicht persönlich verabschiedet habe, doch wollte ich Sie nicht in Ihren Demonstrationen stören, deren Beendigung abzuwarten mir die Zeit nicht erlaubte. Ich habe mir erlaubt zwei kleinere Arbeiten, die Sie vielleicht etwas interessieren dürften, in Ihrer Wohnung abzugeben.

Karl Schroff

Anmerkung Zur Datierung: Karl Ritter von Schroff war ab 1. 11. 1874 Extraordinarius und ab 1877 bis zu seinem Tode am 30. März 1892 Professor der Arzneimittellehre in Graz. Der Brief dürfte vor der Verleihung des Titels eines Regierungsrates an Rollett zu Jahresende 1881, vermutlich sogar vor Schroffs Ernennung zum Ordinarius entstanden sein.

[1874/1875] [n.IX] [?], [Graz]

Lieber Freund.

Ich setze Dich in Kenntnis, dass ich in Folge einer Zuschrift aus dem Unterrichts-Ministerium heute 4 Uhr nach Wien abreise, jedoch morgen Abend oder übermorgen bis Mittag wieder zurück sein werde. Es geht eben nicht anders, und Du musst mir verzeihen, dass ich meine heutigen Prüfungen nicht halten kann. Übermorgen bin ich dazu bereit. Ich suchte Dich vergeblich in der Dekanatskanzlei, zumal um Dich den Brief Strassnockis lesen zu lassen.

Beste Grüße

Heschl

Anmerkung Zur Datierung: Heschl war 1863–1875 Pathologe an der Universität Graz; in dieser Zeit war Rollett ab dem 23. 9. 1874 Dekan des Studienjahres 1874/75.

Sehr geehrter Herr Professor!

Dr. Kistjakowsky aus Kiew hat einen großen Wunsch unter Ihrer Leitung in der Histologie sich ausbilden und hat mich gebeten, mit der Frage mich an Ihnen wenden, ob er in Ihrem Institut einen Platz zu finden hoffen kann. Wenn Sie die Güte haben wollen, mit paar Zeilen mir die Antwort mitteilen, ich werde Sie bitten, den Brief unter der folgenden Adresse nach Wien schicken! Josephstor, Wickenburggasse Nr. 24, dem Dr. Kowalewsky. Dr. Kistjakowsky kann die Monate von Oktober bis Juli für seine Studien disponieren. Ganz Ihr

N. Kowalewsky

Hochgeehrter Herr Professor!

Vor allem fühle ich mich verpflichtet, Ihnen meinen schuldigen Dank für Ihre freundlichen Bemühungen in meinen Interessen auszusprechen. Bisher wagte ich es nicht Sie zu belästigen, da ich nicht einmal wusste, ob der Unterrichtsminister auf mein von dem hiesigen Professorenkollegium einstimmig befürwortetes Gesuch um Nostrifikation bewilligen werde.

Da ich nun höre, dass dasselbe nächster Tage in einem mir günstigen Sinne erledigt wird, so stelle ich mich hiermit zu Ihrer Verfügung. Bitte ergebenst, mir die nötige Information betreff der Habilitation in Graz zukommen zu lassen. Sollten Sie es für wünschenswert halten, so würde ich gerne dorthin abreisen.

Mit hochachtungsvollem Gruße

Dr. Kessel

Hochgeehrter Herr Kollege!

Ich beehre mich, Ihnen jetzt endlich noch anzuzeigen, dass, nachdem in der 2. Allgemeinen Sitzung der diesjährigen Naturforscherversammlung Graz zum nächstjährigen Versammlungsorte gewählt wurde, Sie zum nächsten und Herrn Prof. von Pebal zum zweiten Geschäftsführer der 48. Versammlung gewählt wurde. Die dortige Gemeindevertretung habe ich ebenfalls heute amtlich verständigt.

Ganz ergebenst, der 2. Geschäftsführer der 47. Naturforscherversammlung

Dr. Otto […]

Hochverehrter Herr Landeshauptmann!

Die hochachtungsvoll unterzeichnete Geschäftsführung erlaubt sich, die Mitteilung zu machen, dass die 47. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, welche im vorigen Monat in Breslau tagte, die Landeshauptstadt Graz mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Majorität als nächstjährigen Versammlungsort und die Unterzeichneten als Geschäftsführer der 48ten Versammlungen erwählt hat.

In dem wir uns nun zu einem würdigen und ehrenvollen Empfange der Versammlung in Steiermarks Hauptstadt rüsten, erlauben wir uns auch die ergebenste Bitte auszusprechen, dass es Ihnen, hochverehrter Herr Landeshauptmann, genehm sein möge, die in Aussicht stehende Versammlung mit Ihrer hohen Förderung auszuzeichnen und derselben Ihre hochschätzbare Fürsorge angedeihen zu lassen.

In hochachtungsvoller Ergebenheit

Die Geschäftsführung der 48. Versammlung
deutscher Naturforscher und Ärzte in Graz
Professor Dr. A. Rollet als 1. Geschäftsführer

Anmerkung Unterzeichnetes Konzept im Briefnachlass Alexander Rolletts; dort auch diverse Konzepte.

Lieber Freund!

Ich habe bis jetzt, täglich von wiederholten Anfällen von Enteralgie gepeinigt, Lust und Fähigkeit zu arbeiten noch nicht wiedergewonnen – erst seit ein paar Tagen scheint sich die Sache zu bessern. Ich werde mir nun die vielen Gutachten – das urgierte ist eine sehr unangenehme, mir schon bekannte Arbeit – vornehmen, kann aber, da ich anhaltend zu arbeiten noch nicht vermag, eine Frist für die Vollendung noch nicht festsetzen. Doch hoffe ich – vorausgesetzt, mein Darm bleibt räsonabel und macht mir nicht wieder Opposition wie letzten Sonntag, wo ich wieder ins Bett musste – im Verlauf der nächsten Wochen die beiden Gutachten fertig zu bringen. Inliegend sende ich die von mir behobenen Gebühren für einige Untersuchungen.

Mit den besten Grüßen Dein

Schauenstein

L.768 *R.646

1874 X 8, Innsbruck

Hochgeehrter Freund!

Es ist gut, dass Sie mich auf den neuesten Ministerialerlass aufmerksam gemacht haben, denn ich hatte in der Tat die Absicht, erst Mitte der nächsten Woche abzureisen und meine Vorlesungen am 19. [Oktober] zu beginnen. Ich werde nun am Montage aufbrechen und, da es für meine Frau zu anstrengend wäre, in einer Tour zu fahren, erst am Dienstage abends in Graz eintreffen. Ich lege die Ankündigungen der Vorträge bei und bitte Sie, dieselben durch Wendl anschlagen zu lassen. Bezüglich der physiologisch-histologischen Übungen wird es am besten sein, wenn Sie dieselben nach Ihrem Ermessen ankündigen; von Mittwoch, den 14., an bin ich bereit, die Übungen zu übernehmen, glaube aber, dass es wohl bis Montag, den 19., auch noch früh genug sein dürfte.

Mit herzlichem Gruße von meiner Frau und mir, Ihr

V. Ebner

L.769 *R.647

[1874] X 10, [Innsbruck]

Lieber Freund!

Deinen Brief vom 8. 10. eben erhalten. Gratuliere und bedauere.

Wir haben eine Staatssubvention von 5.000 fl gehabt, welche den Geschäftsführern direkt zugewiesen wurde. Wir sind alsogleich im Oktober 1868, nachdem wir zu Geschäftsführern ernannt waren, darum eingeschritten, indem wir ausgerechnet hatten, es nicht billiger tun zu können. Tirol hat sich natürlich nicht beteiligt und wir haben nicht darum ersucht. Ebensowenig hat sich Innsbruck auch nur mit einem Kreuzer beteiligt. – Einmal hat die Musik gespielt, das war das Ganze. Wir konnten aus politischen Gründen nicht ersuchen, da für uns die Naturforscherversammlung noch eine politische Bedeutung hatte, wollten wir nicht, dass, wenn uns etwas gegeben würde, ein anderes Mal den Ultramontanen etwas gegeben werden müsste. – Für die Karten hatten wir 5 Gulden begehrt.

Die Abrechnung habe ich nicht mehr, werde sie Dir beiläufig geben.

Wir haben 1500 fl dem Staate zurückgegeben, da wir über 9500 einnahmen und nur über 8000 ausgegeben hatten. Beiläufig folgendes:

2.100 flBuchhändler für Festschrift, Tagblatt, Plakate, Karten etc. (vielleicht waren es nahe an 2.200 fl).
1.300 flEntschädigung! im vornhinein dem Restaurant für Herrichtung zur Bewirtung in den Redoutensälen.
1.200 flEisenbahnfahrt.
300 fl(glaube) Ausflug auf die Lanserköpfe, Bewirtung mit kalter Küche etc.
500 flund etwas, Musikfest.
400 (?)Dienstmänner (vielleicht auch mehr). Hin- und Hertragen von Gerätschaften, 12 Mann in Kostüm (Frack) als Dienstwachmänner in den Empfangssälen und dergleichen.
(100)-200Porto (Korrespondenz und nachträgliche Zusendung aller Nummern des Tagblattes etc.). Diese Summe weiß ich gar nicht genau.
300–400Gas im Theater. (Sitzungen und Redoutensälen, es mussten Lichter angebracht werden, welche letztere auf Kosten des Staates extra durch Güte des Lasser besorgt wurden und eine Gasleitung gelegt werden. Letztere relativ sehr wohlfeil, wegen Vorteile für Stadt (Wert bleibend).
200öffentliche Lokale für Besichtigung unentgeltlich (Ferdinandeum, Ambras Burg usw.).
300 (?)Dekoration des Redoutensaales (wahrscheinlich mehr).
70Gärtner.
200Remunerationen: Studenten-Kassiere im Büro (Hotel) mit Verpflegung, Quästor für diverse Mühen, Schuldiener, Pedell, Reinigung der Universität etc.
?Stenographen
300?Sänger, Hotel für Büro (vis-a-vis der Eisenbahn)
?Wagen beim Feste auf den Berg Isel.
?Fahnenbenützung.
100Entschädigung für Fahrten der Geschäftsführer. Wir mussten nach Bozen fahren und Barth (II. Geschäftsführer) nach München, wo er die Dekanate und Liebig etc. persönlich einlud.
100 ?Unberechenbares, der Wind riss etwas herab und zertrümmerte geschliffene Lampen und dgl.
40Sänger
?Anstreichen der Redoutensäle usw.
140 ?Stühle, Tische ausleihen etc.

Unser Glanzpunkt war die Boznerfahrt, wo Bozen uns bewirtete (Wein, Früchte, Musik). Das soll ihnen so teuer gekommen sein, dass sie 1874 nur einen sehr kleinen Betrag für die Begrüßung der Philologen einstellten.

Die Philologen, nur 250 fremde Gäste!, haben ebenfalls 5.000 fl! bekommen. – Um den lästigen 1.300 fl Restaurant zu entgehen, kauften sie Sessel, geflochtene à 1,30 (ich für Ausleihen simpler holzener 50 Kreuzer) und verkauften sie wieder, ebenso Servietten, Gläser, Geschirr, selbst den Tischwein.

Bei unseren Posten ist vieles für Graz nicht maßgebend. Unsere Druckereien arbeiten teurer, Festfahrt braucht ihr nicht so weit zu machen. Eine Expedition a la Lanser Köpfe könnte Graz zahlen – genaue Rechnungslegung nicht gefordert. Ohne ein förmliches Finanzbüro ist dies gar nicht möglich. – Ich musste mich auf die Ehrlichkeit der mich unterstützenden Studenten verlassen, wenn auch Prof. Lenhofer und andere daneben standen, da bei der Ankunft der Hauptmasse eine Eintragung in Bücher nicht möglich war.

Von den Ausgaben für Zimmerleute für Aufstellung von Mastbaum und Gerüst auf den Lanserköpfen und ähnlichen Details weiß ich die Summen nicht mehr, weil die Rechnungen schon vor 1 ½ Jahren annulliert [wurden]. Zu weiterem bereit, Dein

Dr. Rembold

Bitte die Eile und Schrift zu entschuldigen.

L.770 *R.648

1874 X 22, Prag

Hochgeehrter Herr Professor!

Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für Ihr wohlwollendes Schreiben vom 20. dieses Monats. Da mir bis heute vom hiesigen Dekanat nicht gemeldet wurde, wie es mit meinem Nostrifikationsgesuche steht, was ich früheren Andeutungen nach erwarten dürfte, so suchte ich mir die nötige Aufklärung zu verschaffen und erfuhr, dass mein Gesuch am 15. dieses Monats zum zweiten Mal nach Wien abgegangen sei, weil der erst beigefügte Bericht aus Versehen die irrtümliche Angabe machte, dass ich mein Staatsexamen in Würzburg gemacht habe, während die beigelegten Zeugnisse konstatieren, dass es in Gießen stattfand. Nach den bisher gemachten Erfahrungen zu schließen, dürfte es wohl schwer möglich werden, bis Ende Oktober die nötigen Schritte zur Habilitation in Graz zu tun, sobald mir aber die Vorbedingungen gegeben, werde ich dem von Ihnen angedeuteten Sinne handeln.

Hochachtungsvoll

Dr. Kessel
Breite Gasse 32, Prag

L.771 *R.649

1874 X 30, Graz

Lieber Bruder!

Soeben erhalbe ich Deinen Brief aus Venedig. Ich war nicht wenig überrascht. – Da wir sogleich (um 17:00 Uhr) Sitzung des Kollegiums haben, mangelt mir die Zeit, Dir mehr und ausführlich zu schreiben. Gewiss möchte ich Dich aber auf Deiner Rückreise sprechen, also mache hier halt oder schreibe sofort, wann Du hier durchfährst.

Viel Vergnügen, mit herzlichen Grüßen Dein

Alexander

Anmerkung Telegramm

Komme heute Nachmittag mit Eilzug von Triest übernachten in Graz

Emil

L.773 *R.650

1874 XI 8, Graz

Verehrter Herr Kollege!

Falls Sie für morgen (Montag) abend nichts andres vorhaben, bitten wir Sie, auf eine Tasse Tee zu uns kommen zu wollen. Sie finden nur den engsten Bekanntenkreis bei uns. Wenn wir keine Absage von Ihnen erhalten, geben wir uns der Hoffnung hin, Sie morgen abend zu sehen.

Herzlich grüßend

Johannes Schmidt
und Frau

L.774 *R.651

1874 XI 12, Graz

Lieber Freund!

Wenn das Wetter nicht gegen Abend freundlicher wird, so wage ich nicht, meinen ersten Ausgang zum Rigorosum zu machen. Da es eins nach altem Stile ist, so ist auch meine Anwesenheit nicht absolut notwendig, indem ja dann die Zeit von den anderen Exam[inatoren] ausgefüllt werden kann. – Wenn ich mich hinreichend wohl fühle, so käme ich jedenfalls längstens bis 17:15 Uhr – bin ich bis dahin nicht dort, so bitte ich, nicht auf mich zu warten. Die Gutachten habe ich hier in Arbeit und werde sie bis Ende der Woche hoffentlich vollenden.

Herzlich grüßend, Dein

Schauenstein

L.775 *R.652

1874 XI 14, Leipzig

Verehrter Herr Professor!

Infolge der Bitte des Herrn Dr. [Thomas] Grainger Stewart von Edinburgh schreibe ich an Ihnen die eingeschlossenen Fragen und bitte um Antworten dazu. – Diesen Unterricht möchte er erhalten – weil man jetzt die Stiftung seines neuen physiologischen Laboratoriums zu Edinburgh erörtert und also wünscht zu wissen, wie die Ausgaben der berühmten deutschen Laboratorien bezahlt werden. Hochachtungsvoll

G. MacGregor

[1874] XI 17, Freiburg in Baden

Hochgeehrter Herr Professor!

Gestern ist eine Kiste mit den von Ihnen und Herrn Professor Schultze bestellten Präparaten (AZ Nr. 404) an Sie abgegangen. Indem ich Ihnen beim Auspacken größte Vorsicht empfehle, wünsche ich besten Empfang. Zu gleicher Zeit erlaube ich mir auf Rückseite [...] für Herrn Prof. Schultze und Sie zu präsentieren. Zu gleicher Zeit mich weiteren Aufträgen empfohlen haltend zeichnet hochachtungsvoll Ihr ergebenster

Dr. Ziegler

Anmerkung Zur Datierung: Der Brief weist klar und deutlich als Datum „17. 11. 47“ aus; wenn auch ein handschriftlicher Ziffernsturz selten sein mag, wird auf 1874 datiert.

L.777 *R.653

1874 XI 21, Bonn

Hochgeehrter Herr Kollege!

Ich weiß selbst zu gut, wie leicht einem ein Passus in einem vor längerer Zeit gelegenen Buche aus dem Gedächtnis entschwinden kann, als dass ich deshalb nicht von dem, was Sie mir zu schreiben so freundlich sind, vollkommen befriedigt sein sollte.

Mit den besten Grüßen Ihr ergebenster

Pflüger

L.778 *R.654

1874 XI 24, [?]

Herrn Prof. A. Rollett, Graz.

Ich bekenne mich zu dem Empfang der mir gütigst gesandten RM 21.20, worüber ich Ihnen einliegend Quittung erteile. Leider kann ich Ihnen mit einem Katalog nicht dienen, der immerwährende Andrang der Geschäfte verhindert mich, einen zusammen zu stellen; sollten Sie jedoch gern einen Auszug physiologischer Instrumente haben wollen, so erbitte ich Nachricht, dann werde ich Ihnen einen anfertigen. Achtungsvoll

[…] Oswald Hornn
A. Arnold

L.779 *R.655

1874 XII 1, Breslau

Hochgeehrter Herr Professor!

Anbei übersende ich Ihnen meinem Versprechen gemäß eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der hiesigen Naturforscherversammlung. Die Übersicht ist von dem Schreiber des kassenordnenden Geheimrats v[on] Frank zusammengestellt. Zur Orientierung habe ich einige Anmerkungen beigefügt. Professor Heidenhain und Dr. Grützner grüßen Sie bestens. Wir freuen uns schon auf Graz und auf Ihr allen Beschreibungen nach wundervolles Institut.

Indem ich Sie bestens grüße, verbleibe ich in Hochachtung Ihr ganz ergebener

Richard Gscheidlen

L.780 *R.656

1874 XII 1, Wien

Euer Wohlgeboren, hochgeehrter Herr Professor!

Nachdem Ihre Frau Mutter so gütig war, die beiliegende von ihr und Euer Wohlgeboren an mich ausgestellte Vollmacht mir einzuhändigen, wollte ich nun zunächst dazu schreiben, um die nachträgliche Zuweisung des Überlandgrundes Grundbuch Berghof C fol. 282 an Ihre Frau Mutter einzuschreiten, weil diese Zuweisung bis jetzt zufolge eines Versehens des Herrn Dr. Schwach unterblieben ist.

Als ich jedoch bei der Instruierung dieses Gesuches die beiliegende Vollmacht näher betrachtete, wurde ich gewahr, dass Euer Wohlgeboren auf derselben nur als Vormund Ihrer minderjährigen Geschwister unterschrieben sind, während Sie bei der Verlassenschaftsabhandlung nach Ihrem Herrn Vater stets auch als Machthaber Ihrer großjährigen Geschwister eingeschritten sind.

Da ich nun nicht daran zweifle, dass Sie auch gegenwärtig noch der Bevollmächtigte Ihrer großjährigen Geschwister sind, so erlaube ich mir hiermit die höfliche Bitte an Euer Wohlgeboren zu stellen, dieses Vollmachtsverhältnis gefälligst auch bei Ihrer der beiliegenden Vollmacht beigesetzen werten Unterschrift ersichtlich machen zu wollen.

Anbelangend die Auseinandersetzung mit den Erben der Frau Josefa Rollett, geb[orene] Anger, so habe ich vorläufig noch nichts tun können, weil bis jetzt nicht einmal die Todesfallsaufnahme der genannten Frau Erblasserin beim Bezirksgerichte Baden überreicht ist.

Ich habe mich daher darauf beschränkt, dem Advokaten, Herrn Dr. Pausek [Pansek?] in Baden, welcher einen Teil der Josefa Rollettschen Erben vertritt, anzuzeigen, dass ich die Ehre habe, meine Cousine, Frau Franziska Schindler, verwitwet gewesene Rollett, sowie auch Ihre Frau Mutter zu vertreten, und habe an diese Mitteilung auch das Ersuchen geknüpft, dass mir Herr Dr. Pausek eine Abschrift des von Frau Josefa Rollett hinterlassenen Testamentes senden und mir gleichzeitig bekanntgeben möge, ob und was die Erben der Frau Josefa Rollett bezüglich der Administration der gemeinschaftlichen Realitäten beschlossen haben.

Sobald ich von Dr. Pausek eine Antwort erhalte, werde ich nicht ermangeln, Ihnen selbe mitzuteilen und Ihnen dann gleichzeitig meine Ansicht darüber auszusprechen.

So viel kann ich aber jetzt schon sagen, dass ich bei dem Anstande, als an eine ersprießliche gemeinschaftliche Administration der bewussten Realität nicht zu denken ist, jedenfalls auf eine Veräußerung derselben wird gedrungen werden müssen.[sic]

Mitt dem Ausdrucke der vorzüglichsten Hochachtung habe ich die Ehre zu zeichnen Euer Wohlgeboren ergebenster

Mitlacher
Dr. Gustav Mitlacher
Hof- und Gerichts-Advokat, Wien, Schottengasse Nr. 4

L.781 *R.657

1874 XII 4, St. Petersburg

Hochgeehrter Herr Professor.

Erlauben Sie mir, Ihnen meinen ein wenig verspäteten Dank auszusprechen für die mir zugesendeten Exemplare meiner Abhandlung mit der Bitte, das beigelegte Exemplar als Zeichen der Dankbarkeit und der Verehrung von mir annehmen zu wollen.

Ich erlaube mir zugleich, Ihnen meine Mitteilung ‚Zur Pathologie des Blutes’ zuzuschicken. – Indem ich täglich mit histologischen Blutuntersuchungen bei Kranken beschäftigt bin, habe ich oft Gelegenheit, an Sie zu denken und Ihnen für Ihre Lehre dankbar zu sein. Besonders für das Streben, nüchtern und unbefangen zu beobachten, welches in mir durch Ihr Beispiel und durch Ihre Lehren erweckt wurde.

Wenn man aber dennoch manchmal ins Phantasieren hineinkommt, so liegt wohl der Grund darin, dass eben das Blut doch ein ‚ganz besonderer Saft’ ist.

Nach meiner Rückkehr nach Petersburg machte ich vorigen Winter einen sehr schweren Typhus durch, so dass ich im Delirium, welches ungefähr 2 Wochen dauerte, ein ganzes Jahr in Graz verlebte. Möchte es doch in Wirklichkeit geschehen.

Hochachtungsvoll

M. Laptschinsky

L.782 *R.658

1874 XII 6, Wien

Sehr geehrter Herr Kollege!

Ich ersuche Sie ergebenst, wenn möglich umgehend die Statuten der Universität Graz und die Geschäftsordnung der medizinischen Fakultät zu übersenden; im Voraus dankbar Ihr ergebenster

Th. Billroth

Hochgeehrter Herr Freund und Collega!

Herr Münch durch seine Erzählungen von dem hydraulischen Motor in Ihrem Laboratorium hat in mir den Wunsch rege gemacht, dieselbe Einrichtung auch bei uns einzuführen. Da ich aber keine Idee von derselben habe, so erlaube ich mir, an Sie zu wenden mit dem innigsten Bitte, mir durch Ihren Rat behülflich zu sein. Ich bitte Sie nämlich, folgende Fragen zu beantworten:

1) Ist der hiesige Wasserdruck von 60 Fuß hinreichend groß;

2) wo und bei wem ist die ganze Maschine fertig zu kaufen oder zu bestellen;

3) wie viel das ganze Ding ungefähr kosten wird, wenn die zu bewegenden Apparate (Kymographion, künstliche Atmung und Drehbank) in demselben Zimmer mit dem Motor stehen werden; und endlich

4) Ist das Ding leicht aufzustellen oder verlangt eine geübte Hand.

Außer dieser Data könnten Sie mir vielleicht eine Brochüre über den Gegenstand empfehlen, aus welcher ich eine Bekanntschaft mit der Sache schöpfen könnte.

Als einem alten Freund (jetzt bin ich schon ganz grau geworden) werden Sie mir gewiss diese belästigenden Fragen entschuldigen.

Sie sind, wie ich neulich gehört habe, immer ledig und haben sich mit Ihrer in der Tat schönen Stadt ausgesöhnt, umso mehr, als Sie jetzt ein schönes Laboratorium haben. Was machen die alten Bekannten, Herr Prof. Pöbel [Pebal] und Herr Prof. Schenkl. Bitte die beiden Herren von meiner Seite am freundlichsten zu grüßen.

Von mir selbst lässt sich nicht viel, aber glücklicherweise nur gutes, sagen. Seit meiner Übersiedlung nach Odessa bin ich ein gesunder Mann und folglich arbeitsfähiger geworden. Auch vergeht mein stilles lediges Leben meist in meinem Laboratorium. Gerade jetzt bin ich beinahe am Ende einer Arbeit, welche anderthalb Jahre gedauert hat und mich zu manchen hoffentlich nicht uninteressanten Resultaten geführt hat.

Mit freundlichsten Grüße und ausgezeichneter Hochachtung Ihr

I. Setschenow

L.784 *R.659

1874 XII 20, Leipzig

Hochverehrter Herr:

Dem Folge einer Bitte des Herrn Dr. Grainger Stewart von Edinburgh um bestimmte, durch den Entschluss der Edinburgher, neue medizinische Gebäude für die Universität zu bauen, gewünschte Nachricht über gewisse Fragen wende ich mich an Sie und bitte um die Nachricht, die ich in keiner anderen Weise zu bekommen weiß. Er möchte wissen, (1) ob die Universität zu Graz während der letzten zehn Jahre neue medizinische Gebäude erhalten hat? (2) Ob die neuen Gebäude für allgemeine Zwecke (wie z. B. Auditoria) oder für einzelne Fächer der Fakultät (wie z. B. Institute) bestimmt worden sind und für welche Fächer? (3) Wie viel Geld hat die Staatsregierung, um die neuen Gebäude zu bauen und zu ausstaffieren der Universität oder der Fakultät gegeben?

Der Herr Doktor will das Handeln der deutschen Regierungen als Beispiel unserer Regierung aufstellen und wenn Sie so gut sein wollen, ihm durch das Antworten dieser Fragen zu helfen, wird er sich Ihnen sehr verbunden finden.

Mit Hochachtung Ihr ergebenster

G. MacGregor