Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (13-11718)

von Adolf Tobler

an Hugo Schuchardt

Berlin

05. 06. 1897

language Deutsch

Schlagwörter: Dankschreiben Tobler, Adolf (1886–1912)

Zitiervorschlag: Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (13-11718). Berlin, 05. 06. 1897. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4049, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4049.


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Verehrter Herr Kollege,

Sie sind der zweite, der meine neuen Kleinen Beiträge angesehn hat, und schon dafür bin ich dankbar; und nun steuern Sie mir gar noch eigene Beobachtungen bei1, die ich bei passender Gelegenheit verwenden darf! Das werd‘ ich sicher auch thun, aber wo? Selbst wenn ich die dritte Reihe als Buch erscheinen lasse2, wozu mein Verleger vermutlich wenig Lust haben wird, so scheint mir doch die Nr. 173 nicht die richtige Stelle. Diese wäre vielmehr in Nr. 3 der zweiten Reihe (im zweiten Bande S. 26 unten); dort ist von pour grand savoir qu’il ait und von si grand qu’il soit die Rede, und gezeigt, wie die eine Redeweise die andre beeinflußt hat4; Sie zeigen, wie die beiden in logisch nicht zu rechtfertigender Weise zusammengeflossen sind. Dort lege ich vorderhand Ihren Beitrag ein und lass’ ihn der Auferstehung harren.

Ihr dankbar ergebener
Adolf Tobler.
Berlin, 5. Juni 1897.


1 Vermischte Beiträge zur französischen Grammatik 2. Reihe, gesammelt, durchgesehen und vermehrt von Adolf Tobler, Leipzig: S. Hirzel, 1894. Vgl. auch Brief Lfd. Nr. 12-11717. Warum Schuchardt fast drei Jahre wartet, ehe er zu Toblers Vermischte Beiträge … 2. Reihe erneut Stellung nimmt, erschließt sich nicht. In der 2. Auflage der Vermischten Beiträge von 1906 schreibt Tobler dann im Zusammenhang mit pour grand qu’il soit (hier S. 32): „Schuchardt macht mich freundlich auf Beispiele aufmerksam, die man davon aus älterer Zeit bei Littré unter pour im Historique und bei Haase, Syntax des 17. Jahrhunderts § 45 Anm. 5 findet, eines aus Bonald, das Godefroy S. 163 seines Corneille-Lexikons beibringt, und zwei aus neuerer Zeit, die er selbst in der Rev. d. lang. Rom. I 79 und 164 gefunden hat“. Dies könnten die hier angesprochenen Hinweise Schuchardts sein.

2 Vermischte Beiträge zur französischen Grammatik 3. Reihe; mit einem Anhange: Romanische Philologie an deutschen Universitäten 3. Reihe, Leipzig: S. Hirzel , 1899.

3 „Vom Gebrauche des Futurums Praeteriti A“ (136-153).

4 Die Nr. 3 ist überschrieben „Pour in konzessivem Sinn“ (24-34).

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 11718)