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Wilhelm Schmidt

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.2652
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2019): Wilhelm Schmidt. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.2652, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.2652.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Pater Wilhelm Schmidt und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

(1868-1954)

Heinrich Wilhelm Arnold Schmidt wurde 1868 in Hörde (heute Dortmund) als Sohn eines Hüttenarbeiters geboren und trat bereits im Alter von fünfzehn Jahren in den Steyler Missionsorden (Societas Verbi Divini) ein. Er absolvierte das Gymnasium des Ordens und wurde 1892 zum Priester geweiht. Nach einem Jahr als Gymnasiallehrer in Neisse studierte er in Berlin orientalische Sprachen, wurde 1895 nach Mödling bei Wien abgeordnet, wo er an der Ordenshochschule St. Gabriel unterrichtete. Im Jahr 1902 nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft an; 1906 begründete er die Zeitschrift Anthropos. Im Ersten Weltkrieg fungierte er als Feldkaplan Kaiser Karls I. Seit 1921 war er Dozent am Lehrstuhl für Anthropologie und Ethnographie der Universität Wien, 1929 initiierte er das Institut für Völkerkunde. Er galt als bedeutender Vertreter der Kulturkreislehre. Ab 1925 baute er gemeinsam mit dem Mitbruder Martin Gusinde (1886-1969) das Pontificio Museo Missionario-Etnologico Lateranense auf, das er bis 1937 auch als Direktor leitete. Nach dem „Anschluss“ Österreichs im Jahr 1938 wurde er kurz verhaftet, konnte aber noch im gleichen Jahr nach Rom ausreisen und von dort in die Schweiz emigrieren, wo er 1941 einen Ruf an die Universität Fribourg erhielt.

Der Briefwechsel reißt im Jahr 1920 ab, doch sind möglicherweise nicht alle Briefe und Karten erhalten. Gegenstücke Schuchardts wurden in Schmidts Nachlass nicht gefunden (freundl. Auskunft von Prof. P. Paweł Wójcik SVD, dem Leiter des Ordensarchivs in Rom, vom 13.2.2019). - Franz Mairhuber berichtet Elise Richter am 14. Mai 1927 über die letzten Tage Schuchardts: „Er las Romane und auch in wissenschaftlichen Werken u. zw. in seinem noch in allerletzter Zeit angeschafften Buche die Sprachfamilien und Sprachenkreise der Erde von P. W. Schmidt (erschienen in Heidelberg), kam aber nicht mehr so recht vorwärts weil er das gelesene immer vergaß“.

Informationen

1905 3 Briefe

1909 1 Brief

1911 6 Briefe, 1 VK

1912 4 Briefe, 3 PK

1913 1 PK

1914 2 Briefe, 3 PK

1915 1 Brief

1916 1 Brief

1920 1 Brief

Bibliographie

Franz Joseph Thiel, NDB 23, 2007, 220-221;

Hugo Huber, hls (online);

Josef Henninger, „P. Wilhelm Schmidt S.V.D., 1868-1954; eine biographische Skizze“, Anthropos 51, 1956, 19-60;

Fritz Bornemann, P. Wilhelm Schmidt S.V.D., 1868-1954, Rom: Collegium Verbi Divini, 1982; Ernest Brandewie, When Giants Walked the Earth. The Life and Times of Wilhelm Schmidt SVD, Fribourg: University Press, 1990;

Karl Josef Rivinius, Wilhelm Schmidt, BBKL 17, 2000, Sp 1231-1246;

Caroline Dorsch, Die Urmonotheismustheorie von Pater Wilhelm Schmidt, München: GRIN Verlag GmbH, 2010 (online).

Herkunft der Digitalisate

Die von Wilhelm Schmidt an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen