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Göttliche Straflegitimation

Beschreibung:Die im Zusammenhang mit der Bestrafung der Anhänger des "Winterkönigs", des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, stehende Illustration zeigt ein Gefängnisgebäude. Hinter einem großen Gittertor stehen einige Männerfiguren, die Hände ergeben gefaltet und offensichtlich auf die Urteilsvollstreckung wartend. Die Überschrift über dem Portal "Cancelli Executorii" weist ebenfalls auf diesen Sachverhalt hin. Direkt über der Mitte des Portales hängt, mit der Spitze nach unten, ein von der aus den Wolken ragenden Hand Gottes gehaltenes Schwert, eine besondere Form der Legitimierung der gegen die "Aufrührer" getroffenen strafrechtlichen Maßnahmen. Das Schwert wird dabei nicht direkt von der göttlichen Hand, sondern an einer Schnur baumelnd gehalten. Ob dies eine Anspielung auf das "Damoklesschwert" ist oder nur die Distanz zum Richtschwert darstellen soll, muß offen bleiben.
Datierung:17. Jahrhundert
Topographie:Deutschland
Quelle:Kupferstich
Quellenart:Chronik
Kategorie:Strafrecht, Verfassungsrecht
Stichworte:Strafverfahren, Hochverrat, Legitimierung der Strafe, Schwert, Hand Gottes
Herausgeber: Gernot Kocher, Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen
Permalink:http://gams.uni-graz.at/o:rehi.4975