Sextil Pușcariu an Hugo Schuchardt (31-09075)

von Sextil Pușcariu

an Hugo Schuchardt

Klausenburg

12. 05. 1925

language Deutsch

Schlagwörter: Universitätsbibliothek Grazlanguage Baskisch Puşcariu, Sextil (1924–1926) Schuchardt, Hugo (1925)

Zitiervorschlag: Sextil Pușcariu an Hugo Schuchardt (31-09075). Klausenburg, 12. 05. 1925. Hrsg. von Luca Melchior und Katrin Purgay (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4452, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4452.


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MUZEUL LIMBEI ROMÂNE
Cluj, 12. V. 25
Str. Elisabeta 23.1

Hochverehrter Meister,

Innigsten Dank für die Übersendung Ihrer Abhandlung über "Das Baskische und die Sprachwissenschaft"2. Ich werde mir gestatten in der nächsten Dacoromania einige Zeilen darüber zu schreiben3, um meinen Landsleuten einige Ihrer in ihrer Knappheit so inhaltsreichen Bemerkungen über das Wesen der Sprache bekanntzumachen. Wir, die wir mit wahrer Bewunderung Ihre wissenschaftliche Tätigkeit verfolgen, freuen uns über jede Ihrer neuen Schriften und suchen die Fühlung mit Ihnen aufrechtzuerhalten, selbst wenn Sie auf einsame Wege geraten (S. 28)4.

Mit dem Ausdrucke meiner Hochachtung

ergebenst

Sextil Puşcariu


1 Bis auf das Datum handelt es sich um Vordrucke.

2 Schuchardt (1925a).

3 In seinem Pe marginea cărţilor in der vierten Ausgabe von Dacoromania besprach Puşcariu (1924-1926: 1303-1307) Schuchardts Das Baskische und die Sprachwissenschaft (Schuchardt 1925a) sowie Der Individualismus in der Sprachforschung (Schuchardt 1925b). Ein Sonderdruck der Sammelbesprechung befindet sich in der Universitätsbibliothek Graz und trägt die Widmung Puşcarius "Herrn H. Schuchardt in aufrichtigen [sic] Verehrung Sextil Puşcariu 12.III.24" [sic].

4 Schuchardt expliziert hier am Beispiel des Baskischen seine Ansicht, dass es keine reinen, ungemischten Sprachen gibt: "Und Lehnwörtern würden wir immer begegnen, bis zu welchem erdenklichen Anfang wir auch emporstiegen; ja jedes Wort ist irgend einmal ein Lehnwort gewesen. Aber ich halte inne, ich bin auf einen einsamen Weg geraten; doch fürchte ich nicht mich verstiegen, sondern nur die Fühlung mit den Gefährten verloren zu haben" ( Schuchardt 1925a: 28).

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 09075)