Rudolf Meringer an Hugo Schuchardt (02-07038) Rudolf Meringer Verena Schwägerl-Melchior Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.5304 02-07038 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 07038 Rudolf Meringer Papier Brief 3 Seiten Wien 1897-09-30 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Verena Schwägerl-Melchior 2017 Die Korrespondenz zwischen Rudolf Meringer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Rudolf Meringer Wien 1897-09-30 Hugo Schuchardt Wien-Fluss 16.38409,48.2088 Korrespondenz Rudolf Meringer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Dankschreiben Publikationsversand Forschungsreise Nachsendung Gesundheit Englisch (Indien) Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Wien 30/9 97 Hochverehrter Herr Hofrath!Schuchardt wurde erst anlässlich seiner Pensionierung im Jahr 1900 der Hofrat-Titel verliehen. Ob Schuchardt Meringer aufgrund der falschen Titelverwendung korrigierte, ist aufgrund des Fehlens der Gegenbriefe nicht feststellbar. In der folgenden Korrespondenz verwendet Meringer bis zum Jahr 1900 allerdings konsequent die Anrede „Professor“.

Ich komme erst jetzt dazu Ihnen für die Zusendg der Besprechung von V. Henry Antinomies etc. herzlichst zu danken. S chuchardt, Hugo. 1897. '[Rez. von:] Henry, Victor, Antinomies linguistiques'. In Literaturblatt für germanische und romanische Philologie 18: 238-247 [HSA 322] . Der SA hat mich nämlich vor Monaten in Dolnja Tuzla angetroffen, aber ich war nirgendwo sesshaft u. kam erst nach Abschluss meiner langen Reise dazu ihn zu lesen.Meringer war dort vermutlich im Kontext seiner Forschungen zum bosnisch-herzegowinischen Haus. Häuser aus der Gegend um Dolnja Tuzla finden sich in seiner 1900 publizierten Arbeit 'Das volksthümliche Haus in Bosnien und in der Hercegovina' (erschienen in Wissenschaftliche Mitteilungen aus Bosnien und der Hercegowina, 7, 247-290.

Dass ich wieder die größte Freude hatte, werden Herr Hofrath mir glauben. Mir ist die Abhandlung Henry’s zu speculativ, zu formell, ich finde sie von einer abgeschmackten Geziertheit. Eine einzige Beobachtung ist mehr wert als all dies geistvolle Spiegelfechten.

Herr Hofrath sehen, daß ich kein Talent habe für Arbeiten wie die Henry’s. Um so mehr Freude hatte ich mit Ihrer Anzeige, die maßvoll u überzeugend Stellung gegen ihn nimmt. Ich unterschreibe auch diese Ihre Arbeit Wort für Wort.

Wenn es Ihnen doch gefiele jenes Buch zu schreiben, daß aber nur Sie schreiben könnten, eine Methodologie der Sprachwissenschaft, Wesen der Sprache u der Sprachen, dann eine Kritik u. Zusammenstellung aller bisher verwandten Erklärungsprinzipien.Eine solche Arbeit hat Schuchardt nie verfasst. Das letztere ist noch nie auch nur angestrebt worden. Sie errathen dabei vielleicht schon daß ich sehr gerne mitarbeiten würde, wenn Ihnen das Freude machte.

Ich wollte die Heimreise von Bosnien u d. Herceg. über Graz zurücklegen. Die Nachricht von der Erkrankung G M’s Gustav Meyer (1850-1900), Sprachwissenschaftler und Freund Hugo Schuchardts, der im gleichen Haus wie dieser wohnte, erkrankte 1897 schwer. hielt mich davon ab. Das ist der Grund, warum ich Ihnen den freundlichen Besuch noch nicht erwidert habe.

In aufrichtigster Verehrung Ihr sehr ergebener Rudolf Meringer