Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Matronae Gabiae

CF-GeI-94

[---]TRONIS · GA

BIABVS · SVETONI

CERTVS · ET · PAT

ERNVS · V · S · L · M

[Ma]tronis Ga-

biabus Suetoni

Certus et Pat-

ernus v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 2: Sueton – Broelmann
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Gabiae!
Suetonius Certus und Suetonius Paternus haben das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Gabiae!
Suetonius Certus and Suetonius Paternus have fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL (aus älterer Literatur)
Editionen und LesungenBroelmann 1608, Tabella III Nr.34
CIL XIII 7938
Elektronische RessourcenEDCS-11100164 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/414999 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Rövenich
Fundjahr1591
InschriftträgerWeihealtar
Archäologische Klassifikation Abschrift
Fragment
Umzeichnung
Beschreibung Objekt

Aufgrund der Überlieferung ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Zustand Objekt größeres Fragment
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Der überlieferte Inschriftentext dürfte bis auf eine kleine Bruchstelle am Anfang von Z.1 vollständig sein.
In Z.2 findet sich ein vergrößertes T.

Technikgemeißelt?
Notabilia Varia

v.1/2: „Gabiabus“ pro „Gabiis“
v.2/3: „Suetoni“ pro „Suetonii“

Kommentar Götternamen

Gabiae: keltisch ‚die Gebenden‘; vgl. auch die Nebenform Gabinae (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140; de Bernardo Stempel 2005)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Gabiae:
- Germania Inferior: insgesamt 3x belegt (CF-GeI-87, CF-GeI-93, CF-GeI-94) - außerhalb der Germania Inferior: -

Gabiae:
- Germania Inferior: Dieses eingliedrige theonymische Formular ist 5x bezeugt; 1x davon in der Form Gabinae. In CF-GeI-89 werden außerdem Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Iunones Gabiae:
- Germania Inferior: Dieses theonymische Formular ist nur 1x bezeugt (CF-GeI-86). In CF-GeI-89 werden aber außerdem Iunones sive Gabiae genannt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Idb…? Gabia:
- Germania Inferior: Das Votivformular „deae Idbans Gabiae“ ist nur in einer schwer lesbaren Inschrift (CF-GeI-92) belegt. Die Bedeutung und die Nominativform von „Idbans“ sind bislang unbekannt. Schwierigkeiten bereitet auch der Dativ Singular „Gabiae“. Letzteres Problem würde hinfällig, wenn Kamp (1866, 195), der im letzten Buchstaben der zweiten Zeile „nach wiederholter Untersuchung“ ein B gelesen hat, recht hat: Die Auflösung „Gabiab(us)“ läge damit auf der Hand (was auch Lehner 1918, Nr.240 vermutet hat) und es bliebe nur noch zu klären, welche Einzelgottheit davor mit „deae Idbans“ auf der Inschrift angesprochen ist, doch wurde auch hier das „deae“ von Kamp als „deab“ gelesen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Suetonius Certus, Suetonius Paternus: möglicherweise Brüder mit römischem Namensformular bestehend aus (gleichem) Gentilnomen und Cognomen, ohne Praenomen
Suetonius: italisches Gentilnomen (Kakoschke 2006, GN 1238) Certus: lateinisches Congomen, gängiger Name (Kakoschke 2007, CN 774) Paternus: lateinisches Cognomen, überall gängiger Name, der verstärkt im Großraum Gallien, in Norditalien und in Hispanien auftritt (Kakoschke 2008, CN 2299)

ZitiervorschlagCF-GeI-94, hdl.handle.net/11471/504.50.94
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, EDCS-11100164, Rechte vorbehalten