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Johan Hendrik Caspar Kern

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1899
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Zitiervorschlag: Sousa, Silvio Moreira de (2014): Johan Hendrik Caspar Kern. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1899, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1899.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Hendrik Kern und Hugo Schuchardt wurde von Silvio MOREIRA DE SOUSA bearbeitet, kommentiert und eingeleitet. Für die Korrektur der Texte, die auf Deutsch geschrieben sind, wird Martina Pelz herzlich gedankt. Die Transkription und Übersetzung des Georgischen wird Irina Gvelesiani herzlich gedankt.

Bedeutung

(1833-1917)

Der in Purworejo (Java) geborene Johan Hendrik Caspar Kern siedelte mit seinen Eltern als Siebenjähriger nach Groenlo (Niederlande) um (Frederiks & Branden 1888-1891:417). Im Jahre 1850 begann er sein Studium an der Universität Utrecht und ein Jahr später fuhr er sein Studium an der Universität Leiden fort. Dort hatte Hendrik Kern die Möglichkeit einen Sanskritlehrer (und Mentor) zu finden: Antoine Rutgers (1805-1884). Matthias de Vries (1820-1892; Korrespondenzpartner Schuchardts) und Carel Gabriel Cobet (1813-1889) waren die anderen Mentoren Kerns in Leiden (Uhlenbeck 1918:20). Hendrik Kern absolvierte sein Doktorat im Jahre 1855 mit der Dissertation Specimen historicum exhibens scriptores graecos de rebus persicis Achaemenidarum monumentis collatos. Durch seine Dissertation zeigt Kern, dass “de verklaring der Oud-perzische taal-monumenten hand aan hand moet gaan met de studie van ‘t Sanskrit” (Caland 1918:5). Um seine Sanskritstudien fortzusetzen, zog er nach Berlin um, wo er unter der Leitung von Albrecht Weber studierte. Die Kern’schen Edition des Varāhamihira-Werks, Brhatsamhitā, entstand nach einem Vorschlag Webers. Hendrik Kern kehrte 1857 in die Niederlande zurück und wurde ein Jahr später als Professor für Grieschisch an dem Royal Athenaeum in Maastricht ernannt. Während eines Aufenthalts in London (von August 1862 bis April 1863) befreundete sich Kern mit Theodor Goldstücker (1821-1872), Friedrich Max Müller (1823-1900) und Georg Bühler (1837-1898; auch einen Korrespondenzpartner Schuchardts) durch die Frequenz der Indian-Office-Bibliothek (Uhlenbeck 1918:30). Hendrik Kern übernahm im gleichen Jahr (1863) die Professur für Anglo-Sanskrit am Queen’s College und am Brāhmana College (beide in Banaras, Indien). Zwei Jahre später hatte er die Professur für Sanskrit an der Universität Leiden inne. Auf dem Ratschlag von Herman Neubronner van der Tuuk fing Hendrik Kern 1868 an, die Kawisprache (Altjavanisch) zu lernen, und “[i]n the field of the Malayo-Polynesian languages, his leadership was acknowledged as generally as among Sanskritists” (Thomas et al. 1918:174). Hendrik Kern emeritierte 1903 im Alter von 70 Jahren. C. C. Uhlenbeck (auch einen Korrespondenzpartner Schuchardts) war einer seiner prominentesten Schüler. Uhlenbeck (1918) bearbeitete ein Teil der Korrespondenz von Kern an Matthias de Vries.

Gegenbriefe

Zwar existiert ein Nachlass von Hendrik Kern an der Bibliothek der Universität Leiden (ein Teil des Hendrik-Kern-Nachlasses ist noch unverzeichnet), die Briefe Schuchardts‘ liegen momentan nicht vor. Der Inhalt kann allerdings anhand der Briefe Kerns‘ rekonstruiert werden.

Briefedition und Kommentare

Die Briefe von Hendrik Kern an Schuchardt (Bibliotheksnummern 05507 bis 05519-1) stammen aus der Zeit zwischen 1886 und 1911. Die Briefe verteilen sich chronologisch folgendermaßen:

1886 2 Briefe

1889 2 Briefe, 1 Postkarte

1890 1 Brief

1891 1 Postkarte

1895 2 Brief, 2 Postkarten

1897 1 Postkarte

1904 1 Brief

1911 1 Brief

Die Initiative zur Korrespondenz ging anscheinend von Schuchardt aus. Der deutliche Höhepunkt des Kontakts fand 1895 statt. In diesem Jahr hatte Schuchardt zwei Werke veröffentlicht, die als Gesprächsthema in der Korrespondenz mit Kern vorkommen: Schuchardt, Hugo. 1895. Über das Georgische. Wien: Selbstverlag des Verfassers; Schuchardt, Hugo. 1895. Sind unsere Personennamen übersetzbar?. Graz: Selbstverlag des Verfassers.

Da die Briefe von Kern an Schuchardt chronologisch geordnet sind, ist die archivarische Reihenfolge aufgrund eines späteren Brieffundes inkorrekt. Das Nachlassverzeichnis war zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig. Das Buch, wo der Brief aufgeklebt war, ist: Klinkert, H. C. 1885. Hikajat Pelandoek Djinaka, of de Reinaert de vos der Maleiers. Leiden: E. J. Brill.

Bibliographie

Caland, W. 1918. ‚Levensbericht van H. Kern‘. In Handelingen en levensberichten van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden, over het jaar 1917-1918. 1-30.

Frederiks, J.G. / Branden, F. Jos. van den. 1888-1891. Biographisch woordenboek der Noord- en Zuidnederlandsche letterkunde. Amsterdam: L. J. Veen.

Thomas, F. W. / Vogel, J. P. / Blagden, C. O. 1918. ‚Hendrik Kern‘. In Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland 1: 173-184.

Uhlenbeck, C. C. 1917. ‘Levensbericht van Johan Hendrik Caspar Kern’. In Jaarboek der koninklijke Akademie van Wetenschappen. 15-47.

Herkunft der Digitalisate

Die von Johan Hendrik Caspar Kern an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen