Wandererfantasie

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Kommentar

Herkömmlicher Name der Klavierfantasie Op. 15 in C-Dur von Franz Schubert. Den Namen bezieht das Werk aus dem Leitmotiv, das Schubert aus seinem Lied Der Wanderer (1816) bezog. s. Eintrag ›die Wandererfantasie‹

Textausschnitte

Kalte Herberge, Werk 3, S. 271

[...] Die Wandererfantasie, die Winterreise? Und wer spricht, in welchem Stück? Ich, der stille Wanderer? Ich der stille Wanderer im Bärengebiet, im Bleistiftgebiet, ein Wanderer, so leise, so sehr nicht vorhanden, daß nicht einmal ein karnischer Braunbär mich näher kommen hören würde; – doch dann, würde ich den Bären aufgestört haben, was dann, dann was, so what? RUHIG AUF DEN BÄREN EINREDEN UND LANGSAM DAVONGEHEN, empfiehlt der Zoologe, empfiehlt, aus gegebenem Anlaß, der Zoologe der Kleinen Zeitung; ruhig auf den Bär einreden und langsam davongehen [...]

Kalte Herberge, Werk 3, S. 273

[...] Kurt Neumann, Alte Schmiede – nicht der Sanitätsgefreite, der Bruder – hat mich ohnehin vor Jahren schon mit Auftrittsverbot belegt einer angeblichen antisemitischen Entgleisung wegen, da kommt es auf einen weiteren Witz, wie diesen Wolfowitz, auch nicht mehr an, und Martin Walser könnte, mit geringen Erfolgsaussichten, in puncto Vernichtungswunsch und Darlegung desselben von mir lernen, Vernichtungswunsch, jawohl, nicht Mordfantasie, wenn Fantasie, dann Wandererfantasie, und Professor Schmidt-Dengler würde mir recht geben [...]


Zitiervorschlag:
Wandererfantasie. In: Werner Kofler: Kommentar zur Werkausgabe. Hrsg. v. Wolfgang Straub und Claudia Dürr. hdl.handle.net/11471/1050.10.2505, 2019-02.