Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (293-165)

von Hugo Schuchardt

an Georges Lacombe

Graz

11. 04. 1913

language Deutsch

Schlagwörter: Universitätsbibliothek Graz Karras-Verlaglanguage Baskisch Larrieu, Jean-Félix Urquijo Ybarra, Julio de Protat, L. Vinson, Julien

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (293-165). Graz, 11. 04. 1913. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5718, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5718.


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Graz 11.4.’13

Sehr geehrter Herr und Freund,

Verzeihen Sie und Herr DrLarrieu, den ich bestens zu grüßen bitte, daß ich auf die liebenswürdige Anfrage erst heute antworte. Ich besitze von dem Souletiner Almanachen: 1887 bis 1904, mit Ausnahme desjenigen von 1898, dessen Fehlen ich schon vor vielen Jahren notiert hatte. Wenn Herr L. so gütig sein wird, mir 1905 ff. zukommen zu lassen, wird er mich, und meine Büchererbin, die hiesige Universitätsbibliothek zu lebhaftem Danke verpflichten.

|2| Ich habe lange nichts von mir hören lassen, auch lange nichts von Ihnen noch von de Urquijo gehört. Gern hätte ich gehört wie Sie mit der neuen Druckerei zufrieden sind. Ich gestehe Ihnen ganz offen daß die Typen der Protats mir besser gefallen; die von Karras sind mir zu schmächtig, schauen etwas ausgehungert aus. Aber mir ist das an sich gleichgültig; ich fürchte nur, Ihre Landsleute, besonders die Feinschmecker à la Vinson könnten unzufrieden sein. Doch ich wasche meine Hände in Unschuld; de Urquijo hatte mich ersucht, nach meinem Gutdünken über das Typographische |3| zu entscheiden, ich habe aber jede Verantwortung abgelehnt. Hoffentlich lässt das Wesentliche: das Tempo und die Korrektheit der Drucklegung nichts zu wünschen übrig.

Ich habe mich in den letzten Monaten ausschließlich in Afrika herumgetrieben; da ich nun mit meinen diesbezüglichen Studien zu einem gewissen Abschluß gekommen bin, habe ich trotz drängender anderer Pläne (romanistischer, sprachphilosophischer) doch begonnen, endlich – nach wieviel Jahren! – mit meinen baskisch-afrikanischen Gleichungen aufzuräumen. Ich will die |4| Sache so zu erledigen suchen daß ich meine Stoffsammlung in gedrängtester Form vorlege und auf alle weiteren Ausführungen verzichte. Die Dinge mögen für sich selbst sprechen. Sobald ich fertig bin – ob es überhaupt sein wird weiß ich, bei meinen Gesundheitsverhältnissen, nicht mit Bestimmtheit – werde ich das Mskr. an de Urquijo senden. Oder sollen Sie es in Empfang nehmen?

Mit besten Grüßen

Ihr ganz ergebener

H. Schuchardt

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). (Sig. 165)