Schon in einigen hundert Metern Entfernung spürt man sie. Sie ist bitter und
ätzend. Je mehr man sich der
Der Werkmeister führt mich in den unteren Arbeitssaal und erklärt mir, ich müsse erst Stripperin werden. Ich nicke verständnisvoll, um nicht zu verraten, daß ich keineswegs im Bilde bin. Doch scheint er das gar nicht von mir zu erwarten, denn er sagt: »Heute vormittag sollen Sie nur beobachten. Setzen Sie sich zu dieser Frau«, er zeigt auf eine umfangreiche und gutmütig dreinblik- kende Arbeiterin, »und passen Sie gut auf, wie die arbeitet.«
Ich setze mich auf eine Holzkiste, die als Sitzgelegenheit und gleichzeitig als Aufbewahrungsort für die aufzuarbeitenden Tabakblätter dient. Dann sehe ich mich um. Es ist ein langer, dunkler Raum mit niedrigem Balkengewölbe. Einige Fenster stehen offen, und die Natur, bestaubte Bäume, blickt zu uns herein, denn wir sind auf dem Lande.
Die Arbeiterinnen, man muß es gleich vorweg sagen, haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Statistinnenchor in »Carmen«. Es sind Frauen jeglichen Alters, alte Bäuerinnen, Slowakinnen, Ungarinnen, burgenländische Österreicherinnen in ihrer heimatlichen Tracht, mit Kopftüchern und weiten, langen Röcken, und junge Mädchen in tief ausgeschnittenen Kleidern, sorgfältig geschminkt.
Zum Teil sitzen sie vor Maschinen. Viele trennen mit der Hand den Stengel von den Tabakblättern, andere sortieren die schon zerschnittenen Blätter nach Größe, Farbe und Qualität.
Während sich ihre Hände unaufhörlich bewegen, spricht sie auch ebenso ausdauernd. Sie ist »erst« seit zwei Jahren in der Fabrik und ist nicht wenig stolz, daß sie trotzdem eine der besten Arbeiterinnen ist und zu denen gehört, die am meisten verdienen. Aber viel ist es nicht. Die Zigarrenmacherinnen, das ist etwas anderes, spricht die Frau weiter, die können viel verdienen, aber das dauert jahrelang, bis man es in der schweren Kunst des Zigarrenmachens so weit gebracht hat. Dann beginnt sie ihr Leben vor mir auszubreiten von ihrer Geburt bis zu dem heutigen Tag. Manchmal unterbricht sie ihre Erzählung mit der teilnehmenden Frage: »Ist Ihnen noch nicht schlecht?« Sie erwartet nicht etwa, daß ihre Erinnerungen eine so starke Wirkung auf mich ausüben könnten, sondern sie denkt an die Luft. Sie fühlte sich am Anfang drei Tage lang so übel, daß sie zu sterben gedachte, aber dann hatte sie sich doch an sie gewöhnt.
Bald kam auch der Werkmeister wieder und sagte mir leise, wie man zu einer Kranken spricht: »Wenn Ihnen schlecht werden sollte, gehen Sie nur gleich an die frische Luft. Sie brauchen nicht zu erschrecken, das kommt nur anfangs vor, später werden Sie sich gewöhnen.«
Ich beginne mich ungemütlich zu fühlen, denn ich merke, wie die anderen zu mir herüberblinzeln und mit Spannung den Moment meiner Niederlage erwarten.
Ich versuchte mich abzulenken und ging der Frau Tabakblätter holen. Sie lagen da in großen Körben. Aber als ich mich über sie beugte, nun, es war kein angenehmes Gefühl. Denn diese zusammengebundenen Blätter sind feuchtwarm, sie liegen zwischen nassen Tüchern, und sie atmen einen Geruch aus, der nur wenig Ähnlichkeit mit dem sogenannten aromatischen Duft einer Havanna hat. Ich hielt den Atem an und ging zurück mit dem Tabak zu der Frau.
Eine Arbeiterin ruft mir zu: »Na, haben Sie sich noch nicht erbrochen?«
Sehe ich denn so elend aus? Aber ich fühle mich gar nicht schlecht. Im Gegenteil,
ich verspürte Hunger. Und unter allgemeiner Bewunderung aß ich Sandwiches und
trank Milch. Am unan
Nachmittags sollte ich mich nun an meine Maschine setzen und selbst Versuche machen. Es stellte sich bald heraus, daß ich nicht gut beobachten konnte, denn ich hatte nicht gewußt, daß die eigentliche Arbeit nur von dem linken Fuß verrichtet wird. Ich habe allerdings bemerkt, daß die Frau die Maschine mit dem Fuß in Bewegung setzt, aber die wichtige Funktion des linken Fußes ist mir entgangen.
Der Werkmeister beginnt mir die Konstruktion der Maschine in sehr volkstümlicher
Weise zu schildern. Daß es sich um eine elektrische Maschine handelt, habe ich
wohl bemerkt, ich konnte sogar sehen, daß der elektrische Strom während der
Mittagspause von dreiviertel Stunde nicht ausgeschaltet wurde und die
Arbeiterinnen, die sich kaum fünf Minuten Essenszeit gönnen, weiter vor ihren
Maschinen saßen.
Ich setze mich also auch vor die Maschine. Der rechte Fuß muß sie in Gang bringen, der linke reguliert die Schnelligkeit. Schwer ist das nun nicht, und ich bekomme endlich Material, allerdings schlechtes, ziemlich kleine und etwas angefaulte Blätter, die einen wenig angenehmen Geruch verbreiten und zum Husten reizen.
Die Arbeiterinnen legen mir ans Herz, auf meine Hände achtzugeben, denn die Maschine schnappt leicht nach den Fingern, die sich unvorsichtig in allzu große Nähe der Walze wagen. Der Werkmeister dagegen ist mehr um die Sicherheit des Tabaks besorgt und macht längere Ausführungen darüber, daß die Blätter nicht zerrissen werden dürfen.
Endlich soll die Maschine ernstlich arbeiten, und ich erlebe die
Die Maschine schnappt nach den Blättern nicht in regelmäßigen Abständen, wie dies bei der Frau der Fall war, sondern wild packt sie die Blätter, rollt sie zusammen und kümmert sich nicht im geringsten um den Stengel, den sie doch auszuschneiden die Pflicht hätte.
Der Werkmeister besieht sich meine Arbeit und schildert in so lebhaften Farben die Leiden des unglücklichen Zigarrenrauchers, der das Pech haben wird, eine Zigarre zu erwischen, bei deren Herstellung ich tätigen Anteil hatte, daß ich meine ganze Kraft zusammenzunehmen versuche, um die Sache richtig zu machen.
Aber es scheint nicht nur auf den guten Willen anzukommen. Und mein linker Fuß vergißt fortwährend seine Pflicht, besänftigend und regulierend auf die Maschine einzuwirken, der gesetzgebende Körper zu sein, der dem Chaos Halt zu gebieten hätte.
Ich begehe die größte Sünde, die man in einer Zigarrenfabrik überhaupt begehen kann.
Meine Hände versuchen die Sünden meines linken Fußes gutzumachen und das Tabakblatt vor der zermalmenden Maschine zu retten. Das gelingt mir, aber nur, indem die Blätter zerrissen in meiner Hand bleiben. Ich versuche nun, meine Missetat zu verbergen, und werfe die verdorbenen Blätter einfach auf die Erde. Obgleich mich dabei eine Tafel groß und vorwurfsvoll ansieht: Jede Unze Aufmerksamkeit rettet ein Pfund Tabak. Es stellte sich auch bald heraus, daß es überhaupt keine gute Methode war, zu versuchen, meine Sünden auf diese Weise zu verbergen, denn etwa eine halbe Stunde vor Schluß standen alle Arbeiterinnen auf und begannen den Boden durchzusuchen. Die Stengel sammelten sie zusammen und legten sie auf die Kisten, die auf die Erde gefallenen Tabakblätter aber wurden sorgfältig aufgehoben. Nur kleinste Tabakkrümel durften ausgefegt werden.
Meine Nachbarinnen hoben die zerrissenen Tabakblätter, die nun schon einen ansehnlichen Hügel bildeten, mit wahren Schreckensrufen auf. »Wenn das der Werkmeister gesehen hätte! Das wäre überhaupt nicht auszudenken gewesen! Wie konnten Sie das nur tun?!«
»Sehen Sie, sehen Sie, wie es Ihnen ergangen wäre«, sagte eine meiner Nachbarinnen. Mich gruselte es ordentlich. Ich wußte nun, ich hätte keine größere Sünde in einer Zigarrenfabrik begehen können.
Früher hat sie im Haushalt gearbeitet und da besser gelebt und mehr verdient. »Aber ich konnte nicht bleiben, sehen Sie«, spricht sie. »Es waren da zwei Kinder, und das eine, ein Mädel, war genauso alt wie mein Kind. Und dieses Mädel habe ich nun so gehaßt, daß ich Angst hatte, mit ihm allein zu bleiben. Wenn ich daran dachte, daß ich zu diesem Kind gut sein muß, dieses Kind pflegen soll, während meines fern von mir, fremden Leuten überlassen, lebt, hätte ich es erwürgen mögen. Ich wußte ja, das Kind kann nichts dafür, es ist unschuldig an meinem Unglück, und doch konnte ich mir nicht helfen; wenn ich allein mit ihm blieb - und wie habe ich die Frau gebeten, mich nicht allein mit den Kindern zu lassen dann saß ich vor dem Mädchen und hielt meine Hände dicht an seinem Hals und jammerte. Dann bin ich endlich fort. Ich wäre sonst sicher zur Mörderin geworden.« Sie beugt sich über ihre Maschine und arbeitet weiter, ohne aufzublicken.
Meine andere Nachbarin ist ebenso fleißig, aber sie arbeitet nicht im Fieber, sondern in gemächlicher Zufriedenheit. Sie ist genau so breit wie lang und sitzt vor ihrer Maschine wie eine auseinandergegangene Teigmasse.
Ihr Mann arbeitet auch in der Zigarrenfabrik. Bei der Präparie
Ihre Zwillingsschwester ist Zigarrenmacherin. Sie ist die andere Carmen. Beide sind sehr blond, die eine von glänzendem, die andere von mehr stumpfem Blond. Ihre vom Tabak gebleichte Haut ist von krankhafter Blässe. Die anderen Mädchen beneiden sie sehr, denn sie können in ihrer Toilette große Mannigfaltigkeit entfalten. Da sie von gleicher Figur sind, tragen sie ihre Kleider abwechselnd. Auch die Escamillos fehlen nicht, der eine ist Aufseher, der andere Beamter in einer nahen Fabrik, sie holen sie des öfteren im Auto ab. Es kam deshalb zu einem Auftritt zwischen ihnen und ihren ständigen »boys«, besser gesagt Don Josés, die Arbeiter in einer Zementfabrik sind.
Wahrscheinlich wird es also zu keiner Operntragödie kommen. Escamillo wird bald den aufdringlichen Tabakgeruch lästig empfinden, und dann wird Carmen Don José heiraten. Sie wird breit werden. Nach zwanzig Jahren wird die Arbeit vielleicht anfangen, sie zu langweilen. Dann wird man sie an eine andere Maschine setzen. Manchmal wird sie, wenn sie sich über die Maschine beugen wird, auch träumen: von der Lebensversicherungspolice ihres Gatten.
Das Zigarrenmachen ist ein »trade«, ein Gewerbe. Es gehört viel Übung und eine gewisse Fingerfertigkeit dazu, um es darin zu etwas zu bringen.
Zwischen je zwei »Zigarrenmacherinnen« sitzt eine Arbeiterin, die die Einlage, das »bunch«, das »Bündel« der Zigarre herstellt. Die Zigarrenmacherin aber umwickelt die Einlage mit den Deckblättern.
Die Maschinen, die bei dieser Arbeit benutzt werden, sind ziemlich primitiv, aber man beginnt schon überall, neue elektrische Maschinen einzustellen.
Die alten Zigarrenmacherinnen, die nach jahrelanger Übung nicht mehr als sieben-
bis achthundert Stück fertigstellen können, falls sie besonders geschickt sind,
sehen mit Entsetzen die neue Maschine arbeiten.
Vorläufig arbeitet die Maschine noch nicht ganz tadellos. Sie verdirbt sehr viel Material, die Zigarren sehen nicht so sauber gearbeitet aus, sie hat einem Mädchen zwei Finger zerquetscht.
Aber später, wenn sie vervollkommnet wird?
Ich weiß nicht, ob die leidenschaftlichen Zigarrenraucher gerne hören werden, welchem Verfahren die Zigarren ihre tadellose, geschniegelte Erscheinung verdanken. Es kommt nämlich des öfteren vor, daß die Zigarren, besonders an den Enden, die Maschine in ziemlich zerzaustem Zustand verlassen. In solchen Fällen dreht die Zigarrenmacherin die Zigarrenspitzen im Munde herum, worauf sich die Blätter vorschriftsmäßig anschmiegen. Eine einfache, wenn auch vielleicht nicht ganz hygienische Methode.
Die
Diese Dezentralisationspolitik verschiedener großer Industriezweige hat in Amerika ihre besonderen, wohlüberlegten Gründe. Erstens könnte ein Streik gleichzeitig in 70 Fabriken nur mit der größten Schwierigkeit organisiert werden. Das ist schon verschiedene Male bewiesen worden.
Aber sie hat noch einen ebenso wichtigen Grund. Die Fabriken suchen die
Arbeitskräfte auf. Nicht nur Wasserkräfte, wie dies auch in Europa geschieht,
sondern menschliche Arbeitskräfte. Die Fabriken der General Cigar Company sind zum
Beispiel ohne Ausnahme in Städten mit großen Stahl-, Zement- oder anderen Werken,
die ausschließlich Männer beschäftigen, errichtet. Die Zigarrenfabrik zum Beispiel
kann hier genau berechnen, und der Umfang der Fabrik wird sich auch danach
richten, wie viele Arbeitskräfte ihr zur Verfügung stehen werden. Denn die Frauen
und Töchter der Arbeiter werden arbeiten müssen, wenn sie et
Oft erweisen sich die Fabrikleitungen besonders wohltätig den Arbeiterinnen gegenüber und lassen die Maschinen auch über die gesetzmäßig festgesetzte Arbeitszeit laufen. In der Zigarrenfabrik beginnen die Frauen schon um sechs Uhr zu arbeiten, obgleich die Arbeit »erst« um halb sieben beginnen sollte.
Da die meisten Fabriken ihre eigene Stromleitung haben, brauchen sie sich auch von den Behörden nicht kontrollieren zu lassen.
In den Arbeitssälen aber steht eine Aufschrift. Nicht etwa, wie man meinen sollte, die Dantes vor dem Eingang zur Hölle. Nein, hier steht geschrieben: »Smile and be happy, it radiates« (Lächle und sei glücklich, es strahlt).
Wenn ich endlich einmal nicht unter fremden Leuten sein will, in ein
Die billigen Hotels sind immer nur männlich oder weiblich. In New York gibt es ausgesprochen männliche und weibliche Straßen. Die Fifth Avenue zum Beispiel ist weiblich. Sixth Avenue männlich. Ich meine natürlich nicht, daß auf der Fifth Avenue keine Männer oder auf der Sixth Avenue keine Frauen gehen, aber sie haben ausgesprochen diesen Charakter. Es gibt viele Restaurants, wo nur Frauen, andere, wo nur Männer essen. In Restaurants, wo man die Aufschrift »Damen willkommen« lesen kann, sieht man nur selten eine Frau, ln manchen Tea Rooms am unteren Broadway erweckt das Erscheinen eines Mannes Sensation. In die 5-Uhr-Teeräume der eleganten Hotels darf ein Mann ohne Damenbegleitung überhaupt nicht eintreten.
Eine Frau, die ein kleines Geschäft im Bronx hat und bei der ich als Dienstmädchen
arbeite, sagt mir:
Einmal ging ich allein in ein Dimekino (Zehncent-Vorstadtkino). Der Platzanweiser kam später zu mir und fragte mich, ob der neben mir sitzende Mann, der sich in keiner Weise bemerkbar gemacht, mich auch nicht etwa angeredet hatte, zu mir gehöre. Als ich es verneinte, mußte er sich sofort einen anderen Platz suchen. Da das Kino ziemlich besetzt war und neben mir zwei Plätze leer blieben, hatte der Platzanweiser beide Hände voll zu tun, keinem männlichen Wesen zu gestatten, sich auf diese Plätze zu setzen.
Ich esse in einem Restaurant und vergesse zu bezahlen. In Amerika bezahlt man immer an der Kasse, die dicht am Ausgang steht, von wo aus man die Gäste am besten kontrollieren kann. Ich merke aber erst bei der Haltestelle, daß ich meine Rechnung nicht beglichen habe. Ich frage den Kassierer, warum er mich nicht aufmerksam gemacht hat, als ich hinausging. »Ich dachte, Sie haben Ihr Geld vergessen.« - »Und wenn ich nicht zurückgekommen wäre?« - »Dann hätte es uns auch gefreut, daß Sie unser Gast waren.«
In Amerika kennt man die Ehrfurcht vor der
In den
Ich arbeite in einer der größten
Man kann gerade in kleinen Ortschaften die neue Entwicklung in der
Sport treibt nur eine kleine Oberschicht. Der gutsituierte Bürger spielt Golf, ist Mitglied eines Countryclubs, manchmal spielt auch seine Frau, aber seltener. Tennis wird nur sehr wenig gespielt. Aber in den großen Städten gibt es kaum Arbeitersportplätze; nur in der Provinz, wo mehr Platz zur Verfügung steht, wird die Jugend in den Fabriken sportlich organisiert. In New York ist die einzige sponliche Leistung des Durchschnittsmenschen das Ein- und Aussteigen in die Untergrundbahn.
In Charleston (South Carolina) hatte ich mein Gepäck zur Aufbewahrung gelassen und wollte es abholen. Als ich meinen Schein dem Schalterbeamten gebe, sieht er mich erstaunt an: »Sie sind doch keine Farbige, Sie müssen sich auf der anderen Seite für die Weißen anstellen.« Nein, den Koffer könne er mir nicht herüberreichen. Ich muß erst zu den Weißen gehen.
In Atlanta (Georgia) geben mexikanische Sänger ein Konzert. »Nein, es sind keine
Karten mehr vorhanden.« - »Ich denke, Sie haben noch billige Plätze.« -
In Charleston ein palmenbesäumter Spielplatz vor einer alten gelben Zitadelle. Nur weiße Kinder dürfen hier spielen, keine schwarzen. Aber man sieht keine weiße Frau, nur Negerinnen. Alle Kinder sind Negerpflegerinnen anvertraut.
In Charleston (South Carolina) arbeite ich in der Küche eines großen Hotels. Ein
kleiner Küchenjunge ist da, siebzehn Jahre alt, man nennt ihn Kiddy Brown. Da ich
mich nach den Tanzveranstaltungen der Neger erkundigte, brachte er mich am nächsten
Tage zu einem »Social event« (zu einem gesellschaftlichen Ereignis) der »Farbigen«
Charlestons. Es gab eine außerordentliche Jazzkapelle, die »Syncopating Dandies«.
In Birkingham, in einem Frauenhotel, erzählt ein junges Mädchen, sie habe hier in der Stadt in einer anderen Pension gewohnt, aber ihre Eltern erfuhren etwas Schreckliches, sie durfte dann nicht einen Tag länger dort bleiben. Was war denn geschehen? Ihre Eltern haben erfahren, daß in der nächsten Nachbarschaft der Pension Neger wohnten.
Im Süden sieht man noch, wie Gefangene in Sträflingskleidern, mit Ketten aneinandergeschmiedet, von Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten zu ihren Arbeitsstätten geführt werden.