POLIKLINIK
Der Autor legt den Gedanken auf den Marmortisch des
Cafés. Lange Betrachtung: denn er
benutzt die Zeit, da noch das Glas – die Linse, unter der er den Patienten
vornimmt – nicht vor ihm steht. Dann packt er sein Besteck allmählich aus:
Füllfederhalter, Bleistift und Pfeife.
Die Menge der Gäste macht, amphitheatralisch
angeordnet, sein klinisches Publikum. Kaffee, vorsorglich eingefüllt und ebenso
genossen, setzt den Gedanken unter Chloroform. Worauf der sinnt, hat mit der
Sache selbst nicht mehr zu tun, als der Traum des Narkotisierten mit dem
chirurgischen Eingriff. In den behutsamen Lineamenten der Handschrift wird zugeschnitten, der Operateur verlagert im Innern Akzente, brennt die Wucherungen
der Worte heraus und schiebt als silberne Rippe ein Fremdwort ein. Endlich näht ihm mit feinen Stichen Interpunktion das
Ganze zusammen und er entlohnt den Kellner, seinen Assistenten, in bar.