Banana oil t’you ya big terd

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Kommentar

Zitat aus dem Comic It’s the Ruff Tuff Creampuff von Robert Crumb (* 1943). Crumb war in den 1960er und 1970er Jahren der bedeutendste Vertreter der US-amerikanischen „underground comics“. Die Comics, die wegen ihrer sexuellen Explizitheit, politischen Inkorrektheit und ihres legeren Umgangs mit dem Thema Drogenkonsum anstößig wirkten, wurden in Europa als „gegenkulturelle“ Angriffe auf das Establishment in der Alternativszene breit rezipiert. Mit „Fritz the Cat“ schuf Crumb seine bekannteste Figur, die auch in Filmen Verbreitung fand. Die Figur des „Ruff-Tuff Creampuff“, ein übermannshoher, nackter, tumber Muskelprotz, taucht in einem Heft der Reihe Despair 1970 auf. Dem Grobian stellt sich ein normal großer Mensch mit den von Kofler zitierten Worten in den Weg. Natürlich wird er kurz darauf mit einem Faustschlag aus dem Weg geräumt (Crumb 1991, 104). Die Bezeichnung „Ruff-Tuff Creampuff“ bezeichnet einen Schlägertyp („rough“, „tough“), der eigentlich ein Softie – jemand, der Süßigkeiten (Windbeutel, Brandteigkrapfen) liebt – ist. Bei „banana oil“ dürfte es sich um einen Euphemismus, um eine Umschreibung von „bullshit“ handeln (Howes 2018); „terd“ ist eine ugs. Variante von „turd“, vulg.: Scheiße, Scheißhaufen.

Textausschnitte

, Werk 3, S. 135

[...] geraunt, wer draußen sei, und sie: Polizei rufen!, und ich schon weiter ins Eßzimmer, zum Telefon, und nichts wie den Hörer von der Gabel gerissen, die rettenden Ziffern gedrückt, ein Notruf, in großer Not ich, und da, ein Krachen, ein Splittern, auffliegen die Türflügel, herein mit Getös’, zu spät, ich wieder weg vom Telefontisch, und nichts wie in die Küche, einen Kochtopf ergriffen, und einen Kochlöffel, um Krach zu schlagen, den Aggressor zu vertreiben, in Furcht zu versetzen, nicht in Unruhe, in Furcht, in Furcht und Schrecken, aber ach!, ungeschminkt ich, ohne Kriegsbemalung, zurück also, an den Herd, den Kochtopf aufgesetzt ich, und zum Kochlöffel einen großen Deckel ergriffen, Helm, Schild und Schwert, um einen Ausfall zu wagen aus meiner Raubritterburg, ins Freie zu gelangen, nichts wie weg, ha! Memme! Aus dem Weg, weg da!, Platz, Banana oil t’you ya big terd, Platz gemacht, nichts wie – Nein, so nicht? Nicht so? Einer anderen Erzählhaltung möge ich mich befleißigen, ein anderer Ton wäre erwünscht? – Jawohl, zurück zur Eingangstüre, zur Eröffnung, zurück zum Anfang [...]


Zitiervorschlag:
Banana oil t’you ya big terd. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.3118, 2019-02.