Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (12-11717) Adolf Tobler Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.4047 12-11717 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11717 Adolf Tobler Papier Brief 2 Seiten Berlin 1894-06-20 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2016 Die Korrespondenz zwischen Adolf Tobler und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Adolf Tobler Berlin 1894-06-20 Hugo Schuchardt Germany Berlin Berlin 13.41053,52.52437 Korrespondenz Adolf Tobler - Hugo Schuchardt Korrespondenz Rezension Reflexion über Forschung Romanische Philologie Dänisch (St. Thomas) Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Berlin, d. 20. Juni 1894 Hochgeehrter Herr Kollege,

Herzlichen Dank für die freundlichen Worte, mit denen Sie meine zweiten Verm. Beitr.Vgl. Anm. 2 zu Brief 09-11714. Schuchardt hat diese Ausgabe jedoch nicht besprochen, vgl.auch die Postkarte  Nr. 13-11718. aufgenommen haben. Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn Sie sich auch öffentlich über das kleine Buch äußern wollten; bin ich gleich nicht grade Romanistik-müde, wie Mussafia gelegentlich zu sein meint oder vorgiebt, so kann doch auch ich hie & da ein Zeichen davon wohl brauchen, daß ich nicht zu meinem alleinigen Vergnügen arbeite, und Einspruch kundiger Männer ist mir ebenfalls willkommen. Doch dürfen Sie mir glauben, daß ich Ihnen eine „längere Periode der Arbeitsfähigkeit“ in allerletzter Linie um meinetwillen wünsche. Persönliche Angriffe habe ich allerdings seitens der Rohheit und Oberflächlichkeit, deren ich im Vorwort erwähne, Vermischte Beiträge … 2. Reihe , Ausg. 21906, IV: „Das hat sich aber nur zufällig so gemacht und ist keinesfalls die Folge eines Strebens irgendwie einer sich zur Zeit breit machenden Rohheit und Oberflächlichkeit huldigend entgegenzugehen. Die laß ich ruhig gewähren. Es wird ohne mein Zutun die Zeit kommen, da man wieder einmal einsieht, daß es eine wissenschaftliche Kenntnis der Sprache, die nicht eine historische wäre, nicht gibt, daß Teilnahmlosigkeit für geschichtliches Erkennen das untrüglichste Merkmal der Unbildung ist, daß die Erziehung durch Feldwebel unter Umständen zwar schätzenswerte Früchte zeitigt, aber überall denn doch nicht ausreicht“. zu erleiden nicht gehabt; wohl aber der Betrieb der rom. Philologie an den Universitäten über-  haupt.Vgl. dazu z.B. den Anhang der 2. Reihe der Vermischten Beiträge, „Romanische Philologie an deutschen Universitäten (Rede bei Übernahme des Rektorats gehalten in der Aula der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 15. Oktober 1890“, 180-204), eine Rede, die viele auch heute noch bedenkenswerte Gesichtspunkte anspricht, z.B. das Verhältnis von Wissenschaft und Vorbereitung auf den Lehrerberuf. Seit einiger Zeit hat sich die Sinnesart der Lehrerschaft an den höheren Schulen im Reiche stark geändert, ist die Achtung der Wissenschaft & dessen, was nicht öde Dressur zur ödesten Schulmeisterei bleibt, bedauerlich zurückgegangen; und da im preuß. Ministerium des Unterrichts für anderes als Zucht von Unteroffizieren (im weitesten Sinn) gleichfalls geringe Begeisterung herrscht, so nimmt sich jene Denkart heraus, in Resolutionen, Petitionen, Festreden u. dgl. ihr Vorhandensein auch öffentlich zu bezeugen. So komme denn hinwieder ich gelegentlich dazu meinen Unwillen in einem zarten Fußtritt zu entladen, zu dessen Empfang sich der eine oder der andere schon bekennen wird. Sie aber dürfen Sich dazu Glück wünschen, daß Sie eines Kommentars zu meinen Worten bedurften.

Ihr freundschaftlich ergebener A. Tobler.